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Einkaufen in Thun beginnt hinter den Kulissen

Shopping in Thun macht Freude, wenn insbesondere hinter den Kulissen alles klappt. Dass dem so ist, zeigt ein Rundgang durch die Thuner Einkaufsgassen aus einem etwas anderen Blickwinkel.

Annja Andenmatten, verantwortliche Verkaufsleiterin für Textiles, kontrolliert die Lieferung im Loeb-Rollwagen… …dank den Arbeiten im Hintergrund kann Geschäftsführer Philipp Bittel Kundinnen und Kunden bei Loeb herzlich willkommen heissen.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Einkaufen in Thuner InnenstadtGeschäften beginnt hinter den Kulissen. Was wäre eine trendige Präsentation in der Modeabteilung oder ein frisch angerichtetes Nationalgericht mit Frischfisch direkt an der Aare ohne Mitarbeitende, die vorbereiten? «thun! das magazin» wollte es genau wissen und hat Mitarbeitende und Chefs aus einem etwas anderen Blickwinkel begleitet.

Loeb AG: Shopping-Inspirationen dank 38 Mitarbeitenden Es ist acht Uhr morgens. Im Bälliz 39 sitzen Philipp Bittel, Annja Andenmatten und Daniela Palmano am Tisch. Eine Stunde vor Türöffnung im Warenhaus Loeb AG besprechen der Geschäftsführer, die verantwortliche Verkaufsleiterin für Textiles und die Dekorateurin im 4. Stock die Tagesaktualitäten. Gleich daneben ist Ueli Schneider, Hauswart und der Mann im Hintergrund, mit der Kontrolle der neu eingetroffenen Verkaufsartikel beschäftigt. «Unser Sortiment wird täglich mit neuen Lieferungen ergänzt», erklärt Geschäftsführer Philipp Bittel. Oft mittels Kurierdienst und zweimal wöchentlich ab dem zentralen Loeb-Lager. Ein Unterfangen, welches nicht ganz einfach ist. Rund 10000 unter schiedliche Artikel für den täglichen Gebrauch führt das Warenhaus Loeb AG im Thuner Bälliz. Damit Kundinnen und Kunden ihren Einkauf zum Erlebnis machen können, sind bei Loeb hinter den Kulissen täglich zwei bis drei Personen mit Ideen beschäftigt. «Wir setzen sehr viel Wert auf die Präsentation und auf eine vollkommene Beratung», sagt Dekorateurin Daniela Palmano. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um Heimtextilien, Spielwaren, Parfümerie, Haushaltartikel oder trendige Mode geht. Gerade in Sachen Mode hat Loeb für Damen und Herren viel zu bieten. Street One, Bianca, More&More, Mustang oder S.Oliver sind nur einige Beispiele an Markenmode.

«Für den kommenden Herbst sind warme Farben im Trend», weiss Verkaufsleiterin Annja Andenmatten. So zum Beispiel Lavendel oder Cranberry. Und wenn die neue Mode aus dem vielseitigen Bekleidungssortiment eine kleine Änderung benötigt, übernimmt dies das fachkompetente Änderungsatelier. Eines jedenfalls ist sicher, im Warenhaus Loeb AG am Bälliz 39 in Thun sind Kundinnen und Kunden gut aufgehoben. Auf über 3000 Quadratmeter Ladenfläche sorgen 38 Voll- und Teilzeitmitarbeitende vor und hinter den Kulissen für Shopping-Inspirationen.

Restaurant Fluss: Sushi mit Meister Toru Arakawa Toru Arakawa aus Japan ist Sushi-Meister. Nein, mit einem sportlichen Erfolg hat diese Auszeichnung nichts zu tun. Toru Arakawa ist vielmehr Küchenchef im Restaurant Fluss am Mühle platz 9 in Thun und weiss ganz genau, wie das japanische National-

«Unser Sortiment wird täglich mit neuen Lieferungen ergänzt.»

Philipp Bittel, Loeb-Geschäftsführer

Sushi-Meister Toru Arakawa setzt das Messer an einem Stück Thunfisch an, während sein Assistent Kohei Nishijima den Reis für das japanische Nationalgericht Sushi vorbereitet. Wenn Floristin Kristina Hodel in der Früh die frischen Blumen verarbeitet, fliegen die Stängel der Rosen…

gericht Sushi hergestellt wird. Toru Arakawa arbeitet im Restaurant Fluss indes nicht hinter den Kulissen. Die Sushi-Küche im trendig und hell eingerichteten Restaurant ist offen. Gäste können dem Sushi-Meister und seinem japanischen Assistenten Kohei Nishijima beim Zubereiten der Spezialitäten aus Reis und rohem Fisch über die Schulter blicken. Der Reis wird dabei nach traditionellem Verfahren gekocht und mit Essig, Zucker und Salz abgeschmeckt. Verschiedene Zutaten wie Avocado, Gurken, Meeresfrüchte, aber vor allem eben roher Fisch runden das ganze ab. Toru Arakawa verwendet dabei zum Beispiel Lachs, Thunfisch oder Kingfisch. Zudem kreiert er auch Varianten mit Algenblättern oder Omelett. Der Meister reicht dazu eine würzige Meerrettichpaste und eine feine Soyasauce. Die frischen Fische bringt dabei der Flieger direkt aus den Philippinen oder, was den Lachs betrifft, aus Schottland.

«Während der Hochsaison im Sommer erhalten wir die fang frischen Lieferungen praktisch täglich», erklärt Gastronom und Restaurantbesitzer Daniel Mani. Und dies rund 24 Stunden nachdem der Fisch in die Netze der Fischer gegangen ist. Damit der Fisch auch wirklich frisch bleibt, wird er nach seiner Ankunft in Thun laufend kontrolliert. Gleich mehrmals täglich pflegt Toru Arakawa das hochwertige Rohprodukt, wendet es, verpackt es neu und kontrolliert die Kühltemperatur. Dabei setzen Daniel Mani und sein Team insbesondere auch auf nachhaltigen Fischfang. So verwendet das Restaurant Fluss am Mühleplatz ausschliesslich Fisch, welcher unter dem Label Friend of the Sea aus kontrolliertem Fischfang oder aus einem schottischen Biozuchtbetrieb stammt. Rund 25 Mitarbeitende und fünf Köche kümmern sich im Restaurant Fluss täglich um die Gäste. Nebst dem japanischen National gericht Sushi finden Feinschmecker dort ebenso herrliche Grilladen und andere Spezialitäten. Das Restaurant Fluss wurde in diesem Jahr gemeinsam mit zwölf Mitbewerbern in der Kategorie Outdoor für den Award «Best of Swiss Gastro», dem einzigen Gastronomie-Publikumspreis in der Schweiz, nominiert. «Auf diese Nominierung bin ich sehr stolz», sagt Daniel Mani.

Stephan Ali, Florist: Schnittfrisch in der Früh Wer hinter die Kulissen schaut, kommt an Blumen nicht vorbei. Bunte und duftende Blüten lassen sich nicht einfach so ins Verkaufsregal stellen. Wie roher Fisch ist das stimmungsvolle Grün ein Frischprodukt. Grund genug für Florist Stephan Ali, sich täglich vor dem Öffnen der Ladentüre um frischen Nachschub zu kümmern. Bevor der kreative Blumenfachmann sein Floristikgeschäft an der Oberen Hauptgasse 73 für Kundinnen und Kunden öffnet, macht sich der Thuner Florist auf den Weg an die Blumenbörse in

«Im Sommer verarbeiten wir praktisch täglich fangfrischen Fisch.»

Daniel Mani, Gastronom

…damit Florist Stephan Ali diese in der Vase gleich arrangieren kann. Poulet, Fisch oder Fleisch: Robert Affentranger, Shop-Unternehmer von Coop Pronto, ist jeden Tag für 42 Sandwichvarianten besorgt.

Heimberg. Dort werden duftende Rosen, Sonnenblumen, Calla, Aster und Co. bereits vor 6 Uhr in der Früh schnittfrisch angeliefert. Zum Teil von regionalen Produzenten, aber ebenso aus ganz Europa oder Übersee. Ein Vorteil für Stephan Ali. «Ich kann die Qualität gleich vor Ort beurteilen und entsprechend auswählen», sagt er. Rund ein bis zwei Stunden investieren Stephan Ali und seine Mitarbeiterin Kristina Hodel täglich, um die frischen Blumen im Geschäft ins richtige Licht zu stellen. Das muss sein. Denn um 9 Uhr stehen die Türen an der Oberen Hauptgasse 73 für Blumenfreunde und solche die es werden wollen offen. Zu finden ist dort nicht nur der eigens kreierte Blumenstrauss. «Wir führen auch nicht alltägliche Blüten», betont Stephan Ali. So

zum Beispiel tropische Helikonien, blühenden Ingwer oder besondersstark duftende Freilandrosen. Besonders im Trend sind derzeit indessen bunte Sommerblumen in kräftigen Farben. «Blauer Rittersporn, gelbe Sonnenblumen oder rote Astern verkörpern den Sommer», sagt der Florist. Zum Ausdruck kommen solche Blumen im Geschäft von Stephan Ali in den unterschiedlichsten Formen. Der Florist und seine Mitar beiterin Kristina Hodel kreieren bunte Sträusse und Blumenarran gements oder Hochzeitsdekorationen. Sie schmücken grosseBühnenfür kulturelle Anlässe und verzaubern Feiern mit farbigem Grün. Als Florist setzt Stephan Ali ebenso auf Beiwerk. Trendige Blumen vasen, Duftkerzen, Windlichter und zahlreiche weitere Artikel für hübsche Dekorationen zum Wohlfühlen lassen sich in diesem über 20-jährigen Thuner Floristikgeschäft entdecken.

«Ich kann die Qualität gleich vor Ort beurteilen und entsprechend aus wählen.» Stephan Ali, Florist Coop Pronto: 42 Sandwichsorten – täglich Einer gewissen Herausforderung stellt sich Robert Affentranger praktisch täglich. Er ist Shop-Unternehmer von Coop Pronto beim Thuner Bahnhof und achtet auf das Kühlregal. Dort sind jeden Tag 42 Sandwichvarianten in der Auslage. Die einen mit unterschiedlichem Füller: Fisch, Salami, Vegi, Poulet, Schinken sind ein paar Beispiele. Die anderen mit unterschiedlichem Umhüller: Weggli, Baguette, Zöpfli, Vollkornbrot sind weitere Beispiele. «Täglich wird frühmorgens angeliefert», sagt der Geschäftsführer. Damit auch alles klappt, sind die Leute im Pronto Shop beim Bahnhof ab fünf Uhr in der Früh auf den Beinen. Denn es ist gut möglich, dass der Transport aus dem Zentrallager im Kanton Aargau bis zu 20 Roll wagen mit Lebensmitteln für die Schnellverbraucher anliefert. Von dort werden schweizweit täglich rund 240 Coop Pronto Läden bedient. Einer von ihnen ist der Shop beim Thuner Bahnhof. Damit die Esswaren jeden Tag frisch im Laden eintreffen, schickt der ShopUnternehmer seine Bestellung jeweils am Vortag ab. Robert Affen tranger kann dabei auf ein Team von 24 Voll- und Teilzeitmitarbeitenden zurückgreifen. Schliesslich ist Coop Pronto an der Panoramastrasse 1 während 365 Tagen fast rund um die Uhr geöffnet. «Nicht ganz», schränkt Robert Affentranger ein. Geöffnet wird morgens jeweils um sechs Uhr. Feierabend, zumindest für die Kunden, ist wochentags um 20 Uhr. Am Wochenende etwas früher. Gegen 2000 Artikel für Hungrige und Durstige führt Robert Affentranger in seinem Laden beim Bahnhof. Dazu gehören nebst zahl rei chen Getränken insbesondere Backwaren. Gipfeli, Weggli und Brote kommen zur Freude der zahlreichen Pendler direkt aus dem eige nen Backofen im Laden. Und wer beim Nachhausegehen noch eine Grill party plant, kommt im Coop Pronto ebenso auf seine Kos ten. Grill fleisch gibt es dort aus dem täglich frisch aufgefüllten Kühlregal. Dank den Frühaufstehern von Coop Pronto direkt beim Bahnhof Thun.

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