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16.6.2005
Niklaus Schönholzer auf dem Rathausbrüggli, dessen Entstehung stark mit dem Thunfest verbunden ist.
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Niklaus Schönholzer: «Das Fest ist grösser und ich bin älter geworden» Zum dreissigsten Mal steht im August ein grosses Thunfest an. Der heutige Grossevent wurde im Jahre 1976 mit dem «Brügglifest» initiiert. Damals wie heute amtete der gleiche OK-Präsident: Niklaus Schönholzer, der Thuner Bäckermeister.
N Das Riesenrad gehört seit dem Abbruch der Mühle als Wahrzeichen zum Thunfest.
iklaus Schönholzer blättert in Fotoalben, zieht leicht vergilbte Dokumente hervor, seine Augen leuchten beim Betrachten alter Fotos. «Hier, der Vico Torriani, da der Polo National, Piccadilly Six …». Dem Gegenüber wird klar: das Thunfest ist ein fester Bestandteil im Leben des Thuner Bäckermeisters. 30 Jahre Präsidentschaft haben ihn geprägt – ein Routinier, der weiss, wie in der Thuner Innenstadt rund 100 000 Personen zu begeistern sind. Bäckerei mit Tradition Zu Beginn seiner beruflichen Karriere wollte sich Niklaus Schönholzer zuerst kaufmännische Fähigkeiten aneignen. Der 1947 Geborene absolvierte in der Selve Metallurgie eine Kaufmännische Lehre. In dieser Zeit verstarb sein Vater Hans viel zu früh, und Niklaus absolvierte auswärts eine zweite Lehre als Bäcker/Konditor. Nach einigen Gesellenjahren und der Meisterprüfung übernahm er im Jahre 1981 den elterlichen Betrieb mit Tea-Room in der Hauptgasse, weiterhin unterstützt von Mutter Elisabeth Schönholzer und einigen langjährigen Mitarbeiter/innen. Einige Jahre später konnte er am stärker frequentierten Standort
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Bälliz 39 (Loeb) zusätzlich ein Verkaufsgeschäft eröffnen – eine gute Investition in die Zukunft, nachdem sich die Verkaufsaktivitäten in der Stadt immer mehr im Bälliz und Richtung Bahnhof abzuspielen begannen. In zwei Jahren kann die Bäckerei Schönholzer ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Am Anfang war ein «Brügglifest» Niklaus Schönholzer kramt in Erinnerungen. «1974, ich war damals im Vorstand des Unterstadtleistes, kam der Wunsch nach einer Fussgängerverbindung vom Rathausplatz ins Bälliz». Unter dem Patronat der Vereinigten Stadtleiste sei anlässlich des Seenachtsfestes 1974 das «Brügglifest» über die Bühne gegangen und ein Pontonsteg vom Fischerhäuschen zum «Immer-Gässli» erbaut worden. Ein Brückenzoll von 50 Rappen, eingezogen von historisch Uniformierten, bildete den finanziellen Grundstein zum Bau der Brücke. «Das Brügglifest war ein voller Erfolg und ein Jahr später stand die neue Brücke», so Schönholzer. Am Ausschiesset desselben Jahres sei die Brücke dem Kanton übergeben worden.