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“the goldeN bIrd”

In der Mittelstufe stehen die Seelengesten als Thema im Lehrplan für den Eurythmieunterricht. So wie jeder Unterrichtsinhalt wirft auch dieses Thema verschiedene methodische und didaktische Fragen auf und stellt Lehrende dadurch vor neue Aufgaben: Was soll den Schülerinnen und Schülern mitgegeben werden, wenn wir uns mit diesem Thema beschäftigen? Was ist der Kern der Sache, was das Wesentliche daran? Und warum ist dieses Thema jetzt überhaupt in dieser Klassenstufe dran? Sind diese Fragen beantwortet, kann man anfangen, darüber nachzudenken, wie diese Inhalte am besten vermitteln werden können.

Bei den Seelengesten geht es um Emotionen, Stimmungen oder innere Haltungen, die in Armbewegungen und in der ganzen Körperhaltung zum Ausdruck kommen. Im Schattentheater müssen Bewegung und Körperhaltung verstärkt dargestellt werden, um sie deutlich auf der zweidimensionalen Fläche sichtbar zu machen. Die Körpersprache muss dabei verlangsamt werden, um zu einer klaren Aussage zu kommen; die Gefühlsebene kann sich dadurch intensiv mit dem physischen Körper verbinden.

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Hierbei bietet es sich an, eine Geschichte mit Figuren zu wählen, die ganz klare Charakterzüge haben. Das Buch “The Golden Bird”, ein Märchen von Edith Brill, konnte dieser Anforderung gerecht werden. Diese Geschichte so umzuschreiben, dass sie als Theaterstück aufgeführt werden kann, war für mich persönlich eine tolle Lernerfahrung! Um den Lernprozess auf der Ebene von Gesten und Körpersprache zu unterstützen, haben wir beschlossen, für jede Figur eine darstellende sowie eine Sprechrolle zu vergeben und die jungen Darstellenden nicht selber sprechen zu lassen. Dadurch konnten sich letztere noch besser darauf einlassen, sich mit ihrer Körpersprache zu verbinden. Eine Sprechrolle wiederum – also für eine andere Person zu sprechen – setzt große Aufmerksamkeit und viel Einfühlungsvermögen voraus, damit Bewegung und Sprache auch zusammen wirken können. Da “The Golden Bird” in englischer Sprache verfasst ist, war es naheliegend, das Stück ebenfalls auf Englisch aufzuführen. Dies verlangte von den Schülerinnen und Schülern, sich intensiv mit dem Text auseinanderzusetzen, um so die sprachlichen Hürden zu überwinden. Um für das Stück frei und deutlich sprechen zu können, mussten die Texte dann freilich auch gut auswendig gelernt werden. Damit Gefühlsausdruck in Stimme und Geste gelegt werden konnte, musste der Inhalt genau verstanden werden. Die Schülerinnen und Schüler haben dafür mit Frau Welte im Englischunterricht an ihrer Aussprache gearbeitet

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