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Zu Waldorf 100
Es wird in vielen Kollegien die innere Wesensbegegnung mit den SchülerInnen in den sogenannten Kinderbesprechungen oder Entwicklungsdialogen geübt und gepflegt, und die Zusammenarbeit mit den Eltern gewinnt – jedenfalls für mein Empfinden – eine tiefere Dimension, zusätzlich zum Brötchenbacken und vielen anderen so wichtigen Dingen, die sie für die Schule tun. Es sind zwei Kurzfilme zum Thema “Learn to change the world“ entstanden, die zeigen, wie Menschen weltweit waldorfpädagogisch arbeiten und mit Herausforderungen unserer Zeit umgehen. Der dritte Film – “Becoming“ – legt den Fokus auf die ersten Jahre der Kindheit und die Bedeutung von Sinneserfahrungen und Beziehungen zu Menschen für die weitere Entwicklung.
Es gibt viele Projekte, die im praktischen Handeln die Möglichkeit zur Veränderung ansprechen:
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Waldorfintern wurde letztes Jahr eine weltweite Postkartenaktion gestartet, durch welche einander die WaldorfschülerInnen gegenseitig über einen Kartengruß wahrnehmen können. Die erhaltenen Postkarten werden in den Schulen auf einer Weltkarte sichtbar gemacht.
Das Projekt “Bees and Trees“ zielt ganz direkt auf einen Beitrag zur Heilung der Erde, indem Bäume und Wildblumen gepflanzt oder/und Bienenvölker auf dem Schulgelände angesiedelt werden und die Bienenhaltung Teil des Lehrplanes wird.
Im künstlerischen Bereich gab es eine Ausschreibung für ein Theaterprojekt zum Thema „Wo ist der Mensch“. Die drei von einer namhaften Jury ausgezeichneten Stücke sind:
• Projekt Arche Noah
• Ohne uns könnten wir auch wegbleiben
• Deine blauen Augen (übrigens ein österreichisches Theaterstück)
Die Stücke werden für Schulen allgemein verfügbar gemacht (und übersetzt werden).
Es gab auch eine Ausschreibung für ein Orchesterstück:
Metamorphosen
Zwei chinesische Stücke wurden prämiert und werden auch aufgeführt werden.
Als Kulmination wird am 19. September 2019 im Berliner Tempodrom ein Fest stattfinden, das – digital vernetzt – alle Länder simultan erreichen und damit verbinden wird.
Das Programm ist auf der Website von Waldorf 100 ersichtlich. Die genannten Projekte entstammen alle aus dem eigens dafür geschaffenen Verein Waldorf.100, dem sich viele Landesvereinigungen – auch Österreich – angeschlossen haben. Den Großteil der Kosten trägt dabei der deutsche Bund und damit die deutschen Waldorfschulen. Ohne sie könnten wir Waldorf 100 nicht so gestalten, wie wir es tun. Danke!

Daneben gibt es natürlich viele andere landesspezifische Projekte, wie zum Beispiel:
• Ein Staffellauf als Lauf um die Welt, gestartet in Deutschland, von Schule zu Schule, von dem fast jeden Tag irgendwo in den Lokalberichten in Zeitung und Fernsehen ganz positiv berichtet wird. Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg würdigt die Waldorfbewegung, besucht die Hochschule in Stuttgart und fragt sie nach ihren Zukunftsvisionen.
• Die Schweiz veranstaltete anlässlich Waldorf 100 Olympische Spiele für alle 5. Klassen in der Schweiz.
• In Finnland gibt es ein großes Sibelius-Projekt, wo Musik, Theater und Malerei zusammenklingen werden.
Bei einem Treffen des Internationalen Kreises mit dem European Council wurden alle Mitglieder um einen kurzen Beitrag in einem Satz gebeten: Was ist Waldorf 100 für dich? Ich erinnere mich wieder an meine Antwort: „Ein Beitrag zur globalen Erwärmung der Herzen für die Idee der Waldorfpädagogik.“
Fotos: www.waldorf-100.org