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“The ones that are crazy enough to think they can change the world are the ones that do.“

„diejenigen, die verrückt genug sind zu denken, dass sie die Welt verändern können, sind diejenigen, die es tun.“

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Nicht wahr? Es ist ja schon schwierig genug, sich selbst zu ändern –da muss man schon verrückt sein, um sich anzumaßen, eine Wirkung auf die Welt ausüben zu können. Solche Ver-rückte, die angesichts von Herausforderungen oder Bedrohungen, die sie im Kleinen wie im Großen erleben und erkennen, aktiv handeln und eine Veränderung in Gang setzen, sehen wir jedoch – und zum Glück – immer wieder, momentan etwa in der Fridays For Future-Bewegung von Jugendlichen, die ein Klima rettendes, globales Handeln fordern.

Wir sehen sie auch in der Waldorf-Bewegung: Waldorf 100 - Learn to change the world. Lernen, um die Welt zu verändern, ist unser Motto, um auf 100 Jahre Waldorfpädagogik zurückzublicken, aber auch, um in die Zukunft zu schauen.

Es war durchaus etwas Verrücktes – im Sinne von Zurecht-Rücken – für die damalige Zeit, als Rudolf Steiner 1919 postulierte, dass die Schule die Aufgabe habe, den schlummernden Impulsen der Kinder zur Entfaltung zu verhelfen und nicht die Aufgabe, die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse zu legitimieren.

Letztes Wochenende habe ich den eingangs zitierten Spruch auf dem Flug nach Edinburgh wieder gefunden. Er findet sich auf der Website von Waldorf 100 unter einigen wirklich originellen und witzigen Werbeideen.

In Edinburgh fand die alljährliche Frühsommerkonferenz des Internationalen Kreises statt. In diesem Kreis, der die Fortsetzung des 1971 gegründeten Haager Kreises bildet, arbeiten die Leiter der Pädagogischen Sektion, Mitarbeitende der Kindergartenvereinigung IASWECE, VertreterInnen der Freunde der Erziehungskunst und über 40 VertreterInnen von Schulen aus über 30 Ländern als Wahrnehmungsorgan und Initiativträger für die Weltschulbewegung. Der Kreis wirkt auch als Verantwortungsträger für die Markenrechte der Waldorfschulen.

Als ich 2015 in den Kreis gebeten wurde, war gerade das Thema „Wie wollen wir auf 100 Jahre Waldorfpädagogik blicken?“ im Gespräch. Feiern wir uns nur selbst, oder sprechen wir in der Gestaltung von Waldorf 100 auch das Herausfordernde, das Zukünftige an, suchen wir Verbindung dazu?

Viel hat sich seither bewegt und entwickelt:

Es wurde intensiv zur inhaltlichen Erarbeitung der Menschenkunde geforscht und publiziert. Die Vorträge des Lehrerkurses liegen nun als Studienmaterial chronologisch vor, die Konferenzen mit den Lehrern der ersten Waldorfschule sind vollständig überarbeitet, und es gibt mehrere wunderbare Publikationen zur Geschichte der Waldorfschulen und ihrer Menschen weltweit. Im Bereich der Ausbildung werden internationale Verbindungen zu gemeinsamen Fortbildungskonferenzen genutzt, zum Beispiel die Oberstufentagung in Buenos Aires in Zusammenarbeit mit dem Oberstufenseminar Kassel oder eine Mittelstufentagung in Bangkok mit Hilfe der Freunde der Erziehungskunst.

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