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bIlduNg brauCht: ProbeN

PädagogISChe raNdNotIZ Zu deN

theaterabeNdeN der 10. klaSSe aM

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dIeNStag, 22. uNd MIttWoCh, 23. JäNNer 2019

Die Schülerinnen und Schüler entschieden sich, nachdem sie im Brainstorming viele Aspekte eingebracht hatten, in einem Auswahlverfahren für die Themen „Digitale Überwachung“, „Vorurteile und Rassismus“ sowie „Drogen und Süchte.“ Sehr viele schöne und gelungene Texte wurden von den Jugendlichen in kürzester Zeit selbst verfasst; ergänzt wurde das Programm mit ausgewählten Gedichten und Sketches sowie Songs, die ihre Wahrnehmung der Welt wiedergeben. Eine gewisse Schwere und der – im Sinne Peter Pans nur notdürftig angenähte – Schatten sind in diesem Kontext Chiffren für den Gefühlhaushalt der Heranwachsenden...

In der kurzen Probenzeit von einer Woche entstand eine dichte und produktive Atmosphäre, in der wir uns auch ein schlüssiges Raumkonzept erarbeiteten. Es wurde geprobt, gefilmt, geschrieben, kaum gestritten, gestaltet, gedichtet und gelacht.

Auf dass die Metrik- und Poetikepoche kein Schattendasein mehr fristen möge; mit seinen Lyrics reüssierte schließlich auch Bob Dylan, und Poetry Slam ist in aller Munde: Auf die Bühne bringen wir unsere Kunst allemal! Es gibt noch viel zu sagen.

Eine Randnotiz von Mag.a Micha Schuster-Szabo, Lehrerin an der Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer

bIlduNg brauCht: feSte

PädagogISChe raNdNotIZ ZuM

SChulball der 12. klaSSe

aM SaMStag, 26. JäNNer 2019

„eine Schule soll in erster linie ein or t des lernens sein.“ kaum jemand wird dieser behauptung wohl widersprechen. doch (Waldorf)Schulen wollen noch mehr sein. Nicht nur „or te des lernens“, sondern auch „or te der bildung“. und bildung ist immer mehr als lernen.

Wir lernen, wenn wir neue Erfahrungen machen, neue Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben, uns neues Wissen aneignen. Doch nur dort, wo Menschen ihr Selbst- und Weltverständnis verändern, wo sie ihre Persönlichkeit entwickeln, ihre eigenen

Potentiale entfalten, können wir tatsächlich von Bildung sprechen. Daher erfordern Bildungsprozesse viel mehr als nur eine gute „Lernumgebung“: vielfältige praktische Erfahrungen, soziale Umgangsformen, gemeinsame Arbeit, geteilte künstlerische und kulturelle Erlebnisse – also auch gemeinsam gefeierte Feste. Denn hier überall kommt es zu Begegnungen zwischen Menschen, und diese sind das eigentliche Fundament jeder Bildung. Bildung braucht auch Feste, ebenso, wie ja auch Feste Bildung brauchen, damit sie tatsächlich Zeiten ge- meinsam geteilter Freude sein können. Waldorfschulen versuchen daher, der Gestaltung von Festen und Feiern besondere Bedeutung zu geben. Sei es eine klassenübergreifende Michaelifeier, ein Fest zum Abschluss eines „Bauprojektes“ in der 3. Klasse, der Abschluss eines Tanzkurses in der 8. Klasse oder der von SchülerInnen der 12. Klasse organisierte Schulball. Jede einzelne Waldorfschule hat so im Laufe der Jahre ihre eigenen Traditionen entwickelt und diese immer wieder auch verändert.

Gemeinsam ist allen Waldorfschulen, dass sie sich um die Pflege einer „Festeskultur“ bemühen – und das seit 100 Jahren.

Eine Randnotiz von Leonhard Weiss, Schülervater und Lehrer an der Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer sowie Juniorprofessor für Bildungsphilosophie und Pädagogische Anthropologie am Zentrum für Kultur und Pädagogik. An-Institut der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Tilgnerstr. 3, 1040 Wien als die Waldorfschule 1919 in Stuttgart gegründet wurde, war in b aden-Württemberg jeweils der erste Montag im Monat schulfrei. Steiner machte aus dem freien tag, den er später auf den donnerstag als den geeigneteren Wochentag legte („Montag ist ein Philistertag“…), ein Schulfest – eben eine Monatsfeier.

Am 3. November vor 100 Jahren fand die erste Monatsfeier statt. Der Inhalt dieses Festes sollte einerseits ganz aus dem pädagogischen Leben der Schule herauswachsen, indem die Kinder zeigten, was sie im Unterricht gearbeitet hatten und andererseits die Möglichkeit bieten, Gedanken zu sammeln über das

Besondere des jeweiligen Monats, den Monatsinhalt. Schulgesetze ändern sich – das Anliegen, sich gegenseitig wahrzunehmen und Gelerntes lebendig vorzutragen, ist das gleiche geblieben. Es gibt keine verordneten schulfreien Montage mehr – stattdessen meist schulfreie Samstage. An solchen, doch nicht monatlich, sondern deutlich seltener, finden öffentliche Monatsfeiern, die ehrlichkeitshalber inzwischen Schulfeiern heißen, statt. Geblieben ist aber der Donnerstag als Tag der internen Schulfeiern, die jeweils den öffentlichen vorangehen.

Und dort kann man erleben, was diese Feste für die

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