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Ein finAnziELLES Dé Jà-vu …

Der Jahresabschluss des Schuljahres 2016/17 weist extreme Ähnlichkeiten zum Vorjahr auf: Wieder konnte der Verlust in einem sehr geringen Ausmaß gehalten werden, und an den wichtigsten Parametern der Finanzgebarung unserer Schule gab es keine relevanten Veränderungen. Das relativ gute Ergebnis konnte jedoch wiederum erst durch äußerst großzügige Spenden gegen Ende des Schuljahres sichergestellt werden.

Was sind diese „wichtigsten Parameter“? Auf der Ausgabenseite sind das jedenfalls die Personalkosten. Diese machen etwa 80 % der Gesamtausgaben aus, und eine leichte prozentuelle Veränderung in dieser Kategorie würde sich natürlich spürbar auf das Gesamtergebnis auswirken. Allerdings gibt es in diesem Bereich Rahmenbedingungen, die unseren (Einsparungs-)Spielraum merkbar begrenzen. Das sind einerseits die gesetzlich vorgeschriebenen jährlichen Anpassungen des Mindestlohntarifs, nach dem unsere MitarbeiterInnen ja leider nur entlohnt werden können. Und andererseits ist es uns natürlich wichtig, eine gewisse Qualität im Schulbetrieb zu sichern – und dafür ist es aus unserer Sicht unerlässlich, nicht nur das rechtlich absolut notwendige Minimum an Unterricht und Administration aufrecht zu erhalten, sondern auch pädagogisch und organisatorisch wertvolle Anforderungen zu erfüllen (damit sind etwa Klassenteilungen in verschiedenen Fächern, waldorfspezifische Fächer über den öffentlichen Lehrplan hinaus und Ähnliches gemeint). Gerade in diesem Bereich gibt es auch noch unzählige Wünsche und Ideen, die wir leider aufgrund der finanziellen Restriktionen

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Martin Kaufmann

ohnehin nicht wie gewünscht anbieten oder entlohnen können. Dennoch haben es unsere PädagogInnen auch im Schuljahr 16/17 wiederum geschafft, den Schul- und Kindergartenbetrieb bei einer nur äußerst geringen Erhöhung der Personalkosten wunderbar weiterzuführen!

Auf der Einnahmenseite stellen die Elternbeiträge und diverse Subventionen (zusammen etwa 85 % aller Einnahmen) die wichtigsten Parameter dar. Die Schulbeiträge konnten im Schuljahr 2016/17 – auch unter Berücksichtigung der notwendigen Jahresausgleichszahlung – leider erneut nicht im erhofften Ausmaß gesteigert werden. Die Subventionen für den Kindergarten- und Hortbereich sind recht stabil und werden zwar langsam, aber zumindest regelmäßig valorisiert. Die Subvention des Bundes für den Schulbetrieb sinkt leider weiterhin Jahr für Jahr – vor allem, wenn man den Durchschnittsbeitrag pro gemeldetem Schulkind betrachtet. Daran konnten bisher alle politischen und rechtlichen Versuche nichts ändern.

Und würde es da nicht noch dieses spezielle Sahnehäubchen, nämlich die Spenden einiger großherziger Freunde unseres Vereins, geben, hätten wir das Schuljahr 2016/17 mit einem recht hohen Verlust von mehr als € 100.000,- beenden müssen (etwas höhere Aufwände – etwas niedrigere Erträge).

Dank dieser Geldgeschenke konnte der Verlust jedoch wiederum in dem für uns erhofften Rahmen gehalten werden und beträgt für den gesamten Verein nur rund € 36.000,-.

Und wer sich noch an die Erläuterungen zum Jahresabschluss des Vorjahres erinnert, der wird verstehen, warum ich von einem Déjà-vu-Erlebnis gesprochen habe – in Wirklichkeit hätte ich den Vorjahrestext mit copy & paste hier eintragen können und nur ein paar Zahlen geringfügigst abändern müssen. Daran sieht man, dass unser Verein doch eine gewisse Stabilität bietet; die finanziellen Rahmenbedingungen sind jedoch so eng gesteckt, dass uns einerseits nahezu kein Spielraum für Verbesserungen bleibt und uns andererseits der (auch nur teilweise) Ausfall einer Einnahmequelle rasch vor gröbere Probleme stellen würde.

In diesem Sinne ein herzliches Dankeschön an alle, die dazu beitragen, dass Schule, Hort und Kindergarten so erfolgreich arbeiten können: PädagogInnen, unsere Verwaltung (inklusive Reinigungskräfte und Haus-/Schulwart), BeitragszahlerInnen, SpenderInnen und all die freiwilligen MitarbeiterInnen, die unaufhörlich tatkräftig mitwirken!

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