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nachgefragt bei unserem Schulwart und den Beitrag zusammengestellt hat Bettina Schwenk, Schülermutter aus der 3. Klasse.

Respekt ist keine frage des geschmacks; er ist die basis einer funktionierenden gemeinschaft . Respekt kommt vom lateinischen „respicere“ und bedeutet wörtlich „zurückschauen“, im übertragenen Sinne vor allem „auf Anerkennung oder Bewunderung beruhende Achtung“ (Duden) gegenüber Personen, Dingen und Leistungen. Das Gegenteil von Respekt ist Missachtung oder Missbrauch. Davon kann Schulwart Wolfgang Seyringer ein Lied singen: kaputte Türen, absichtlich verstopfte Klos, mit Fußtritten „verzierte“ Wände, „Gatschbrocken“ an den Schuhen… Er habe den Eindruck, manchen Schülerinnen und Schülern gehe es regelrecht darum, Dreck zu produzieren, ohne auch nur einen Gedanke daran zu verschwenden, wie es wieder sauber wird. Manchmal sei ein Klassenzimmer so verschmutzt, dass die Putzfrauen dort gar nicht ihrer Arbeit nachgehen können. Sonderlich gestört habe dies bis jetzt offenbar niemanden. Was sind die Gründe für solche Respektlosigkeit?

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Herr Seyringer vermutet, dass es darum gehe, sich scheinbar „wichtig“ zu machen, „Paroli“ zu bieten, dass aber auch die Meinung vorherrsche, „den Schaden zahlt eh die Schule (bzw. die Eltern)“. Nach seinem persönlichen Maßstab verhalten sich übermäßig viele SchülerInnen respektlos gegenüber Lehrkräften und/oder Dingen. Es wäre daher dringend an der Zeit, dass Grenzen und Regeln eindeutig klargemacht wür- den und auf deren penible Einhaltung geachtet werde. Dies stehe schließlich nicht im Widerspruch zu einer individuellen Selbstentfaltung und Erziehung zur Kritikfähigkeit.

Jetzt möge einer sagen, das Schulgebäude sei sowieso alt, es gäbe eben diese großen Fensterscheiben und Kugellampen etc. – aber das wäre ja noch ein weiterer Grund, besonderes Augenmerk darauf zu legen!

Den Ansatz sieht Herr Seyringer bei der Lehrerschaft, die dies den SchülerInnen vermitteln und selbstverständlich auch vorleben sollte. Sie müssten das klare Vorbild sein. Dabei sei natürlich auch die tatkräftige Unterstützung durch die Eltern gefragt. Es helfe nicht, wenn man nur Gespräche führe, aber kein Problemlösungssystem habe. Gewisse Achtsamkeiten müssten eingefordert werden, damit nicht das Gefühl entstehe, es hinge nur vom Willen der oder des Einzelnen ab. Ganz konkret wünscht sich Herr Seyringer, dass die Gangaufsicht für die – zugegebenermaßen teilweise verwinkelten – Bereiche (insbesondere des 2. Stocks) gewissenhaft durchgeführt wird.

Wir sollten dies zum Anlass nehmen, unser Verhalten und das unserer Kinder zu hinterfragen: Zollen wir Menschen und Dingen in unserer Umgebung den angemessenen Respekt? Denn: Respekt ist keine Frage des Geschmacks. Er ist die Basis einer funktionierenden Gemeinschaft. •

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