INTEGRIERTES STÄDTEBAULICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT (ISEK) FÜR DIE KREISFREIE STADT ROSENHEIM
Das ISEK der Stadt Rosenheim wurde aus dem Städtebauförderungsprogramm„Bund-Länder-Städtebauförderprogramm Wachstum und nachhaltige Erneuerung PWE“ mit Mitteln des Bundes und des Freistaats Bayern gefördert.
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Alle Bilder, Gra„ken und Pläne, deren Urheberschaft und Urheberrecht nicht beim Büro UmbauStadt liegen, sind direkt im Text mit entsprechender Quellenangabe gekennzeichnet.
gemeinsam ein Bild der Zukunft für unsere lebenswerte Stadt entwickeln. Das war meine Motivation für die Erstellung unseres integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts, kurz ISEK, welches die Ziele für die nächsten 10 bis 15 Jahre Stadtentwicklung formuliert.
Als informelles Planungsinstrument verbindet es viele Themenbereiche, setzt klare Ziele und zeigt konkrete Maßnahmen für eine zukunftsfähige Entwicklung. Kurz gesagt: Das ISEK ist der Fahrplan für Rosenheim.
Warum ist dieser Fahrplan so wichtig? Unsere Stadt hat viele Stärken und eine ganz besondere Lage im Chiemgau am Tor zu den Alpen und in der Metropolregion München. Die Herausforderungen sind groß. Demografischer Wandel, Digitalisierung, Klimaschutz und Klimawandel sowie Mobilitätsveränderungen betreffen auch Rosenheim. Deshalb gilt es unseren Blick zu schärfen:
In einem ersten Schritt wurden in einer Bestandsanalyse alle städtebaulichen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, klimatischen, freiräumlichen und mobilitätspezi„schen Themen betrachtet. Also praktisch fast alles. Aktuelle und abgeschlossene Konzepte dienten als Grundlage. Parallel zur Erarbeitung der SWOTAnalyse (Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken Analyse) fand ein breit angelegter Bürgerbeteiligungsprozess statt: Bürger, Experten, Planer und Vertreter der Stadtverwaltung haben in Workshops, Veranstaltungen und einer Online-Beteiligung in 4 verschiedenen Themenwochen an diesem Fahrplan mitgearbeitet.
Was gibt uns ein ISEK? Es zeigt, wie wir die Bedürfnisse aller Generationen zusammenbringen: Durch ein Leitbild, also eine klare Vision für die nächsten 15 Jahre. Dabei wird das Selbstverständnis und das Selbstbild unserer Stadt mit Hilfe von 4 Leitbildbausteinen und dazu ausgearbeiteten Zielen aufgezeigt:
- Rosenheim wohnt und arbeitet fortschrittlich
- Rosenheim schafft ein gutes Miteinander
- Rosenheim agiert innovativ und vernetzt
- Rosenheim macht sich „t für die Zukunft
Aber wie können wir diese Bedürfnisse aller zusammenbringen? Antworten darauf „nden sich im nächsten Schritt in einer Sammlung konkreter Maßnahmen und Projekten, deren Umsetzung in den nächsten Jahren ansteht. In einzelnen Fokusräumen wie den Ortsteilen, der Innenstadt und dem Bahnhofsareal werden die zuvor festgelegten Zielsetzungen im Gesamtzusammenhang bewertet und mit Hilfe von Einzelmaßnahmen verortet.
Mit dem Beschluss des ISEK im Rosenheimer Stadtrat am 19. November 2025 wurde der politische Wille hierfür gescha-en. Ein besonderes Augenmerk liegt für mich bei der Entwicklung des Bahnhofsareals und der Scha-ung oder Verbesserung von Begegnungsräumen in den einzelnen Ortsteilen, verbunden mit den Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft, der Klimaanpassung und vor allem des sozialen Miteinanders.
Mein Dank gilt allen, die an diesem Konzept mitgearbeitet und sich in den Planungsprozess eingebracht haben. Gemeinsam werden wir die richtigen Prioritäten für Rosenheim setzen. Davon bin ich überzeugt.
Andreas März Oberbürgermeister
Stadt, Land, Fluss
Anlass und Ziel der Fortschreibung des ISEK ist es, die strategische Entwicklung der Stadt Rosenheim für die nächsten fünfzehn Jahre einzuleiten. Gemeinsam mit Verwaltung, Politik, Expertinnen und Experten und den Bürgerinnen und Bürgern wird in einem kooperativen Planungsprozess das Stadtentwicklungskonzept erarbeitet.
In einer Kurzübersicht wird der Stadtraum Rosenheim hinsichtlich seiner städtebaulichen Strukturen, den vorhandenen Landschaftselementen sowie der Gewässerstruktur aufgeschlüsselt.
Stadt Städtebauliche Elemente
Innenstadt - Zentrum
Das Zentrum der Stadt umfasst die historische Altstadt mitsamt den neuzeitlichen Stadterweiterungen der stark verdichteten Kernstadt. Hier be„nden sich wichtige Infrastrukturen, Versorgungsund Einkaufsstandorte, sowie Kultur- und Geschäftszentren.
Verdichtungszone
Diese Bereiche entstanden beginnend ab den 1960er Jahren im verdichteten Geschosswohnungsbau und schließen unmittelbar an die Innenstadt an. Als Bauformen überwiegen Zeilen, Scheibenund Punkthäuser, sowie blockartige Anordnungen. Auch hier be„nden sich noch wichtige Versorgungsstrukturen. Somit zählen diese Bereiche ebenfalls zur Kernstadt.
Vorstadt - Ein- und Mehrfamilienhaus
Die stark suburban geprägten Bereiche sind entweder räumlich oder funktional mit der Kernstadt verbunden und bestehen zum überwiegenden Teil aus Einund Mehrfamilien-Einzelhäusern, die ortsabhängig auch in geschlossenen Siedlungen gruppiert sind. Die Versorgung beschränkt sich zumeist auf die grundlegendsten Bedarfe im direkten Umfeld, wobei eine verkehrstechnische Verbindung zu gruppierten suburbanen Versorgungszentren besteht.
Ländliche Zentren
Im Süden be„nden sich die ländlichen Zentren des Rosenheimer Stadtgebiets. Die ehemaligen als eigene Gemeinde bestehenden Orte, bestehend aus dem ländlichen Ortskern des Altortes, sowie den Erweiterungen aus Ein- und Mehrfamilienhäusern besitzen bis heute
eine hohe Selbstständigkeit. Infrastrukturen bestehen im Versorgungssowie im Sozialbereich. Verkehrstechnisch sind sie dennoch gut an die Kernstadt angebunden.
Ländliche Bereiche
Die ländlichen Bereiche im Stadtgebiet Rosenheim bestehen bis heute im Wesentlichen aus den Hofstrukturen des Altortes. Ergänzungen durch Ein- und Mehrfamilienhäusern überwiegen im Gegensatz zu den ländlichen Zentren nicht. In der Versorgung sind sie auf die übrigen Stadtbereiche angewiesen, gleichzeitig besitzen sie einen hohen eigenständigen Identitätscharakter.
BahnLächen
Rosenheims Stadtentwicklung fußt an der Bahninfrastruktur seit deren Entstehen.
Durch die Entwicklung der Bahngelände Nord und Süd wird sich auch der angrenzende Stadtraum verändern. Die Infrastrukturleistung des Bahnhofs wurde durch die Erneuerung des Bahnhofsumfelds, sowie des Busbahnhofs ebenfalls gestärkt.
Hochschulcampus Rosenheim ist Hochschulstandort. Der Campus der TH wird derzeit stark weiterentwickelt, wobei die Hochschulgebäude um Blöcke erweitert werden, in denen unter anderem Studentisches Wohnen angeboten wird. Auch ein Bahnanschluss besteht bereits.
Gewerbe
Gewerbegebiete be„nden sich entlang der Ausfallstraßen. Im Westen be„ndet sich das Gebiet Aicherpark als Bindeglied zwischen Rosenheim und Kolbermoor.
Städtebauliche Strukturen
Innenstadt Verdichtungszone Ein- und Mehrfamilienhaus
Ländliche Zentren
Ländliche Bereiche
BahnLächen Hochschulcampus Gewerbe
Wald
Größere Waldgebiete be„nden sich im Nordwesten, im Südosten, sowie im Bereich der Mangfall (Grünholz). Der als Stadtwald fungierende Keferwald im Nordwesten der Stadt nimmt dabei die größte zusammenhängende Fläche ein und besteht mehrheitlich aus Nadel- und Mischwäldern. Die Randbereiche sind teilweise wiederaufgeforstet, ein Flächenschwund war seit Jahrzehnten bis zum Bau der Tangente nicht wahrzunehmen. Besonders im Bereich des Anschlusses Schlößlstraße -welches außerhalb des Stadtgebiets liegt- sind hier große Flächen zur VerkehrsLäche umgewandelt worden. Ein dichtes Wegenetz ermöglicht hier auch diverse Freizeitaktivitäten. Zwischen Kastenau und Floriansee be„nden sich weitere zusammenhängende Waldgebiete (Wolfswinkel und Eichenholz), welche jedoch durch die St2095 durchschnitten werden. Die für Auenlandschaften typische Vegetationsformen sind durch die Innbegradigung nur mehr teilweise vorhanden. Im Bereich der Mangfall und der Spange zwischen Mangfall und Mangfallkanal trennt ein größeres Waldstück die Siedlungsbereiche zwischen Oberwöhr und dem südlichen Stadt- und Ortsteil. Der westliche Teil ist von einem dichten Wegenetz durchzogen. Im
östlichen Teil sind die Siedlungsgrenzen bis auf den Süden an den Waldrand gerückt.
Wiesen und Filze
WiesenLächen bestehen rund um den Siedlungskern in Rosenheim. In vielen Bereichen und speziell im Süden stellen sie die Pu-erzone zwischen der Kernstadt und den Ortsteilen dar. Ebenfalls Lankieren sie vielfach die Uferzonen der Bäche. Rund um das Rosenheimer Stadtgebiet „nden sich mehrere Filze (Moore), die das Landschaftsbild prägen und Flurnamen ableiten lassen (z.B. Großkarolinenfelder Filze).
Landwirtschaft
Große zusammenhängende
landwirtschaftliche NutzLächen „nden sich vor allem nördlich und südlich der Kernstadt. Nördlich umschließen die NutzLächen die Orte Langenpfunzen und Westerndorf St. Peter. Die Bebauung aus der Kernstadt heraus ist hier besonders seit den 1960er Jahren vielfach auf ehemaligen LandwirtschaftsLächen entstanden. Im Süden bestehen um die Orte Westerndorf am Wasen, Pang, Aising und Alt-Happing noch größere landwirtschaftliche NutzLächen (Burgfeld, Innfeld, Weidenfeld, Mitterfeld, Niederfeld und Seefeld).
Flüsse und Bäche Rosenheim liegt am ZusammenLuss von Mangfall und Inn. Hierdurch spielt das Wasser in und für die Stadt eine wichtige Rolle. Der Inn stellt zudem nach Osten hin die klare Stadtgrenze dar. Der Inn selbst ist hierdurch nicht Teil des Stadtgebiets, sondern gehört zur Nachbargemeinde Stephanskirchen. Durch Begradigungen, Regulierungen und Eingri-e in den Wasserlauf hat sich die GesamtLäche der Flusslandschaften reduziert. Im nördlichen Stadtbereich be„ndet sich eine ca. drei Kilometer lange Flutmulde. Die Staustufe Rosenheim südöstlich der Kernstadt liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Rohrdorf. Das zugehörige Kraftwerk kann mit einer Leistung von 35 MW einen Großteil der Umgebung mit Energie versorgen. Die Mangfall mündet am Innspitz in den Inn. Parallel zur Mangfall verläuft der gleichnamige Mangfallkanal. Der Kanal teilt sich im weiteren Verlauf in den EWerk-Kanal, sowie die Innenstadtbäche Mühlbach und Hammerbach. Letzterer verläuft ab dem Innspitz parallel zum Inn. Im Bereich zwischen westlicher Stadtgrenze und Wiedereinmündung des Mangfallkanals ist der Fluss renaturiert worden. Zusätzlich sind vermehrt Hochwasserschutzmaßnahmen projektiert und ausgeführt worden. Diese sind mit Stand Mai 2025 weitgehend fertiggestellt.
Auch beim Hochwasser von 2013 waren ganze Rosenheimer Stadtteile von ÜberLutungen betro-en.
Im Süden von Rosenheim durchLießt der Kaltenbach das Stadtgebiet, bevor er in die Mangfall mündet. Der Moosbach verläuft weitestgehend reguliert in den ehemaligen Auenlandschaften des Inns und an den Seen vorbei.
Seen Im Südosten der Stadt be„nden sich von Nord nach Süd der Floriansee, der Happinger-Au-See und der Happinger See. Die Seen entstanden ab den 1930er Jahren im Bereich der ehemaligen Innauen als Ergebnisse des Kiesabbaus. An allen drei Seen ist heute das Baden erlaubt. Am Floriansee bestehen hierfür nur wenige Infrastrukturen, am Happinger-Au-See und am Happinger See hingegen „nden sich Liegewiesen, Kiosk und Umkleiden. Die nächsten Seen außerhalb des Stadtgebiets sind im Nordosten der Hofstätter See, im Norden der Erlensee, im Osten der Simssee, im Südosten der Tinninger See, im Süden der Hochstraßer See sowie im weiter gefassten Umkreis Chiemsee, Schliersee und Tegernsee.
Gewässer
1 Grundlagen zum ISEK
Für die Erarbeitung des ISEK´s wird die Aufgabenstellung erläutert, der Prozessplan aufgezeigt und die Beteiligung im Prozess zusammengefasst. Aktuelle und abgeschlossene Konzepte und Planungen dienen dem ISEK als Grundlage.
1.1. Anlass und Zielsetzungen
für das ISEK Aufgabenstellung,
Prozessplan, Zeitplan, Beteiligung
Aufgabenstellung
Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) bildet ein Planungsinstrument für die langfristige Entwicklung der Stadt Rosenheim. Das ISEK arbeitet zwischen der übergeordneten regionalen Ebene, mit seinen formellen und informellen Planungsinstrumentarien und der konkreten Vorhaben- und Projektebene. Es bildet die Grundlage und den Leitfaden möglicher Aufwertungsmaßnahmen und unterstützt durch geeignete (Städtebau-) Förderungen für die kommenden Jahre. Zukunftsvorstellungen, Perspektiven und Potenziale werden daher für die Entwicklung der Stadt querschnittsorientiert erarbeitet und zusammengefasst.
Mit der Erstellung des ISEKs beschreitet die Stadt Rosenheim erneut einen Prozess der Stadt- und Stadtteilentwicklung, für das gesamte Stadtgebiet. Der SEK-Entwurf sowie das Freiraumkonzept (beide von 2015) zeigen eindeutige Einschätzungen zur gesamtstädtischen Entwicklung. Diese Grundlagen werden dem Prozess zur Erstellung des ISEK nützen. Mittlerweile hat sich gleichwohl Einiges weiterbewegt.
Das ISEK Rosenheim widmet sich einerseits den Chancen eines weiter gefassten Bearbeitungsgebietes, andererseits gilt es das Herz der Stadt in seinen Funktionen und seiner identitätsstiftenden Rolle für die Gesamtstadt zu beleuchten. Mit ihrer Strategie setzt die Stadt Rosenheim auf eine Entwicklung, die dem Bevölkerungswachstum Rechnung tragen muss und die dabei neuen Entwicklungen Raum gibt.
Rosenheim ist Teil eines interkommunalen Zusammenhangs in der Metropolregion München (Stadt- und Umlandbereich Rosenheim SUR). Darin beschreitet die Stadt eine eigene Stadtentwicklung in einem einmaligen Naturkontext. Sie ist zentraler Standort für Freizeit, Erholung und Tourismus und ein attraktiver Wohnstandort. Die Wohnraumnachfrage wird sich in den kommenden Jahren auch qualitativ weiter verändern. Umso mehr muss das ISEK für
den angehenden Zeithorizont bedarfsorientierte, nachhaltige und stadtverträgliche Aussagen zur wohnungswirtschaftlichen Situation machen. Schließlich ist auch die Stadt als Arbeitsplatz wichtig, d.h. auch als Standort für Betriebe, Handwerk und Dienstleister. Im neuen ISEK-Entwicklungsprozess wird an alle vorausgegangenen Arbeiten und Initiativen (z.B. FNP-Neuaufstellung, IDEK) angeknüpft.
Die Auswirkungen von COVID19 sind in der Rosenheimer Innenstadt heute schon sichtbar. Eine Innenstadt im Wandel zeigt sich nicht nur im Einzelhandel und in den Haupthandelslagen. Vielmehr gilt es die Innenstadt auf ihre Funktionalität als dichtes, urbanes Quartier zu prüfen, d.h. als Wohnstandort, als Freizeitbereich sowohl für die Bewohnerinnen und Bewohner als auch für Gäste, als Ort des Handels, als Ort der Kultur und nicht zuletzt als gebautes Erbe. Die Kernstadt hat überdies die Anforderungen für Klimaschutz und Klimaanpassung zu berücksichtigen und die spürbaren Belastungen zu verbessern – mehr als die aufgelockerten Vorstadtbereiche.
Die Fortschreibung des Einzelhandelsentwicklungskonzeptes hat die Aufgabe, die Entwicklungen mit und nach Corona abzubilden. Hier gilt es neue Aussagen zum Zentrum der Stadt zu tre-en. Anstrengungen zur Stabilisierung des Einzelhandelsstandort (z.B. Einzelhandelsverband, CityManagement) werden unternommen. Es ist zu ermitteln, welche Anpassungsstrategien die Stadt auch in Zukunft angesichts des fortschreitenden Online-Handels und aktueller Post-Corona-Tendenzen verfolgen kann.
Bei der Erstellung des ISEK für die Gesamtstadt Rosenheim müssen alle diese Faktoren berücksichtigt werden. Zugleich sollen alle wichtigen Gruppen der Akteurinnen und Akteure beteiligt werden, damit am Ende ein anwendbares, praktikables und von einer breiten Mehrheit getragenes Konzept entsteht.
Zeitplan
Ein ISEK kann als Abfolge von Arbeits- und Erkenntnisschritten beschrieben werden. Der Zeitplan verdeutlicht, wie aus der Analyse, einem Konzept und einer Handlungsstrategie ein ISEK zum anwendbaren Instrument der Stadtentwicklung wird. Neben dem Planungsteam wird dieser Arbeitsprozess von weiteren Akteurinnen und Akteuren bestehend aus der Bürgerschaft sowie der Lenkungsgruppe, sowie den örtlichen Wissensträgerinnen und Wissensträgern begleitet. Zwischen dem Planungsteam und dem Stadtplanungsamt „nden zudem laufend Abstimmungen statt, im Stadtrat werden Zwischenstände sowie der Endbericht präsentiert. So kann das ISEK beschlossen und die letztliche Umsetzung der Ziele und Maßnahmen ermöglicht werden
Beteiligung
Die Mitwirkung und Beteiligung der Bürgerschaft der Stadt Rosenheim begleitete den Gesamtprozess und erweiterte die Perspektive auf verschiedene Aspekte sowie Thematiken der Stadtentwicklung. In un-
terschiedlichen Arbeitsprozessen sowohl online, in Foren und Werkstattformaten konnte das lokale Wissen der Bevölkerung fachübergreifend eingebunden werden.
Ortsteilkonzepte
Ein Fokus wird im ISEK Rosenheim neben der gesamtstädtischen Betrachtung auch insbesondere auf ausgewählte Ortsteile gelegt. Diese besitzen unterschiedliche Charakteristika und heben sich von der Kernstadt ab, wodurch sich diese spezi„sche Betrachtung begründet.
Die Stadt Rosenheim liegt im Regierungsbezirk Oberbayern zwischen München im Nordwesten, Salzburg im Osten und den südlich beginnenden Alpen an den Flüssen Inn und Mangfall. Die umgebende Landschaft des bayerischen Alpenvorlands ist von ebendiesen Flussläufen, sowie mehreren Seen, aber auch von Wald- und Wiesengebieten und Mooren geprägt. Mit etwas über 63.000 Einwohnerinnen und Einwohnern be„ndet sich die kreisfreie Mittelstadt an dritter Stelle der größten Städte Oberbayerns. Rosenheim pro„tiert insbesondere durch den Umstand, dass sich in der näheren Umgebung keine Stadt vergleichbarer Größe be„ndet und nimmt im System der zentralen Orte die Rolle eines Oberzentrums ein. Als solches bildet die Stadt in vielerlei Hinsicht einen wichtigen Bezugs-
punkt im Landkreis und nimmt auch bei regionalen Bestrebungen eine bedeutende Rolle ein. Somit kommen Rosenheim hochrangige Funktionen und Versorgungsleistungen zu, welche die gesamte umliegende Region betre-en. Besonders zu München, welche das Zentrum der gleichnamigen Metropolregion bildet, in der auch Rosenheim liegt, ergeben sich starke funktionale VerLechtungen.
Als kreisfreie Stadt verwaltet sich Rosenheim in hohem Maße selbst, für die räumliche Entwicklung der Stadt sind jedoch trotzdem übergeordnete planerische Vorgaben zu berücksichtigen. Diese de„nieren in unterschiedlichen Ebenen einen Rahmen für aktuelle und bevorstehende Entwicklungen. Das Landesentwicklungsprogramm, sowie der Regionalplan Region
Ziele des Regionalplans
Grundzentrum
Zentrale Doppelorte sind durch Verbindungslinien gekennzeichnet
Nachrichtliche Wiedergabe staatlicher Planungsziele (Quelle: Landesentwicklungsprogramm Bayern, Verordnung vom 22.08.2013, geändert durch Verordnung vom 21.02.2018)
Oberzentrum
Zentrale Doppel- oder Mehrfachorte sind durch Verbindungslinien gekennzeichnet
Mittelzentrum
Zentrale Doppelorte sind durch Verbindungslinien gekennzeichnet
Verdichtungsraum
Ländlicher Raum mit Verdichtungsansätzen
Allgemeiner ländlicher Raum
Raum mit besonderem Handlungsbedarf (Kreisregion)
Raum mit besonderem Handlungsbedarf (Einzelgemeinde)
Alpenraum gemäß Alpenplan, LEP 2.3.3 (Z), Anhang 3 Die Zonen A, B und C sowie die Seen im Alpenraum sind in einer Signatur zusammengefasst.
Grenze der Region
Zusätzliche Darstellungen
Staatsgrenze
Grenzen der kreisfreien Städte und Landkreise
Gemeindegrenzen
Zusammengehörige Gebietsteile
Regionsbeauftragte für die Region Südostoberbayern, Regierung von Oberbayern, Sachgebiet 24.1, Regionaler Planungsverband Südostoberbayern (Hrsg.),
Südostoberbayern (Planungsregion 18), ist das formelle Planungsinstrument der Landes- und Regionalplanung und zeigen Planungsziele im erweiterten Zusammenhang auf. Rosenheim be„ndet sich im Regionalplan in einem von zwei Verdichtungsräumen. Um das Stadtgebiet herum setzt sich nach Südosten und Westen der Verdichtungsraum speziell in Richtung Kolbermoor und Bad Aibling fort, im Norden hingegen schließt direkt der ländliche Raum an. Die Stadt wird in der Metropolregion dem Raumtyp „urban, dezentral“ zugeordnet („WAM Wohnen – Arbeiten – Mobilität“ (Thierstein, Wulfhorst et. al. 2016) ). Dieser Raumtyp zeichnet sich durch eine hohe Beschäftigtendichte, einen positiven Pendlersaldo, eine Verdichtung von Versorgungseinrichtungen sowie einen dichten Siedlungskörper aus.
Weitere funktionale VerLechtungen bestehen zudem neben München vor allem nach Osten in den Großraum Salzburg über Traunstein, sowie über das Inntal nach Kufstein. In den südlichen Nachbargemeinden von Rosenheim beginnt zu-
dem der Alpenraum gemäß Alpenplan. Übergeordnete planerische Vorgaben in der räumlichen Entwicklung sind hierbei aus den formellen Planungsinstrumenten zu entnehmen. Die Rolle des ISEK stellt die Entwicklungen der selbstverwaltenden Kreisstadt somit auch in überörtliche Zusammenhänge.
Räumlicher Kontext Wie beschrieben ist Rosenheim in einem regionalen und interkommunalen Zusammenhang eingebettet. Der Verdichtungsraum um die Stadt setzt sich nach Osten und vor allem nach Westen weiter fort. Diesem Umstand trägt die interkommunale Planungsgemeinschaft Stadt- und Umlandbereich Rosenheim (SUR) Rechnung, ein Zusammenschluss von 14 Kommunen. Dieser Zusammenschluss diskutiert und vereinbart teils Entwicklungsziele mit den Schwerpunktthemen Siedlungsentwicklung und Wohnungsbau, Mobilität und Verkehr mit dem Ziel die Wirtschaftskraft und Lebensqualität der Region zu erhalten bzw. zu stärken.
Abb. 6 | Regionalplan Region Südostoberbayern
Städteband Orte
Einbettung:
Bad Aibling
Kolbermoor
Rosenheim
1.3. Bestehende Konzepte und Planungen
Aktuelle Planungen, Monitoring
Aktuelle Planungen
Die vorhandenen Planungsgrundlagen dienen bei der Erstellung des ISEK sowohl als Orientierung als auch als Vorlage fur die Fortschreibung. In den letzten 15 Jahren wurde die Rosenheimer Stadtentwicklung wesentlich vorangetrieben. Die Karte auf der gegenuberliegenden Seite gibt einen Überblick der in Projekten und Maßnahmen bereits umgesetzten oder momentan in Entwicklung be„ndlichen Planungen. Das Einzelhandelskonzept aus 2023 benennt einen zentralen Versorgungsbereich (ZVB), sowie weitere Nahversorgungszentren. Die Programmumsetzung fur die Sanierungsgebiete der Sozialen Stadt wurde fur das Sanierungsgebiet Lessingstraße/ Pfa-enhofener Straße 2021 abschließend evaluiert, fur das Sanierungsgebiet Isarstraße/Traberhofstraße 2023 und fur das Sanierungsgebiet Endorfer Au/Finsterwalderstraße ebenfalls 2023. Im Bereich Mobilität und Verkehr wird momentan bis 2025 die entstehende Westtangente fertiggestellt, welche den Verkehr durch die Stadtteile entlasten soll. Der Bahnhofsbereich inklusive Busbahnhof wurde bis Fruhjahr 2024 umgestaltet und durch ein großes Fahrradparkhaus ergänzt. Außerdem konnte 2019 die Bahnhaltestelle Aicherpark erö-net werden. Ergänzungen und Verbesserungen im Bereich der Fahrradinfrastruktur sind festzustellen, die Umsetzung der Forderungen des Radentscheids sollte daher stärker priorisiert werden.
Seit 2023 besteht für Rosenheim zudem ein Klimawandelanpassungskonzept, welches Maßnahmen beinhaltet, die sich bereits in der Umsetzung be„nden als auch neu vorgeschlagen werden. So wurden energetische Ertuchtigungen an Gebäuden begonnen, Forschungsprojekte im Stadtgebiet angestoßen und der Hochwasserschutz weiter ausgebaut.
Bereits 2010 fand die Landesgartenschau in Rosenheim statt. Dadurch wurden große und strukturell weiterfuhrende Entwicklungen im ö-entlichen Raum angestoßen. Entstanden sind so z.B. der Mangfallpark, die Zuwegungen zu den Flussen, die Umgestaltung des Ludwigsplatzes und die Neugestaltung des Riedergartens. Auf dem ehemaligen Gelände des Schlachthofes
entstand die Bebauung des Muhlbachbogens.
Weiterhin sind in Umsetzung oder Aufstellung be„ndliche Bebauungspläne im Stadtgebiet aufgefuhrt. Der Flächennutzungplan aus Dezember 1995 soll im Anschluss an den derzeit laufenden ISEK-Prozess fur die Gesamtstadt neu aufgestellt werden.
Das Energiekonzept der Stadtwerke Rosenheim von 2023 liegt ebenfalls vor.
5 Städtebauliches Entwicklungskonzept Altstadt Ost und Bahnhof
6 Tot- und Restholz im Wald
7 Kartierung Überschwemmungsgebiete
8 Schutz vor Hochwasser
Aktuelle Bebauungspläne (Auswahl)
1 B-Plan Nr. 170„Interkommunales Gewerbegebiet Am Oberfeld-Süd“
2 B-Plan Nr. 173„Lena-Christ-Straße Nord“ in Umsetzung
3 B-Plan Nr. 174„Kufsteiner Straße / Miesbacher Straße“ in Umsetzung
4 B-Plan Nr. 177„Gewerbegebiet Brucklach - Bauabschnitt 1 Nord“ in Umsetzung
5 B-Plan Nr. 181„Weiher-Winkl-Weg / südwestliche Rilkestraße vor Abschluss
6 B-Plan Nr. 182„Mangfallstraße Ost“
7 B-Plan Nr. 183„Innaustraße Ost“ Gewerbegebiet / Sondergebiet
8 B-Plan Nr. 186„Pernauerstraße / Rechenauer Straße“ Wohnbau-/ GrünLäche
9 B-Plan 192„Marienberger Straße Nordwest“ in Umsetzung
10 B-Plan Nr. 193„Grünfeldstraße Ost“ in Umsetzung
11 B-Plan Nr. 194„Krainstraße Nordwest“ in Umsetzung
Legende Icons
Zentraler Versorgungsbereich
Nahversorgungszentren
Soziale Stadt
Mobilität und Verkehr
Impuls Landesgartenschau
Klimawandelanpassungskonzept
Aktuelle B-Pläne
Alle B-Pläne
Monitoring SEK 2025
Aus dem Jahr 2014 besteht bereits eine Ergebnisbroschüre zum damaligen erstellten, aber nicht abgeschlossenen Stadtentwicklungskonzept„Rosenheim 2025 - Stadt in Zukunft“. Das Konzept wurde nicht vom Stadtrat beschlossen, sondern lediglich Teilkonzepte daraus. Dennoch können hieraus bereits zahlreiche Erkenntnisse für das ISEK gewonnen werden, welche in die entsprechende Inhaltsstruktur integriert wurden.
Das SEK 2014 benennt insbesondere den demographischen Wandel, den Klimawandel, die ökonomische Globalisierung und den Anspruch auf Sozialen Zusammenhalt als Herausforderungen. Für verschiedene Thematiken wurden nebst einer kurzen Analyse bereits Perspektiven, Ziele und Maßnahmen benannt. Im folgenden Abschnitt wird beschrieben, wie die Ziele und Maßnahmen des SEK im Rahmen eines ersten Monitorings evaluiert und hinsichtlich ihres Umsetzungstandes eingeordnet wurden. So konnten für das vorliegende ISEK bereits gewonnene Ziele oder Handlungsfelder aufgegri-en und fortgeschrieben werden.
Ziel des Monitorings war es, im SEK 2005 einen Überblick über Zielformulierungen und Vorschläge für Maßnahmen oder Projekte zu erhalten, die in bereits erarbeiteten Konzepten vorliegen. Hierfür wurde eine umfassende Liste der 2005 formulier-
ten Zielen und Maßnahmen erstellt. Auf Grundlage dieser AuListung wurden Rückmeldungen verschiedener Ämter eingeholt, um die Aktualität der Ziele und Maßnahmen zu überprüfen und deren Umsetzungsstände festzustellen.
Themenbereiche
Für das Monitoring wurden vorhandene Ziele und Maßnahmen in drei Themenbereiche sortiert und folgendermaßen untergliedert:
1) SEK „Rosenheim 2025“ von 2014 einschließlich der Empfehlungen für„Natur und Landschaftsraum“ aus dem Freiraumkonzept, unterteilt in die Handlungsfelder:
a)Stadtbild und Identität
b)Wirtschaft und Beschäftigung
c)Einzelhandel und Versorgung
d)Stadtgesellschaft und Soziales
e)Bildung und Kultur
f) Wohnen und Wohnumfeld
g)Freiraum und Siedlung
h)Sport und Freizeit
i)Natur und Landschaftsraum
2) Mobilität und Verkehr auf Grundlage des Verkehrsentwicklungsplans von 2015, unterteilt in die Mobilitätsarten:
a)Fußgängerverkehr
b)Radverkehr
c)ÖPNV
d)Motorisierter Individualverkehr
e)Parken in der Stadt
f) Wirtschaftsverkehr
g)„weiche“ Maßnahmen
h)Straßenräumliche Umgestaltungen
3) Energie und Klima, ebenfalls auf Grundlage des SEK„Rosenheim 2025“ von 2014, unterteilt in die Zuständigkeitsbereiche:
a)Übergeordnet
b)Sektorübergreifend
c)Kommune
d)Energieversorgung
e)Haushalte
f) Gewerbe, Handel und Dienstleis-
tung
Tabelle zum Monitoring
In der Vielzahl der über 300 Vorschläge des SEK 2005 fehlte bisher eine Unterscheidung zwischen eher allgemein gehaltenen Zielformulierungen und konkreten, lokalisierbaren Maßnahmen, die als Umsetzungsvorschläge gelesen werden können. Diese Unterscheidung wurde im Monitoring vorgenommen, um zwischen Zielen und Maßnahmen weiter di-erenzieren und geeignete Punkte in das vorliegende ISEK integrieren zu können. Im Rücklauf zum Monitoring hatten die beteiligten Stellen der Stadtverwaltung außerdem die Gelegenheit, zu allgemeinen Zielformulierungen konkrete Maßnahmen zu nennen, die sich mittlerweile in der Planung oder Umsetzung be„nden.
Insgesamt enthält die Monitoring-Tabelle 172 Maßnahmen und Ziele aus dem SEK, 121 im Themenbereich Mobilität und Verkehr sowie 49 im Themenbereich Energie und Klima. Es wurde also insgesamt für 342 Maßnahmen und Ziele der aktuelle Stand erfragt.
Davon waren im SEK 55 Maßnahmen konkret lokalisierbar, betre-en also die Entwicklung eines bestimmten Ortes in der Stadt. Im Themenbereich Mobilität und Verkehr waren 72 Maßnahmen lokalisierbar, im Themenfeld Energie und Klima hin-
gegen wurden keine lokalisierbaren, sondern nur allgemeine Maßnahmen genannt. Angesichts des Umfangs der MonitoringTabelle wird hier lediglich ein zusammenfassender Einblick gegeben. Die einzelnen Erkenntnisse zu Zielen und Maßnahmen sind aber in die Erarbeitung des ISEK mit eingeLossen und lassen sich ggf. rückverfolgen.
Ablauf des Monitorings
Die beschriebene Tabelle zum Monitoring wurde im Mai 2024 an alle relevanten Verwaltungsstellen der Stadt Rosenheim versandt. Es wurde darum gebeten, den aktuellen Stand bezüglich der Weiterverfolgung von Zielen und Maßnahmen mitzuteilen. Hierbei ging es um die Frage, ob die formulierten Ziele noch gültig sind, ob sie ergänzt oder fortgeschrieben wurden oder ob ggf. neue Ziele verfolgt werden. In Bezug auf konkrete Maßnahmen wurde erfragt, ob eine Umsetzung erfolgt ist oder noch erfolgen soll, ob Projekte eventuell pausiert oder ganz verworfen wurden. Außerdem wurde die Frage gestellt, ob einzelne Leuchtturmprojekte als Teil der Maßnahmenliste schon verfolgt wurden oder derzeit angedacht sind. In der Rückmeldung hatten die angesprochenen Stellen die Möglichkeit, den Umsetzungsstand einzelner lokalisierbarer Maßnahmen anzugeben (laufend, abgeschlossen, verwor-
,Stadt Rosenheim, 2014
Abb. 9 | Ausschnitt aus der Tabelle zum Monitoring
fen oder pausiert). Die meisten Rückmeldungen erfolgten in Form freier Kommentare zu den aufgelisteten Zielen und Maßnahmen. Stand der im ISEK berücksichtigten Rückmeldungen ist Juni-Juli 2024.
Projektbezogenes Ergebnis des Monitorings
Laut den erhaltenen Rückmeldungen waren bedeutende, umgesetzte bauliche Maßnahmen der letzten Jahre sicherlich die Umgestaltung von Vorplatz und Umfeld des Lokschuppens und die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Letzteres beinhaltet auch einige umgesetzte Maßnahmen zur Verbesserung des ÖPNV. Im Bereich Einzelhandel war zum Beispiel die Aktivierung des Gillitzerblocks von Bedeutung, da sich dort ein neuer Ankermarkt (REWE) etablieren konnte. Auf der Plattfom„Rosenheim jetzt“ wird die Stärkung der innerstädtischen Einzelhandels weiterhin betrieben und es wird überdies Handlungsbedarf zur Weiterentwicklung verschiedener Lagen in der Innenstadt und den Quartieren beschrieben. Grundlage hierfür ist das fortgeschriebene Einzelhandelsentwicklungskonzept (Stand 2023).
Als übergeordnetes Ziel erweist sich aus dem aus dem Monitoring des SEK von 2014 weiterhin die Fortschreibung des Flächennutzungsplans als baurechtliches Instrument, der nach der Erarbeitung eines konzeptionell ausgerichteten ISEK erfolgen soll. Andere übergeordnete Ziele müssten deutlicher konkretisiert werden, beispielsweise das Ziel der Nachverdichtung.
Verschiedene soziale und gesellschaftliche Ziele werden laufend bearbeitet, beispielsweise die Förderung von Musikschule, städtischen Kultureinrichtungen (Bücherei) sowie Familienzentren. Hier wird ein weiterer Ausbau gewünscht und es gibt noch Entwicklungsbedarf, beispielsweise in Bezug auf den„Grünen Pass“ als Zugang zu Kultur und Bildung oder bezüglich der Einrichtung von Koordinierungsstellen für bürgerschaftliches Engagement und sozia-
le Belange.
Das Bahnhofsgelände Süd wird als EntwicklungsFäche ressortübergreifend als Chance betrachtet, zum Beispiel zur Ansiedlung einer neuen Kita oder zur Förderung der Kreativwirtschaft und Start-UpBranche.
Seit dem SEK gibt es außerdem verschiedene Prozesse und bauliche Veränderungen auf dem TH-Campus, der Campus wurde als„Green Campus“ und zur„iUniversity“ entwickelt.
Im Bereich Wohnen und Wohnumfeld gab es im SEK 2014 keine lokalisierbaren Maßnahmen. In seiner Rückmeldung nennt das Stadtplanungsamt allerdings einige umgesetzte Projekte zur Entwicklung des Wohnangebots und des Wohnumfelds, teilweise wurden diese in Form von Bebauungsplänen festgelegt und es wurde zwischenzeitlich eine Wohnraumbedarfsanalyse erstellt.
In den Themenfeldern Freiraum und Siedlung, Natur und Landschaftsraum sowie Sport und Freizeit wurden im SEK 2014 konkrete Maßnahmen formuliert, von denen viele weiterhin aktuell oder in Planung sind. Beispiele für umgesetzte Maßnahmen sind die Entwicklung des Baywa-Geländes als Gewerbestandort oder die neuen mobilen Sitzmöglichkeiten des Stadtmarketings.
Im Bereich Energie und Klima wird ebenfalls das Bahngelände Süd als PotentialFäche für ein klimafreundliches Quartier gesehen. Laut Rückmeldung des Umweltund GrünFächenamtes wurden außerdem sehr viele Einzelmaßnahmen und Ziele verfolgt, die im SEK benannt waren.
Insgesamt stellte sich aber heraus, dass viele der ins Monitoring übernommenen Ziele und Maßnahmen nicht mehr relevant oder aktuell erscheinen. Dies ist auch darin
begründet, dass die Maßnahmen des SEK noch nicht in ein integriertes Planwerk überführt werden konnten. Allerdings gab es zu einigen Maßnahmen und Zielen auch keine Rückmeldungen der städtischen Behörden oder es wurden weitere inhaltliche und organisatorische Fragen aufgeworfen, die die einzelnen Ämter nicht beantworten konnten.
Im Bereich Mobilität und Verkehr wurde vom Tiefbauamt die Beschlusslage dargestellt, die auf Grundlage des Verkehrsentwicklungsplans im November 2017 galt, so dass im Monitoring kein detaillierter aktueller Stand abgebildet wird. Auch aus dem Stadtplanungsamt erfolgte eine Rückmeldung zur Umsetzung der Maßnahmen des SEK außerhalb der Monitoring-Tabelle mit Stand April 2022. Die aufgelisteten Maßnahmen weichen allerdings von der Monitoring-Tabelle ab und waren daher nicht direkt vergleichbar.
Weiteres Monitoring Auch in Bezug auf fas hier verfasste ISEK muss weiterhin geprüft werden, ob Ziele oder Maßnahmen noch aktuell sind. Das Monitoring bildet die Grundlage, die jedoch regelmäßiger aktualisiert werden müsste. Außerdem gilt es, im jetzigen ISEK auf die zusammengetragenen Rückmeldungen aufzubauen und ggf. neue Vorschläge zu machen. Insbesondere leistet das vorliegende ISEK eine Gewichtung von Zielen und darauf aufbauend eine Priorisierung konkreter Maßnahmen, ob bestehend oder neu entwickelt.
Es wird also empfohlen, die im ISEK deznierten Projekte und Maßnahmen hinsichtlich ihrer Umsetzung regelmäßig (beispielsweise in drei- bis fünf jährigen Abständen) zu evaluieren. Für diese Prüfung sollten in regelmäßigen Zeitintervallen die jeweiligen Projektstände abgerufen werden. Die daraus entstehende Dokumentation kann zusätzlich im Stadtrat präsentiert und somit einem weiteren Kontrollorgan unterlegt werden, um den Zielsetzungen
gerecht zu werden. In einem solchen Monitoring können die Bereiche Einzelmaßnahmen und Projektstände, Kommunikation, Fördermittel und die Organisationsstruktur überprüft werden.
Bestandsanalyse
Eine Bestandsaufnahme, welche die bestehenden Konzepte berücksichtigt, steht am Anfang eines Entwicklungskonzepts. Um möglichst viele Aspekte zu integrieren, bildet die Analyse die Grundlage für die Ausarbeitung von Leitideen und Maßnahmen. Die Stadt wird themenspezi„sch betrachtet, u.a. in Bezug auf städtebauliche, wirtschaftliche, soziale, kulturelle, klimatische, freiräumliche oder mobilitätsspezi„sche Themen.
Abb. 10 | Kurze Stadtgeschichte
stadtarchiv.de, 2024
2.1. Stadtgeschichte und
Siedlungsentwicklung
Rosenheim war über Jahrhunderte ein Handelsort, eine Marktgemeinde, die vom Inn als Transportweg pro„tierte. Die heutige Ausdehnung der Stadt ist das Ergebnis zweier Wachstumsschübe: zum Einen nach Anschluss an das Eisenbahnnetz in der Mitte des 19. Jahrhunderts und nach 1950 bis heute. Die Siedlungsentwicklung der Stadt sucht nun neue Wege, ihr stetiges Wachstum zu bewältigen.
Stadtentstehung
Die Lage am Inn und die Einbindung in europaweite Handelsrouten haben im Mittelalter einer Siedlungsentwicklung in Flussnähe Vorschub geleistet. Der Ortsname wird 1234 erstmals erwähnt. Rosenheim etabliert sich als Umschlagplatz aller Arten von Gütern, die auf dem Inn transportiert wurden (Vieh, Getreide, Seide, Wa-en, Salz). Mit dem Marktrecht, das Rosenheim 1328 erhält, lebt die Rosenheimer Bevölkerung sehr gut. Die Rosenheimer Schi-smeister brachten es zu großem Reichtum. Eine Stadt hat sich als Siedlung in sicherem Abstand zum Innufer gehalten. Die heutige Altstadt zeigt das deutlich.
Hatte sich der Ort bis ca.1600 zu einem der größten und bedeutendsten Märkte Bayerns entwickelt, so schwand im 17. Jh. seine Bedeutung aufgrund der Pest, des 30-jährigen Krieges und nicht zuletzt einer Krise der Innschi-fahrt. Erst Anfang des 19. Jh. kam nach der Einrichtung der Saline ein neuer Aufschwung mit der Salzproduktion, die bis 1958 betrieben wurde. Durch den Anschluss an die Eisenbahn 1858 war das Wachstum der Stadt weiter begünstigt. Im Jahr 1864 wurde Rosenheim zur Stadt erhoben.
Wachstumsphasen der Stadt
Die nebenstehende Kartenfolge zeigt die dynamische Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert. Die Karte von 1860 zeigt den neu gescha-enen Eisenbahnknoten und den noch breit Ließenden, unbegradigten Inn. Deutlicher zeigt die Karte von 1910, wie sehr sich sich die Stadt um ihren historischen Kern zum Bahnhof sowie nach Osten und Nordosten erweitert hat. Der Inn ist bereits in ein reguliertes Bett verwiesen. Auch die Karte von 1936 zeigt eine ähnliche Ausdehnung der Stadt. Im zweiten
Weltkrieg wurde hauptsächlich der Bahnhofsbereich zerstört. Der große Wachstumsschub fand nach 1950 statt. Das lässt sich auf der Karte von 1961 ablesen. Die Stadt wird in Richtung Mangfall dichter bebaut. Ebenso dehnt sie sich nun weiter nach Norden und Nordwesten aus. Von 30.000 Rosenheimern konnte man 1950 über 7.000 Flüchtlinge und Aussiedler verzeichnen. Zwischen 1950 und 1965 wurden über 5.000 neue Wohnungen errichtet für über 15.000 Menschen. Jeder Zweite in Rosenheim lebte 1965 in einer Neubauwohnung.
, Karl Mair, StadtheimatpPeger, in: www.stadtarchiv.de/stadtgeschichte/rosenheim
Schwerpunkte des Wohnungsbaus waren vor allem Küpferling, die Erlenau und das Kasernenviertel um Leiblstraße und Lessingstraße oder auch Oberwöhr im Süden. Dort sorgen nach den Grundsätzen eines aufgelockerten Städtebaus Zeilen und Punkthäuser für eine o-ene Siedlungsstruktur zwischen vier und sechs Geschossen.
In den folgenden Jahren verstärkt sich die Ausdehnung und Verdichtung der Stadt in diese Richtungen. Nun wird auch bis zu Inn und Mangfall gebaut. Auch südlich des Bahnhofs beginnt die Stadt zu wachsen. Das zeigt der Plan von 1961. Bis zum Jahr 2004 wächst die Stadt weiter. Nun ist zu beobachten, dass in einem Verstädterungsprozess (Suburbanisierung) die weiter entfernten Dörfer im Süden und im Osten jenseits des Inn erfasst werden. Eingemeindungen (wie z.B. 1978: Aising, Pang und Westerndorf St. Peter) unterstützen oder bestätigen diesen Prozess. Nach Westen erstreckt sich mittlerweile ein fast übergangsloses Siedlungsband nach Kolbermoor. Es sind auch Gewerbe- und Einzelhandelsansiedlungen, die der Stadt am westlichen und östlichen Rand ein eigenes Gesicht geben.
1328
Marktrecht 1857 Eisenbahn 1864 Stadtrecht
Markt Rosenheim 1232 Erste urkundl. Erwähnung
1875-1900
Stadterweiterung: Krankenhaus Neuer Bahnhof
Elektrizitätswerk Versch. Kirchen
1958-1967
Schließung und Abriss Saline
1982-1988 Stadthalle Fußgängerzone Lokschuppen
1971 FH 1994 Oberzentrum
Stadt Rosenheim Eingemeindungen
Abb. 11 | Siedlungsentwicklung in Karten
geoportal.bayern.de, 2024
2.2. Stadtbild und Identität
Die Identität, d.h. das Selbstbild und Selbstverständnis einer Stadt, setzt sich zum Teil aus den sichtbaren Dingen in einer Stadt zusammen. Ebenso formen Faktoren, wie das Lebensgefühl oder die Wohnzufriedenheit die Identität einer Stadt. Selbstverständlich de„nieren verschiedene Bevölkerungs- oder Altersgruppen„ihr Rosenheim“ jeweils anders, weshalb man auch von mehreren Identitäten sprechen kann.
Lage in der Region
Rosenheim ist keine Großstadt. Dennoch spielt die Stadt in der Region eine wichtige Rolle. Die Eigenständigkeit der Stadt zeigt sich im Status als Oberzentrum Südostbayerns. Das macht sich fest an div. Institutionen und Einrichtungen, wie z.B. Fachkliniken, den (noch bestehenden größeren) Warenhäusern, Kultureinrichtungen und der Technischen Hochschule. Als Oberzentrum muss die kreisfreie Stadt zahlreiche Einrichtungen vorhalten (weiterführende Schulen, Kliniken). Diesen Status eines Oberzentrums könnte Rosenheim weiter mit Leben füllen, wie z.B. als Lehr- und Forschungsstandort (Technische Hochschule) und der weiteren Entwicklung der bereits gewachsenen Gründerszene und deren aus Rosenheim ausstrahlenden Wirkung auf die gesamte Region 18.
Die Rosenheimer Identität speist sich aus weiteren Quellen:
Rosenheim ist nicht München
Die Nähe zu München hat einen EinLuss auf das Rosenheimer Selbstverständnis. Nicht wenige Bewohnerinnen und Bewohner stehen in einem Verhältnis zur Landeshauptstadt. München prägt für viele den Arbeits- und Pendleralltag oder steht für ein hochwertiges Kulturangebot, Shopping und Nachtleben. Umso mehr ist eine Abgrenzung zu München Teil der Rosenheimer Identität.
Rosenheim ist ein historischer Ort
Auf der Suche nach der Identität Rosenheims stößt man zuerst auf den historischen Kern, der das Bild eines spätmittelalterlichen Handelsortes unterstützt. Der Bereich um den Max-Josefs-Platz (seit 1984 Fußgängerzone) gilt als„Gute Stube“, mit Bürgerhäusern im Inn-Salzach-Stil. Hier liegen die beiden Sanierungsgebiete der Altstadt. Restaurants und Straßencafés beto-
nen die Geschichtlichkeit dieses Ortes und scha-en ein touristisch wahrnehmbares Bild.
Neuere bauliche Einzelentwicklungen im Kernstadtbereich lassen teils die notwendige Auseinandersetzung mit dem Ort, seiner Qualität und seinen Maßstäben vermissen, wodurch es zu Brüchen und Störungen der Stadtgestalt kommt.
Rosenheim ist eine naturnahe Stadt Landschaftsräume und Wasserläufe um Inn und Mangfall scha-en eine eindeutige naturräumliche Ausrichtung. Die Wasserläufe stehen für die historische Entwicklung als Handelsstadt. Lange war Rosenheim landwirtschaftlich geprägt. Daher wohnt man in Rosenheim landschaftsnah. Zudem sind die Alpen in Sichtweite.
Rosenheim ist eine wachsende Stadt Seit dem 19. Jahrhundert ist Rosenheim in Schüben stark gewachsen. Die Stadt hat es immer wieder gescha-t, größere Mengen an Neubürgern zu integrieren. Diese Neubürger standen immer auch für eine wirtschaftliche Dynamik in der Stadt. Ganz aktuell zeigt sich das im Zuzug von Menschen mit Migrationshintergrund und jungen Menschen, insbesondere zum Studium an der Technischen Hochschule. Rosenheim ist eine Stadt der Chancen und ein Ort für Neuanfänge.
13 Städtische Galerie und Stadtarchiv Naturdenkmal
14 Weinhart - Eiche
Abb. 12 | Denkmale im Kernbereich der Stadt
Image und Standortfaktoren
Laut einer Imageanalyse fühlen sich auch Menschen aus dem Umland zu Rosenheim zugehörig. Sie gaben außerdem an, dass Rosenheim zum Verweilen einlädt. Häu„gster Besuchsgrund sind zum Beispiel Einkäufe und der Besuch der Wochenmärkte. Gäste schätzen die Altstadt. Sie assoziieren Rosenheim mit den ‘Rosenheim Cops’, aber auch der guten naturnahen Lage.
Bewohnende von Rosenheim assoziieren die Stadt vorrangig mit Heimat, Familie und Freunden, andere Assoziationen sind die landschaftlichen Qualitäten von Bergen, Seen und Natur, aber auch die Altstadt mit ihrer Fußgängerzone.
Negativ besetzt ist vor allem das Thema Autos und Verkehr. Es wird durchweg Verbesserungsbedarf beim ÖPNV und Fahrradverkehr und den Parkmöglichkeiten gesehen, außerdem steht die Aufenthaltsqualität im Fokus der Wünsche an die zukünftige Stadtentwicklung.
Insgesamt hat Rosenheim aber ein größtenteils positives Image bei Bewohnenden und Gästen. Rosenheim wird als sympathisch, schön und gepLegt wahrgenommen.
Ein Stadtmarketing soll Rosenheim als Standort positiv nach innen und außen vermitteln, um die Attraktivität im Standortwettbewerb zu sichern und zu steigern. Dabei werden unterschiedlichste Zielgruppen angesprochen, von Unternehmen über Bewohnende bis hin zu Gästen. , cima Beratung + Management GmbH: Imageanayse 2023
Denkmalschutz, Stadtbild, Baukultur
Der Denkmalschutz betrachtet zuerst die ältesten noch uberlieferten Gebäude, die fur die Geschichte der Stadt stehen. So zeigt die Altstadt Rosenheims bis heute Spuren spätmittelalterlicher und fruhneuzeitlichen Bauten - hauptsächlich aus dem 16.und 17. Jahrhundert. Die Altstadt ist
darum auch als Ensemble Äußerer Markt und Ensemble Heilig-Geist-Straße geschutzt. Hier liegt der Verdichtungsbereich fur Einzeldenkmale. Es gibt seit 2009 Richtlinien zum Kommunalen Förderprogramm in den Sanierungsgebieten„Altstadt“ und „Altstadt Ost“. Diese Formulierungen decken die Gestaltungsregeln von Gebäuden und Werbeanlagen im historischen Stadtkern ab. Ergänzend könnte eine anschauliche Gestaltungs„bel Illustration zu den Satzungsinhalten liefern.
Der Blick auf eine Stadt als gewachsene Struktur sollte den gebauten Bestand als Ganzes wahrnehmen. So stehen auch zahlreiche Gebäude des späten 19. Jahrhunderts unter Denkmalschutz, wie z.B. das Villenviertel am nördlichen Rand der Innenstadt zwischen Herbststraße, Westermayerstraße, Klosterweg und der damaligen Haustätter Straße (heute Teil der Heilig-Geist-Straße). Diese Gebäude stehen für die damalige Wachstumsdynamik der Stadt. Diese Entwicklung wurde 1898 im ersten stadtplanerischen Konzept aufgegri-en. Der Münchener Architekt und Städtebauer Theodor Fischer hat damals mit seinem Generalbaulinienplan für Rosenheim die bauliche Entwicklung der Stadt bis heute geprägt.
Es gibt darüber hinaus auch noch jüngere Gebäude und Ensembles, welche die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohnerschaft abbilden. Dazu zählen ebenso Bauten der Zeit nach 1950, wie z.B. um Samerund Münchener Straße oder das Kulturund Kongresszentrum am Salingarten (gebaut 1982, Architekt Hilmar Mund)
Dem jüngeren und aktuellen Bauen Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, dazu hat sich ein Verein, der Rosenheimkreis e.V. mit dem Motto„Architektur im Gespräch“ 2005 gegründet. Der Rosenheimkreis e.V. ist eine baukulturell engagierte Initiative, die u.a. im Vierjahresrhythmus den Rosenheimer Holzbaupreis verleiht, was wiederum thematisch mit dem Holzschwerpunkt der TH Rosenheim korrespondiert.
Abb. 13 | Collage 1) Riedergarten, 2) Heilig-Geist-Straße, 3) Altstadt, 4) am Salzstadel, 5) Sparkassenhochhaus, 6) Bahnhof Rosenheim
2.3. Wohnen, Wohnumfeld und Bauen
Die Bedingungen des Wohnens in Rosenheim sind eng verknüpft mit der wachsenden Bevölkerung, den begrenzten WohnbauLächen und den wachsenden Ansprüchen an das Wohnen. Rosenheim ist ein attraktiver Wohnstandort in der Metropolregion München. Der Wohnungsmarkt der Zukunft wird sowohl vermehrt bezahlbares bzw. gefördertes Wohnen anbieten als auch einen zunehmenden Teil älterer Menschen versorgen müssen.
Wohnort und Wohnzufriedenheit
Rosenheim ist ein attraktiver Wohnort in der Metropolregion München. Dies zeigt eine stetig steigender Bevölkerungszahl, die zuzugs- und nicht geburtenbedingt ist. Vor allem in den 1960er/1970er Jahren war die Stadt von Wachstum geprägt, ebenso um 1990 und wiederum verstärkt nach 2010. Die Dynamik des Wachsens hat in jedem Jahrzehnt etwas andere Gründe. Die gebauten Ergebnisse prägen jedoch ganze Stadtteile bis heute. So zeigen sich Küpferling, die Erlenau oder das Kasernenviertel als Erweiterungen der Nachkriegszeit im Stil ihrer Zeit. Ebenso zeigt die große Ausdehnung an Ein- und ZweifamilienhausGebieten eine Wohnpraxis, die individuell und„bodengebunden“, d.h. mit Garten, für eine große Anzahl der Bewohnerschaft in Rosenheim attraktiv und möglich ist.
Die Zuwanderung in Rosenheim speist sich bis in die Gegenwart hinein insbesondere in der Altersgruppe 19-25 Jahre zu einem guten Teil aus Personen deutscher Staatsangehörigkeit, die laut Wohnraumbedarfsanalyse (2018)„in der Stadt Rosenheim ihre erste eigene Wohnung beziehen, ein Studium aufnehmen, aufgrund der guten Arbeitsmarktlage den Einstieg in das Berufsleben beginnen oder auch von der guten Verkehrsanbindung nach Munchen und den im Vergleich zur Landeshauptstadt etwas gunstigeren Mieten pro„tieren, um von Rosenheim aus nach Munchen zu pendeln.“ In der Altersgruppen ab 30 Jahren nimmt die Abwanderung bei den deutschen Staatsbürgern jedoch wieder zu und wird durch Menschen mit nichtdeutscher Herkunft ausgeglichen.
Die Verteilung von Haushalten nach Familientypen (s. Abb. 14) zeigt nochmal einen anderen Aspekt. Es wird sichtbar, dass die Hälfte der Haushalte Einpersonenhaushalte sind und lediglich in 18% der Haushalte (Stand 2018) Kinder im Haushalt haben.
Diese Verteilung deutet auf den aktuellen Wohnbedarf hin, der kleinere Wohnungsgrößen nachfragt. Gleichzeitig jedoch sind Angebote des Familienwohnens gefragt. Dies wird aus den Wanderungsanalysen der Stadt ersichtlich, wo eine Abwanderung von Familien mit kleinen Kindern sichtbar wird. Hier sind auch Optionen ergänzend zum klassischen Einfamilienhaus abzuwägen.
Wohnungsarten und Bautypologie
Der Überblick zu den städtebaulichen Strukturen (Kap. 0., Abb. 1) zeigt die größte Flächenausdehnung bei Ein- und Zweifamilienhäusern. Diese Aussage wird gestützt durch die statistischen Daten, die 71,5 % der Wohngebäude mit 1-2 Wohnungen nachweisen (Stand 2021, Gemeindedaten, Bayr. Landesamt für Statistik). Andererseits sind wiederum in der selben Statistik 69% der Wohnungen in Wohngebäuden mit mehr als drei Wohnungen nachgewiesen. Dies beschreibt die Ausdehnung der zentralen, mehrgeschossigen Verdichtungszone um die Innenstadt. Die Größenentwicklung der Stadt hat sich auch in den ländlichen Zentren im Süden (Pang, Aising) in den letzten Jahrzehnten hauptsächlich mit Ein- und Zweifamilienhaus geäußert. Diese Art der Stadterweiterung ist sichtbar Lächenintensiv.
Die Anziehungskraft der Stadt zeigt sich am Maß der Wohnzufriedenheit. Der Begri- der Wohnzufriedenheit ist kein wissenschaftlich gesicherter Wert. Man kann jedoch, uber die bereits genannte Zuzugswerte hinaus gehend eine gewisse Zufriedenheit mit dem Wohnstandort annehmen. Annähernd meßbar wurde zuletzt die Wohnzufriedenheit im Gebiet um die Lessingstraße, wo 2020 im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms„Soziale Stadt“ eine Passantenbefragung durchgeführt wurde - mit dem Nachweis einer wachsenden Wohnzufriedenheit. Für die
mit
Abb. 14 | Wohnungsgrößen nachgefragt
Daten: Stadtplanungsamt Rosenheim (Hg.): Analyse des Wohnraumbedarfs der Stadt Rosenheim (2017 –2036), Entwurfsfassung 12/2018, 2018
anderen Quartiere der Stadt gibt es keine derartigen Erhebungen.
Wohnungsbau und Nachverdichtung
In der Stadt gibt es angesichts der anhaltenden Nachfrage sowie des begrenzten Baugrunds einen eindeutigen Trend zur Nachverdichtung. Die Stadt trägt diesem Trend durch Bebauungsplanänderungen
Rechnung (z.B. im Wasserweg und in WehrLeck). Nachverdichtung kann im Wohnungsbau verschiedene Formen annehmen:
•Schließen von Baulücken oder Konversion von Brachengrundstücken. Man hat laut Wohnraumbedarfsanalyse 2018 ca.
•40 ha derartiger Baulandreserven (v.a. in der Innenstadt) ausgemacht (z.B. Bahnhofsareal)
•Aufstockung auf Mehrfamilienhäusern durch 1-2 Zusatzgeschosse, meist in Leichtbau (z.B. Wohnanlage Salinstraße, Wohnanlage Föhrenweg)
•Umbau, Neubau im EinfamilienhausBestand, Erhöhen der Wohneinheitenanzahl durch Einliegerwohnungen, Aufstockung, Aufteilung des Grundstucks, Anbau oder Neubau.
•Überbauung und Nutzungsmischung auf einer bislang nur eingeschossigen Einzelhandels- oder Gewerbenutzung
Nachverdichtung scha-t die verbesserte Ausnutzung bereits erschlossener Bereiche in der Stadt und schont die Ressource Boden, die auch in Rosenheim ein begrenztes Gut ist. Nachverdichtung kann jedoch auch an Grenzen stoßen, z.B. bei der zu gewährleistenden Grünraumversorgung, bzw. einer dem Bewohnerzuwachs adäquaten Infrastruktur. Darum ist bei jeglicher Nachverdichtung darauf zu achten, dass freiräumliche Freizeit- und Erholungsangebote nicht entfallen, dass Biotopzusammenhänge erhalten bleiben und dass die Versiegelung von OberLächen (Boden, Dächer) nicht zu- sondern abnimmt. In der Balance von Grünraumanteil und Bebauungsdichte / Bebauungsweise werden zudem die Anforderungen an eine urbane Klimaresilienz zunehmend wichtig. Der ästhetisch/architektonischer Anspruch der nachverdichteten Gebäude ist oftmals verbesserungswürdig. Hier fehlt es teils am mangelnden Verständnis der planenden Personen, aber auch an das Bauen auf die Ziele geordneter städtischer Entwicklung lenkenden Instrumenten.
Aktuell laufende Wohnungsneubauprojekte, wie z.B. die Lokhöfe (255 WE), die LenaChrist-Straße (212 WE), an der Kaltenmühle (106 WE) oder in der Herderstraße (‘Herderhöfe’, 95 WE) spiegeln den Wohnbedarf in Rosenheim wider. Das Studierendenquartier "Campus Ro" (erö-net 2022) direkt neEinpersonenhaushalte
Sonstiger Mehrpersonenhaushalt ohne Kinder 4.446, 13%
Paare ohne Kinder, zu zweit lebend 6.932, 20%
Paare mit Kindern 4.950, 14%
Alleinerziehende
Kindern 1.350, 4%
ben der Hochschule Rosenheim bedient mit 211 Apartments zwar nur den studentischen Markt, dennoch hat das Ensemble als Holzhybrid-Bau technisch und baukulturell Furore gemacht. Beispielhaft ist auch die Wohnanlage Föhrenweg in der Kastenau, wo von 2018 - 2020 von der GRWS durch Neubau und Aufstockung von Bestandsgebäude um ein Stockwerk in einem Bestandsquartier nachverdichtet wurde (17 WE).
Mietpreise und Wohnlage
In Rosenheim lagen 2023 die Grundstückspreise zwischen 530 W/mP in DorLagen und 1.750 W/mP in der Altstadt (Bodenrichtwertkarte, Stand 1.01.2022). Zum Vergleich der Bodenrichtwert in München-Nymphenburg: 5.400 - 7.700 W/ mP; s. (www.immoportal.com/grundstueckspreise/rosenheim). Damit ist zwar ein enormer Unterschied bezeichnet, dennoch ist auch in Rosenheim die Verfügbarkeit von Baugrund nicht allein eine Sache des Preises, sondern auch der vertretbaren Verfügbarkeit von neuem oder recyceltem Baugrund oder zu verdichteten Baubestand.
Wohnlage A
Wohnlage B
Wohnlage C
Wohnlage D
In der Dokumentation zum Mietspiegel 2023 werden die Faktoren für Wohnlagen in Rosenheim benannt und im Stadtplan aufgezeigt (s. Abb. 15). Entscheidend für die Wohnlage sind gemäß der Studie dabei die Distanzen zu Nahversorgungszentren. Dabei wird unterschieden:
•Wohnlage A: Entfernung zur Innenstadt höchstens 200 Meter
•Wohnlage B: Entfernung zu Nahversorgungszentren höchstens 400 Meter
•Wohnlage C: Entfernung zur Innenstadt mindestens 2.000 Meter
•Wohnlage D: Entfernung zu Nahversorgungszentren höchstens 400 Meter und Entfernung zur Innenstadt mindestens 2.000 Meter
Grundlage der Erhebung sind Daten zu Versorgungszentren (Nahversorgungszentren, Innenstadt, Supermärkte) sowie die räumliche Gliederung (Stadtteile, Ortsteile, Planbezirke)
, ALP Institut für Wohnen und Stadtentwicklung
GmbH: Dokumentation Mietspiegel Rosenheim 2023
Rosenheim wird bei den Mieten als teuers-
te kreisfreie Stadt nach München aufgeführt mit durchschnittlichen Mietpreisen von 13 Euro/qm im Neubau bzw. 11 Euro/qm in Wohnungen im Bestand. Im Vergleich dazu München mit 19 Euro/qm und 17 Euro/qm (Stand 2021). Dieser Unterschied sorgt für eine anhaltende Anziehungskraft Rosenheims, stellt aber durchaus ein Problem in der Wohnraumversorgung dar.
Grundlage der Flächenbilanzierung für potenzielles Wohnbauland stellt die Stadtkonzeption ‘Rosenheim 2025’ von 2009 dar, die 2018 durch das Stadtplanungsamt Rosenheim aktualisiert wurden. In einer Wohnbedarfsanalyse die Werte für das Wohnbaulandpotenzial und ein zukünftiger Wohnungsbedarf ermittelt (Stand 2018). Auf dieser Basis werden die folgenden Aussagen getro-en.
1. WohnbauLächen
Die Wohnbedarfsanalyse ermittelt rund 60 ha Bruttowohnbauland auf potentiellen WohnbauLächen im Stadtgebiet. Diese Fläche kann Wohnraum für potenziell 7.750 Einwohner bei ca. 3.500 Wohneinheiten bieten. Davon könnten sich der Einschätzung nach 109 Wohneinheiten in Einfamilienhäusern be„nden, 197 WE in Doppelhaushälften, 108 Wohneinheiten in Reihenhäusern und 3.067 WE in Wohnungen in
Mehrfamilienhäusern.
Auch der Wohnungsschlüssel in Mehrfamilienhäusern wird präzisiert:
-691 WE in 1-Zimmer-Wohnungen
-1.141 WE in 2-Zimmer-Wohnungen
-765 WE in 3-Zimmer-Wohnungen -429 WE in 4 Zimmer-Wohnungen -41 WE in 5-Zimmer-Wohnungen.
2. Wohnbedarf Ausgehend von einem prognostizierten Wohnungsbedarf ist nach den notwendigen Wohnungsgrößen und Angebotssegmenten zu fragen. Die Wohnbedarfsanalyse (2018) teilt in verschiedene Interessengruppen und formuliert qualitative Bedarfsaspekte für folgende Gruppen: -Studierende und Starterhaushalte -Familien -Senioren -Einkommensschwache, Benachteiligte
Die Stadt Rosenheim verfolgt das Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu scha-en. Damit verbunden ist die Strategie, über Bauland für städtischen Wohnungsbau zu verfügen. Das sog. „Rosenheimer Modell“ verfolgt einen Weg, GrundstucksteilLächen frühzeitig zu erwerben, um sie im Rahmen der Bauleitplanung im Zuge privater Flächenentwicklungen zu sichern. Bei Erschließungsverfahren, wie z,B. dem Bebauungsplan„ Krainstraße Nordwest“ wurden gemäß dem angestrebten Schlüssel 35% des Planungsgebietes zugunsten der Stadt gesichert.
Abb. 15 | Einstufung der Wohnlagen A - D (ALP Institut für Wohnen und Stadtentwicklung, 2023)
Abb. 16 | Verschieden Wohnformen in Oberwöhr und der Endorfer Au
Mit der Anwendung des "Rosenheimer Modells" wird die Stadt in die Lage versetzt, Flächen zu erwerben fur die Entwicklung von bezahlbarem Wohnraum bzw. zur Scha-ung sozialer Infrastruktur (z.B. Kindertagesstätten), deren Bedarf durch die Baulandentwicklung erzeugt wurde. Auch das SEK von 2015 hat schon Flächen zur Bebauung / Nachverdichtung erfasst. Damals ist man jedoch von geringeren Wachstumsraten der Bevölkerung ausgegangen.
Der Wohnungsbedarf (Stand 2018) wird mit insgesamt zu scha-enden 5.214 Wohneinheiten 2017-2036 angegeben. Dabei wird - bezogen auf das prognostizierte Bevölkerungswachstum und eine durchschnittl. Belegungsdichte von 1,95 EW/WEein jährlicher Wert neu zu bauender Wohneinheiten angesetzt. Dieser Wert einer jährlichen Bedarfsrate sinkt dabei von anfäng-
lich 336 Wohneinheiten (2017) auf 218 Wohneinheiten (2033), steigt danach jedoch wieder auf 231 Wohneinheiten bis zum Jahr 2036. Eine aktuelle weitere Berechnung der Stadt Rosenheim ermittelt einen höheren Wert (mit 2,1 EW/WE) für den selben Zeitraum 2024-2042 von 7.500 - 9.000 Wohneinheiten.
in jedem Fall wird im Vergleich mit den o.g. Daten zu dem verfügbaren BruttoWohnbauland für ca. 3.500 Wohneinheiten sichtbar, dass die intelligente Verdichtung im Bestand unabdingbar ist, um sparsam mit Ressourcen umzugehen.
, Stadtplanungsamt Rosenheim (Hg.): Analyse des Wohnraumbedarfs der Stadt Rosenheim (2017 –2036), Entwurfsfassung 12/2018, 2018
Abb. 17 | Fertiggestellte, im Bau be„ndliche und geplante Wohnbauprojekte
2.4. Wirtschaft und Beschäftigung
Der Wirtschaftsstandort Rosenheim zeichnet sich durch seine attraktive geogra„sche Lage zwischen den Ballungszentren München, Salzburg und Innsbruck aus. Die Branchenstruktur zeigt sich divers, auch wenn sich Schwerpunkte in der Informations- und Kommunikationstechnik, Elektrotechnik, Maschinenbau und im Einzelhandel / Gastronomie herauskristallisiert haben. Die starke Verwurzelung mit dem Thema Holz sowohl in Ausbildung als auch Beruf wird als Alleinstellungsmerkmal erfolgreich nach Außen getragen.
Wirtschaftsstandort Rosenheim
Die wirtschaftlichen Grundpfeiler in Rosenheim wurden neben der Funktion als wichtiger Warenumschlagplatz und Verkehrsschnittpunkt in der Salzproduktion gesetzt. Der Bergbau mit dem Abbau und der Weiterverarbeitung von Sole und Salz war im gesamten (Vor-) Alpenraum ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die Saline Rosenheim, gegründet 1810, war einige Jahrzehnte lang größte Salzproduktionsstätte in Bayern. Heute spielt die Salzproduktion keine Rolle mehr und „ndet in Bad Reichenhall statt, die Saline wurde in Rosenheim Mitte des 20. Jh. geschlossen. Früh hat sich Rosenheim außerdem als Zentrum für Holzverarbeitung und Holzbau etabliert. 1925 ist das Holztechnikum gegründet worden, das bis heute als Fakultät für Holztechnik und Bau an der Technischen Hochschule Bestand hat und neben anderen als wichtige Ausbildungsstätte fungiert. , Stadtplanungsamt, Städtisches Museum Rosenheim, online, 2024
Die vielfältige Wirtschaftsstruktur von Rosenheim zeigt sich konkret im diversi„zierten Branchenmix, auch wenn die Sektoren Gastgewerbe, Verkehr und Handel inklusive Instandhaltung und Reparatur den größten Anteil an Unternehmen in der Rosenheimer Wirtschaft einnehmen. Von Monostrukturen oder strukturellen Abhängigkeiten einzelner Großbetriebe ist der Standort Rosenheim nicht geprägt. Die gewerblichen Flächen verteilen sich im Stadt-
gebiet erwartungsgemäß entlang hochrangiger Erschließungsachsen des Straßenund Bahnnetzes. Die Nachfrage nach neuen GewerbeLächen, besonders robuste Flächen für Produzierende und Verarbeitende Gewerbe sowie Handwerk, bleibt hoch und nimmt im Diskurs zur Flächenentwicklung in Rosenheim und auch im Umland (SUR-Gemeinden) eine bedeutende Rolle ein.
Die Landwirtschaft als Sektor im gesamtstädtischen Kontext ist ebenso von Veränderung geprägt, sind in den vergangenen Jahren sowohl die Flächen für landwirtschaftliche Nutzung als auch die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe zurückgegangen. Deutlich wird das auch räumlich im Stadt- und Landschaftsbild, da Flächen der Landwirtschaft zunehmend unter Druck geraten und für Siedlungserweiterungen (Wohnen, Gewerbe) als (potenzielle) EntwicklungsLächen herangezogen werden. Die Landwirtschaft hat eine Bedeutung für die wohnstandortnahe Erholung und die Versorgung mit regionalen Erzeugnissen. Die Möglichkeit, AgrarLächen für andere gewerbliche Zwecke zu verwenden (z.B. Energiegewinnung durch Biogas oder Solarparks) und nicht„klassisch“ als Weideland und/oder zur Lebensmittelherstellung (Getreide, Obst und Gemüse) zu betreiben, bedroht die übrig gebliebenen AgrarLächen weiterhin. , Statistik Kommunal, Bayerisches Landesamt für Statistik, 2023
Fest verankerte Unternehmen in Rosenheim (Auswahl):
Der geplante grundlegende Ausbau des Brenner-Nord-Zulaufs kann zukünftig Chancen aber auch Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Rosenheim bringen. Als Lückenschluss im TEN 5 Korridor (TransEuropeanNetwork) Skandinavien –Mediterraner Raum sind Rosenheim und die umliegende Region zukünftig optimal und mit erweitertem wirtschaftlichen Spielraum sowie verbesserten Erreichbarkeiten an das europäische Bahnnetz angebunden. Die Ansprüche des Brenner-NordZulaufs, nämlich die Verkehrswende voranzutreiben und den Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern um Straßen aber auch die bestehende Strecke zu entlasten, sind auch für Rosenheim einzuordnen. Wichtig wird sein, die Anforderungen und Qualitäten an dieses Großprojekt klar zu formulieren. Allerdings geht der Ausbau für Rosenheim auch mit Flächenverlusten einher.
Wirtschaftsfaktor Tourismus
Rosenheim ist in die Tourismusregion Chiemsee-Alpenland eingebettet, die seit 2010 besteht und insgesamt 46 Gemeinden miteinschließt. Die Übernachtungen lagen im Jahr 2023 bei 277.487 und unterstreichen eine erhöhte Nachfrage. Mit rund 20 Beherbergungsbetrieben (ohne Campingplätze) ist Rosenheim vorerst ausreichend ausgestattet, zumal sich das Angebot an Betten in den vergangenen Jahren deutlich erhöht hat (2021: 1.067; 2023 1.729). Trotz der stark gestiegenen Bettenanzahl, liegt die Auslastung stabil bei rund 50%. Eine stärkere Auslastung ist in den
Sommer- und Herbstmonaten zu verzeichnen. Grund dafür ist die Lage entlang wichtiger Reiserouten von Sommerurlaubern sowie die Festivitäten im Spätsommer und Herbst. Nicht zu unterschätzen sind neben Übernachtungsgästen auch Tagesgäste. , Statistik Kommunal, Bayerisches Landesamt für Statistik, 2023
, Tourismuskonzept für die Stadt Rosenheim, Stadt Rosenheim, 2021
Rosenheim ist als regionales kulturelles Zentrum und Einkaufsstandort zu verstehen und ergänzt somit das ohnehin sehr attraktive Freizeitangebot in der gesamten Region. Wichtige Einrichtungen, wie z.B. der Lokschuppen, haben in den vergangenen Jahren eine Strahlkraft entwickelt, die Besucherinnen und Besucher in die Stadt ziehen. Die Vermarktung der Fernsehserie „Rosenheim Cops“ hat sich als weiteres Standbein und Angebot manifestiert und zieht jährlich rund 14.000 Besucherinnen und Besucher an.
, Tourismuskonzept für die Stadt Rosenheim, Stadt Rosenheim, 2021
Arbeitsmarkt und Beschäftigung
Die Beschäftigungsentwicklung für Rosenheim ist als stabil und leicht positiv einzuordnen, auch wenn der bundes- und landesweite Arbeitsmarkt durch die Pandemiejahre ab 2020 leichte Schwankungen erlebt hat. Aktuell sind 32.334 sozialversicherungsbeschäftigte Personen am Arbeitsort Rosenheim verzeichnet. Das Wachstum von sozialversicherungspLichtig-Beschäftigten bedeutet, dass attraktive Arbeitsplätze in Rosenheim vorhanden
0,8%
7,6%
Erbringung von sonstigen Dienstleistungen
Kunst, Unterhaltung und Erholung
Gesundheitsund Sozialwesen
Erziehung und Unterricht
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen
Erbringung von freiberuLichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstl.
Verarbeitendes Gewerbe Energieversorgung Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung Beseitigung von Umweltverschmutzungen
Baugewerbe
Handel; Instandhaltung und Reparatur von KFZ
Verkehr und Lagerei
Gastgewerbe
Information und Kommunikation
3,7% Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstl. 0,7% Grundstücks- und Wohnungswesen
Abb. 20 | Sozialversicherungspvichtige Personen nach Wirtschaftszweigen (2023)
Daten: Unternehmensregister des bayerischen Landesamtes für Statistik, Berichtsjahre 2015 - 2022
sind und weiter gescha-en werden. Rosenheim erfasst, auch aufgrund seiner Funktion als Oberzentrum, einen Einpendleruberschuss, d.h. ein positives Pendlersaldo (s. Kapitel Mobilität).
, Unternehmensregister, Bayerisches Landesamt für Statistik, 2023
, Bundesagentur für Arbeit, 2023
Die Angaben zu SV-Beschäftigten nach Wirtschaftszweigen zeigen die unterschiedlichen Anteile im gesamtstädtischen wirtschaftlichen Geschehen. Das Gesundheitswesen (21%), der Handel (17%) und das verarbeitende Gewerbe (12%) nehmen im Branchenüberblick die größten Anteile ein.
, Unternehmensregister, Bayerisches Landesamt für Statistik, 2023
Die Arbeitslosenstatistik unterstreicht die unruhigen Jahre ab 2020. Hier ist die Zahl der Arbeitslosen in den Jahren zwischen 2005-2020 in Rosenheim stetig kleiner geworden und erst durch die Pandemie wieder angestiegen. Obwohl sich 2021 die Situation wieder erkennbar erholt hat, ist trotzdem wieder ein leichter Anstieg zu vermerken. Anhaltend schwierig am Ar-
beitsmarkt bleibt es für Langzeitarbeitslose bzw. arbeitslose Personen ab 55 Jahre. , Bundesagentur für Arbeit, 2023
Aus- und Weiterbildung
Die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in Rosenheim sind umfassend. Mit insgesamt 30 Schulen, darunter 15 berufsbildenden Schulen spielt das lokale Bildungssystem eine entscheidende Rolle in der Ausbildung von Arbeitskräften auf verschiedenste Berufsfelder (z.B. technische, soziale, kaufmännische, medizinische Berufe). Insbesondere die Hochschule Rosenheim spielt eine bedeutende Rolle im Bildungsspektrum der Stadt. Darüber hinaus pro„tiert die Stadt und zugleich Region von ihrer Nähe zu weiteren verschiedenen Universitäten in den umliegenden Ballungszentren. Dies trägt zur Vielfalt der Quali„kationen bei, die auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sind. , Statistik Kommunal, Bayerisches Landesamt für Statistik, 2023
Innovationsthemen für die Zukunft
Abb. 19 | Gewerbegebiet OST II links und Schwaig/Aicherpark rechts
Die Fakultät für Holztechnik und Bau ist eine wichtige Einrichtung innerhalb der Hochschule Rosenheim mit überregionaler Strahlkraft und spielt eine bedeutende Rolle in der Ausbildung von Fachkräften im Bereich Holztechnik, Bauingenieurwesen und verwandten Disziplinen. Zu den spezi„schen Fachinhalten des Studiums Holzbau gehören Themengebiete wie Holzbaukonstruktion, Holzbauarchitektur oder Holzbauverfahrenstechnik. Seit dem WS 2023/24 ist die Fakultät für Informatik erstmalig gemessen an der Zahl der Studentinnen und Studenten die zweitgrößte Fakultät der TH Rosenheim. , Technische Hochschule Rosenheim, 2024
Die Stadt Rosenheim strebt eine umfassende Digitalisierung an. Dies schließt die digitale Infrastruktur, sowie eine Digitalisierung der Stadtverwaltung und der Stadtgesellschaft mit ein. Im Breitbandausbau belegt Rosenheim deutschlandweit eine führende Position. Das Stadtgebiet ist mit vielen WLAN-Zugangspunkten und einem drahtlosen IoT-Netz („Internet of Things“ zur Anbindung von kleinen Sensoren) ausgestattet. Ziel der Stadt ist es, jeweils die aktuell leistungsfähigste digitale Infrastruktur vorzuhalten.
Die Stadtverwaltung soll schrittweise digitalisiert werden, unter Beachtung wichtiger Prinzipien wie der Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit, dem Datenschutz, der Standardisierung, der Nutzerfreundlichkeit und des Prinzips von Open Data. Auf Basis bayerischer und bundesweiter IT-Systeme sollen Antragsverfahren zukünftig digital ablaufen. Zur Begleitung all dieser Transformationsprozesse wurde eine Steuerungsgruppe Digitale Stadtverwaltung eingerichtet.
Die Stadt Rosenheim steht hier wie alle Kommunen vor großen Herausforderungen, um europaweit, national oder landesweit festgelegte Vorgaben zu erfüllen. , Stadt Rosenheim: Digitalisierungsstrategie, 2019
Bereits um 2000 hat sich eine Dynamik und Ballung von Unternehmen in der Elektronik, Informations- und Kommunikationstechnologie wahrnehmen lassen. Die Rosenheimer Initiative zur Förderung der Informations- und Kommunikationstechnik (ROSIK e.V.) gilt als langjähriges Netzwerk und etablierter Akteur um Synergien innerhalb der Branche regional zu bündeln. , rosenheim connected, Stadt Rosenheim Wirtschaftsförderungsagentur, 2022
In Rosenheim be„ndet sich der Hauptsitz des Gründerzentrum Stellwerk 18. Das Gründerzentrum scha-t für Gründerinnen und Gründer Infrastrukturen und ein Netzwerk zu wichtigen wirtschaftlichen Partnern wie Unternehmen, Verbänden und Kammern, Förderstellen sowie Bildungseinrichtungen. Das Gründerzentrum ist neben dem Hauptsitz in Rosenheim auch mit einer Filiale in Traunstein tätig. Das Netzwerk und die Unternehmen sind regional übergreifend in den umliegenden Landkreisen sowie in Tirol tätig und aktiv. Aktuell sind 32 Start-Ups und 75 Unternehmen Teil des Stellwerk 18 Gründerzentrums (Stand Oktober 2024).
Die Start-ups beschäftigen sich vorrangig mit digitalen Geschäftsideen und Technologien. Neben der internen Vernetzung sind ö-entliche Veranstaltungen und Tre-en wie der„Gründungsstammtisch“ oder das„Gründerspeeddating“ Teil des Angebotsspektrums. In Kooperation mit lokalen Schulen werden auch Aktionen und Workshops mit Schülerinnen und Schülern durchgeführt (z.B.„Start-Up Teens“).
, stellwerk18.de, 2024
Eine Weiterentwicklung des Angebots und Konzepts des Stellwerks 18 in Verbindung mit den Möglichkeiten des zukünftig zu entwickelnden Bahngeländes Süd entlang der Enzensperger- und Klepperstraße wird derzeit untersucht.
Abb. 21 | Neben der Hochschule besteht bis heute die Fabrik eines bekannten Schuh-Herstellers
2.5. Einzelhandel und Versorgung
Die gesamtstädtische Grundversorgung in Rosenheim ist trotz räumlicher Unterschiede hinsichtlich Angebot, Sortiment und Erreichbarkeit gegeben. Die Rosenheimer Innenstadt überzeugt mit einem attraktiven Nutzungsmix aus Einzelhandel, Dienstleistungen, Gastronomie sowie vielseitigen Freizeit- und Kulturangeboten für Besucherinnen und Besucher. Dennoch ist der Einzelhandel in einem Transformationsprozess auch in Rosenheim angekommen, der den Rückzug des stationären Einzelhandels und eine Verschiebung und Veränderung von Nutzungen in den Erdgeschosszonen eingeläutet hat.
Im Zuge der Erstellung des Einzelhandelskonzepts in 2022-2023 wurden die Einzelhandels- und Versorgungsstruktur von Rosenheim im Detail beleuchtet und untersucht sowie Handlungsempfehlungen für die zukünftige Entwicklung ausgesprochen. Die jeweiligen Inhalte, Aussagen und Erkenntnisse der Analyse werden für die ISEK Bestandsaufnahme übernommen und zusammengefasst.
, Einzelhandlesentwicklungskonzept für die Stadt Rosenheim 2023, CIMA Beratung + Managment GmbH, 2023
Das Einzelhandelskonzept gliedert sich in zwei Teile:
• Standort- und Sortimentskonzept
• Innenstadtentwicklungskonzept
Einzelhandelsstandort Rosenheim
Die Bestandsaufnahmen zeigen, dass der Rosenheimer Einzelhandel eine ausdi-erenzierte Angebotsstruktur aufweist. Räumlich konzentrieren sich die Einzelhandelsstrukturen in den Siedlungsbereichen. Die Rosenheimer Innenstadt als zentraler Versorgungsbereich ist für die Stadt der bedeutsamste Einzelhandelsstandort. Das Zusammenspiel unterschiedlicher weiterer Nutzungen wie Gastronomie, Dienstleistungen sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen bieten ein ansprechendes und abwechslungsreiches Angebot für die Bewohnerschaft aber auch für Besucherinnen und Besucher.
Das Einzelhandelsangebot, besonders die wohnortnahe Grundversorgung, wird durch mehrere Nahversorgungszentren ergänzt. Diese sind an den Hauptverkehrswegen angesiedelt, der Angebotsschwerpunkt liegt in erste Linie im Sortiment Lebensmittel. Punktuell sind Gastronomieoder Dienstleistungsbetriebe in den Nah-
versorgungszentren vorhanden. Diese stellen dadurch auch eine gewisse Tre-punktfunktion dar. Die Fachmarktstandorte sind vorwiegend an den Siedlungsrändern und an hochrangigen Verkehrsachsen vorzu„nden. Sie bieten unter anderem ein Sortiment des sonstigen Bedarfs, demzufolge auch Lächenintensive Angebote wie Möbelhäuser, Baumärkte oder andere Warenhäuser. Der Einzugsbereich reicht dabei über die Stadtgrenzen hinaus und unterstreicht die überregionale Versorgungsfunktion des Einzelhandelsstandorts Rosenheim. In den siedlungsstrukturell eigenständigen Ortsteilen sind vereinzelt Einzelhandelsstrukturen vorhanden.
Standort- und Sortimentskonzept
Das Sortimentskonzept de„niert ortspezi„sche Sortimentslisten hinsichtlich ihrer Relevanz und teilt diese - in Anbetracht der Situation vor Ort - in verschieden Bedarfsbereiche ein. Für Rosenheim sind drei Bedarfskategorien de„niert worden: Innenstadtbedarf, Nahversorgungsbedarf, sonstiger Bedarf.
Bei der Zusammenstellung der Sortimentslisten wurden zum einen allgemeine Kriterien beachtet und zum anderen ortsspezi„sche Entwicklungen bzw. Besonderheiten berücksichtigt. Denn Ziel bleibt, jene Sortimentsangebote dort anzusiedeln bzw. zu stärken, wo sie im gesamtheitlichen Kontext sinnvoll erscheinen.
Das Einzelhandelskonzept nennt neben grundlegenden Zielsetzungen auch Regelungen und Empfehlungen zu Einzelhandelsneuansiedlungen oder VerkaufsLächenerweiterungen oder –verlagerungen, die über die Bauleitplanung verankert wird. Eine Regulierungsmatrix zum Stand-
Abb. 22 | Einzelhandels-, Nahversorgungs- und Fachmarktstandorte
ort- und Sortimentskonzept zeigt außerdem deutlich, welche Sortimente in welchen Versorgungsbereichen Sinn machen. So hat die Stadt Rosenheim eine fundierte Entscheidungsgrundlage und auch ein rechtssicheres Instrument für die gesamtstädtische Einzelhandelsentwicklung in den kommenden Jahren.
Das Innenstadtentwicklungskonzept zeigt die Entwicklungschancen für die Rosenheimer Innenstadt auf, sie ist – wie auch viele andere deutsche Innenstädte – spürbar in einem Transformationsprozess angekommen, der den Rückgang des stationären Einzelhandels einläutet hat. Der Einzelhandel war bislang das wichtige Fundament einer gut funktionierenden und attraktiven Innenstadt. Zukünftig werden allerdings andere Besuchsgründe und Angebote entstehen müssen, um die Lebendigkeit und Attraktivität der Innenstadt aufrecht zu erhalten. Die Innenstadt entfernt sich in ihrer Funktion und Wahrnehmung weg vom reinen Konsumort hin zu einem Erlebnisort, der unterschiedliche Angebote bieten muss, auch um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Für Rosenheim bedeutet das, den Transformationsprozess positiv zu begleiten und Entwicklungen unter neuen Gesichtspunkten zu betrachten. Die Detailanalyse zeigt ein breit gefächertes Angebot und einen umfassenden Sortimentsmix. Rosenheim besitzt zudem noch einen verträglichen Mix aus inhabergeführten, „lialisierten Fachgeschäften und Warenund Kaufhäusern. Die Filiale der GALERIA Karstadt Kaufhof positioniert sich als Lächengrößter Anbieter. Räumlich siedelt sich der Einzelhandel entlang der Münchener Straße sowie rund um Max-Josefs-Platz und Ludwigsplatz an. Angrenzende Bereiche bilden außerdem die Innstraße oder die Bahnhofstraße. Darüber hinaus nimmt der Besatz ab.
Verkaufssächenentwicklung
Ein Blick auf die VerkaufsLächenentwicklung zeigt, dass die GesamtverkaufsLäche der Innenstadt in den vergangenen Jahren zurückgegangen ist (2009: 87.865m2, 2016: 77.853m2, 2022: 71.268m2). Die Aufteilung von GroßLächen bzw. der Rückbau von VerkaufsLächen in Obergeschossen, mögliche andere Nutzungsänderungen oder auch Betriebsschließungen haben zu diesem Rückgang geführt. Die Leerstandserhebungen im Innenstadtbereich zeigen einzelne größere Leerstände sowie eine erkennbare Häufung von leerstehenden Geschäftslokalen im Bereich der Münchener Straße, Herzog-Otto-Straße und Am Esbaum. Festzuhalten bleibt aber, dass Rosenheim aktuell keine erhöhte Leerstandsquote (2023: 5%) aufweist.
Bedeutend wird sein, wie Rosenheim weiter auf den Transformationsprozess reagiert und mit dem Rückgang von EinzelhandelsLächen oder anderen De„ziten umgehen wird (Sanierungsstau, Nachfolgeherausforderungen, gesamtwirtschaftliche strukturelle Rahmenbedingungen).
Der Erhalt bestehender Flächen bzw. die Ansiedelung neuer Betriebe ist stark von den vor Ort herrschenden und in Verbindung stehenden Qualitäten abhängig. Dazu gehören die Erreichbarkeit, die Barrierefreiheit, das Preisgefüge aber auch die Warenpräsentation und Schaufenstergestaltung. Rosenheim zeigt sich hier je nach Aspekt in einem zufriedenstellenden bis sehr guten Zustand. Verbesserungen sind hinsichtlich Warenpräsentation und auch in der Barrierefreiheit anzustoßen. Das Preisgefüge ist im mittleren Bereich einzuordnen, gibt es somit für jede Kundengruppe geeignete Einzelhandelsstrukturen. Das hochpreisige Segment stellt im Vergleich zu anderen Mittelzentren im Umland eine Besonderheit dar und kann eine kaufstarke Zielgruppe anziehen. TradingDown E-ekte durch ein günstiges Preissegment spielen aktuell keine bedeutende Rolle.
Antiquitäten, Kunstgegenstände
Baby- und Kinderartikel
Briefmarken
Brillen- und Zubehör, Hörgeräte, Akustik Bücher
Bekleidung, Wäsche
Brillen und Zubehör, optische Erzeugnisse, Hörgeräteakustik
* Die Entwicklungen zu den GALERIA Karstadt Kaufhof – Standorten werden bundesweit immer wieder neu bewertet. Der Standort in Rosenheim konnte bisher gesichert werden, auch wenn eine mögliche Schließung nicht gänzlich auszuklammern ist. Auch für die Innenstadt Rosenheims sind spürbare Folgen zu erwarten. Das Einzelhandelskonzept emppehlt daher, zeitgerecht Überlegungen anzustoßen und mögliche Rahmenbedingungen für Nachnutzungen (Nutzungskonzepte, Eigentumsverhältnisse, Erschließung) zu eruieren. Sortimente des Innenstadtbedarfs
Autozubehör, -teile, -reifen Badeinrichtungen, Installationsmaterial, Sanitärer-zeugnisse Baumarktartikel, Bauelemente, Bausto-e, Eisenwaren Boote und Zubehör Fahrräder und Zubehör Farben, Lacke, Tapeten, Teppiche, Bodenbeläge Gartenartikel, Gartenbedarf, PLanzen Haushaltselektronik („weiße Ware“) Leuchten Möbel, Küchen Motorradbedarf und -zubehör Zooartikel, Tiere, Tiernahrung und -pLege
Daten: Einzelhandelsentwicklungskonzept für die Stadt Rosenheim 2023 S. 93, CIMA Beratung + Management GmbH, 2023
Standort
Sortimente des Innenstadtbedarfs
Sortimente des Nahversorgungsbedarf
Innenstadt (zentraler Versorgungsbereich) Ja Ja Ja
Nahversorgungszentren (zentrale Versorgungsbereiche) Nein Ja Ja
Fachmarktstandorte (Aicher-Park, Panoramakreuzung, Weko) abwägungsrelevant nach Bewertungsschema Innenstadtbedarf
abwägungsrelevant nach Einzelfalluntersuchung Nahversorgung Ja
Städtebaulich Integrierte Lagen Nein abwägungsrelevant nach Einzelfalluntersuchung Nahversorgung Ja
Städtebauliche Randlagen Nein Nein Ja
Daten: Einzelhandelsentwicklungskonzept für die Stadt Rosenheim 2023 S. 95, CIMA Beratung + Management GmbH, 2023
Sortimente des sonstigen Bedarfs
Abb. 23 | Sortimentsliste Rosenheim 2023
Abb. 24 | Regulierungsmatrix
Gastronomie
Die Innenstadt ist neben dem Einzelhandel auch Standort vieler Gastronomiebetriebe. Der Norden der Innenstadt (Ludwigsplatz, Adelzreiterstraße, Kaiserstraße) sowie die verkehrsberuhigten Bereiche (Max-JosefsPlatz) bilden die räumlichen Schwerpunkte. Die Münchener Straße und Riederstraße zeigen eine weitere räumliche Häufung von Gastronomiebetrieben, wobei hier auch einige Imbisse und Tagesgastronomien das Bild prägen. In den umliegenden Bereichen sammeln sich unterschiedliche Betriebe und Gastronomiekonzepte, von Restaurants, Abendgastronomie bis hin zu Bars und Kneipen. Zwar sind Qualitätsunterschiede und auch erkennbare De„zite punktuell sichtbar. Das gastronomische Angebot ist qualitativ aber dennoch als überwiegend hoch einzuschätzen.
Dienstleistungsangebote
Die Dienstleistungsangebote nehmen in der Rosenheimer Innenstadt eine starke Position ein und bieten ein breites Spektrum: Banken und Sparkassen, Kosmetikstudios und Frisörsalons sowie Änderungsschneidereien, Versicherungsburos und Reiseburos. Räumlich sind sie abseits der zentralen Lagen angesiedelt, nur vereinzelt sind Dienstleistungbetriebe aufgrund von Flächenverfügbarkeiten in eigentlichen Einkaufslagen. Mittelfristig bis langfristig ist mit einer weiteren Verlagerung von Neben- in Hauptlagen dieser Art zu rechnen, was einen Rückgang im Publikumsverkehr besonders in den Nebenlagen mit sich ziehen wird.
Andere Nutzungen und stadträumliche Qualitäten
Als ergänzende Nutzungen, die das Innenstadtleben mitprägen sind Orte und Anlaufstellen aus Gesundheit und Soziales (z.B. Arztpraxen, medizinische Angebote) sowie Kultur und Freizeit (z.B. Museen, Kirchen, Veranstaltungsorte, Fitnessstudios, Vereine) zu nennen. Auch ö-entliche Einrichtungen (Rathaus, Ämter, Landratsamt) sowie Bildungseinrichtungen wie Schulen oder die Volkshochschule sind frequentierte Orte. Schlussendlich ist die Innenstadt aber auch Arbeitsort, so sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ebenso zentraler Faktor im Akteursgefüge.
Aspekte und Faktoren die zur Attraktivität der Innenstadt wesentlich beisteuern und im Sinne der räumlichen Entwicklung immer zusammen zu denken sind:
• Aufenthaltsqualität und Gestaltung der ö-entlichen Räume (Straßen, Plätze, Park- und Gartenanlagen)
• Erreichbarkeit und Erschließung (Wegeverbindungen, Anschluss an das ÖPNV-Netz, Parkraum)
• Services und Möblierung (ö-entliche und barrierefreie Toiletten, konsumfreie Sitzgelegenheiten und Aufenthaltsbereiche, Spielmöglichkeiten, Mülleimer, Trinkwasserbrunnen, etc.)
Punktuell gibt es deutlichen Verbesserungsbedarf, besonders die Beteiligungsergebnisse zum Einzelhandelskonzept haben auf konkrete noch fehlende Aspekte aufmerksam gemacht.
Das Innenstadtkonzept gliedert zudem räumliche Stärken, De„zite und Potenziale, die im ISEK als wichtige Impulse und Aufgabenfelder aufgenommen werden.
Mit den de„nierten Zielen, empfohlenen Handlungsansätzen sowie einer Maßnahmensammlung konkretisiert das Innenstadtkonzept nicht nur programmatisch sondern auch räumlich Entwicklungschancen und –schritte, die sich als Baustein in das ISEK-Maßnahmenkonzept einfügen.
Abb. 25 | Stichwortsammlung zur räumlichen Bewertung der Innenstadt, CIMA Beratung + Management GmbH, 2023
Abb. 26 | Der Max-Josefs-Platz bildet die„Gute Stube“ der Innenstadt und zeigt einen hohen Besatz an Einzelhandel und Gastronomie
2.6. Stadtgesellschaft und Soziales
Rosenheim entwickelt sich dynamisch und divers. Die langfristige Prognose zur Bevölkerungsentwicklung ergibt ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum für die Stadt. Darauf gilt es angemessen und Lexibel zu reagieren, hat ein starker Bevölkerungszuwachs doch bedeutende Auswirkungen und EinLuss auf sozialen Infrastrukturen, den Wohnraum und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Bevölkerungsentwicklung
In Rosenheim sind 64.933 Einwohnerinnen und Einwohner gemeldet (Stichtag 31.12.2022, Stadt Rosenheim, Meso-Einwohnerstatistik). Das Verhältnis der nach Geschlechtern ist sehr ausgewogen, so sind 50,6% der Einwohnerinnen und Einwohner weiblich und 49,4% männlich (Geschlechtergruppe„divers“: keine oBzielle Eintragung). In den aktuellen Familienstrukturen dominieren die Gruppen„ledig“ mit 44% und„verheiratet“ mit 41%. Rund ein Zehntel ist geschieden (9%) und 6% sind verwitwet.
Bewohnerschaft nach Altersgruppen
Die Bevölkerungsverteilung nach Altersgruppen unterstreicht den bundesweiten demogra„schen Trend der gesellschaftlichen Überalterung. 17% der Rosenheimerinnen und Rosenheimer sind unter 18 Jahren, Erwachsene bis 65 Jahre bilden die größte Gruppe mit 63%. Die 65-Jährigen und älter machen rund 20% aus. In den Ro-
senheimer Stadtteilen gibt es größtenteils ein ausgewogenes Verhältnis in der Zusammensetzung der Bewohnerschaft bezogen auf das Alter. Nur vereinzelt zeigen sich manche Stadtteile„jünger“ (z.B. Rosenheim Innenstadt, Rosenheim Süd, Rosenheim West) als andere Stadt- und Ortsteile (z.B. Rosenheim Fürstätt, Aising Pang).
Bewohnerschaft mit verschiedenen Herkünften
Rosenheim zeigt sich zunehmend international, so besitzen aktuell 76% der Bewohnerschaft die deutsche Staatsbürgerschaft und 24% eine andere Staatsbürgerschaft. Der Zuzug von Personen mit internationalem Hintergrund fand im Zeitra-er kontinuierlich und gleichmäßig statt, auch wenn langfristig eine erkennbare Veränderung abzulesen ist (1987: 9,8%; 2022: 24,4%). Räumlich betrachtet können di-erenzierte Aussagen getro-en werden, zeigen sich einige Stadtteile internationaler als andere. Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund bzw. ausländischer
29 | Altersgruppen in Jahren Rosenheim gesamt und Rosenheim Stadtteile
Daten: Meso-Einwohnerstatistik, Stadt Rosenheim 2023
Staatsangehörigkeit sind vor allem in den Stadtteilen Innenstadt, Rosenheim Süd, Rosenheim West und Rosenheim Ost wohnhaft. Fur die Planung und Stadtentwicklung bleibt hier interessant und wichtig, welche Bedarfslagen sich in Bezug auf Infrastrukturen, Wohnungsangebote oder auf das kulturell-gesellschaftliche Leben verändern.
Bevölkerungsprognose
Rosenheim hat sich zu einem attraktiven Wohn- und Arbeitsstandort etabliert. Die geogra„sche Lage und gute Verkehrsanbindung überzeugen sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Unternehmen, sich in Rosenheim niederzulassen. Auch andere Rahmenbedingungen (Arbeitsmarkt, Wohnungsmarkt) oder auch naturräumliche Aspekte (Alpenvorland) sowie Angebote aus Freizeit und Kultur (lokal und regional) lassen die Bevölkerung in Rosenheim stetig steigen. Nicht zuletzt ist Rosenheim als Teil der Metropolregion München einem erhöhten und dynamischen Wanderungsgeschehen ausgesetzt.
Die langfristige Prognose zur Bevölkerungsentwicklung bestätigt die landesweiten Erwartungen und sieht ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum für die Stadt vor. Im Jahr 2040 sollen 75.810 Menschen in Rosenheim wohnhaft sein. Das wäre ein Bevölkerungszuwachs von rund 16,7%. Für die Stadtentwicklung sind diese Prognosen wichtige Kennwerte und Wegweiser, denn die Stadtplanung muss in vielerlei Hinsicht auf das Bevölkerungswachstum reagieren (Flächeninanspruchnahme, Wohnen, soziale Infrastruktur, technische Infrastruktur, etc.).
Gesellschaftliches Miteinander
Rosenheim zeigt sich als eine Stadt, die um Gerechtigkeit, Solidarität und Familienfreundlichkeit bemüht ist. Dies umfasst verschiedene Aspekte, zum einen sind es Angebote des Alltags, darunter Bildungseinrichtungen, Kinderbetreuungsmöglichkeiten oder Freizeitangebote. Andererseits geht es um Hilfe- und Sozialleistungen, die unterschiedliche Personen und Familien unterstützen sollen.
Abb. 30 | Bevölkerungsentwicklung bis 2040
Daten: Meso-Einwohnerstatistik, Stadt Rosenheim 2023
Meso-Einwohnerstatistik,
Abb. 27 | Einwohnerinnen und Einwohner nach Geschlecht
Abb.
24,4%
ausländische
Abb. 31 | Einwohnerinnen und Einwohner nach Staatsbürgerschaft Abb. 32 | Verteilung Einwohnerinnen und Einwohner nach Staatsbürgerschaft 2002 - 2022
Das Aufgabenspektrum des Bürgerservice ist dementsprechend umfangreich und beinhaltet neben behördlichen Aufgaben auch den Wirkungsbereich der Vernetzung, Beratung und Koordination von gesellschaftspolitischen Akteuren, Themen und Herausforderungen.
Neben der Stadtverwaltung Rosenheim sind weitere Akteurinnen und Akteure aktiv, die das gesellschaftliche Miteinander und soziale Leben in Rosenheim prägen. Die Anstrengungen und Erfolge des Städtebauförderprogramms„Soziale Stadt“ haben sich im Stadtleben manifestiert. So gliedert sich Rosenheim heute in drei Sozialräume mit Bürgerhäusern, die im Zuge des Programms entstanden und fortgeführt worden sind. Seit 2015 liegen die Bürgerhäuser im Verantwortungsbereich der Stadt Rosenheim in Zusammenarbeit mit der Wohnungsbau- und Sanierungsgesellschaft der Stadt Rosenheim (GWRS). Die Tätigkeitsfelder sind breit gefächert, Hauptaufgabe ist die Förderung bürgerschaftlichen Engagements und die Vermittlung zwischen unterschiedlichen Ehrenamtlichen, Interessierten und der Bürgerschaft. Besonders die Jugendhilfe und nun verstärkt auch die Seniorenarbeit spielen eine bedeutende Rolle. Mit Stadtteilfesten und -versammlungen sowie anderen Projekten und Veranstaltungen gestalten die Bürgerhäuser das soziale und gesellschaftliche Leben Rosenheims aktiv mit.
Sozialräume in Rosenheim:
•Sozialraum WEST mit dem Bürgerhaus „E-Werk“ in der Endorfer Au •Sozialraum NORD mit dem Bürgerhaus „Miteinander“in der Lessingstraße •Sozialraum OST mit dem Bürgerhaus „Happing“
Kinder und Jugendliche
Angebote für Kinder und Jugendliche in Rosenheim gestalten sich abwechslungsreich und an unterschiedlichen Orten. Jedes der drei Bürgerhäuser betreibt durch den Stadtjugendring unmittelbar benachbart auch jeweils einen eigenen Jugendtre-, die gut frequentiert werden. Dort gibt es neben den klassischen Aufenthaltsräumen auch kleinere Sportanlagen, Kinoräume oder bspw. auch ein Tonstudio. Die Beratungsangebote gestalten sich niederschwellig und sollen bei schulischen, privaten oder sonstigen Problemen unterstützen. Hinzu kommen außerdem der Aktivspielplatz Hüttenstadt, die Bastelwerkstatt Erlenau und das Schülercafé Fürstätt. Neben den Jugendtre-s des Stadtjugendrings etablierten sich in Rosenheim weitere wie z.B. der Jugendtre- LOGO in der Kernstadt am Kardinal-Faulhaber-Platz (Vinzentius Verein Konferenz St. Nikolaus), das Jugendzentrum Jump in der Prinzeregentenstraße (Stadtjugendring) oder die Gruppen diverser geistlicher Institutionen, z.B. katholische Jugendstelle Rosenheim oder das evangelisches Jugendwerk Rosenheim. Geplant ist zudem das Projekt„Bridge15“, wo eine Freizeitanlage u.a. mit Skatinganlage, Boulderwand, Streetball- und Fußballfeld sowie einer Tischtennisplatte und einer Toilettenanlage entstehen sollen. Im gesamten Stadtgebiet gibt es bereits 45
Nummerierung Karte
Senioren- und Psegeheime
1 Altenheim Elisabeth
2 Behindertenwohnheim
3 Behindertenwohnheim, EmmySchuster-Haus
4 Caritas Altenheim St. Martin
5 PLegeheim Rosenholz
6 Seniorenwohnen Küpferling
Abb. 33 | Rosenheimer Sozialräume
Jugendtrels- und Zentren
1 Jugendtre- Happing - Chill Mill
2 Jugendtre- Endorfer Au - Energy
3 Jugendtre- Prinzregentenstraße - Jump
4 Jugendtre- LOGO
5 Jugendzentrum Jump
6 Aktivspielplatz Hüttenstadt
7 Bastelwerkstatt Erlenau
8 Schülercafé Fürstätt
Daten: Meso-Einwohnerstatistik, Stadt Rosenheim 2023
Daten: Meso-Einwohnerstatistik, Stadt Rosenheim 2023
gut ausgestattete Kinderspielplätze - weitere sind in Planung. (Stand November 2024) Die unterschiedlichen Vereine aus Sport, Kultur, Freizeit und dem Ehrenamt leisten zudem einen erheblichen Teil der Jugendarbeit in Rosenheim, gerade auch in den Ortsteilen.
Seniorinnen und Senioren
Mit Blick auf die demographische Entwicklung Rosenheims sind die Aufgabenfelder und Tätigkeitsbereiche zu Senioren, PLege und Gesundheit von ebenso hoher Bedeutsamkeit. Das Seniorenpolitische Gesamtkonzept für die Stadt Rosenheim betrachtet diese Aspekte aus aktueller Sicht und gibt Handlungsempfehlungen für die gesamtheitliche Entwicklung des Wohnund Lebensumfeld der Rosenheimer Seniorinnen und Senioren. Zusammengetragen und wesentlich für eine positive Entwicklung sind dabei die Aspekte des Wohnens, der Beratung, Information und Ö-entlichkeitsarbeit, der gesellschaftlichen Teilhabe, der Demenz sowie PLege und Betreuung.
, Seniorenpolitisches Gesamtkonzept, afa – Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung GmbH und Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik (SAGS), 2021
Übergreifende Institutionen, die in der Seniorenarbeit tätig sind, sind der Pro Senioren Rosenheim e.V. sowie der Seniorenbeirat der Stadt Rosenheim. Diese Strukturen thematisieren die Herausforderungen und Aufgaben, die eine seniorengerechte Stadt fordert. Die laufende Unterstützung bei und das Scha-en von unterschiedlichen Angeboten ist dabei zentrales Aufgabenfeld. Der Pro Senioren Rosenheim e.V. agiert zusätzlich in Arbeitskreisen und setzt sich mit unterschiedlichen Themen wie„Neue Wohnformen“,„PLege“,„Demenz“ oder„Mehrgenerationenpark“ auseinander. Eine Beratungsstelle bietet einen zusätzlichen Anlaufpunkt. , Pro Senioren Rosenheim e.V., online, 2021
Der Seniorenbeirat ist als Institution kommunalpolitisch verankert und rückt Themen und Anliegen älterer Bürgerinnen und Bürger von Rosenheim ins gesamtgesellschaftliche Licht. Weiter ist der Beirat in unterschiedlichen Formaten oder Veranstaltungen aktiv (z.B. monatliche Seniorenfrühstücke) und bietet der Bürgerschaft Beratungsangebote an.
Ergänzend sind unterschiedliche lokale Kultur- und Sozialstiftungen zu nennen, die bei unterschiedlichen Projekten und Angeboten Finanzierungshilfe leisten und somit aktive Seniorenarbeit möglich machen. Darüber hinaus sind die Seniorenbegegnungsstätte der Caritas und das Mehrgenerationenhaus der Arbeiterwohlfahrt weitere wichtige Anbieter.
Die Auseinandersetzung mit senioren- und altengerechtem Wohnraum ist aktueller denn je. Derzeit gibt es fünf Einrichtungen und Orte, die unterschiedliche Wohnformen für Seniorinnen und Senioren anbieten. Das Wohnprojekt„Haus Gloria“ in der Rosenheimer Kernstadt ist eine gemeinschaftsorientierte Seniorenwohngemeinschaft mit acht Wohneinheiten und gilt als Vorzeigeprojekt für alternative Wohnformen. Das Beratungsangebot für Wohnraumanpassung wird fortlaufend und von unterschiedlichen Institutionen erweitert. Caritas und Diakonie sind dabei in Kooperation getreten, um ein Lächendeckendes und fundiertes Angebot zu scha-en. , Seniorenpolitisches Gesamtkonzept, afa – Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung GmbH und Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik (SAGS), 2021
Die Stadt Rosenheim erarbeitete im Zuge des Stadtentwicklungskonzepts„Rosenheim 2025“ außerdem einen Teilhabeplan, der die Bestrebungen und Herausforderungen der Inklusion beleuchtet. Dabei wird eine möglichst frühe Eingliederung und Integration von behinderten Kindern gefordert und angestrebt, um schon möglichst in der Kinderkrippe bzw. in Kindertageseinrichtung auf die Bedürfnisse eingehen zu können. Sowohl in der frühen Kinderbetreuung als auch in der Schule sind Inklusionsbemühungen von professionellen Betreuungs- und Lehrpersonal oder ggf. auch Therapeuten notwendig. Ziel ist es außerdem, den Kontakt zwischen behinderten und nicht-behinderten Kindern schon früh und intensiv aufzubauen. Gemeinsame Projekte und Aktionen sollen dabei spielerisch unterstützen und den Umgang miteinander stärken. Für beeinträchtigte Menschen im Erwachsenenalter ist die Inklusion im Berufsleben einer der zentralen Herausforderungen. Räumlich äußerst sich Inklusion in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen, beim Wohnen aber besonders auch im ö-entlichen Raum immer in der Großzügigkeit von Raumkon-
34 | In der Endorfer Au be„ndet sich neben dem Bürgerhaus„E-Werk“ noch der Jugendtre- „Energy“
zepten bzw. der Barrierefreiheit.
, Teilhabeplan der Stadt Rosenheim, Stadt Rosenheim, 2013
Gesundheit und Psege
Der RoMed Klinikumsverbund setzt sich aus mehreren Kliniken in der Stadt und des Landkreises Rosenheim zusammen. Rosenheim bildet dabei den Hauptstandort mit einer umfassenden medizinischen Versorgung und mehreren fachärztlichen Zentren. Die weiteren Kliniken in Bad Aibling, Prien am Chiemsee und Wasserburg versorgen den Landkreis. Zusätzlich wird durch das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) mit Filialpraxen in Bad Endorf, Ebersberg, Oberaudorf, Prien am Chiemsee, Rosenheim und Wasserburg am Inn eine wohnortnahe Versorgung bereit gestellt. Teil des Dachverbands ist außerdem das kbo-Inn-Salzach-Klinikum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatische Medizin, Geriatrie und Neurologie in den Standorten in Wasserburg am Inn, Freilassing sowie den Tageskliniken in Rosenheim, Altötting und Ebersberg und leistet die psychiatrische Vollversorgung für die Stadt und den Landkreis Rosenheim sowie darüber hinaus. , RoMed Kliniken, online, 2024
Hinsichtlich der weiteren medizinischen Versorgung durch Hausärzte sowie Fachärzte ist Rosenheim inkl. seines Umlands angemessen und ausreichend kassenärztlich versorgt (Versorgungsgrad <100 = unterver-
sorgt)
• Versorgungsgrad Hausärzte: 114,50
• Versorgungsgrad Fachärzte: alle >100
Zur fachärztlichen Versorgung zählen: Augenärzte, Chirurgen und Orthopäden, Frauenärzte, Hautärzte, HNO-Ärzte, Nervenärzte, Psychotherapeuten, Urologen und Kinderärzte. Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns hat in der Bedarfsplanung 2023 keine Unterversorgung festgestellt. Für die weitere Stadtentwicklungsplanung gilt es, den Versorgungsgrad langfristig zu halten und besonders auf Quartierebene für eine wohnortnahe Versorgung sorgen. Dabei spielt die Erreichbarkeit von Arztpraxen, medizinischen Versorgungszentren sowie damit einhergehenden Einzelhandelsstrukturen wie Apotheken eine bedeutende Rolle. Gerade Geschäftsbereiche mit wichtigen Funktionen und Nutzungen für das umliegende Wohnumfeld (Einzelhandel, Dienstleistungen) können sich mit medizinischen Versorgungseinrichtungen optimal ergänzen.
In Rosenheim gibt es derzeit sechs Senioren- und PLegeheime, wobei zwei der Einrichtungen speziell auf die Betreuung von Behinderten ausgerichtet sind. Das PLegegutachten (Beschlussfassung Sommer 2024) wird die Situation im Detail darstellen und Empfehlungen aussprechen können.
, Stadt Rosenheim, online, 2023
Abb.
Kinderbetreuung
Aufgrund wachsender Bedarfe im Bereich der Kindertagesbetreuung, nachgewiesen durch eine veri„zierte Bevölkerungsprognose im Demogra„e-Bericht (SAGS), ist das Ziel ist die bedarfsgemäße Sicherstellung von Plätzen in Krippen, Kindergärten, Horten und in der KindertagespLege.
Insgesamt werden gesamtstädtisch rund 2.500 Kinder im Vorschulalter und 134 Kinder in der TagespLege betreut- mit steigender Tendenz.
Die fortlaufende Aktualisierung der KitaBedarfsplanung für die Bereiche Krippen, TagespLege und Kindergarten basiert auf den Daten des Demographieberichts des Institutes für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik (SAGS).
Für die Darstellung des Platzbedarfes wird als Ausgangsbasis die prognostizierte Anzahl vorhandener Kinder und die Gesamtzahl der benötigten Plätze (Mehrbedarf wegen sog. I-Kinder und unterjähriger Zuzug) dem tatsächlich vorhanden Platzangebot gegenübergestellt. In die Berechnung Ließen die geplanten neugescha-enen Plätze ein. Weitere Annahmen zur Bedarfsberechnung sind die vom JHA beschlossenen Betreuungsquoten von 55% im Bereich unter drei Jahren und 100% für den Kindergarten. Besonders für den Bereich Kindergarten ist diese Betreuungsquote als Richtwert zu betrachten, der bei konsequenter Einhaltung zu einem Platzüberangebot ab dem Jahr 2027 führen wird. Dieser Überhang wird benötigt, um vorübergehende Einrichtungsschließungen im Rahmen von Sanierungsarbeiten, bzw. den Rückbau von Übergangslösungen, kompensieren zu können.
Anpassungen in der Bedarfsberechnung erfolgen fortlaufend bei Abweichungen in der Bevölkerungsprognose, bzw. wenn Veränderungen im Baugeschehen bekannt werden.
Für das Kindergartenjahr 2024 / 2025 besteht aktuell ein De„zit von 392 Plätzen im Krippen- und Kindergartenbereich. Aufgrund des Fachkräftemangels können derzeit nicht alle zur Verfügung stehenden Plätze vergeben werden.
In der nachfolgenden Kartierung sind sämtliche Kinderbetreuungseinrichtungen mit Stand Mai 2024 aufgelistet. Die fußläu„ge Deckung ist in Rosenheim weitgehend bis auf den westlichen Zentrumsbereich um den Bahnhof und Teile der nördlichen Ortsteile gegeben.
Nummerierung Karte
Einrichtungen mit mindestens einer Kindergartengruppe
1 Kindergarten Löwenzahn
2 Kindergarten Stadtmäuse
3 Kinderhaus Finsterwalderstr.
4 Kindergarten Muggelstein
5 Städt. Bewegungskindergarten am ESV
6 AWO Integrationskindergarten Happing
7 Kindergarten Hl. Familie Kastenau
8 Kindertageseinrichtung Christkönig
9 Kindertageseinrichtung St. Michael
10 Kindergarten St. Hedwig
11 Kindertageseinrichtung St. Josef der Arbeiter Oberwöhr
12 Kindergarten St. Josef Pang
13 Waldorfkindergarten Samenkorn
14 Kindertagesstätte Noahs Arche
15 Montessori Kindergarten
16 Integrationskindergarten St. Nikolaus
17Kindergarten Apostelkirche
18 Kindergarten Hl. Blut
19 Caritas Kindergarten und Hort St. Quirin
20 Haus für Kinder Villa Kunterbunt
21 Kindergarten Klabautermann
22 Kindertageseinrichtung Arche Noah
23 AWO Haus für Kinder Erlenau
24 Kindergarten Schatztruhe
25 AWO Haus für Kinder Frühlingstr.
26 Waldorfkindergarten Hollerbusch
27 Kinderhaus Aising
28 Waldkindergarten im Keferwald
29 Kindergartengruppe im Kinderhort Pang
30 Rappelkiste
31 Caritas Kinderhaus am Keferwald
32 Haus für Kinder Traumwerk
Einrichtungen mit mindestens einer Krippengruppe
1 Kinderkrippe Innzwerge
2 Kinderkrippe StudentenLöhe
3 AWO Kinderkrippe Erlenau
4 AWO Kinderkrippe Kleine Bären
5 AWO Integrationskindergarten Happing
6 Kindertageseinrichtung Arche Noah
7 AWO Haus für Kinder Frühlingstr.
8 Kindertageseinrichtung St. Michael
9 Waldorfkindergarten Samenkorn
10 Caritas Kinderhaus Am Keferwald
11 Kindertagesstätte Noahs Arche
12 Kinderkrippe Aising
13 Kindertageseinrichtung St. Josef der Arbeiter
14 Haus für Kinder Villa Kunterbunt
15 Kinderhaus Finsterwalderstr.
16 Kinderkrippe Glühwürmchen
17 Rappelkiste
Einrichtungen mit mindestens einer Hortgruppe
1 Caritas Kindergarten und Hort St. Quirin
2 Haus für Kinder Villa Kunterbunt
3 Kinderhort St. Vinzenz
4 Kinderhaus Aising
5 Hort Jonathan
6 Kinderhort Taka TukaLand
7 AWO Haus für Kinder Erlenau
8 Kindertageseinrichtung Christkönig
9 Kinderhort Pang
Großtagespsegen
1 Mini-Eulen
2 Krümelkiste
3 Rosenheimer Zwergerlbande
4 Märchenklang
5 Lummerland
6 Sonnenkinder
7 Zaubernest
8 Schneckenhaus
2.7. Bildung und Kultur
Das Bildungsangebot des Hochschulstandortes Rosenheim besitzt für die gesamte Region eine hohe Bedeutung. Die kulturellen Einrichtungen der Stadt wie Museen, Galerien und Theater bieten eine Vielfalt an kulturellen Freizeitangeboten.
Bildungsstandort Rosenheim
Als Oberzentrum und Stadt mit einem großen Einzugsradius bietet die Stadt vielfältige Bildungsangebote und verfügt über Grundschulen bis hin zu weiterführenden Schulen, sowie sonderpädagogischen Einrichtungen. Zudem ist die Stadt Hochschulstandort.
Schule und Ausbildung
In Rosenheim gibt es insgesamt fünfzehn Schulen. Hiervon sind fünf Schulen reine Grundschulen, weitere drei Schulen fungieren als Grund- und Mittelschule. Mit der Astrid-Lindgren-Schule bietet zudem eine Grundschule einen Unterricht in Kooperationsklassen an, in denen Kindern mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet werden. Am Luitpoldpark gibt es eine Mittelschule, sowie am Gries ein Sonderpädagogisches Förderzentrum. Zwei Realschulen be„nden sich südöstlich und nördlich des Stadtzentrums, letztere ist als reine Mädchenschule ausgelegt. Drei Gymnasien liegen ebenfalls im Stadtgebiet, welche sich um das Stadtzentrum reihen.
,rosenheim.de, 2023
In der Nähe des Campus Rosenheim be„nden sich eine Staatliche Berufsoberschule sowie die Staatliche Fachschule für Holz-
technik. Eine Staatliche Berufsschule und eine Landwirtschaftsschule liegen an der Prinzregentenstraße, eine weitere Berufsschule be„ndet sich an der Wittelsbacher Straße. Privatschulen sind in Rosenheim mit einer Wirtschaftsschule, einer Berufsfachschule für E-Business Management , einer Freien Waldorfschule, sowie einer Förderschule der Caritas vertreten. Einen Standort in Rosenheim haben zudem die Ecker-Schulen, welche Weiterbildungsangebote anbietet. ,geoportal.bayern.de, 2023
Ausbildungsstätten sind in Rosenheim ebenfalls vertreten. Die Bayerische Verwal-
Nummerierung Karte
Kunst und Kultur
1 Städtische Galerie
2 Städtisches Museum
3 Holztechnisches Museum
4 Lokschuppen
5 Börsenmuseum
6 Innmuseum
7 Stadtbibliothek und Stadtarchiv
8 Kultur- und Kongresszentrum
9 TAM Ost
10 Künstlerhof
11 Theaterinsel
12 Kunstverein Rosenheim
13 AFFEKT
14 foyer33
15 Stadtjugendring
Bildungseinrichtungen
1 Technische Hochschule Rosenheim
2 Berufsoberschule
3 staatl. Berufsschule I
4 staatl. Berufsschule II
5 Landwirtschaftsschule Rosenheim
6 Karolinen-Gymnasium
7 Ignaz-Günther-Gymnasium
8 Sebastian-Finsterwalder-Gymnasium
9 Johann-Rieder-Realschule
10 Grund- und Mittelschule Westerndorf St.Peter
11 Mittelschule Am Luitpoldpark
12 Grund- und Mittelschule Fürstätt
13 Grund- und Mittelschule Aising
14 Grundschule Erlenau
15 Prinzregentenschule Grundschule
16 Astrid-Lindgren-Grundschule
17 Grundschule Happing
18 Grundschule Pang
19 Sonderpädagogisches Förderzentrum
20 Caritas Philipp-Neri-Schule
21 VHS
22 Lehrinstitut
23 BFZ
Abb. 36 | Sanierung und Erweiterung des Karolinen-Gymnasiums in der Ebersberger Straße
Abb. 37 | Bildung und Kultur in Rosenheim
tungsschule bietet in Rosenheim Lehrgänge an. Zudem gibt es Weiterbildungsangebote der Berlitz Sprachschule, des Bayerischen Roten Kreuzes, des Bildungswerks Rosenheim e.V., der Paracelsus Schulen und weiteren privaten Anbietern. ,bildungsportal-bayern.info, 2023
Hochschulstandort
In Rosenheim liegt mit dem Campus Rosenheim der Hauptstandort der Technischen Hochschule. 5.500 der insgesamt 6.400 Studentinnen und Studenten sind am Campus Rosenheim ansässig, welche das dreißig Bachelor- und Masterstudiengänge umfassende Angebot nutzen. Hierbei ist vor allem die Fakultät für Holztechnik und Bau international renommiert.
Weitere Standorte be„nden sich in Burghausen, in Traunstein und in Mühldorf am Inn. Das Hochschulpersonal umfasst mit Stand Dezember 2022 gesamt 625 Personen. Die Schwerpunkte liegen fachlich in den Bereichen Wirtschaft, Technik, Gestaltung und Gesundheit, welche sich auf acht Fakultäten verteilen.
Rosenheim pro„tiert als Hochschulstandort nicht nur von den Bildungs- und Studienangeboten. Die TH Rosenheim ö-net auch in anderen Aspekten neue Möglichkeiten und Entwicklungsspielräume. Eine Verknüpfung zu lokalen Wirtschaftsakteurinnen und -akteuren kann gemeinsame Ambitionen in Forschung und Entwicklung unterstützen und forcieren oder auch neue Impulse, z.B. in der Gründerszene, setzen. Das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Rosenheim wird durch die Studierenden zusätzlich belebt. Der Allgemeine Studentenausschuss der Fachhochschule Rosenheim e.V. betreibt z.B. die ASta-Kneipe und zum Zeitpunkt der ISEK-Erstellung auch das A-ekt als Zwischennutzung. Gleichzeitig gilt es aber auch, den Anforderungen einer Hochschulstadt gerecht zu werden. Dazu zählen unter anderem ausreichend attraktive und bedarfsgerechte Wohnmöglichkeiten oder auch ein lebendiges und vielseitiges Freizeit- und Kulturangebot.
Zurzeit entsteht auf dem Campus der „Campus Ro“, ein in Hybridbauweise geplantes Studierendenwohnheim, dessen Entwurf konzeptionell Wohnen und Arbeiten/Studieren zusammenbringen möchte.
,th-rosenheim.de, 2023
Die Volkshochschule (VHS) besitzt in Rosenheim ebenfalls einen Standort und bietet ein vielfältiges Programm an Weiterbildungsmöglichkeiten an. Hervorzuheben ist der zentrale Standort an der Stollstraße in einem repräsentativem Gebäude.
Kulturangebot
In Rosenheim be„nden sich mehrere Museen und Galerien. In der Städtischen Galerie Rosenheim werden bis zu sechs Ausstellungen pro Jahr zu moderner und zeitgenössischer Kunst gezeigt. Dabei steht ein Bezug der Künstlerinnen und Künstler zur Region im Fokus vieler Werkschauen. Das von German Bestelmeyer entworfene Ausstellungsgebäude wurde in den letzten Jahren zu einem modernen Ausstellungshaus mit zeitgemäßem Depot, modernen Kunstpädagogik- und Verwaltungsräumen umgestaltet.
,galerie.rosenheim.de, 2023
Das Städtische Museum Rosenheim be„ndet seit 1895 im historischen Mittertor und beherbergt Exponate der Rosenheimer Stadtgeschichte von der Vorgeschichte bis zum 20.Jahrhundert. ,museum.rosenheim.de, 2023
Im Holztechnischen Museum wird der Werksto- Holz, von der Holzgewinnung, der Bearbeitung bis zu unterschiedlichsten Holzprodukten thematisiert. Zusätzlich ergänzen wechselnde Sonderausstellungen das Museumsangebot.
,htmverein.de, 2023
Weitere Museen in der Stadt sind das Börsenmuseum, das Innmuseum und das Kleppermuseum.
Der überregional bekannte Lokschuppen in Rosenheim ist mit bis zu 280.000 Besucherinnen und Besuchern pro Ausstellung und wechselnden Themen das größte Ausstellungsgebäude in Rosenheim. Der Fokus der Ausstellungen liegt dabei auf naturhistorische, archäologische oder kulturhistorische Erlebnisausstellungen, welche auf 1500m2 präsentiert werden. ,lokschuppen.de, 2023
Der Kunstverein Rosenheim e.V. bietet ein Jahresprogramm an wechselnden Ausstellungen in verschiedenen Räumen, von denen die Jahresausstellung in der Städtischen Galerie die bekannteste ist. Darüber
13,6%
8.277 Schülerinnen und Schüler
Daten: Statistik kommunal, 2022
hinaus hat der Verein die Förderung von jungen Talenten zum Ziel und vermittelt zwischen Künstlerinnen und Künstlern und Projekten.
,rosenheim.jetzt.de, 2023
Die am Salzstadel gelegene Stadtbibliothek wird von ca. 160.000 Besucherinnen und Besuchern im Jahr genutzt. Das Konzept der Bibliothek ist als kultureller Tre-punkt auch für Aus- und Weiterbildung, Freizeitgestaltung und einem Angebot an Informationen, Medien, Aktivitäten und Dienstleistungen konzipiert. Pädagogische Unterstützung erhalten vor allem Kinder und Jugendliche beim Erlernen der Medien- und Informationskompetenz. Weiterhin „nden hier Veranstaltungen und Lesungen zu verschiedenen Themen und für unterschiedliche Ziel- und Altersgruppen statt.
,stadtbibliothek.rosenheim.de, 2023 Neuerdings wird in das Veranstaltungsprogramm der Bibliothek auch der davor liegende Platzraum "Am Salzstadel" zusammen mit anderen Akteurinnen und Akteuren bespielt und mit attraktiven und wechselnden Angeboten und ohne Konsumzwang für die Stadtgesellschaft (Bibliothek und Stadtraum als sogenannter "dritter Ort") angeboten.
Das Stadtarchiv beherbergt die seit dem Mittelalter gesammelten schriftlichen Unterlagen der Stadt Rosenheim. In der Archivbibliothek be„nden sich zusätzlich 36.000 Bände zu wissenschaftlichen Themen und Sachbereichen.
Daten: Statistik kommunal, 2022
,rosenheim.jetzt.de, 2023
Das in der Stadtmitte gelegene Kultur- und Kongresszentrum bietet verschiedenste Raumkonzepte in unterschiedlichen Sälen mit einer Kapazität von 70 bis 1.600 Plätzen. Im Spielplan „nden sich (Kinder-)Theaterstücke, Kabarett, Live-Konzerte und Meisterkonzerte. Im Zusammenspiel der großen Freiterrasse mit dem angrenzenden Salingarten ergeben sich interessante und besondere Nutzungsmöglichkeiten.
,kuko.de, 2023
Das TAM Ost ist ein in der Chiemseestraße gelegenes Amateurtheater, das als Verein organisiert ist und verschiedene Stücke unterschiedlichster Genres inszeniert.
,tam-ost.de, 2023
Im Künstlerhof am Ludwigsplatz sind verschiedene Vereine aktiv, die den Theatersaal, sowie die Seminar- und Proberäume nutzen. Der Künstlerhof wird durch das Kulturamt der Stadt Rosenheim verwaltet. ,rosenheim.jetzt.de, 2023
Die Theaterinsel in der Chiemseestraße ist ein bis zu 60 Personen fassendes Theater, das sowohl ein eigenes Programm, als auch Kurse zu Theater, Schauspiel und Sprache anbietet. Die Organisation des Theaters ist als Das Ensemble eV vereinsgetragen.
,theaterinsel.de, 2024
Abb. 38 | Allgemeinbildende Schulen
Abb. 39 | Beruviche Schulen
2.8. Sport und Freizeit
Angebote für Sport- und Freizeitaktivitäten bestimmen maßgeblich die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit ihrem städtischen Lebensumfeld mit und beeinLussen deren Lebensqualität. Durch die Einbettung Rosenheims in den Landschaftsraum des Alpenvorlandes bieten sich hier vielfältigste Möglichkeiten der sportlichen Betätigung und der Freizeitgestaltung
Sportstätten
Auf der Website der Stadt Rosenheim sind die städtischen Sportstätten inklusive Schwimmbäder und Eisstadion gelistet. Im Stadtgebiet sind neun Rasensportanalgen von Vereinen gelistet, welche durch eine städtische Rasensportanlage an der InnLutmulde ergänzt werden. Außerdem gibt es mit der Gabor-Halle und der Luitpoldhalle zwei Dreifachturnhallen, sowie insgesamt vier Doppelturnhallen, welche entweder zu Schulen oder zu Vereinen gehören. Weitere Turnhallen und Gymnastikräume verteilen sich auf die Grund- und Mittelschulen der Stadt sowie der Stadtteile, am Karolinengymnasium und am Finsterwaldergymnasium sowie die Sportvereine im Stadtgebiet. Di-erenziert wird zudem in eigene Schulsportanlagen, welche teilweise von Verein nutzbar sind, jedoch der generellen Ö-entlichkeit nicht zur Verfügung stehen. Bolzplätze be„nden sich in den Stadtteilen und am Mitterfeld, in Rosenheim-West sowie am Gries.
Aussugsziele
Eingebettet in die Tourismusregion Chiemsee-Alpenland, bieten sich aus dem Stadtgebiet eine Vielzahl von AusLugsmöglichkeiten an. Auf einige der im Radius der Stadt be„ndlichen AusLugsziele wird im Folgenden näher eingegangen. Im Umfeld der Stadt be„nden sich mehrere Seen mit Bademöglichkeiten, der größte und bekannteste ist hierbei der Simssee, welcher auch direkt über einen Radweg an das Stadtgebiet angeschlossen ist. Im Süden bieten die Bayerischen Voralpen bereits viele Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung wie Wandern, Mountainbiken, und Skifahren. Die Bergbahnen auf die Hochries, den Wendelstein und das Hocheck sind jeweils innerhalb einer Fahrstunde von Rosenheim zu erreichen. Um den Wendelstein besteht mit dem Sudelfeld auch
ein größeres Skigebiet. Mehrere Tages- und Fernradwege sind schnell zu erreichen, welche sich für AusLüge anbieten und teilweise eine Anbindung an weitere AusLugsziele ermöglichen.
,Chiemsee-alpenland.de, 2023
Freizeitwege
Freizeitradwege und Wanderwege stellen sowohl für die lokale Bevölkerung als auch für den Tourismus eine wichtige Infrastruktur dar. Das Freizeitwegenetz im Raum Rosenheim zeigt sich im gegenwärtigen Zustand als sehr dicht. Vielerorts besteht auch ein Anschluss an überregionale Fernradwege. Unter anderem startet oder endet in Rosenheim eine Etappe des MozartRadweges, der als Rundstrecke durch Bayern und das Bundesland Salzburg 450km Radstrecke aufweist. Der Salinen-Radweg führt von Rosenheim nach Hallein über Bad Reichenhall und Berchtesgaden und ist 130km lang. Die verschiedenen Strecken des Rosenheimer Radmarathon sind ebenfalls befahrbar und führen als Rundtour wieder an den Ausgangspunkt zurück. Erwähnenswert ist außerdem der bekannte Bodensee-Königssee-Radweg, der allerdings südlich des Stadtgebietes vorbeiführt.
In der Kernstadt gibt es mehrere thematische Spaziergänge, unter anderem den großen historischen Rundgang, den stadtökologischen Themenweg und den Rosenheim-Cops-Stadtrundgang. Der Fernwander- und Pilgerweg Marienwege M5 endet oder beginnt in einer Etappe in Rosenheim.
Freizeitstätten
Das ROFA-Stadion ist als Eisstadion die Spielstätte der Star Bulls Rosenheim, über den Herbst und Winter wird jedoch auch ein ö-entlicher Eislauf angeboten.
Ö-entliches Leben Sonstiges
Die Jugendzentren bieten verschiedenste Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche an. Darüber hinaus unterstützen Betreuerinnen und Betreuer die Jugendlichen. Weitere Infos „nden sich hierzu im Kapitel„Stadtgesellschaft und Soziales“. In Rosenheim gibt es ein von den Stadtwerken betriebenes Freibad. Dieses besitzt ein Sportbecken, ein Familienbecken und ein Kinderbecken und bietet bis zu 3000 Besucherinnen und Besucher gleichzeitig Platz. Auch ein Kinderspielplatz, ein Beachvolleyballfeld und Liegebereiche gehören zur Ausstattung. Ebenfalls von den Stadtwerken betrieben wird ein 300 Personen fassendes Hallenbad. Im Stadtteil Aising und im Stadtteil Westerndorf St. Peter ist an den jeweiligen Komplex der Grund- und Mittelschule ein Lehrschwimmbad angeschlossen. Das Lehrschwimmbecken am Nörreut ist seit dem Schuljahr 2018/2019 stillgelegt. Zur Zeit laufen Planungen für einen Neubau.
Der Kinokomplex Kinopolis umfasst neben den acht Vorführsälen einen Biergarten und einem weiteren Lokal auch eine Eventlocation. Gezeigt werden vornehmlich Blockbuster des Mainstreamkinos. In Schwaig gibt es ein großes BowlingCenter mit Gastronomiebetrieb. Ebenfalls im Westen Rosenheims im Aicherpark gelegen bietet das Stuntwerk Rosenheim Bouldern, Parkour, Ninja und diverse Fitnesskurse an. Im Bereich der Sportanlagen nördlich von Happing wird in einer Sporthalle die Trendsportart Cross„t angeboten.
Vereinsaktivitäten
Vereine sind auch weiterhin ein wichtiger Motor, um Inhalte des Freizeitlebens und der Kultur zu pLegen und um Menschen im Ehrenamt zu binden. Auf der Website der Stadt Rosenheim „ndet sich eine Übersicht von aktiven Vereinen. Unter den 111 dort gelisteten Vereinen (Stand September 2023) sind die meisten Vereine in der Kategorie„Kultur und Brauchtum“ eingeschrieben, gefolgt von Sportvereinen sowie „Hilfsorganisationen und Soziales“, die auch auf der Website der Stadt aufgelistet werden.
Touristische Freizeitaktivitäten
In der Bilanzierung für das Jahr 2023 wurden in Rosenheim 82.757 Gästeankünfte gerechnet. Dies entspricht einer Steigerung von 22,8% im Vergleich zu 2019, also dem Bilanzierungsjahr vor den Auswirkungen auf den Tourismus durch Corona. Auch wurden 138.304 Übernachtungen in 2023 gezählt, dieser Wert übertri-t ebenfalls die Zahlen vor Corona und liegt über dem bayerischen Wachstumsdurchschnitt. Das Bettenangebot in Rosenheim wurde in den letzten Jahren bei gleichbleibender Auslastungsquote stetig erweitert. Somit kann Rosenheim im Status Quo eine gewachsene Bedeutung im Tourismus zugeordnet werden. ,rosenheim.de/pressemitteilungen/hoteltourismus, 2023
Im Jahr 2021 wurde für Rosenheim ein Tourismuskonzept erstellt, welches neben einer Analyse auch eine touristische Handlungsstrategie vorschlägt. Dabei lassen sich die Zahlen teilweise kontextualisieren, jedoch sind vorderrangig aktuellere Zahlen für die Erstellung des ISEKs verwendet worden. Im Tourismuskonzept stellt sich die Situation wie folgt dar: Saisonal verteilten sich die Gästeankünfte zwischen 2011 und 2019 mit Schwerpunkt auf die Sommermonate Juni, Juli, August und September. Einen stärkeren Zuwachs erfuhren in den letzten Jahren die Monate April und Dezember. In den Übernachtungzahlen lassen sich dieselben Aussagen tre-en. Das Tourismuskonzept nennt die Ausstellungen im Lokschuppen und das Kongressgeschehen im städtischen Kultur- und Kongresszentrum als Schwerpunktangebote des Rosenheimer Tourismus. Rund 280.000 Besucherinnen und Besucher zählt dabei der Lokschuppen, womit dieser zu den zehn meist frequentierten Ausstellungshäusern in Deutschland zählt. Einen touristischen Besichtigungsgrund in Rosenheim nimmt das Thema der„Rosenheim Cops“ ein, 2019 nahmen insgesamt 12.608 Menschen an den somit publikumsstärksten Stadtführungen zu diesem Thema teil. ,Tourismuskonzept Stadt Rosenheim, 2021
Im Zentrum der Stadt sind mehrere historische und unter Ensembleschutz stehende Baublöcke und Stadträume erhalten, deren Baugeschichte bis in das Spätmittelalter zurück geht. Besonders am Max-JosefsPlatz, in der Heilig-Geist-Straße, sowie am Ludwigsplatz gruppieren sich mehrere
Bürger- und Kaufmannshäuser zu geschlossenen Ensembles. Der Max-JosefsPlatz fungiert hierbei heute auch als„Gute Stube“ der Stadt Rosenheim. Südöstlich des Platzes gelegen, be„ndet sich die im Kern spätgotische Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, welche als Wahrzeichen der Stadt gilt. Das den Platz nördlich abschließende Mittertor ist das letzte erhalte Markttor der Stadt und markiert den Übergang zum Ludwigsplatz. Dieser stellte im 15. Jahrhundert eine Stadterweiterung dar und kann zusammen mit der Spitalkirche St. Joseph als zweiter zentraler und wichtiger Stadtplatz beschrieben werden.
,Altstadtführer Rosenheim, 2023
Überregional bekannt ist der Lokschuppen Rosenheim, welcher südöstlich der Altstadt im Bereich des ursprünglichen Bahnhofes der Stadt liegt. Im Ausstellungszentrum werden unterschiedliche Themen über einen längeren Ausstellungszeitraum behandelt. Weitere Informationen „nden sich im Kapitelabschnitt Bildung und Kultur.
Weitere prägnante Punkte in der Innenstadt sind der sanierte und teils im Neorenaissance/Neobarock-Still erbaute Gillitzerblock, der Salingarten, der anlässlich der Landesgartenschau aufgewertete Riedergarten, sowie die Heilig-Geist-Kirche. In Westerndorf am Wasen be„ndet sich mit der Kirche St. Johann Baptist und Heilig Kreuz zudem einen architektonisch außergewöhnlicher Sakralbau, deren Zwiebeldach zu den größten freitragende Holzkuppelkonstruktionen Europas zählt. ,Kirchenamwasen.de, 2023
,Chiemsee-alpenland.de, 2023
Kaisertal
Spitzstein 1598
Kaisergebirg e Simssee
Kranzhorn 1368
Großer Traiten 1862
Brünnstein 1619
Brünnsteinhau
Rotwand 1808 Wendelstein 1838
Rotwandgebiet
Sudelfeld
Wendelstein-
Hochriesba
Brannenburg Samerberg Bad Feilnbach
Neubeurer See
Bodensee - KönigseeSalinen -Radweg
Halung Krottenmühl
Söchtenau
Neubeuern Raubling Nussdorf
Bodensee - Königsee -
Sterntaler Filze
Rohrdorf
Tinninger See Rinssee
HappingerAu-See Happinger See Floriansee
Rosenheim
Kolbermoor Bad Aibling
Stephanskirchen
Hofstätter See
Großkarolinenfeld Pfalenhofen
Mozartradweg
Inn
Legende Icons
Bademöglichkeit
Fernradweg
Wandergebiet
Landschaftsschutzgebiet
Skigebiet / Seilbahn
Fernwanderweg
Nahbereich Rosenheim
Strandbad
Distanzen aus Rosenheim-Zentrum ÖPNV/Auto/Rad in Minuten*
Abb. 42 | Sport und Freizeit regional
*Transit art Festival *07.07.-30.07.
Wandkunstwerke internationaler Kunstscha-ender im ö-entlichen Raum.
Abb. 43 | Auswahl an jährlichen Veranstaltungen
Daten: rosenheim.jetzt., 2023
Rosenheimer Citylauf *03.10.
Laufwettbewerb mit verschiedenen Kategorien
Stadtfest *23.06.-25.06.
Musik, Attraktionen und Aktionen in der Innenstadt mit vielfältigem Programm
*Jazzfest Rosenheim* 27.07.-30.07.
Dreitägiges Jazz-Festival mit kostenlosen und kostenpLichtigen Konzerten
Faschingstreiben *21.02.
Feiern des Faschingsdienstags in der Innenstadt mit ganztägigem Programm
Rosenheimer Kleinkunsttage *13.10.-28.10.
Comedy, Kabarett, Musik und Theater verschiedner Künstler*innen mit Erlös für Jugendarbeit
Rosenheimer Sommerfestival *14.07.-22.07.
Verschiedene Darbietungen internationaler Künstler*innen in einem festen Programm
Herbstfest *26.08.-10.09.
Trachteneinzug am letzten Samstag im August markiert den Beginn des 16-tätigen Volksfestes
Rosige Zeiten *06.10.
Kunst, Kultur und verlängerte Ö-nungszeiten vieler Geschäfte in der Rosenheimer Innenstadt
Christkindlmarkt *1.Advent-24.12.
Markt mit Veranstaltungen und Aktionen in der Rosenheimer Innenstadt
Veranstaltungsdatum 2023
Abb. 44 | Sport und Freizeit regional
Sport- und Freizeitstätten
Dirtpark
Legende
Sportplatz Kletterhalle
Frei-/See-/Hallenbad
Sport- und Freizeitstätten Rad- und Fußweitwanderwege Rad- und Fußweitwanderwege
Rodelhügel 3 Städtisches Eisstadion
Kinopolis Kino
Golfplatz
Kanuslalom
Innradweg
2.9. Verkehr und Mobilität
Aufgrund der überregionalen Bedeutung Rosenheims als Stadt zum Arbeiten, Wohnen und Leben ist das Erscheinungsbild massiv vom Verkehr geprägt. War es bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts die Eisenbahn, welche die Stadtgestaltung maßgeblich beeinLusst hat, so sind es heute die breiten Ausfallstraßen aus allen Richtungen, welche das Bild der Stadt für Ankommende prägen.
Bestehende Verkehrskonzepte
Im Rahmen der stetigen Bemühungen, die Mobilität in Rosenheim nachhaltig zu gestalten, wurden zwei wesentliche Planungsdokumente erstellt: der Verkehrsentwicklungsplan 2015 und der Nahverkehrsplan 2019.
Verkehrsentwicklungsplan 2015:
Ziel des gesamtstädtischen Verkehrskonzeptes ist es, den Anteil umweltfreundlicherer Verkehrsmittel wie Fahrrad und ö-entlichen Nahverkehr in Rosenheim zu erhöhen. Dabei wurde ein Verkehrsentwicklungsplan erarbeitet, der verschiedene Bereiche wie Verkehrssicherheit, Fuß- und Radverkehr (NMIV), ö-entlichen Personennahverkehr (ÖPNV), motorisierten Individualverkehr (MIV) und Parkraummanagement umfasst. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Verkehrssicherheit von Fußgängerinnen und Fußgänger und Radfahrerinnen und Radfahrer. Zudem werden Potenziale für den ÖPNV ermittelt sowie die Verträglichkeit des Kfz-Verkehrs analysiert. Zur Verbesserung der Nahmobilität werden Maßnahmen im Fuß- und Radverkehr vorgeschlagen.
Nahverkehrsplan Rosenheim 2019: Der Nahverkehrsplan 2019 für die Stadt und den Landkreis Rosenheim, erstellt von plan:mobil, zielt auf die Weiterentwicklung des ö-entlichen Verkehrs unter Berücksichtigung sich wandelnder Rahmenbedingungen ab. Er folgt der bayrischen Leitlinie zur Nahverkehrsplanung, die eine regelmäßige Anpassung und Fortschreibung vorsieht. Der letzte Nahverkehrsplan stammt aus 2005, eine Aktualisierung war aufgrund veränderter Raum- und Wirtschaftsstrukturen, Umweltziele und gesetzlicher Vorgaben erforderlich. Beispielhafte Maßnahmen werden unter anderem in der Vorbereitung von Verkehrsgemeinschaften, Verdichtung und Vertaktung von Buslinien und der Ausbau von Nachtbus-Systemen gesehen.
Regionale Einbettung
Als überregionales Zentrum und regionaler Knotenpunkt fungiert Rosenheim sowohl als Anziehungspunkt für Arbeitskräfte aus naheliegenden Gemeinden als auch als Wohnsitz für Berufstätige der umgebenden Regionen.
Laut dem sog. Pendleratlas liegen die täglichen Pendlerbewegungen bei 52184, wobei davon 24699 Personen einpendeln, 15711 auspendeln und 11774 Personen als Binnenpendlerinnen und Binnenpendler erfasst werden. ,pendleratlas.de, 2024
Diese zentrale Stellung unterstreicht die Doppelfunktion der Stadt in der regionalen Wirtschaftsstruktur und im täglichen Pendlerverkehr. Die Pendlerströme, dargestellt in der nebenstehenden Abbildung, verdeutlichen das Ausmaß der täglichen Mobilität, mit Rosenheim als zentralem Dreh- und Angelpunkt. Anzumerken ist, dass hier lediglich die Werte der 30 stärksten Pendlerbeziehungen in Bayern dargestellt werden.
Die Daten zeigen eine breite Streuung der Auspendlerinnen und Auspendler über eine Vielzahl von Orten, was auf eine regional diversi„zierte Arbeitsplatzverteilung hinweist. Orte wie Raubling, Bad Aibling und weitere kleinere Gemeinden dienen Rosenheimerinnen und Rosenheimer als Arbeitsplatz. München ist mit 3437 Auspendlerinnen und Auspendlern das Hauptziel, gefolgt von Kolbermoor (1597) und Stephanskirchen (1393).
Ein Großteil der Einpendlerinnen und Einpendler kommen wiederum aus unmittelbar benachbarten Orten, wobei sich das Einzugsgebiet für Einpendlerinnen und Einpendler auch weit über die unmittelbare Umgebung hinaus erstreckt. Kolbermoor (2661), Stephanskirchen (1726) und München (1585) sind dabei die Hauptwohnorte der Einpendlerinnen und Einpendler.
Rosenheim, strategisch gelegen im Herzen Europas, ist ein wichtiger Knotenpunkt im transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-T).
Die Stadt liegt an zwei zentralen TEN-T Kernnetzkorridoren: dem Rhein-DonauKorridor und dem Skandinavien-Mittelmeer-Korridor. Diese Korridore verbinden Rosenheim mit wichtigen europäischen Regionen und tragen zur wirtschaftlichen Vernetzung und Mobilität bei.
Die Stadt ist über die Autobahn angebunden, mit direkten Verbindungen nach München, Salzburg und Innsbruck. Diese Autobahnen sind Teil des umfassenden europäischen Straßennetzes, das Rosenheim mit anderen Regionen verknüpft.
Auch das Bahnnetz spielt eine entscheidende Rolle für die internationale Anbindung Rosenheims. Die Stadt ist ein wichtiger Haltepunkt für zahlreiche Bahnlinien, die eine schnelle und eBziente Verbindung in Teile Europas ermöglichen.
Die Nähe zu den internationalen Flughäfen München und Salzburg, die jeweils nur etwa 100 km bzw. 80 km entfernt sind, verstärkt Rosenheims Rolle als Verkehrsknotenpunkt. Diese Flughäfen bieten zusätzliche Mobilitätsoptionen und machen die Stadt zu einem attraktiven Standort für Unternehmen und Reisende.
Projekt: Brenner Nordzulauf
Das Projekt ABS/NBS München-Rosenheim-Kiefersfelden-Grenze D/A (-Kufstein) ist Teil des Bundesverkehrswegeplans. Ziel ist es, die Kapazität auf der bedeutenden Nord-Süd-Schienenachse zu erhöhen und
eine nachhaltige Verbesserung des Schienenverkehrs für Güter- und Personenverkehr zu ermöglichen.
Auf deutscher Seite betri-t das Projekt insbesondere die Abschnitte Kufstein-Rosenheim, den Knotenpunkt Bahnhof Rosenheim sowie die Weiterführung von Rosenheim nach Norden. Der Abschnitt KufsteinRosenheim wurde bereits als„ABS 40“ für den Brenner-Nordzulauf ertüchtigt. Der Bahnhof Rosenheim stellt derzeit einen Engpass dar, der mittelfristig entlastet werden soll. Langfristige Planungen sehen eine mögliche Erweiterung der Strecke Rosenheim-Mühldorf-Landshut vor, um das Verkehrsaufkommen weiter zu optimieren. Die Planungen für den Bereich Rosenheim berücksichtigen dabei eine sorgfältige Abwägung der baulichen Maßnahmen mit Rücksicht auf die umliegenden Orte. . ,Informationen der Deutschen Bahn zum Brenner Nordzulauf sind unter folgendem Link zu pnden: brennernordzulauf.eu, 2024
Westtangente Rosenheim
Die Westtangente ist ein Schlüsselprojekt zur Entlastung der Rosenheimer Innenstadt vom Fernverkehr. Die als Bundesstraße 15a bezeichnete Straße soll den NordSüd-Verkehr umleiten und dadurch die Verkehrsdichte in der Stadt reduzieren. Der nördliche Teil der Westtangente ist bereits in Betrieb. Der südliche Teil, der die Aicherparkbrücke umfasst, ist seit 2023 in Betrieb und verbindet die südlichen Stadtteile von Rosenheim und Kolbermoor. Die vollständige Fertigstellung der Westtangente ist für 2025 geplant. ,Stadt Rosenheim, 2024
Verkehrssicherheit
Das Verkehrsgeschehen in Rosenheim im Jahr 2022 war von einer Vielzahl von Unfällen geprägt. Laut des Unfallatlas des statistischen Bundesamtes, haben mit 297 leichten, 26 schweren und einem tödlichen Unfall vor allem kleinere Zwischenfälle das Unfallgeschehen dominiert. Besonders au-ällig war dabei die hohe Beteiligung von Radfahrerinnen und Radfahrer und Fußgängerinnen und Fußgänger an den Unfällen, was auf die dringende Notwendigkeit hinweist, die Infrastruktur für diese Verkehrsteilnehmergruppen zu optimieren.
Anzumerken ist hierbei, dass angesichts der relativ hohen Unfallbelastung von Kindern, wie bereits im Verkehrsentwicklungsplan 2015 erwähnt, die Erstellung eines Kinderstadtplans einen vielversprechenden Ansatz darstellt. Ein solcher Plan würde es ermöglichen, speziell gefährliche Stellen für Kinder im Straßenverkehr zu kennzeichnen, was zu einer gesteigerten Aufmerksamkeit und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer führt.
,Verkehrsentwicklungsplan Rosenheim, 2015
Die räumliche Verteilung beziehungsweise Konzentration der Verkehrsunfälle in Rosenheim für das Jahr 2022 ist in der nachstehenden Gra„k dargestellt. Jeder Punkt repräsentiert den Standort eines Verkehrsunfalls, wobei die Größe und Dunkelheit der Punktwolke (sog. Heatmap) auf die Häu„gkeit der Unfälle an einem bestimmten Ort hinweisen.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Unfälle über das gesamte Stadtgebiet verteilen, einige Bereiche jedoch eine höhere Dichte an Unfallereignissen aufwiesen. Diese Bereiche identi„zierten wir als neuralgische Punkte. Besonders hervorzuheben sind dabei die Kreuzung PrinzregentenstraßeKüpferlingstraße und der Bereich Kufsteinerstraße-Klepperstraße.
Radverkehr
Die kompakte Siedlungsstruktur und Topogra„e Rosenheims, bereits im Verkehrsentwicklungsplan 2015 hervorgehoben, bieten gute Möglichkeiten zur Erhöhung des stadtweiten Radverkehrsanteils. ,Verkehrsentwicklungsplan Rosenheim, 2015
Eine Untersuchung des bestehenden Radverkehrsnetzes o-enbart Schwachstellen. Viele Radwege entlang der Hauptverkehrsstraßen sind lückenhaft und unzureichend dimensioniert. Das Hauptziel bleibt daher die Scha-ung eines sicheren, attraktiven und lückenlosen Radverkehrsnetzes. Dies umfasst sowohl Alltags- als auch Freizeitrouten und soll durch ein geschlossenes Netz von Radfahrstreifen ergänzt werden.
Verkehrssicherheit
Bei der Analyse der Unfalldaten aus dem Jahr 2023 kristallisieren sich drei kritische Punkte im Verkehrsnetz heraus. Au-allend häu„g ereignen sich Unfälle unter Beteiligung von Radfahrenden an den Kreuzungen Kaiserstraße - Ellmaierstraße und Prinzregentenstraße - Gabelsbergerstraße. Ein zusätzlicher Brennpunkt für Radunfälle ist an der Kreuzung Kufsteinerstraße - Klepperstraße zu beobachten. ,unfallatlas.statistikportal.de, 2024
Bürgerinitiative: Radentscheid
Die Bürgerinitiative„Radentscheid Rosenheim", bestehend aus engagierten Bewohnenden, setzt sich für eine attraktivere und sicherere Verkehrsgestaltung ein. Trotz früherer Beteiligungen am Verkehrsentwicklungsplan stagniert die Diskussion um die Radinfrastruktur. Mit einem Bürgerbegehren und intensiviertem Dialog strebt die Initiative eine stetige Verbesserung der Radinfrastruktur an. Das Bürgerbegehren „ndet breite Unterstützung und führte zur Gründung eines Fahrradbeirats, der sich für konkrete Verbesserungen an kritischen Punkten im Straßennetz einsetzt. Die Stadt Rosenheim hat die Forderungen des Bürgerbegehrens 2020 übernommen, wodurch es nicht zu einem Bürgerentscheid in dieser Frage kam. Weitere Informationen sowie eine detaillierte Maßnahmenkarte ist auf der Webseite einsehbar. ,radentscheid-rosenheim.de, 2024
Bayernnetz für Radler
Rosenheim, eingebunden in das Bayernnetz für Radler, pro„tiert von der landesweiten Vernetzung mit über 120 Fernradrouten. Diese Anbindung steigert Rosenheims Attraktivität für den Radtourismus und unterstützt den lokalen Radverkehr, indem sie die Stadt mit anderen Regionen Bayerns verknüpft.
Das Bayernnetz umfasst hochrangige Radverbindungen, die eine eBziente regionale Vernetzung ermöglichen. Diese Verbindungen sind für Rosenheim besonders vorteilhaft, da sie die Stadt nahtlos in ein weitreichendes Verkehrsnetzwerk einbinden. Sie vereinfachen den regionalen Radverkehr und bieten eine schnelle, umweltfreundliche Reisealternative zu umliegenden Orten. Durch diese Radverbindungen wird das Fahrrad als praktische und attraktive Alternative zum motorisierten Verkehr für längere Strecken gefördert. ,radverkehr.bayern.de, 2024
Fahrradverleihsystem: „Gleis 1"
Die Fahrradstation„Gleis 1" bietet umfassende Dienstleistungen für Radfahrende, darunter ein Fahrradparkhaus mit 450 Stellplätzen, Fahrradwartung, -reparatur und -verleih. Die Station ist rund um die Uhr zugänglich und bietet erschwingliche Tarife für verschiedene Nutzungszeiträume und Nutzergruppen. ,caritas-fahrradstation-gleis1.de, 2024
Radverkehrsanlage straßenbegleitend
Radweg
Radfahrstreifen
gemeinsamer Geh- und Radweg unabhängig geführt
gemeinsamer Geh- und Radweg
Überregionales Radnetz
Fernradweg bzw. „Bayernnetz für Radler“
Weiteres
Rad-Reparaturstation
In Rosenheim ist das ÖPNV-Angebot auf den wöchentlichen Alltagsverkehr ausgerichtet. Im Tagesverkehr von Montag bis Freitag, etwa zwischen 05:30 und 19:30 Uhr, sowie samstags von etwa 08:00 bis 14:30 Uhr, bedienen 10 Linien das Stadtgebiet auf diversen Routen. Sonn- und feiertags wird bislang kein Stadtbusverkehr angeboten.
Die Frequenz dieser Verbindungen variiert je nach Stadtteil, von einem Stundentakt bis hin zu einem 15-Minutentakt, wobei der dichtere Takt im südlichen Stadtgebiet au-ällt. Diese Beobachtung deutet darauf hin, dass die Nachfrage in diesen Gebieten im Vergleich zu dichter bebauten Stadtteilen, die aufgrund ihrer Nähe zu attraktiven Zielen eher für den Radverkehr prädestiniert sind, relativ hoch ist.
Im Nachtverkehr, der von Montag bis Freitag zwischen ca. 19:30 und 01:00 bzw. 02:00 Uhr und samstags ab 14:30 Uhr bis in die frühen Morgenstunden reicht, reduziert sich das Angebot auf vier Linien, die als Ringverkehre konzipiert sind.
Ende 2023 ist die Stadt und der Landkreis Rosenheim zusammen mit weiteren südlich von München gelegenen Landkreisen dem MVV beigetreten, weitere Landkreise mit Verbindungen nach Rosenheim wie z.B. Mühldorf und Landshut sollen in den
nächsten Jahren folgen. Die Stadt pro„tiert als Teil des Verbundes von einem modernen und einheitlichen ÖPNV-Auftritt und -Tarif. Als nächster Schritt soll nach und nach auch das Verkehrsangebot selbst von der Planung aus einem Guss über den Verbund pro„tieren.
An Sonn- und Feiertagen setzt Rosenheim auf ein Anrufsammeltaxi (AST), das sowohl innerhalb der Stadtgrenzen als auch in den angrenzenden Gemeinden Stephanskirchen und Riedering verkehrt. Dieses Angebot zeichnet sich durch eine hohe (räumliche und zeitliche) Flexibilität aus. Allerdings stößt das System bei Anfragen für mehrere Personen, wie Familien mit Kinderwagen, aufgrund der begrenzten Fahrzeuggrößen an seine Grenzen. ,Rosenheimer Verkehrsgesellschaft, 2024
ÖPNV-Haltestellen-Erreichbarkeiten
Die Darstellung der Erreichbarkeit der Haltestellen im Busnetz, veranschaulicht, wie die Bevölkerung an den ö-entlichen Nahverkehr fußläu„g angebunden ist. Hierzu wurde eine sog. Isochronenanalyse genutzt, die es ermöglicht, die Erreichbarkeit verschiedener Orte innerhalb einer festgelegten Zeitspanne von einem Startpunkt aus, mit Rücksicht auf lokale Gegebenheiten, darzustellen.
Die Visualisierung zeigt, wie weit man innerhalb einer bestimmten Zeit von einem Ausgangspunkt aus – in diesem Fall einer Haltestelle des ö-entlichen Nahverkehrs –gelangen kann. Dabei wird die schnellstmögliche Distanz unter Berücksichtigung der vorhandenen Verkehrswege und -mittel verwendet.
Hierzu wurden Zeitparameter von 2 bis15 Minuten verwendet, um zu berechnen, welche Gebiete innerhalb dieser Zeitspannen von den Startpunkten aus, also den Haltestellen, erreichbar sind.
Das bestehende ÖPNV-System zeigt, dass Rosenheim über eine Lächendeckende ÖPNV-Bedienung verfügt, jedoch vorrangig auf den Hauptachsen der Buslinien. Abseits dieser Hauptverkehrsachsen, wie in den Orten Fürstätt und Langenpfunzen, bestehen Erschließungsde„zite hinsichtlich der Erreichbarkeit von ÖPNV-Haltestellen.
Abb. 50 | Netzplan der Buslinien
Abb. 51 | ÖPNV-Erreichbarkeiten
Nahmobilität in der Innenstadt
Im Kontext der politischen Bestrebungen, die Attraktivität der Rosenheimer Innenstadt zu steigern, rücken verschiedene Maßnahmen zur Verkehrsoptimierung regelmäßig in den Vordergrund. Der existierende Verkehrsentwicklungsplan aus 2015 liefert eine detaillierte Analyse der Verkehrssituation in Rosenheim, gestützt durch ein 2023 erstelltes Konzept.
Die Innenstadt von Rosenheim, als lebendiges Zentrum für Bewohnende und Besuchende, steht vor diversen Herausforderungen im Bereich der Nahmobilität, die nachstehend, eine di-erenzierte Betrachtung und beherzte Schritte erfordern.
Verkehrssicherheit: Eine Untersuchung der Unfallorte, mit einem Fokus auf Vorfälle unter Beteiligung von Radfahrende und zu Fuß Gehende, hat einige Gefahrenpunkte identi„ziert. Insbesondere der Streckenabschnitt über der Kreuzung Kaiserstraße-Ellmaierstraße wird als kritischer Bereich ausgemacht. ,unfallatlas.statistikportal.de, 2024
Parksituation: Die Betrachtung des Parkraumangebots in der Innenstadt zeigt, dass dieses grundsätzlich gut auf die bestehende Nachfrage abgestimmt ist. Dennoch werden Anpassungen in der Bewirtschaftung und Tarifstruktur erwogen, um die NutzungseBzienz zu steigern und die Attraktivität der Innenstadt weiter zu erhöhen. Die Einführung kostenloser Parkstunden in Parkhäusern könnte ein Anreiz sein, der nicht nur die Innenstadt belebt, sondern auch die Verkehrsströme besser verteilt. ,Stadt Rosenheim, 2024
Maßnahmen Radentscheid: Im Rahmen des Radentscheids werden spezi„sche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation für Radfahrende in der Innenstadt vorgeschlagen. Die Einrichtung neuer Schutzstreifen, beispielsweise entlang der Gießereistraße und der Unteren Kaiserstraße, soll die Sicherheit und Attraktivität des Radverkehrs signi„kant erhöhen. ,radentscheid-rosenheim.de, 2024
Nichtmotorisierter Individualverkehr: Die Förderung der Nahmobilität in der Innenstadt wird durch die Scha-ung und Erweiterung verkehrsberuhigter Bereiche sowie die Einführung von Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 20 bzw. 30 km/h unterstützt. Dies trägt nicht nur zur Verkehrssichheit bei, sondern verbessert auch die Aufenthaltsqualitäten in der Innenstadt.
Trotz dieser Bemühungen bleibt der Durchgangsverkehr und teils die stadt- und umweltverträglichere Abwicklung des Zielund Quellverkehrs eine Herausforderung, die es zu adressieren gilt. Zudem beeinträchtigen Lücken im Geh- und Radwegenetz die Nahmobilität in der Innenstadt.
NMIV Fußgängerverkehr
Lücken im Gehwegenetz
Fahrradverkehr
Radweg
Schutzstreifen
Geh- und Radweg
ÖPNV
Haltestelle
Parkhaus/Parkplatz
E-Ladestation
Taxistand
Verkehrssicherheit Unfallorte
Unfall
Unfälle 3 Unfälle und mehr
Radentscheid
#
Maßnahme in Planung (Neuer Schutzstreifen)
2.10. Fachkonzept „Landschaft und Freiraum“ in separater Ausführung
Das Alpenvorland, die unmittelbar umliegenden Naturräume sowie die weitläu„gen Fluss- und Wasserlandschaften prägen das Rosenheimer Landschaftsbild und sind geschätzte Orte für Freizeit und Erholung. In den vergangenen Jahren konnten auch innerstädtische Grün- und Freiräume neu gedacht und gestaltet werden. Sie sind als attraktive Freiräume wichtige Komponenten eines qualitätsvollen Wohn- und Lebensumfelds.
Naturräumliche Einordnung und Landschaftsbild
Rosenheim liegt im Inn-Chiemsee-Hügelland, dem voralpinen Hügel- und Moorland und grenzt an den Chiemgau im Nordosten, den Chiemgauer Alpen im Südosten und dem Mangfallgebirge im Südwesten. Das Rosenheimer Becken wurde vom Inntalgletscher der letzten Eiszeit geformt und besitzt nur wenige Höhensprünge. Die Flussläufe des Inn, der Mangfall, der Sims sowie den Rohrdofer Achen prägen das weitläu„ge Landschaftsbild und bilden gleichzeitig die zentralen Kalt- und Frischluftachsen. Der Keferwald im Nordwesten der Stadt bildet das größte zusammenhängende Waldstück in Rosenheim. Weitere bewaldete Gebiete sind zudem entlang des westlichen Innufers, entlang der Mangfall sowie als Aulandschaft entlang des Kaltenbachs vorzu„nden. Zwischen den Siedlungsgebieten und naturräumlichen Achsen, besonders im Süden des Stadtgebiets, dominiert die landwirtschaftliche Nutzung und prägt das Landschaftsbild somit deutlich mit.
Schutzgebiete
Große Teile der Rosenheimer Naturräume, besonders die Wasser- und Flusslandschaften, sind Teil von Schutzgebieten und somit wichtige Lebensräume für Flora und Fauna. Das Naturschutzgebiet„Kalten“ liegt an der südwestlichen Stadtgrenze zu Kolbermoor und beheimatet Überreste naturnaher Auwälder. Neben dem naturnahen Bachlauf der Kalten und den Auwaldresten sind vor allem die großLächigen artenreichen Streuwiesen, Nasswiesen und Pfeifengraswiesen von Bedeutung.
Im Stadtgebiet Rosenheim gibt es folgende Schutzgebiete:
• Naturdenkmal„Am Hirschbichl“
• Naturdenkmal„Rackermoos“
• Naturdenkmal„Happinger Gemeindemoos“
• Naturdenkmal„Weinhart-Eiche“
• Naturdenkmal„Winterlinde an der Ebersberger Straße“
• Naturdenkmal„Stieleiche an der Eichfeldstraße“
• Naturdenkmal„Blutbuche an der Pfarrkirche Heilig Blut“
• Landschaftsschutzgebiet„Mangfall“
• Landschaftsschutzgebiet„InnauenNord“
• Landschaftsschutzgebiet„InnauenSüd“
• Geschützter Landschaftsbestandteil „Drei Großbäume an einer Wasserstelle in Pang – Beim Bründl“
• Geschützter Landschaftsbestandteil „Auwaldrest an der Tegernseestraße“
• Geschützter Landschaftsbestandteil „Feldgehölz am östlichen Ortsrand von Brucklach“
• Geschützter Landschaftsbestandteil „Gießenbach“
• Geschützter Landschaftsbestandteil „Quellmoor im Burgfeld“
• Geschützter Landschaftsbestandteil „Altwasser südwestlich des Floriansees“
• Geschützter Landschaftsbestandteil „Bachrinnen-Eschenwald/Erlenwald an der Schlößlstraße“
• Geschützter Landschaftsbestandteil „Grünzug am Wasserturm Huberhof in Pang“
• Geschützter Landschaftsbestandteil „Ehemaliger Innaltlauf im Ortsteil Happing“
• Naturschutzgebiet„Kalten“
,Stadt Rosenheim, 2024
,Bayerisches Landesamt für Umwelt, 2024
Abb. 53 | Landwirtschaftlich genutzte Fläche nebst Fluss- und Seenlandschaft nahe Happing (o.), Mangfallpark (u.)
Grün- und Freiräume
Grün- und Freiräume innerhalb der Siedlungsgrenzen sind in unterschiedlicher Art, Größe und Gestaltung vorzu„nden. Dazu gehören z.B. klassische Parkanlagen (Salingarten, Riedergarten, Luitpoldanlage), kleinere Tre-punkte und zentrale Orte in den Ortsteilen (z.B. Dorfplatz Happing vor der Feuerwehr), ErholungsLächen rund um die Flussläufe (Mangfallpark, Mangfallkanal, Sportanlagen in der InnLutmulde) oder auch SportLächen und andere Freizeiträume. Ergänzt und vernetzt werden Grünräume durch begrünte halbö-entliche Räume (z.B. Höfe bei Wohnanlagen) bzw. durch privates Grün.
In der Kernstadt, besonders in der historischen Altstadt, ist die Dichte an Grünräumen erwartungsgemäß geringer. Zuletzt unternommene Aufwertungen (vorrangig angestoßen durch die Landesgartenschau 2010) konnten diesem Umstand punktuell entgegen wirken und akzentuieren ö-entliche Freiräume und Tre-punkte sowie Wegeverbindungen neu (z.B. Mühlbach, Umfeld Lockschuppen). Dennoch zeigt sich die Kernstadt als stark versiegelter Raum und selbst PotenzialLächen wie Innenhöfe werden kaum genutzt und sind vielmehr Parkraum für Kraftfahrzeuge oder anderweitige AbstellLächen.
Die ö-entlichen GrünLächen sind jederzeit und für jedermann zugänglich. Sie sind die wichtigsten ErholungsLächen im täglichen Wohnumfeld, sie sind Bühne für das soziale Leben und unsere Bewegungsräume in der Stadt.
Auf Grund ihrer Flächengröße, Ausstattung, der Nutzungsgmöglichkeiten und Erreichbarkeit erfüllen die ö-entlichen GrünLächen verschiedene Funktionen. So sind kleinere Pocketparks, Spielplätze und Bolzplätze schnell zu erreichende Ausgleichsräume in der unmittelbaren Wohnumgebung und erfüllen somit die Erholungsfunktion auf Nachbarschaftsebene. Größere GrünLächen mit einer höheren Nutzungsvielfalt haben einen größerem Einzugsradius wie bspw. der Hohenzollernpark und sind auf Stadtteilebene bedeutsam.
Große stadtbezogene Parkanlagen wie der Mangfallpark, der auch auf Grund seiner Größe abwechslungsreiche Nutzungsmöglichkeiten aufweist und gut mit seiner Umgebung vernetzt ist, ist für Rosenheim auf gesamtstädtischer Ebene von Bedeutung.
Abb. 54 | Ö-entliche ErholungsLächen der verschiedenen Versorgungsebenen
Nachbarschaftsgrün
Stadtteilgrün
Stadtteilgrün mit stadtweiter besonderer Erholungsfunktion
Stadtgrün
Ergänzendeerholungsrelevante Wald- und gewässerbegleitende Flächendes Stadtgrüns
Abb. 55 | Der Stadtrand als landschaftlicher Abschluss
2.11. Fachkonzept „Umwelt-Klima-Klimawandel“ in separater Ausführung
Klima und Energie werden im ISEK als Querschnittsthemen gesehen, die sich in allen Handlungsfeldern wieder„nden können. Eine klimagerechte Stadtentwicklung wird als Grundsatz und Zielsetzung formuliert und durch die folgend zusammengefassten Initiativen und Konzepte gestützt..
Klimaschutzinitiative Rosenheim
Mit der Klimaschutzinitiative ist 2020 ein Ziel aufgestellt, Klimaschutz im Wirkungsbereich der Verwaltung von Rosenheim voranzutreiben. Darin wird die im Bayerischen Klimaschutzgesetz formulierte Empfehlung als Vorbild genommen, welche das Ziel formuliert, bis 2030 Klimaneutralität im eigenen Bereich der Verwaltung zu erreichen. Maßnahmen zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen werden hierzu in den Vordergrund gestellt. Über diesen Bereich hinausgehende Maßnahmen sollen in Kooperation mit den jeweils beteiligten Akteurinnen und Akteuren erarbeitet und festgelegt werden. Somit ist das Thema Klimaschutz und Klimaanpassung auch im ISEK in den Handlungsfeldern vertreten und betri-t hauptsächlich die Bereiche Energie, Mobilität, Bauen, Wohnen und FreiLächen.
sen, um durch bspw. Informationen, kooperative Zusammenarbeiten, Studienarbeiten oder Projekte im Bereich Erneuerbare Energien die Energiewende in der Region zu unterstützen. Auch der Klima-Kongress Rosenheimer Klimafrühling wurde 2020 bis 2022 in Kooperation mit der ezro abgehalten. Hier wurden Fachkonzepte und Lösungsansätze vorgestellt, die Möglichkeiten zum Erreichen klimaneutraler Ziele bieten. Bis 2023 wurde ein Klimawandelanpassungskonzept erarbeitet, in der aufbauend auf einer Analyse Anpassungsmaßnahmen und Umsetzungsstrategien zu stadtklimatischen Themen und Aufgabenbereichen vorgeschlagen werden. Zusätzlich existiert ein Integriertes Energie-, Klima- und Umweltschutzkonzept von 2012. Im Fachkonzept„Umwelt-Klima-Klimawandel“ wurden parallel zum vorliegenden ISEK detailliertere Aussagen entwickelt.
Klimaschutz und Klimawandelanpassung in den ISEK-Handlungsfeldern
Energie / Energiesparen, -gewinnung, -speicherung
Mobilität / ModalSplit, ÖPNV-Taktung und -Bedarfsdeckung, -CO2-Abdruck zurückgelegter Wege, Radwege
Bauen / Sanierungsinitiative, Innenentwicklung, Bodenpolitik, Flächensparen, Nachverdichtung, ö-entliche Gebäude als Labore der Zukunft
Wohnen / ö-entliche Gebäude, Smartes Wohnen, Müll-Recycling, Innovationen im Wohnbestand
MehrereInitiativen und Gremien unterstützen durch Informationen und Aktionen Klimaschutzmaßnahmen. Das Projekt Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) förderte in Rosenheim beispielsweise die Umstellung von Lichtsignalanlagen auf LED. In der Energiezukunft Rosenheim (ezro) haben sich Stadt und Landkreis Rosenheim, ö-entliche, privatwirtschaftliche und private Organisationen zusammengeschlos-
Die Stadt Rosenheim bietet zusammen mit der Verbraucherzentrale eine Energieberatung u.a. zu den Themen Modernisierung, Zuschüsse, oder Gebäudedämmung an. Zusätzlich bieten die Stadtwerke Rosen-
Abb. 56 | Klimaanalyseplan aus Klimawandelanpassungskonzept, alpS GmbH (vereinfacht)
heim eine eigene Energieberatung an. Die rund 45-minütigen Beratungen sind kostenlos. Das Solardachkataster für die Stadt und den Landkreis Rosenheim zeigt die Nutzungseignung von Dächern für Solarenergie. Das Energiekonzept der Stadtwerke Rosenheim stellt seit 2008 regelmäßig die Strom- und Wärmeversorgung dar und bewertet diese mit Blick auf das Ziel einer CO“-neutralen Versorgung. Das aktuelle Energiekonzept aus 2023 der Stadtwerke zeigt den Weg Rosenheims hin zu einer sicheren, bezahlbaren und klimaneutralen Strom- und Wärmeversorgung. Im Vergleich zu 1990 konnten die CO“-Emissionen in der Energieversorgung um rund 50 % gesenkt werden. Wesentliche Bausteine sind die Kraft-Wärme-Kopplung, der Ausbau des Fernwärmenetzes, Wärmespeicher sowie der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien wie Wasserkraft, Biogas und Holz.
Die Stadtwerke setzen auf eine Diversi„zierung der Energiequellen und -technologien, was Versorgungssicherheit und Resilienz gegenüber Krisen gewährleistet. Zentrale Projekte sind der Ausbau von Fernwärme- und Kältenetzen, dezentrale Alternativen in Außenbereichen und innovative iKWK-Anlagen.
Die Transformation hin zur Klimaneutralität bis spätestens 2045 erfordert weiterhin Investitionen, Kooperationen und eine aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Das Konzept versteht sich als Fundament einer nachhaltigen Stadtentwicklung, die ökologische Verantwortung, ökonomische Stabilität und soziale Verträglichkeit verbindet.
Naturgefahren, Hochwasser und Starkregen
Das Wasser als prägendes Element bringt auch Naturgefahren mit sich. Rosenheim ist aufgrund seiner Lage und den naturräumlichen Begebenheiten bereits mehrmals von Hochwasserereignissen betro-en gewesen. Hochwasserschutzmaßnahmen sind vor allem in Form von Deichanlagen entlang der Mangfall umgesetzt worden. Der Wasserstand des Flusslaufs ist auch stark abhängig von den Wassermengen des Inns, die bei erhöhten Stand in die
Mangfall drücken. Ein extremes Hochwasserereignis würde jedoch weiterhin weite Teile der Stadt tre-en. Das Bayerische Landesamt für Umwelt kartiert Rosenheim fast gänzlich als wassersensiblen Bereich. Wassersensible Bereiche geben erste Hinweise, wo auf Grund von geologischen Eigenschaften verstärkt mit durchnässten Böden und mit ÜberLutungen entlang von Gewässern zu rechnen ist. Diese spielen aber mittlerweile bei der Beurteilung von z.B. (Bau-)vorhaben/Bauleitplanung keine Rolle mehr. Hier sind die ermittelten Überschwemmungsgebiete, die Ergebnisse des SturzLutrisikomanagments der Stadt etc. genauer und relevant.
,Bayerisches Landesamt für Umwelt, 2024
Starkregenereignisse stellen ein weiteres Risiko dar. Sie bewirken ein plötzliches Ungleichgewicht im räumlichen Wasserhaushalt und können besonders für die lokalen Ökosysteme, den Gebäudebestand aber auch technischen Infrastrukturen (Kanalsysteme) schwerwiegende Folgen haben. SpitzenabLüsse von versickerungsunfähigen Belägen (Straßen und Gebäude) tragen bei Starkregenereignissen in wesentlichem Maße zur Überlastung des Wasserhaushalts bei. Die Aufnahmekapazitäten des Bodens, der natürlichen Wasserkörper und des Entwässerungssystems werden dabei überlastet. Dies wiederum führt zu Hochwasser, hohen Fließgeschwindigkeiten von Bach- und Flussläufen sowie Schäden an Gebäuden und anderen technischen Infrastrukturbauten. Der Deutsche Wetterdienst verarbeitet innerhalb des Kooperationsprojekts KLIWA aktuelle Daten und kommt mit Hilfe von Simulationsmodellen und Projektionen zur Erkenntnis, dass im Alpenraum die Starkregenereignise bzw. Niederschlagsintensitäten zukünftig deutlich zunehmen werden und in kürzeren Abständen zueinander auftreten können. Vorsorge-, Schutz und Anpassungsmaßnahmen sind hinsichtlich der ohnehin sensiblen Hochwassersituation in Rosenheim kontinuierlich anzustoßen (z.B. Entsiegelungsmaßnahmen, Sickermulden, etc.).
,KLIWA Kurzbericht 2024, Kooperation KLIWA
Abb. 57 | Teilbereiche der Mangfall sind als Überschwemmungsgebiete festgesetzt (o.), PV-Flächen auf der TH (u.)
Übersicht und Detailanalyse
Ein Fokus wird im ISEK Rosenheim neben der gesamtstädtischen Betrachtung auch insbesondere auf ausgewählte Ortsteile gelegt. Diese besitzen unterschiedliche Charakteristika und heben sich von der Kernstadt ab, wodurch sich diese spezi„sche Betrachtung begründet.
Es ist eine Besonderheit des Rosenheimer Stadtgebietes, dass es aus einer Kernstadt und eingemeindeten Dorfbereichen besteht. Der Betrachtungsrahmen des ISEK liegt daher nicht nur auf der Kernstadt, sondern auch auf ausgewählten Ortsteilen. Anzumerken ist hierbei, dass es im Stadtgebiet weitere Ortsteile gibt, welche jedoch nicht erneut fokussiert betrachtet werden (siehe Karte gegenüberliegende Seite). Diese neun Ortsteile im Fokus bestehen aus teils eigenständigen und gewachsenen Dorfstrukturen, aber auch aus überformten Orten sowie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandenen Siedlungen. Obgleich sich wichtige Funktionen und Angebote in der Kernstadt konzentrieren, besitzen teils auch die Ortsteile soziale und versorgende Infrastrukturen. Das gesamte Stadtgebiet besteht jedoch aus funktionalen VerLechtungen sowohl zwischen der Kernstadt und deren Umland, als auch zu den Nachbargemeinden des großräumigeren Siedlungsraumes. Hieraus resultiert ein komplexes Konstrukt, weshalb eine detaillierte Betrachtung der neun Ortsteile Aising, Fürstätt, Happing, Kastenau, Pang, Langenpfunzen, Oberwöhr, Westerndorf am Wasen und Westerndorf St. Peter vorgenommen wird, um diese als eigenständige Siedlungsbereiche zu erhalten.
Hieraus ergeben sich Aussagen zu Entwicklungszielen und Leitlinien, die für die Gesamtstadt, aber auch für einzelne Ortsteile gelten können. Dabei ist die Gewichtung von Handlungsbedarfen und Erfordernissen der einzelnen Ortsteile beispielsweise bei Versorgungsfunktionen, Verkehrsanbindungen oder kulturellem Angebot bedarfsgerecht zu sehen. Mit der Kernstadt als funktionalem Zentrum ergänzen die Ortsteile unterschiedliche Funktionen und Rollen im Zusammenhang der Gesamtstadt Rosenheim.
In der Einleitung (Kapitel 1) wurde bereits die städtebauliche Zusammensetzung der Gesamtstadt Rosenheim charakterisiert. In einem Steckbrief werden neben den gängigen Fakten wie die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner und der Lokalisation, respektive Erreichbarkeit die Charakteristika des jeweiligen Ortes beschrieben und hinsichtlich der jeweiligen Entwicklungsmöglichkeiten eingeordnet. Aus diesen Entwicklungsperspektiven können im im nächsten Schritt auch Maßnahmen abgeleitet werden. Ergänzend wird mittels Icons in einer Karte die Angebotsstruktur beschrieben (siehe Karte folgende Seite). Hier ergeben sich aufgrund der verschiedenen Ortsgrößen deutliche Unterschiede. Die einzelnen Icons bilden den Bestand an vorhandenen Strukturen in den Ortsteilen ab. Die Verortung von gleichen Punkten in der Kernstadt wird bewusst separat behandelt. Bei den Punkten handelt es sich um Versorgungsstrukturen des täglichen Bedarfs, medizinische Versorgung, Freizeitangebote sowie touristische Infrastrukturen. Aber auch soziale Anlaufpunkte, Bildungsstätten, Sportmöglichkeiten, kulturelle und religiöse Stätten, spezi„sche Strukturen von HoLäden, sowie stadträumliche Eingangssituationen werden behandelt.
Hierbei gilt es zu beachten, dass die Gesamtanzahl der Icons in den jeweiligen Ortsteilen nicht quantitativ zu gewichten ist. Durch die Varianz, sowie die spezi„schen Charakteristika in den Ortsteilen ergeben sich individuelle Strukturen und Angebote. Dabei kann und soll nicht jeder Ortsteil dasselbe leisten müssen, weshalb
Übersichtskarte Ortsteile
Fokussierte Ortsteile
Vorgeschlagene Betrachtungsbereiche
Ortsteilbezeichnung
Daten zu Bewohnerschaft und Fläche EW ha
auch jegliche Entwicklungsmöglichkeiten im Kontext zu sehen sind. Aus den unterschiedlichen Positionen ergeben sich verschiedene Bedarfe auf der einen und Handlungsmöglichkeiten auf der anderen Seite. Ergänzend zu den Icons werden stadträumliche Dynamiken wie zu erwartender Siedlungsdruck, sozialräumliche Zäsuren (d.h. Übergänge zwischen unterschiedlichen Wohnformen und Bevölkerungsgruppen) im Stadtgebiet, räumlich funktionale VerLechtungen zwischen Siedlungsteilen und räumliche Barrieren beschrieben werden. Zusätzlich wird bereits die Verkehrsstruktur hinsichtlich Fahrradfreundlichkeit, Verkehrsbelastung und Verkehrsproblematiken bewertet. Aufwertungschancen- und Bedarfslagen speziell in ö-entlichen (Grün-)Räumen bilden eine weitere Evaluierung.
Die Resultate aus dieser Kartierung können wie folgt zusammengefasst werden:
Rosenheimer Stadtlandschaft
Im Norden be„nden sich die beiden Ortsteile Westerndorf St. Peter und Langenpfunzen. Während Westerndorf durch seine verkehrstechnische Lage, die Ansiedlung von großLächigen Lebensmittelgeschäften, Tankstellen und städtischen Geschäftsstellen und Ämtern zunehmend suburbane Tendenzen einer städtischen Eingangssituation zeigt, liegt Langenpfunzen hiervon etwas abgeschieden. Zwar orientieren sich beide Ortsteile auch aufgrund der Gebietsreform von 1978 , projektierten Bauvorhaben in der Siedlungspause zwischen Westerndorf St. Peter und Kernstadt nach Süden, jedoch gibt es speziell in Langenpfunzen auch eine sozialräumliche Orientierung nach Pfa-enhofen am Inn. Zwischen den Ortsteilen liegt der örtliche Sportplatz, welcher jedoch genau wie Langenpfunzen mit dem Rad nicht immer verkehrssicher erreicht werden kann. Nach Süden verdichtet sich das Siedlungsgebiet zur Kernstadt, welche auch für die Ortsteile wichtige Strukturen bereithält. Auch die Hochschule be„ndet sich direkt südlich von Westerndorf, wodurch auch eine starke sozialräumliche Zäsur festzustellen ist.
Zwischen Bahnlinie, Miesbacher Straße und Inn liegt im Südosten die Kastenau. Dieser Ortsteil weist typische Elemente einer Siedlung auf und wirkt gegenüber seiner Umgebung auch aufgrund der räumlichen Barrieren abgerückt. Trotz des Siedlungscharakters ist die Ortsmitte wenig ausgeprägt, auch ausgestaltete ö-entliche Räume sind kaum vorhanden. Die Naherholungsgebiete der Rosenheimer Seen liegen dagegen in nächster Nähe. Im Süden be„ndet sich der Ortsteil Alt-Happing, welcher noch starke Charakteristika eines ländlichen Dorfes besitzt. Insbesondere seine verkehrstechnische Lage an der Zufahrt zu den Badeseen und an der Bahnstrecke Rosenheim - Kufstein bestimmten die Diskussion über die Ortsentwicklung. Eine gewisse Orientierung besteht zum suburbanen nördlich gelegenen Siedlungsraum, welcher nebst Versorgungsleistungen durch die Nahversorgungseinrichtungen sowie sein Bürgerhaus auch soziale Aufgaben übernimmt.
Die Ortsteile Aising und Pang bilden strukturell eine Art Doppelort und sind gleichzeitig die beiden größten und eigenständigsten der betrachteten Ortsteile. Dies resultiert zum einen auch auf den dort situierten Bildungseinrichtungen, aber auch sozialen Angeboten und Versorgungsleistungen. Beide Ortsteile sind durch den Durchgangsverkehr belastet, die Radanbindung an die Kernstadt ist unterentwickelt. Der Ortsteil Westerndorf am Wasen mit seiner überregional bekannten Kirche orientiert sich stark an Pang.
Nördlich liegt der Ortsteil Oberwöhr, welcher aus einem baulich homogenen suburbanen Gefüge der Nachkriegszeit besteht.
Durch die Ereignisse von 2013 hat sich die Hochwasserproblematik im kollektiven Gedächtnis manifestiert. Der Ortsteil selbst besitzt wenige Infrastrukturen, im Nahumfeld sind jedoch sämtliche Bedarfe gedeckt, auch be„ndet sich dort ein weiteres Bürgerhaus.
Der Ortsteil Fürstätt liegt in einer von Feldern umgebenen Siedlungspause im Westen und besteht selbst nur aus einem kleineren Ortskern. Durch die unmittelbar südlich der Bahnlinie be„ndlichen Infrastrukturen (Aicherpark) bildet auch dieser Ortsteil einen starken (sozialräumlichen) Kontrast zu den südlich anschließenden Stadtbereichen.
Die Bestandserhebung und Einschätzung wurde durch Vor-Ort Begehungen unterstützt. Zusätzlich wurden im Rahmen der Beteiligung vier Analyseexkursionen durchgeführt. Hierbei fokussierten sich drei dieser Fahrten explizit auf die Ortsteile. Durch die Einbindung von Repräsentantinnen und Repräsentanten aus den jeweiligen Gebieten konnte lokales Wissen in die Analyse eingebunden werden. Außerdem wurde der Spaziergang ö-entlich angekündigt, sodass sich alle interessierten Menschen daran beteiligen konnten.
Abb.
Stärken und Chancen Schwächen und Risiken
Kurzbeschreibung
Der Ortsteil Aising besteht aus einem immer noch von Höfen geprägten südöstlichem Dorfkern und einem nördlichen sowie nordöstlichen Ein- und Mehrfamilienhausgebiet. Charakteristisch ist ebenfalls das Zusammenwachsen mit dem Ortsteil Pang am Kreisverkehr der Panger-, Aisinger- und Brannenburger Straße. In Aising vermischen sich städtische und ländliche Siedlungselemente. Während insbesondere die jüngsten Wohngebiete einen suburbanen Charakter besitzen, tendiert der südöstliche Kernbereich des Altortes durch seine immer noch durch landwirtschaftliche Betriebe geprägte Umgebung zur klassischen Dorfstruktur. Der Platz bei der Feuerwehr wird als Festplatz genutzt und übernimmt somit teilweise die Rolle eines Dorfplatzes. Der Verkehr wird bei Straßenfesten hierfür gesperrt.
Der Einzelhandelsbesatz im Ort besteht aus mehreren Bäckern, einem Metzger, einem Getränkefachmarkt, einem Fliesenhändler, sowie mehreren HoLäden, respektive Selbstbedienungsregalen. Auch ein Landgasthof mit Übernachtungsmöglichkeit, sowie eine Pension be„nden sich im Ortskern. Ein zweiter Landgasthof an der Aisinger Straße steht momentan leer, die zukünftige Entwicklung ist hier noch o-en, es bestehen Pläne zum Abriss (Stand November 2024).
Die gesundheitliche Versorgung ist durch eine Apotheke und einen Arzt gedeckt. An den Ortsrändern be„nden sich größere Betriebe des sekundären (industriellen) Sektors. In seiner Lokalisation besitzt Aising auch durch das infrastrukturelle Angebot noch eine gewisse Eigenständigkeit, der teils dörLiche Charakter unterstreicht dies
Abb. 61 | SWOT-Gra„k
Abb. 62
ebenfalls. Dennoch besitzen die neueren Siedlungsbereiche bereits einen stark vorstädtischen Charakter.
Durch die gute Verkehrsanbindung in die Kernstadt werden diese hybriden Strukturen zwischen Stadt und Land gefestigt, während weiterhin ein starker, durch Vereine gestützter gesellschaftlicher Zusammenhalt besteht.
Die Ortsentwicklung lässt erkennen, dass immer wieder Höfe aus dem Altort aussiedeln und deren freigewordene Grundstücke unterschiedlich nachgenutzt werden. Auch entstehen - generell auf innerörtlichen Grundstücken - mehrere Neubauvorhaben für Wohnungsbau, welche in ihrer Kubatur an große Hofgebäude erinnern.
Somit besteht die Möglichkeit, dass sich nach und nach auch der landwirtschaftliche Charakter im Ortskern abschwächt. Durch regionale Zielverkehre z.B. zum Happinger See, aber auch durch Ausweichrouten von der A8 nimmt die Verkehrsbelastung aus Pang kommend entlang der Brannenburger Straße episodisch zu. Dies führt zu einer erhöhten Lärmemission einerseits, zu teils problematischen Situationen in der Verkehrssicherheit von Radfahrenden und Fußgängerinnen und Fußgänger, sowie im Spezi„schen Schülerinnen und Schüler. Im Bereich zwischen Aisinger Straße und Sudelfeldstraße be„nden sich als reine ParkierLächen genutzte ö-entliche Räume, die auch für eine Aufwertung in Frage kommen würden.
Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (SWOT)
+ Grundlegende Nahversorgung vorhanden
+ Soziale Infrastruktur (Schule und KiTa) im Ort
+ Radwegeanbindung in die Kernstadt
+ Siedlungsstruktur ohne wesentliche Baulücken
- Trotz gewachsener Dorfstruktur kein wirklicher Ortsplatz
- Verkehrsbelastung entlang der Aisinger Straße und der Brannenburger Straße
° selbstständiger Ortscharakter kann bei Beibehaltung der vorhandenen Strukturen erhalten bleiben
! Scheinbar ungesteuertes Zusammenwachsen mit Pang über Verkehrsachse Panger Straße, Aisinger Straße und Brannenburger Straße
! Ausgeräumte Landschaft um Aising verringert Biodiversität und somit auch naturräumliche Attraktivität
B Auf dem Vorplatz der Feuerwehr „nden auch Feste und Veranstaltungen statt
B Kleinteiliger Einzelhandel entlang der Hauptstraße
Kurzbeschreibung
Das Pfarrdorf Pang besitzt einen immer noch erkennbaren gewachsenen Ortskern, der durch seine Hofstrukturen weiterhin einen ländlichen Charakter besitzt. Um diesen fächern umschließend homogene Einund Mehrfamilienhaussiedlungen auf, die einen gänzlich vorstädtischen Charakter besitzen. Mehrheitlich sind diese Erweiterungen ab den 1960er Jahren beginnend entstanden.
In die Siedlungsstruktur eingewoben, „nden sich in Pang außerdem soziale Infrastrukturen, Spiel- und Sportplätze, sowie am südlichen Siedlungsrand ein kleiner Volksfestplatz. Ergänzt wird das Angebot durch mehrere Gaststätten, einen DorLaden und mehrere aktive Vereine. Insgesamt wird das Vereinsleben in Pang als sehr aktiv und vollumfänglich beschrieben, wobei hier die Vereine auch soziale Bedarfe bedienen.
In Pang entsteht der Charakter eines eigenständigen Ortes. Mit rund 3600 Einwohnerinnen und Einwohner ist Pang zudem einer der einwohnerstärkeren der betrachteten Ortsteile. Am östlichen Rand ist Pang
mit dem benachbarten Aising gelenkartig über einen Kreisverkehr verwachsen.
Au-ällig ist außerdem der zwar genau gezogene, aber große Flächen aussparende Siedlungsrand. Hierdurch kann man zwar noch nicht von einer Zersiedelung sprechen, dennoch zeigt sich der Siedlungskörper weniger kompakt als möglich. Die im Ortsteil gelegene Grundschule soll in den nächsten Jahren ausgebaut werden, da hier der Zuwachs besonders hoch ist.
Um die Schule gruppieren sich außerdem auch ein Sport- sowie ein Spielplatz. Der Bau eines Aufzugs am Pfarrheim in Pang wurde kürzlich abgeschlossen um hier die Barrierefreiheit zu erhöhen.
Für Diskussionen sorgen Stand September 2023 Maßnahmenvorschläge einer Temporeduzierung der Panger Straße aufgrund der hohen Verkehrsbelastung. Hierdurch würde auch die Sicherheit des Fuß- iund Radverkehrs erhöht .
Momentan fungiert der Platzbereich zwischen Grünthalweg und Dorfstraße als Veranstaltungsort. Zusätzlich be„ndet sich der Festplatz ab der Verbindungsstraße nach Westerndorf am Wasen. Hier besteht durch die Höfe ein größerer Raum, welcher sonst
Stärken und Chancen Schwächen und Risiken
Abb. 63 | Bestandsstrukturen
Abb. 64 | SWOT-Gra„k
auch als Spiel- und AufenthaltsLäche für Kinder dient. Die Grünanlage vor der Kirche stellte zwar den eigentlichen Ortskern dar und gehört der Pfarrgemeinde, jedoch ist dieser stark dem Straßenlärm ausgesetzt und bietet wenig Möglichkeiten der Nutzung und Aneignung. Durch die Verle-
gung der Tre-punkte auf teilweise halbö-entliche und private Flächen und das Fehlen eines adäquaten Ortsplatzes ist hier der Bedarf für einen ö-entlichen Tre-punkt vorhanden.
Stärken, Schwächen, Chancen Risiken (SWOT)
+ Grundlegende Nahversorgung vorhanden
+ Soziale Infrastruktur (Schule und KiTa) im Ort
+ Vereinsleben noch stark ausgeprägt
- Zentrum an Hauptverkehrsstraße und daher kaum nutzbar
- Verkehrsbelastung an Hauptstraße
° Vorhandene leerstehende oder untergenutzte Höfe als Chance für (experimentelle) gemeinschaftliche Wohnformen und Aufenthaltsbereiche
! Ausgeräumte Landschaft um Pang verringert Biodiversität und somit auch naturräumliche Attraktivität
! Ausfranzen des Siedlungsrandes erkennbar
→ Tre-punkte und Feste spielen sich zuweilen auf den Höfen
B Umgebung von Pang
Westerndorf am Wasen Steckbrief
Kurzbeschreibung
Der Ortsteil Westerndorf am Wasen besitzt einen stark ländlichen Charakter, die Bebauung besteht überwiegend aus Bauernhöfen. Im südlichen Siedlungsbereich schließen sich einige Einfamilienhäuser an, im Westen begrenzt ein Dorfweiher das Ortsgebiet. Überregional bekannt ist die Kirche St. Johann Baptist und Heilig Kreuz, deren durch das au-allende Zwiebeldach bestimmende Silhouette ortsbildprägend wirkt. Der Ort ist von landwirtschaftlichen NutzLächen und Wiesen umgeben, west-
lich verläuft die Westtangente Rosenheim, im Süden etwas weiter entfernt die Autobahn A8. Für den Ortsbereich wird seit 2024 der Bebauungsplan Nr. 205 "Westerndorf am Wasen" aufgestellt, welcher die charakteristischen dörLichen Züge bei einer geregelten städtebaulichen Entwicklung beibehalten und eine qualitätvolle Grünordnung sicherstellen soll. In Richtung Pang ist der Ort bis zum dortigen Ortseingang mit einer gesicherten und separat geführten Radwegeverbindung erschlossen, allerdings endet diese in Pang.
+ Kirche im Ort überregional bekannt und iden titätsstiftend
+ Regiobox und Landgasthof
- Tw. Leerstand in größeren Höfen feststellbar
° Gesicherte Radwegeverbindung nach Pang stärkt den Bezug zum Ort
! Lärmemissionen der B15a
Stärken, Schwächen, Chancen Risiken (SWOT)
Stärken und Chancen Schwächen und Risiken
Abb. 65 | Bestandsstrukturen
Abb. 66 | SWOT-Gra„k
Fürstätt
Steckbrief
Kurzbeschreibung
Der Ortsteil Fürstätt liegt nördlich der Eisenbahnstrecke nach Kolbermoor und besitzt einen ländlichen Charakter. So besteht der Ort zu einem großen Teil aus Höfen und ist in drei Himmelsrichtungen von Feldern umgeben. Diese wirken in der Einbettung Fürstätts in den Gesamtraum wie eine Pu-erzone. Südlich - hier nur durch die Bahnlinie getrennt - liegen städtische, kompakte Siedlungsstrukturen, die auch eine
Stärken und Chancen Schwächen und Risiken
Abb. 68 | SWOT-Gra„k
Reihe von Versorgungsleistungen für Fürstätt besitzen. So „nden sich in den südlich gelegenen Stadtbereichen in Laufdistanz auch Schulen und medizinische Einrichtungen. Umso stärker wirkt der Kontrast zwischen dem ländlichen Fürstätt und seiner suburbanen Umgebung. Auch der Aicherpark liegt unmittelbar südöstlich. Somit würde der Ortsteil sogar eine Bahnstation im 15-Minuten-Radius besitzen, allerdings erfolgt der Zugang nur über Umwege.
Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (SWOT)
+ Charmanter ländlicher und selbstständiger Charakter nahe an der Kernstadt + Versorgung dennoch in Laufdistanz
- Bahnlinie schirmt nach Süden ab und trennt die Stadtbereiche
- Zustand Radwege nach Norden
° selbstständiger Ortscharakter kann bei Beibehaltung der vorhandenen Strukturen erhalten bleiben
! Umwidmung der umgebenen landwirtschaftlichen Flächen können zu einer Veränderung des Ortscharakters führen
Kurzbeschreibung
Der Ortsteil Happing liegt südlich der Kernstadt zwischen der B15 und der Bahnstrecke Rosenheim - Kufstein. Bis heute hat sich hier der ländliche Charakter erhalten, die Bausubstanz im Dorfkern besteht mehrheitlich aus landwirtschaftlichen Betrieben, Höfen und Einfamilienhäusern. Im Ort ansässig ist ein größerer Landgasthof mit Hotelbetrieb, welcher durch seine Angebote und Festivitäten auch einen sozialen Ankerpunkt darstellt. Mehrere Vereine nutzen die Räumlichkeiten zudem für die jeweiligen Aktivitäten. Au-allend sind die SB-Automaten und Regiomaten, in denen Erzeugnisse aus der örtlichen Landwirtschaft erworben werden können. Der Dorfplatz im Zentrum ist durch seine Gestaltung als Dreieckskreuzung stark verkehrsdominiert und gestalterisch wenig ansprechend. Zwar ist im Zuge der Dorferneuerung bereits eine gewisse Aufwertung durch die Platzierung mehrerer Bänke und
eine teilweise PLasterung erfolgt. Jedoch zeigen sich viele ungenutzte Potenziale: es fehlen Radabstellmöglichkeiten, eine adäquate Beschattung, sowie eine Bodengestaltung, die den Charakter der ausgewiesenen Spielstraße auch deutlich unterstreicht.
In der Umgebung des Orts liegen in einem Naherholungsgebiet der Happinger See, der Happinger Ausee sowie der Floriansee. In den drei Seen kann gebadet werden, wofür es am Happinger See und am Happinger Ausee Freizeitanlagen, ein Jugendfreizeitgelände, sowie eine Wasserwachtstation gibt. Die Verkehrsbelastung speziell entlang der Seestraße nimmt im Sommer teilweise stark zu. Ein Bus wurde hierfür schon zusätzlich eingerichtet, jedoch sind weitere Entwicklungsmaßnahmen in Zukunft notwendig. Die Deutsche Bahn plant den bestehenden Bahnübergang als reinen Fuß- und Radweg zu unterführen, sowie an der Seestraße gegebenenfalls durch eine Brücke zu überführen.
Stärken und Chancen Schwächen und Risiken
Abb. 69 | Bestandsstrukturen
Abb. 70 | SWOT-Gra„k
Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (SWOT)
+ Regionale Angebote in Verkaufsautomaten
+ Nähe zu Seen und Naherholungsgebieten
+ Landgasthof stellt Flächen für Vereine
- Lärmemission der Bahnlinie
- Verkehrsdominierter Hauptplatz
- Hoher Durchgangsverkehr zu den Seen im Sommer
° Geplanter Umzug der Feuerwehr scha-t neue Nutzungsmöglichkeiten für freiwerdende Bestandsgebäude
° Geplante Baumaßnahmen der Bahn können den Verkehr entlasten
! B15 rückt bei jeglicher Siedlungserweiterung nach Westen näher an den Ort und sorgt für Emissionen
! Planung des Feuerwehrhauses außerhalb des Ortes steigert Bodenverbrauch
! Geplante Umfahrung sorgt für Bodenversiegelung
B Die freiwillige Feuerwehr möchte aus dem Bestandsgebäude ausziehen
→ In diesem Bereich soll eine Überführung den Bahnübergang ersetzen
B Der Happinger Ausee stellt eine beliebte Naherholungsmöglichkeit für die Rosenheimerinnen und Rosenheimer dar
Kurzbeschreibung
Der Ortsteil Kastenau entstand in den 30er Jahren im Zuge von diversen Wohnungsbauprojekten, bei denen Siedlungshäuser für unter anderem„kinderreiche Familien“ errichtet wurden. Ab 1937 kamen zudem weitere, dieses mal allerdings von der SA gebaute Häuser hinzu. Aufgrund dieser Entstehungsgeschichte ist der Ortsteil Kastenau auch in seinem heutigen Zustand mit einer gewissen Sensibilität zu betrachten. Die Grundzüge des strengen Siedlungsrasters, in dem bautypgleiche Wohnhäuser errichtet wurden, lässt sich heute noch gut im Siedlungsbild ablesen, wenngleich die dabei entstandenen Häuser zu einem gewissen Prozentsatz umgestaltet oder abgerissen wurden. Auch die Ortsteilkirche entstammt noch aus dieser Zeit. Heute zeigt sich Kastenau als suburbaner Wohnstandort, dessen Struktur nahezu ausschließlich aus Ein- und Mehrfamilien-
häusern besteht. Einzelne Grundstücke wurden und werden mit zusätzlichem Wohnraum verdichtet, so zum Beispiel durch die GRWS am Föhrenweg. Zusätzlich besteht ein privat geführtes Studierendenwohnheim im Südosten der Kastenau.
Zur Versorgung be„nden sich im Gebiet selbst ein Bäcker mit kleinem Lebensmittelangebot, ein Kindergarten und ein Getränkekiosk. Der Ortsteil selbst ist trotz seiner vermeintlichen Nähe zur Kernstadt durch den Inn, die St2095 sowie die Bahnstrecke komplett von räumlichen Hindernissen umringt. Der Zugang zum Quartier erfolgt über Nebenstraßen. Es besteht eine gesicherten Radwegeverbindung in die Kernstadt und in die nähere Umgebung über den Inn-Radweg. Direkt südlich der Kastenau liegt der Floriansee, in dem auch gebadet werden kann. Am nordöstlichen Ende hat der Kajakklub Rosenheim sein Trainingsgelände am Inn.
Stärken und Chancen Schwächen und Risiken
Abb. 72 | SWOT-Gra„k
Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (SWOT)
+ Quartiersbäcker vorhanden, Nähe zu Badeseen
+ Nähe zu Seen und Naherholungsgebieten
- Trotz der Nähe zur Kernstadt auf allen Seiten durch Straßen und Flüsse abgeschirmt und nur über Umwege und Nebenstraßen unattraktiv zu erreichen
- Vorhandene Fuß- und Radwegeverbindung im Ortsteil selbst nicht verkehrssicher
- Lärmemission der Bahnstrecke
° Verbesserung der Fuß und Radwegeverbindung zur Kernstadt
° Nachverdichtungspotenziale vorhanden
! Unterentwickelte Siedlungsmitte
B Das Pfarrhaus dient als Bühne für beliebte Theaterau-ührungen
B Die Zuwegung von Norden stellt die wichtigste Fuß- und Radwegeverbindung in die Kernstadt dar
B Der Inn stellt östlich von Kastenau eine Barriere und Naturraum zugleich dar
Langenpfunzen
Steckbrief
Kurzbeschreibung
Langenpfunzen ist der nördlichste der Rosenheimer Ortsteile und besteht im Kern noch aus landwirtschaftlichen Betrieben und Höfen. Die Ortsränder sind durch Einfamilienhausgruppierungen bestimmt. Im Ortszentrum liegt ein Landgasthof, im östlichen Ortsteil be„nden sich zudem mehrere Reiterhöfe. Eine größere Veränderung des Umfeldes wird die Trassierung des Brenner-Nordzulaufes bringen, welche
nördlich des Siedlungsgebietes über den Inn geführt werden soll.
Mitunter ergeben sich aufgrund fehlender Fuß- und Radwege gefährliche Situationen für ebendiese Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer.
Für die Versorgung mit Lebensmitteln und anderer Infrastrukturleistungen muss in die Kernstadt oder nach Westerndorf St. Peter gefahren werden.
+ Spielplatz und Gasthof trotz kleiner Ortsgröße vorhanden
- Keine wirkliche Ortsmitte und schwach ausgeprägte ö-entliche Räume
- Geringe Versorgungsqualität
° selbstständiger Ortscharakter kann bei Beibehaltung der vorhandenen Strukturen erhalten bleiben
! Unsichere Fuß- und Radwegeverbindung in die Kernstadt und zum Sportverein zwischen Langenpfunzen und Westerndorf St. Peter
! Ausgeräumte Landschaft um Langenpfunzen verringert Biodiversität und somit auch naturräumliche Attraktivität
Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (SWOT)
Stärken und Chancen Schwächen und Risiken
Abb. 73 | Bestandsstrukturen
Abb. 74 | SWOT-Gra„k
Oberwöhr
Steckbrief
Kurzbeschreibung
Der Stadtteil Oberwöhr liegt im südwestlichen Stadtbereich und besitzt einen suburbanen Charakter. Ein historisches Ortszentrum fehlt, die überwiegende Mehrheit der Gebäude ist als Stadterweiterung ab den 1960er Jahren entstanden. Als Wohngebiet besteht die Bebauung überwiegend aus Ein- bis Mehrfamilienhäusern. Entlang der zentralen Krainstraße be„nden sich die katholische Kirche, sowie das dazugehörige Pfarramt und die Bücherei, etwas abseits die Kindertageseinrichtung in Richtung Turnerweg ein Getränkemarkt, der auch als Tre-punkt genutzt wird. Obwohl Oberwöhr im Gesamtgefüge als fortgesetzte Stadterweiterung wahrnehmbar ist, zeigt sich durch die nördlich gelegene Mangfall samt Grünraum eine deutliche Trennung zu den hier anschließenden Stadtteilen. Mit dem östlich gelegenen Aisingerwies ist der Ortsteil stärker verbunden und nur durch den kleineren Auerbach getrennt, welcher jedoch auch nur an einer einzigen Stelle querbar ist. Nach Wes-
ten hin zeigt sich der Siedlungsrand teils als klare Kante und geht in Wiesen und Äcker über, bevor hier das Gewerbegebiet anschließt. In diesem Bereich soll nördlich der Krainstraße ein neues Wohngebiet mit 165 Wohnungen entstehen. Im kollektiven Gedächtnis des Ortsteils ist das Hochwasser aus 2013 noch sehr präsent. Zweitweise stand damals das gesamte Ortsteilgebiet unter Wasser. Maßnahmen für einen verbesserten Hochwasserschutz wurden seitdem vom Wasserwirtschaftsamt geplant und Zug um Zug umgesetzt.
Durch den hohen Bestand an Ein- und Zweifamilienhäusern sind hier Themen wie die Unternutzung im Bestand, Umzugsmanagement und Nachverdichtung von Bedeutung. Genau wie für die Gesamtstadt besteht keine„bilanzierbare“ Berechnung eines Nachverdichtungspotenzials für die Stadt.
Bekannt ist in Oberwöhr das Maibaumaufstellen der Vereine und speziell der Pfad„ndergruppe auf dem Platz vor der Kirche, welcher in dieser Zeit als Festplatz fungiert.
Stärken und Chancen Schwächen und Risiken Abb.
Abb.
Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (SWOT)
+ Aktive Gemeinde und Vereine (vor Allem Pfad„nder)
+ Naturräumliche Einbettung
+ Nähe zu sozialen Einrichtungen in der Endorfer Au
- Schwach ausgeprägtes Zentrum
- Hochwassergefahr in Teilbereichen
° Vorhandenen, aber tw. untergenutzten Wohnraum durch Programme und Anreize umverteilen
! Hochwasserereignisse im kollektiven Gedächtnis
B Es dominieren Doppelhaushälften
B Ein klar de„niertes Ortszentrum fehlt Oberwöhr bislang
B Am westlichen Ortsrand sollen auf der Wiese 165 WE für 400 neue Bewohnerinnen und Bewohner entstehen
Westerndorf St. Peter Steckbrief
Stärken und Chancen
Schwächen und Risiken
Abb. 78 | SWOT-Gra„k
Kurzbeschreibung
Der Ortsteil Westerndorf St. Peter entwickelte sich ursprünglich entlang der heutigen B15, hier sind weiterhin einige größere Höfe vorhanden, auch die Pfarrkirche be„ndet sich an dieser Straße. Abseits dieser zentralen Achse besteht der Ort aus Einund Mehrfamilienhäuser, im Norden existiert nebst einem Nahversorger auch ein großer Baubetriebshof. Im Osten be„ndet sich zudem ein Schulkomplex, der eine Grund- und Mittelschule beherbergt sowie eine Behörde. Au-ällig sind die teilweise großen Kubaturen einzelner Gebäude gegenüber dem Bestand des Gesamtortes. Durch zwei Tankstellen, sowie der generell
sehr hohen Verkehrsbelastung entlang der B15 besitzt die Hauptstraße in St. Peter kaum positive städtebauliche Situationen. Die Westtangente der B15 um Rosenheim herum ist gerade im Bau und weitgehend fertiggestellt. Generell sorgt die Verkehrsdurchwegung des Ortes sowie die Ansiedlung mehrerer städtischer Infrastrukturen für das Entstehen einer suburbanen Situation, in der die DorLage des Ortes in den Hintergrund gerät. Hierdurch ergeben sich neue Aufgaben und Anforderungen an den Ortsteil, welche strategisch gefasst sein sollten.
Abb.
Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (SWOT)
+ Nahversorgung vorhanden
+ Soziale Infrastruktur im Ort
+ Örtlicher Sportverein im ganzen Stadtgebiet hoch angesehen
- Zentrum an Hauptverkehrsstraße und daher kaum nutzbar
- Verkehrsbelastung an Hauptstraße
- Keine Ortsmitte vorhanden
- Suburbane Entwicklungen haben zu Einbußen im Ortsbild geführt
° Entlastung durch B15a
! Radverkehrswege um den Ortsbereich nicht verkehrssicher
B Östlich des Ortsgebietes liegt der Sportverein mit Trainingsgelände
B Die Ortsmitte wird durch diesen Parkplatz bestimmt B Der ö-entliche Raum im Zentrum ist stark verkehrsdominiert, dies könnte sich mit der B15 Westtangente nun ändern
2.13 SWOT-Analyse
Aus den Themen der Bestandsanalyse erö-net sich das Spektrum einer SWOT-Analyse. Dies ist ein Instrument der strategischen Planung, wobei hier Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken sowohl in Text- als auch in Kartenform dargestellt werden. Dieses Fazit bildet die Grundlage für die Entwicklung von Strategien für die zukünftige Stadtentwicklung.
Stadtbild und Identität
STÄRKEN
+ Rosenheim hat ein Selbstbewusstsein als Oberzentrum und Mittelpunkt der Region
+ Die Stadt kann die Qualitäten eines Lebensmittelpunktes in der Metropolregion weiter stärken
- die Stadt hat aufgrund von beschleunigten Wachstumsphasen Quartiere, die teilweise bezugslos nebeneinander stehen (vermehrt auch Brüche innerhalb der Quartiere zu „nden)
- Stadt hat kein Informationsangebot für Bauwillige, in dem die empfohlene Baugestaltung sensibler Innenstadtbereiche bebildert und leicht zugänglich dargestellt wird (Gestaltungshandbuch)
CHANCEN
° Würdigung jüngerer Gebäude (nach 1950), scha-t auch Bewusstsein für Bestand als Ressource
° Hochschule als Standort und Forschungsstandort (z.B. zum Thema Holz) mit einbeziehen
° Baukultur als Anliegen in die Bevölkerung tragen
° Stadtidentität durch Markenbildung weiter stärken.
° Bewusstsein für baugeschichtliche Werte, Baudenkmäler und historische Stadtentwicklung stärken
RISIKEN
! Die Stadt läuft Gefahr, durch Funktionsverluste in ihrer Rolle als Oberzentrum geschwächt zu werden
! die Stadt wird verstärkt zum Schlaf-Standort für Auspendelnde wahrgenommen
! es gibt kein vermittelbares Image oder einen Schwerpunkt bei einer Stadtmarke
Wohnen und Bauen
STÄRKEN
+ breites Angebot an Wohnformen
+ gegenüber München erschwinglichere Mieten und niedrigere Bodenpreise
+ Möglichkeiten eines landschaftsnahen Wohnens
+ gut erreichbare Angebote (Arbeitsplätze, Freizeit, Bildung) in der Metropolregion
SCHWÄCHEN
- allgemein relativ hohe Mieten und Bodenpreise (im Großraum um München)
- Bedarf an Sonderwohnformen angesichts des aktuellen und künftigen demogra„schen Wandels
- Quartiere, die aufgrund des einheitlichen Baualters in die Jahre gekommen sind, zeigen Aufwertungsbedarf
- Einfamilienhausgebiete sind Lächenintensiv und besonders in der Peripherie nur durch MIV gut an Infrastruktur angeschlossen.
Wohnen und Bauen
CHANCEN
° Verdichtungsoptionen für unterschiedliche Quartiersstrukturen verantwortlich und maßvoll nutzen
° Sanierungen und Wohnumfeldverbesserungen in Quartieren fördern
° Rosenheim als ruhige und dennoch städtische Wohnalternative in der Metropolregion stärken
RISIKEN
! einseitige Bewohnenden-Mischung in den Quartieren, je nach demographischem Trend (Senioren, Migranten, Besserverdienende)
! Mangel an Wohnangeboten schreckt potenzielle Neubürgerinnen und Neubürger ab und macht Wohnungsmarkt für angestammte Bürgerinnen und Bürger unattraktiv.
! erhöhte Suburbanisierung um die Stadt herum (ausufernde Wohngebiete, Flächenverlust. Infrastrukturnotwendigkeiten, Verkehrsaufkommen etc.)
! Soziale Infrastruktur kann mit Wachstum nicht mithalten
! Entmischung der Bevölkerung und Segregation
Gewerbe und Beschäftigung
STÄRKEN
+ geogra„sche Lage zwischen großen Ballungszentren und gute Anbindung an überregionale Verkehrs- und Infrastrukturachsen
+ diversi„zierte Branchenstruktur mit Mix aus historischen Leitbetrieben und neu etablierten Unternehmen
+ positives Pendlersaldo
+ starke Verwurzelung mit dem Thema Holz bzw.„neuer Materialien“ als Alleinstellungsmerkmal in Ausbildung und Beruf
+ starke Vernetzung aller wirtschaftlichen Akteure und Player
SCHWÄCHEN
- aktuell verbesserungswürdige Verkehrsbedingungen /-qualitäten für wirtschaftliche Akteure v.a. abseits des MIV
- eingeschränkte Flächenverfügbarkeit für Gewerbe und Industrie
CHANCEN
° kontinuierliches Festigen und Weiterentwicklung von lokalen Besonderheiten (z.B. Holz know-how) und Stärkung spezi„scher Innovationsthemen (z.B. digitale Technologien, Kommunikationstechnik), Hochschülerschaft als potenzielle Unternehmerinnen und Unternehmer
° Wahrnehmen von zukunftsfähigen Gewerbeentwicklungen (nachhaltige Gewerbegebiete, Klimaschutz und Klimaanpassung im Bestand, etc.)
° wachsendes Arbeitskraftpotenzial durch Zuzug und stärkere Vernetzung in der Metropolregion
° Mitwirken bei der Verkehrswende – Verlagerung von Wirtschaftsverkehren auf die Schiene (TEN 5 Korridor-Erweiterung)
° Zusammenarbeit mit umliegenden Gemeinden ausbauen (z.B. Im SUR-Netzwerk)
RISIKEN
! unzureichender und unbedachter Umgang mit Flächen – hohes Maß an Bodenversiegelung und Zerschneidungse-ekten
! Verlust des Branchenmix, Rückgang von Betriebsgründungen
! Flächenkonkurrenz und Klimawandel als Risiken für die lokale Landwirtschaft
! Abwanderung von Firmen wegen Flächenmangel
Einzelhandel und Versorgung
STÄRKEN
+ positive Bevölkerungsentwicklung
+ Weiträumiges Einzugsgebiet mit guter verkehrlicher Anbindung über das Bahnnetz und hochrangiges Straßenverkehrsnetz
+ Attraktive Einzelhandelsangebote und ansprechender Mix aus „lialisierten Magnetbetrieben und inhabergeführten Geschäften
+ Überdurchschnittliche Kaufkraft
+ Etablierte Nahversorgungszentren an dezentralen Standorten zur wohnortnahen Versorgung
SCHWÄCHEN
- Transformationsprozess und Nutzungswandel in der Innenstadt bereits vorangeschritten mit Rückgang des Einzelhandelsbestands und temporären Leerstandsbildungen in den Hauptlagen
- KaufkraftabLuss nach München und Salzburg durch gute Verkehrsanbindung
- Hindernisse und Belastungen (z.B. starker Verkehr) und daraus resultierende Minderung der Aufenthaltsqualitäten
CHANCEN
° Synergiee-ekte durch attraktive Lage und Standortqualitäten (Hochschule, Tourismus, Wohnangebote)
° Pro„lierung einzelner Innenstadtquartiere für verschiedenen Zielgruppen
° neue Vertriebskonzepte im Lebensmittelbereich (z.B. Verkaufsautomaten) zur Schließung von Nahversorgungslücken sowie Hybridisierung als Chance (Click-and-Collect)
° Weiterentwicklung und Attraktiveren des Markt-Angebots (Grüner Markt)
° Weiterentwicklung im Bereich Nahversorgung (Nahversorgungsstandort Rosenheimer Norden)
RISIKEN
! Negative Veränderungen und fortlaufender Wegfall des Einzelhandelsbestands durch Strukturwandel und marktweite Rahmenbedingungen (Fachkräftemangel, Mietpreise, Energiepreise, Nachfolgeproblematik)
! Sinkendes Nachfragevolumen am stationären Einzelhandel und weiterhin zunehmende Umsatzanteile des Online-Handels
! Unzureichendes Vorantreiben der Mobilitätswende und Verlust von Aufenthaltsqualitäten durch starke Verkehrsbelastung in der Innenstadt
! Vernachlässigung weiterer räumlicher Faktoren und Aspekte (Erreichbarkeit, Barrierefreiheit, Gestaltung ö-entlicher Räume, Services und Möblierung, Klimawandelanpassung, Kultur und Freizeit in der Innenstadt, etc.)
Stadtgesellschaft und Soziales
STÄRKEN
+ positive Bevölkerungsentwicklung
+ institutionalisierte Sozialräume und aktive Gesellschaftsstrukturen (Vereine, Ehrenamt, etc.) mit zahlreichen Anlaufstellen, Projekten und Aktionen zu Beteiligung, Inklusion, Jugend, etc.
+ hohe Zentralität durch dichtes Netz an Versorgungseinrichtungen, z.B. Klinikum, medizinische Versorgung, Behörden, ö-entliche Einrichtungen (Landratsamt, Gerichtsbarkeit, Regierung von Oberbayern)
+ Rahmenkonzepte für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen (z.B. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept, Teilhabekonzept)
+ Arbeitsplätze von Behörden (Landratsamt usw.) sorgen für Menschen, die sich in der Stadt aufhalten
+ Vernetzung der Institutionen
Stadtgesellschaft und Soziales
SCHWÄCHEN
- anhaltender starker Zuzug verursacht erhöhte Nachfrage mit negativen Synergiee-ekten (z.B. unkontrollierte Flächeninanspruchnahme, Mangel an leistbaren Wohnraum, begrenzte Betreuungsplätze bei sozialen Infrastrukturen, erhöhtes Verkehrsaufkommen, sozialräumliche Segregation, unverträgliches Maß der baulichen Nachverdichtung)
CHANCEN
° Demogra„scher Wandel als Impuls für neue und Lexible Angebote hinsichtlich Wohnen, Versorgung und Freizeit
° Gesellschaftliches Miteinander weiter stärken im Zusammenspiel aus etablierten Institutionen und niederschwelligen Angeboten
° Hochschülerschaft als Bevölkerungsgruppe deutlicher wahrnehmen und integrieren
° Vielfalt des gesellschaftlichen Miteinanders
RISIKEN
! Überlastete soziale Infrastruktur durch unkontrolliertes Bevölkerungswachstum
! unzureichender Umgang mit den Anforderungen des demographischen Wandels, d.h. Bereitstellung von spezi„schen Wohnangeboten, sozialen Infrastrukturen und Hilfeleistungen
! Abwanderung junger und gut ausgebildeter Bevölkerungsgruppen, auch abseits von jungen Familien aufgrund fehlender Weiterentwicklungschancen oder schwieriger Rahmenbedingungen (z.B. Wohnungsmarkt)
! herausfordernde Integration neuer Bevölkerungsgruppen und sozialräumliche Segregation
Sport und Freizeit
STÄRKEN
+ Lage und Einbettung in Tourismusregion zwischen Alpen und Seen bietet Potenziale für touristische AusLüge und Aufenthalte in Rosenheim
+ Lokschuppen als starker Magnet für Besucherinnen und Besucher
+ Steigerung der Tourismuszahlen nach Corona
+ Serientourismus und -Führungen zu„Rosenheim-Cops“ stark gefragt
+ Vereinsstrukturen besonders in den Ortsteilen noch mit vielen Angeboten
+ Sportstadt Rosenheim (Eishockey, Breitensport und Leistungssport)
SCHWÄCHEN
- Besonders in der Kernstadt zu wenige konsumfreie Freizeiträume für Kinder und Jugendliche (s.a. Konzept der„dritten Orte“)
CHANCEN
° Etablierung des Stadtportals Rosenheim.jetzt bietet Chancen eines gebündelten Stadtmarketings
° Stärkere Integration der Studierenden fördert auch Engagement und Aufbau von Freizeitangeboten
° Stärkung der Innenstadt als Ort für Freizeit und Interaktion
RISIKEN
! Umliegende Tourismusregion ist gut ausgebaut und frequentiert, Fokus liegt hier mehr auf Berg-, Fahrrad- und Badetourismus, Rosenheim daher oft nur als Schlechtwetter-Alternative
! Abnahme des Ehrenamtes in Vereinen
! Fehlende Zugangsmöglichkeiten zu Sportanlagen (z.B. Schulsportanlagen außerhalb der Schulzeiten)
! Schwache Präsenz der Studierendenschaft im Stadtleben verhindert Möglichkeiten der Steigerung von Kultur- und Freizeitangeboten für entsprechende Altersklasse
STÄRKEN
+ Vielzahl an allgemein- und weiterbildenden Schulen
+ Bekannte Fakultät für Holztechnik an der TH Rosenheim
+ Diverse gut angenommene Kulturveranstaltungen
+ Nach Umgestaltung des Salzstadels Steigerung der Attraktivität der ohnehin gut angenommenen Stadtbibliothek
+ "Bildungsregion Stadt und Landkreis Rosenheim" als gemeinsames Projekt mit dem Landratsamt Rosenheim
+ verschiedene Initiativen zur Vernetzung von Akteuren in der Bildungslandschaft (z.B. Arbeitskreis Schule, Netzwerk Weiterbildung)
SCHWÄCHEN
- Rosenheim wird nicht als Hochschulstadt wahrgenommen
- Kaum Präsenz der Studierenden im Stadt- und Kulturleben
- dringend notwendiger Ausbau der schulischen Infrastruktur belastet den städtischen Haushalt
- Fachkräftemangel im sozialen und pädagogischen Bereich erschwert den Infrastrukturausbau
CHANCEN
° Stärkere Integration und Bindung der Hochschülerinnen und Hochschüler
° Aktionen und Initiativen rund um das Label der Fairtrade-Stadt Rosenheim weiter entwickeln
RISIKEN
! Konzentration der kulturellen Angebote und spezi„sch Veranstaltungen auf die Sommermonate
! jährlich hohes De„zit an KITA-Plätzen als Standortrisiko
! Rechtsanspruch auf Ganztagsbildung und -betreuung für Grundschulkinder ab dem Schuljahr 2026/27 erfordert Ausbau der nachschulischen Betreuungsplätze sowie der Ferienpädagogik
Verkehr und Mobilität
STÄRKEN
+ Rosenheim verfügt über eine solide Infrastruktur für den MIV
+ Das bestehende ÖPNV-System in Rosenheim ist auf den Hauptachsen gut entwickelt
+ Spezi„sche Anbindung an schienengebundenen Verkehr
SCHWÄCHEN
- Über 50% des täglichen Gesamtverkehrs sind motorisiert, was zu Verkehrsbelastung und Umweltproblemen führt (Mangel an ausreichend attraktiven und zeitgemäßen Alternativen)
- Mangel an sicheren zusammenhängenden Radwegen und Gehwegen
- Erschließungsde„zite in den Ortsteilen und zu bestimmten Zeiten/Tagen hinsichtlich des ÖPNV
CHANCEN
° Umsetzung des Radentscheids und Scha-ung sicherer Rad- und Fußwege
° Verringerung des Durchgangsverkehrs in der Innenstadt und damit Förderung der Nahmobilität und Attraktivität des Zentrums
° Die kontinuierliche (politische) Thematisierung von Verkehrsfragen deutet auf Unterstützung und Bereitschaft hin, Veränderungen in der Verkehrspolitik umzusetzen
° Übernahme der Busse des„Stadtverkehr Rosenheim“ und Steigerung der Fahrgastzahlen
° Aufnahme in MVV mit planvoller Weiterentwicklung des Verkehrsangebots
° Bahnhofsbereich als Tor zur Stadt (Attraktivierung und Belebung, Orientierungsmöglichkeiten)
° Ausbau des ÖPNV zu einem über die ganze Woche und zu allen Tageszeiten attraktiven Busliniennetz mit einem vertakteten Fahrtenangebot
RISIKEN
! Hohe Beteiligung von Radfahrenden und zu Fuß Gehenden an Unfällen deutet auf weiterhin bestehende Sicherheitsrisiken hin
! potenzieller Widerstand bei Stakeholdern gegen verkehrspolitische Veränderungen
! Mögliche Fortsetzung des Trends zur Zunahme des motorisierten Individualverkehrs
Landschaft und Freiraum
STÄRKEN
+ geogra„sche Lage in vielfältiger naturräumlicher Umgebung
+ attraktive Fluss- und Wasserlandschaften als vielfältige Lebensräume für Flora und Fauna, auch innerhalb der Siedlungsgebiete
+ mehrere Landschaftsschutzgebiete
+ zentrale Parkanlagen in der Innenstadt
+ Wasser als Gestaltungselement in Freiraumplanung integriert (Mühlbach)
+ bestehendes Netz an erholungsrelevanten GrünLächen
+ Ö-entl. GrünLächen mit überdurchschnittlicher Qualität in Ausstattung,
+ Nutzung und Erholung
SCHWÄCHEN
- verbesserungswürdige Grünraumvernetzung und Fuß- und Radwegeverknupfungen innerhalb dicht besiedelter Bereiche
- teils ausgeräumte, strukturarme Agrarlandschaft
- Räumliche Barrieren auf Siedlungs- und Landschaftsebene zerschneiden Ortsteile und Umgebung
- Isolierte, unzugängliche Landschaftsräume in Siedlungsnähe
- Ö-entl. GrünLächen mit unterdurchschnittlicher Qualität in Ausstattung, Nutzung und Erholung
CHANCEN
° Erhalt wichtiger Natur- und Landschaftsräume als Habitat für Flora und Fauna als Beitrag zur Biodiversität und zum Landschaftsschutz
° Erhöhung des Grünraum- und Baumbestands zur fortlaufenden Verbesserung der Aufenthaltsqualitäten im ö-entlichen Raum (Straßen, Wege, Plätze) in der Kernstadt und in den Ortsteilen
° Sicherung ausreichender Durchgrünung auf privaten Grundstücken zur Stabilisierung des Stadtklimas
° Zugänglichkeit von Gewässern in Siedlungsnähe erhöhen
° städtische PotentialLächen in GrünLächenversorgung miteinbeziehen
° Ö-entl. GrünLächen mit guter Qualität in Ausstattung, Nutzung und Erholung weiter aufwerten
° Aktivierung von privaten Flächen wie Innenhöfen oder privaten Vorbereichen für die Erholungsnutzung
° Erschließung von naturschutzfachlich wertvollen Bereichen für eine sanfte Erholungsnutzung und Umweltbildung
RISIKEN
! Rückgang von Naturräumen bzw. Grün- und Baumbestand durch Flächenkonkurrenz und Siedlungsdruck
! fehlende Freiräume und Identitätsorte innerhalb der Quartiere und Ortsteile schwächen zunehmend das Orts- und Stadtbild
! Unterversorgte Siedlungsbereiche in Bezug auf ö-entl. ErholungsLächen
Klima und Energie
STÄRKEN
+ Grundsätzlicher Konsens zur Klimaneutralität (‚Klimaschutzinitiative‘)
+ Kooperation von verschiedenen Akteurinnen und Akteuren über etablierte Organisationsplattformen als Grundlage für weitere Vernetzung
+ Inn als Transportband von Kaltluft in den Stadtraum
SCHWÄCHEN
- Flächige Versiegelung in Innenstadt und Gewerbegebieten
- Ungünstige humanbioklimatische Situation in weiten Bereichen der Kernstadt (sich perspektivisch auf weitere Stadtbereiche ausweitend)
- Barrieren entlang der Kaltluftschneisen (Gebäude, Bahndamm und Autobahn)
- Geringe Bedeutung der südlichen Agrarlandschaft als Ausgleichsraum im Bezug auf ökologischen Funktion
- erhöhte Hochwassergefahren für Teilbereiche (HQ100) und Gesamtstadt (HQextrem)
- klimatische Auswirkungen wie Hitzeentwicklung bereits punktuell spürbar (weitere Intensivierung zu erwarten)
CHANCEN
° Geringe lufthygienische Belastung des KaltluftabLusses fast stadtweit
° Integration der Klimawandelanpassung in die inhaltliche Ausrichtung von Stadtentwicklung und Stadtplanung
° Aktuelle Klimawandelanpassungsstrategie als Basis für vertiefende Folgeanalysen
° mögliche Erstellung einer städtischen Kaltluftanalyse als Eruierung für tatsächlichen KaltluftLuss
RISIKEN
! Zusätzliche Barrieren für Kaltluftschneisen durch bauliche Maßnahmen
! Luftqualität im Landschaftsbereich der A8 sehr gering
! Sichere Temperaturzunahme und Anstieg der Dauer von Hitzeperioden, gerade in der dicht bebauten Altstadt
! Trockenheit im Keferwald
! Versäumen wichtiger Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen in allen Maßstäben
! Intensivierung der Hitze- und Wärmeinseln
! Steigerung der gefühlten Temperatur
! Dynamische Veränderung der Häu„gkeit der Hochwasserereignisse
Die SWOT-Analyse wird in nebenstehender Kartierung im gesamtstädtischen Maßstab dargestellt. Darin sind sowohl verortbare Stärken der städtischen Struktur, feststellbare Schwächen und anzunehmende Risiken, aber auch konkrete Chancen abgebildet.
Die Kartierung zeigt eine Konzentration von positiv zu bewertenden Infrastrukturen und Angeboten im Kernstadtbereich, welche dessen Zentrumsfunktion unterstreichen. Aber auch in Rosenheim zeigen sich Anzeichen von Verlagerungen ebendieser Strukturen. Die Rolle Rosenheims als Eisenbahnverkehrsknotenpunkt ist durchaus als sehr positiv zu werden, jedoch zeigen sich auch die Nachteile der Fragmentierung der Stadt durch die Schienennetze. Die Stadt besitzt mehrere Gewerbegebiete, welche zwar die Chancen einer zukunftsfähigen Gewerbeentwicklung besitzen, jedoch auch durch fehlende Flächen und die generelle Problematik von Flächenversiegelung belastet sind. Zwar zeigt sich in Rosenheim keine ausgeprägte Zersiedelung, jedoch bestehen weitgehende Stadtviertel
aus suburbanen Strukturen, welche keine eBziente Nutzung der Fläche besitzen und aufgrund der Flächengröße aufwändigere Versorgungsnetze spannen müssen. Diese Versorgungsstrukturen sind grundsätzlich noch gleichmäßig im städtischen Raum verteilt und stellen etablierte Nahversorgungszentren dar, die auch durch den ÖPNV angeschlossen sind. Soziale Zentren gibt es im Norden, Osten und Westen des Stadtgebietes, im Zentrum fehlen jedoch konsumfreie ö-entliche Räume auch speziell für Jugendliche.
In den Ortsteilen zeigen sich zuweilen ähnliche Problematiken von teilweiser suburbaner Überformung und Verlust des Dorfcharakters, hoher Lärm- und Verkehrsbelastung, sowie teilweise unterdurchschnittlicher Anbindung durch Radwege und des ÖPNV. Demgegenüber stehen ausgeprägte soziale Strukturen, welche noch eine gewisse Eigenständigkeit der Ortsteile zulassen.
Das gesamte Stadtgebiet pro„tiert von den nahen Naherholungs- und FreizeitLächen der Wälder, Seen und der Alpen.
Stärken
Naturnahe Lebensqualität
Anschluss an Bahnnetz
Attraktive Einzelhandelsangebote
Apotheke/Arzt
Etablierte Nahversorgungszentren
Gemeindezentren
Sportplätze
Schulen
Kindergärten
Bürgerhaus mit Entwicklungsimpuls auf Umgebung
HoLaden
Museen
Aufwertung ö-. Räume
Chancen
Einbeziehung Hochschule
Wahrnehmen von zukunftsfähigen
Gewerbeentwicklungen
Verlagerung von Wirtschaftsverkehren auf die Schiene
Hochschülerschaft deutlicher integrieren
Neubau Lehrschwimmbecken
Erhalt von Kaltluftschneisen (Auswahl)
Neue Vertriebskonzepte Lebensmittelbereich
Maßvolle Nachverdichtung
Hi! Eingangssituation in die Stadt
Schwächen
Geringe Versorgungsqualität
Zustand Fahrradweg
Verkehrsbelastung
Räuml. Aufwertungsbedarf
Räumliche Barriere
Verkehrsproblematik
Unterentwickelte ö- Räume
Erkennbare bauliche Mängel
Eingeschränkte Flächenverfügbarkeit
Temporäre Leerstandsbildungen
Hochwassergefahr
Geringe Bedeutung als
Ausgleichsraum
Risiken
Reduzierung Zentralitätscharakter
Schlechte Anbindung an ÖPNV
Erhöhte Suburbanisierungstendenzen
Hohes Maß an Bodenversiegelung
Veränderung Einzelhandel in Zentren
Zäsur sozialräumlich
Überalterung der Vereinsmitglieder
Entwicklungsdruck
SWOT-Analyse Gesamtstadt
Stärken
Neben der gesamtstädtischen SWOT-Kartierung zeigt die nebenstehende Kartierung den Bereich der Rosenheimer Innenstadt im vergrößerten Maßstab. Ergänzend zu den Inhalten aus der SWOT-Analyse werden in der Kartierung in Sprechblasen Zusatzinformationen gegeben, die einzelne SWOT-Punkte in einen Zusammenhang bringen.
Speziell durch die verdichtete Kernstadt, welche auch die historische Altstadt beinhaltet, präsentiert sich Rosenheim als selbstbewusstes Oberzentrum mit ausgeprägtem Einzelhandelsbesatz. Aber auch in Rosenheim zeigt sich eine Veränderung der Rolle von Stadtzentren durch die strukturwandelbedingten Verlagerung, welche den Zentralitätscharakter reduzieren können.
Das Angebot an kulturellen Freizeiteinrichtungen ist groß und wird durch den Besuchermagnet Lokschuppen dominiert. Erwähnenswert ist auch der Bereich der Stadtbibliothek inklusive des Platzbereiches am Salzstadel als Wissens- und Lern-
ort und Tre-punkt der Rosenheimer Bevölkerung. In den Sommermonaten entwickeln sich jedoch die Platzbereiche der Innenstadt durch die starke Versiegelung zu Hitzeinseln, die klimatischen Auswirkungen sind hier bereits deutlich zu spüren. Um die Altstadt herum sind einige ö-entliche GrünLächen angeordnet, welche teilweise im Rahmen der Landesgartenschau entstanden oder aufgewertet wurden und somit wichtige AusgleichsLächen darstellen.
Der Wohnraumbedarf insbesondere an bezahlbarem Wohnraum ist in Rosenheim hoch. Einige Wohnungsbauprojekte in Entwicklung oder Fertigstellung sollen diesen Bedarf zumindest teilweise decken. Als kompakte Mittelstadt bietet Rosenheim ein hohes Potenzial für die Nutzung und Verlagerung der Verkehrswege weg vom MIV. Speziell in der Radwegeinfrastruktur zeigen sich jedoch noch deutliche Mängel, auch die Unfallquote im Rad- und Fußverkehr ist bisweilen noch sehr hoch.
Abb. 80 | SWOT-Kartierung Innenstadt, 1:5000
Chancen
nnerstädtische Parkanlage
Umsetzung Radentscheid (Auswahl) P SWOT-Analyse Innenstadt
Schwächen
Zustand Fahrradweg
Etabliertes Nahversorgungszentrum
sozialräumliche Tre-punkte und institutionalisierter Sozialraum
Kultur- und Freizeitstätte intakte Radwegeverbindung
Nutzung von DachLächen für PV
Aufwertung ö-. Räume
Museen
Wohnbauprojekte mit Entwicklungsimpuls auf Umgebung
Rückgang des Einzelhandelsbestands und temporären Leerstandsbildungen
Lücke im Gehwegenetz
Innerstädtische Hitzeinseln
Leerstand
Aufwertungsbedarf GrünLächen
Wegeverbindung mit De„ziten
Hohe Verkehrsbelastung
Erhöhte Hochwassergefahr
Risiken
Umsetzung des Radentscheids
Weiterentwicklung und Attraktiveren des MarktAngebots (Grüner Markt)
Lehrschwimmbecken am Nörreut als modernes Hallenbad für die Stadt
Verringerung des Durchgangsverkehrs
Nutzung von DachLächen für PV
Nachverdichtungspotenzial
Stärkung Stadtidentität
Reduzierung zentraler Funktionen
klimatische Auswirkungen wie Hitzeentwicklung bereits spürbar
Hohe NMIV-Beteiligung an Unfällen
Hohes Maß an Bodenversiegelung
Veränderung Einzelhandel in Zentren
Wegfall des Einzelhandelsbestands durch
Strukturwandel (Leerstand)
Stärken
Naturnahe Lebensqualität
Anschluss an Bahnnetz
Attraktive Einzelhandelsangebote
Apotheke/Arzt
Etablierte Nahversorgungszentren
Gemeindezentren
Sportplätze
Schulen
Kindergärten
Bürgerhaus mit Entwicklungsimpuls
auf Umgebung
HoLaden
Museen
Aufwertung ö-. Räume
Schwächen
Geringe Versorgungsqualität
Zustand Fahrradweg Verkehrsbelastung
Räuml. Aufwertungsbedarf
Räumliche Barriere Verkehrsproblematik
Unterentwickelte ö-. Räume
Erkennbare bauliche Mängel
Eingeschränkte Flächenverfügbarkeit
Temporäre Leerstandsbildungen
Erhöhte Hochwassergefahr
Geringe Bedeutung als
Ausgleichsraum
Einbeziehung Hochschule
Wahrnehmen von zukunftsfähigen Gewerbeentwicklungen
Verlagerung von Wirtschaftsverkehren auf die Schiene Hochschülerschaft deutlicher integrieren Neubau Lehrschwimmbecken
Erhalt von Kaltluftschneisen (Auswahl)
Neue Vertriebskonzepte
Lebensmittelbereich
Maßvolle
Risiken
Reduzierung Zentralitätscharakter
Schlechte Anbindung an ÖPNV
Erhöhte Suburbanisierungstendenzen
Hohes Maß an Bodenversiegelung
Veränderung Einzelhandel in Zentren
Zäsur sozialräumlich
Überalterung der Vereinsmitglieder
Entwicklungsdruck
Chancen
Leitbild
Welcher Entwicklungsidee folgt eine Stadt? Es sind mehrere solcher Ideen, die zusammen ein Leitbild ergeben. Dabei wird das Selbstverständnis und das Selbstbild einer Stadt aufgezeigt. Eine Stadt wie Rosenheim hat in den letzten Jahrzehnten dieses Selbstverständnis immer wieder angepasst. Das wird sie auch in Zukunft tun. Das ISEK formuliert ein Leitbild, das den Blick auf die nächsten 10-15 Jahre wirft.
3.1 Leitbild
Leitbild und Ziele
Das folgende Leitbild basiert auf den Ergebnissen der Bestandsanalyse, der Expertise aus den Fachplanungen, den Anforderungen aus Stadtrat und Verwaltung, sowie Erkenntnissen aus dem ISEK-Beteiligungsprozess.
Die fachliche Analyse wurde in verschiedenen Handlungsfeldern bearbeitet und in einer SWOT-Analyse zusammengefasst (s. Seite 126 -.). Hierbei wurden bestehende Konzepte und Planungen integriert. Die daraus gewonnenen Schlussfolgerungen werden für das Leitbild in vier Bausteinen verdichtet:
1)Rosenheim wohnt und arbeitet fortschrittlich
2)Rosenheim scha-t ein gutes Miteinander
3)Rosenheim agiert innovativ und vernetzt
4)Rosenheim macht sich „t für die Zukunft
In jedem dieser Bausteine beschreiben und de„nieren Ziele die zu erreichenden Wegmarken und Anforderungen an die Zukunft. Aus den Zielformulierungen für diese vier Zukunftsfelder ergibt sich somit eine langfristige Entwicklungsperspektive für Rosenheim. Sie bildet außerdem den Handlungsrahmen für konkrete Maßnahmen, die über verschiedene Bausteine hin-
weg für die städtebauliche Entwicklung und das gesellschaftliche Zusammenleben in Rosenheim formuliert werden (s. Kapitel 4). Impulsprojekte werden konkrete Ansatzpunkte darstellen, die die Umsetzbarkeit verschiedener Zielformulierungen verdeutlichen.
So lässt sich der im ISEK entwickelte Maßnahmenkatalog auf das Leitbild und seine Ziele zurückverfolgen. Die im ISEK formulierten Ziele bilden auch die Basis, um zukünftige Maßnahmen der Stadtentwicklung themenübergreifend zu ermöglichen und zu leiten.
Das Leitbild bildet damit den Grundstein einer zukunftsgerichteten Stadtentwicklung. Das ISEK begegnet den aktuellen Herausforderungen der Stadtentwicklung und betrachtet diese aus verschiedenen Blickwinkeln in den vier Leitbildbausteinen. Dabei Ließen die Themen Klimawandelanpassung, Flächenmanagement, demographischer Wandel, sowie Migration und Integration bausteinübergreifend mit ein. Vorhandene Qualitäten von Stadt- und Freiräumen sollen gesichert werden, sowohl in der Innenstadt als auch in den Ortsteilen. Nicht zuletzt lebt Rosenheim als Oberzentrum von seinen unterschiedlichen Bewohnerinnen und Bewohnern, für die es weiterhin ein attraktiver Ort zum Wohnen, Leben und Arbeiten sein soll.
Rosenheim wohnt und arbeitet fortschrittlich
In Rosenheim kann man gut wohnen und arbeiten. Als Arbeits- und Lebensmittelpunkt möchte die Stadt sich in beiden Bereichen weiterhin engagieren und eine zukunftsfähige, ausgewogene Entwicklung fördern.
Rosenheim strebt eine nachhaltige Wirtschaftsform an. Es wird auf die Ansiedlung von Gewerbe und Wachstumsmöglichkeiten bestehender Betriebe gesetzt, welche bei minimalem zusätzlichem Flächenverbrauch maximale Produktivität versprechen. Gleichzeitig müssen alle wirtschaftlichen Bereiche in ihrer Entwicklung gefördert werden, um in Rosenheim weiterhin ein vielfältiges und attraktives Arbeitsplatzangebot zu halten. Insbesondere ist die kleinteilige und vielfältige Gewerbestruktur -speziell in den Ortsteilen - zu stärken.
Herausforderungen liegen dabei vor allem in der Ausbalancierung von Flächenansprüchen. Mit Blick auf die begrenzten Reserven eines Lächenmäßig relativ kleinen Stadtgebietes braucht Rosenheim einen gut organisierten und durchdachten Umgang mit bebauten und unbebauten Flächen bei gleichzeitiger Wahrung von Grün- und Freiräumen. Der weiteren Flächeninanspruchnahme sollte u.a. zugunsten stadtklimatischer Aspekte minimiert und optimiert werden. Bei zukünftigen Planungen von FreiLächen sollte das Ziel eine Mehrfachbelegung z.B. mit Grün-, Erholungs- und Mobilitätsfunktionen sein.
Um allen Bewohnenden ein gutes Lebensund Wohnumfeld zu bieten, fördert und scha-t die Stadt die Grundlagen für die Errichtung von bezahlbarem und bedarfsgerechtem Wohnraum. Dieser muss die Ansprüche verschiedener Lebensphasen und Altersstufen, verschiedener wirtschaftlicher und sozialer Situationen kennen und entsprechend geplant und gestaltet werden. Ein diversi„ziertes und nutzungsLexibles
Wohnraumangebot bietet verschiedenen Bevölkerungsgruppen Sicherheit und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dies betri-t vor allem Arbeitskräfte aller Branchen ebenso wie Studierende und Auszubildende, sowie Familien und Seniorinnen und Senioren.
Bei allen Baumaßnahmen steht die Verwendung von klimafreundlichen, kreislauforientierten Bauweisen und Materialien im Vordergrund. In die Gestaltung des Wohnumfelds sollen viele Beteiligten und Interessierte eingebunden werden. Grundsätzlich besteht das Ziel, Lächensparendes und kompaktes Wohnen in zentralen Lagen attraktiv zu machen.
In der zukünftigen Stadtentwicklung soll maßvolle Nachverdichtung als Chance begri-en werden, um benötigten Wohnraum herzustellen und einen klimarelevanten Beitrag zum Flächensparen zu leisten. Im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung liegt dabei das Augenmerk auf dem Bestand. Gebautes Erbe soll gesichert werden. Die Sanierung oder der Umbau von Bestandsgebäuden wird in Abwägung mit dem Neubau gestellt.
Im Sinne eines guten sozialen Miteinanders, bemüht sich Rosenheim um die Scha-ung von bezahlbarem Wohnraum, um den Bevölkerungszuwachs angesichts begrenzter Flächenreserven zu bewältigen. Die Stadt strebt dabei in allen Quartieren eine ausgewogene Bevölkerungsstruktur an, um die Integrationsfähigkeit zu erhalten. Jedes Wachstum bringt ein Wachstum der sozialen und infrastrukturellen Angebote mit sich. Hierzu gehören Einrichtungen wie Kitas und Schulen ebenso wie die wohnortnahe Versorgung mit Grün- und SportLächen oder medizinischen Einrichtungen. Diese Strukturen können und sollen nicht vernachlässigt werden.
ROSENHEIM WOHNT UND ARBEITET FORTSCHRITTLICH
+ Einzelhandel und Versorgung
+ Gewerbe und Beschäftigung
+ Wohnen und Bauen
Nachhaltiges Bauen
• Sicherung des gebauten Erbes und Stärkung der Baukultur im Bestand und Neubau
• Abwägung: Umbau statt Neubau
• Unterstützung für die Verwendung von klimafreundlichen Bauweisen und –Materialien
• Regenerative Energien / Co2 - Reduktion
• einfacher Bauen
Nachhaltiges Wirtschaften
• Angemessenes Scha-en von neuen GewerbeLächen
• Anstreben, dass Gewerbe mit hoher Flächenproduktivität und Innovationspotential angesiedelt wird
• Wachstumsmöglichkeiten für Bestandsbetriebe scha-en
• Alle Bereiche des Arbeitens von Handwerk, Handel, Gewerbe, Industrie, Tourismus, Dienstleistung und Gastronomie im Sinn einer robusten Kleinteiligkeit - speziell in den Ortsteilen - stärken
• Auf den vorhandenen, diversi„zierten Branchenmix setzen
• Unterstützung bei der Scha-ung attraktiver Ausbildungs- und Arbeitsplatzangebote in Handwerk, Handel und Dienstleistung
• Steuerung des Strukturwandels im Einzelhandel gemeinsam mit den Beteiligten, Transformation der Innenstadt voranbringen
• Revitalisierung von BrachLächen
Zukunftsorientiertes Wohnen
• Scha-ung und Förderung von bezahlbarem, bedarfsgerechten und nutzungsLexiblem Wohnraum, um das Angebot zu diversi„zieren
• Maßvolle Nachverdichtung als Chance zur Scha-ung von benötigtem Wohnraum bei Wahrung eines ausreichenden und qualitätvollen Grünraumangebots
• Einbeziehen von Eigentümerinnen und Eigentümern in die klimagerechte Gestaltung des Wohnumfelds
• Neue Wohnformen - Vernetzung von Wohnen und Arbeiten
Soziale Stadtentwicklung
• Scha-ung von bezahlbarem Wohnraum, um den Bevölkerungszuwachs angesichts begrenzter Flächenverfügbarkeit zu bewältigen
• Ausgewogene räumliche Entwicklung von Wohnen und Arbeiten
• Mitwachsen der sozialen Strukturen
• Anstreben einer ausgewogenen Bevölkerungsstruktur in den Quartieren, Erhaltung der gesellschaftlichen Integrationsfähigkeit
• Festigung der Stadt als Arbeits- und Lebensmittelpunkt für ihre Bürgerinnen und Bürger
Rosenheim schalt ein gutes Miteinander
Die Lebendigkeit und der Lebenswert einer Stadt wird zu einem Gutteil an ihren kulturellen Angeboten, Freizeitmöglichkeiten, ihrer Bildungslandschaft und ihrer Inklusion aller Bürgerinnen und Bürger gemessen. Damit Rosenheim ein guter Ort des Zusammenlebens bleibt, soll auch in Zukunft für Bewohnerinnen und Bewohner genauso wie für Besucherinnen und Besucher ein vielfältiges Freizeitangebot geboten werden, dessen Qualität beizubehalten und weiterzuentwickeln ist.
Das Zusammenspiel aus Kultur und Freizeit ist zu stärken. Grundlage dafür ist die Zusammenarbeit zwischen Akteurinnen und Akteuren genauso wie die vermehrte Bereitstellung von Flächen und zu bespielenden Orten. Diese Flächen sollen dem demographischen Wandel in der Stadt angepasst und stets optimiert werden. Die Scha-ung von attraktiven Räumen und Angeboten resultiert in einer positiven Wahrnehmung. So hat Rosenheim die Möglichkeit, sich als Kultur- und Freizeitstadt zu präsentieren, deren großer Vorteil die naturnahe Einbettung bleibt.
Mit der Hochschule hat Rosenheim zudem die Chance, auch als junge Hochschulstadt wahrgenommen zu werden. Die Rolle des Tourismus kann weiter gestärkt werden, wie z.B. durch die Vermarktung von Alleinstellungsmerkmalen, aber auch die integrierte Betrachtung im regionalen Tourismus.
Die Innenstadt von Rosenheim zeigt sich als multifunktioneller Raum und gemeinschaftsfördernder Mittelpunkt der Gesamtstadt. Das Zentrum von Rosenheim mit dem Max-Josef-Platz als„guter Stube“ bis hin zum Ludwigsplatz stellt Angebote aus Einzelhandel, Gastronomie, Freizeit- und Kultureinrichtungen und Wohnen bereit und ist insbesondere für Tagestouristen attraktiv. Transformationsbedarf besteht besonders in jenen Bereichen, die aktuell vorhandene Potenziale nicht ausschöpfen.
In den Ortsteilen ist besonders der Erhalt und die qualitätvolle Weiterentwicklung sozialer Infrastruktureinrichtungen und anderer Angebote wichtig. Nur so ist deren Eigenständigkeit und Lebendigkeit gesichert. Lokale Angebote scha-en zudem ein Zusammengehörigkeitsgefühl und stärken das Identitätsbewusstsein sowie den gesellschaftlichen Gemeinschaftssinn.
Ausreichend Angebotsstrukturen im direkten Wohnumfeld tragen gleichermaßen zur Qualität der einzelnen städtischen Quartiere und Ortsteile bei. Darunter fallen sowohl Angebote des täglichen Bedarfs, als auch Bildungsangebote, Kindertagesstätten und medizinische Einrichtungen, sowie Sport-, Freizeit-, und Naherholungsangebote.
Kulturelle Angebote sowie ö-entliche Anlaufstellen „nden sich bereits in den Bürgerhäusern wieder und unterstreichen deren dezentrale Notwendigkeit. Der Erhalt sowie die Stärkung des sozialen Angebots und Zusammenhalts sollen weiterhin Ziel einer gemeinsamen Identität und der gesellschaftlichen Teilhabe sein. Die konzeptionelle Ausrichtung der sozialen Arbeit soll in der Jugend und Sozialhilfe weiter ausgebaut werden. Freie und informelle Angebote unterstützen das gebaute Umfeld und scha-en so eine Grundlage für starke Nachbarschaften.
Die Entwicklung einer Stadt wird gemeinsam betrieben. Entscheidungs- und Abwägungsprozesse werden zielgruppengerecht gestaltet und kommuniziert. Städtische Entwicklungen und Angebote berücksichtigen grundsätzlich die vielfältigen Zielgruppen und deren Bedürfnisse.
Rosenheim hatte immer schon als Stadt des Handels und auch heute als Teil der Metropolregion München ein hohes Maß an Gastfreundschaft entwickelt. Zudem wurde die Stadt in ihrem Wachstum nach 1950 um viele zugezogene Menschen bereichert. Diese Kultur der O-enheit ist weiterhin zu pLegen.
ROSENHEIM SCHAFFT EIN GUTES MITEINANDER
+ Stadtgesellschaft und Soziales
+ Bildung
+ Kultur
+ Sport und Freizeit
+ Tourismus
Stadtgesellschaft und Soziales
• Ermöglichung der Teilhabe für alle am städtischen Leben; Sozialraumorientierung in der Jugend-, Seniorenund Sozialhilfe weiter ausbauen
• Gewährleistung der Daseinsvorsorge (z.B. Kitas, Schulen, Krankenhäuser, Grün- und SportLächen) in allen Lebensabschnitten- und Bereichen im gesamten Stadtgebiet
• Laufende Evaluation und Ergänzung von Angeboten speziell für Kinder und Jugendliche sowie ältere Menschen
• Bürgerschaftliches Engagement in den Sozialräumen stärken sowie eine soziale und inklusive Quartiersentwicklung unterstützten
• Freiräume als Bühne ö-entlichen Lebens, Orte der Integration und des sozialen Austauschs
• Scha-ung von konsumfreien gesellschaftlichen Tre-punkten („Dritte Orte“) mit Aufenthaltsqualität, sowohl im Zentrum als auch in den Ortsteilen
Integration und Lebendige Stadtentwicklung
• Integration von Neu-Rosenheimerinnen und Neu-Rosenheimern verbessern
• Migration und Integration als Herausforderung annehmen
• Bürgerinnen und Bürger (z.B. Studierende) sollen in Rosenheim gehalten werden
• Zielgruppen- und bedürfnisorientierte Scha-ung von städtischen Angeboten
• Entscheidungs- und Abwägungsprozesse zielgruppengerecht gestalten und kommunizieren
• Bündelung der Informationen über Kulturangebote
• Bessere Ausschöpfung von Ressourcen vorhandener Kultur- und Bildungsangeboten (Vereins- und Initiativenstruktur), Raumangebot für Kultur fördern
• Verbesserung der Vernetzung zwischen Kulturscha-enden, Ehrenamtlichen und sonstigen Akteurinnen und Akteuren
• Weiterer Ausbau der Angebote des Stadttourismus
• Förderung und Erhalt der Attraktivität der Innenstadt Bildung, Sport und Freizeit
• Schulische und außerschulische Bildung vernetzen
• Innovative Konzepte für Ganztagsschulen vor allem für Grundschulen unterstützen
• Kinder und Jugendlichen den Zugang zu Sport- und Bewegungsmöglichkeiten ermöglichen
• Breitensport unterstützen
• Angebot für Freizeit und Erholungsmöglichkeiten ausbauen
• Die nachhaltige Entwicklung der Bildungslandschaft sowie die Teilhabe an und in Digitalisierung stärken
Kulturstadt Rosenheim
Rosenheim agiert innovativ und vernetzt
Die Stadt Rosenheim hat sich als Standort für Wissenschaft und Forschung pro„liert. Die Technische Hochschule, ausgegründete Firmen sowie einige Prü„nstitute bilden ein überregionales Innovationsnetzwerk. Das technologisch-orientierte Netzwerk stützt sich auf digitale Entwicklungen und zieht sowohl Studentinnen und Studenten als auch Fachkräfte an. Mit dem Maß der fortschreitenden Digitalisierung sind z.B. Chancen in der Breitbandversorgung, digitalen Verwaltung oder Beteiligung verbunden, die der Stadt eine weitreichende Attraktivität bescheren können. Sowohl lokale Unternehmen als auch die Bevölkerung können in ihrem Alltag von diesen Möglichkeiten pro„tieren.
Im Sinn eines innovativen Standpunkts wird in Rosenheim zukünftig auch das Thema Mobilität weitergedacht. Das kann sich u.a. in einem geänderten‚Modal Split‘ zeigen, d.h. einer Verlagerung des Automobilverkehrs auf andere Verkehrsformen- und Arten. Die Erreichbarkeit innerhalb der Ortsteile, sowie der Kernstadt ist in der Bereitstellung von umweltverträglichen Mobilitätsformen mit Fokus auf das Radwegenetz zu etablieren und bestehende Strukturen zu verbessern. Dabei sollen innerstädtische Verbindungsachsen gestärkt und ausgebaut werden. Die Versorgungsleistung muss auch den Ausbau technischer Infrastrukturen für aktuelle multimodale Mobilitätsformen wie Carsharing oder E-Mobilität, sowie
innovativer Pilotprojekte abdecken. Im Sinne einer Stadt der kurzen Wege sollen mit Blick auf Klimagerechtigkeit insbesondere Maßnahmen im ÖPNV- sowie im Fuß- und Radwegeangebot greifen.
Das Thema ö-entlicher Raum ist mit der Mobilitätsthematik verknüpft, zumal, Mobilität bis auf wenige Ausnahmen immer im ö-entlichen Raum statt„ndet. Gleichzeitig dient der ö-entliche Raum jeder Stadt allen Nutzergruppen für vielfältige Aktivitäten und sozialen Austausch. In diesem Leitbildbaustein „nden sich somit Zielsetzungen für unterschiedliche Aktivitäten und Nutzungen, welche im ö-entlichen Raum, d.h. auf Straßen, Wegen, Plätzen möglich sind. Die Attraktivität der Innenstadt insbesondere im Bereich der ö-entlichen Verkehrsräume soll erhalten und gefördert werden.
Alle Stadtteile haben ihre eigenständige Identität, welche auch zukünftig spürbar bleiben soll. Genau so gibt es auch ein gesamtstädtisches Bild, das Rosenheim zusammenhält. Die Stadt arbeitet intensiv mit den umliegenden Gemeinden zusammen, mit denen sie eng verLochten ist. Rosenheim erfüllt seine Aufgaben als Oberzentrum, stellt beispielsweise soziale, kulturelle und medizinische Einrichtungen bereit, von denen die Region pro„tiert und die Rosenheim zu einem attraktiven und lebendigen Zentrum machen.
ROSENHEIM AGIERT INNOVATIV UND VERNETZT
+ Bildung, Forschung und Wissenschaft
+ Ö-entlicher Raum
+ Verkehr und Mobilität
+ Digitalisierung
+ Natur- und Landschaftsraum
Innovation und Forschung
• verstärkte Pro„lierung als Standort für die Wissenschaft
• Erhöhung der Sichtbarkeit der Hochschule als Innovationsmotor in allen Lebensbereichen
• neue„Digitalisierungsstrategie 2035“ umsetzen
• Maßnahmen zur Fachkräftesicherung in der Bildungsregion Stadt und Landkreis Rosenheim vorantreiben
• Fokus auf Gründungsförderung und Unterstützung beim Wachstum junger innovativer Firmen
Rosenheim und seine Region
• Beibehaltung des eigenständigen Charakters der einzelnen Stadtteile unter Berücksichtigung der typischen naturräumlichen Gegebenheiten
• Konsequente Berücksichtigung der Anforderungen an ein Oberzentrum gemäß Landesentwicklungsprogramm
• Stärkung der Zusammenarbeit mit umliegenden Gemeinden (z.B. der SUR-Gemeinden)
• Vorsorge für die zukünftige klimatische Veränderung verständlich gestalten und zielgruppengerecht kommunizieren
Verkehrsraumentwicklung
• Gezielte Verkehrsberuhigung abseits der Hauptverkehrsstraßen und angemessene Verteilung des Verkehrsraums auf alle Verkehrsarten
• Verbesserung der Orientierung im Innenstadtbereich
• Unfallschwerpunkte vermeiden
• Verbindungen im Bereich der Nahmobilität prüfen und bei Bedarf Neue scha-en
• Regionale Verkehrsentwicklung und Vernetzung mit Umlandgemeinden vorantreiben
Nachhaltige Mobilität
• Verbesserung und Erweiterung des Radverkehrsnetzes
• Rosenheimer Beitrag zur Verkehrswende, Steigerung der Attraktivität des ÖPNV
• Verbesserung der Sharing-Angebote
• Unterstützung von Pilotprojekten für innovative Verkehrsformen (z.B. Autonomes Fahren, Sharing-Angebote u.a.)
• Multimodale Umsteigemöglichkeiten anbieten
• Verkehrssteuerung zugunsten des VerkehrsLusses für alle Verkehrsteilnehmenden verbessern
Rosenheim macht sich ut für die Zukunft
Rosenheim möchte eine klimaresiliente Stadtentwicklung in allen Bereichen verfolgen. Das schließt eine kluge Flächenpolitik mit ein und nimmt Natur- und Landschaftsräume als wertvolles und begrenztes Gut ernst. Die Stadt verfolgt eine integrierte Flächenpolitik, die zwischen den Bedürfnissen des Wohnens, des Gewerbes, der Freizeit und der ökologischen Ansprüche abwägt. Mit dem Blick in die Zukunft setzt die Stadt auf qualitatives, moderates Wachstum, bei dem die sozialen und baulichen Strukturen angemessen mitwachsen können.
Bei der weiteren Entwicklung ist die Sicherung von Grünzügen, Biotopverbundachsen und das Berücksichtigen der Frischund Kaltluftschneisen wichtig, zugleich soll das Regenwasser im Sinne eines klimawirksamen Schwammstadtprinzips eBzient genutzt werden. Das Wasser- und Hochwassermanagement ist an die sich verändernden Dynamiken anzupassen.
Die Stadt nimmt ihre Vorbildfunktion im Bereich Klimaschutz ernst und bewahrt ihre attraktiven Freiräume, die Gewässer und Landschaften, die bei den Bewohnerinnen und Bewohnern - sowie bei den Besucherinnen und Besuchern so beliebt sind. Der ö-entliche Raum sowohl innerstädtisch als auch in den Ortsteilen aber auch in den Grün- und Erholungsräumen, bietet alle Freiräume einer aktiven Stadt. Dies ermöglicht sowohl Raum für Bewegung und Interaktion als auch Orte für Ruhe und Erholung.
Die vielseitigen, ö-entlich nutzbaren Grünund Freiraumbereiche Rosenheims gelten als besonderes Merkmal für das Wohlbe„nden in der Stadt, insbesondere nach den Interventionen der Landesgartenschau 2010. Diese Grünbereiche im Besonderen, wie auch alle anderen grünen Freiräume sind langfristig zu erhalten, weiter zu vernetzen und in einer umweltgerechten und ökologisch nachhaltigen Herangehensweise zu gestalten. Attraktive ö-entliche Räume und Angebote scha-en eine positive Wahrnehmung der Stadt. So hat Rosenheim die Möglichkeit, sich als dynamische und lebendige Stadt zu präsentieren. Hierfür soll das Zentrum auf die zukünftigen klimatischen Veränderungen vorbereitet werden. Es gilt zudem Hitzeinseln zu reduzieren, Verschattung durch Bäume zu fokussieren und Entsiegelungspotentiale zu nutzen.
Der ö-entliche Raum, sowohl innerstädtisch und in den Ortsteilen als auch in den Grün- und Erholungsräumen, bietet die Möglichkeiten für diverse Aktivitäten in der Stadt. Neben Aufwertung urbaner Räume als mögliche Begegnungsorte und Tre-punkte im Zentrum sowie in den Stadtteilen besteht der Anspruch, Stadt-, Straßenund Verkehrsräume, sowie GrünLächen für alle Nutzergruppen in einem adäquaten Verhältnis weiter zu entwickeln. Dabei ist auch weiterhin auf die Umsetzung der Barrierefreiheit im ö-entlichen Raum und bei der Mobilität zu achten.
ROSENHEIM MACHT SICH FIT FÜR DIE ZUKUNFT
+ Klima und Energie
+ Stadtbild und Identität
+ Grün- und FreiLächen
+ Natur- und Landschaftsraum
Klimaresiliente Stadtentwicklung
• Einnahme einer Vorbildfunktion im Bereich Klimaschutz, Klimawandelanpassung und Energie
• Zielsetzung zur Klimaneutralität, De„nition eines Absenkpfades zu CO2-Einsparung und Verbrauch im kommunalen Handlungsbereich
• Nachhaltiges Bauen bei gleichzeitiger Bewahrung von Freiräumen, Gewässern und Landschaften
• Klimawirksames Schwammstadtprinzip
• Regenwasser zurückhalten und klimaeBzient nutzen
• Hochwassergefahren berücksichtigen und Hochwassermanagement betreiben
• Sensibilisierung und Aktivierung der Bevölkerung zur Klimathematik
Grün- und Freiräume
• Sicherung und Entwicklung von ö-entlichen, erholungsrelevanten Freiräumen und lebenswerten Wohnumfeldern
• Entwicklung von gesunden Räumen, Raum für Bewegung im Freien und Interaktion, EntwicklungsLächen für Klima und Biodiversität, gesunde Ernährung, Landwirtschaft, Krautgärten
• Attraktivierung der innerstädtischen Grün- und Freiräume
• Sicherung der Flächen mit Klimafunktion wie Kaltluftentstehungsgebiete und Ausgleichräume
• Sicherung von Grünzügen und Biotopverbund-Achsen, Vernetzung nach außen und innen
• Qualitätsvolle Gestaltung und Naturschutz der Gewässer sowie Aufwertung der Gewässerränder
• Erhalt des charakteristischen Landschaftsraums und Stärkung der freiräumlichen und landschaftlichen Identität
• Behutsamer Übergang vom Stadtraum zur Landschaft, Gestaltung der Ortsränder
Flächenmanagement
• Flächensparender Umgang mit Boden / bodenschonende Entwicklung
• Flächenverbrauch und Wachstum in ein adäquates Verhältnis setzen
• Optimierung und Minimierung des Flächenverbrauchs zugunsten des Stadtklimas, Mehrfachbelegung von Flächen (z.B. Schwammstadt)
• Attraktivierung von Lächensparendem und kompaktem Wohnen und Arbeiten
• Erholungsrelevante FreiLächenversorgung für Bewohnerinnen und Bewohner erhalten
Ölentliche Räume und Resilienz
• Zukunftsfähige Gestaltung von ö-entlichen Räumen in der Innenstadt, Minimierung der bestehenden und Vermeidung neuer Hitzeinseln
• Steigerung der Aufenthaltsqualität auf Straßen, Wegen und Plätzen durch qualitätsvolle Gestaltung und Begrünung
• Weitere Umsetzung der Barrierefreiheit im ö-entlichen Raum und bei der Mobilität
• Scha-ung von attraktiven Wegeverbindungen abseits der Hauptverkehrsstraßen zur Förderung des Langsamverkehrs
• Steigerung der Aufenthaltsqualität und Freiraumangebote in der Innenstadt
4 Maßnahmen und Handlungsräume
Während die Analyse und das Leitbild die Entwicklungsmöglichkeiten der Gesamtstadt untersuchen und daraus ein plausibles Zukunftsbild abgeleitet wird, entsteht im nächsten Schritt eine Sammlung konkreter Maßnahmen und Projekte. Auf diese Weise können die Zielsetzungen im Gesamtzusammenhang bewertet und im Raum entwickelt werden. Entscheidend ist, dass sich die übergreifenden räumlichen Ideen in den Einzelmaßnahmen wieder„nden.
4.1 Übersicht Maßnahmen und Projekte Aufbau und Methode des Maßnahmenkonzepts
Für die Stadt Rosenheim ergibt sich ein umfassendes Maßnahmenkonzept, welches sowohl im aktuellen ISEK-Prozess gewonnene Ziele und Erkenntnisse, als auch wichtige Aspekte und Projekte aus anderen (früheren) Untersuchungen und städtebaulich relevanten Konzepten aufnimmt. Dabei lässt sich ein breites Spektrum an Themen und Handlungsfeldern abdecken, das eine gesamtheitliche Entwicklung der Stadt Rosenheim erlaubt.
Neben der Projekt- und Maßnahmenbeschreibung, sowie deren Verortung im Stadtgebiet beziehen sich auch die Ausführungen auf bereits vorhandene Planungen und Vorarbeiten. Ebenso werden die mitzuwirkenden Akteure konkret genannt. Die Festlegung eines Zeithorizonts, die Priorisierung sowie die Nennung eines Kostenrahmens unterstützen bei der Umsetzungsplanung. Mögliche und aktuell laufende Fördermittel werden zusätzlich angeführt. Für eine erfolgreiche Umsetzung ist nicht ausgeschlossen, dass sich Abläufe und Ressourcen innerhalb der Verwaltung verändern. Ebenso gilt es, die Akteurslandschaft bzw. potentielle Partner laufend aktuell zu halten.
Für Rosenheim ergeben sich zusätzlich Fokusbereiche, die unter genauer Betrachtung besondere Entwicklungspotenziale sowie räumliche und funktionale Zusammenhänge aufweisen und somit Orte für zukünftige Maßnahmen sein werden. Diese umfassen unter anderem auch die in Kapitel 4.3 aufgeführten Ortsteilkonzepte. Neben den punktuell im Raum identi„zierbaren Projekten, erweitert das ISEK das Spektrum mit nicht-verortbaren Handlungsvorschlägen und Formaten (Dialoge, Workshops, digitale Instrumente), die für zukünftige Entwicklungen und eine erfolgreiche Umsetzung notwendig erscheinen.
Die Maßnahmen sind gemäß der vier Leitbilder und deren Zielsetzungen geordnet.
Auf zusammenhängende und begleitende Maßnahmen wird bei Bedarf verwiesen, so dass eine integrierte Betrachtung, Planung und Umsetzung gewährleistet ist. Der Zeithorizont des ISEKs beläuft sich auf 15 Jahre und wird in drei Entwicklungszeiträume gegliedert:
kurzfristig - Umsetzung innerhalb von 5 Jahren mittelfristig - Umsetzung innerhalb von 5 - 10 Jahren langfristig - Umsetzung innerhalb von 10 - 15 Jahren
Die jeweils zugewiesene Priorität ist abzuleiten aus den Präferenzen der unterschiedlichen Entscheidungsgremien und der Bürgerschaft:
hohe Priorität mittlere Priorität niedrige Priorität
Deutlich gekennzeichnete Impulsprojekte erlauben einen raschen Umsetzungsstart nach Beschluss des ISEK und greifen die Dynamik aus dem vorangegangenen Planungsprozess zum Entwicklungskonzept auf.
EINZELHANDELS
ENTWCKLUNGSKONZEPT
RADENTSCHEID ROSENHEIM
KLIMAWANDELANPASSUNGSKONZEPT
FACHKONZEPT
LANDSCHAFTSPLANUNG FREIRAUM
FACHKONZEPT
UMWELT KLIMA KLIMAWANDEL
SEK ROSENHEIM 2025
82 | Übersicht der Inputs für die Maßnahmenideen
Ideen für das
VERWALTUNG
PLANUNGSTEAMS FÖRDERSTELLEN
BETEILIGUNGSWOCHEN LENKUNGSGRUPPE
ORTSTEILRUNDFAHRTEN
Abb.
Nr.Maßnahme
1Nachverdichtung und Innenentwicklung
LeitzielBeschreibung
1,3 Städtebauliche Einschätzung gemäß Stadtstrukturtypen sowie quartiers-, ggf. grundstücksgenaue Erhebung von Nachverdichtungsbereichen undBaulandpotenzialen im Bestand. Vorarbeit für Aufstellung eines neuen FNP, ggf. Bauleitplanung für bestehende Siedlungsbereiche. Festlegung von formellen und informellen Planungsinstrumenten zur Innenentwicklung und Nachverdichtung unter gleichzeitiger Entwicklung der Infrastruktur, unter Wahrung der Quartierscharaktere und innerstädtischen Freiräume zur Sicherung der Lebensqualität.
Projekte Quartiersbezogene Machbarkeitsstudie Innenentwicklung und Nachverdichtung als Vorbereitung für FNP, Kartenwerk als interne Information mit Empfehlungscharakter, Aktionsplan Wachstum nach Innen, Stadtklimainformation als Grundlage. Diskussion und Abwägen von Maßgaben in der künftigen Stadtplanung, Erarbeiten eines Aktionsplans „Wachstum nach Innen“. Wohnbaustrategie auf Grundlage einer gemäßigten Bevölkerungsentwicklung.
Fokusraum Entwicklungsgebiet Bahngelände Süd 1.1: Erstellung eines Rahmenplanes Bahnhofsgelände Süd zur Innenentwicklung und Nachverdichtung. Im Kathrein-Werksviertel soll ein klimaneutrales Kreativquartier für Künstler und sozialen Einrichtungen und Wohnungen entstehen.
2Rosenheimer Modell 3,4 Weiterentwicklung und konsequente Anwendung des Rosenheimer Modells in Bezug auf leistbares Wohnen, um als Stadt für Fachkräfte und Arbeitskräfte weiterhin attraktiv zu sein. Angebote für Zielgruppen der Einkommensorientierten Förderung EOF 2 und EOF 3 deutlich ausweiten.
gesamtstädtisch
Projekt: Illustrierte, redaktionell aufbereitete Leitlinie aufbauend auf Stadtratsbeschluss. Jährliches Monitoring und Fortschreibung. gesamtstädtisch
3Kampagne Baukultur 1 Bewusstmachen der lokalen Baukultur, weiter Plattformen für baukulturelle Themen scha-en und/oder fortschreiben (im Sinne des Holzpreises und Fassadenpreises)
Projekt: Verstärkte, gebündelte Aktionen zur Planungs- und Gestaltungskultur, auch in Kooperation mit der Techn. Hochschule. Ideenwettbewerbe gesamtstädtisch
4Sonderwohnformen 3,4 Mehrgenerationenwohnen, Wohnen und Arbeiten, inklusives Wohnen, dritte Lebensphase-Gemeinschaften als Optionen stärken, in Zusammenarbeit mit Sozialplanung. Anhand vorliegender Bedarfsanalysen weitere Schritte prüfen, lokale Bauträger, -genossenschaften einbinden, Bestandswohnungen umnutzen, wohnortnahe barrierefreie Wohnangebote als Einladung zum Umzug, attraktive, barrierefreie Wohnangebote (Geschoßwohnungsbau) scha-en.
Projekt: Informationskampagne verbunden mit Pilotprojekt. Genossenschaftliches Wohnen stärken: Verbesserung der Rahmenbedingungen.
Fokusraum Entwicklungsgebiet Bahngelände Süd 4.1: Im Zuge der Erstellung des Rahmenplanes Bahngelände Süd wird die Grundlage für Sonderwohnformen geschalen, z.B. Schalung eines wohnortnahen barrierefreien Wohnangebots als Einladung zum Umzug aus großem Einfamilienhaus in eine Geschosswohnung
Fokusraum Bahnhofsareal 4.2: Untersuchung, ob in den Geschoßwohnungsbauten in der Salinstraße im Zuge von Sanierungen Sonderwohnformen, wie zum Beispiel Mehrgenerationenwohnen, Wohnen und Arbeiten möglich sind.
gesamtstädtisch
5Entwicklung Gewerbegebiete
2 Intelligenter Umgang im Sinne einer FlächeneBzienz in bestehenden Gewerbegebieten und mit Blick auf Aufwertung, Umnutzung und Weiternutzung von Flächenressourcen unter Berücksichtigung des vorhandenen diversi„zierten Branchenmixes.
Projekt: GewerbeLächenstrategie zur Erfassung von Entwicklungsmöglichkeit von Flächen. Kann für die FNP-Neuaufstellung genutzt werden. Gewerbegebiete, gesamtstädtisch, z.B. Bahngelände Süd
Federführung/Akteurinnen und Akteure Förderprogramm
Stadt Rosenheim/Stadtplanungsamt, strategische Sozialplanung, Statistikstelle, externe Planung
Städtebauförderung, Wohnungspakt Bayern
Fortschritt / Vorarbeit
Wohnraumbedarfsanalyse 2018, Baulücken und Leerstandskataster, Demographie-Rechner FORPLANER
ZeithorizontPriorität
kurzfristighoch
Stadt Rosenheim/ Stadtplanungsamt, Rechtsamt, lokale Wohnungsbaugesellschaften, GRWS, Sozialplanung
Wohnungspakt Bayern, EOF-Programm bestehendes Rosenheimer Modell kurzfristighoch
Stadt Rosenheim, Sozialplanung, externes Büro
Städtebauförderung (Sanierungsgebiete), Kooperation m. Bundesstiftung Baukultur Rosenheimer Holzbaupreis, Exkursionen Ausstellungen, Aktionen des Rosenheimkreis e.V.
kurz- bis mittelfristig mittel bis hoch
Stadt Rosenheim, Stadtplanungsamt, integrierte Sozialplanung, Sozialamt, GWRS, Genossenschaften
Stadt Rosenheim, Wirtschaftsförderung, Stadtplanungamt, Liegenschaftsamt, Sozialplanung
Städtebauförderung Standortportal Bayern, Standortvermittlung der Wirtschaftsförderung kurzfristighoch
Nr.Maßnahme
LeitzielBeschreibung
6Gewerbesächen in Misch-/Urbane Gebieten 1,2 Scha-en und Sichern von GewerbeLächen in Misch-/Urbanen Gebietenauch im Bestand
Projekt Erheben von PotenzialLächen, Dokumentation von Best-PracticeBeispielen zu Konversion als Anregung, Präsentation z.B. in einer Ausstellung
z.B. Bahngelände Süd, Konversion des Bestandsgebäudes
7Interkommunale Gewerbeentwicklung/Gewerbegebiete
2 Sondierung zu interkommunalem Gewerbegebiet, Kooperationsmöglichkeiten mit Nachbargemeinden.
Projekt Gespräche fortsetzten in der SUR (Einzelfallprüfung)
8Gründermilieu/Startups 2 Das bestehende digitale Gründerzentrum Stellwerk18, Start-ups und hochschulnahes Gewerbe stärken.
Projekt Entwicklung eines Anschlusskonzepts für das Stellwerk 18 nach 2031
9Um- und Zwischennutzungen von Leerständen 1, 4Leerstand nutzen. Kleinteilige Flächenverfügbarkeiten nutzbar machen, z.B. für Kultur- und Kreativwirtschaft (Kombination Arbeits-, Probenräume); Angebot in TH-Nähe unterstützen, ggf. Leerstandsmanagement einsetzen und thematisch clustern.
Projekt Immobiliengespräche fortsetzen
Fokusraum Entwicklungsgebiet Bahngelände Süd 9.1: In der aktuellen Planung ist ein Teilerhalt des Ausbesserungswerkes vorgesehen Fokusraum Bahnhofsareal 9.2: Immobiliengespräche fortsetzen, um den Leerstand zu nutzen und für den Erhalt der Attraktivität der Innenstadt
Federführung/Akteurinnen und Akteure Förderprogramm
Fortschritt / Vorarbeit
ZeithorizontPriorität
Stadt Rosenheim, Wirtschaftsförderung, Sozialplanung Städtebauförderung mittelfristigmittel
10Nachhaltiges Bauen verankert in Klimaschutz und Klimawandelanpassung
1 Verschränkung von Klimaschutz und Klimawandelanpassung mit dem Rosenheimer Modell sowie nachhaltige Bauweisen (Materialkreisläufe, CO“Ausstoß im Bau/im Betrieb, Graue Energie etc.). Stärkung der Position Rosenheims als Kompetenzstadt Holz
Fokus auf Leerstände für Zwischennutzungen
Projekt Arbeitsrunde mit lokalen Stakeholdern zum Thema, De„nition im lokalen Rahmen, ggf. Ergänzung in Leitlinie zum ‘Rosenheimer Modell’ gesamtstädtisch
11Erweiterte Bauberatung 1 Bau- und Wohnraumberatung zu Nachverdichtung, Barrierefreiheit, Grüngestaltung, Klimaschutz, Klimawandelanpassung, etc.
Projekt Vorerst 2-jährige Pilotphase im Rahmen der Bauberatung. Verwaltungsinterne Fachrunde.
gesamtstädtisch
Stadt Rosenheim, Wirtschaftsförderung, SUR-Gemeinden Gewerbegebiet Oberfeld langfristigmittel
Stellwerk18, Stadt und Landkreis Rosenheim, TH Rosenheim, Wirtschaftsförderung
Standortportal Bayern, Standortvermittlung der Wirtschaftsförderung, Kreativwirtschaft, Kulturtreibende mittelfristigmittel
Städtebauförderung kurzfristigmittel
Stadt Rosenheim, Umweltund GrünLächenamt, Stadtplanungsamt, ZGM, GRWS, Tiefbauamt und Stadtentwässerung
Förderschwerpunkt„Klimaschutz in Kommunen“
Stadt Rosenheim, Bauordnungsamt, bei Bedarf Expertise des Umwelt- und GrünLächenamts einholen
Städtebauförderung, Förderschwerpunkt„Klimaschutz in Kommunen“
Klimawandelanpassungskonzept kurzfristighoch
mittelfristigmittel
Rosenheim schalt ein gutes Miteinander
Nr.Maßnahme
LeitzielBeschreibung Ort
1Ausbau der digitalen Beteiligung und Kommunikation
2 Neue digitale Formen der Beteiligung scha-en. Digitalisierung von Verwaltungsaufgaben. Arbeitsfelder: Bürgernähe, Beachtung der digitalen Barrierefreiheit
Projekt: Ausbau von Angeboten von e-government und e-governance, ö-entliche Kampagne und interne Schulung
Projektförderung nach der HeimatDigital-RegionalFörderrichtlinie, Programm„Bayern barrierefrei“
Fortschritt / Vorarbeit
2Kommunikationsstelle Bürgerbeteiligung
2Stärkung eines städtischen Kommunikationsorts zur Bürgerbeteiligung (Institution).
Projekt: ‘Showroom zur Stadtentwicklung’ mit Informationen über aktuelle Stadtentwicklungsprojekte. Informationen auch digital über die sozialen Medien.
gesamtstädtisch
ZeithorizontPriorität
IT- und Digitalisierungsstrategie 2035 für die Stadt Rosenheim mittelfristighoch
Stadt Rosenheim Städtebauförderung kurzfristigmittel bis hoch
3Ausbau der Angebote für gesundes Leben
1 Ziel der Agenda 2030 weiter verfolgen: "Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern."
Projekt: "Runder Tisch" PLege und Gesundheit
4Begegnungsräume in den Stadtteilen und Ortsteilen stärken
1 Stadtteil- und Ortsteilplätze und Umfeld stärken – eventuell bauliche Ergänzungen möglich. Aufwertung und bessere Nutzung von Gebäuden (Angebote innen) und AußenLächen. Vorhandene Sozialräume (z.B. Bürgerhäuser, Jugendarbeit) besser sichtbar machen und vernetzen. De„zite und Möglichkeiten zur Verbesserung und Behebung aufzeigen.
Projekt: Verortung in den Ortszentren: siehe Ortsteilkonzepte.
5Strategie„Dritte Orte in Rosenheim“ Konsumfreie Orte für alle Generationen. Evaluierung vorhandener Angebote und Strukturen. Vernetzung und Sichtbarmachung von Angeboten für alle Generationen.
Projekt: Entwicklungskonzept Zukunft der Bürgerhäuser (baulich und inhaltlich), Stadtbibliothek als "Bürgerhaus" in der Stadtmitte
6Freisächenversorgung 4 FreiLächenversorgung im Kontext der Qualität und Verteilung„Dritter Orte“ (ö-entliche Tre-punkte ohne Konsumzwang). Mehrfachbelegung von Flächen.
Projekt: Planungsgrundlage für erweiterte, ergänzende oder aufzuwertende FreiLächen gemäß Erhebung des Versorgungsgrads in der Analyse (s. Freiraumkonzept).
7Sport- und Spielsächenentwicklungsplan 4 Verbesserung der Angebote für Sport und Spiel. Umgang mit begrenzten Flächenressourcen. Fokus private Nutzung außerhalb von Vereinstätigkeiten. Erweiterte und spezi„schere Sportnutzungen: z.B. Skatepark, Cage, Straßensportangebote, Kinder- und Mehrgenerationenspielgeräte, BeachvolleyballAnlage, o.ä.
Projekt: Angebotserfassung, Bedarfserhebung von zusätzlichen o-en und ö-entlich zugänglichen Sport- und SpielLächen. ‘Bridge 15’ im Aicherpark umsetzen. Interkommunale PotentialLächenermittlung.
8Angebote Sportplätze 4 Sportplätze ggf. auch von Schulen, gesteuert für alle zugänglich machen (z.B. am Wochenende) und punktuell Angebote erweitern (z.B. Bolzplätze), ergänzt durch Betreuungsangebote.
Projekt: Runder Tisch zum Thema mit Beteiligten fortsetzen, ggf. zentrale Kommunikationsplattform/Anlaufstelle zur Abstimmung und Platzzuteilung
gesamtstädtisch
Stadt Rosenheim, staatliches Gesundheitsamt, Sozialdienst, PLegestützpunkt Landkreis und Stadt, Krankenkassen, , PLegekassen, VHS mittelfristigmittel
Stadt Rosenheim, Soziale Stadt, Familienstützpunkte, Stadtplanungsamt, Umwelt- und GrünLächenamt, Jugendamt, Sozialplanung
Städtebauförderung, ggf. Dorferneuerung
Ortsteilkonzeptemittelfristighoch
gesamtstädtisch und Kernstadt
Stadt Rosenheim, Soziale StadtStädtebauförderung, Jugendhilfe mittelfristigmittel bis hoch
gesamtstädtisch
Stadt Rosenheim, Umwelt- und GrünLächenamt, externes Planungsbüro
Stadt Rosenheim, Schul- und Sportamt, Umwelt- und GrünLächenamt, externes Planungsbüro
Städtebauförderung, Sportförderung des Freistaats kurz- bis mittelfristig hoch
gesamtstädtisch
Stadt Rosenheim, Schul- und Sportamt, Zentrales Gebäudemanagement, div. Schulträger
Sportstättenförderung des Freistaats Bayern kurzfristigmittel
Rosenheim schalt ein gutes Miteinander
Nr.Maßnahme
LeitzielBeschreibung
9Bildungsangebote 2,3 Kulturelle Angebote und Bildungsangebote (insbesondere für Auszubildende und Studierende) erweitern und stärken.
gesamtstädtisch
Projekt Runder Tisch zum Thema mit Trägern und Bildungsanbietern (VHS, Technische Hochschule, Kirchen, staatliches Schulamt, Bildungsregion etc.)
Fokusraum Innenstadt 9.1: Verschiedene Angebote und Bildungsangebote der Volkshochschule erweitern und stärken
Fokusraum Innenstadt 9.2: Verschiedene Angebote und Bildungsangebote der Stadtbibliothek erweitern und stärken
Fokusraum Innenstadt 9.3: Sanierung Mittertor / Städtisches Museum. Fuhrungen und Vorträge im städtischen Museum fördern
Fokusraum Innenstadt 9.4: Fuhrungen und Vorträge im Holztechnischen Museum Rosenheim e.V. fördern.
Fokusraum Entwicklungsgebiet Bahngelände Süd 9.5: Kulturelle Angebote und Bildungsangebote erweitern und stärken, insbesondere die Bildungsangebote für Auszubildende und Studierende durch Steuerung der Planung und der Betriebsansiedlung (Innovatioscampus)
10Angebote für Kinder, Jugendliche und Senioren
1,2 Gezielte Angebote und Aktivitätsmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche, Senioren Einbindung des Jugend- und Seniorenbeirats, Stärkung von Ehrenamt und Vereinen, Verknüpfung von Angeboten (z.B. Ö-nung der Jugendtre-s, s. auch Maßnahme 5). Begleitende Sozialraumorientierung.
gesamtstädtisch
Projekt Regelmäßige generationenbezogene Beteiligungsprojekte und "Sprechstunden"
11Schalung von KITAPlätzen und Tagespsege
4 Bedarfsbezogener Ausbau von KITAS (Kinderkrippe, Kindergarten, Hort, Kinderhaus) anhand des ermittelten Bedarfs.
Projekte: Abgestimmte Planung, Umsetzung von KITA-Erweiterungen
12Qualitätsolensive Bildungsbauten 4 Fokus auf Schulen und KITAs. Bedarfsbezogene Erweiterung und Sanierung bestehender Bildungseinrichtungen. Integration ins Gebietsumfeld
Projekt: Strukturelle Verzahnung von Sozial- und Stadtplanung mit Schulentwicklungskonzept.
13Freie Kulturarbeit stärken 3 Kulturangebote vernetzen, Unterstützung der freien und kleinen Kulturangebote, Veranstaltungen und Aktivitäten. Enger Zusammenhang mit Maßnahme „Raumbörse Kultur“
Projekt Sichtbarere gemeinsame Vermarktung, gemeinsamer Auftritt. Kunst im ö-entlichen Raum zur Stärkung des kulturellen Angebots, der Kunstszene und der räumlichen Attraktivität.
gesamtstädtisch
Federführung/Akteurinnen und Akteure
Stadt Rosenheim, VHS, TH, Kirchen, staatl. Schulamt, Bildungsregion etc.
Förderprogramm
Fortschritt / Vorarbeit
ZeithorizontPriorität
Konzept Bildungsregion kurzfristigmittel
14Raumbörse Kultur
3Bessere Vernetzung von Akteurinnen und Akteuren, Evaluierung des Bedarfs an Kulturorten, Raumbedarf konkretisieren (z.B. Ateliers, Musik-Proberäume).
Projekt Etablierung einer digitalen Raumbörse für Kulturinstitutionen in Rosenheim auf der Plattform„Rosenheim.jetzt“
gesamtstädtisch
Stadt Rosenheim, FitZ-Förderverein Rosenheim - 1001 Talente fördern! e.V., Stadtjugendring, und weitere Vereine
Soziale Stadt, Jugendamt
Seniorenwegweisermittelfristigmittel
Stadt Rosenheim, Amt für frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung, Jugendhilfeplanung, Stadtplanungsamt
Stadt Rosenheim, Jugendamt, Strategische Sozialplanung, Amt für frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung, Schul- und Sportamt, Stadtplanungsamt, ZGM
Kulturinstitutionen und -vereine, Stadt Rosenheim Kulturfonds Bayern, institutionellen Förderung mittelfristigmittel
Nr.Maßnahme
1Breitbandausbau komplettieren
LeitzielBeschreibung Ort
1 Einheitliche Überdeckung mit Breitbandangebot, Finalisierung der stadtweiten Umsetzung, Technologieführerschaft sichern, auch in Bezug auf FTTx-Standard (Glasfasertechnik)
Projekt Breitbandausbau auf gleiches Niveau heben in allen Ortsteilen
2Standortkampagne 1 Bewerbung des Lebens- und Arbeitsorts Rosenheim mit einer städtischen Kampagne. Werbung um Arbeits- und Fachkräfte für die Stadt, ihre Betriebe, den Einzelhandel und die Ausbildungsinstitutionen besonders wichtig. Außenauftritt der Stadt verbessern und ihre Qualitäten darstellen. Schärfung der Rosenheimer Stadtpro„le („Wofür steht Rosenheim?“)
Projekt Kampagne zur Selbstdarstellung
3Neue Arbeitsformen und Flächenangebote
1 Organisationsformen und Arbeitsorte für Start-ups und kleine Betriebe weiter ins Bewusstsein bringen, Angebote ausbauen (Lexible Flächenangebote), Gründermilieu fördern in Kooperation mit der Technischen Hochschule
Projekt Kampagne und Bedarfserhebung für Lexible Flächenangebote in Rosenheim
4Barrierefreiheit in der Stadt 3 Weiterverfolgen einer durchgehenden Barrierefreiheit (Umsetzung ‘Erklärung zur Barrierefreiheit’) und Zusammenarbeit mit AK Inklusion in Schulen, Kitas, Jugendamt. Stadtmöblierung temporär und Lexibel ausweiten.
Projekt Initialprojekt zur durchgehenden Barrierefreiheit, z.B. InnenstadtAchse Bahnhof bis zum Inn, ö-entliche Toiletten
Fokusraum Innenstadt 4.1: Barrierefreier Ausbau des Max-Josefs-Platzes
Fokusraum Innenstadt und Bahnhofsareal 4.2: Initial-Projekt zur durchgehenden Barrierefreiheit der bestehenden Fußgängerzone und der Munchner Straße.
gesamtstädtisch
gesamtstädtisch
Federführung/Akteurinnen und Akteure Förderprogramm
Fortschritt / Vorarbeit
ZeithorizontPriorität
Bund, Stadt Rosenheim, priv. Anbieter, komro GMBH Bayerische Breitbandförderung Stadt zu über 95% mit Breitbandanschluss versorgt mittelfristigniedrig
Stadt Rosenheim Ö-entlichkeitsarbeit, priv. Wirtschaft, City-Management, Wirtschaftsförderung, IHK, Agentur für Arbeit, Jobcenter Rosenheim, Bildungsregion, Handelsverband
Stellwerk18 als digit. Gründerzentrum besteht kurz- bis mittelfristig mittel
Fokusraum Bahnhofsareal 4.2: Barrierefreier Ausbau der Bahnhofstraße gesamtstädtisch
5Städtisches ÖPNVAngebot verbessern 4 Optimieren des städtischen Nahverkehrs als ergänzendes Angebot, OnDemand-Verkehre (Lexible Bedarfsverkehre)
Projekt Fortschreibung Nahverkehrsplan; Netzplanung durch MVV
Fokusraum Innenstadt 5.1: Erstellung einer ölentlichen barrierefreien WC-Anlage mit Schließfächern.
6Regionales Busangebot 2 Regionales Busangebot ergänzen als Angebot für Tourismus und Alltagsfahrten
Projekt Fortschreibung Nahverkehrsplan gemeinsam mit dem Landkreis
7Sharing-Angebote 4 Re-Etablierung und Verstärkung des Car-Sharing-Angebotes sowie Etablierung eines Bike-Sharing Angebotes, auch in Form von E-Mobilität
Projekt Verwaltungsinterne Vorbereitung zu weiteren Standorten in der Stadt, Kontaktaufnahme mit Anbietern in der Region, ggf. MVV Bike-Sharing-Station. Aufbau Ladeinfrastruktur
gesamtstädtisch
8Bahnhof als Verkehrsdrehscheibe ausbauen
3,4Qualitätssteigerung und Ausbau der Mobility-Hub-Funktionen am Bahnhof, d.h. Übergang zwischen Verkehrsträgern vereinfachen
Projekt Anschluss ans Bahnhofsgelände Süd, Car-Sharing-Angebot, zusätzliche Lade- und Reparaturmöglichkeiten für Fahrräder im Fahrradparkhaus, zusätzliche E-Ladestationen auf ö-entlichem Grund, verbessertes Leitsystem zur Stadt.
Interkommunal, gesamtstädtisch
Stadt Rosenheim, Sozialplanung Seniorenbeirat, AK Inklusion, Behindertenbeauftragte
Städtebauförderung, Projektförderung nach der Heimat-DigitalRegional-Förderrichtlinie, Programm„Bayern barrierefrei“ Arbeitskreis Inklusion + AK Inklusion an Schulen mittelfristighoch
VGR, MVV, Seniorenbeirat, Pro Senioren, Jugendbeirat
div. Unterstützung des Freistaats, u.a. zur Mobilität im ländlichen Raum, ÖPNV-Zuweisung AST bedient bereits einige Teilbereiche kurzfristighoch
Stadt Rosenheim / Landkreis, MVV, Seniorenbeirat, Pro Senioren, Jugendbeirat div. Unterstützung des Freistaats, u.a. zur Mobilität im ländlichen Raum, ÖPNV-Zuweisung
Vorbereitung Alpenbus ab 2025 kurzfristighoch
Gesamtstädtisch, Fokus auf zu etablierende mobility hubs
MVV, private Anbieter, Seniorenbeirat, Pro Senioren, Jugendbeirat Förderprogramme des Freistaats zur Ladeinfrastruktur (s. Kompetenzstelle eMobilität)
Punktuelle Versuche haben stattgefunden kurzfristigmittel bis hoch
Fokus auf Bahnhof Rosenheim
Stadt Rosenheim, MVV, BEG, BRB, private Anbieter, Seniorenbeirat, Pro Senioren, Jugendbeirat
Städtebauförderung, Förderprogramme des Freistaats zur Ladeinfrastruktur
Reg. Busbahnhof, Radlerparkhaus, Planungen für MobilityHubs auf Bahngelände Süd
mittelfristighoch
Nr.Maßnahme
LeitzielBeschreibung
9Fußgängerzonen 3 Option der Aufwertung im ö-entlichen Raum, Gesamtkonzept Münchener Straße / Salingarten, Ludwigsplatz "Grüner Markt".
Projekt Planung und Umsetzung Gesamtkonzept Münchener Straße / Salingarten und Pilotprojekt Ludwigsplatz
Fokusraum Innenstadt und Fokusraum Bahnhofsareal 9.1: Erstellung eines Gesamtkonzepts fur die Munchener Straße mit Salingarten Fokusraum Innenstadt 9.2: Pilotprojekt Ludwigplatz: Am Samstagvormittag wird die Fahrbahn fur Fahrzeuge gesperrt und fur den Marktbetrieb freigegeben
Münchener Straße, Ludwigsplatz
Federführung/Akteurinnen und Akteure Förderprogramm
Stadt Rosenheim, Tiefbauamt und Verkehrsbehörde, örtlicher Einzelhandel, Anrainer, Seniorenbeirat
Fortschritt / Vorarbeit
Städtebauförderung Verkehrsversuch Fußgängerzone Münchener Straße und Ludwigsplatz
ZeithorizontPriorität
kurzfristigmittel hoch
10Verkehrsentlastung Innenstadt
3 Mit der Fertigstellung der B15 als„Westtangente“ ab 2025 besteht die Chance, den Durchgangs- und Schwerlastverkehr zur Verkehrsberuhigung der Innenstadt aus der Stadt zu halten; Chancen zur Umgestaltung des Verkehrsraums (Entsiegelung, Barrierefreiheit usw.). Optimierung des Parkraumangebots zur Reduzierung von Parksuchverkehr.
Projekt: Schwerpunktsetzung Verkehrsentlastung in der künftigen Innenstadtverkehrsplanung; Planungen und Pilotversuche
11Verbesserung des Angebots für den Fußverkehrs
3 Verbesserte Infrastruktur, Fußgängerfreundlichkeit„Walkability“verbessern in Kernstadt und Außenbereichen; Vermeidung von Gefahrenstellen für Fußverkehr, Passagen fördern
gesamtstädtisch
Projekt Gestalterischer Zusammenhang der Fußgängerzone, Passagen in Innenstadt prüfen und zugänglich machen; Notwendigkeit der Beleuchtung, Sicherung, Beschattung, Begrünung und Barrierefreiheit von Wegen und Aufenthaltsbereichen. Gesamtkonzept Salingarten mit Münchener Straße, Schwerpunktsetzung Kampagne für Verkehrssicherheit.
Fokusraum Bahnhofsareal und Fokusraum Entwicklungsgebiet Bahngelände Süd 11.1: Realisierungswettbewerb Fuß- und Radwegebrücke über den Gleiskörper (=12.1)
12Verbesserung des Angebots für den Radverkehr 3,4Verbesserte Infrastruktur, sukzessiver Ausbau von Radwegen; Schließung von Lücken im Radwegenetz und dazugehöriger Infrastruktur (z.B. Abstellanlagen); Vermeidung von Gefahrenstellen für den Radverkehr, in Kombination mit Maßnahme„Fußverkehr“.
Projekt Weitere Umsetzungsplanung und Umsetzung (insbesondere von Lückenschlüssen und Vermeidung von Gefahrenstellen), aktuelle oBzielle Information zum Planungs- und Umsetzungsstand und bessere Vernetzung der umliegenden Orte mit der Stadt.
Fokusraum Bahnhofsareal und Fokusraum Entwicklungsgebiet Bahngelände Süd 12.1: Realisierungswettbewerb Fuß- und Radwegebrücke über den Gleiskörper (=11.1)
gesamtstädtisch
Stadt Rosenheim, Stadtwerkediv. Förderunegn nach dem Bayerische Gemeindeverkehrs„nanzierungsgesetz (BayGVFG)
Stadt Rosenheim, Tiefbauamt und Verkehrsbehörde, Seniorenbeirat, Pro Senioren,
Städtebauförderung, Förderinitiative Fußverkehr des Bundes usw.
Stadt Rosenheim, Tiefbauamt und Verkehrsbehörde, Fahrradbeauftragter div. Förderungen des Radverkehrs durch Bund und Freistaat
Maßnahmen Radentscheid kurzfristighoch
Innenstadt
Nr.Maßnahme
LeitzielBeschreibung
1Verbesserung Grünausstattung
2 Maßnahmen zur Verbesserung der Grünausstattung und der Scha-ung von ö-entlichen Erholungsräumen in Siedlungsbereichen
Projekt Ergänzung von ö-entlichen GrunLächen in de„zitären Bereichen (gem. Fachkonzept Landschaft und Freiraum)
Fokusraum Bahnhofsareal 1.1: Im Kreuzungsbereich Salinstraße / Anton-Kathrein-Straße Ausösung der Rechtsabbiegerspur, die Fläche als größere Freianlage zum geölneten Bachlauf
gesamtstädtisch
Federführung/Akteurinnen und Akteure Förderprogramm
Stadt Rosenheim, UmweltGrünLächenamt und Stadtplanung
Statistikdaten der Altersstruktur in Siedlungsbereichen zur Evaluierung von Nutzungsbedarfen nutzen
ZeithorizontPriorität
kurzfristighoch
2Aufwertung von deuzitären Grün-und Freisächen
2,4 Aufwertung von de„zitären Grün-und FreiLächen in Ausstattung und Nutzungsangebot, z.B. Salingarten
Projekt Punktuelles Maßnahmenkonzept / Freiraumquartierskonzept zur Aufwertung de„zitärer Grun- und FreiLächen (Detailkonzept im Fachkonzept Landschaft und Freiraum). Planung der Surfwelle mit Umfeld am Ichikawaplatz
Fokusraum Innenstadt 2.1: Umgestaltung des Salingartens zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität; Errichtung ölentlicher Kinderspielplatz, Grunderwerb und Verbesserung der Zuwegung Salingarten, Umgestaltung Parkbereich, Spruhnebelanlage, Verbesserung der Biodiversität, Neubau der ölentlichen Toilette, usw. Fokusraum Innenstadt 2.2: Neugestaltung der Freisächen (Rotunde, Zugangsbereich und Bachlauf, Lokschuppen) Fokusraum 2.3: Aufwertung der noch nicht umgestalteten Freisächen am Salzstadel
gesamtstädtisch
Stadt Rosenheim, Umweltund GrünLächenamt, Stadtplanung
Städtebauförderung kurzfristighoch
3Stärkung der Grünverbindungen
2,4 Sicherung, Vernetzung und Weiterentwicklung von Grün- und Freiräumen zur Erhöhung der Wirksamkeit bestehender Grünanlagen und zur Verbesserung der Erreichbarkeit von nahegelegenen Erholungsräumen (BaumpLanzungen, Entsiegelung etc.)
Projekte: freiräumliche Umsetzungsplanungen zu bereits benannten Grünanlagen und Erholungsräumen gemäß Fachkonzept Landschaftsplanung und Freiraum und Fachkonzept Umwelt-Klima-Klimawandel
Fokusraum Bahnhofsareal 3.1: Baumpsanzungen entlang der Anton-Kathrein-Straße /Gießereistraße
Fokusraum Bahnhofsareal 3.2: Baumpsanzungen entlang der Bahnhofstraße
Fokusraum Innenstadt 3.3: Baumpsanzungen entlang der Königstraße
4Gestaltung von Ortsrändern 2 Gestaltung von Ortsrändern im Übergang zur Landschaft, Ortsrandeingrünung
Projekt Aktualisierte planerische Aussagen zu Ortsrändern, Rückkoppelung mit dem verbindlichen Landschaftsplan im FNP, ggf. Übernahme in die Neuaufstellung des FNP, Kontrollen
5Klima- und Umweltbildungsangebote 1 Umweltbildungsangebote wie bspw. Lehrpfade an naturschutzfachlich interessanten Bereichen, Bildung zur bereits sichtbaren Veränderung des Klimas und Wetterextremen (Hochwasser etc.)
Stadt Rosenheim, Umweltund GrünLächenamt, Stadtplanungsamt
Städtebauförderung mittelfristighoch
6Wasserwege als blaugrüne Achsen
gesamtstädtisch
Projekt Umweltbildungsangebote auf dem Stadtgebiet, Umsetzungskonzept, Klimainformationstafeln an Umsetzungsorten der innerstädtischen Klimaanpassungsmaßnahmen in landschaftlich markanten Bereichen, z.B. Bereiche des FFH-Gebiets Aising und den Mangfall-Auen
2 Erhalt und Scha-ung von o-enen und bewegten WasserLächen im Stadtgebiet ; Schützen und Renaturierung von Wasserwegen als ‘blaugrüne Achsen’, Zugang zum Wasser sichern und weiter ermöglichen.
Projekt Rahmenstudie zu möglichen Aufwertungen an Wasserläufen
Fokusraum Bahnhofsareal 6.1: Die Wassersäche vom Mühlbach wieder erlebbar machen
innerstädtisch
Stadt Rosenheim, Umweltund GrünLächenamt, Stadtplanungsamt, externe Planungsbüros
Stadt Rosenheim, UmweltGrünLächenamt, externe Planungsbüros, Bildungszentrum
Städtebauförderung kurzfristighoch
Richtlinien für die Förderung von Projekten der Bildung für nachhaltige Entwicklung und Umweltbildung in Bayern (FöR-PrBNE) mittelfristigniedrig
Stadt Rosenheim, Freistaat Bayern Fördermöglichkeiten des Bayerischen Landesamts für Umwelt.
Gesetzesgrundlage Umwandlungsverbot Gewässerränder (5 m Radius) mittelfristigmittel
Nr. Maßnahme Leitziel Beschreibung Ort
7Gestaltung der Ortseingänge
2 Unterschiedliche Gestaltung der Stadt- und Ortseingänge.
Projekt Durchführung von Machbarkeitsstudien oder freiräumlicher Realisierungswettbewerben für die Gestaltung ausgewählter Stadtbzw. Ortseingangsbereiche
1 Klimawandelanpassung Innenstadt, Maßnahmen bei Freiraumneugestaltungen, klima„tte Platzbereiche auf BestandsLächen, vergrößerte Schattenbereiche (u.a. durch BaumpLanzungen und Trinkbrunnenangebote)
Bewertung von Wärmeinseln (in der Nacht), Hitzeinseln (untertags) und Kalt- und Frischluftschneisen sowie Kaltluftentstehungsgebieten auf städtischer Ebene, mit dem Ziel, Freihaltebereiche in formellen Planungsinstrumenten festzulegen sowie Maßnahmen zur Reduktion von Warme- und Hitzeinseln zu verorten und in Planungsprozesse und - ablaufe zu integrieren)
Projekt: Sofortmaßnahmen im Bereich von Hitzeinseln (Erstellung eines städtischen Klimamodells und einer Stadtklimaanalyse), Begrünungskonzept Innenstadt
Fokusraum Entwicklungsgebiet Bahngelände Süd 8.1: Klimagerechte Platzbereiche mit vergrößerten Schattenbereichen schalen (u.a. durch Baumpsanzungen), klimaangepasste Bepsanzung Fokusraum Bahnhofsareal 8.2: Teilentsiegelung der Parkplatzsächen mit Baumpsanzungen zur Vermeidung von Hitzeinseln
Südlicher Stadteingang Kufsteiner Straße (Heilig Blut), Nördlicher Stadteingang Westerndorf St. Peter, Östlicher Eingang Innstraße, Westlicher Stadteingang Äußere Münchener Straße/ Schwaig)
gesamtstädtisch
Federführung/Akteurinnen und Akteure Förderprogramm
Stadt Rosenheim, Stadtplanungsamt, Umwelt- GrünLächenamt, externe Planungsbüros
Fortschritt / Vorarbeit
Zeithorizont Priorität
Städtebauförderung mittelfristigmittel bis hoch
Stadt Rosenheim, Stadtplanungsamt, Umwelt- und GrünLächenamt, externe Planungsbüros
Städtebauförderung, UmweltFörderschwerpunkt "Klimaschutz in Kommunen", Förderinitiative Flächenentsiegelung kurzfristig hoch
9 SchwammstadtStrategie
10Kommunale Energieversorgung
1,4 Umsetzung von Prinzipien einer wasserspeichernden Stadt (Schwammstadt) und„abLusslosen Stadtquartieren“ und integrierte Betrachtung von Regenwassermanagement (insbesondere bei Starkregenereignissen), z.B. durch
• Betrachtung der gesamten Retentionskaskade (Dach-GebäudeBaufeld-Straßenraum/Grünraum-Schwammstadt und weiter)
• begrünte Dächer und Fassaden,
• verpLichtende Versickerung bzw. Speicherung (Zisternen o.ä.) am Baufeld
• Minimierung der Unterbauung auf den Baufeldern
• Spartenneuordnung
• (Teil-)Entsiegelung ParkplatzLächen
Projekt: Erstellung von Leitlinien für Um- und Neubauprojekte, bzw. Quartiersentwicklung (Fachkonzept Umwelt-Klima-Klimawandel)
Fokusraum Bahnhofsareal 9.1: Umgestaltung des Salingartens, im Zuge dessen Schalung eines Retentionsraumes
1,4 Umsetzung von Maßnahmen
• zur EnergieeBzienz, z.B. durch die Reduzierung des Energieverbrauchs an Gebäuden und Infrastruktur
• zum Ausbau erneuerbarer Energien,
• zur Berücksichtigung von Energieaspekten bei der Stadtplanung
• zur Entwicklung und Implementierung von intelligenten Energiesystemen
Projekt: Weiterer Ausbau des Fernwärme- und Fernkältenetzes. Erstellung eines kommunalen Energienutzungsplanes oder einzelner Energienutzungspläne, Modellprojekte zur Energiegewinnung
gesamtstädtisch, Bahngelände Süd
Stadt Rosenheim, Stadtplanungsamt, Stadtentwässerung, Umwelt- und GrünLächenamt, Tiefbauamt
Städtebauförderung, UmweltFörderschwerpunkt "Klimaschutz in Kommunen", Förderinitiative Flächenentsiegelung
Klimawandelanpassungskonzept/Begrünungskonzept, aktuell Umsetzungsstart in der Innenstadt kurzfristighoch
gesamtstädtisch
Stadt Rosenheim, Stadtwerke, komro GmbH
Bayer. Förderprogramm Energiekonzepte und kommunale Energienutzungspläne mittelfristigmittel
4.2
Maßnahmenplan
und Fokusbereiche Aufbau, Strukturierung und Fokusbereiche
Aus dem Analyse- und Leitbildprozess werden Ideen, Aussagen und Ergebnisse mit den vorhandenen Konzepten und Bestandsaufnahmen gekoppelt und Ziele für die Entwicklung der Stadt Rosenheim präzisiert. Darauf aufbauend lassen sich in den verschiedenen Handlungsfeldern konkrete Maßnahmen ableiten. Im Maßnahmenplan wird das Gesamtkonzept beschrieben, welches die gesamtstädtischen Maßnahmen benennt und im Raum veranschaulicht. Somit ergibt sich ein detaillierter Blick in das Bearbeitungsgebiet, in dem die Standorte und Flächen künftiger Entwicklungen und Maßnahmen benannt und in einen Zusammenhang gebracht werden.
Zur besseren Übersicht und Lesbarkeit der Pläne wurde zum einen der gesamtstädtische Maßstab gewählt, zum anderen zeigt
ein Plan zur Innenstadt die ortspezi„schen Maßnahmen in der Altstadt als auch auf dem Bahnhofsareal.
Hieraus ergeben sich die Zusammenhänge der einzelnen Maßnahmen der verschiedenen Leitbildbausteine in einem geordnetem Gesamtbild. Die Fokusbereiche zu Innenstadt und Bahnhofsareal, sowie zum Bahngelände Süd werden auf den Folgeseiten zudem gra„sch dargestellt und räumliche Zusammenhänge konzeptualisiert. Die gesamtstädtischen Maßnahmen werden hier in den spezi„schen räumlichen Kontext gesetzt.
Auch die analysierten Ortsteile sind in ihren Konzepten mit dem gesamtstädtischen Maßnahmenkatalog verknüpft und dargestellt.
Die Gesamtstadt
Das Spektrum der möglichen Maßnahmen umfasst die gesamte Stadt Rosenheim. Der große Plan (re.) zeigt den Zusammenhang in der Stadt im Überblick. Detaillierte Pläne zu neun Ortsteilen sowie zur Innenstadt geben genauer Auskunft. Die polyzentrische Struktur der Stadt und die Identität der Ortsteile wird damit sichtbar gemacht.
Beim Blick auf die Gesamtstadtkarte fallen insbesondere die Maßnahmen zum Leitbildgedanken 4 (Rosenheim macht sich „t für die Zukunft) auf, d.h. zum Thema Grünvernetzung und klimarelevante Planungen (Wasser), Gestaltung von Ortseingängen und -rändern. Die Verbesserung von Tre-punkten und„Dritten Orten“wird gleichermaßen in der Kernstadt als auch in den Ortsteilen als Wichtig erachtet. Ebenso sind die Entwicklungen in der Ost-West ausgerichteten Gewerbezone zwischen dem Aicherpark und dem Inn sichtbar. Hier sind Maßnahmen zu Gewerbe und neuen Ar-
beitsformen angesiedelt. Die Lächenhafte Stadterweiterung im Norden aus der Zeit nach 1960 wird in den Maßnahmen als Bereich mit eigenem Quartierscharakter ernst genommen. Hier sind bei den Maßnahmen die Anliegen der Grünausstattung undvernetzung ablesbar
Legende (gilt auch für Maßnahmenplan Innenstadt)
Nummerierung der Maßnahmen nach Farbcode des Leitbilds
Gewerbegebiete
Städtisches ÖPNV-Angebot verbessern
Regionales Busangebot
Verkehrsentlastung Innenstadt
Grünverbindungen
Wasserwege als blaugrüne Achsen
Verbesserung Grünausstattung
Klima- und Umweltbildungsangebote
Maßnahmen ISEK Stadt Rosenheim
ISEK Stadt Rosenheim Maßnahmen
Abb. 85 | Fokusraum Innenstadt
Abb. 86 | Fokusraum Bahnhofsareal
Maßnahmen
EXKURS MASSNAHME NACHVERDICHTUNG UND INNENTWICKLUNG
Beispielhafte Umstrukturierung und Umnutzung 60er Jahre Zeilen
PHASE 0 - Rückbau
Nicht erhaltenswerte und notwendige Strukturen, inkl. Baumbestand werden rückgebaut
PHASE 1 - Fassadensanierung Einsatz vorgefertigter Fassadenelemente in Holzbauweise
PHASE 5 - Aufstockung Aufstockung in Holz-Leichtbauweise aus vorgefertigen Gebäudeelementen
PHASE 6 - Begrünung und Klimadächer extensiver Begrünung, Photovoltaikanlagen (PV) Begrünung der Fassaden und Laubengängen
PHASE 4 - Sanitärmodule Vorgefertige Module in ehemaligen Treppenkernen
PHASE 2 - Fassadensanierung Einsatz vorgefertigter Balkonelemente
Beispielhafte Umnutzung von Hof- und Wirtschaftsgebäuden
Abb. 87 | Bestand
Abb. 88 | Umnutzung Wohnen und Gewerbe
Reihenhaus Typologie Familienwohnen
Barrierefreier Ergänzungsbau z.B. Sonderwohnformen (Mehrgenerationen Wohnen und Dritte Lebensphase Gemeinschaft)
Geschoss- Wohnungs- Umbau + Gewerbe Nutzermix
4.3 Ortsteilkonzepte
Module des„Identi„kationsortes“ und Kombinationsbeispiele des modularen Systems
Konzeption, Identi„kationsort und Vertiefung Grundmodul
Im Folgenden Abschnitt werden neben des gesamtstädtischen, sowie innerstädtischen Maßnahmenkonzepten die Ortsteilkonzepte genauer vorgestellt. Nach der detaillierten zusätzlichen Analyse der neun Ortsteile lassen sich anhand der gesamtstädtischen Maßnahmentabelle auch konkrete Projekte in den Ortsteilen verorten. Es wird empfohlen, zur weiteren Entwicklung der Ortsteilzentren Ideenwettbewerbe, Gutachterverfahren oder Planungsworkshops unter professioneller Begleitung durchzuführen, um Ideenvielfalt zu generieren. Zusätzlich werden ortsteilspezi„sche Konzepte, wie zum Beispiel der „Identi„kationsort“ genauer erläutert:
Der modulare Architekturentwurf des "Identi„kationsortes" in Form eines modularen Gebäudes bietet die Flexibilität, verschiedene Funktionen je nach Bedarf und Kontext anzubieten. Das Konzept zielt darauf ab, einen Lexiblen, anpassungsfähigen Objektraum zu scha-en, der in unterschiedlichen Umfeldern eingesetzt werden kann und verschiedene Funktionen integriert. Dabei zielt das Modul immer auf die Inwertsetzung der Ortsmitten der jeweiligen Stadtbereiche ab.
Der Gebäude kann bspw. als Selbstbedienungsautomat, Pausenplatz, Radstation, Stadtplan oder Bushaltestelle genutzt werden, wobei nicht alle Funktionen gleichzeitig integriert sein müssen. Vielmehr bietet das modulare Design die Möglichkeit, die Funktionen nach Bedarf zu kombinieren oder einzelne Module je nach Situation auszutauschen:
Der Selbstbedienungsautomat ist eine Funktion, die es den Nutzenden ermöglicht, einfache Waren direkt vor Ort zu erwerben. In einem anderen Kontext könnte der Bau auch als Pausenplatz dienen, an dem sich Menschen in einer ruhigen Umgebung für eine kurze Pause zurückziehen können. Hier könnten Sitzmöglichkeiten und ein schattiger Bereich mit einer klei-
nen Infrastruktur zum AuLaden von Mobilgeräten angeboten werden. Eine weitere denkbare Funktion des Moduls ist die Radstation, die es Radfahrerinnen und Radfahrern ermöglicht, ihre Fahrräder sicher abzustellen oder sich für die Nutzung eines Leihfahrrads zu registrieren. Auch ein Stadtplan könnte in das Modul integriert werden, entweder als interaktive digitale Anzeige oder in Form eines physischen Planes, der den Nutzenden hilft, sich im Ortsteil zurechtzu„nden.
Schließlich könnte das Gebäude auch als Bushaltestelle genutzt werden. In dieser Funktion könnte der Bau eine wettergeschützte Wartezone bieten und zusätzlich Echtzeitinformationen zu den Busfahrplänen anzeigen. Die verschiedenen Funktionen müssen nicht gleichzeitig vorhanden sein; vielmehr können sie je nach den Bedürfnissen der Nutzenden und der Umgebung in unterschiedlichen Kombinationen umgesetzt werden. Der modulare Aufbau des kleinen Gebäudes erlaubt es, diese verschiedenen Funktionen je nach Standort und Nutzungskontext zu kombinieren. Es schmiegt sich in die jeweilige funktionale Bedarfslage und räumliche Situation und kann dennoch zum Objekt mit Wiedererkennungswert in den Ortsteilen werden.
Legende (gilt für sämtliche Pläne dieses Kapitels) Icons
Nummerierung der Maßnahmen nach Farbcode des Leitbilds
Begegnungsräume in den Ortsteilen stärken
Zu verbessernde Radinfrastruktur
Eingrenzung Bearbeitungsbereich
Spiel- und Sportplätze
Grünverbindungen
Wasserwege als blaugrüne Achsen
Verbesserung Grünausstattung
Gestaltung von Ortsrändern
Selbstbedienungsautomat Pausenplatz Radstation
Sitzen + Stadtplan
+ Radstation
Versammlungsraum + Bushaltestelle
Projektideen fürAising
In Aising liegt das Hauptaugenmerk auf der einem Erhalt des dörLichen Zentrums um Kirche und Feuerwehr im nördlichen Dorfkern. Aber auch in der weiter nach Süden verlaufenden Aisinger Straße sind Angebote zu stärken, die den Ort ausmachen. Durch den Abbruch des ehemaligen "Alten Wirt" erö-nen sich neue Möglichkeiten zur Ortsentwicklung.
Grundsätzlich sind Orte und Flächen für Begegnung für alle Generationen vorhanden und könnten noch besser ausgebaut sein. Dabei gilt es Grün- und Wasserverbindungen sowie den Ortsrand zu respektieren. Das Dorf ist in seiner Ländlichkeit zu bewahren. Der Ort steht in der Verkehrsdynamik des Stadtgebietes. Die Reduzierung des Schwerlastverkehrs sowie die Verbesserung des ÖPNV sind Anliegen, die sich auf die konkrete Lebenssituation in Aising auswirken können.
Abb. 89 | Maßnahmengra„k Abb.
Ganselbach
Projektideen fürPang
Der Ortsteil Pang ist nach 1960 über seinen Dorfkern hinaus stark gewachsen. Der Charakter eines Dorfes ist im Kern immer noch sichtbar. Die Bedeutung einer Ortsmitte als Ort der Identi„kation und Tre-punkt ist darum eine Hauptaufgabe für die Zukunft. Hier sind auch mögliche Sonderwohnformen (barrierefrei, altersgerecht, kleinteilig usw.) denkbar, die dem Ortskern eine gestärkte Bedeutung geben. Der Kirchvorplatz mit Umfeld kann als Tre-punkt weiter gedacht und aufgewertet werden. (z.B. OberLächengestaltung, Sitzgelegenheiten, usw.).
Die Quartiere mit Einfamilien-, Doppelund Reihenhäusern, die den historischen Kern umschließen, zeigen Baulücken, die zugunsten einer Innenentwicklung bebaut werden können. Dies auch mit Blick auf den zu wahrenden und zu gestaltenden Ortsrand (z.B. durch BepLanzung) Im Dor„nneren sind ehem. Bauernhöfe als Baustruktur neu zu beleben und als Bautyp zu erhalten.
Abb. 91 | Maßnahmenkarte
Abb. 92 | Maßnahmengra„k
Westerndorf am Wasen Maßnahmen
Projektideen fürWesterndorf am Wasen
In Westerndorf am Wasen hat 2024 ein Bebauungsplanverfahren die hauptsächlichen Entwicklungsziele de„niert: Sichern des dörLichen Charakters, maßvolle Nachverdichtung im bebauten Bereich und Neubau und Umbauten im Maßstab des Bestands. Damit kann dem übersichtlichen und historisch gewachsenen Ortsbild Rechnung getragen und die Ortslage in der Landschaft gesichert werden. Die weit sichtbare Wallfahrtskirche St. Johann Baptist ist nicht nur für religiöse Veranstaltungen ein Glanzpunkt. Sie kann auch im Alltag des Dorfes weiter als Mittel-
punkt zusammen mit dem benachbarten Wirtshaus gestärkt werden. Darum kann ihre Umgebung freiräumlich weiter entwickelt werden, einschließlich dem angrenzenden Straßenraum. Eine Besonderheit ist der Dorfweiher, der Westerndorf am Wasen zum in einen zusammenhängenden Landschaftsraum integriert.
Abb. 93 | Maßnahmenkarte
Abb. 94 | Maßnahmengra„k
Kaltenbach
B15
Angerbach
Engergraben
Fürstätt Maßnahmen
Projektideen fürFürstätt
Fürstätt zeigt auch heute noch einen fast unverfälschten Charakter eines Dorfes.
Auch hier gilt die Empfehlung, den dörLichen und stark durchgrünten Charakter zu erhalten. Dies kann auch deswegen gelingen, weil der Ort nicht allzu stark vom Autoverkehr gestört wird. Das macht den Ortskern lebenswert.
Zwischen der Rosenkranzkirche und dem nördlich dazu gelegenen Gasthof kann eine Aufwertung des ö-entlichen Raums erfolgen. Hier kann der Straßenraum in eine Gestaltung integriert werden, die neben einer stärkeren Baumbegrünung auch Möglichkeiten des Aufenthalts bietet (Bänke, Brunnen etc.)
Abb. 95 | Maßnahmenkarte
Abb. 96 | Maßnahmengra„k
Kirchbach
Happing
Projektideen für Happing
Auch durch die Distanz Happings von der restlichen Stadt hat sich das Dorf einen ursprünglichen Charakter inmitten einer Kulturlandschaft bewahrt. Das zeigt sich vor allem in der Ortsmitte, wo zahlreiche abgewinkelte Hofanlagen das Bild prägen. Diese Baustruktur mit großen Wirtschaftsgebäuden könnte eine Bautypologie im Bestand sein, die sich mit neuen Umbaukonzepten und Wohnformen auseinander setzt und gut ergänzt. So könnte Happing von einem stadtweiten Wohnungsdruck pro„tieren, ohne seine gebaute Kontur zu gefährden.
Der Platz mit kleinem Kreisverkehr am Feuerwehrhaus südlich der Kirche kann als Ortsmittelpunkt weiter gestaltet werden. Das ist aktuell schon vorbereitet (Maibaumaufstellen, Happinger Dor-est, Rastplatz für Radfahrerinnen und Radfahrer) und sollte auch mit Maßnahmen der Verkehrsanpassung einhergehen.
Abb. 97
Abb. 98 | Maßnahmengra„k Kufsteiner Straße
Projektideen für die Kastenau
Für den Ortsteil Kastenau sind die Verbindungen zu den anliegenden Stadtteilen wichtig, d.h. sichere Anbindungen für den Fuß- und Radverkehr. Dazu gehört eine Versorgung mit GrünLächen in der nächsten Umgebung. Dieses bietet sich im Osten (in Richtung Inn) sowie im Westen des Quartiers an.
In der Gleichmäßigkeit des Siedlungsbilds ist keine natürliche Mitte oder städtebaulich ablesbare Platzbildung zu „nden. Dieser Raum muss de„niert werden. Um die Pfarrei Heilige Familie bietet sich eine solcher Begegnungsraum im Freien und im
Zusammenhang mit den Angeboten der Pfarrei an. Eine Mitte zu „nden ist für das Quartier wichtig, zumal es abgetrennt von der Stadt eine eigene Identität entwickelt hat und pLegt. Die spärliche Grundversorgung für den täglichen Bedarf zu ergänzen, sollte als Projekt verfolgt werden.
Die homogene Wohnbebauung mit Einund Zweifamilienhäusern und der demographische Trend in Rosenheim legt nahe, dass hier ein zusätzliches Angebot an kleineren barrierefreien und altengerechten Wohnungen sinnvoll ist.
Abb. 99 | Maßnahmenkarte
Abb. 100 | Maßnahmengra„k
Inn
Giesenbach
Langenpfunzen
Maßnahmen
Projektideen für Langenpfunzen
Der Ortsteil Langenpfunzen ist als Dorf nach wie vor erkennbar. Diese bauliche Qualität gilt es zu erhalten. Das bedeutet, dass die Struktur der zumeist ehemaligen Bauernhöfe im Dorfkern erhalten werden soll. Das schließt die bauliche Umnutzung und maßvolle Nachverdichtung im Bestand mit ein.
Die zwei Bereiche mit ö-entlichem Angebot sind der Spielplatz am Laurentiusweg sowie das Umfeld des Gasthofs an der Kreuzung Notburgastraße / St. Georgstra-
ße. Diese beiden Bereiche können im Sinn eines Begegnungsraums für die Bewohnerinnen und Bewohner aller Generationen aufgewertet werden.
Für Langenpfunzen ist besonders wichtig, wie sich Fuß- und Radwegeverbindungen in die Umgebung und auch in die Innenstadt von Rosenheim anbieten, d.h. sowohl für eine Freizeitmobilität als auch für Alltagswege, z.B. zum Einkaufen nach Westerndorf St. Peter.
Abb. 101 | Maßnahmenkarte
Abb. 102 | Maßnahmengra„k
Herderbach
Oberwöhr Maßnahmen
Projektideen für Oberwöhr
Wie der Ortsteil Kastenau oder das nördliche Happing ist auch Oberwöhr eine homogene Stadterweiterung, die hauptsächlich aus Einfamilienhaus- oder Doppelhausbebauung besteht. Hier wohnt eine familienorientierte Bewohnerschaft.
Der Platz vor der Kirche St. Josef Arbeiter am westlichen Ortsrand bietet sich an, um eine Mitte als Tre-punkt zu bilden - auch mit Hinblick auf einen neuen Siedlungsteil nördlich der Krainstraße.
Für Oberwöhr ist es ein großer Pluspunkt, von Grün umgeben zu sein. Darum ist die Zugänglichkeit und Aufwertung angren-
zender GrünLächen wichtig, wobei bei den Waldbereichen im Norden (zur Mangfall) und bei den Bächen im Süden der Wert als Biotop zu beachten ist. Die sichere Zuwegung für den Fuß- und Radverkehr ist für die Bewohnerschaft von Oberwöhr wichtig und demnach auszubauen. Dies betri-t vor allem die Anbindung nach Norden in Richtung Aicherpark.
Im angrenzenden Stadtteil Endorfer Au soll ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb fur das Wohnquartier Endorfer Au mit neuer Fuß- und Radwegebrucke durchgeführt werden. Dieser scha-t dann auch für Oberwöhr neue räumlich-funktionale Verbindungen insbesondere für die Angeobte des Fuß- und Radverkehrs.
Abb. 103 | Maßnahmenkarte
Abb. 104 | Maßnahmengra„k
Mangfallkanal
Mangfall
Auerbach
Kaltenbach
Westerndorf St. Peter Maßnahmen
Projektideen für Westerndorf St. Peter
Der Ortsteil Westerndorf St. Peter zeigt sich als Vorstadt, die entlang einer Ausfallstraße entstanden ist. Davon hat das Dorf mit entsprechender Infrastruktur in der Vergangenheit und heute pro„tiert (Gasthaus, Tankstellen, Dienstleistungen). Dabei gilt es, den Charakter eine eigenständigen Ortsteils zu sichern, der früher eine eigene Gemeinde war. Dabei muss der Verkehr als bestimmende und trennende Größe beachtet werden. Gestaltende Maßnahmen im Verlauf der Westerndorfer Straße (Bäume, Begrünung, Beleuchtung) sollen
den Charakter der reinen Durchfahrt ändern. Besser ist es die Atmosphäre eines bewohnten Lebensraums zu vermitteln.
Auf der Höhe des ehemaligen Rathauses (Einmündung Römerstraße) be„ndet sich eine bereits heute funktionierende Begegnungszone. Dort kann der Ortskern besonders aufgewertet werden, was wiederum auch in der Westerndorfer Straße sichtbar werden sollte.
Abb. 105 | Maßnahmenkarte
Abb. 106 | Maßnahmengra„k
Bahnlinie Rosenheim - München
Gestaltungsbeispiele für Begegnungsräume / Identi„kationsorte
Beispielhafte Verortung von Sonderformen des Wohnens
Bestehende Einfamilienhäuser können sich in ihrer Nutzung und Baustruktur weiterentwickeln. Sie können z.B. mehrere, kleinere Wohnungen, ggf. sogar Büros oder Kleingewerbe aufnehmen.
Im Plan dargestellte bzw. markierte Gebäude sind nur beispielhaft gewählt und keine konkreten Beispiele.
Diversiuzierung der Nutzung und Baustruktur bestehender Einfamilienhaus Siedlungen:
- Sonderformen
- Geschosswohnen
- Gewerbliche Nutzung
- Nahversorgung
Anreize für Nutzung der Sonderwohnformen schalen:
- Sonderwohnformen im bisherigen Lebensumfeld
- Bestlage
- Soziales Umfeld bleibt bestehen
Betreiber:
- Genossenschaftlich
- Dienstleister
- Private Umnutzung + Umbau + Anbau
Um ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) über 10-15 Jahre als räumlich-strategisches Steuerungsinstrument zu etablieren, ist eine regelmäßige ReLexion und Bestätigung der aufgestellten gesamtstädtischen Entwicklungsleitlinien und Maßnahmenschwerpunkte sinnvoll und notwendig. Ein stetiger Abgleich der Festlegungen mit aktuellen Projekten und ebenso stetig sich wandelnden Rahmenbedingungen ist daher von besonderer Bedeutung. Das Einrichten einer regelmäßigen Umsetzungskontrolle (Monitoring) sollte darum mit Abschluss des ISEK-Berichts in die ISEK-Umsetzung übernommen werden.
Erfolgskontrolle als Umsetzungsmotor
Das ISEK soll nicht nur als großes Bündel von Absichtsbekundungen und Vorsätzen gelesen werden, die einem Leitbild folgen. Vielmehr ist mit der Ausformulierung und Beschreibung der Maßnahmen in Kap. 4 die Voraussetzung gegeben, das in den genannten Handlungsfeldern Projekte initiiert und umgesetzt werden.
Das SEK (Stadtentwicklungskonzept Rosenheim 2025) von 2012 hat in seinen letzten Arbeitsständen eine Vielzahl von Zielen und Umsetzungsempfehlungen erarbeitet, die im ISEK begutachtet und sowohl qualitativ als auch quantitativ gesichtet wurden (s. Kap. 1.3 Bestehende Konzepte und Planungen und 1.4. Monitoring). Die Heterogenität der genannten Ideen, die zwischen allgemeiner Vorgabe und lokalisierbarem Projektvorschlag abwechselten, stellte eine besondere Herausforderung dar. Gleichwohl ist der Umsetzungsgrad der Vorschläge in einigen Handlungsfeldern erfasst worden.
Das vorliegende ISEK konzentriert sich auf die wesentlichen Maßnahmen und ihre nachvollziehbare Zuordnung zu den Handlungsfeldern.Ferner soll absehbar sein, ob die einzelne Maßnahme weiter verfolgt wurde.
Teilhaber und Akteure
Der ISEK Prozess in Rosenheim hat in den Jahren 2023-2025 viele interessierte Bürgerinnen und Bürger, Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Handel und Handwerk sowie die Verwaltung und den Stadtrat intensiv mit eingebunden.
Die Beteiligung erfolgte im Rahmen von themenbezogenen Präsenzveranstaltungen, wie zum Beispiel Impulsabende, Zukunftsforen, Marktstände der Ideen, ein digitales Spiel und die Informationen auf der Projekthomepage (WirmachenRosenheim. de). Ferner wurden Fachgespräche mit Expertinnen und Experten durchgeführt.
Damit die Akteure auch weiterhin den Überblick behalten, ist ein abgestimmtes Monitoring hilfreich, welches das ISEK-Ergebnis dauerhaft befragen wird.
Schritte von Monitoring und Evaluation
Am Ende des Kap. 1.4. wird das weitere Monitoring als fortgeführte Auswertung kurz umschrieben. Dies betri-t zum einen die Inhalte und Anliegen des ISEK und zum anderen die Instanzen der Evaluation. Ebenso wichtig sind die Intervalle und die Zuständigkeit eines ISEK-Monitorings, für die Anhaltspunkte gegeben werden können. Indikatoren des Monitorings können vielfältig sein, wie z.B.:
- Investierte Mittel
- Anzahl sanierter Gebäude
- Entsiegelte Flächen
- Anzahl der Leerstände
- GepLanzte Bäume
- Anzahl neu gescha-ener sozialer Einrichtungen
- Neue GrünLächen
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Monitoring und Evaluation ist, dass Monitoring kontinuierlich während der Umsetzung statt„ndet und Evaluation zu bestimmten Zeitpunkten erfolgt.
Inhalte und Intervalle der Evaluation
Stärken-Schwächen-Analyse:
Die SWOT-Analyse könnte nach 3-4 Jahren überprüft werden. Sie basiert auf der Analyse nach erfolgter Bestandsaufnahme auf dem Stand von 2024. Da das Ergebnis aus der SWOT Analyse die Basis für das Leitbild und somit auch für das Maßnahmentableau darstellt, könnte das Ergebnis einer Überprüfung auch eine Änderung dieser Basis mit sich bringen und eine Fortschreibung von Leitbild und Maßnahmentableau auslösen.
Leitbild und Leitziele:
Auch Leitbild und Ziele sind nach 3-4 Jahren prüfenswert. Hier kann sich die Programmierung des ISEK neu ausrichten.
Maßnahmen und Projektvorschläge:
Die vorgeschlagenen Projekte des ISEK sind die zentrale Kategorie der Erfolgskontrolle. Hier zeigt sich die Hauptwirkung des Monitorings als Qualitätskontrolle, d.h. es werden nicht nur Maßnahmen als erledigt / unerledigt erfasst, sondern die Einschätzung zur Qualität des Erreichten dokumentiert. Vor allem wenn es sich um modi„zierte Ergebnisse handelt, ist die neue Einschätzung dazu wichtig.
Das Maßnahmentableau des ISEK kann als Matrix fortgeschrieben werden. Empfohlen wird ein Intervall von 2-3 Jahren. Dabei sind Priorisierung und Fristigkeit anzupassen. Dazu können folgende Kategorien zur Auswertung eingesetzt werden:
- Ort / Zielbereich
- Abgeschlossen zu %
- Umsetzungszeitraum
- Kommentar (Gründe für Verzögerung, Modi„kation, Umsetzungshindernisse, o.ä.)
Insbesondere die Kategorie Ort / Zielbereich ist für die Lokalisierung der Maßnahmen sinnvoll. Deshalb ist es ebenso empfehlenswert mit Hilfe einer Nummern- Far-
bencodierung des ISEK eine zu aktualisierende Stadtkarte anzuwenden.
Zuständigkeit der Evaluation
Die Evaluation eines ISEKs kann innerhalb der Verwaltung ausgeführt werden, d.h. bei der Abteilung, die das ISEK in Auftrag gegeben hat. In Rosenheim ist dies das Stadtplanungsamt, Sachgebiet für Entwicklungsplanung und Städtebau. Dazu ist das koordinierte Einholen von Informationen aus den Dezernaten und Fachstellen des Rosenheimer Rathauses notwendig, wie es beim Monitoring zum„SEK Rosenheim 2025“ ebenfalls unternommen wurde.
Die Evaluation kann sich in weiteren Intervallen (z.B. nach fünf Jahren) an einen Monitoring-Bericht als Zwischenbilanz knüpfen, die von einem externen Fachbüro ausgeführt wird und mehrere Arbeitsschritte umfasst:
- Bewerten (ReLexion über Umsetzungsstand, Wirkungen und Steuerungsbedarf)
- Koordinieren (Überprüfung des integrierten Konzeptansatzes und dessen Veran-
kerung in fachbereichsübergreifendem Handeln, Koordination mit weiteren Förderprogrammen)
- Steuern (Orientierungshilfe, Priorisierungsvorschläge für politische Entscheidungsträger)
Entscheidend ist der Dialog mit dem Stadtrat sowie weiteren Fachgremien. Für diesen Zirkelschluss zwischen Verwaltung und Politik ist das Monitoring ein wichtiger Baustein der Stadtentwicklungsplanung.
In diesen weiteren Intervallen (z.B. nach fünf Jahren) kann der Monitoringprozess ergänzt werden mit der Rückkoppelung in einem der Lenkungsgruppe vergleichbaren Gremium (Politik, Verwaltung, Experten). Hier können im Werkstattformat ZielkonLikte, Priorisierungen und Schwerpunkträume herausgearbeitet und weiter vertieft werden.
Wichtig: Evaluationen, Wirkungsanalysen, Dokumentationen, Sondergutachten für Ausgleichsbeträge, Vermessungen oder Ö-entlichkeitsarbeit etwa im Rahmen des Tages der Städtebauförderung können im Rahmen üblicher Ausgabenansätze gefördert werden (Nr. 18.3 StBauFR 2025).
,Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (Hg.): Evaluierung der Städtebauförderung, Kommunale Arbeitshilfe, Berlin, Bonn 2011 , Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (Hg.): Evaluierung der Städtebauförderung Leitfaden für Programmverantwortliche, Berlin, Bonn 2012
Fortschreibung
Langfristig können Monitoring und Evaluation die Notwendigkeit einer Fortschreibung aufzeigen. Dabei gilt es das bestehende ISEK in seinen einzelnen Teilen anzupassen:
- Bestandsanalyse
- Zwischenbilanzierung / Evaluation des bisherigen Prozesses
- Fortschreibung von Leitbild, Zielen, Handlungsleitlinien
- Angepasste Handlungsräume und Handlungsfelder
- Fortgeschriebene Projekte und Maßnahmen
- Nachgesteuerte Umsetzungsstrategie und Erfolgskontrolle
- Neue oder angepasste Kosten- und Finanzierungsübersicht
Monitoring und Ölentlichkeit
Eine Erfolgskontrolle sollte sich dringend und selbstverständlich mit Elementen der Ö-entlichkeitsarbeit sowie der Bürgerbeteiligung verbinden. Hier kann eine Dokumentation zur Präsentation im ‘Showroom zur Stadtentwicklung’ integriert werdenmit Informationen über aktuelle Stadtentwicklungsprojekte. Somit scha-t das Monitoring nicht nur eine verwaltungsinterne Bestätigungs- und Korrekturmöglichkeit, sondern kann das Thema Stadtentwicklung mit einer Berichtskultur über laufende und künftige Projekte verknüpfen.
4.5 Ausblick
Mit dem vorliegenden ISEK verfügt die Stadt Rosenheim über ein strategisches, informelles Planungsinstrument, das sowohl für die konzeptionelle Entwicklung als auch für die konkrete Projektumsetzung Ansatzpunkte bietet. Die städtebaulichen Leitlinien sind abgestimmt und können viele Jahre lang wirksam sein. Die vorgeschlagenen Projekte sind aus heutiger Sicht beschrieben. Verwaltung und Stadtrat werden regelmäßig darüber beraten, inwieweit der vorgeschlagene Umsetzungszeitraum beibehalten werden kann, ob sich in den nächsten Jahren neue Prioritäten ergeben, sich Projekte verändern oder gar Neue entstehen. Unter Berücksichtigung einer regelmäßigen Aktualisierung bzw. Fortschreibung, ist das Konzept für die nächsten 15 Jahre angelegt.
Es wird empfohlen, dass die Stadt Rosenheim mit Beschluss des ISEKs die Umsetzungsphase beginnt und dabei folgende Aspekte berücksichtigt:
Umsetzen von Impulsprojekten
Neben bereits begonnenen Projekten, die im Sinne einer integrierten Entwicklung wirken (wie z.B. der einjährige Versuch der Erweiterung der Fußgängerzone am Ludwigsplatz) können erste Projekte aus dem ISEK in Angri- genommen werden. Dies können auch kleinere Maßnahmen sein, wie z.B. die Kommunikation zum Sportplatzangebot oder die weitere Stärkung eines Gründermilieus um das Stellwerk 18.
Nachverdichtung und Innenentwicklung
Aufgrund des Wohnungsbedarfs und des ungebrochenen Interesses an GewerbeLächen sind Optionen zu Nachverdichtung und Innenentwicklung ein wichtiger Schlüssel, um die begrenzte StadtLäche Rosenheims besser zu nutzen. Das Flächenmanagement ist dafür ein Handlungsfeld, das kontinuierlich betrieben werden soll. Dazu ist eine quartiersgenaue planeri-
sche Erhebung möglicher Stadtbereiche sinnvoll, in der Flächenpotenziale vermutet werden.
Beratungs- und Steuerungsgremium ‘Lenkungsgruppe 2.0’
Das ISEK wurde von einer Lenkungsgruppe mitgetragen, die sich aus der Verwaltung, Vertretern der Fraktionen des Stadtrates, den Planern und zugeladenen Experten zusammensetzte. Dieses Gremium, das sich empfohlenermaßen auch weiterhin 23 mal jährlich tre-en könnte, würde so den Fortgang des ISEK im Auge behalten in gewissen Intervallen einen Monitoringbericht zur Umsetzung auswerten (s. Kap.9).
Umsetzung und Kümmerer
Voraussetzung für die zügige und erfolgreiche Umsetzung der vorgeschlagenen Projekte ist eine geeignete, professionelle Projektkoordination. Hierzu müssen zunächst klare Zuständigkeiten und die möglichen Akteure bestimmt werden. In der Regel liegt die erste Zuständigkeit für die Projekte in den Fachbereichen der Verwaltung. Eingebunden werden müssen alle relevanten Akteure, die direkt und indirekt zum Erfolg der jeweiligen Projekte und ggf. auch zu deren Finanzierung beitragen können.
Die Aufgaben können u.a. sein:
- fachliche Vorarbeit zur Umsetzung (Formulieren von Aufgabenstellungen, Betreuen von Auftragsvergaben für Planungen, Studien, Gutachten)
- Initiieren und Begleiten von Projektentwicklungen durch weitere Bausteine - Fortführen einer Bürgerbeteiligung zu Stadtentwicklungsthemen
- regelmäßige Erfolgskontrolle (Monitoring), die nachweist, welche Projektfortschritte gemacht wurden. Diese Auswertung wird auf Dauer den deutlichsten Nachweis liefern, wie sich die Ziele des ISEKs für die Rosenheimer Stadtentwicklung entfaltet haben.
Einstieg in aktuelle Förderprogramme
Im Stadtgebiet Rosenheims werden aktuell mehrere Bund-Länder Städtebauförderungsprogramme angewendet. Die Finanzhilfe kann z.B. eingesetzt werden für Investitionen zur Pro„lierung der Zentren und Standortaufwertung, wie, z.B.:
- Aufwertung des ö-entlichen Raumes (Straßen, Wege, Plätze)
- Instandsetzung und Modernisierung von stadtbildprägenden Gebäuden (auch energetische Erneuerung)
- Bau- und Ordnungsmaßnahmen für die Wiedernutzung von Grundstücken mit leerstehenden, fehl-oder mindergenutzten Gebäuden oder Brachen einschließlich vertretbarer Zwischennutzung
- Citymanagement, Beteiligung von Nutzungsberechtigten sowie Immobilien und Standortgemeinschaften.
Damit ist für viele Maßnahmen des ISEK eine Fördergrundlage gegeben.
Einzelne Projekte etwa im Bereich Mobilität oder Klimaschutz können in entsprechende Bundes- und Landesprogramme aufgenommen werden. Infrastrukturelle Themen, wie z.B. die Radwegevernetzung oder die Grünraumverknüpfung sind ggf. auch über europäische Mittel mitzu„nanzieren.
Fördergelder folgen der Logik, dass jene Investitionen, die ko„nanziert werden, als direkten E-ekt weitere private Investitionen nach sich ziehen und somit einen breiten E-ekt erzielen.
Beteiligung und ölentliches Interesse
Eine weitere Voraussetzung für den Erfolg aller Projekte und damit insbesondere der ersten Impulsprojekte ist ein größtmöglicher Konsens mit anschließendem Abwägungsprozess unter den zu beteiligenden Akteuren. Vor allem private Eigentümer und Gewerbetreibende, aber auch betro-ene und interessierte Bürgerinnen und
Bürger sind in diesen Impulsprojekten miteinzubeziehen. Nur dann kann es gelingen, privates Kapital und das Engagement der Akteure für die Aufgaben der Stadtentwicklung zu gewinnen und die Bürgerschaft vom Ertrag der geplanten Projekte zu überzeugen. Das Management der Projekte sollte deswegen auf einem umfassenden Beteiligungs- und Abstimmungsprozess gründen.
Städtebauförderung - Ausblick und weiteres Vorgehen
Als Ergebnis des ISEKs wird eine Empfehlung für die Festlegung eines weiteren Sanierungsgebietes mit Sanierungssatzung in der Innenstadt ausgesprochen. Im nächsten Schritt sind weitere Vorbereitende Untersuchungen hierfür erforderlich.