PODOLOGIE PRAXIS 02/21

Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement

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2021

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Das Nachschlagewerk für Podologinnen und Podologen schlechthin – nun als überarbeitete und ergänzte vierte Auflage!

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Anke Niederau Das große Buch der Nagelerkrankungen ISBN 978-3-95409-062-4 4., ergänzte und überarbeitete Auflage 320 Seiten, gebunden 49,90 Euro

Dieses Lehrbuch bietet jeder Podologin und jedem Podologen das nötige Rüstzeug für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ärzten, Physiotherapeuten, Pflegepersonal u.v.m. In diesem interdisziplinären Behandlungsnetz nehmen sie eine unverzichtbare Rolle ein, denn durch ihre podologische Mitwirkung kann die Behandlungsdauer verkürzt und ein schnellerer Therapieerfolg erzielt werden. ung 1 Einleit

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Die PodoCam

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Editorial º Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement m

Öfter mal was Neues Liebe Leserin, lieber Leser!

Foto: Petra Plaum

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ieses Editorial wurde unter ­dem Einfluss einer ungewohnten Sub­ stanz verfasst: Ich verließ den Schreibtisch, um spontan bei meinem Hausarzt den ersten Schuss Impfstoff gegen COVID-19 zu empfangen. Fertiggeschrie­ ben habe ich diesen Text einen Tag später.

Der Impfstoff, den ich bekam, wurde von einer Person, die eigentlich vor mir dran ge­ wesen wäre, abgelehnt – mein Glück. Ich empfinde das als ein Update meines Im­ munsystems, das bisher zum Glück jede Impfung gut vertragen hat. Öfter mal ein Update – das sollte auch für Ihr Hygienemanagement gelten. Das liegt nicht nur an der Pandemie, sie machte le­ diglich sichtbarer, wie wichtig der Infekti­ onsschutz ist. Denn es gibt ja nicht nur SARS-CoV-2, sondern auch andere Viren, schädliche Bakterien und Pilzsporen – vor Ihnen möchten Sie Ihre Patient*innen eben­ so schützen wie Ihr Team und sich selbst.

Das PODOLOGIE PRAXIS-Team und ich wollen Sie dabei unterstützen, Ihr Hygiene­ konzept auf den neuesten Stand zu bringen bzw. wenn Sie gerade erst eine Praxis zu er­ öffnen planen, ein stimmiges Konzept zu entwickeln. Dieses Heft legt einen Fokus auf den Arbeitsschutzstandard der Berufsge­ nossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW): Ende April aktu­ alisiert, gibt er Orientierung zum Schutz vor einer Ansteckung in jedem podologischen Alltag. Ob Sie in eigener Praxis arbeiten, noch in Ausbildung oder angestellt sind, ob Sie Hausbesuche machen oder in Pflegehei­ men behandeln, ob Sie eine Fortbildung or­ ganisieren oder an ihr teilnehmen wollen – an alle Situationen ist gedacht. Lesen Sie rein!

Des Weiteren finden Sie hier Hygienema­ nagement-Tipps aus der Praxis – gesammelt bei Fußprofis –, Empfehlungen zur Auswahl und Pflege der richtigen Arbeitskleidung so­ wie Wissenswertes zur Händedesinfektion.

PODOLOGIE PRAXIS ∘ 2|2021

Denn Händewaschen und -desinfizieren sind zwar seit mehr als einem Jahr in aller Munde, aber manchmal doch eher gut ge­ meint als gut gemacht. Sie können das bes­ ser!

Warum schmerzt der Zeh? Der zweite Schwerpunkt dieser Ausgabe der PODOLOGIE PRAXIS sind Erkrankungen der Zehen. Neu in der Runde sind die soge­ nannten COVID Toes: Vor allem bei jünge­ ren, asymptomatisch bis leicht an CO­ VID-19 Erkrankten verfärben sich die Ze­ hen im Verlauf der Erkrankung manchmal pink bis dunkelrot. Die Läsionen gleichen oft Frostbeulen, und das unabhängig von der Temperatur. Doch derzeit sieht es so aus, als würden die meisten Betroffenen von al­ leine schnell gesund – ohne Folgen.

Eigentlich ein „alter Hut“ sind Hallux val­ gus, Hallux rigidus und Gicht, doch be­ stimmt haben Sie den einen oder anderen Therapieansatz nicht (mehr) auf dem Schirm. Christine Preiherrs Artikel zum Thema wird das ändern. Barbara von Wirth sensibilisiert Sie zum Thema Wunden und Wundheilung. Dr. Norbert Scholz vermittelt Schritt für Schritt, wie Sie mit Onyclip (Er­ kodent) und GOLDSTADT professional (RUCK) als Klebespangen Erfolge erzielen können. Außerdem stellen wir wie immer neue Studien, Fußpflegeprodukte und An­ gebote rund um die Praxisführung vor.

Was es sonst noch zu erwähnen gibt? Ach ja, meine neue Frisur … nein, die Locken kommen (leider) nicht vom Impfen. Die wurden mir in dreistündiger Kleinarbeit von meiner mittleren Tochter verpasst, die unter anderem damit ihre Zwischenprüfung im Friseurhandwerk bestanden hat.

Das war es mit den Neuigkeiten von unserer Seite, jetzt sind Sie dran! Mögen nur ange­ nehme Überraschungen und Veränderun­ gen auf Sie warten.

Das wünscht Ihnen von Herzen

Petra Plaum Redaktion info@petra-plaum.de

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Seminar-Anmeldung per Fax an: (0 89) 31 89 05-38 Ich/wir melde(n) mich/uns verbindlich an:

Es gelten unsere AGBs und Teilnahmebedingungen, die wir online bereitgestellt haben: www.podologie.de/agb_events/ oder direkt bei der jeweiligen Veranstaltung!

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Anmeldeschluss: 2 Tage vor der Veranstaltung bei Online-Seminaren. t Zielgruppe: Die Seminare richten sich an PodologInnen, FußpflegerInnen (qualifiziert), Medizinische Fachangestellte (MFA), KrankenpflegerInnen sowie interessierte Berufsgruppen.

Podologie Fortbildungen 2021 Unsere aktuellen Online-Seminare finden Sie unter www.podologie.de/kurse

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21. Mai 2022 in Friedrichshafen

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Internationales Symposium Leider mussten wir das Podologie-Symposium 2021 wegen der Pandemie absagen.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen am 21. Mai 2022 im Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen.

Alle Seminare mit vielen Patienten­ beispielen aus der Praxis!

& Besuchen Sie uns online! Alle PodologieSeminare inkl. Online-Anmeldung stehen hier für Sie bereit: www.podologie.de, im Menüpunkt: Kurse & Veranstaltungen.

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AKADEMIE Kompetenzzentrum für podologische Weiterbildung

VNM AKADEMIE – Ein Unternehmensbereich der Verlag Neuer Merkur GmbH Telefon (0 89) 31 89 05-54 s Fax (0 89) 31 89 05-38 s akademie@vnmonline.de s www.vnm-akademie.de

Podologie Praxis 2/2021

Änderungen und Irrtümer vorbehalten.

Inhalt º Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement m

Seite 8.

Fotos Inhalt: Erkodent (S.8), Adobe Stock - Andrey Popov (S.16), Adobe Stock - Lubo Ivanko (S.23), Adobe Stock - ittipol (S.29)

Seite 16.

Seite 23.

Erkrankungen der Zehen & Hygiene­management Editorial Öfter mal was Neues

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Neue Studien

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Nageltherapie Klebespangen Teil 3: Onyclip und GOLDSTADT professional

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Arbeitsschutz Sich selbst und andere schützen in pandemischen Zeiten

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Infektionsprävention Händedesinfektion im Griff – so geht's

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Arbeitskleidung Rundum passend: Der Dress im Job

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Für die Praxis Souverän im Hygienemanagement

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Orthopädie Verkrümmt, entzündet, aus der Reihe: Erkrankungen der Zehen

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Dermatologie Praxiswissen: Wunden Teil 1

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Rheumatologie Gicht: Schmerzattacke in der Großzehe 32

Seite 29.

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Markt & Info

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Vorschau / Impressum

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Titelfoto: Adobe Stock - Smeilov

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m Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement º Neue Studien

Keine Angst vor COVID Toes!

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enn junge Menschen im Som­ mer mit frostbeulenartigen Ze­ henveränderungen in die Pra­ xis kommen, liegt inzwischen ein Verdacht auf der Hand: COVID Toes.

Weiterlesen: Cappel MA, Cappel JA, Wetter DA: Pernio (Chilblains), SARS-CoV-2, and COVID Toes Unified Through Cutaneous and Systemic Mechanisms.

Mayo Clin Proc. 2021 Apr; 96(4):989-1005. doi: 10.1016/j. mayocp.2021.01.009

Diese kutane Manifestation tritt vor allem bei jungen Patienten auf, und zwar einige Zeit nach der Infektion mit SARS-CoV-2 – meistens dann, wenn der PCR-Test bereits negativ ausfällt. Fast alle Menschen mit CO­ VID Toes haben null bis leichte andere Sym­ ptome von COVID-19.

Die Veränderungen an den Zehen schmer­ zen und/oder jucken bei 75% der Betroffe­ nen, jede vierte Person fühlt sich ansonsten wohl damit. Wenn Juckreiz auftritt, können juckreizstillende Salben helfen, bei Schmer­ zen lindert häufig Kälte. In der Regel ver­ schwinden die Läsionen an den Zehen von

allein – bei Kindern und Jugendlichen meis­ tens nach zwei Wochen, bei Erwachsenen manchmal erst nach bis zu sechs Monaten.

Zum typischen Bild der COVID Toes führt eine Entzündung um die Gefäßwand, ver­ bunden mit einer Schwellung der Gefäßzel­ len; thromboseartige Verschlüsse können hinzukommen. So heftig das klingt, so gut ist die Prognose insgesamt. Ob die Erkrank­ ten trotz negativer PCR-Tests noch anste­ ckend sind, ist nicht abschließend geklärt.

Hierzu und zu vielen anderen Besonderhei­ ten um diese Auffälligkeit wird aktuell welt­ weit geforscht. Die Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergolo­ gie in Innsbruck sucht Menschen mit CO­ VID Toes für eine Studie. Sie müssen einer Blutabnahme zustimmen und einen Frage­ bogen ausfüllen. Informationen sind erhält­ lich unter exanthem@i-med.ac.at. uRED

Demnächst Diabetes?

Um das prognostizieren zu können, braucht es mehr Werte als nur den Blutzucker.

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uf der Pressekonferenz im Vorfeld des Diabetes Kongresses 2022, die – wie der gesamte Kongress – ­online stattfand, spielte auch der Prädiabe­ tes eine tragende Rolle. Professor Dr. med.

Andreas Fritsche, Leiter der Abteilung „Prä­

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vention und Therapie des Typ-2- Diabetes“ am Institut für Diabetesforschung und Me­ tabolische Erkrankungen am Universitäts­ klinikum Tübingen, erklärte: „Bisher wurde Prädiabetes lediglich sehr ungenau über die Blutglukose definiert, man wusste nicht ge­ nau, wer wirklich Diabetes und wer Diabe­ teskomplikationen entwickelt.

Unsere Forschergruppe hat, ähnlich wie beim manifesten Diabetes, mithilfe einer Clusteranalyse mehrere Risiko-Sub­typen (Cluster) anhand genauer Stoffwechselana­ lysen definiert.“

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Fotos: Adobe Stock - Christopher (oben), Pixabay - liberatori

Prädiabetes: Wer hat das größte Risiko?

Neue Studien º Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement m

Sie leben mit einem unterschiedlichen Dia­ betesrisiko, kardiovaskulären Risiko, Ne­ phropathierisiko und ihr Leben ist in unter­ schiedlichem Maße bedroht. „Eine differen­ zierte Einteilung des Prädiabetes und des Diabetes ermöglicht es, eine an die Krank­ heitsentstehung angepasste individuelle und frühe Prävention und Therapie von Diabe­ tes und seinen Folgeerkrankungen zu be­ treiben“, verdeutlichte Fritsche.

Prädiabetes heißt die längere Vorstufe des Typ-2-Diabetes, in der der Stoffwechsel schon auffällig ist, aber die Menschen noch nicht krank sind. In einer über 25 Jahren aufgebauten Studie haben Forscherinnen und Forscher der Universität Tübingen mit­ hilfe der Clusteranalyse bei Menschen mit Prädiabetes sechs verschiedene Subtypen mit unterschiedlichem Diabetesrisiko ent­ deckt. Dafür wurde der Stoffwechsel von 899 noch als gesund geltenden Personen mit Prädiabetes detailliert und wiederholt über Jahre untersucht. Sie ­­ wurden intensiv kli­ nisch, l­aborchemisch, kernspintomogra­ fisch und genetisch durchgecheckt und alle relevanten Werte bestimmt.

Drei relativ gesunde Gruppen, drei stark gefährdete Fritsche informierte: „Drei dieser Gruppen – Cluster 1, 2 und 4 – zeichnen sich durch ein niedriges Diabetesrisiko aus. Die Pro­ bandinnen und Probanden der Cluster 1 und 2 waren gesund. Dabei gehören dem Cluster 2 vor allem schlanke Menschen an.

Sie haben ein besonders niedriges Risiko, an Komplikationen zu erkranken.

Das Cluster 4 bilden übergewichtige Men­ schen, deren Stoffwechsel jedoch noch rela­ tiv gesund ist. Die drei übrigen Subtypen – Cluster 3, 5 und 6 – gehen mit einem erhöh­ ten Risiko für Diabetes und Folgeerkran­ kungen einher.

Menschen, die dem Subtyp 3 angehören, schütten zu wenig Insulin aus und haben ein hohes Risiko, an Diabetes zu erkranken.

Menschen aus dem Cluster 5 weisen eine ausgeprägte Fettleber und ein sehr großes Diabetesrisiko auf, weil ihr Körper eine ho­

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he Insulinresistenz zeigt. Die beiden Cluster 3 und 5 sind mit erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert.“ Besonderes Augenmerk verdient auch Sub­ typ 6: „Beim Subtyp 6, der durch einen ho­ hen Anteil an viszeralem Fett und eine In­ sulinresistenz gekennzeichnet ist, treten be­ reits vor einer Diabetesdiagnose Schädi­ gungen der Niere auf “, berichtete Fritsche. „Bei Subtyp 5 und 6 ist auch die Mortalität in der Langzeitbeobachtung erhöht.“ Dies ließ sich auch in einer Kontrollunter­ suchung mit Langzeitdaten über 30 Jahre in der Whitehall-II Kohorte aus London bei 7.000 Probanden zeigen, bei der sich die Einteilung in sechs Prädiabetes- Subtypen bestätigte.

Übrigens: Der Erstautor der Studie, Professor Dr. m ­ ed. Robert Wagner, wurde soeben mit dem Präventionspreis 2021 ausgezeichnet. Wagner, Leiter ­der Endokrinologischen Ambu­lanz der Universitätsklinik ­T ü­­b ingen, bekam den mit 10.000 Euro dotierten Preis von der Deutschen Stiftung ­Innere Medizin (DSIM) und der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) im Rahmen des Internistenkongresses 2021 verliehen.

Die Zukunft: Maßgeschneiderte Behandlungen Die Studienergebnisse sollen künftig Pa­ tientinnen und Patienten zugutekommen, betonte Fritsche: „Wir werden anbieten, dass einzelne Personen in die Risikogrup­ pen-Subtypen einfach eingeteilt werden können. Dazu sind ein oraler Glukose­ toleranztest mit Hormonbestimmung ­nö­tig und einige einfache Labor- und Gewichts­ parameter. Mit einer App kann dann die Zuordnung vorgenommen werden.“ Diese App soll die behandelnden Ärzt*innen da­ bei unterstützen, richtig zu beraten und zu behandeln.

Als nächster Schritt werden prospektive Studien durchgeführt, in denen untersucht wird, inwieweit spezifische und unter­ schiedlich starke Lebensstil-Präventions­ maßnahmen bei unterschiedlichen Sub­ gruppen wirken. An einer Studienteilnahme Interessierte können sich melden über: stoffwechsel­@med.uni-tuebingen.de „Menschen aus den drei Clustern mit nied­ rigem Risiko müssen sich wahrscheinlich lediglich einem regelmäßigen Gesundheits­ monitoring unterziehen“, so Fritsche, „wäh­ rend Menschen aus den Hochrisikoclustern präventive Lebensstilinterventionen bis hin zu medikamentösen Maßnahmen benöti­ gen könnten.“ uRED

Weiterlesen: Wagner R et al.: Pathophysiology-based subphenotyping of individuals at elevated risk for type 2 diabetes. Nat Med. 2021 Jan; 27(1):49-57. doi: 10.1038/s41591-020-1116-9 Udler MS. Identifying subgroups of people at risk for ­type 2 diabetes. Nat Med. 2021 Jan; 27(1):2325. doi: 10.1038/s41591-02001208-2 Fritsche A et al.: Neue Sub­ typen bei Prädiabetes. Diabetologe 2021, vol. 17, p26-31. doi: 10.1007/s11428-02000697-6

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m Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement º Nageltherapie

Klebespangen Teil 3: Onyclip und GOLDSTADT professional

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ie bereits in Heft 3/2020 (S. 10) erwähnt, wurde Onyclip 1990 von Erkodent als aktive Spange eingeführt. Es handelt sich um einen mit Kunststoff beschichteten Metallstreifen ­(Polyester-Epoxid-Beschichtung). Die Lie­ ferung erfolgt in 10 cm langen Streifen, ­3 mm breit, und Onyclip ist als 0,1 mm oder 0,15 mm starker Metallstreifen verfügbar.

Die 0,1 mm starke Version wird in einer hellbeigen Farbe und die 0,15 mm-Version in einem dunkleren Beige vertrieben. Zur Lieferung gehört ein Messstreifen, mit dem die Breite des Nagels gemessen wird, damit die Anwenderin bzw. der Anwender die richtige Länge abschneidet. Die Onyclip wird lediglich an den Enden verklebt, damit der Nagel eine gewisse Bewegungsfreiheit hat und sich dem Zug (Rückstellkraft) der Spange anpassen kann.

Sowohl die BS-Spange (Bernd Stolz GmbH) als auch die Podofix-Spange (3TO-GmbH)

werden vollflächig verklebt (s. Podologie Praxis 1/2021, ab S. 6). Zusätzlich müssen Sie bei der BS-Spange abschließend die Spange und die gesamte Nagelplatte mit dem Kleber versiegeln. Die Onyclip wird, wie auch die Goldstadt-Spange (als Klebe­ spange), nur an den Enden verklebt. Der Grund für die unterschiedlichen Anwen­ dungsempfehlungen lässt sich nach mei­nem Ermessen derzeit wissenschaftlich nicht ­erklären oder begründen. Diese beruhen möglicherweise auf Erfahrungswerten über den Zeitraum der Anwendung der jeweili­ gen Systeme. Da alle drei Spangensysteme funktionieren, scheint die Art der Fixation keine wesentliche Rolle zu spielen. Die ­komplette Versiegelung von Spange und Nagelplatte gibt aber sicher einen zusätzli­ chen Halt auf der Nagelplatte.

Die Onyclip-Spange muss entsprechend der Nagelbreite aus den Metallstreifen zuge­ schnitten werden. Sie wird etwa 1-2 mm kürzer gewählt als die gemessene Breite des Nagels. Dies soll vermeiden, dass die Spange durch einen Überstand den Nagelfalz ver­ letzt und Entzündungen begünstigt. Die Spangenstärke wird entsprechend der Dicke des Nagels gewählt. Die Aktivierung der Spange sollte nicht mehr als 4 mm betragen (siehe Fotos).

Onyclip-Spange am Gipsmodell; zu stark aktiviert. Die Aktivierung muss um zirka 2 mm reduziert werden.

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Onyclip-Spange am Gipsmodell verklebt.

Arbeitsmittel: n Onyclip-Set n Seitenschneider n Rundzange n Klebe-Gel n Entfetter n Onyclip-Streifen 0,1 mm n Onyclip-Streifen 0,15 mm n Korund- oder Diamantschleifer

PODOLOGIE PRAXIS ∘ 2|2021

Fotos: Dr. Norbert Scholz

Die Applikation der Spange Bild für Bild dargestellt

Nageltherapie º Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement m

Tipps: Nagel und Spange gut entfetten, vor dem Ankleben nicht zu lange warten. Während des Klebevorganges nur leicht andrücken.

Onyclip zirka 1 Minute in Position halten.

Während des Klebevorganges nicht ver­ rutschen. Onyclip-Streifen nicht knicken.

Bei zu starker Zugkraft Onyclip mit flachem Spatel abheben. Frühestens nach 12 Stun­ den überlackieren.

1 Mit beigelegtem Messstreifen die Breite des Nagels ermitteln. Die richtige Länge des Onyclip-Streifens entspricht der Breite des Nagels minus 1-2 mm, um Ir­ ritationen im Nagelfalz zu vermeiden.

2 Der Nagelstärke bzw. der Korrektur ent­ sprechenden Onyclip-Streifen auswäh­ len: hellbeige 0,1 mm, beige 0,15 mm stark.

3 Messstreifen auf ausgewählten Ony­clip-

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Streifen auflegen und mit Seitenschnei­ der entsprechend kürzen.

Schnittkanten mit Korund- oder Dia­ mantschleifer abrunden und glätten, ohne dabei die Kunststoffbeschichtung zu beschädigen.

In den Klebezonen links und rechts den Nagel mit dem Korund- oder Diamant­ schleifer glätten (Vertiefungen, Rillen), um eine bündige Klebung zu erreichen.

Wenn nötig, den Onyclip-Streifen mit der Rundzange der Nagelform anpas­ sen, dabei die gewünschte Federkraft berücksichtigen.

Nagel und Onyclip-Streifen mit Ent­ fetter entfetten.

Onyclip-Streifen auf einer Seite mit ei­ nem Tropfen Klebe-Gel benetzen.

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Die kleinen Formen finden ihren Einsatz vor allem an schwer zugänglichen Stellen wie Nagelhaut und Nagelfalz sowie unter dem Nagelrand.

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m Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement º Nageltherapie

9 Danach Onyclip mit dem Spatel zirka 1

Minute in der gewünschten Position halten, um eine möglichst dicke Klebe­ schicht zwischen Nagel und Onyclip zu erreichen. Auch ein Verrutschen der Spange während des Klebevorganges muss vermieden werden. : Zirka eine Minute warten und auf der anderen Seite genauso verfahren. Um Unsicherheiten beim Ankleben von Ony­clip mit dem Spatel zu umgehen, kann die Spange mithilfe eines klaren Klebestreifens aufgebracht werden.

Dazu wird die Spange mit der nicht zu verklebenden Seite auf den Klebestrei­ fen aufgelegt. Dann werden beide En­ den mit Klebstoff versehen, anschlie­ ßend mit der Klebefläche auf den Nagel aufgelegt und mit beiden Daumen eine Minute auf die Nagelplatte gedrückt.

Der Klebestreifen kann nach 12 Stun­ den entfernt werden.

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Wirkende physikalische Kräfte Ein federharter Metallstreifen neigt dazu, seine Form beizubehalten. Wenn man ihn moderat biegt, kehrt er bis zur Materialer­ müdung immer wieder in seine ursprüng­ liche Form zurück. Hierdurch entsteht eine Hebelwirkung- und eine Rückstellkraft. Die Rückstellkraft muss je nach Nagelform und Nageldicke angepasst werden. Im Idealfall wird die Spange zunächst der Nagelwölbung komplett angepasst, so dass sie perfekt sitzt wie eine Passivspange. Durch Biegen gegen die Nagelwölbung wird sie aktiviert. Dabei darf der Abstand zur Nagelplatte nicht grö­ ßer als 3-4 mm sein, da sonst die Rückstell­ kraft zu stark ist. Dies sind Erfahrungswer­ te, mit denen man gut arbeiten kann.

Die folgende Skizze demonstriert, wie die Rückstellkraft auf die Nagelplatte wirkt.

Wenn die um 3-4 mm aktivierte Spange auf einem symmetrischen Nagel (d.h. der Nagel

Onyclip bei Unguis incarnatus mit lateraler Hypergranulation

Onyclip proximal neben einer dreiteiligen Spange

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Die Firma Ruck führte 1990 die GOLD­ STADT professional ein. Sie wird hier als Klebespange in ihrer Anwendung darge­ stellt. Es handelt sich um eine vergoldete Metallblattfeder. Die Goldbeschichtung wirkt laut Hersteller antibakteriell, anti­ entzündlich, ist durch die Goldbeschich­ tung hypoallergen und verursacht deshalb in aller Regel keine Allergien. Durch die Konfektionierung sind die Spangen bei Wahl der richtigen Größe passend zum Na­ gel sofort anwendbar. Die Enden sind be­ reits abgerundet.

Nach Angabe des Herstellers kann die ­GOLDSTADT-Spange mehrfach verwendet werden. Hierzu werden die Enden der Spange nach dem Herauswachsen mit ei­ nem Spatel gelockert, dann wird die Spange abgehoben. Die Goldstadt-Klebespangen sind in einer Breite von 3 mm und einer Stärke von 0,1 mm erhältlich.

Die Spangen werden in 5 Längen geliefert: n 12 mm n 20 mm n 15 mm n 23 mm n 17 mm

Zirka 3-4 mm aktivierte Goldstadt-Klebespange

Goldstadt-Klebespange an beiden Enden verklebt.

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Fotos: Erkodent (oben), Dr. Norbert Scholz (unten) // Illustrationen: HELLMUT RUCK GmbH

GOLDSTADT professional als Klebespange

Nageltherapie º Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement m

ist beidseitig gleichmäßig gewölbt) mittig aufliegt, steht sie an beiden Nagelseiten von der Nagelplatte ab. Drücken Sie die Spange an der linken Seite auf die Nagelplatte, hebt sich die Spange an der rechten Seite zirka 3-4 mm an. Wenn ein Drittel der Spangen­ fläche beidseits mit Kleber fixiert ist, wird der Nagel an beiden Seiten durch die Rück­ stellkraft der Spange angehoben.

Im Grunde genommen wird hier das Prin­ zip der Rückstellkraft einer Fraser-Spange durch ein leichter anzuwendendes Spangen­ system genutzt.

Fotos: Dr. Norbert Scholz (links), HELLMUT RUCK GmbH (rechts)

Zur Demonstration an einem Nagelmodell: Die Goldstadt-Spange ist an der rechten Seite auf einem flexiblen Pappstreifen verklebt. Der Pappstreifen selbst ist nur an der linken Seite verklebt. Da die Spange aktiviert ist, steht sie links etwa 3-4 mm ab.

Bei Druck auf das linke Spangenende hebt sich der auf der auf rechten Seite an der Spange verklebte Pappstreifen zusammen mit der Spange um den Grad der Aktivierung zirka 3-4 mm an.

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Applikation der Goldstadt-­ Klebespange professional 1 Die betroffenen Nagelfalze mit einem

Excavator (zweiseitiges Nagelinstru­ ment) oder einem feinen Diamant-Fis­ surenfräser reinigen und eingewachsene Nagelteile entfernen. Nageloberfläche leicht anrauen und mit einem Cleaner reinigen und entfetten.

2 Im Bedarfsfalle kann der Nagelfalz beid­ seits mit einem Hornhautweicher und einer Tamponade für jeden Nagelfalz vorbereitet werden. Die Tamponaden im Nagelfalz nehmen eventuell in den Falz geratenen Kleber auf, sodass dieser im Nagelfalz keine Reizungen oder nach Aushärten Verletzungen verursachen kann.

3 Bei der Klebespange wird mit der Mess­ hilfe über die gesamte Nagelfläche ge­ messen.

4 Nach Auswahl der korrekten Spangen­ größe werden die Nageloberfläche und die Spange mit einem Cleaner entfettet.

Die Spange wird an beiden Enden mini­ mal zur Nagelplatte gebogen, damit die Enden nicht abstehen. Anschließend applizieren Sie auf das mediale Drittel des Nagels den Aktivator. Dann geben Sie auf die Unterseite des medialen Drit­ tels der Spange den Kleber (medial be­ deutet in diesem Fall an der medialen Zehenseite, nicht das mittige Drittel).

Danach wird die Spange aufgesetzt und mit einem Applikator für zirka 40 Se­ kunden angedrückt. Der Druck sollte nicht zu groß sein, weil der Kleber sich sonst herausdrückt. Wenn die Spange vollflächig verklebt wird, verliert sie ei­ nen Teil der Rückstellkraft.

Jetzt verfahren Sie mit der lateralen Sei­ te entsprechend:

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n auf dem lateralen Drittel des Nagels den Aktivator aufbringen n das laterale Drittel der Unterseite der Spange mit Kleber versehen n das laterale Spangenende für 40 Se­ kunden andrücken n danach eventuelle Kleberreste ent­ fernen

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m Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement º Nageltherapie

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Weiterlesen: In der nächsten Podologie Praxis stellt Ihnen Dr. Norbert Scholz die M ­ etallspange Combiped und ihre Einsatzgebiete vor.

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5 Mit einem lichthärtenden Gel wird zirka

Korrespondenzadresse Dr. med. Norbert Scholz Fachautor Dorfstr. 183, 47647 Kerken E-Mail: praxis-dr-scholz@t-online.de

80% der Nagelplatte bedeckt (von der Nagelwurzel in Richtung Nagelende).

Das Gel darf direkt an die Tamponaden anschließen. Für 2 Minuten mit einem UV-Lichthärtegerät aushärten und die Dispersionsschicht mit einem Cleaner entfernen.

Nach dem Versiegeln von zirka 80% des Nagels einschließlich der Spange wird das lichthärtende Gel für zwei Minuten mit einer UV-Lampe ausgehärtet 6 Sollten die Tamponaden verunreinigt sein oder Kleber von ihnen aufgefangen worden sein, wechseln Sie die Tampo­ naden. Den Nagelfalz können Sie mit einer hautschonenden Tinktur versehen und zusätzlich tamponieren.

Gemäß der Erfahrung des Herstellers gilt für die GOLDSTADT professional Klebespange: n sehr gut geeignet bei deformierten oder verdickten Nägeln, Roll-, Spalt- und Kindernägeln n gut geeignet bei Verhornungen und Hühneraugen im Falz n weniger geeignet bei Nagelfalzent­ zündung, Hypergranulationsgewebe,­­ zu kurz geschnittenen Nägeln und ope­ rativ verändertem bzw. vernarbtem ­Gewebe. u

Besonders praktisch: Der Artikel ist in deutscher Sprache verfasst und gratis abrufbar.

Moellhoff N, Polzer H, Baumbach SF, Kanz KG, Böcker W, Bogner-Flatz V. Unguis incarnatus – konservative oder operative Therapie? Ein praktischer Behandlungsalgorithmus. Unfallchirurg. 2021 Apr; 124(4):311-318. doi: 10.1007/ s00113-020-00903-6

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Im weiten Feld der konservativen Behand­ lungsmaßnahmen sind die Nagelspangen nur eine Fußnote wert. So zeigt sich das zu­ mindest in der Publikation „Unguis incar­ natus – konservative oder operative Thera­ pie? Ein praktischer Behandlungsalgorith­ mus“, die kürzlich im Journal Der Unfallchirurg veröffentlicht wurde. Für Podologin­ nen und Podologen empfiehlt sich die Lektüre dennoch – und das nicht nur, weil „die Anbindung des Patienten an eine Podo­ logie, die ggfs. weitere Maßnahmen, wie z.B. die Anpassung einer Zehenspange, einleiten kann“ empfohlen wird.

Besonders ausführlich stellen die Autorin und die fünf Autoren aus München die ope­ rativen Verfahren vor, die für schwer oder chronisch Betroffene infrage kommen. Bei Schmerzen, florider Inflammation und/ oder hypertrophem Granulationsgewebe

helfen ihnen zufolge meist nagelerhaltende ambulante Eingriffe; bei chronischem Un­ guis incarnatus sind oft erweiterte operative Maßnahmen indiziert.

Die Autoren gehen auf die Emmert-Plastik ebenso ein wie auf die selektive Nagelma­ trixablation, die sowohl chirurgisch als auch chemisch möglich ist. „Mehrere Studien konnten zeigen, dass die chirurgische Re­ sektion zwar zu weniger Rezidiven führt, die chemische Ablation aber insgesamt bessere postoperative Ergebnisse erzielt“, führen sie an und geben Einblicke in den Ablauf und mögliche Folgen beider Prozeduren.

Fazit: Ein übersichtlicher, ansprechend be­ bilderter Artikel, der die prä- und postope­ rative Behandlung sowie manche Beratung in der podologischen Praxis erleichtern ­kann. uRED

PODOLOGIE PRAXIS ∘ 2|2021

Fotos: HELLMUT RUCK GmbH

Neu erschienen: Behandlungsalgorithmus zum Unguis incarnatus

Arbeitsschutz º Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement m

Sich selbst und andere schützen in pandemischen Zeiten Die aktuelle Fassung des SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandards für die Podologie

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ie aktuelle Lage stellt Praxisinha­ ber*innen vor zusätzliche Heraus­ forderungen. Die Berufsgenossen­ schaft für Gesundheitsdienst und Wohl­ fahrtspflege hat daher einen Branchenstan­ dard speziell für podologische Praxen ent­ wickelt. Hier Auszüge aus der aktualisierten Fassung vom 26. April 2021: I. Sicherheit und Gesundheit bei der ­Arbeit – in Pandemiezeiten (…) Dieser Standard basiert auf der „SARSCoV-2- Arbeitsschutzverordnung“ (Coro­ na-ArbSchV) sowie der „SARS-CoV-2Arbeits­schutzregel“ und dem „SARS­-CoV2-Arbeitsschutzstandard“ des Bundesmi­ nisteriums für Arbeit und Soziales (BMAS). (…)

II. Betriebliches Maßnahmenkonzept für zeitlich befristete zusätzliche Maßnahmen zum Infektionsschutz vor SARSCoV-2 (SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard für die Podologie) Die Verantwortung für die Umsetzung not­ wendiger Infektionsschutzmaßnahmen trägt die Praxisleitung entsprechend dem Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung. (…)

Foto: Adobe Stock - peterschreiber.media

1 Arbeitsplatzgestaltung

Der Mindestabstand von 1,5 Metern muss in allen Räumen der Praxis eingehalten wer­ den. Befinden sich mehrere Personen in ei­ nem Raum, darf nach der SARS-CoV-2-Ar­ beitsschutzverordnung eine Mindestfläche von 10 Quadratmetern pro Person nicht un­ terschritten werden – vorbehaltlich zwin­ gender betrieblicher Gründe (…).

An Stellen, an denen das Einhalten des Min­ destabstands von 1,5 Metern nicht sicher­ gestellt werden kann, müssen andere tech­

PODOLOGIE PRAXIS ∘ 2|2021

nische oder auch organisatorische Schutz­ maßnahmen ergriffen werden, etwa bisher anderweitig verwendete Räumlichkeiten nutzen, Mobiliar anders anordnen, Sitzge­ legenheiten reduzieren. Im Empfangsbe­ reich und überall dort, wo es die Behand­ lung und die räumliche Situation zulassen, sollte zum Beispiel eine transparente Ab­ trennung zwischen Patientinnen und Pati­ enten und den Beschäftigten aufgestellt wer­ den. Dabei ist zu gewährleisten, dass: n Abtrennungen den Atembereich voll­ ständig vom Nachbararbeitsplatz tren­ nen; Mindesthöhe: 2 Meter; die Breite richtet sich nach der Bewegungsfläche der Beschäftigten plus Sicherheitsauf­ schlag von 30 cm links und rechts n ein vollständiger Luftaustausch weiter möglich bleibt n keine zusätzlichen Gefahren zum Bei­ spiel durch scharfe Kanten entstehen. (…)

2 Sanitär- und Pausenräume

In den Räumen der Praxis sind ausreichend hautschonende Flüssigseife, Händedesin­ fektionsmittel und Einmalhandtücher (aus Papier oder Textil) zur Verfügung zu stellen. (…) Einen Hautschutz- und Händehygiene­ plan finden Sie unter www.bgw-online. de/media/BGW06-13-031.

Für Beschäftigte sind gut lüftbare Pausen­ bereiche in den Praxisräumen auszuweisen, in denen sie essen und trinken können. (…)

Idealerweise werden Pausen im Freien ver­ bracht.

Für eine ausreichende Reinigung und Hy­ giene ist zu sorgen, eventuell mit verkürzten Reinigungsintervallen. Sanitärräume sollen arbeitstäglich mindestens einmal gereinigt werden.

Weiterlesen: Unter www.bgw-online.de/ corona-schutz-podologie finden Sie zudem: n weitere Informationen zur Mindest­fläche n Hinweise zu Ausnahmen und weiteren Schutzmaßnahmen bei kurzzeitiger Erhöhung der Personendichte zu Ausbildungszwecken oder durch notwendige Begleitpersonen von Pa­tientinnen oder Patienten

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m Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement º Arbeitsschutz

3 Lüftung Durch verstärktes Lüften kann die Konzentration von möglicherweise in der Raumluft vorhandenen virenbelasteten Aerosolen reduziert werden. Die einfachste Form der Lüftung ist die Stoßlüftung. Ein Luftaustausch sollte regelmäßig alle 20 Minuten erfolgen. Dies gilt für alle Behandlungs-, Gruppen-, Pausen- und Sanitärräume – auch bei ungünstiger Witterung.

Empfohlen wird dabei: n Fenster und Praxistür komplett öffnen und idealerweise für Durchzug in den Räumen sorgen (Querlüftung). n Zirka 3 bis 5 Minuten lüften im Winter (schneller Luftaustausch aufgrund hohen Temperaturunterschieds zwischen Innenraum und Außenluft) n Zirka 10 bis 15 Minuten lüften im Sommer (langsamer Luftaustausch aufgrund geringen Temperaturunterschieds zwischen Innenraum und Außenluft) n Eine kontinuierliche Lüftung über gekippte Fenster kann ergänzend zur Stoßlüftung sinnvoll sein, um ein zu starkes Ansteigen einer möglichen Konzentration virenbelasteter Aerosole in der Raumluft zu vermeiden n Pausenräume sind grundsätzlich regelmäßig zu lüften. Sollten mehrere Personen gleichzeitig die Pausenräume nutzen, sollten diese durchgängig gelüftet werden.

Das Übertragungsrisiko von SARS-CoV-2 über raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen, zum Beispiel Klimaanlagen) ist insgesamt als gering einzustufen, sofern: n ausreichend Außenluft zugeführt wird n oder der Umluftanteil über einen geeigneten Filter geleitet wird. Kann ein Umluftbetrieb nicht vermieden werden, sollen nach Möglichkeit höhere Filterstufen eingesetzt werden (zum Beispiel von Klasse F7 auf F9), sofern technisch möglich können auch HEPA-Filter der Klassen H13 oder H14 verwendet werden. RLT-Anlagen sollen daher nicht abgeschaltet, sondern der Außenluftanteil möglichst erhöht werden.

Der Umluftbetrieb von RLT-­Anlagen, soweit sie nicht über einen ausreichenden Filter verfügen, soll unterbleiben, weil er im Einzelfall infektionsfördernd sein kann. (…) Geräte, die die Konzentration virenbelasteter Aerosole reduzieren (zum Beispiel Luftreiniger), dürfen ebenfalls nur ergänzend zu Lüftungsmaßnahmen eingesetzt werden, wenn sie sachgerecht aufgestellt, betrieben und instandgehalten werden (Reinigung, Filterwechsel usw.). Die Geräte müssen mit geeigneten Filtern ausgerüstet sein. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten www.bgw-online.de/corona-lueftung

4 Hausbesuche, podologische Be-

handlungen an weiteren Einsatzorten, Dienstfahrten Die Hygiene- und Schutzmaßnahmen für Beschäftigte und Patienten bzw. Patientin­ nen in podologischen Praxen gelten ent­ sprechend auch bei Hausbesuchen. Ob sich die Maßnahmen im häuslichen Umfeld des Patienten bzw. der Patientin umsetzen las­

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sen, ist vor dem Hausbesuch zu prüfen und sicherzustellen. n Mindestfläche von 10 Quadratmetern für jede im Raum befindliche Person si­ cherstellen sowie Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen einhal­ ten entsprechend Punkt 8. n Während der Tätigkeit sollen grund­ sätzlich unnötige Kontakte zu weiteren Personen vermieden werden. n Patientinnen und Patienten tragen die vorgeschriebene Bedeckung von Mund und Nase nach den jeweiligen Verord­ nungen der Länder n Beschäftigte tragen Mund-NasenSchutz bzw. FFP2-Maske oder eine gleichwertige Atemschutzmaske – ohne Ausatemventil entsprechend Punkt 15 n persönliche Hygiene/Händedesinfekti­ on beachten n Lüften der Räume vor Beginn der Tätig­ keit und regelmäßiges Lüften entspre­ chend Punkt 3.

Bei podologischen Behandlungen in ande­ ren Einrichtungen (zum Beispiel in Wohn-/ Pflegeeinrichtungen) müssen die eigenen Hygieneregeln vorab mit den vor Ort gülti­ gen Regeln abgestimmt werden. (…)

5 Besondere Infektionsschutzmaßnah-

men für podologische Praxen Nach Betreten der Praxis sollten sich alle Beschäftigten sowie andere Personen die Hände gründlich waschen oder desinfizie­ ren. Patientinnen und Patienten sowie wei­ tere Personen tragen in den Praxisräumen die entsprechende Bedeckung von Mund und Nase nach den jeweiligen Verordnun­ gen der Länder. Die zu behandelnden Hautund Nagelflächen sind vor der Behandlung gründlich zu waschen oder zu desinfizieren.

Dabei sind medizinische Einmalhandschu­ he zu tragen. Es sind zusätzlich die Hinwei­ se unter Punkt 15 zu beachten. Vor und nach jedem Patientenkontakt sind die Hän­ de zu desinfizieren. Das Händedesinfekti­ onsmittel muss mindestens „begrenzt viru­ zid“ sein. (…) Aktuelle Hinweise zu Schnell­ tests sowie zu den Maßnahmen im Arbeits­ schutz finden Sie unter: www.bgw-online. de/corona-schnelltests (…)

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Arbeitsschutz º Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement m

6 Homeoffice – Büroorganisation

< Zutritt von Patientinnen und Patien-

Durch Homeoffice lässt sich die Zahl der gleichzeitig in der Einrichtung anwesenden Beschäftigten verringern. Somit werden Kontakte reduziert. (…)

ten und anderen Personen Der Zutritt von Patientinnen und Patienten oder anderen Personen, zum Beispiel Hand­ werks-, Kurier- und Lieferdienste, sollte nach Absprache erfolgen. (…) Praxisfremde Personen müssen über die Maßnahmen in­ formiert werden, die aktuell in der Praxis zum Infektionsschutz vor SARS-CoV-2 gel­ ten (Abstand halten, Händehygiene, MundNasen-Schutz tragen, regelmäßige Lüftung usw.). (…)

7 Interne Besprechungen und Schulun-

gen von Beschäftigten Besprechungen oder Schulungen vor Ort in der Praxis sind auf das absolute Minimum zu reduzieren oder zu verschieben. Alterna­ tiv sollten, soweit möglich, Telefon- oder Vi­ deokonferenzen eingesetzt werden. (…)

= Handlungsanweisungen für Ver8 Ausreichende Schutzabstände

Grundsätzlich muss der Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen einge­ halten werden. (…)

dachtsfälle Personen mit Symptomen einer ungeklär­ ten Atemwegserkrankung/Verdacht auf ­eine SARS-CoV-2- Infektion haben der ­Einrichtung fernzubleiben. (…)

9 Arbeitsmittel und Werkzeuge

Alle Arbeitsmaterialien, Instrumente und Werkzeuge sind möglichst personenbezo­ gen zu verwenden. Nach Gebrauch der Ins­ trumente an Patienten bzw. Patientinnen sind die geforderten Schritte der Aufberei­ tung gemäß Medizinprodukte-Betreiber­ verordnung in Verbindung mit der Empfeh­ lung zu „Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten“ einzuhalten: Gemeinsam genutzte Arbeits­ mittel, wie zum Beispiel Telefon, Tastaturen oder Kartenlesegeräte, und andere Oberflä­ chen, mit denen die Beschäftigten bzw. Pa­ tienten und Patientinnen in Berührung kommen, sind regelmäßig nach dem aktu­ ellen Hygieneplan zu reinigen. (…) : Arbeitszeit- und Pausengestaltung

Die Belegungsdichte von gemeinsam ge­ nutzten Räumen ist zeitlich zu entzerren – etwa durch versetzte Arbeits- und Pausen­ zeiten oder durch Schichtbetrieb. (…)

Foto: Pixabay - Alexandra Koch

; Aufbewahrung von Arbeitsbeklei-

dung und persönlicher Schutzausrüstung Besonders strikt ist auf die ausschließlich personenbezogene Benutzung jeglicher per­ sönlichen Schutzausrüstung (PSA) und Ar­ beitsbekleidung zu achten. Die personenbe­ zogene Aufbewahrung von Arbeitskleidung und PSA ist getrennt von der Alltagsklei­ dung zu ermöglichen. (…)

PODOLOGIE PRAXIS ∘ 2|2021

Nur sachgemäß genutzte und gut sitzende FFP2-Masken bieten den angestrebten Fremd- und Eigenschutz.

> Psychische Belastungen durch Coro-

na minimieren Die BGW stellt ihren Mitgliedsunterneh­ men verschiedene Hilfsangebote wie bei­ spielsweise die telefonische Krisenberatung, das Krisencoaching für Führungskräfte oder eine Hilfestellung nach Extremerleb­ nissen zur Verfügung: ­ www.bgw-online.de/psyche (...) ? Mund-Nasen-Schutz und persönliche

Schutzausrüstung Aufgrund der aktuellen Pandemielage ist bis auf Weiteres Folgendes umzusetzen: n Beschäftigte tragen in den Räumen der Praxis mindestens einen Mund-NasenSchutz. n Bei unmittelbarem, engem Kontakt mit einem Abstand unter 1,5 Meter zu Pa­ tientinnen oder Patienten ist eine FFP2-Maske oder eine gleichwertige Atemschutzmaske – ohne Ausatemven­ til – zu tragen. n Nach Maßgabe der Gefährdungsbeur­ teilung sind außerdem Schutzkleidung und Augenschutz notwendig.

Darüber hinaus sind weitreichendere Rege­ lungen der Länder oder des Bundes ver­ pflichtend und ebenfalls von Arbeitgebern sowie Arbeitgeberinnen umzusetzen. (…)

uRED

@ Unterweisung und aktive Kommunikation Unterweisungen zum Arbeitsschutz müssen auch während der Pandemie durchgeführt und dokumentiert werden. Die Kommunikation der Präventions- und Arbeitsschutzmaßnahmen gegen das SARS-CoV-2-Infektionsrisiko in der Praxis muss sichergestellt werden. (…) Für Unterweisungen sind auch die Informationen auf folgenden Seiten hilfreich: n www.bzga.de n www.infektionsschutz.de/coronavirus n www.zusammengegencorona.de n www.bgw-online.de/corona (…)

Den vollständigen SARS-CoV2-Arbeitsschutzstandard für die Podologie können Sie herunterladen unter www.bgw-online.de/corona-schutzpodologie Auf den Seiten der BGW finden Sie auch andere Handreichungen rund um Hygiene, Infektions- und Arbeitsschutz, die regelmäßig aktualisiert und ergänzt werden.

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m Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement º Infektionsprävention

Händedesinfektion im Griff – so geht's

80 Prozent der Infektionen von Mensch zu Mensch erfolgen über die Hände. Erreger wie Pilze, Warzenviren oder Bakterien übertragen sich auf diesem Wege.

Doch selbst in Zeiten der Pandemie mag sich das eine oder andere Händeschütteln, manch eine Berührung ohne Handschuhe nicht vermeiden lassen. Mit einer konsequenten und sachgemäßen Händedesinfektion bleibt der Kontakt ohne unerwünschte Folgen.

n vor Arbeitsbeginn und nach Arbeits­ ende, also unmittelbar vor und nach je­ der Patientenbehandlung n nach dem Kontakt mit infektiösem oder potenziell infektiösem Material n vor und nach dem Überziehen von Handschuhen n nach der Toilettenbenutzung n vor und nach den Pausen desinfizieren muss.

Das Tragen von Ringen, Armbanduhren oder Armreifen ist während der Arbeit ver­ boten, da diese Schmuckstücke regelrechte Sammelbecken für Keime sind und sich die Verunreinigungen oft nur unzulänglich ent­ fernen lassen.

Tabu sind im Übrigen auch lange Finger­ nägel: Verschiedene Studien belegen, dass lange und / oder künstliche Fingernägel so­ wie Nagellack eine Besiedlung mit pathoge­

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nen Keimen und Pilzen fördern. Lange Fin­ gernägel können außerdem zu Verletzun­ gen führen.

Händedesinfektion elimiert Umweltkeime Beim Händewaschen lösen sich die obers­ ten Epithelschichten ab, dadurch wird Schmutz entfernt, jedoch bei weitem nicht alle Mikroorganismen, welche die Haut ­permanent besiedeln. Die Medizin unter­ scheidet drei Kategorien von Hautflora: n Die transiente Hautflora Hierzu gehören Keime, welche aus der Umwelt kommen und die oberen Haut­ schichten vorübergehend und in wech­ selnder „Besetzung“ besiedeln – Bakte­ rien, Viren, Mykobakterien, Pilze und Sporen. Oft sind diese pathogen und füh­ ren zur Manifestation von Krankheiten. n Die residente Hautflora Hierzu gehören Keime, die fester Be­ standteil der physiologischen Flora sind, also ständig auf der Haut leben – insbe­ sondere Staphylokokken, Mikrokokken, Corynebakterien und andere. Generell sind sie auf intakter Haut nicht patho­ gen. Bei offenen Wunden können sie je­ doch Infektionen auslösen. n Die infektiöse Flora Gemeint sind Erreger bereits bestehen­ der Infektionen. Die infektiöse Flora kann durch eine Desinfektion oder Wa­ schung nicht entfernt werden.

In der podologischen Praxis gehören Keime wie insbesondere Hautpilze, Warzenviren oder Eitererreger zum Alltag. Eine fachge­ rechte hygienische Händedesinfektion schützt Patienten, Podologen und Praxis­ mitarbeiter gleichermaßen und ist nicht nur wirksamer als Händewaschen, sondern auch hautschonender.

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Foto: Adobe Stock - ok-foto

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est steht: Selbst ausgiebiges Waschen der Hände ist kein zuverlässiger Schutz vor Infektionen. Wasser und Seife entfernen zwar sichtbaren Schmutz und immerhin 80 bis 90 Prozent der gefähr­ lichen Mikroorganismen. Doch Podologen­ hände müssen nicht nur sauber, sondern „rein“, also zu annähernd 100 Prozent keim­ frei sein. Dies kann nur die hygienische Händedesinfektion mit einem geeigneten Desinfektionsmittel gewährleisten.

Die 2008 mit Unterstützung des Bundesge­ sundheitsministeriums gegründete nationa­ le Kampagne „AKTION Saubere Hände“ definiert fünf Indikationen für Händedes­ infektion, von denen für Podologen vor al­ lem zwei relevant sind: die Händedesinfek­ tion vor sowie nach dem Patientenkontakt.

Konkret, im Praxisalltag heißt dies, dass der Podologe seine Hände

Infektionsprävention º Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement m

Es gibt keine Standardmethode Für eine effektive Händedesinfektion sind folgende Punkte zu beachten: n Alle Flächen und Bereiche der Hände mit dem Desinfektionsmittel benetzen, insbesondere Daumen, Fingerkuppen und Nagelfalz n Die erforderliche Einwirkzeit befolgen – Desinfektionsmittel müssen mindes­ tens 30 Sekunden einwirken (Hersteller­ angaben beachten!) n Die richtige Konzentration verwenden – alkoholische Händedesinfektionsprä­ parate sind meist gebrauchfertige Lösun­ gen, die nicht verdünnt werden dürfen n Nur trockene Hände desinfizieren, da nasse Hände zu einer Verdünnung des Präparats führen und die Wirkung be­ einträchtigen können n Bei empfindlicher Haut duft- und farb­ stofffreie, alkoholische Händedesinfek­ tionsmittel verwenden Wie genau Sie Ihre Hände desinfizieren, bleibt ihnen überlassen, unverzichtbar ist je­ doch, dass die Hände bei der Desinfektion vollständig feucht und benetzt sind und Daumen, Fingerzwischenräumen, Nagelfalz sowie Fingerkuppen besondere Beachtung finden.

Was beim Desinfizieren der Hände wichtig ist Die nachfolgend dargestellte Reihenfolge der Einreibemethode ist nur als Empfeh­ lung zu betrachten: 1 Drei bis fünf Milliliter (zwei bis drei Hü­ be aus Wandspendern) alkoholische Handdesinfektion in die trockene Hohl­ hand und auf die Handgelenke geben und die Handflächen aufeinander rei­ ben.

2 Die rechte Handfläche auf dem linkem und die linke Handfläche auf dem rech­ tem Handrücken reiben.

3 Handfläche auf Handfläche mit ver­ schränkten, gespreizten Fingern reiben.

4 Außenseite der Finger auf gegenüberlie­ gende Handflächen mit verschränkten Fingern reiben.

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5 Den rechten und linken Daumen in der

geschlossenen Handfläche kreisend ein­ reiben.

6 Geschlossene Fingerkuppen in der rech­ ten beziehungsweise linken Handfläche kreisend reiben.

7 Mindestens 30 Sekunden Einwirkzeit einhalten. Zur Inaktivierung bestimm­ ter Keime wie beispielsweise unbehüll­ ter Viren reichen 30 Sekunden nicht aus und es sind bis zu zwei Minuten Ein­ wirkzeit erforderlich.

Desinfektionsmittel – Mittel der Wahl gegen Krankheitserreger Bei der Auswahl des geeigneten Desinfektionsmittels ist es wichtig, auf das Wirkungsspektrum des Präparats zu achten. Für die hygienische Händedesinfektion ist generell eine bakterizide, fungizide sowie begrenzt viruzide Wirksamkeit erforderlich. Händedesinfektionsmittel enthalten als Hauptwirkstoff Alkohole wie Ethanol, Isopropanol und n-Propanol, welche die genannten Anforderungen erfüllen und damit bereits ein großes Spektrum abdecken (Wirkungsbereiche A und B). Bei einigen Desinfektionspräparaten wird die Bandbreite noch durch bestimmte Zusatzstoffe erweitert. Gute Einreibepräparate enthalten überdies rückfettende und hautpflegende Zusatzstoffe, da ein rein alkoholisches Desinfektionsmittel durch seine stark austrocknende Wirkung bei häufiger Anwendung zu Hautschäden führt.

Die meisten Mikroorganismen werden durch gängige Desinfektionsmittel zuverlässig abgetötet oder inaktiviert. Eine sachgemäße Durchführung vorausgesetzt, werden die Keime bei der Händedesinfektion auf eine so geringe Zahl reduziert, dass es zu keiner Infektion kommen kann. Die Wirksamkeit des Präparats hängt von dessen Art, Konzentration und der Einwirkzeit ab, zudem spielt natürlich auch die Anzahl der zu eliminierenden Keime eine bedeutende Rolle. Sporen (etwa Clostridium difficile) werden durch Händedesinfektion nicht inaktiviert, daher müssen die Hände anschließend zusätzlich gewaschen werden.

Bei Kontamination mit Hepatitis B-Viren sind Händedesinfektionsmittel einzusetzen, deren Wirksamkeit gegen Hepatitis B-Viren nachgewiesen ist. Da hier die Einwirkzeit und Art der Anwendung von den Standardempfehlungen abweichen kann, müssen unbedingt die Anwendungshinweise der Desinfektionsmittelhersteller beachtet werden.

Umfassende Informationen über Wirkungsspektren, die Auswahl des richtigen Produkts, die korrekte Anwendung sowie rechtliche Aspekte der Desinfektion gibt es vom Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz, zum Beispiel über folgende Links: www.desinfektionsmittelliste.de/Home/Page/1 www.iho.de/aktuell/desinfektionsmittelspender/ www.iho.de/aktuell/haendehygiene-so-wirds-richtig-gemacht/

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m Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement º Infektionsprävention

In den Schulungs- und Beratungszentren der BGW (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege) stehen Expert*­ innen verschiedener Fach­ richtungen im Rahmen einer Hautsprechstunde zur Verfügung.

Den individuellen Ursachen der Hautbeschwerden wird hier auf den Grund gegangen und es werden gemeinsam Strategien zur Gesunderhaltung der Haut ent­wickelt. www.bgw-online.de/DE/ ArbeitssicherheitGesundheitsschutz/ Schulung-Beratungschuberz/SchulungBeratung-schuberz_node Überdies lädt die BGW bei berufsbedingten Hautproblemen zu Hautschutzseminaren ein. Dort wird über optimalen Hautschutz und die richtige Hautpflege informiert und ein individueller Hautschutzplan erstellt. www.bgw-online.de/DE/ ArbeitssicherheitGesundheitsschutz/ Gesunde-Haut/StartseiteRubrik-Gesunde-Haut

Nicht nur die Desinfektion, sondern auch die Hautpflege ist wichtig

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Beim Händewaschen die Haut schonen Grundsätzlich gilt: zuerst Hände desinfizie­ ren, dann waschen – auch bei sichtbaren Verschmutzungen. Die Berufsgenossen­ schaft für Gesundheitsdienst und Wohl­ fahrtspflege (BGW) rät allerdings, die Haut durch eine angemessene Vorgehensweise beim Händewaschen zu schonen – laut BGW gehören Hautkrankheiten zu den häufigsten Berufserkrankungen. Erste An­ zeichen einer Hautschädigung sind meist raue, trockene Hände. Später folgen Kon­ taktallergien, Hautirritationen und -ekze­ me. Podologen gehören zu den besonders gefährdeten Berufsgruppen und können durch häufiges Händewaschen, häufiges Tragen von Einmalhandschuhen oder infol­ ge mangelnder Hautpflege Hautschäden er­ leiden. Vor allem zu häufiges Händewa­ schen führt meist zu Hautveränderungen, da die Hornschicht beim Waschen entfettet und zerstört wird. Die BGW rät daher, die Haut durch das richtige Vorgehen bei der Händereinigung zu schonen und gibt fol­ gende Empfehlungen: n Hände möglichst mit kaltem Wasser wa­ schen, das entfettet die Haut weniger stark als warmes oder heißes Wasser. n Eine milde, alkali- und seifenfreie Waschlotion mit hautneutralem pHWert verwenden, damit der Säure­ schutzmantel der Haut erhalten bleibt. n Nach dem Einseifen die Waschlotion gründlich abspülen, damit keine Reste auf der Haut verbleiben, welche die Haut schädigen könnten. n Die Hände mit einem Einmaltuch sorg­ fältig abtrocknen, insbesondere zwi­ schen den Fingern.

Die Haut besteht aus mehreren Schichten: Die Oberhaut und die äußere Hornschicht schützen das darunter liegende Gewebe vor Verletzungen, Krankheitserregern und Schadstoffen. Auf der Oberhaut liegt zusätz­ lich ein Schutzfilm bestehend aus Wasser und Fett, der die Haut vor dem Austrocknen schützt. Anders als beim Händewaschen werden beim Desinfizieren der Hände Hautfette zwar durch den enthaltenen Alko­

hol aus der Hornzellschicht gelöst, sie ver­ bleiben jedoch auf der Haut, sofern man sie nicht durch anschließendes Waschen ab­ spült. Die Alkohole an sich sind weder sen­ sibilisierend noch toxisch. Oft werden Hän­ dedesinfektionsmittel mit scharfen Flächen­ reinigern assoziiert und daher das Hände­ waschen bevorzugt. Kommt dann auf die entfettete und vorgeschädigte Haut ein alko­ holhaltiges Desinfektionspräparat, sind Brennen und Hautrötungen die Folge. Die „Schuld“ wird dann fälschlicherweise dem Desinfektionsmittel angelastet und auf die Händedesinfektion fortan verzichtet, um Juckreiz, Rötungen, schuppige, rissige oder entzündete Haut zu vermeiden. Zu diesen Symptomen kommt es freilich erst, wenn die Haut bereits geschädigt ist. In den Fissuren rissiger Haut setzen sich Krankheitserreger leichter fest als auf glatter, gepflegter Haut.

Die Hautbarriere intakt halten Desinfektionsmittel wie der Klassiker Steril­ lium töten Bakterien, Pilze und Viren nor­ malerweise ab, ohne die Haut der Hände zu schädigen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Desinfektion auf intakter Haut er­ folgt, Schutz und Pflege der Haut dürfen deshalb nicht zu kurz kommen. Unverzicht­ bar sind hier feuchtigkeitsspendende Hand­ cremes mit pflegenden Inhaltsstoffen wie Aloe Vera, Harnstoff und Jojobaöl. Zusätz­ lich schützen auch antimikrobielle Wirk­ stoffe die Haut vor Infektionen, entzün­ dungshemmedes Bisabolol und das „Wund­ heilungsvitamin“ Panthenol ergänzen einen optimalen Schutz. Zur Hautpflege in der podo­logischen Praxis empfiehlt sich: Mehr­ mals täglich die Hände mit einer nicht zu stark fettenden Handcreme, die schnell ein­ zieht, einreiben! Am besten eignet sich hier­ für eine Öl-in-Wasser-Emulsion – sie ver­ bessert die Hautfeuchtigkeit, glättet und sorgt für Geschmeidigkeit. u

Korrespondenzadresse Christine Preiherr Fachjournalistin Blutenburgstr. 18, 80636 München E-Mail: preiherr@t-online.de

PODOLOGIE PRAXIS ∘ 2|2021

Foto: Adobe Stock - Andrey Popov

Hautsprechstunde im BGW schu.ber.z

Zwischen Macht und Schicksal

Band 2

Karoline Toso

Esmeraldas Geheimnis Das Erbe des Marquis Edition Aglaia im Bookspot Verlag 544 Seiten Klappenbroschur mit Lesezeichen ISBN 978-3-95669-137-9 14,80 Euro (Print), 7,99 Euro (E-Book)

Karoline Toso

Chartres, 1487: Von der Freiheit einer Tänzerin in die Starre des aristokratischen Lebens.

So erging es Esmeralda, als sie den Duc de Valois ehelichte, um der Inquisition zu entkommen. Fünf Jahre sind seitdem vergangen und der Druck, dem Haus de Valois einen Erben zu schenken, wächst.

Dann wird Esmeraldas ehemaliger Schänder nach Chartres beordert und ihre Tochter erkrankt schwer. Kann die Duchesse mit seiner Hilfe das Leben der jungen Prinzessin retten, ohne ihr Geheimnis preiszugeben?

Quasimodo und Sophie werden währenddessen abermals zur Zielscheibe der Kirche und sind gezwungen, die Notre-Dame zu verlassen. Auf dem Weg zu Esmeralda muss sich Sophie den Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit stellen. Ist das Erbe des Marquis bereits verloren oder kann sich das Blatt noch wenden?

Ein unerwartetes Erbe und ein Geheimnis, das alles verändert: In der spannenden Fortsetzung ihrer Historien-Saga lässt Karoline Toso die Figuren aus »Der Glöckner von Notre-Dame« ganz neue Wege einschlagen.

Band 1

Esmeraldas Blick Die Ketzerin von Notre-Dame Edition Aglaia im Bookspot Verlag 400 Seiten Klappenbroschur mit Lesezeichen ISBN 978-3-95669-135-5 14,80 Euro (Print), 7,99 Euro (E-Book)

www.bookspot.de

m Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement º Arbeitskleidung

K

eine Frage, mit einem ansprechen­ den Outfit punkten Sie bei Ihren Patientinnen und Patienten. Aller­ dings muss Ihre Kleidung im Job nicht nur optisch, sondern auch von der Funktionali­ tät her sowie als Teil Ihres Hygienemanage­ ments überzeugen.

Sicher, die Wahl der Praxiskleidung hängt von Ihrem Geschmack und Ihren individu­ ellen Vorlieben ab. Mindestens genauso wichtig sind jedoch praktische und hygieni­ sche Aspekte; und nicht zuletzt unterstützt der richtige Arbeitsdress Ihr Image und das Ihrer Praxis.

Das müssen Kasack, Kittel & Co. können Der Klassiker: Praxiskleidung in Weiß, bei 90 °C waschbar. Doch immer mehr Podologiepraxen zeigen Mut zur Farbe.

In punkto Funktionalität, Qualität und Hy­ giene sollten Sie auf Folgendes achten: Material: Atmungsaktivität und Elastizität sind unerlässlich für den Tragekomfort.

Entscheidend ist außerdem, wie hochwertig, strapazierfähig und pflegeleicht das Outfit ist. Achten Sie aber auch darauf, dass das Material knitterfrei ist, ebenso wie auf des­ sen Verarbeitung. Schließlich soll Ihre Klei­ dung lange halten und dabei gut aussehen.

Passform: Wie bequem sitzt die Kleidung und bietet sie die Bewegungsfreiheit, die Sie benötigen? Ein ausreichend weiter – mög­ lichst verstellbarer – Hosenbund ist nicht

Nutzen Sie die Psychologie der Farben!

Mit Farben lässt sich auf emotionaler Ebene kommunizieren. Denn sie wecken Assoziationen und rufen damit psychische ebenso wie körperliche Reaktionen hervor. So wirkt Weiß, gern auch in Kombination mit hellen Türkisoder Blautönen, hygienisch, sauber und klar und damit auch fachlich kompetent. Grüntöne werden unter anderem mit Gesundheit, Linderung, Harmonie und Balance assoziiert, während Gelb mit Optimismus, Energie, Heiterkeit und Wärme verbunden wird.³

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nur bequem; er sorgt auch dafür, dass die Durchblutung des Bauchraums und damit der unteren Extremitäten nicht einge­ schränkt wird. Ist der Bund zu eng, kann das auf Dauer ein Venenleiden oder dessen Ver­ schlimmerung fördern.

Hygiene: In den Musterhygieneplänen der Bundesländer sind die Anforderungen an Berufskleidung für Podologen festgelegt. So muss Ihr Outfit bei 90 °C oder bei 60 °C (mit einem VAH-/RKI-gelisteten Desinfektions­ waschmittelverfahren) waschbar sein. Die Ärmel von Kasacks und Kitteln dürfen nur maximal bis zu den Ellbogen reichen, damit beim Arbeiten ein Kontakt mit Instrumen­ ten sowie der Haut des Patienten – und da­ mit eine mögliche Kontamination mit Kei­ men – vermieden wird. Für hygienisch ein­ wandfreies Arbeiten gilt außerdem: n Berufskleidung muss alle zwei Tage und bei starker Kontamination sofort ge­ wechselt werden. n Kittel und Kasacks sind zum Schutz ge­ schlossen zu tragen. Oberteile wie etwa Polohemden sollten mit einer Knopf­ leiste oder einem Reißverschluss ausge­ stattet sein (und beim Über-den-KopfAusziehen nicht auf links gewendet wer­ den). Auf diese Weise lässt sich eine Kontamination der Haare zum Beispiel mit Pilzsporen vermeiden. n Arbeitskleidung muss in der Praxis an­ gezogen, nach Arbeitsende dort abge­ legt und auch dort gewaschen werden.

Einzige Ausnahme: Mitarbeitende, die ausschließlich am Empfang tätig sind, dürfen ihre nicht-kontaminierte Ar­ beitskleidung mitnehmen und zu Hause waschen. Übrigens: Wäschereibetriebe für die Aufbereitung von Praxiskleidung ebenso wie -wäsche sind am „RAL-­ Hygienezeugnis“ zu erkennen und bei­ spielsweise unter www.waeschereien. de zu finden.

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Foto: Adobe Stock - Robert Poorten

Rundum passend: Der Dress im Job

Arbeitskleidung º Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement m

Der erste Eindruck zählt … … und dafür benötigt unser Gehirn nur Bruchteile einer Sekunde. Was dabei in un­ serem Kopf passiert, ist allerdings weit da­ von entfernt, objektiv zu sein. Denn das Bild, das in unseren grauen Zellen entsteht, wird vor allem durch unsere Erfahrungen und Erlebnisse geprägt – und durch ein Phänomen, das Sozialpsychologen den „Halo-Effekt“ (von englisch halo = Heili­ genschein) nennen: Positive oder negative Merkmale einer Person wecken bei uns in Sekundenschnelle Assoziationen und be­ stimmte Erwartungen, welche die weitere Wahrnehmung überstrahlen. So zeigten Experimente an der US-ameri­ kanischen Princeton University, dass auch die Bekleidung Auswirkungen darauf hat, ob jemand als fähiger oder unfähiger einge­ schätzt wird. Denn bei Abbildungen der je­ weils gleichen Personen in unterschiedli­ cher Kleidung wurde ein und derselben Per­ son in einer Aufmachung, die edler wirkte und für Wohlstand sprach, tendenziell mehr zugetraut als im einfacher wirkenden Outfit. Das bedeutet zum Beispiel, dass ei­ ne eingerisse Kitteltasche bei einem neuen Patienten unter Umständen die Assoziation „nachlässig“ weckt und er dies blitzschnell und unbewusst auf Ihre Arbeitsweise über­ trägt.

Bedenken Sie also, dass Patientinnen und Patienten nicht nur von Ihrer Gestik, Mi­ mik, Körperhaltung, Sprache und Sprech­ weise auf Ihre Leistung und die Qualität Ih­ rer Behandlungen schließen, sondern auch von Ihrem Äußeren. Überprüfen Sie des­ halb Ihr Outfit regelmäßig mit kritischem Blick. Verwaschene, vergilbte, ungebügelte oder knittrige Kleidung ebenso wie fehlende Knöpfe, abgestoßene Kragen und Kanten oder ein loser Saum sind nicht nur unschön, sie machen vor allem einen schlechten Ein­ druck!

Gleiches gilt natürlich auch für Ihre Arbeits­ schuhe. Sortieren Sie also abgelaufene und ausgetretene Modelle aus, ebenso wie Snea­ kers, die nicht mehr makellos weiß sind.

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Darüber hinaus kommt Ihrer Arbeitsklei­ dung noch eine weitere, aus psychologischer Sicht wichtige Aufgabe zu: Sie ist die textile Visitenkarte Ihrer Praxis. Längst haben sich Corporate Design (CD) und Corporate Identity (CI) – beides Begriffe aus der Mar­ ketingpsychologie – als Teil der Marke­ ting-Strategie auch in Kliniken, Reha-Zen­ tren und medizinischen Praxen etabliert.

Unter Corporate Identity (von engl. corpo­ ration = Gesellschaft, Firma und identity = Identität) versteht man die Gesamtheit der Merkmale, die ein Unternehmen kenn­ zeichnet und es von der Konkurrenz abhebt.

Die Corporate Identity steht also für das Selbstbild auch einer Praxis. Bestandteil der CI wiederum ist das Corporate Design, die visuelle Identität. Hierzu zählen die Farbge­ bung, das Praxis-Logo, die Arbeitskleidung ebenso wie der Onlineauftritt oder die Visi­ tenkarten.

Auch auf den Look kommt es an!

Der Dress im Job sollte also den optischen Merkmalen der Praxis entsprechen und auch deren Logo tragen. Gleiches gilt für ei­ ne einheitliche Mitarbeiterbekleidung, die sogenannte Corporate Fashion. All das zu­ sammen wirkt auf Patientinnen und Patien­ ten sowie im geschäftlichen Miteinander kompetent, up-to-date und professionell. Wie Sie sich in der Praxis kleiden, beein­ flusst jedoch ebenso Ihre Selbstwahrneh­ mung – und damit Ihre Leistung, so die Er­ kenntnis von Psychologen. Beispielsweise zeigte ein Test an der US-amerikanischen Northwestern University/Evanston, dass Probanden, die während des Tests einen Arztkittel trugen, deutlich weniger Konzen­ trationsfehler machten als Getestete, die ei­ nen Malerkittel trugen. Eine nicht zu un­ terschätzende Wirkung hat die Corporate Fashion aber auch auf Ihr Team. Denn die einheitliche Arbeitskleidung stärkt das Zu­ sammengehörigkeitsgefühl und die Identi­ fikation aller mit Ihrer Praxis. Das wieder­ um kommt der Motivation Ihres gesamten Teams zugute – und auch dadurch über­ zeugt Ihre Praxis die Patientinnen und Pa­ tienten davon, in guten Händen zu sein. u

Anbieter für Berufskleidung Im Internet finden Sie ein breites Angebot an Berufskleidung. Hier einige Adressen: www.berufskleidung.net www.bp-online.com www.clinicdress.de www.medizinstyle-direkt.de www.7days.de

1 https://lexikon.stangl.eu/1655/halo-effekt 2 Oh, Dongwon, Shafir, Eldar & Todorov, Alexander (2019). Economic Status Cues from Clothes Affect Perceived Competence from Faces. Nature Human Behaviour, doi: 10.1038/s41562-019-0782-4 3 https://99designs.de/blog/design-tipps/farben-­ marketing-werbung/ 4 www.aerzteblatt.de/archiv/34035/ArztpraxisIdentitaet-­vermitteln 5 Adam, H., & Galinsky, A. D. (2012). Enclothed cognition.­Journal of Experimental Social Psychology, 48(4), 918–925

Korrespondenzadresse Barbara von Wirth M.A. Fachjournalistin Rüsbergstr. 20c, 58456 Witten E-Mail: bvwirth@t-online.de

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m Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement º Für die Praxis

Souverän im Hygienemanagement: 7 Tipps 1 Kennen Sie die Gesetze und

Verordnungen und teilen Sie sie mit Ihrem ganzen Team Alles Relevante findet sich gratis im Internet, zum Beispiel: n Die neueste Fassung des Bundes­ infektionsschutzgesetzes, heraus­ gegeben vom Robert-Koch-­ Institut: www.rki.de/DE/Content/­ Infekt/IfSG/­­ifsg­_node­ n Die fürs eigene Bundesland gülti­ ge Landes-Hygiene-Verordnung.

Links zu den Internetfassungen aller Bundesländer finden sich auf der Homepage des Verband Deutscher Podologen: www. verband-deutscher­-podologen­. de/hygieneplaene/ n Medizinproduktegesetz inklusive Betreiberverordnung für Medi­ zinprodukte: www.gesetze­-im-internet.de/ mpg/ und www.gesetze-im­internet.de/mpbetreibv/ 2 Updaten Sie Ihren Hygiene-

plan regelmäßig Kein Zweifel, der Hygieneplan Ihrer Praxis muss aktuell sein, eine Versi­ onsnummer tragen und sollte jähr­ lich dokumentiert aktualisiert wer­ den. Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie Ihren Plan jedes Jahr verän­ dern müssen.

Im Falle einer Prüfung sollte ledig­ lich klar erkennbar sein: Hier kennt jemand die Vorschriften und ma­ nagt seine Praxishygiene mit System.

Legen Sie also am besten einen fes­ ten Tag im Jahr fest, an dem Sie sich die „Hygieneplan-Aktualisierung“ vornehmen. Musterpläne finden Sie unter anderem hier:

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n Gustav Baehr GmbH: Interaktiver Online-Hygieneplan inkl.

Hygienehandbuch, Desinfektionsplan und Hautschutzplan. Info: www.fusspflege.com/hygieneplan n Hellmut Ruck GmbH: Papier-Hygienepläne für die Fußpflege zum Aushängen: www.hellmut-ruck. de/­fusspflege/desinfektion-hygiene/ hygienetechnik/zubehoer/3990/­ hygieneplan-fuer-die-fusspflege 3 Machen Sie Ihr Team und Patient*in-

nen zu Hygiene-Profis Wer in Ihrer Praxis arbeitet – egal, ob Prak­ tikantin oder Minijobber – sollte Ihren Hy­ gieneplan in- und auswendig kennen. Re­ gelmäßige Schulungen, eventuell von exter­ nen Anbietern oder online, holen alle ins Boot. Wenn Sie auch noch Ihre regelmäßi­ gen Patient*innen zu Hygiene- und Desin­ fektions-Profis machen, machen Sie es sich noch leichter. Seien Sie großzügig mit mündlichen Ausführungen bzw. Handrei­ chungen zur Fußpflege, Händedesinfektion, zum richtigen Waschen und zur Pilzpräven­ tion im Alltag!

4 Identifizieren Sie Keimfallen

An Plastikhandschuhe, FFP2-Maske, Ab­ stand und Lüften denken Sie nun sicherlich von selbst. Doch manchmal haben Krank­ heitserreger über flatternde Kleidung, we­ hende Haare oder Schmuck doch die Gele­ genheit, weitergegeben zu werden. Auch Böden, Wandleisten oder Deko-Elemente neu bezogener Praxisräume können zu Keimfallen werden.

Hinterfragen Sie immer mal wieder, wo sich noch Pilzsporen, schädliche Bakterien oder Viren befinden könnten und beseitigen Sie so viele davon wie möglich.

5 Achtung, Leitungswasser!

Wenn Sie Ihre Instrumente mit Leitungs­ wasser reinigen oder Desinfektionsmittel mit Leitungswasser verdünnen, droht Loch­ fraß durch die Chlorid-Ionen, die darin ent­ halten sind. Die bessere Wahl ist VE-Wasser.

6 Desinfektionsmittel genau nach Vor-

schrift verwenden Jedes Mittel wirkt anders und manchmal ändern Hersteller die Rezepturen. Daher gilt nach jedem Kauf: Schauen Sie vorab nach, wie dieses Mittel zu verdünnen ist und wie lange es mindestens einwirken muss.

Auch die Haltbarkeit ist von Bedeutung.

7 Lieber mehr Kontrollen

Das regelmäßige Kontrollieren des Autokla­ ven bzw. des Heißluftsterilisators empfiehlt sich. Teststreifen zur Chargenkontrolle sind nicht teuer und helfen bei einer Praxisbege­ hung, lückenlos zu dokumentieren, dass je­ der Schritt des Hygienemanagements ein­ gehalten wurde. Zur Kontrolle der Verpa­ ckung versiegelter, sterilisierter Instrumen­ te kommt der Peel-Test infrage: Hierzu schalten Sie das Siegelgerät ein, las­ sen es vorheizen, führen dann einen etwa 20 cm langen Folienabschnitt ein, versiegeln ihn und legen dieses Stück anschließend ei­ nem Sterilisationszyklus bei. Wenn danach die Folie entlang der Peel­-Richtung ausein­ andergezogen wird, sollte die Siegelnaht un­ unterbrochen sein und keine größere Abfa­ serung von Papier (länger als 1 cm) auftre­ ten. Das Ergebnis des Peel-Tests ist natürlich zu dokumentieren. u

Korrespondenzadresse Petra Plaum freie Fachjournalistin für Medizin und Bildung E-Mail: info@petra-plaum.de Internet: www.petra-plaum.de

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Orthopädie º Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement m

Verkrümmt, entzündet, aus der Reihe: Erkrankungen der Zehen

D

n Seitabweichung und Rotation der Groß­ zehe n Hühneraugen, Druckstellen und Haut­ rötungen

Hallux valgus

Nicht immer verursacht ein Hallux valgus starke Beschwerden – ein Zusammenhang zwischen dem Grad der Fehlstellung und dem Ausmaß der Schmerzen besteht nicht.

Die Wahrscheinlichkeit eines Knorpelver­ schleißes im Großzehengrundgelenk ist je­ doch umso höher, je ausgeprägter die Fehl­ stellung und somit die Fehlbelastung des Gelenks ist.

Foto: Adobe Stock - Lubo Ivanko

ie Zehen sind in ihrer Bedeutung verkannt. Wem ist schon klar, dass die Großzehe der Motor der Füße ist? Oder dass die Nervenenden der Zehen es den Füßen ermöglichen, Balance zu hal­ ten und das Körpergewicht beim Gehen zu tragen? Ohne die Zehen wäre die Funktion des Fußes zunichte, Fehlstellungen der Ze­ hen sind deshalb kein Klacks. Denn sie füh­ ren nicht nur zu teils schweren Beschwer­ den, sondern wirken sich auf den gesamten Körper aus.

Der Hallux Valgus oder „Ballenzeh" ist die häufigste Zehendeformität. Sein Erschei­ nungsbild ist unverwechselbar: Der meist verdickte und entzündungsanfällige Groß­ zehenballen schiebt sich nach innen, die Großzehe wird dabei immer schiefer und drückt nach außen gegen die anderen Ze­ hen oder überlagert diese sogar – Orthopä­ den sprechen hier von einer Valgus-Stel­ lung. Im Verlauf kann sich daraus eine schmerzhafte Arthrose des Großzehen­ grundgelenks entwickeln, das in der Folge komplett versteift. Die Symptome des Hal­ lux valgus sind n Schmerzen, vor allem beim Gehen, am Großzehengelenk und am Großzehen­ ballen und/oder unter dem Vorfuß­ ballen und den Mittelfußknochen der Kleinzehen, da diese Bereiche typischer­ weise überbelastet werden n verminderte Beweglichkeit der Groß­ zehe n ein verändertes Laufverhalten (Schon­ haltung), das dann zu Beschwerden in anderen Bereichen, wie insbesondere den Knien oder Hüftgelenken, führen kann n Rötung und Ballenbildung n Schleimbeutelentzündung

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Viele Faktoren führen zum Hallux valgus Kein „Ballenzeh" ohne Spreizfuß: „Es ist das zentrale Merkmal des Hallux valgus, dass der erste Mittelfußknochen abweicht. Beim Ballenzeh ist deshalb immer eine Spreizfuß­ komponente vorhanden", erklärt der Münchner Orthopäde und Fußchirurg Dr. Ralph Ullmann. Der Grund: Beim Spreiz­ fuß kommt es infolge der Absenkung des Fußquergewölbes zu einer Lageverände­ rung der Zehen und insbesondere der Großzehe, was die Entstehung eines Hallux valgus begünstigt. Doch nicht jeder Spreiz­ fuß führt zur Ausbildung eines Hallux val­ gus; hier spielen zusätzliche Faktoren eine Rolle: n genetische Disposition n Schwäche des Bindegewebes n schwache Fußmuskulatur n Probleme der Fußstatik n Übergewicht n häufiges langes Stehen n rheumatische oder andere Gelenk­ erkrankungen n ein falsch verheilter Knochenbruch n häufiges Tragen ungeeigneten Schuh­ werks.

Hammerzeh, Krallenzeh, Schwanenhalsdeformität – die bildhaften Namen von Zehenfehlstellungen sprechen für sich. Wie kommt es, dass Zehen sich verkrümmen, verlagern und unnatürliche Positionen entwickeln?

Und wie lassen sich diese Deformitäten behandeln? Ein Überblick.

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m Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement º Orthopädie

Eine Hauptursache der Hallux-Entstehung sind also Schuhe, Frauen sind deshalb signi­ fikant häufiger betroffen als Männer – die Geschlechterverteilung beträgt hier neun zu eins!

Trainieren oder operieren?

Nachtlagerungsschienen wie diese können der Verschlimmerung des Hallux valgus vorbeugen und Schmerzen lindern

Medikamente bei Ballenentzündungen Bei schmerzhaften Ballenentzündungen sind entzündungshemmende Medikamente (NSAR) angezeigt, etwa Ibuprofen oder Diclofenac. Auch lokal wirkende feuchtkalte Umschläge mit Ethacridin-haltigen Salben, Salbenverbände (Diclofenac), Umschläge mit Rivanol (Wirkstoff: Ethacridinlactat) oder Povidon-Jod kommen infrage. Manchmal ist eine ergänzende Behandlung mit Antibiotika vonnöten.

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Der Schweregrad der Fehlstellung sowie der Beschwerden entscheidet darüber, ob der Hallux valgus konservativ oder chirurgisch behandelt wird. Zur konservativen Therapie gehören: n Druckentlastung n Orthesen: Nachtlagerungsschienen halten die Ze­ hen nachts in ihrer natürlichen Stellung.

Dieselbe Funktion haben Zehenab­ standshalter wie etwa Schaumstoffein­ lagen zwischen den ersten beiden Ze­ hen. Auch Aussparungen am Schuh oder eine Polsterung des Ballens wirken unterstützend.

Diese passiven Maßnahmen können das Fortschreiten der Hallux-Symptome verzögern, eine Heilung ist dadurch nicht möglich. n Taping n Bequeme Schuhe: Flache Absätze und eher steife Sohlen geben dem Fuß Stabilität n Barfuß gehen n Spreizfußeinlagen n Fußgymnastik zur Stärkung der Fuß­ muskulatur n Medikamente n Manuelle Therapie An der Ursache des Hallux valgus setzt die manuelle Therapie an: Erst eine manuelle Mobilisierung beim Phy­ siotherapeuten oder der Physiotherapeutin, dann eine funktionelle Technik. Sie muss das, was durch die manuelle Therapie an

Flexibilität erreicht wurde, mittels Kräfti­ gungsübungen stabilisieren. Die passiv er­ reichte Funktion müssen Patient*innen durch Übungen zuhause zu erhalten versu­ chen.

Wenn die konservative Behandlung keine Linderung bringt, ist eine chirurgische Kor­ rektur der Großzehenfehlstellung angezeigt. „Für eine Operation spricht, wenn beim Pa­ tienten eine relevante Fehlstellung der Großzehe und nachvollziehbare Beschwer­ den vorliegen, die man durch eine OP lin­ dern kann", sagt der Fußexperte Ullmann.

Ein chirurgischer Eingriff ist angezeigt bei n dauerhaften Schmerzen und Bewe­ gungseinschränkungen. n fortgeschrittenem Gelenkverschleiß, n chronischer Entzündung des Großze­ henballens n zunehmender Versteifung des Zehs Da die langfristigen Ergebnisse bei einer ge­ lenkerhaltenden Operation besser sind, soll­ te möglichst letztere erfolgen. Vorausset­ zung ist, dass noch genug Gelenkknorpel und eine ausreichende Beweglichkeit des Gelenks vorhanden sind. Andernfalls läuft es meistens auf eine Arthrodese, eine Ver­ steifung des Gelenks, heraus.

Dem Hallux valgus effektiv vorbeugen Für den Hallux valgus gibt es zwar eine er­ bliche Neigung, doch die meisten Risikofak­ toren sind vermeidbar oder können zumin­ dest abgemildert werden. Die beste Präven­ tion ist es, die Füße regelmäßig aktiv und passiv zu trainieren, um deren natürliche Flexibilität zu erhalten. Das Zusammenspiel von Bändern, Sehnen, Muskeln, Knochen und Gelenken ermöglicht den Füßen viel­ fältige Bewegungen und einen stabilen Stand. Folgende weitere Maßnahmen beu­ gen der Hallux-Bildung vor: n so oft wie möglich barfuß oder in Aktiv­ schuhen laufen n die Füße nicht in hochhackige Schuhe zwängen n Übergewicht vermeiden oder abbauen.

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Was das Schuhwerk angeht, steht fest: „High Heels“ sind ein Risikofaktor für den Hallux valgus. Denn zu enge hochhackige Schuhe zwingen die große Zehe in eine unnatürli­ che und stark abgewinkelte Position. Die Fußmuskulatur verliert so an Kraft, das wie­ derum verstärkt die Fehlstellung der Zehen.

Orthopädie º Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement m

Hallux rigidus Platz zwei der häufigsten Fußerkrankungen belegt nach dem Hallux valgus der Hallux rigidus, wörtlich: „steifer Zeh" – im Früh­ stadium wird die Erkrankung auch als Hal­ lux limitus („eingeschränkter Zeh") be­ zeichnet. Beim Hallux rigidus handelt es sich um eine meist einseitig auftretende Ar­ throse des Großzehengrundgelenks, also um einen progressiven Knorpelverschleiß und eine zunehmende Verengung des Ge­ lenkspalts. Diese degenerativen Prozesse ge­ hen mit einer schmerzhaften Gelenkent­ zündung und einer kontinuierlich abneh­ menden Beweglichkeit einher. Im fortge­ schrittenen Stadium verschwindet der Ge­ lenksspalt ganz und es kommt zum typischen Merkmal des Hallux rigidus: zur vollständigen Versteifung des Gelenks. Das Beschwerdebild einer Arthrose des Großze­ hengrundgelenks beginnt oft schon in der Jugend. Klassische Symptome des Hallux ri­ gidus sind n verminderte Beweglichkeit des Großze­ hengrundgelenks n Rötung, Überwärmung, Schwellung und Druckschmerz n je nach Schwergrad Schmerzen beim Gehen und Abrollen, aber auch beim Stehen und sogar im Ruhezustand n verändertes Gangbild oder Hinken in­ folge einer Schonhaltung n Abrollen über die Fußaußenkante n Tendenz zur Innenrotation des Fußes n Steifigkeit des Gelenks n Knie- und Hüftprobleme bei fortge­ schrittener Arthrose als Folge der Kau­ salkette aus Schmerzen, Fehlbelastung, verändertem Gangbild und Schonhal­ tung

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So kommt es zum Knorpelverschleiß Ursache des Hallux rigidus ist immer eine übermäßige Abnutzung des Knorpels im Großzehengrundgelenk. Was diese verur­ sacht, ist nicht abschließend geklärt, es spie­ len aber verschiedene Auslöser eine Rolle: n eine genetisch bedingte Neigung zu Ar­ throse

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n Sportverletzungen, die den Gelenk­ knorpel schädigen n Grunderkrankungen wie Diabetes mel­ litus und rheumatische Erkrankungen, z. B. rheumatoide Arthritis und Gicht n Fußfehlstellungen wie Hallux valgus n häufiges Tragen hochhackiger, enger Schuhe n eine Verkürzung der Achillessehne n ein abgeflachtes Fußgewölbe und in der Folge ein stark verlängerter erster Strahl der Zehe und deren Fehlbelastung n Mikroverletzungen im Großzehen­ grundgelenk

Hallux rigidus – Symptome Leitsymptome eines Hallux rigidus sind Schmerzen infolge kleiner Verknöcherungen und knöcherner Anlagerungen, sogenannter Osteophyten, im Gelenksbereich. Drücken schlecht passende Schuhe auf diese knubbeligen Gebilde, wird dadurch das umliegende Gewebe gereizt und es kommt zu Schmerzen.

Das Fortschreiten der Arthrose verzögern Ziel der Therapie ist es, das Voranschreiten der Gelenkabnutzung zu bremsen oder im besten Falle zu stoppen sowie die Beschwer­ den zu lindern.

Welche Maßnahmen hier­für geeignet sind, hängt vom Schweregrad d ­ er Arthrose ab. Im frühen Stadium wirken kon­servative Maß­ nahmen dem Knorpelverschleiß entgegen: n das Tragen bequemer, flacher Schuhe n spezielle orthopädische Einlagen n Schienenversorgung des ersten Zehen­ knochens n Ballenvertiefung in der Schuhsohle n physiotherapeutische Traktionsbehand­ lung und Mobilisierung der Sesambeine (diese fungieren als Abstandhalter zwi­ schen Sehnen und Knochen) n Dehnung der Plantarsehne n Übungen und Fußgymnastik n Barfußlaufen n physikalische Therapie, z. B. Wärmeund Kältetherapie zur Anregung der Selbstheilungsprozesse n entzündungshemmende Kortisoninjek­ tionen n die Injektion homöopathischer Medika­ mente Spezielle orthopädische Einlagen unterstüt­ zen den Fuß in seiner individuellen Form, stabilisieren den Vorfuß und entlasten das Großzehengrundgelenk durch eine speziel­ le Verarbeitung, welche die Abrollbewegung beim Gehen dämpft.

Ein Fußproblem kommt selten allein: Zum Hallux rigidus gesellt sich hier der Nagelpilz. Beide sind gut behandelbar, die Therapie ist allerdings zeitaufwändig.

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Die meist aus Carbon hergestellten Einlagen beugen einer Schonhaltung und einem un­ günstigen Gangbild vor: n Die Ballenrolle, eine Wölbung der Ein­ legesohle hinter den Zehengrundgelen­ ken, entlastet den Fuß beim Abrollen. n Die Hallux rigidus-Feder federt Be­ schwerden buchstäblich ab. In diese spe­ zielle Einlegesohle ist im Bereich der Großzehe eine Feder aus Metall oder Kunststoff eingearbeitet, welche die Ab­ rollbewegung erleichtert, das Gelenk entlastet und Schmerzen reduziert

Injektionen bei Arthrose Studien sprechen auch dafür, dass knorpelschützende Hyaluronsäure-Injektionen und Eigenblutbehandlungen vielen eine mehrmonatige oder sogar mehrjährige Schmerzlinderung schenken können.

Hyaluronsäure, die von N ­ atur aus bei Gesunden als „Schmier­stoff“ in der Gelenkflüssigkeit­vorhanden ist, wirkt nährend und regenerierend auf den Knorpel. Erfolgreich ist die Hyaluronsäuretherapie vor allem in den Anfangsstadien der Arthrose, wenn noch genug eigener Knorpel vorhanden ist.

Auch die Eigenblutbehandlung schenkt manchen Betroffenen bei Arthrose im Anfangsstadium Schmerzlinderung. Die Therapie mit dem sogenannten PRP (Platelet Rich Plasma) kann als Injektion ins Großzehengelenk die Beschwerden lindern und die Beweglichkeit deutlich verbessern. Aussagekräftige, größere Studien gibt es zur PRP-Injektion bei Hallux rigidus aber noch nicht.

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Liegt der Arthrose eine andere Erkrankung wie etwa Gicht zugrunde, wird zunächst diese behandelt.

Bei starker Gelenkabnutzung: Operieren!

Ist die Knorpelabnutzung zu weit fortge­ schritten, sind nichtinvasive Maßnahmen kaum erfolgreich und eine Operation ist er­ forderlich. Hier stehen verschiedene Ope­ rationsverfahren zur Verfügung – am häu­ figsten kommen die Cheilektomie und die Arthrodese zum Einsatz.

Cheilektomie Die Cheilektomie ist eine häufig angewand­ te gelenkerhaltende Operationsmethode zur Arthrosetherapie. Ziel des Eingriffs ist eine bessere Beweglichkeit sowie eine Re­ duktion der Schmerzen.

Bei dem Verfahren schneidet der Operateur etwa ein Drittel der Gelenkfläche keilförmig heraus, außerdem wird der verengte Ge­ lenkspalt von pathologischen Faktoren be­ freit: Knorpelverdickungen und Knochen­ anbauten, die für die Beschwerden verant­ wortlich sind, werden entfernt. Besonders Schmerzen beim Abrollen und infolge von Druck auf den Ballen gehen dadurch zurück oder verschwinden ganz.

Arthrodese Die Gelenkversteifung oder Arthrodese ist das am häufigsten angewandte Verfahren zur chirurgischen Behandlung eines Hallux rigidus. Sie wird angewandt, wenn gelenk-

und bewegungserhaltende Maßnahmen nicht mehr in Frage kommen.

Eine Arthrodese ist angezeigt, wenn n das Hauptsymptom Schmerzen bei der Abrollbewegung sind n eine schwere Verlaufsform bei relativ jungen, körperlich noch aktiven Pati­ ent*innen vorliegt Durch einen Längsschnitt über dem Groß­ zehengrundgelenk verschafft sich der Chi­ rurg bei der Arthrodese Zugang zum Ge­ lenk. Die Gelenkflächen mit noch vorhan­ denem Knorpel werden dann zerstört und durch Knochenfusion miteinander verbun­ den. Diese Versteifung hebt zwar die Be­ weglichkeit des Gelenks dauerhaft auf, die Einschränkung wird jedoch durch die an­ deren Gelenke kompensiert.

Die funktionellen Ergebnisse der Arthrode­ se bei Hallux rigidus sind sehr gut, die Pa­ tient*innen sind in der Regel schmerzfrei, die Belastbarkeit ist wiederhergestellt. Die Arthrodese ist deshalb die Therapie der Wahl bei schweren Formen des Hallux rigi­ dus bei jüngeren Menschen. Für die Arthro­ dese spricht außerdem, dass es mit der En­ doprothetik, also dem Gelenkersatz bei Hal­ lux rigidus, noch keine Langzeiterfahrun­ gen gibt.

Eine Arthrodese des Großzehengrundge­ lenks ist kontraindiziert bei: n akuten Infektionen des Gelenks n Arthrosen zwischen den einzelnen Ze­ hengliedern n Osteoporose n diabetischem Fuß (kann zu Wundhei­ lungsstörungen führen) n schlechtem Zustand der Haut (er­ schwert die Versteifung) n Fußwurzelarthrose

Dem Hallux rigidus effektiv vorbeugen Um der Entstehung einer Arthrose des Großzehengrundgelenks vorzubeugen, soll­ te vermieden werden, was diese begünstigt.

Die beste Prävention stellen folgende Maß­ nahmen dar: n das Tragen fußgesunder Schuhe

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n sportliche Aktivität mit Maß und ohne ungesunde Übertreibung, insbesondere beim Joggen n präventiv angewandte orthopädische Einlagen bei Fehlstellungen im Großze­ hengrundgelenk

Kleinzehendeformitäten

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Die Kleinzehen haben eine wichtige Funk­ tion für die Stabilität des Fußes und helfen beim Abstoßen und Ausbalancieren. Wegen ihres charakteristischen klinischen Bilds sind Deformitäten durch eine bloße Sicht­ diagnose erkennbar, eine Röntgendarstel­ lung ist meist nicht nötig. Die im fortge­ schrittenen Stadium oft bizarr anmutenden Fehlstellungen sind weitverbreitet und tre­ ten fast immer im Zusammenhang mit an­ deren Deformitäten des Vorfußes wie Hal­ lux valgus, Hohlfuß oder Knick-Senkfuß auf. Orthopäd*innen identifizieren Klein­ zehendeformitäten nicht nur an ihrem typi­ schen Erscheinungsbild, sondern auch an den ebenso typischen Schwielen und Druckstellen. Im Frühstadium sind Fehl­ stellungen der kleinen Zehen oft schmerzlos und Betroffene haben außer kosmetischen kaum andere Probleme damit. Im Laufe der Zeit kann sich die Deformität aber ver­ schlimmern und zu äußerst schmerzhaften Hühneraugen und Druckstellen führen, die das Tragen normaler Schuhe unmöglich machen. Ist die Position einer Zehe verän­ dert, kommt es oft zur Verdrängung anderer Zehen, die schlimmstenfalls im Grundge­ lenk ausgerenkt werden.

Die häufigsten Kleinzehendeformitäten sind: Hammerzehe Bei einer Hammerzehe ist das Grundgelenk überstreckt und das Mittelgelenk befindet sich in einer Plantarflexion – in einer star­ ken Beugung. Das Endgelenk der Zehe steht dadurch in einer Dorsalflexion und die Ze­ henspitze zeigt hammerartig zum Boden.

Fußexperten unterscheiden flexible und fi­ xierte Hammerzehen. Die fixierte Form kann nicht mehr korrigiert und in die ur­ sprüngliche Position reponiert werden, bei der flexiblen Form ist dies aber möglich.

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Mallet-Zehe (Endgelenk-Hammerzehe) Bei dieser eher seltenen Variante der Ham­ merzehe ist nur das Zehen-Endglied ge­ beugt. Das Zehengrund und -mittelgelenk sind überstreckt, das Zehenendgelenk be­ findet sich in einer fast rechtwinkeligen Plantarflexion. Meist tritt diese Fehlstellung an der zweiten oder dritten Zehe auf.

Sieht harmlos aus, kann aber zu starken Schmerzen führen und die gesamte Körperstatik aus dem Lot bringen: die Mallet-Zehe

Krallen- oder Klauenzehe Die Fehlstellung bei einer Krallenzehe ent­ spricht der einer Hammerzehe, doch wäh­ rend bei letzterer die Zehenkuppe noch den Boden berührt, ist dies bei der Krallenzehe nicht mehr möglich.

Bei beiden Deformitäten entwickeln sich im Verlauf schmerzhafte Schwielen. Und bei beiden sind die Zehen im Frühstadium noch beweglich, später steift jedoch das Mittelgelenk in einer Fehlposition ein. Im Endstadium kugelt die Zehe im Grundge­ lenk häufig sogar aus.

Schwanenhalsdeformität Bei dieser Fehlstellung ist das Endgelenk ei­ ner Zehe unnatürlich gebeugt.

Anders als bei der Hammer- und Krallen­ zehe entsteht diese Verkrümmung jedoch infolge von Traumata, entzündlichen Ge­ lenkerkrankungen, rheumatoider Arthritis oder Psoriasis-Arthritis.

Digitus superductus Digitus superductus, wörtlich „überlagern­ der Zeh", ist eine komplexe Fehlstellung des Vorfußes, bei der verschiedene Fehlstellun­ gen kombiniert auftreten. Die wichtigsten Varianten sind die Reiterzehe (Digitus se­ cundus superductus) und der Schneiderbal­ len (Digitus quintus varus superductus).

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Der Schneiderballen (Digitus quintus ­varus superductus) Ähnlich wie an der Großzehe kann es auch an der kleinen Zehe zu Fehlstellungen und zur Ballenbildung kommen, wenn der fünf­ te Mittelfußstrahl zu weit abgespreizt ist.

Dann bildet sich am Köpfchen des Mittel­ fußknochens eine schmerzhafte Schwiele, die im Schuh drückt. Der Schneiderballen ist eine weit verbreitete Deformität der ­kleinen Zehe: Infolge einer knöchernen V­orwölbung­­­ des fünften Mittelfußköpf­ chens weicht die Zehe nach innen ab. Dies kann isoliert auftreten, meist aber steht die Fehlstellung in Verbindung mit einem Spreizfuß oder einem Hallux valgus. Im Schuh wird die abstehende Zehe dann ein­ wärts gedrückt und durch den Zug von Muskeln und Sehnen in Richtung der vier­ ten Zehe gezogen, was zur Bildung des Schneiderballens, der schiefstehenden klei­ nen Fußzehe, führt. .

Die Ursachen sind vielfältig Die Reiterzehe im Detail Die zweite Zehe weicht seitlich ab, ihr Grundgelenk ist überstreckt. In der Folge überlagert die Zehe die benachbarten Zehen und reibt am Schuh, sodass es zu Druckstellen und Clavi am Zehenmittelgelenk kommt. Fast immer ist ein Hallux valgus verantwortlich für die Entstehung einer Reiterzehe: Die nach außen abweichende Großzehe drängt die zweite Zehe nach oben, was zu einer Daueranspannung in der Plantarplatte führt, der stabilisierenden Bandstruktur unterhalb des Grundgelenks. Im Verlauf wird diese Struktur geschädigt und es kommt zur Destabilisierung des Grundgelenks bis hin zur Luxation, also Verrenkung. Die zweite Zehe wandert nach oben und überkreuzt die Großzehe.

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So eindeutig sich Fehlstellungen der Klein­ zehen präsentieren, so komplex können ih­ re Ursachen sein. Die wichtigsten sind n regelmäßiges Tragen von engen, spitz zulaufenden Schuhen mit hohen Absät­ zen, die den Fuß einzwängen und die Zehenspitzen zurückdrängen. n andere Fehlstellungen wie Spreiz-, Plattoder Knickfuß n genetische Disposition n entzündlich-rheumatische Erkrankun­ gen (bei Schneiderballen und Schwa­ nenhalsdeformität) n Absenkung des Fußquergewölbes n neurologische Erkrankungen n Traumata Unabhängig von der eigentlichen Ursache ist bei fast allen Kleinzehen-Fehlstellungen das Gleichgewicht zwischen der intrinsi­ schen und der extrinsischen Fußmuskulatur gestört: Die intrinsischen Fußmuskeln ent­ springen im Fußskelett und ermöglichen die Beugung und Streckung der Zehen und stabilisieren das Fußgewölbe. Die extrinsi­ schen Fußmuskeln haben ihren Ursprung außerhalb des Fußskeletts, etwa im Unter­

schenkel. Ihre Sehnen übertragen den Mus­ kelzug auf den Fuß und sind unter anderem für die Beugung und Streckung des Fußes zuständig.

Kräftigen, Stützen und Operieren Wie bei Hallux valgus und Hallux rigidus gibt es auch bei Kleinzehendeformitäten so­ wohl konservative als auch operative Thera­ pieoptionen. Ziel der konservativen Thera­ pie ist vor allem die Abschwächung der Spreizfußproblematik, um eine Verschlim­ merung der jeweiligen Zehendeformität zu verzögern und den Bewegungsspielraum zu verbessern. Entsprechende Maßnahmen sind n weite, gepolsterte und der Fehlstellung angepasste Schuhe n maßgefertigte orthopädische Einlagen, die das Quer- und Längsgewölbe des Fußes sowie das Mittelfußköpfchen un­ terstützen und die Unterseite der Ze­ henspitzen weich betten n Zwischenzehenpolster, Zehenhülsen, Zehenzügel, Nachtschienen n Entlastung n Pflege der Druckstellen n Physiotherapie und Fußtraining: Gezielte Spreizübungen der Zehen und Übungen zur Kräftigung der Längsund Querwölbung reduzieren Be­ schwerden und wirken der Fehlstellung und einer Fehlbelastung entgegen n Barfußlaufen Eine chirurgische Korrektur empfiehlt sich, wenn die Deformität ausgeprägt ist und die konservative Behandlung keine Besserung bringt. Der Eingriff sollte nicht zu lange hin­ ausgezögert werden, da die Fehlstellung mit starken Schmerzen und einer entsprechen­ den Schonhaltung einhergeht, welche die ge­ samte Körperstatik aus dem Lot bringt. u

Korrespondenzadresse Christine Preiherr Fachjournalistin Blutenburgstr. 18, 80636 München E-Mail: preiherr@t-online.de

PODOLOGIE PRAXIS ∘ 2|2021

Dermatologie º Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement m

Praxiswissen: Wunden und Wundheilung Teil 1 Im podologischen Praxisalltag sind Sie immer wieder mit Wunden konfrontiert. In diesem ersten Teil erfahren Sie alles Wichtige über Gewebedefekte, akute und chronische Wunden und wie die Wundheilung verläuft.

O

b eine Verletzung lediglich die Oberhaut (Epidermis) betrifft oder ob sie in die Lederhaut (Dermis) bis hin zur Unterhaut (Subcutis) reicht – ­jede Art der Läsion ist eine Wunde. Bei so­ genannten komplexen Wunden sind auch tiefer gelegene Gewebestrukturen in Mitlei­ denschaft gezogen.

Foto: Adobe Stock - grib-nick

Wunden in der podologischen Praxis Je nach Ursache, Zustand der Läsion, Durchblutungssituation des Gewebes sowie der Stoffwechsel- und Immunsituation des Patienten können Wunden – auch am Fuß – ganz unterschiedliche Schweregrade auf­ weisen. So zeigen sie sich beispielsweise an reibungsexponierten Stellen als harmlose Blasen oder an den druckbelasteten Fersen als tiefe, eventuell blutende trockene Rhaga­ den. Kleinere oder größere Gewebedefekte im Nagelfalz treten zum Beispiel durch fal­ sche heimische Nagelpflege auf, aber auch bei einem Unguis incarnatus wird das Ge­ webe häufig verletzt. Zusätzlich kann hier nässendes (sezernierendes) Hypergranula­ tionsgewebe die Haut aufweichen und auf­ quellen (mazerieren), was zu einer Zunah­ me des Defektes sorgt. Mazerationen treten aber auch bei einer Hyperhidrose oder in Folge von okkludierendem Schuhwerk auf.

Hierdurch kommt es oftmals zu feuchten Rhagaden, welche unter Umständen tief in die Haut hineinreichen. Und nicht zuletzt gehören schwere, häufig chronische Ge­ schwüre (Ulzerationen) am Fuß oder an

PODOLOGIE PRAXIS ∘ 2|2021

den Unterschenkeln zu den Krankheitsbil­ dern, die sich Ihnen in der Praxis zeigen.

Gefürchtete Komplikation des diabetischen Fußsyndroms ist das Malum perforans, das an mechanisch belasteten Stellen am Fuß auftritt, etwa in Folge einer Blase oder einer Hornhautschwiele. Ist das „durchbrechen­ de“ Fußgeschwür durch ein Hühnerauge oder eine Callositas „gedeckelt“, offenbart es sich meist erst nach Abtragen der Verhor­ nung: Denn durch den Druck der Hyper­ keratose mazeriert das Gewebe darunter und ruft dort unter Umständen eine Ent­ zündung hervor. Erfolgt keine (rechtzeitige) Behandlung, entwickelt sich daraus das Druckulkus. Exsudiert es zudem stark, ver­ größert das den Gewebedefekt.

Zeigt sich ein Malum perforans, ist dieses steril abzudecken und der Patient umge­ hend an einen Arzt zu verweisen. Dies gilt übrigens für alle größeren Wunden ebenso wie – im Fall von Risikopatienten – bei klei­ neren Wunden. Aber auch bei einem schlecht heilenden Defekt sollte unbedingt ein Arzt zu Rate gezogen werden. Denn bei jeder Läsion besteht stets das Risiko einer möglicherweise schweren Infektion, wie et­ wa einer Wundrose (Erysipel).

Wunden rund um den Zehennagel sind schnell entstanden. Sie können Patient*innen zielführend informieren und – je nach Allgemeinzustand und Schwere der Wunde – zur Selbstbehandlung beraten, zur Hausärztin oder zum Dermatologen schicken.

Akut oder chronisch?

Ob es sich um eine akute oder chronische Wunde handelt, hängt von deren Ursache und Dauer bzw. Heilungstendenz des Ge­ webes ab. Doch wo genau liegt der Unter­ schied?

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m Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement º Dermatologie

Finger weg vom Wundschorf, auch, wenn es juckt!

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Als chronische Wunden (von griech. „chronos“ = Zeit) bezeichnet man Defekte, die selbst nach vier Wochen keine Heilungs­ tendenz zeigen oder die nach zwei Monaten nicht abgeheilt sind, obwohl sie ursachen­ bezogen, lokal und konsequent behandelt wurden. Typische chronische Wunden sind das n Druckgeschwür: Hierzu zählen das Malum perforans ebenso wie ein Deku­ bitus bei bettlägerigen Patienten, zum Beispiel an den Fersen. n Ulcus cruris: Das Ulkus beginnt häufig am Innenknöchel und weitet sich dann Richtung Unterschenkel aus. Der Defekt kann nicht nur mit dem Verlust ganzer Haut- und Gewebeschichten einherge­ hen, sondern unter Umständen bis hin zum Knochen reichen. Ursache für das venöse Ulcus cruris sind eine chro­ nisch-venöse Insuffizienz (CVI) oder ei­ ne tiefe Beinvenenthrombose (Phlebo­ thrombose). Das arterielle Ulcus cruris wird durch eine periphere arterielle Ver­ schlusskrankheit (pAVK), eine arteriel­ le Thrombose oder den plötzlichen Ver­ schluss eines arteriellen Blutgefäßes (ar­ terielle Embolie) hervorgerufen. Das Ulcus cruris mixtum wiederum ist Folge einer chronisch venösen Insuffizienz und einer peripheren arteriellen Ver­ schlusskrankheit.

Heilung in Phasen Sofern es sich nicht um eine chronische Wunde handelt, verläuft die Heilung eines Gewebedefektes immer gleich, wobei die Heilung abhängig von Zustand und Ausprä­ gung einer Wunde erfolgt (s. Kasten „Arten der Wundheilung“).

Voraussetzungen für den Heilungsprozess sind ein sauberer, nicht infizierter Wund­ zustand und dass die Wunde nicht anhal­ tendem Druck ausgesetzt ist – wie etwa ­am Fuß. Davon abgesehen können Grund­ erkrankungen den Wundheilungsprozess beeinträchtigen. (Diese werden im zweiten Teil des Beitrages in der nächsten Ausgabe näher erläutert.)

Folgende drei Phasen, die zum Teil parallel ablaufen, werden unterschieden:

PODOLOGIE PRAXIS ∘ 2|2021

Fotos: Adobe Stock - oatautta (oben), Adobe Stock - Martin Kalström (unten)

Diese mechanische Fußwunde mit starken Entzündungszeichen sollte ärztlich behandelt werden.

Akute Wunden: n mechanische Wunden: Sie entstehen durch scharfe oder stumpfe Gewalt. Zu ihnen zählen oberflächliche Gewebede­ fekte wie Blasen und Schürfwunden, oder auch Wunden, welche die Oberund Lederhaut betreffen, also Ablede­ rungs-, Quetsch-, Platz-, Riss-, Schnitt-, Stich- und Bisswunden. Aber auch das Druckgeschwür, das durch anhaltenden Druck auf ein bestimmtes Areal ent­ steht, zählt dazu. Handelt es sich um ei­ ne schwere mechanische Wunde, etwa nach einem Unfall, können auch die tie­ fer gelegene Subcutis (Fett- und Binde­ gewebsschicht) sowie Muskeln, Sehnen, Blutgefäße, Nerven, Knochen und Ge­ lenke betroffen sein. n thermische Wunden: Hitze führt zu Verbrühungen oder Verbrennungen und Kälte zu Erfrierungen. Hier ent­ scheiden die Intensität und Dauer der einwirkenden Temperatur über das Ausmaß der Gewebeschädigung, die bis zur Nekrose reichen kann. n chemische Wunden: Diese werden durch Laugen und Säuren verursacht.

Die verbrennungsähnlichen Wunden reichen unter Umständen bis zur Sub­ cutis und können sogar Nekrose verur­ sachen. Ein entsprechendes Risiko be­ steht beispielsweise in der podologi­ schen Praxis bei unsachgemäßer An­ wendung von Ätzmitteln (Kaustika) wie etwa Albothyl, Monochloressigsäure und Silbernitrat. Aus diesem Grund ist eine Behandlung mit Kaustika bei Dia­ betikern oder Patienten mit einer peri­ pheren arteriellen Durchblutungsstö­ rung (pAVK) und der dadurch ver­ schlechterten Wundheilung kontraindi­ ziert. n Strahlenwunden: Neben UV-Strah­ lung kann auch eine Strahlentherapie bei der Tumorbehandlung Verbrennun­ gen verursachen. Das Ausmaß einer durch radioaktive Isotope verursachten Wunde hängt von der Art, Dauer und Dosis der Strahlung ab; und sie ist oft­ mals problematisch, da die Wundhei­ lung durch die Therapie insgesamt leidet.

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Foto: Adobe Stock - ittipol

1 Exsudations- und Resorptionsphase:

Hier spricht man auch von der Reini­ gungsphase, die rund drei bis vier Tage in Anspruch nimmt. Zunächst bildet sich ein Netz aus Eiweißfasern (Fibrin), das die Blutung stillt. Gleichzeitig ent­ steht durch das geronnene Blut und ein­ getrocknete Exsudat Schorf, der die Wunde von außen vor Krankheitserre­ ger, Schmutz und Fremdkörpern schützt. Außerdem erfolgt eine lokale Entzündungsreaktion, bei der Boten­ stoffen wie Histamin freigesetzt werden.

In der Folge verringert sich die Durch­ lässigkeit der Kapillarwände, so dass nur noch Blutplasma in der Wunde sam­ melt, welches die Wundflüssigkeit bil­ det. In dieses „Wundexsudat“ wandern nun Abwehrzellen, welche geronnenes Blut, Zelltrümmer sowie Abfall- und Fremdstoffe eliminieren. Das Exsudat sorgt für ein feuchtes Milieu, das zur Wundheilung notwendig ist. Es spült zudem Keime und Fremdkörper aus der Wunde und liefert wichtige Nährstoffe für den Zellstoffwechsel.

2 Granulationsphase: Granulations­ gewebe füllt ab etwa dem vierten Tag bis zum zehnten Tag von den Wundrän­ dern her den Gewebedefekt auf. Zeit­ gleich wachsen Kapillaren in das Wund­ bett ein und es bilden sich stabilisieren­ de Kollagenfasern.

3 Regenerationsphase: Zwischen dem sechsten und zehnten Tag setzt die „re­ parative Phase“ ein. Die reifenden Kol­ lagenfasern ziehen die Wundränder zu­ sammen, wodurch sich die Wundfläche verringert. Zudem wird das Granula­ tionsgewebe feuchtigkeits- und gefäß­ ärmer, wodurch es sich verfestigt. Nun überziehen neue Epithelzellen vom Wundrand her das Granulationsgewebe und legen sich allmählich übereinander.

Mit einem dicken, widerstandsfähigen Epithelgewebe ist die Wundheilung dann abgeschlossen. Die Regenerations­ phase kann mehrere Wochen oder sogar Monate dauern.

Keimarme, frische Wunden mit wenig Ge­ webeverlust und glatten, nah beieinander liegenden Wundrändern (oder auch Schürf­

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wunden) heilen in der Regel komplikations­ los ab. Diese sogenannte primäre Wundhei­ lung dauert wenige Tage bis hin zu einer Woche. Handelt es sich hingegen um einen großen Gewebedefekt mit ungleichmäßi­ gen, auseinanderklaffenden Wundrändern bzw. ist die Wunde entzündet oder nekro­ tisch, wird von der „sekundären Wundhei­ lung“ gesprochen. Hierbei füllt Granula­ tionsgewebe den Defekt vom Grund der Wunde her auf und die Wundränder wach­ sen nicht zusammen, wodurch eine breite Narbenfläche entsteht. In diesem Fall kann die Wundheilung Monate dauern.

Wann infiziert?

Die Keimbesiedelung einer Wunde bedeutet noch nicht zwangsläufig eine Infektion.

Doch nimmt die Keimzahl zu oder hat sich eine Wunde infiziert, heilt sie möglicher­ weise nur schwer ab. Eventuell greifen die Erreger auch das umliegende Gewebe an; und gelangen sie gar in die Blutbahn, kön­ nen sie eine lebensgefährliche Blutvergif­ tung (Sepsis) verursachen. Abhängig von der Keimsituation unterscheidet man fol­ gende Wundzustände: n kontaminierte Wunde: Eine bakteriel­ le Besiedlung bis zu 100 000 pro Gramm Wundmaterial muss den Heilungspro­ zess nicht negativ beeinflussen. n kritisch kolonisierte Wunde: Hier ha­ ben sich die vorhandenen Keime so ver­ mehrt, dass die Heilung – wie etwa im Fall chronischer Wunden – erschwert ist. Die Abwehrkräfte werden jedoch noch nicht aktiv. n septische Wunde: Durch die Keim­ belastung wird das Immunsystem aktiv.

Dies zeigt sich in den typischen Infek­ tionszeichen, namentlich einer deutli­ chen Rötung und Schwellung vor allem der Wundränder und einer Überwär­ mung des Wundbereichs. Außerdem kommt es zu Wundschmerz, einer ver­ zögerten Heilung und auch Fieber, Schüttelfrost und eine Schwellung der regionalen Lymphknoten kann auftre­ ten. Besteht der Verdacht auf eine Infek­ tion, muss der Patient umgehend zum Arzt! u

Beim diabetischen Fußsyndrom kann sich selbst eine oberflächliche Wunde heftig infizieren.

Solchen Verläufen gilt es vorzubeugen, indem Sie Patient*innen frühzeitig in eine ärztliche Behandlung schicken.

Weiterlesen: Lesen Sie in der nächsten PODOLOGIE PRAXIS: Was gilt es bei der Beurteilung von Wunden zu beachten?

Welche Faktoren behindern die Wundheilung?

Und was können die Folgen einer Wunde sein?

1 www.drnastai.de/malum-perforans-fussgeschwuer/ 2 www.medical-advice.at/Erste_Hilfe/Dokumente/ Skriptum-PF_III.pdf 3 www.gelbe-liste.de/krankheiten/ulcus-cruris 4 www.rosenfluh.ch/media/arsmedici/2007/07/ Die-kontaminierte-Wunde.pdf

Korrespondenzadresse Barbara von Wirth M.A. Fachjournalistin Rüsbergstr. 20c, 58456 Witten E-Mail: bvwirth@t-online.de

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m Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement º Zehenerkrankungen

Gicht: Schmerzattacke in der Großzehe

Purine: Die Substanz hinter dem Gichtanfall Purine sind an lebenswichtigen Zellfunktionen beteiligt und kommen in der DNA menschlicher, tierischer und pflanzlicher Zellen, also auch in bestimmten Lebensmitteln, vor. Im Körper fallen sie als Abbauprodukte des normalen Zellstoffwechsels an. Da sie nicht direkt ausgeschieden werden können, werden sie in Harnsäure umgewandelt und in dieser Form vor allem über die Nieren mit dem Urin und in geringem Umfang auch über den Darm ausgeschieden. Scheiden die Nieren aufgrund eines gestörten Purinstoffwechsels dauerhaft zu wenig Harnsäure aus, erhöht sich die Harnsäurekonzentration im Blut: Ab einem Wert von 6,5 Milligramm pro Deziliter sprechen Mediziner von einer Hyperurikämie. Aus Urat, also Harnsäuresalzen, bilden sich nun Kristalle und können sich in als „Gichtknoten", so genannten Tophi, in Gelenken, Knorpeln, Sehnenscheiden und Schleimbeuteln, aber auch unter der Haut, im Ohrknorpel sowie in den Nieren ablagern.

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Allerdings lösen erhöhte Harnsäurespiegel nicht zwangsläufig einen Gichtanfall aus. So hat rund ein Viertel der Deutschen zu hohe Serum-Harnsäurewerte, doch nur fünf bis zehn Prozent von ihnen erleiden deshalb ei­ nen Gichtanfall. Das Risiko steigt allerdings, je höher der Harnsäurewert klettert – bei einer schon bestehenden Hyperurikämie und einigen anderen Nierenfunktionsstö­ rungen begünstigt jedoch eine Reihe von Faktoren den Anstieg des Harnsäurespie­

gels. Folgende Faktoren sind häufig Auslö­ ser eines Gichtanfalls: n Starker Alkoholkonsum n Eine extrem purinreiche Ernährung: Purinreich sind Innereien, Fleisch, Wurst, Geflügelhaut, Schalentiere, Öl­ sardinen und andere Fischarten wie ­Sardellen oder Hering n Körperlicher und seelischer Stress n Längeres Fasten und extreme Diäten n Chemotherapie n Bestimmte Medikamente wie Diuretika, Zytostatika, Aspirin (bei regelmäßigem Gebrauch), das B-Vitamin Niacin (bei regelmäßigem Gebrauch) n Zu geringe Flüssigkeitsaufnahme, so dass nicht genügend Harnsäure ausge­ schieden wird n Ein permanent hoher Blutzuckerspiegel bei Diabetes mellitus n Erkrankungen wie Psoriasis oder chro­ nisch myeloische Leukämie Hyperurikämie und Gicht treten überwie­ gend bei Männern auf. Frauen vor der Me­ nopause sind offenbar durch hohe Östro­ genspiegel geschützt. Medikamente wie Al­ lopurinol und Febuxostat senken den Harn­ säurespiegel sehr wirksam, der akuten Ge­ lenkentzündung wirken nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Kortikoide und Colchizin entgegen. Die Folgen einer unbe­ handelten symptomatischen Hyperurikä­ mie sind gravierend: Neben akuten Gicht­ anfällen und irreversiblen Gelenkdeforma­ tionen bei chronischer Gicht kann es zu ei­ ner Entzündung der Nieren, Nierensteinen und Niereninsuffizienz kommen. u

Korrespondenzadresse Christine Preiherr Fachjournalistin Blutenburgstr. 18, 80636 München E-Mail: preiherr@t-online.de

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in Gichtanfall kommt aus heiterem Himmel und manifestiert sich – nicht immer, doch typischerweise – an der großen Zehe. Deren Grundgelenk ist ohne erkennbaren Grund urplötzlich ent­ zündet, überwärmt und gerötet.

Kaum vorstellbar, dass das Anziehen einer Socke unerträgliche Schmerzen bereitet – bei einem akuten Gichtanfall ist dies jedoch der Fall. Podagra, die Gicht am Großzehen­ grundgelenk, die man im Mittelhochdeut­ schen „Zipperlein" nannte, zählt zu den rheumatischen Erkrankungen und bringt neben Schmerzen oft noch weitere Entzün­ dungszeichen mit sich – Fieber, Schüttel­ frost und erhöhte Leukozytenwerte. Das Großzehengrundgelenk ist nicht der einzi­ ge, aber bevorzugte „Austragungsort" der Gicht, einer genetisch bedingten, durch Me­ dikamente induzierten und/oder durch den Lebensstil verursachten Stoffwechseler­ krankung, die in westlichen Ländern häufig vorkommt. Ihr voraus geht die Hyperurik­ ämie, eine Ausscheidungsstörung der Nie­ ren, die zu einem erhöhten Harnsäurespie­ gel und einer Ablagerung von Harnsäure­ kristallen in den Gelenken führt. Aus dieser Störung des Harnsäure- beziehungsweise Purinstoffwechsels kann eine äußerst schmerzhafte Gelenkentzündung resultie­ ren, die neben dem Großzehengrundgelenk seltener auch an anderen Gelenken auftritt.

Markt & Info º Erkrankungen der Zehen & Hygienemanagement m

Neue Nagelkorrektur-Technik Aus Österreich stammt die neuartige, paten­ tierte Technik LASY®, mit der Unguis incar­ natus, Rollnägel, verdickte, mykotische und schmerzende Nägel behandelt werden kön­ nen – bei Kindern wie Erwachsenen.

Entwickelt hat sie die podologische Fußpfle­ gerin Sylvia Lauss aus Wels/Oberösterreich.

LASY® bezeichnet keinen Spangentyp, son­ dern eine schnell umzusetzende Schienen­

technik, für die mehrere Grundmaterialien infrage kommen – das hierfür nötige Wis­ sen vermittelt Sylvia Lauss in Workshops in Wels. Informationen zu LASY® finden Sie online über www.fusspflege-lauss.at/ fusspflege/lasy. Die nächsten Termine können Sie direkt bei Sylvia Lauss unter kontakt@fusspflege-lauss.at anfragen.

uRED

Online-Kurs Nagelveränderungen Am 21. Juni und 19. Juli veranstaltet die RUCK Akademie einen Online-Kurs zum Thema „Nagelveränderungen“. Verände­ rungen der Nageloberfläche, der Form oder der Farbe sind häufig Ausdruck und Symp­ tom krankhafter Prozesse. Auch Nagelfalz­ veränderungen bedürfen einer genauen Ab­ klärung. In diesem Online Kurs erklärt

Wolfgang Knörzer – Podologe und SHP – die Befunderhebung sowie Interpretations­ formen und beschreibt Lösungsansätze für die praktische Arbeit. Besonders berück­ sichtigt wird auch der diabetische Fuß mit seinen spezifischen Besonderheiten.

Info und Anmeldung unter: www.hellmut-ruck.de/bildung uRED

Fotos: HELLMUT RUCK GmbH (Logo, oben), icm/ebro (unten)

Validierung: Zeit sparen, Sicherheit gewinnen Wenn Sie medizinische Instrumente ma­ schinell aufbereiten lassen und wenn Ihre Hygienekette vollständig funktioniert, spa­ ren Sie Ressourcen und gewinnen Rechts­ sicherheit. Trotzdem: Sobald das Gesund­ heitsamt eine Praxisbegehung ankündigt, entsteht angesichts möglicher schwerwie­ gender Folgen leicht Hektik. Daher rät IC Medical, vorbereitend auch jene Formalitä­ ten zu klären, die bei diesem Aufgabenkom­ plex nicht als erstes in den Sinn kommen.

Dazu gehört beispielsweise, das Berichtswe­ sen zu ordnen oder den Sachkundenach­ weis einzuholen. IC Medical bezieht diese Erfahrungen aus dem Validierungsservice für seine Kunden. Diese zu 98 Prozent ge­ nutzte Zusatzoption gilt für alle Käufer der neuen Thermodesinfektoren des württem­ bergischen Hygienespezialisten.

Zum Merkmal der meisten Formalitäten ge­ hört, dass die Bearbeitung zwar einfach ist,

PODOLOGIE PRAXIS ∘ 2|2021

aber zeitaufwendig. So ist es beispielsweise für eine Revalidierung verpflichtend, Ar­ beitsanweisungen zu erstellen und einzustu­ fen. Auch sollten bisherige Validierungsbe­ richte gut archiviert und zugriffsbereit sein.

Zum Komplex Berichtswesen zählt ebenso die lückenlose Dokumentation, auf die bei Praxisbegehungen großen Wert gelegt wird.

Ein weiterer Punkt betrifft die hygienische Sachkunde auf ärztlicher Seite: Ein Sach­ kundenachweis, den man bei der zuständi­ gen Kammer einholt, muss diese dokumen­ tieren.

Ibrahim Dilek, Projektleiter Validierung bei IC Medical, und sein Team bereiten daher bundesweit Kundinnen und Kunden auf Praxisbegehungen vor. „Wir helfen ihnen anhand einer Checkliste, die fehlenden Punkte für ihre Qualitätsmanagementsyste­ me zu vervollständigen. Während der Va­ lidierung überprüfen wir standardweise ­Installations-, Betriebs- und Leistungsquali­

fikation“, erklärt Dilek. Die Erfah­ rung zeigt, dass hier für die Instru­ mentenaufbereitung die Chance entsteht, von allen in der Praxis kon­ zentriert und ausreichend in den Blick genommen zu werden. Das minimiert im Endeffekt medizini­ sche und rechtliche Risiken. Mehr Info: www.icmedical.de uRED

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Polyneuropathien haben zahlreiche Ursachen und viele Gesichter. Bis­ lang sind über 200 toxische, medika­ mentöse, metabolische, immunolo­ gische, entzündliche oder infektiöse Auslöser bekannt. Wir geben einen Überblick über einige davon und auch dazu, wie Sie Patient*innen gut begleiten und beraten können.

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Juni 2021 13. Jahrgang

Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck Chefredaktion: Dr. Angelika Schaller (verantwortlich), E-Mail angelika.schaller@vnmonline.de Redaktion: Petra Plaum, E-Mail info@petra-plaum.de

Polyneuropathien & Zeitmanagement

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2021

Viele Podologinnen und Podologen wünschen sich ein effektiveres Zeitmanagement. Routineabläufe beschleunigen oder delegieren, „Zeitfresser“ finden und beseitigen – das lässt sich zum Glück trai­ nieren. Wir verraten Ihnen, wie.

Die nächste Folge der Serie von D ­­ r. Norbert Scholz zur Nageltherapie rundet unser Herbst-Heft ab: diesmal geht es um die Metallspange Combiped. Freuen Sie sich auf die Podologie 3/2021, die am 1. Sep­ tember 2021 erscheint. uRED

Service für Sie: Fragen Sie die Expertin „Fragen Sie die Expertin“ heißt die neue Rubrik, die Sie fortan in un­ serer Schwesterzeitschrift PODOLOGIE finden.

Sie behandeln jemanden, dessen Beschwerden Ihnen ungewöhnlich vorkommen?

Sie möchten wissen, welche Therapien und Lebensstiländerungen Menschen mit ähnlichen Symptomen geholfen haben?

Dann wenden Sie sich doch an unsere Autorin Elvi Foss! Sie schöpft aus ihrer Erfahrung – unter anderem als Podologin, Sektorale Heil­ praktikerin für Podologie, Fachkrankenschwester und Wundassisten­ tin WAcert – und steht Ihnen beratend zur Seite. Wo nötig, holt sie andere Fußprofis ins Boot.

®

So einfach sind Sie dabei: 1 Eine Mail an info@petra-plaum.de senden, dann geht Ihnen ein

übersichtlicher Fragebogen zum Fall zu.

2 Antworten und Fotos (Befund/Behandlungsverlauf; wenn mög­

lich bis zum Knie) an die Autorin mailen oder per Post schicken.

3 Ihre Antwort erhalten. Ausgewählte Fälle werden – natürlich nur

mit Zustimmung aller Beteiligten – veröffentlicht. Wir freuen uns, von Ihnen zu lesen! uRED

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2/2021

Fachbeirat: Prof. Dr. med. D. Abeck, München; Dr. med. Bettina Born, Reutlingen; Elvi Foss, Podologin, Wundtherapeutin, Wadern; Dr. med. Pierre Foss, Wadern; RA Thomas Hollweck, Berlin; Priv.-Doz. Dr. Thomas Klycsz, Straubing; Sonia Lechtenbörger, Podologin, Witten; Beatrix Negel-Riegel, Podologin, Bernau; Priv.-Doz. Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben, Düsseldorf; Dr. med. Norbert Scholz, Krefeld; Prof. Dr. Maximilian Spraul, Rheine; Prof. Dr. Manfred Wolff, Witten-Herdecke Marketingleitung: Uwe Kremmin, E-Mail uwe.kremmin@vnmonline.de Layout: Beatrice Gratton Verlags-, Anzeigen- und Vertriebsleitung: Elke Zimmermann (verantwortlich), Telefon (0 89) 31 89 05-76, Telefax (0 89) 31 89 05-38, E-Mail elke.zimmermann@vnmonline.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 12 vom 1. 10. 2020 ABONNENTEN- und KUNDENSERVICE: Leserservice Verlag Neuer Merkur, 65341 Eltville, Telefon (0 61 23) 9 23 82 30, Telefax (0 61 23) 9 23 82 44, E-Mail verlagneuermerkur@vuservice.de Podologie Praxis ist ein Sonderheft der Zeitschrift Podologie und erscheint vierteljährlich. Preis Jahresabonnement 68,– Euro, Einzelheftverkauf 16,50 Euro, Sonderpreis für Podologie-Abonnenten 45,– Euro, Schüler 35,– Euro.

Diese Preise beinhalten die Versandkosten für Deutschland und Österreich.

Der Abonnementpreis für die Schweiz wird zum Zeitpunkt des Abschlusses aktuell berechnet. Bei Versand ins übrige Ausland werden die Porto-Mehrkosten berechnet. Die Abodauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird.

Verlag Neuer Merkur GmbH, Postfach 12 53, D-82141 Planegg, Behring­ straße 10, D-82152 Planegg, Telefon: (0 89) 31 89 05-0, Fax: (0 89) 31 89 05-53; E-Mail info@vnmonline.de, www.vnmonline.de (zugleich Anschrift aller Verantwortlichen) Druck: HOLZMANN DRUCK GmbH & CO. KG, 86825 Bad Wörishofen ISSN 1867-4526 Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller Urheber- und Verlagsrecht – Gerichtsstand: Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung einschließlich Nachdruck ohne schriftliche Einwilligung der Redak­ tion strafbar. Alle in dieser Veröffentlichung enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt und von ihnen und dem Verlag mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Gleichwohl sind inhaltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen. Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages oder der Autoren. Sie garantieren oder haften nicht für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten (Produkthaftungsausschluss). Berichte über Neu­heiten aus der Industrie – als solche gekennzeichnet – erscheinen außerhalb der Verantwortung der Redaktion, desgleichen Beiträge aus dem Pharmabereich und Verbandsmitteilungen. Artikel, die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar und unter­liegen nicht ihrer presserechtlichen Verantwortung. Titel und Vorspanne stammen im Allgemeinen von der Redaktion. Leserbriefe geben die Meinung des Verfassers, nicht jene der Re­daktion wieder. © Copyright by Verlag Neuer Merkur GmbH Verlagskonto: Stadtsparkasse München, IBAN: DE65 7015 0000 0042 1738 23, BIC SSKMDEMM Verlagskonto für Abonnementgebühren: HypoVereinsbank München, IBAN: DE79 7002 0270 0002 7387 75, BIC: HYVEDEMMXXX Gerichtsstand: München

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Verschmitzt & lebendig Ist das Alter 40 etwa eine Grenze, die Lebensläufe teilt und Flügel stutzt? Doch die Endvierzigerin Silke wollte schon immer fliegen. »Wenn es sein muss, auch allein.« So beginnt alles.

Nachdem ihr Sohn Julian das Nest verlassen hat, stürzt sich Silke kopfüber ins eigene Leben. Mit Peter erlebt sie intensive zwei Wochen, bevor ihre Alarmglocken läuten und sie den Sonderling auf die Straße setzt. Eine aufregende Ü40-Party wirbelt Reini in ihr Leben, einen extrovertierten, modernen Lebemann, der beim Reden »durch die Haut atmet«.

Begegnungen, die von Silkes Freundinnen Sandra und Anett natürlich nicht unkommentiert bleiben. Beißende »Diven-Dialoge« strapazieren Silkes Bauchmuskeln und geben ihrem Herzen Halt.

Von Nachbarin Lydia, so bezaubernd wie betagt, erfährt Silke berührende Geschichten, die sie nie wieder loslassen.

Als Silke schließlich ihren Sohn in Berlin besucht, wird sie vom bunten Großstadtleben verschlungen. Doch die spannenden Erlebnisse sind von Schmerz durchdrungen, denn in Berlin ist Silkes beste Freundin Martina begraben.

Ein Auf und Ab, wie im wahren Leben: »Ab 40 wird’s einfach nicht schwer« ist witzig, nachdenklich & stimmungsvoll – ganz wie man es von Sylvia Kling gewohnt ist!

Sylvia Kling • Ab 40 wird‘s einfach nicht schwer Ladies Lounge, ein Imprint des Bookspot Verlags 288 Seiten, Klappenbroschur mit Lesezeichen ISBN 978-3-95669-148-5 12,95 Euro • Auch als E-Book erhältlich!

Die frech-einfühlsame Suche einer Frau, die sich neu entdeckt Sylvia Kling • Ab 40 wird’s eng BC Publications 160 Seiten, Taschenbuch ISBN 978-3-941717-49-7 9,99 Euro Auch als E-Book erhältlich!

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