MAGAZIN | Weinwirtschaft kompakt
ALIMENTARIA/LA MÚSICA DEL VI
The winner takes it all ... Die Weinabteilung der Alimentaria, Intervin, und die Hausmesse des spanischen Weinhandelsimperiums Vila Viniteca, »La Música del Vi«, entwickeln sich gegenläufig. Die eine wird immer kleiner und unwichtiger, die andere platzt aus allen Nähten.
Gedränge auf der Vila-Viniteca-Hausmesse »La Música del Vi«
(ma) An der Intervin knabbert die alles dominierende ProWein selbst in Barcelona Marktanteile ab, die eintägige Veranstaltung »La Música del Vi« entwickelt sich dagegen zum internationalen Schaulauf der besten spanischen Weinproduzenten. In Barcelona findet man sie ganz leicht: Man muss nur am Passeig Isabel II Ausschau nach einer etwa 150 Meter lan-
gen Menschenschlange halten, die sich vor der Eingangstür eines prunkvollen Palastes – der Llotja de mar – staut. Dort drinnen ist jeweils am Montag der Alimentaria ein guter Teil der Crème de la Crème des spanischen Weinbaus versammelt. Es sind die Lieferanten der spanischen Einzelhandelsund Versandfirma Vila Viniteca, die aus praktisch allen spa-
Zur Titelanzeige Sektcocktails sind leicht, fruchtig, prickelnd ... und können auch Ihren Umsatz in Schwung bringen. Die Sektkellerei BERNARD-MASSARD vertreibt in Deutschland exklusiv MONIN Sirup und Liköre und ist der ideale Partner für Ihre „Sektcocktail Promotion“. Wählen Sie aus einer Vielzahl von BERNARD-MASSARD Sekt-Cuvées in verschiedenen Qualitäten – auch Flaschengärung – sowie aus über 70 MONIN SirupSorten. Wir beraten Sie gerne! Am 2. Juni mixen Barprofis aus ganz Deutschland beim Finale des Sektcocktail-Cup den Sommer-Sektcocktail 2014. Den Siegercocktail und alle Rezepte finden Sie auf der website www.sektcocktail.de Firmengruppe BERNARD-MASSARD / LANGENBACH – Jakobstraße 8 – 54290 Trier Tel: 0651/7196-0 – Fax: 0651/7196-310 info@bernard-massard.de
16
WEINWIRTSCHAFT 8|14
nischen Weinregionen einen guten Teil der Top-Erzeuger im Programm und national oft exklusiv führt. Dabei gibt es natürlich ein kleines Problem. Zwar kostet der Eintritt für Privatverbraucher 150 Euro. Aber Krise hin, Krise her, finden sich ganze Heerscharen von Liebhabern ein, um von Alvaro Palacios über Benjamín Romeo bis Artadi und Dominio de Atauta alles zu verkosten, was man sonst nie ohne erheblichen finanziellen Aufwand ins Glas und schon gar nicht einfach so vom Eigentümer oder Chefönologen über den Tisch gereicht bekommt. Natürlich hat der Händler auch wichtige Gastronomiekunden, denn er betätigt sich nicht nur als Einzelhändler, sondern nach eigenen Angaben auch als Distributeur, Großhändler, Exporteur, Importeur und Aktivist in eigenen Projekten. Da kommt natürlich einiges an
interessierten Besuchern zusammen, ganz abgesehen von den Winzerkollegen, die nirgendwo sonst diese Ansammlung höchster spanischer Qualität vorgesetzt bekommen. Dass mancher Besucher angesichts des Gedränges keucht »Das ist ja hier wie im Krieg« ändert nichts an der Tatsache, dass dieses Stelldichein nicht nur ein grandioser Verkaufserfolg für Eigentümer Quim Vila, sondern auch ein Leistungsvergleich innerhalb Spaniens ist, der neue Jahrgänge und aktuelle Trends aufzeigt. Und was ist neu? Das Unangenehme zuerst: Durchweg beklagen die Erzeuger die schwierigen Bedingungen der Krise am nationalen Markt und des Jahrganges 2013 mit Herbstregen und grüner Säure. Positiv dagegen ist die in Rioja und Priorat bereits verbreitete, endlich auch in Ribera del Duero ankommende Tendenz zu sehen, dass viele der Spitzenerzeuger den jahrelang teilweise absurden Holzeinsatz verringern und zurück zu eleganterem, zuweilen sogar regelrecht säurebetontem und fruchtigem Weinstil finden. Beispiele aus Ribera del Duero: Astrales, Pago de los Capellanes, Hacienda Monasterio, Dominio de Atauta. Erwähnenswert ist sicher auch die Tatsache, dass mit Viñedos de Páganos, Remírez de Ganuza und Benjamín Romeo nun schon drei der Rioja-Modernisten eine Gran Reserva anbieten, deren Renaissance nun nicht mehr nur herbeigewünscht werden muss. Die Intervin dagegen, vor vier Jahren noch ein mächtiger Teil der Alimentaria, schrumpft erkennbar und ist anscheinend für viele Erzeuger nicht mehr attraktiv. Vor vier Jahren passten die Interessenten nicht einmal in die große Halle 3, sodass in einem Teil einer weiteren Halle Weinerzeuger aus-
www.weinwirtschaft.de