ESTHER FERRARI
No mee Spröchli zom verzelle, singe ond spile
Mit QR-Codes zu Ton- und Filmaufnahmen von Stefanie Rutz und Hampi Schoop
Illustriert von Monika Schmid
Vorwort
Mit grosser Freude darf ich wieder ein Buch mit Fingerspielen und Liedern präsentieren. Inzwischen sind es meine
Urgrosskinder, die mich inspirieren und denen ich meine Spröchli und Geschichten erzählen darf.
Einige Texte habe ich aus meinem ersten Buch «I spile, I zeichne, I lose» übernommen, das 1994 im damaligen
Säntis Verlag der Druckerei E. Schoop AG, Urnäsch, erschienen ist. Längst ist es vergriffen, doch einige der Kinderspiele sind aktuell wie eh und je.
Damals habe ich im Vorwort geschrieben: Meine Kindergedichte sind im spontanen Spiel mit Kindern entstanden. Es waren meine Kinder, welche die Arme um meinen Hals schlangen und sagten: «I ha di gfange ond los di nie mee los.»
Oder die mir auf die Füsse standen und mit grossen Schritten «wiit of de Moo» laufen wollten.
2015 erschien im Appenzeller Verlag «Daa isch de Tuume» mit meinen Fingerversen. Dem Büchlein zum Erfolg verhalfen
Daniela Lendenmann (Melodien und Gesang), Philipp Langenegger (Sprecher) sowie die Illustratorin Esther Petrillo (1948 – 2015). Ihnen und allen ungenannten Helferinnen und Helfern gebührt mein grosser Dank.
Und nun also «De Tuume macht, wa n er will». Das Buch ist mehrheitlich ein Familienprojekt: Für Piano, Melodien und Gesang war meine Enkelin Stefanie Rutz verantwortlich. Auch mein Sohn Hampi Schoop und vier meiner Urgrosskinder haben in einigen Stücken mitgesungen. Hampi und ich haben die Texte eingesprochen. Die Zeichnungen stammen von der Innerrhoderin Monika Schmid.
Die Welt verändert sich und Geschichten passen sich ein Stück weit dem Lauf der Zeit an. Trotzdem gibt es Werte, die sich nicht verändern. Im Reich der Fantasie leben Kinder ihre Wünsche, bauen ihre Luftschlösser. Wie damals ist es mir ein Anliegen, dass Kinder mit den Spröchli ihre Hände und Finger bewegen, ihren Körper spüren. Und auch wenn es mehr und mehr neue technische Möglichkeiten gibt, Geschichten zu erzählen, hat es noch immer eine besondere Magie, wenn man einem Kind ein Spröchli vorliest, während es einem auf dem Schoss sitzt. Das schafft Nähe und Verbindung. Solche Augenblicke berühren und bleiben in Erinnerung.
Kehr wieder heim, zum Kinderspiel, zum Kinderreim. Kehr wieder heim.
Esther Ferrari
Daa isch de Tuume
Di ganz Hand
En alts Chenderspiil
De Tuume macht, wa n er will
Zää
Me taar au usruebe
Daa isch de Bodesee
Spile mit beidne Hend
De Zii-Zaa-Zangemaa
I wett, i wär
Di chlinne Säuli
Wer hät s bescht Säuli?
E Puurechend
De Tuusigsfinger
De Traktor
I wett, i wär scho gross
De Wunsch vom Tännli
Tierstimmekonzert
Obe döt bim Gädeli
Im Hennehof
Wo isch de Schue?
S Wetter macht, wa s will
Wenterliedli
Schloof, Chendli, schloof
Do get s ali Spröchli, Lieder ond Videos anenand:
SPRÖCHLI
Do cha me d Spröchli ond d Lieder abelade:
Daa isch de Tuume
Daa isch de Tuume, de Sterchscht ond de Bescht
Daa wessed doch ali, wenn mer säät, heb di fescht
Am Bomm, am Ascht oder wenn d chlettere chascht
De Tuume hät Chraft, de isch im Saft
Halt, rüeft er, i mach nütz gern elää
Wenn di ääne Finger nüd mitmached, bliib i dehää

Di ganz Hand

De Tuume, da bin i
Ond de chlii Finger bin i
I stoh i de Mitti, i tar regiere
De rechts ond lenggs vo mer mönd mi bediene
Tomms Züüg, säät de Tuume
Mer ali zäme sönd doch e Hand
Mer mached au e Fuuscht metenand

En alts Chenderspiil
(D Fuuscht of de Tisch. Ali hebed sich am Tuume. Mer mached en Tuume-Turm. Di onderscht
Fuuscht fangt a kreise, got ufwärts ond abwärts ond chonnt wider of de Tisch.)
Kafimüli, Kafi male, Kafimüli, Kafi male
Schneller, immer schneller, schneller, immer schneller
Im Schloff obe n ond im Cheller
Kafimüli, Kafi male, Kafimüli, Kafi male
Mmh, fertig
Zocker ond Milch ie tue
E betzeli Salz, e betzeli Pfeffer
Nei, gär nütz, i trink en soo
Mmh, fein, guet