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Förderunterricht

Die Hilfe der anderen Sinne

Haben wir es in der Schule nicht alle erlebt? Die Lehrerin erklärt uns etwas, aber wir können den Gedanken der Lehrerin einfach nicht folgen.

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Auch wenn sie versucht, ihr Thema an das Kind zu bringen, bei manchen Kindern scheint es so, als wolle das Erklärte auf diese Weise keine schulischen Früchte tragen. Die Frage ist, was man als Schule in einer solchen Situation tun soll? Einfach weitermachen und die, welche abgehängt haben, sich selbst überlassen? Oder im Unterricht die ganze Sache wiederholen, damit beim zweiten Versuch noch mehr Schüler*innen den Erkenntnissen der Lehrer*innen folgen, mit dem Risiko, dass sich die Mehrheit, die die Sache schon verstanden hat, langweilt? Als Unterrichtende sind wir sicher versucht, hier einen Mittelweg zu wählen, als Schule haben wir aber den Anspruch, dass niemand abgehängt wird.

Hier kommen die Förder- und Heilpädagog*innen ins Spiel. Ihre Aufgabe ist es, zuerst einmal abzuklären, was das Kind für eine Konstitution hat. Erst dann wird entschieden, wie man einen weiteren Versuch unternimmt, etwas zu erklären. Wird eine Sache von den Förderpädagogen den Schülern erklärt, kann versucht werden, über andere Sinne wie z.B. Bewegung, Hören, Riechen und Tasten einen Zugang zu schaffen. Der Tastsinn, der zu den unteren vier Sinnen – auch basale Sinne genannt – gehört, eignet sich besonders gut, um etwas Schulisches begreifen zu können. Diese unteren vier Sinne (Gleichgewichtssinn, Bewegungssinn, Lebenssinn und Tastsinn) sind die Sinne, über die der Mensch seinen Körper und die Welt begreifen lernt. Der Tastsinn ist daher viel näher mit der Welt verbunden als z.B. der Sehsinn, welcher gemäss der Sinneslehre von Rudolf Steiner zu den mittleren Sinnen gehört. Rudolf Steiner sagte auch einmal, dass wir plastizieren sollen, wenn wir etwas nicht verstehen. Das tun wir im Förderunterricht. Oder wir ertasten z.B. geometrische Flächen, um die Form zu be-greifen und die Anzahl Ecken festzustellen. Das geschieht ganz spielerisch, die Flächen müssen paarweise in einem Memorymodus herausgefunden werden. Natürlich geht dies auch mit Buchstaben oder Zahlen. Auf dem Foto sehen Sie eine Auswahl solcher Tastwerkzeuge. Übungen für den Bewegungs- oder Geruchssinn gibt es im Förderunterricht auch, diese Übungen sollen aber vor allem Brücken zum nicht verstandenen Thema bauen, genau wie die Bearbeitung über den Tastsinn die Brücke zum Unterricht der Klasse bauen soll.

Deshalb ist ein Förderunterricht, welcher den Kindern einen anderen Zugang zu einem Fach gibt, wichtig und richtig. Gerade, um Blockaden aufzuheben, damit die Kinder dem Unterricht in der Klasse wieder besser folgen können.

Leonhard Euler

Leonhard Euler Informatik- und Förderunterricht

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