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Kindergarten – Klatschspiele

Klatschspiele

Ann-Sophie Schramm Kindergärtnerin Im Waldorfkindergarten hat jeder Wochentag seine eigene geführte Tätigkeit. Der Donnerstag ist unser Backtag.

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In der Entwicklung des Kindes ist erlebbar, dass die Bewegung immer vor der Sprache kommt. Beides koordiniert anwenden zu können erfordert Übung. Hierfür sind Klatschspiele wundervoll! Dabei spielt der Sinn der Texte keine Rolle, sie sollen Spass machen. Neben der Koordination von Bewegung und Sprache gewinnt das Kind ein Gefühl für Sprache, Reime und die einzelnen Silben. Spielerisch, unbewusst und mit viel Freude werden Silben getrennt und wieder zu Wörtern zusammengesetzt. Dies ist später sehr hilfreich für das Erlernen der Rechtschreibung. Die Silben fördern auch das Rhythmusgefühl. Der Rhythmus kann strukturieren, ordnen und in einer Gruppe alle Kinder miteinander verbinden. Dafür benötigt es ein inneres Mitschwingen und exaktes Hinhören. Entwickelt ein Kind ein gutes Rhythmusgefühl, hilft ihm dies auch den Rhythmus des Rechnens (Einmaleins, Bruchrechnen etc.) zu verstehen und später in abstrakten Rechnungen anzuwenden.

Da Klatschspiele immer ein Gegenüber benötigen, schulen sie das eigene Sozialverhalten. Jedes Gegenüber ist anders, benötigt eine andere Geschwindigkeit und einen anderen Rhythmus. Hier ist die Empathiefähigkeit gefragt. Auch wird gelernt, wie fest man klatschen darf, wo die Grenze ist bei jedem einzelnen. Es gibt schnelle Spielpartner oder solche, die langsamer lernen. Wird mit häufigem Partnerwechsel gespielt, muss man sich ständig auf ein neues Gegenüber einstellen und es entsteht ein grosses soziales Übungsfeld, um Verhaltensweisen zu erproben und zu üben. Neben all dem Lerneffekt - es könnten noch etliche aufgezählt werden, welche die Klatschspiele bieten - bringen sie den Kindern viel Freude, und bei Wartezeiten ist immer ein Zeitvertreib sofort zur Hand. Diese Freude erlebe ich immer wieder, wenn wir Klatschspiele im Kindergarten machen. Wir können fünf unterschiedlich lange Sprüche. Und wir können sie alleine auf unseren Knien klatschen oder mit einem Gegenüber und sogar alle zusammen im Kreis.

Ann-Sophie Schramm

Meine Mi, meine Ma, meine Mutter schickt mich her, Ob der Ki, ob der Ka, ob der Kuchen fertig wär. Wenn er ni, wenn er na, wenn er noch nicht fertig wär. Komm ich mi, komm ich ma, komm ich morgen wieder her.