
5 minute read
7. und 8. Kl. Theaterproduktion
Sara Frank Klassenlehrerin
Thomas Reumer Klassenlehrer
Advertisement
Theaterproduktion
Ein junger Barkeeper eröffnet sein eigenes Café. Den «psychologischen» Teil seiner Arbeit, sieht er als seine absolute Stärke an: Er bewirtet unterschiedliche Gäste mit unterschiedlichen Problemen. Ein interessantes und philosophisches Theaterstück der 8. Klasse der Rudolf Steiner Solothurn, das nicht nur unterhaltsam ist, sondern auch zum Nachdenken anregt. Genau dieses Theaterstück, welches vor 15 Jahren von einer 10. Klasse geschrieben worden war, hat unsere bunte und diverse Klasse fasziniert. Mit viel Eigenengagement der Schülerinnen und Schüler entstand eine wunderbare Produktion. Hier einige Eindrücke von den Schülerinnen und Schülern:
Auf der Bühne
Als wir dann kurz vor dem Auftritt hinter der Bühne standen, fühlten sich alle ähnlich und doch so verschieden. Ich hatte den Eindruck, dass eine gewisse Aufregung herrschte. Während diese bei den einen sehr stark und offensichtlich war, liessen sich andere nichts anmerken und wirkten ganz ruhig. Hinter der Bühne war es dunkel, und wir versuchten durch die Spalten des Vorhangs zu schauen, wie viele Leute schon im Publikum waren. Man hörte das Publikum gedämpft durch den blauen Samtvorhang miteinander sprechen und tuscheln. Wir waren alle geschminkt und teilweise kaum wieder zu erkennen. Dann wurde es still, das Licht im Publikum ging aus und das auf der Bühne an. Wir standen alle nahe beim Vorhang, bereit hervorzutreten. Dann ging es richtig los, wir mussten singen, die Scheinwerfer blendeten und von der Aufregung, die hinter der Bühne herrschte, konnte man uns nichts mehr anmerken … hoffen wir. Immer wenn wir auf der Bühne waren, mussten wir in unseren Rollen bleiben. Wir mussten Konversationen führen, bei denen wir interessiert und aufmerksam rüberkommen mussten, und gleichzeitig an den Text denken. «Was ist, wenn ich meinen Text vergesse?» «Was, wenn sich das Publikum langweilt?» Dies waren nur ein paar der Fragen, die wir uns oft hinter, aber auch auf der Bühne stellten. Dementsprechend waren wir sehr erleichtert, wenn dem Publikum ein Lachen entfuhr und es interessiert wirkte. Zum Schluss können wir nur sagen, dass es grossen Spass gemacht hat, auch wenn wir Angst vor einem gelangweilten Publikum hatten.
Kostüme
Als wir bei unserem Theater-Projekt zur Auswahl der Kostüme kamen, bemerkten wir, dass es nicht so einfach wird, wie wir dachten. Da wir uns für ein modernes Stück entschieden hatten, hatten wir kein Farb-

Konzept und konnten auch viele Kleider von zuhause mitbringen. Es bildete sich eine Gruppe, welche eine Liste anfertigte mit der ersten Idee für die Kostüme. Jedem Schüler und jeder Schülerin wurde die Kostüm-Idee gezeigt und wir konnten unsere Kritik dazu äussern. Danach wurden die Kostüme gesucht und mitgebracht, wir probierten die Kleidung an und passten noch das Ein oder Andere an. Mit den Kostümen probten wir erst in der Intensiv-Woche, die Schuhe jedoch begleiteten uns seit Anfang der Probezeit.
Die Musik im Café de l’art
In unserem Theater-Skript standen anfangs viele verschiedene Lieder und Rhythmen, die vor 15 Jahren hauptsächlich von unserem Musiklehrer Hans-Ulrich Fischbacher komponiert worden waren. Jedoch wollte unsere Klasse das Stück etwas moderner gestalten, deshalb haben wir einige Stücke gestrichen und andere eingebaut. Zum Beispiel den Café de l'art Song, welcher schon stand, jedoch von Hans-Ulrich Fischbacher neu geschrieben wurde. Anstatt Time of my Life wählten wir Lost Boy, da die Szene von einer Alkoholikerin zu einer Trans-Gender Person umgeschrieben worden war. Einige Songs von den Beatles, wurden schon vor 15 Jahren gesungen. Andere Songs wurden mit einem «Becher-Rhythmus» und einer Gitarrenstimme begleitet. Durch die ganzen Musikeinlagen wurde das Theater noch bunter und abwechslungsreicher.
Auf der Bühne
Ich persönlich mag das Gefühl, auf der Bühne vor all den Leuten zu stehen, von dem grellen Licht der Scheinwerfer geblendet zu werden und meinen Text zu sprechen. Wenn ich etwas während dieser Zeit gelernt habe, dann das, dass ich immer an mir arbeiten muss und es immer etwas zum Verbessern gibt. Beleuchtung
Als die Intensiv-Wochen des Theaters begannen, ging es für mich ans Beleuchten. Ein 10. Klässler brachte mir bei, wie ein Lichtpult funktioniert. Danach lernte ich die verschiedenen Hebel auswendig. In den darauffolgenden Tagen verbrachte ich viel Zeit am Lichtpult, es machte mir sehr Spass, war jedoch auch anstrengend, da ich sehr lange sitzen musste. An den Aufführungen war ich sehr nervös, ich stand zwar nicht auf der Bühne, aber trotzdem hatte ich eine grosse Verantwortung! Im Nachhinein war es zwar anstrengend, aber auch eine sehr grossartige Erfahrung.
Café de l’art
Unsere Klasse suchte vor ungefähr acht Monaten das 8. Klass-Theater aus. Wir hatten mehrere Theaterstücke zur Auswahl. Café de l’art und Die rote Zora standen Kopf an Kopf. Schliesslich gewann «Café de l’art». Zuerst teilten wir die Rollen ein. Schliesslich änderten wir einige Rollen ein bisschen. Dann kümmerten wir uns um die Kostüme. Da Corona zu dieser Zeit sehr aktiv war, mussten wir das Theater von Februar auf den Mai verschieben. Am längsten arbeiteten wir aber am Bühnenbild. Wir haben uns sehr viele Gedanken dazu gemacht. Wir machten Skizzen und Zeichnungen für das Theater. Als wir die ersten Ideen umsetzten, mussten wir auch noch einkaufen gehen. Vom Allmendhof hatten wir auch noch ganz viele Objekte fürs Theater mitgenommen. Das waren vor allem grosse, schwarze Podeste, welche unsere Bühne vergrösserten.
Wir richteten das Bühnenbild ein und fingen an die Songs, für die wir uns entschieden hatten, zu üben. Ab den Frühlingsferien fingen wir richtig an zu üben. Wir waren den ganzen Tag am Theater und an den Songs. Es war alles sehr anstrengend. In den letzten zwei Wochen hatten wir auch bis 17 Uhr Schule, manchmal aber auch bis 18 Uhr. Danach waren wir alle sehr aufgeregt. Am Freitag war dann die Schüleraufführung. Am Abend vom Freitag, Samstag und Sonntag, waren die Hauptaufführungen. Es war sehr aufregend, aber auch lustig.
Nach den Vorführungen am Montag war es an der Zeit, alles aufzuräumen. Es war eine sehr strenge Zeit und es gab sehr viel Arbeit, aber im Grossen und Ganzen hat es sich gelohnt.
Nach dem Theater wurde auf einmal alles wieder normal. Wir lernten, dass wir selbständig sein können. Wir konnten besser als gedacht vor vielen Menschen reden. Denn beim Theater braucht es sehr viel Mut und Selbstbewusstsein.



