VAEX magazine nr. 6 (DE)

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S6 ZUSAMMENARBEIT AGRI4+ & VAEX P8 IM BLICKPUNKT: DER RUMÄNISCHE MARKT S13 INTERVIEW KRESO LONCAR S16 INTERVIEW ZEROPLEX ÜBER DIGITALISIERUNG S18 INTERVIEW GERT POSTHOUWER & ROBERT HOSTE S24 KOCHEN MIT TIM THE LIVESTOCK TRADERS 11/2022DE 06
IN DIESER AUSGABE 4 Das ist VAEX in Sachen Fleisch 6 Zusammenarbeit Agri4+ & VAEX Schlachtferkel gesellschaftlich verantwortungsvoll verwerten 8 Im Blickpunkt: Der rumänische Markt Mihai Neagu, Marius Gherman, Danut Dodo, Dorin Crizbășan 12 Veranstaltungen bis heute Galerie der VAEX-Veranstaltungen 13 Interview mit Kreso Loncar Kein Rechtsanwalt, sondern Schweinehändler 14 Export von Färsen am Laufen halten 16 Digitalisierung im Schweine- und Viehhandel VAEX & ZeroPlex über Digitalisierung 18 Entsprechen die deutschen Notierungen noch der europäischen Norm? Gert Posthouwer & Robert Hoste 20 Genossenschaft ermöglicht Wachstum in der italienischen Schweinemast Über Assocom 22 Kurzbeiträge 24 Kochen mit Tim (Agri4+) 26 Vorgestellt ... Unsere Fahrer Dies ist eine Ausgabe von: VAEX THE LIVESTOCK TRADERS Heijtmorgen 19, 5375 AL Reek, Niederlande, T: +31 486 472 250 E: info@vaex.nl, www.vaex.nl ©2022 VAEX The Livestock Traders 2 | VAEX MAGAZIN NR. 6 - 11/2022

Auf festem Kurs in unruhigen Zeiten“

Am 24. Februar dieses Jahres wurde die ganze Welt über Nacht von dem bewaffneten Konflikt zwischen Russland und der Ukraine überrascht. Dieser sorgt bis heute für enormes menschliches Leid und gewaltige Unsicherheit und setzt die Handelsbeziehungen unter Druck. Hinzu kommen die horrend gestiegenen Kosten. In diesen unruhigen Zeiten einen festen Kurs zu fahren, ist eine komplexe und überaus herausfordernde Aufgabe.

Wie gehen wir mit dieser neuen Wirklichkeit um, die uns viel Kopfzerbrechen macht? Insbesondere hinsichtlich des Exports von Färsen für unseren treuen Kundenstamm in Russland.

Darüber hinaus ist auch der Schweinemarkt erneut ordentlich in Aufruhr geraten. Die Ertragspreise für Fleisch sind zwar recht gut, aber die Futterkosten haben eine nie gekannte Höhe erreicht. In Kombination mit den hohen Energieund Kraftstoffpreisen sorgt das für kräftig gestiegene Selbstkostenpreise bei Ferkeln und Mastschweinen. Diese Entwicklungen betreffen die gesamte Europäische Union und haben eine instabile Marktsituation zur Folge.

Dennoch müssen wir trotz der Unsicherheiten am Markt weiter an unserem Kurs festhalten und uns auf künftige Entwicklungen vorbereiten. Aus diesem Grund hat VAEX seine Position in einem Nischenmarkt gestärkt und

die Hälfte der Geschäftsanteile von Agri4+ erworben. Gemeinsam mit diesem auf Schlachtferkel spezialisierten Fleischverarbeiter im niederländischen Lichtenvoorde stellen wir hochwertige Produkte für spezifische Märkte her.

In Rumänien arbeitet VAEX mit unterschiedlichen Handelspartnern der Schweinefleischkette zusammen. In dieser Ausgabe erläutern mehrere Experten der Handelskette ihre Vision auf die Entwicklungen in der rumänischen Schweinezucht. Von der Genetik bis zur Fleischverarbeitung.

Aber VAEX hat in diesem Magazin noch mehr zu bieten. Wir berichten über neue Kooperationen in Italien, über die Digitalisierung der Branche und über die Bedeutung von aktuellen Daten zur besseren und schnelleren Steuerung von Betriebsabläufen. Und wir halten ein Plädoyer für neue Ankerpunkte in der Schweinepreisbildung in einem sich wandelnden europäischen Markt.

Kurz gesagt: Die Welt, in der sich VAEX bewegt, ist und bleibt dynamisch. Immer weiter, immer vorwärts.

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DAS IST VAEX IN SACHEN FLEISCH

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Fast 50 Jahre Erfahrung mit dem Handel von Ferkeln, Schweinen, Sauen und Zuchtrindern. Aber jetzt auch in Sachen Fleisch. 2014 hat VAEX mit dem Ein- und Verkauf von Schlachtkörpern und Fleischteilen begonnen. Acht Jahre sind seitdem vergangen. Acht Jahre der Entwicklung inner halb Europas und darüber hinaus im Bereich von Schlachtkörpern und Fleischteilen. Das ist VAEX in Sachen Fleisch heute.

„Chancen erkennen, Chancen ergreifen“ Dank seiner 50-jährigen Erfahrung im Viehhandel unterhält das Unternehmen VAEX Geschäftsbe ziehungen in ganz Europa und in vielen Drittlän dern. Daraus haben sich neue Möglichkeiten in Sachen Fleisch ergeben. Begonnen hat alles 2014 und heute, acht Jahre später, setzen wir weitere Schritte.

Seit diesem Jahr haben VAEX und Agri4+ in Lichtenvoorde ihre Kräfte gebündelt. Agri4+ ist ein auf Ferkel spezialisierter, niederländi scher Fleischverarbeiter mit eigenem Schlach thof. Das bietet VAEX die Möglichkeit, tiefer in die Fleischkette einzusteigen. „Chancen erkennen, Chancen ergreifen“, wie wir das bei VAEX nennen. Unser Ziel: Die Erzeugung von strukturellem Wachstum und der weitere Ausbau gemeinsamer Geschäftsaktivitäten.

Nischenmarkt mit internationaler Perspektive Durch diese Kooperation verschiebt sich unser Fokus auf einen Nischenmarkt mit internationa ler Perspektive. Fleischprodukte von Schlachtfer keln beispielsweise. Ein relativ kleiner Markt mit spezifischen Wünschen. Dabei dreht sich alles um Qualität und Expertise. Kundenorientierung. Marktwissen. Fokussierung auf das Tierwohl. Und der Wille zur maximalen Wertschöpfung für unsere Kunden, Abnehmer und Lieferanten. Dar in liegt unsere Stärke. Die Chancen des Marktes nutzen und die passenden Handelslinien und Re gionen ausfindig machen. Wir blicken voller Erwartung auf das, was uns die Zukunft in der Welt des Fleisches bringen wird. Immer weiter, immer vorwärts!

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SCHLACHTFERKEL GESELLSCHAFTLICH VERANTWORTUNGSVOLL VERWERTEN

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Die Kooperation zwischen VAEX und Agri4+ stärkt die verantwortungsvolle Produktion in der niederländischen Schweinezucht. VAEX bietet den Ferkelzüchtern den Service zur optimalen Verwertung ihrer ausgewählten Ferkel. Agri4+ erhält Kontinuität in Bezug auf die Anlieferung von schlachtfertigen Ferkeln und einen zusätzlichen Marktzu gang für den Absatz von Fleischprodukten.

VAEX bemüht sich intensiv darum, den Ferntransport von Ferkeln aufrechterhalten zu können. Alle für die Fleisch produktion bestimmten Ferkel, die ins Ausland transportiert werden, müssen von guter Qualität und hoher Vitalität sein. Darüber diskutieren wir nicht. Weder mit Bauern, Fahrern, kontrollierenden Tierärzten, Händlern oder Abnehmern, noch mit gesellschaftlichen Verbänden oder Behörden. Daher sieht VAEX es als Mehrwert an, wenn ausgewählte Ferkel in der Nähe der Schweinemastbetriebe geschlach tet und verarbeitet werden. In den Niederlanden hat VAEX zu diesem Zweck Agri4+ in Lichtenvoorde gefunden. Der fleischverarbeitende Betrieb mit eigenem Schlachthof ist auf das Schlachten von Ferkeln spezialisiert. Agri4+ gehört seit 2020 dem Vieh- und Fleischhändler Frank Campmans, der seine Ferkel bereits gut zehn Jahre dort schlachten ließ.

„Wir haben die Kühlanlage des Betriebs modernisiert, eine Kameraüberwachung installiert und die Schlachtkapazität gesteigert“, so Campmans. „Trotz der schweren Corona-Zeit konnten wir ein ordentliches Wachstum generieren. Wir sind bereit für eine gesteigerte Anlieferung von niederländischen Schlachtferkeln und für mehr Absatz von spezifischen Pro dukten auf internationalen Märkten. Die Zusammenarbeit mit VAEX verleiht uns auf beiden Gebieten einen ordentlichen Aufschwung.“

„Ein gutes Beispiel für eine Win-win-Situation“, ergänzt CEO Dirk Govers von VAEX. „Wir sorgen für die Anlieferung von schlachtfertigen Ferkeln und unterstützen Agri4+ bei der Er weiterung des Fleischabsatzes. Dazu nutzen wir unser inter nationales Netzwerk in der Welt des Fleisches und erfüllen gemeinsam die Wünsche der Abnehmer in den jeweiligen Absatzgebieten.“

Ausweitung der Geschäftsaktivitäten

Die Zusammenarbeit mit Agri4+ passt nach Meinung von Go vers hervorragend zu der Vision von VAEX bezüglich einer Ausweitung der Geschäftsaktivitäten. „Neben dem Export von Färsen und dem Handel mit Ferkeln, Schlachtschwei nen und Sauen verkaufen wir Schlachtkörper und Einzelteile

von geschlachteten Schweinen. Wir möchten tiefer in die Fleischkette einsteigen und uns näher mit der Produktion und dem Handel von spezifischen Fleischprodukten wie Schlachtferkeln befassen.“ Agri4+ hat dreizehn Jahre Erfahrung bei der Lieferung von Qualitätsfleisch an Einzelhandel und Gastronomie sowie an Großhändler im In- und Ausland vorzuweisen. Der Kunde steht dabei immer im Mittelpunkt. Das Tierwohl und die voll ständige Verwertung des Schlachttieres gehören zu ihren Spezialgebieten. Govers: „Franks Vision schließt nahtlos an unsere an; wir sehen beide Chancen und möchten vorwärts kommen. Das Schlachten von Ferkeln ist ein Spezialgebiet, mit dem wir uns in einen Nischenmarkt mit internationaler Perspektive begeben.

Transparenz

Schlachtferkel gibt es in sehr viel verschiedenen Qualitäten und Größen. Ferkel der zweiten und dritten Wahl mit einem Lebendgewicht zwischen 10 und 40 kg werden geschlachtet. „Diese Komponenten zählen beim Ertragspreis mit, neben der Fleischnotierung, einem Zuschlag für die Gruppengröße und eventuell einer Saisonkorrektur“, so Govers. „Für jede individuelle Betriebsnummer wird eine Liste mit Schlacht gewichten ausgedruckt. Das garantiert den Lieferanten von Schlachtferkeln maximale Transparenz.“

Die Kunst besteht nach Ansicht von Govers und Campmans darin, aus dem Angebot auf effiziente Weise maßgeschnei derte Produkte herzustellen. „Qualitätsprodukte, für die die Kunden auch höhere Preise bezahlen. Produktentwicklun gen und die Suche nach neuen Absatzkanälen machen die Zusammenarbeit dynamisch und interessant.“

Mit dieser Kooperation begibt sich VAEX auch auf das Gebiet von Hausschlachtungen und Notschlachtungen von Rindern mithilfe einer mobilen Schlachteinheit. „Diese Aktivitäten laufen im Lebensmittelproduktionsprozess nahtlos mit. Wir kombinieren die optimale Verwertung von tierischem Eiweiß mit einer gesellschaftlich verantwortungsvollen Produktion“, so Govers und Campmans.

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IM BLICKPUNKT: DER RUMÄNISCHE MARKT

Die Welt von Vieh und Fleisch, in der sich VAEX bewegt, ist dynamisch. In einer Reihe von Kurzbeiträgen erläutern vier führende Unternehmer, die auf dem rumänischen Schweinemarkt aktiv sind, ihre jeweilige Sichtweise. Welche Entwicklun gen, Chancen und Risiken sehen sie in ihrem Arbeitsbereich? Ein Gespräch über präventive und kurative Tiergesundheit, Zucht- und Schlachtbetriebe in Rumänien.

Doripesco Vet Services srl
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Hypor Dodomeat

DIE BEDEUTUNG DES VERHÄLTNISSES ZWISCHEN BAUER UND TIERARZT IM FOKUS

Vet Services srl., gegründet 2008, hat sich als eines der ersten Unter nehmen in Rumänien auf Veterinärdienstleistungen für die Viehzucht spezialisiert. Das Unternehmen organisiert veterinäre Schulungen und Beratungen für insbesonde re Schweine- und Geflügelzüchter. Darüber hinaus bieten wir im Ve terinärbereich auch Technik- und Managementberatungen an. Unser Netzwerk besteht aus Bauern, Händlern, Mischfutterproduzenten und Pharmaunternehmen.

Die Schweinebranche in Europa, und insbesondere in Rumänien, erlebt gerade eine sehr intensive Zeit. Eine Zeit, welche die Bauern vor bislang unbekannte Herausforderungen stellt und eine Vielzahl von Betroffenen in der Branche stark unter Druck setzt. Schweinepest, steigende Selbstkos tenpreise, fluktuierende Marktpreise, Personalmangel und Maßnahmen ge gen den Treibhauseffekt sind nur eini ge der zahlreichen Beispiele.

Die grassierende Afrikanische Schweinepest hat bei den Züchtern und Tierärzten zu mehr Verantwor tungsbewusstsein geführt. Seit dem ersten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Rumänien gilt die se als das größte Problem auf dem Schweinefleischmarkt, das sich in drastischer Weise auf die Wirtschaft auswirkt. Aber trotz aller bereits ge troffenen Maßnahmen lässt sich die

Krankheit nicht bändigen und zieht weiter in Richtung Westeuropa. Das erklärt wiederum die große Bedeu tung eines guten Verhältnisses zwi schen Bauer und Tierarzt. Ein enges Verhältnis kann zu einer besseren Aufsicht über die angewandten Si cherheitsmaßnahmen und den Ge sundheitsstatus der Tiere führen. Das käme übrigens nicht nur dem Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest, sondern auch der Bekämpfung ande rer Krankheiten zugute.

Darüber hinaus spielen die sich wandelnden Gesetze und Verord nungen eine wichtige Rolle. Der niederländische Staat möchte bei spielsweise bis 2030 den Ver zehr antimikrobieller Stoffe um 50 % reduzieren. Dazu sind neue Produktionsmethoden erforderlich. Der Tierarzt spielt in diesem sich wan delnden Gefüge eine wichtige Rolle. Er kann bei der Entwicklung und Im plementierung neuer Produktionsme thoden von Bedeutung sein. Allerdings ist dies auch ein Beispiel für eine Herausforderung, die zu einem Produktivitätsrückgang und einem Anstieg administrativer Belastungen führen kann.

Wer nun allerdings glaubt, dass dies kein gutes Ende finden kann, der irrt. In Wirklichkeit hält diese Situation mit ihren vielen Herausforderungen für die Branche große Chancen bereit, sofern diese Herausforderungen als

Name: Mihai Neagu

Funktion: Tierarzt Unternehmen: Vet Services srl.

Entwicklungsmöglichkeiten ange sehen werden. Natürlich stellen der Personalmangel und die Bekämpfung des Treibhauseffektes große Proble me dar, aber sie bieten der Branche auch hervorragende Modernisie rungschancen. Chancen zur Erneue rung der Anlagen und zur Steigerung der Digitalisierung. Unternehmen, die Innovationen zulassen, ihr Unterneh mensmodell verbessern oder verän dern, offen für neue Technologien und an neuen Formen der Zusammenar beit interessiert sind, werden künftig eine bessere wirtschaftliche Position einnehmen können.

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INVESTITIONEN IN BIOSICHERHEIT UND IN EIN GESCHLOSSENES SYSTEM

Das Unternehmen Doripesco war ursprünglich auf die Zucht und Ver arbeitung von Fisch spezialisiert, hat sich aber in den letzten Jahren im Bereich der Schweinemast weiter entwickelt. Nun gibt es Pläne diese zu erweitern und in Biosicherheit so wie in ein geschlossenes System zu investieren.

Auf diese Weise soll ein effektiverer Schutz vor der Verbreitung von Krank heitserregern wie der Afrikanischen Schweinepest gewährt werden.

Zurzeit hat Doripesco zwei Schweine mastbetriebe in Crizbav, Brasov. Der erste Betrieb wurde 2014 erbaut und besteht aus fünf Hallen. Dieser Mast betrieb hat eine Kapazität von 13.950 Tieren pro Jahr. Vier Jahre später, 2018, wurde mit dem Bau des zwei ten Mastbetriebs begonnen. Dieser besteht aus zwei Hallen und hat eine Gesamtkapazität von 8.400 Tieren pro Jahr.

Da sich die beiden Mastbetriebe im Risikogebiet der Afrikanischen Schweinepest befinden und das Sys tem der Biosicherheit nicht optimal ist, wird jetzt in die Modernisierung die ses Systems investiert.

Ferner existieren Pläne für den Bau eines geschlossenen Systems. Da bei hätte man sämtliche Schritte des Prozesses selbst in der Hand. Vom Anbau des Getreides für das Futter, über das Züchten und Mästen bis hin zum Schlachten der Tiere und zur Verarbeitung des Fleisches. Bei einer solchen Investition wäre man weniger abhängig von den anderen Gliedern innerhalb der Kette. So könn te das Risiko von eingeschleppten Krankheiten reduziert werden, da alle Schritte ja innerhalb des Unterneh mens erfolgen. Bei einem geschlos senen System ist man auch weniger abhängig von den Marktbedingungen und braucht kaum noch mit Zwi schenhändlern zu verhandeln. Der Kreis würde sich sozusagen schließen und man hätte die Regie über die voll ständige Kette.

GARANTIERTE LEBENSMITTELSICHERHEIT DURCH INLÄNDISCHE PRODUKTION

Sc. Dodomeat Solutions SRL hat sich auf die Verarbeitung und Konservie rung von Schweinefleisch speziali siert. Das Kerngeschäft des Unter nehmens umfasst das Schlachten von Schweinen und die Verarbeitung des Fleisches. Der Geschäftsbe reich Produktion, Verarbeitung und Konservierung von Fleisch spielt in Rumänien eine wichtige Rolle, da die Mehrheit der Bevölkerung es gewohnt ist, zu jeder Mahlzeit Fleisch zu essen. Diese Branche ist eine Garantie für die Nahrungs

sicherheit des Landes. Allerdings ist der nationale Schweinemarkt durch das Auftauchen der Afrika nischen Schweinepest stark be einträchtigt worden, was zu mehr Importen und einem Rückgang der inländischen Produktion geführt hat. Hier liegen unserer Meinung nach Chancen für die rumänische Fleischverarbeitungsindustrie. Mit unseren Investitionen hoffen wir das Verhältnis zwischen Importen und inländischer Produktion verbessern zu können.

Name: Danut Dodu Funktion: Technical Manager
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Unternehmen: SC Dodomeat Solutions SRL

Dodomeat möchte das Unternehmen und das Netzwerk in Zukunft erweitern. Sowohl im In- als auch im Ausland. Allerdings ist es nicht leicht, sich auf einem Markt zu positionieren, auf dem alle das gleiche Produkt verkau fen. Man muss sich von den anderen unterscheiden können. Zum Beispiel im Bereich der Qualität, mit neuen Produkten, durch eine besondere Kundenorientierung oder durch eine große Produktpalette. Auch die An

wendung moderner Technologien bie tet Chancen. Der interne Fokus liegt bei Dodomeat hauptsächlich auf der Informationstechnologie, wodurch wir beispielsweise unsere Produktions ströme digitalisieren können.

Neben den Chancen, die wir für unser eigenes Unternehmen sehen, erken nen wir auch neue Möglichkeiten für den gesamten rumänischen Schweine markt. Insbesondere für kleine Betriebe

auf dem Land oder in Kleinstädten. Sie könnten Quellen lokalen Wachstums sein. Aber auch Großunternehmer können Wachstum fördern, indem sie lokal als führende Persönlichkeit auf treten und sich für die Entwicklung des Unternehmergeistes einsetzen.

HOCHWERTIGE GENETIK FÜR DEN BESTEN ERTRAG

Hypor ist eine Tochtergesellschaft von Hendrix Genetics, einem führenden Lieferanten von Genetik für unter ande rem Schweine. Hypor setzt den Standard für eine ausge wogene und nachhaltige Schweinezucht. Unser Hauptsitz befindet sich im niederländischen Boxmeer, aber mit unseren über 3400 Mitarbeitern in aller Welt bieten wir unsere Mittel und Expertise in über 100 Ländern an. Auch in Rumänien.

Die weltweite Nachfrage nach tierischem Eiweiß hat in den letzten Jahren zugenommen, und dieser Trend scheint sich künftig noch weiter fortzusetzen. Es obliegt unserer Verant wortung, dafür die besten Lösungen zu finden. Ohne Zuge ständnisse an die Qualität. Ganz besonders, indem wir eine nachhaltige Lösung für die gesamte Kette bieten. Ziel von Hy por ist es, Genetik von hervorragender Qualität zu bieten, um auf diese Weise zur Gewinnmaximierung in der Wertschöp fungskette von Schweinefleisch beizutragen. Gleichzeitig soll sie eine Lösung für die weltweite Herausforderung in Sachen Ernährung anbieten. Aus unserem Zuchtprogramm gehen Sauen hervor, die ihr ganzes Leben lang viele Ferkel von hoher Qualität produzieren können. Unser Goldstan dard liegt bei 35 Ferkeln pro Sau pro Jahr. Diese Ferkel wachsen ihrerseits zu wertvollen Mastschweinen heran. Zu Schweinen, die schnell wachsen und mit möglichst wenig Futter einen hohen Anteil an hochwertigem Fleisch produ zieren können.

Aber es geht nicht nur um eine Lösung für die weltweite Nahrungsmittelversorgung. Die Afrikanische Schweinepest hat in den letzten beiden Jahren in Rumänien für ernsthafte Probleme gesorgt. Gegenwärtig sind viele europäische Län der von dieser Seuche betroffen. Manche mehr als andere, aber Rumänien gehört zu den Ländern, die es am härtes ten getroffen hat. Darüber hinaus steigen die Getreideprei se und Energiekosten fast täglich. Im Verhältnis zu diesen

hohen Kosten ist der Fleischpreis relativ gesehen zu nied rig. Das wirkt sich wiederum auf den Gewinn der Unterneh men innerhalb der Branche aus. Kurz, wir befinden uns in einem Markt mit Herausforderungen unterschiedlicher Art, die gemeinsam einen negativen Effekt haben.

Früher oder später wird sich der Markt in Bezug auf die Ge treide- und Fleischpreise sicher wieder stabilisieren. Aber nach dem Motto: „Geld, das man nicht ausgibt, muss man nicht verdienen“, fügt sich Hypor Genetik hervorragend in das Bild der Zukunft ein. Es bietet auch ein gutes wirtschaft liches Ertragsmodell.

Name: Marius Gherman Funktion: Key Account Manager für Rumänien, Bulgarien und Moldawien. Unternehmen: Hypor
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VERANSTALTUNGEN BIS HEUTE:

Jedes Land ist anders. Mit einer eigenen Sprache, eigenen Gesetzen und einer eigenen Kultur. Wir sehen die Grenzen, die die Länder voneinander trennen, aber sie stellen für uns die Herausforderung dar, herauszufinden, was sich dahinter verbirgt. Wie man sich das zu eigen machen kann. Deshalb besuchen oder organisieren wir im Jahresverlauf eine Vielzahl von Veranstaltungen. In ganz Europa und auch darüber hinaus. Wir gewähren Ihnen gern einen Einblick in die Veranstaltungen dieses Jahres!

Kundentag in Serbien 28 Bauern versammelten sich an einem Ort für einen inspirierenden Nachmittag

Agros Moskau AgroExpo Uzbekistan, Taschkent AgroVolga Kazan Tat AgroExpo Kazan Fieragricola Verona Neu im russischen Team Irina Dimanova und Olesya Sukhoverkova
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Alimentaria Barcelona

KEIN RECHTSANWALT, SONDERN SCHWEINEHÄNDLER

Früher wollte er Rechtsanwalt werden. Er absolvierte ein Jurastudium und arbeitet heute als unser kroatischer Kommissionär. Die Branche lernte er in jungen Jahren durch seinen Vater kennen. Im Alter von 25 Jahren ist er dann letztendlich selbst im Handel gelandet und seitdem auch dort geblieben. Krešo Loncar ist der Gründer und Inhaber von Resto d.o.o. und arbeitet mittlerweile seit 30 Jahren in der Branche. Krešo ist heute 60 Jahre alt und genießt diese Art zu leben nach wie vor. Denn das ist es für ihn, kein Job, sondern ein Lebensstil. Er steht immer parat, um die Betriebe in seiner Region zu unterstützen. 24 Stunden am Tag und 7 Tage in der Woche. Seit über 10 Jahren ist er Teil der VAEX-Familie und als solcher ein echter Gewinn für das Team.

„Es ist ein Lebensstil“ Mein Arbeitstag beginnt täglich um 5.30 Uhr mit einer Tasse Kaffee. Dann schaue ich mir an, welche Aufgaben ich an dem Tag zu erledigen habe und welche dringenden Termine im Kalender stehen. Der größte Teil meines Tages steht im Zei chen der Interaktion. Mit Kunden, aber auch mit dem Team von VAEX. Auf diese Weise kann ich einen reibungslosen Ablauf garantieren. Händler zu sein, ist für mich nicht ein fach nur ein Job, sondern eine Lebensweise. Ich beschäfti ge mich 24 Stunden am Tag und 7 Tage in der Woche damit.

Die Brücke zwischen dem Westen und dem Balkan Ich bin für die folgenden Gebiete zuständig: Bosnien und

ÜBER KREŠO

● Früher wollte er Rechtsanwalt werden. Er hat sein Juras tudium sogar abgeschlossen.

● Sein bevorzugtes Fleischgericht? Die Auswahl ist schwer, aber gegrilltes Lammfleisch ist sein Favorit!

● Sein Glücksmoment? Entspannen an der Adria.

● Wenn unsere Kunden zufrieden sind, ist Krešo das auch!

Herzegowina, Kroatien und Serbien. Ich bilde sozusagen die Brücke zwischen den westlichen Ländern und dem Balkan. Da ich einen sehr umfangreichen Markt bediene, konnte ich auch Erfahrungen in unterschiedlichen Teilen der Indus trie sammeln. Meine Spezialität sind Schweine und Ferkel. Aber ich habe auch Erfahrungen mit Rindern und Fleisch in Italien, Ungarn, Spanien, Rumänien und Griechenland.

In Kroatien und den Balkanländern verläuft der Handel schwieriger als in anderen europäischen Ländern. Die Kaufkraft liegt dort im Vergleich zu den EU-Normen etwas niedriger. Darüber hinaus ist die von mir bediente Region ein relativ kleiner Markt mit einer beschränkten Anzahl von Kunden und Geschäftsmöglichkeiten. Aber ich bin Optimist. Die Weltwirtschaft ist zurzeit nicht gerade in Bestform. Ich glaube an eine schöne Zukunft mit einer Vielzahl von gro ßen geschäftlichen Chancen.

Gemeinsam Erfolgsmomente erzielen Vor gut 10 Jahren lernte ich beim Kauf von Schweinen aus Deutschland Ruud Vosters von VAEX kennen. Ruud ging sehr professionell vor und es war eine echte Freude, mit ihm zusammenzuarbeiten. Deshalb sind wir für zukünftige Chancen in Kontakt geblieben. Geschäftlich gesehen wa ren wir auf einer Linie. Wir haben unsere Zusammenarbeit dann vertieft, und der Rest ist Geschichte.

Die Zusammenarbeit mit VAEX ist überaus gut. Das VAEXTeam ist ehrlich und freundlich. Das Arbeitsklima ist ent spannt, aber das Team ist dennoch immer aktiv und ver antwortungsvoll. Wir können uns aufeinander verlassen. Die Kommunikation und das Geschäftsgebaren sind trans parent. Probleme können daher schnell besprochen und gelöst werden. Ganz wichtig ist ferner, dass wir Erfolge, die wir als Team erreichen, auch gemeinsam feiern. Ich liebe einfach die Dynamik meiner Tätigkeit für VAEX. Natürlich freue ich mich über zufriedene Kunden.

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EXPORT VON AM

Der Export von Färsen ist eine wichtige Säule der Unternehmensführung von VAEX. Investitionen in den Absatz nach Drittländern erfolgen immer mit dem Ziel einer langfristigen Sicherung von Kontinuität und Geschäftstätigkeit.

„Treue VAEX-Kunden, auch in Russland, können sich auf den Aufbau der Nahrungssicherheit in ihrem Land verlassen“, sagt CEO Dirk Govers von VAEX.

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FÄRSEN LAUFEN HALTEN

Am 24. Februar sah sich die ganze Welt über Nacht mit dem bewaffneten Konflikt zwischen Russland und der Ukraine konfrontiert. Seitdem sind enormes menschli ches Leid und große Unsicherheit entstanden. Der Konflikt zieht sich hin und hinterlässt nach Meinung von Govers nur Verlierer. „Es ist ganz furchtbar für die Ukrainer und ihr Land, aber auch der russischen Bevölkerung droht eine echte Nahrungskrise.“

Der Erlass von Sanktionen durch die internationale Staa tengemeinschaft hat die Handelsbeziehungen mit Russland unter Druck gesetzt. „Der Umgang mit der neuen Wirklich keit hat auch bei VAEX für Kopfzerbrechen gesorgt“, gibt Govers zu. „Beim Export von Färsen wurden wir davon kalt erwischt. Wir haben einen treuen Kundenstamm in Russland, Geschäftsbeziehungen, in die wir seit gut zehn Jahren investie ren. Wir kennen sie alle persönlich, pflegen freundschaftliche Kontakte und kennen ihre spezifischen Wünsche. Unsere Geschäftstätigkeit basiert auf einer geteilten Vision und ge genseitigem Vertrauen.“

Geteilte Vision

Diese geteilte Vision besteht darin, in Russland künftig die voll ständige Selbstversorgung mit Milchprodukten zu erreichen. Färsen aus Nordwesteuropa tragen bereits seit Jahrzehnten dazu bei, diese Situation in Russland zu ermöglichen. „Gut 80 Prozent unseres Umsatzes mit dem Export von Färsen er zielen wir in Russland. Außerdem haben wir unser Unterneh men mit der russischen Vertriebsleiterin Ilona Mioulleri dar auf ausgerichtet”, erläutert Govers. Ausschlaggebend für das Festhalten an den Handelskontakten mit den Stammkunden in Russland ist für Govers der Wille zur Sicherung der Konti nuität der Nahrungsversorgung. „Der Konflikt wird hoffentlich irgendwann beendet sein und die russische Bevölkerung darf dadurch nicht langfristig beeinträchtigt werden“, führt er aus. „Nahrung ist ein Grundbedürfnis und die Produktion muss auch dort gesichert werden. Es wäre das falsche Signal,

jetzt die Handelsbeziehungen abzubrechen, um sie später wieder aufzubauen. Deshalb beliefern wir unsere Abnehmer in Russland weiterhin mit den erforderlichen Färsen. Natür lich halten wir uns dabei ganz korrekt an die gesetzlichen Bestimmungen, damit wir die Färsen mit den richtigen Doku menten dorthin exportieren können.“

Alternative Absatzmärkte

Was den Absatz von Färsen betrifft, sucht VAEX mittlerweile verstärkt nach alternativen Märkten außerhalb der Europäi schen Union. „In Georgien und Kasachstan sind wir bereits geschäftlich aktiv und erforschen die Möglichkeiten für eine Ausweitung der Geschäftstätigkeit. Für diese ehemaligen Sowjetrepubliken halten wir unsere russischsprachige Face book-Seite aktuell und besuchen Messen in der Region oder nehmen daran teil“, sagt Govers. „Aber wir haben auch Us bekistan und Pakistan im Blick. In Usbekistan haben wir be reits einige Messen besucht und für diese Region sind wir auf der Suche nach einem Handelsagenten. Darüber hinaus finden Exporte in Richtung Armenien statt. Kurz, wir halten weiterhin Ausschau nach alternativen Absatzmärkten.“

Schwierige Zeiten

Der Färsenmarkt ist zurzeit ruhig. Das Angebot an Färsen ist in den Niederlanden etwas zurückgegangen, aber in Deutschland ist der Markt stabil. „Wenn die Milchviehhalter in den Niederlanden wegen des verschärften Stickstoffge setzes notgedrungen aufhören müssen, möchten wir ihnen die Möglichkeit bieten, ihre Kühe und Färsen doch noch op timal zu verwerten“, schaut Govers voraus. „Daher erkunden wir neue Absatzmärkte und möchten deren Bedarf an hoch wertigem Milchvieh decken. Wir wollen eine gute Struktur gewährleisten, damit bei Bedarf die Handelslinien stehen. Es sind verwirrende und schwierige Zeiten für die Viehhalter und deren Geschäftspartner.“

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DIGITALISIERUNG KANN MAN LERNEN

Der Begriff Digitalisierung ist in den letzten Monaten in den meisten Chefetagen zu einem wichtigen Gesprächsthema geworden. Herausforderungen wie Cybersicherheit, 24-stündige Verfügbarkeit, Personalmangel und der Druck auf Kostensenkungen und Qualitätssteigerungen spielen eine wichtige Rolle. Es ist ein Instrument für intelligentes Management. Aber wie sieht es im Schweine- und Viehhandel mit der Digitalisierung aus? Wie digital sind wir? Welche Schritte sind im Hinblick auf die Zukunft in unserer Branche noch erforderlich? Wir nehmen Sie mit in unsere digitale Welt. Unser IT-Partner Zeroplex gibt Ihnen Einblicke und nützliche Tipps!

Immer weiter, immer vorwärts.

Die Einführung unseres neuen internen Systems für CRM, Auftragsverarbeitung, Buchhaltung und Fakturierung hat uns zum Nachdenken gebracht. Wie digital ist die Branche, in der wir agieren, eigentlich und was bedeutet das? Nicht umsonst lautet unser Motto bei VAEX: „Immer weiter, immer vorwärts“. Unsere Systeme müssen darauf ausgerichtet sein. Wir wollen fortschrittlich und innovativ sein. Aus diesem Grund wird die IT-Landschaft von VAEX kontinuierlich beobachtet, um zu prüfen, ob sie noch zu unserem Unternehmen passt. Dazu steht uns sogar ein 1 FTE zur Verfügung. Dieses neue System, das in eigener Regie entwickelt wurde, sorgt dafür, dass unser Unternehmen wie eine gut geölte Maschine funktioniert. Effizientere Kontakte über laufende Aufträge, eine beschleunigte Fakturierung, bessere CRM-Möglichkeiten und weniger Fehlerquellen.

Aber wie sieht es bei den anderen Unternehmen in unserer Branche aus? Wir stellen fest, dass die Digitalisierung in unserer Branche zwar als wichtig angesehen wird, aber noch nicht ganz oben auf der Agenda steht. Es scheint eine hohe Hemmschwelle zu geben, das Thema Digitalisierung wirklich in Angriff zu nehmen. Die Unwissenheit in diesem Bereich ist groß, was eine große Herausforderung darstellt. Wenn das erforderliche Wissen in einem Unternehmen nicht vorhanden ist, hat man oftmals keine Ahnung, wo man anfangen soll, oder schlichtweg keine Zeit, sich damit zu beschäftigen. Dennoch ist die Digitalisierung für die Zukunft unserer Branche und unserer Unternehmen von großer Wichtigkeit.

Warum jetzt anfangen?

Die Wirtschaft steht unter Druck und die Gesetzgebung verändert sich. Die Digitalisierung innerhalb der Branche wird sich auf Mensch und Tier auswirken. Mehr Einblick in das Tierwohl, bessere Prognosen, Nahrung, Genetik, aber auch ein intelligenterer Einsatz von Personal. Aber sie hat auch Auswirkungen auf die Gesundheit und die Lebensmittelsicherheit. Die Digitalisierung bietet mehr Chancen in Sachen Transparenz, Tempo und Komfort. Transparenz und das Teilen von Informationen sind auf dem gegenwärtigen Markt nahezu unerlässlich. Die Digitalisierung müsste mehr Priorität erhalten, damit man auf dem sich schnell wandelnden Markt mithalten und ein zukunftssicheres Unternehmen aufbauen kann.

Ab dem 1. Januar 2023 wird unser neues internes System AVEX in Betrieb genommen. Dieses System sorgt dafür, dass wir unsere Kunden und Lieferanten schneller und effizienter bedienen können. Unsere Kunden und Lieferanten werden davon zwar nicht so viel mitbekommen, aber hinter den Kulissen profitieren wir sehr davon. Wenn Sie von uns nach dem 1. Januar 2023 Rechnungen erhalten, die anders aussehen, dann hat das mit unserem neuen System zu tun.

NEUES AVEX-SYSTEM AB DEM 1. JANUAR 2023 LIVE!
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ÜBER DIGITALISIERUNG

Unternehmer brauchen im IT-Bereich einen Sparringspartner, der bereit ist, den jeweiligen Betrieb unter die Lupe zu nehmen. Dieser Partner muss insgesamt in der Lage sein, die Komplexität der IT in passende Lösungen zu übertragen. Das beginnt mit der praktischen Unterstützung in zahlreichen Bereichen, wie Benutzerunterstützung, Telekom und passender Software. Aber ein IT-Partner ist insbesondere auch ein Ansprechpartner für die Spezialisten, die die Beziehungen und Herausforderungen ihrer Kunden kennen.

Die IT ist das Überlebensinstrument schlechthin. Es gibt nur wenig Unternehmen, bei denen die Digitalisierung, neben den Mitarbeitern, nicht das Rückgrat bildet. Die Digitalisierung ist vor allem längst kein reiner Finanzposten mehr, sondern das Mittel der Wahl, um beim Wettbewerb die Nase vorn zu haben und Innovationen zu ermöglichen. Aber wie geht man dabei vor? Wir geben Ihnen einige konkrete Tipps für den Start der Digitalisierung.

Was brauche ich?

Überlegen Sie, in welchen Bereichen Sie sich als Unternehmer von Ihren Mitbewerbern unterscheiden (möchten). Anhand dieser Überlegungen werden Sie erkennen, in welchen Bereichen Sie mehr bzw. eine bessere IT-Unterstützung brauchen. IT ist ein kostbares Gut. Es wird künftig nur teurer werden. Grund genug, zuerst selbst intensiv über die gewünschten Veränderungen nachzudenken.

● Wie ist der gegenwärtige Zustand des IT-Maschinenparks? Wie sieht es aus mit Support, Cybersicherheit, Backups und Wiederherstellungstests sowie Home-Office? Kurz gesagt: Ist das Fundament stabil?

● Wie ist der aktuelle Sachstand in der Telekommunikation? Datenverbindungen, Telefonie und Mobilfunkverträge.

Nicht selten lassen sich große Einsparungen realisieren, indem man seine Verträge gut unter die Lupe nimmt und bei einem einzigen Anbieter unterbringt.

● Wenn diese Punkte erledigt sind, sollte man sich näher mit den Betriebsabläufen beschäftigen. Werden die Mitarbeiter richtig eingesetzt, wo wird unnötig Zeit verschwendet und wo werden häufig Fehler gemacht?

Oftmals sind mithilfe einer angepassten Software schon kleine Verbesserungen möglich.

● Wenn man die oben stehenden Punkte kennt, hat man als Unternehmer eine ungefähre Idee der aktuellen ITUmgebung.

Man verfügt dann über genügend Wissen, um mit seinem IT-Partner ein konstruktives Gespräch über die aktuelle ITUmgebung und deren Optimierung zu führen.

Suchen Sie sich einen zuverlässigen IT-Partner Suchen Sie sich einen zuverlässigen IT-Partner, der Sie breit unterstützen und Ihnen Resonanz geben kann. Verlassen Sie sich nicht auf zu viele „unterstützende Parteien“, die es zwar gut mit Ihnen meinen, aber sich oftmals mit Ihnen gemeinsam im Kreis drehen. Das ist teuer, raubt einem Energie und bringt Sie nicht wirklich vorwärts.

Planen Sie sorgfältig und seien Sie realistisch Erstellen Sie gemeinsam mit Ihrem IT-Partner eine sorgfältige Planung, unter Berücksichtigung von Kapazitäten, Durchlaufzeit und Budget. Bleiben Sie vor allem realistisch. Es muss nicht alles auf einmal erledigt werden. Oftmals reicht es schon, wenn Sie in einzelnen Schritten vorgehen. Beginnen Sie auf jeden Fall mit den Herzstücken, die zu einer echten Bedrohung werden können. Arbeiten Sie auf diese Weise schematisch die wichtigsten Prioritäten ab. So gelangen Sie von selbst zu den kleineren Übeln und sonstigen Unbequemlichkeiten.

GEMEINSAME DIGITALISIERUNG IM SCHWEINE- UND VIEHHANDEL

ZeroPlex und VAEX haben eine lange Vorgeschichte. Dadurch ist auf beiden Seiten das Vertrauen entstanden, die Vision und die Denkweise von VAEX mit konkreten IT-Lösungen zu unterstützen. Wir können voller Stolz sagen, dass VAEX ein hervorragendes Beispiel dafür ist, wie aus der Zusammenarbeit mit Mitarbeitern, Management und Geschäftsführung ein enges, vertrautes Team geworden ist. Wir kümmern uns für VAEX nicht nur um die tägliche ITVerwaltung, sondern auch um alle Angelegenheiten, die mit Telekommunikation, Mobiltelefonie und maßgeschneiderter Software zusammenhängen. Ein Ansprechpartner, eine Telefonnummer, eine Rechnung und kein Getue. Ebenso wie VAEX möchten wir unseren Kunden zur Seite stehen und da wir beide Familienunternehmen sind, tun wir das aufrichtig und mit voller Zuwendung.

Twan van Dijk und Rick van Dijk von ZeroPlex
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Entsprechen die deutschen Notierungen noch der europäischen Norm?

Die wöchentlichen Grundpreise für Ferkel und Mast schweine sollen die aktuelle Marktsituation möglichst ge nau wiedergeben. Marktkonformität ist inbesondere für den Schweinehandel in Europa ein absolutes Muss. „Aus diesem Grund ist der Blick auf die deutschen Notierungen nicht mehr zeitgemäß“, sagt Gert Posthouwer von VAEX.

Der Schweinemarkt und die Verhältnisse auf dem euro päischen Markt für Mastschweine haben sich ordentlich gewandelt. Die deutsche Schweinefleischproduktions kette war lange Zeit führend und exportorientiert. In na hezu jedem europäischen Land wurde auf die deutschen Notierungen für Ferkel- und Mastschweine geachtet. Auch die Handelsparteien trafen gern Vereinbarungen auf der Grundlage deutscher Notierungen.

Deutschland hat in den letzten Jahren allerdings ordent lich an Dominanz eingebüßt. Das Land entwickelt sich in schnellem Tempo zu einem Selbstversorger für Schwei nefleisch. Dennoch sind die deutschen Notierungen bei der Preisbildung in Europa nach wie vor maßgeblich. Gert Posthouwer, dem internationalen Vertriebsleiter bei VAEX, ist das ein Dorn im Auge. „Die Wochennotierungen für Fer kel und Mastschweine müssen mit den aktuellen Entwick lungen am Schweinemarkt übereinstimmen. In letzter Zeit waren die deutschen Schweinepreise nicht auf einer Linie mit dem europäischen Schweinemarkt. Sie waren nur ein Abbild des deutschen Schweinemarktes, was dazu führte, dass sich die Preise sprungartig änderten. Manchmal wa ren sie zu hoch, ein anderes Mal wiederum zu niedrig. Ein Markt, der so stark auf Emotionen reagiert, frustriert nicht nur den Handel, sondern auch die Schweinezüchter, da sie ihre Betriebsführung darauf ausrichten, ob die Preise hoch oder niedrig sind.“

Gestiegene Preisrisiken

Darüber hinaus ergeben sich aus den Vereinbarungen mit Lieferanten und Abnehmern von Ferkeln auf der Grundlage deutscher Notierungen, wie Nord-West oder VEZG, immer größere Risiken. Posthouwer plädiert daher für eine Notierung, die marktkonform ist und Stabilität und Ruhe ausstrahlt. Seiner Ansicht nach

ist der niederländische BestPigletPrice (BPP) dafür ein gu tes Beispiel. „Die BPP-Notierung stellt pro Woche dar, wie der Absatz von Ferkeln und Mastschweinen auf dem freien Markt gelaufen ist. Allerdings ist es schwierig, mit auslän dischen Abnehmern von Ferkeln Vereinbarungen anhand dieser niederländischen Notierung zu treffen.“ Dass nun spanische Notierungen folgen sollen, weil Spanien aktuell der größte Schweinefleischproduzent Europas ist, ist nach Meinung von Posthouwer keine Option. „In Spanien domi nieren Integratoren den Markt und die Notierungen werden flacher gehalten. Alles andere würde zu Streitigkeiten füh ren.“

Dänische Schweinepreis-Notierungen

Eine gute Alternative stellen nach Ansicht des VAEXVertriebsleiters die dänischen SchweinepreisNotierungen dar. Die Preise von Ferkeln und Mastschweinen sind aneinander

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gekoppelt und bewegen sich schnell mit dem Markt mit. „Die Dänen sind exportorientiert. Außerdem unterscheiden sie in ihren Ferkelnotierungen nach Qualität, was dann im Handelswert zum Ausdruck kommt.“

Der Gesundheitsstatus von dänischen Mastbetrieben ist bekannt und die Dänen gehen damit sehr transparent um. Für Ferkel, die frei von PRRS, APP und Mykoplasmen sind, wird pro Tier ein Euro mehr bezahlt als für Ferkel mit ei nem niedrigeren Gesundheitsstatus. „So etwas müsste es in den Niederlanden auch geben“, betont Posthouwer. „Das Gesundheitsniveau in den Betrieben müsste nachweislich gesteigert werden, anstatt sich nach wie vor auf den Ver kauf von geimpften Ferkeln zu verlassen. Trotz dreifacher Impfung bezahlen die Kroaten beispielsweise weniger für niederländische Ferkel als für dänische.“

Auch die Bedeutung der Genetik bei der Preisbildung von Ferkeln ist nach Ansicht von Posthouwer im Wandel begrif fen. „Vor einigen Jahren zeichnete sich der deutsche Markt dadurch aus, dass für fleischreiche Schweine mit einem großen Anteil des Genotyps AA Bestpreise erzielt wurden. Der Piétrain als Endstufeneber war mehr oder weniger die Norm“, sagt er. „Heutzutage zählen Effizienz und Selbstkos tenpreis, robuste Schweine, die schnell wachsen und eine niedrigere Futterkonversion haben. Nachkommen vom Duroc und TN Tempo sind in Deutschland, und auch im rest lichen Europa, sehr gefragt.“

Posthouwer hält eine stabile und zuverlässige Notierung für den europäischen Schweinemarkt für unerlässlich. „Alle, die auf diesem Markt agieren, profitieren von Ruhe und Sta bilität. Die deutschen Notierungen können diese Vorher sehbarkeit auf jeden Fall nicht mehr bieten.“

DÄNEMARK KANN BEI DEN REFERENZPREISEN FÜR FERKEL LENKEND

AUFTRETEN.

„Die Position Deutschlands innerhalb der europäi schen Schweinezucht hat sich unter anderem durch die Afrikanische Schweinepest und Handelsbeschrän kungen schnell gewandelt. Zur Spitzenzeit der Fleisch produktion wurden wöchentlich im Durchschnitt eine Million Schweine geschlachtet. Die Zahl ist ungefähr um ein Viertel gesunken und wird weiter auf 500.000 bis 600.000 geschlachtete Mastschweine pro Woche zurückgehen. Die zukünftige Tierwohlgesetzgebung trifft insbesondere die deutsche Ferkelmast hart, wo durch der Importbedarf bei Ferkeln erhalten bleibt. Dänemark und die Niederlande werden diese Ferkel liefern. Bei der Suche nach einem neuen Referenzpreis für Ferkel könnte Dänemark eine lenkende Position ein nehmen. Sämtliche Teilnehmer der Schweinefleischpro duktionskette würden von Ruhe und Stabilität einer No tierung profitieren. Aber auch von der Transparenz über beispielsweise den Gesundheitsstatus und die Genetik. Die Einführung von qualitätsabhängigen Preisen würde den BestPigletPrice marktkonformer machen. Die Preise für Ferkel richten sich nach wie vor nach dem Ertrag für Schweinefleisch.“

Robert Hoste – Senior Ökonom Schweineproduktion bei Wageningen Economic Research.
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Foto: Wageningen Economic Research.

GENOSSENSCHAFT ERMÖGLICHT WACHSTUM IN DER ITALIENISCHEN SCHWEINEMAST

Der italienische Schweinemarkt hatte, wie der europäische Markt insgesamt, in den letzten Jahren mit einer Vielzahl negativer Einflüsse zu kämpfen. In wirtschaftlicher Hinsicht sind dies die enorm hohen Rohstoffpreise und die unhaltbaren Energiekosten. Aber auch die Sicherstellung der Gesundheit der Tiere ist ein wichtiges Thema. Neben den bekannten Krankheiten sorgt man sich in Italien sehr über das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest. Gemeinsam mit Simone Bergamini von Assocom werfen wir einen Blick auf die italienische Schweineproduktion.

Denn, wie bleibt man als Handelspartner in der italienischen Schweine mast in diesen schweren Zeiten auf Kurs? Assocom sieht Möglichkeiten mit einer Genossenschaft. Viele Länder arbeiten bereits so, aber in Itali en ist das nicht so gängig. Eine Situation, in der der Schweinemarkt als Produktionskette organisiert ist. Einzelne Unternehmen schließen sich zusammen, um den Markt anzuregen und allen Gliedern der Kette einen fairen Preis zu bieten. Assocom ist Befürworter und Teil einer solchen Genossenschaft. Sie glauben daran, dass dies den Bauern helfen kann und der italienischen Schweinemast zu mehr Wachstum verhilft.

Vom Ferkel zum Schwein zu Fleisch, einmal im Kreis Assocom kauft bei VAEX jährlich etwa 40.000 bis 50.000 Ferkel ein. Die Ferkel stammen hauptsächlich von Ferkelerzeugern aus Dänemark, die von VAEX und Assocom wegen ihres hohen Gesundheitsstatus sorgfäl tig ausgewählt wurden. Neben dänischen Ferkeln werden gelegentlich auch niederländische Ferkel eingekauft.

Die eingekauften Ferkel werden dann von Assocom bei italienischen Bauern untergebracht, die der Genossenschaft angehören, aber auch bei einigen Bauern, die nicht Teil dieser Genossenschaft sind. Ziel ist es, diese Ferkel zurückzukaufen, sobald sie schlachtreif sind, und den Bauern einen fairen Preis zu bieten.

Zur Genossenschaft gehören auch Schlachthöfe. Zum Beispiel Opas, ein Unternehmen, mit dem sowohl Assocom als auch VAEX zusammen arbeiten. Schlachtreife Tiere gelangen unter anderem dorthin. Neben Opas gibt es noch acht bis zehn weitere Schlachthöfe, mit denen As socom zusammenarbeitet. Um den Kreis zu schließen, kooperiert VAEX mit Opas im Bereich des Fleischhandels innerhalb Europas. Diese Ge

ÜBER ASSOCOM

Assocom ist mit gut 70 Genossen schaftlern die größte Handelsge nossenschaft für Schweine in Italien. Die von ihr gelieferten Ferkel gehen sowohl an Genossenschaftsmitglie der als auch an nicht organisierte Bauern. Darüber hinaus kauft sie von derselben Gruppe wieder Schweine ein, die dann an diverse Schlachthöfe geliefert werden. Seit 2019 be fasst sich Assocom auch mit dem Einund Verkauf der auf den Bauernhö fen benötigten Rohstoffe.

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nossenschaft umfasst also den gesamten Kreis von Ferkeln, Schweinen und Fleisch. Innerhalb der Genossenschaft ist Opas der wichtigste italienische Partner von Assocom. In tern werden unter anderem kaufmännische, wirtschaftliche und technische Strategien gemeinsam beraten. Opas ist für Simone kein Unbekannter. 2016 war er für dieses Unterneh men als Ein- und Verkäufer für Schweine und Rohstoffe tä tig. Danach wechselte er 2017 zu Assocom.

VAEX und Assocom arbeiten schon länger zusammen. Zu vor war Alberto Balconi der Ansprechpartner von VAEX bei Assocom. Er wechselte wiederum vor einigen Jahren zu Opas und ist dort jetzt Geschäftsführer. Seine Position bei Assocom wurde dann mit Simone Bergamini besetzt. Seit 2017 arbeitet auch Roberto de Pol, Handelsagent für VAEX in Italien, eng mit Assocom zusammen. Simone erinnert sich noch daran, dass Roberto und er sich Ende September 2017 in einer Bar in Mantova kennengelernt haben. „Daraus ist die erste Ferkellieferung zwischen VAEX und Assocom hervorgegangen“, so Simone. Zurzeit arbeitet Roberto als Kommissionär auch für Assocom. Er befasst sich mit dem Einkauf von Schweinen.

„Trotz der Herausforderungen, denen wir immer wieder begegnen, macht die Zusammenarbeit gute Fortschritte“, erzählt Simone Bergamini. „Wir haben die Einkaufsmenge stabilisiert. Etwa 40.000 bis 50.000 Ferkel gehen jährlich an Assocom. Das ist das Ergebnis einer guten Geschäfts beziehung mit VAEX und Roberto. Die Zusammenarbeit mit VAEX bietet Assocom nicht nur Sicherheit in Sachen Qua lität, sondern auch in Bezug auf die Verfügbarkeit der Fer kel bei den sorgfältig ausgewählten Ferkelerzeugern. Wir sind der Meinung, dass diese Genossenschaft den Bauern helfen kann und dass sie sich positiv auf den italienischen Schweinemarkt auswirken wird“, erläutert Simone.

Was macht den italienischen Schweinemarkt so besonders?

Der italienische Schweinemarkt nimmt in Europa eine Son derstellung ein. Die Schweine erreichen beispielsweise ein viel höheres Gewicht. Werden die Schweine in den meisten Ländern bis 120 kg gemästet, können es in Italien auch 160 bis 185 kg sein.

Der Hauptverwendungszweck des Fleisches in Italien ist Schinken. Italien ist für seine geschützten Ursprungsbe zeichnungen bekannt, wie Prosciutto di Parma, Prosciutto di San Daniele und Prosciutto Toscano. Diese Schinken stammen von Tieren mit den richtigen Eigenschaften, die nach spezifischen Prinzipien gefüttert wurden und in Italien geboren und aufgewachsen sind. Die Beibehaltung sämt licher Produkteigenschaften in allen Stadien der Verarbei tung wird streng kontrolliert.

ÜBER SIMONE BERGAMINI

Seit September 2017 ist er bei Assocom beschäftigt. Sein Zuständigkeitsbereich umfasst den Ein- und Verkauf von Mastschweinen, Ferkeln, Schlachtsauen und Rohstof fen. So kauft er unter anderem Ferkel bei VAEX ein und verkauft Mastschweine unter anderem an Opas. Er ist Mit-Initiator der Genossenschaft und deren Bindeglied.

Sales Director bei Assocom
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Sanft gegarte Schweinebäckchen mit Topinamburcreme, karamellisierte Silberzwiebeln, Jus und Crumble aus Speck und Zwiebeln.

Personenzahl: 6

Vorbereitungszeit: 24 Stunden vorher in Pökellake einlegen!

Zubereitung:

Bäckchen

Für die Bäckchen ein Pökelbad zubereiten. Mischen Sie dazu das Wasser mit Nitritpökelsalz. Gut vermischen und die Bäckchen 24 Stunden darin einlegen. Danach kurz abspülen und trocken tupfen. Die Bäckchen nun kurz in der Pfanne anbraten, bis sie hellbraun sind. Danach den Rotwein, die Kalbsjus und das Lorbeerblatt zugeben. Alles 3,5 Stunden bei schwacher Hitze garen lassen. Zwischendurch ab und zu umrühren. Anschließend die Bäckchen aus der Pfanne nehmen und den braunen Farinzucker zugeben. Die Jus muss vielleicht noch etwas einkochen (sie sollte zäh vom Löffel fließen). Das kann bei größerer Hitze geschehen, aber dann müssen Sie unbedingt dabei bleiben.

Topinamburcreme

Die Topinambur schälen und in Stücke schneiden. Die Topinambur in der Rinderbouillon kochen, bis sie gar sind. Das dauert etwa 20 Minuten. Die Topinambur dann in einen Standmixer geben und 50 ml der Kochflüssigkeit hinzufügen. Alles zu einer glatten Masse pürieren. Die Masse danach in einen Topf geben und mit Pfeffer und Salz abschmecken. Nicht zu viel salzen, denn die Silberzwiebeln und die Jus wurden auch schon gewürzt! Danach die Maisstärke mit etwas Wasser in einem Schüsselchen anrühren und in die Creme einrühren.

Silberzwiebeln

Die Zwiebeln schälen und halbieren. Die Zwiebeln in Olivenöl goldbraun anbraten und anschließend mit Ponzu Yuzu Shibanuma ablöschen.

Crumble von Speck und Zwiebeln

Die Speckwürfel schön knusprig anbraten. Auf einem Küchenpapier abtropfen lassen. Wenn sie abgekühlt sind, zusammen mit den gebratenen Zwiebeln in den Standmixer geben und mit der Pulse-Taste zu einem Crumble verrühren.

Servieren

Das Gericht kommt am besten in einem tiefen Teller oder in einer etwas größeren Schale zur Geltung. Beginnen Sie mit der Topinamburcreme. Geben Sie davon 2 Esslöffel in die Mitte des Tellers. Verteilen Sie dann die Silberzwiebeln über die Teller. Geben Sie diese auf die Topinambur. Darauf die Schweinebäckchen legen. Nun 2 Esslöffel Jus auf den Teller geben und das Ganze mit einem Teelöffel Crumble garnieren.

Zutaten:

Bäckchen und Jus

• 6 Schweinebäckchen

• 53 g Nitritpökelsalz

• 1,5 l Wasser

• 500 ml Kalbsjus

• 1 Flasche Rotwein

• 1 Lorbeerblatt

• 1 EL brauner Farinzucker

Topinamburcreme

• 400 g Topinambur

• 1 l Rinderbouillon

• Pfeffer und Salz

• 1 TL Maisstärke

• 1 TL Wasser

Silberzwiebeln

• 250 g Silberzwiebeln

• 15 ml Ponzu Yuzu Shibanuma

• 1 EL Olivenöl

Crumble von Speck und Zwiebeln

• 60 g Speckwürfel

• 25 g gebratene Zwiebeln

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kochen mit Tim

Guten Appetit!

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Vorgestellt ... Unsere Fahrer

Unsere VAEX-Fahrer! Unsere Spitzenleute, die tagtäglich dafür sorgen, dass die Tiere ihren Bestimmungsort sicher und gesund erreichen. Innerhalb der Niederlande und weit darüber hinaus.

Jelle

Spielt gern die Hauptrolle in den Tiktok-Videos von Martijn und ist selbst auch ein leidenschaftlicher Tiktok-Nutzer. Er hat viele Tattoos, nur das VAEX-Tattoo fehlt ihm noch. Hat er dafür vielleicht noch ein Stückchen Haut frei? Zusammen mit Martijn fährt er mit dem „Ferkelbus“ die schönsten Orte an. Wenn er im Lkw als Beifahrer mitfährt, spielt er gern auf seinem Gaming Computer, ohne Witz!

Martijn

Er bildet gemeinsam mit Jelle ein Fahrer-Duo. Er ist Lkw-Fahrer, aber manchmal auch unser Fotograf und nicht zu vergessen, leidenschaftlicher Tiktok-Nutzer. Jede Woche werden wir mit den schönsten Lkw-Fotos seiner internationalen Fahrten versorgt. Er eignet sich aber nicht nur als Fotograf und Tiktok-Nutzer, sondern macht sich auch hervorragend als Schauspieler in Werbevideos.

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Lulian

Mittlerweile gut 4 Jahre bei VAEX und überaus versiert. Manchmal ist er auch unser Joker. Er ist überall einsetzbar und fährt bei Bedarf jeden Lkw. Ein Anruf genügt und er steht bereit, um eine Fahrt mit dem Lkw anzutreten. Auch in seiner Freizeit ist er viel auf der Straße zu finden, aber dann auf dem Motorrad.

WilliamWohin oder wie lange, das ist ihm egal. Er ist ein internationaler LkwFahrer und gern unterwegs. Viehtransporte sind für ihn das Schönste überhaupt. Und die tollen Bestimmungsorte sieht er als einen großen Pluspunkt dieses Berufs an! Jedes Jahr besucht er das Konzert seiner Lieblingsband Normaal, deren absoluter Fan er ist. Wenn er diese Musik als Hupton auf seinem Lkw hätte, würde man nichts anderes mehr hören!

Melle

JobEr gehört schon seit 10 Jahren zur VAEX-Familie und er ist nicht der Einzige aus der Familie Wientjens, der für VAEX arbeitet. Der Viehtransport liegt der Familie im Blut. Als stolzer Vater eines Sohnes fährt er mit seinem VAEX-Lkw die schönsten Touren. Wussten Sie, dass sein Lkw jetzt auch als Modelltruck erhältlich ist?

Unser einziger Fahrer, der mit einem Volvo unterwegs war. Aber demnächst bekommt er einen brandneuen Scania S530 V8. Er ist seit gut 25 Jahren in der Branche. Vieh ist seine Leidenschaft und er genießt jeden Tag die Freiheit in seinem Lkw. Innerhalb der Niederlande fährt er die Touren mit den Schlachtschweinen. Aber, wenn es zu Hause gerade geht, macht er auch gern eine Fahrt ins Ausland.

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VAEX ist ein zusammengesetztes Wort und steht für VArkens-EXport (Schweine-Export)

Als das Unternehmen VAEX gegründet wurde, ge hörte der Export von Schweinen zum Kerngeschäft. In den nachfolgenden Jahren ging diese Spar te allerdings stark zurück. Der Fokus richtete sich immer stärker auf den Handel mit Ferkeln. Aber auch dieser ist wiederum im Wandel begriffen. In den letzten beiden Jahren hat VAEX wieder mehr Schweine exportiert, was zu einem strukturellen Handelsstrom geführt hat. Gegenwärtig exportiert VAEX etwa 3000 bis 3500 Schweine pro Woche, un ter anderem nach Polen, Spanien, Italien, Rumänien und in die Slowakei.

Wussten Sie, dass VAEX einige Jahre selbst Ferkel gemästet hat? Vor etwa zehn Jahren wurde VAEX Eigentümer des Ferkelstalls, in dem sich dies ereignete. Grund war ein Abnehmer, der in Schwierigkeiten geraten war. VAEX entschied sich zur Übernah me des Stalls und konnte damit die Probleme des Abnehmers lösen. Nach einigen Jahren beschloss VAEX, das Mästen von Ferkeln aufzugeben und den Stall zu vermieten. Der letzte Mie ter hat den Stall letztendlich gekauft. Gut zu wissen: Der Käufer des Stalls war in der Zwischenzeit ein guter und zuverlässiger Abnehmer und Partner von VAEX geworden.

Das zeigt wiederum, dass das positive Denken in Möglichkei ten neue Chancen eröffnet. Letztendlich hat diese Situation nicht nur dafür gesorgt, dass die Probleme eines Abnehmers gelöst wurden, sondern man hat dadurch auch einen neuen zuverlässigen Abnehmer und Partner gefunden.

Wussten Sie, dass Agri4+ einen eigenen Webshop betreibt, in dem man Fleischprodukte bestellen kann? Nein? Schauen Sie dann hier: www.agri4plus.nl/online-bestellen/ Wofür steht der Name VAEX? HILFE IN SCHWIERIGEN ZEITEN FÜHRT ZU NEUEN GESCHÄFTSBEZIEHUNGEN 22 | VAEX MAGAZINE NR.6 - 11/2022

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