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Clément herausragend
Mit besonderer Aufmerksamkeit wird jedes Jahr verfolgt, wie sich die qualifizierten Schweizer Spieler am Swiss Open schlagen. 2008 war ja ein gutes Jahr: Julien Clément erzielte mit dem 3. Schlussrang das beste Ergebnis eines Schweizers aller Zeiten, und mit Ken Benz überstand ein Amateur den Cut – auch das ein eher seltenes Ereignis.

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Aber man wusste: die Trauben hängen hoch, 2008 darf nicht als neue Messlatte herangezogen werden. Einen dritten Rang wird kein Schweizer Pro an einem Turnier der European Tour so rasch wieder bringen, und schon das Mithalten in der vorderen Hälfte des Feldes wäre gut. Doch der Genfer Clément übertraf sich erneut selber, spielte vier ausgezeichnete Runden und klassierte sich am Sonntag Nachmittag ganz weit vorne in der Rangliste. Der geteilte 14. Rang bedeutete auch 29400 Euros Preisgeld, doch für Clément dürfte diese Leistung in allererster Linie einem Moti- vationsschub für den Rest der Saison 2009 gleichkommen. Er hat sich entschlossen, sich in der Qualifikation zur US PG Tour zu versuchen; dank seinem Status in Europa ist er dort direkt für die Second Stage qualifiziert, er wird sich also im November in diese Knochenmühle stürzen. Aufgefallen ist am Spiel von Clément und am Spieler selber, dass er viel selbstsicherer, viel solider geworden ist, und dass er insbesondere die Qualität seines Schwungs auf ein höheres Level hat anheben können. Seine Ballkontrolle – das umfasst auch die Kontrolle des Backspins bei kurzen Eisen –ist Weltklasse; Consistency und gutes Putten sind die anderen Ingredienzen, an welchen er noch arbeitet. Sein Coach, Gavin Healey (Bonmont), ist ein Verfechter der Theorie, dass eine gute mentale Verfassung und damit Durchsetzungsvermögen in der Turnieratmosphäre auf einer soliden, perfekt automatisierten Technik beruhen.


Alle anderen Schweizer scheiterten in Crans-Montana am Cut, der mit -2 allerdings zwei Schläge tiefer lag als 2008. Der Grund für diesen Umstand waren die nächtlichen Regenfälle kurz vor Turnierbeginn, welche für weichere Greens sorgten – das Angreifen der Fahnen büsste so viel Risiko ein.
Ken Benz verpasste sein Ziel, den Cut wieder zu schaffen, mit 71/72 um lumpige drei Shots, spielte aber solide. Benjamin Rusch und Steven Walther, der ja noch Junior ist, spielten zwei gute Runden und bekamen erstmals eine Gelegenheit, internationale Profiluft zu schnuppern. Beide zeigten sich als gute Ballstriker, die sich von den grossen Namen nicht beeindrucken liessen, und das ist ja immerhin mal ein Versprechen für die Zukunft. Marc Dobias dagegen, ebenfalls Mitglied der ASG-Nationalmannschaft, leistete sich ein neues Abenteuer der schrägen Art. Nachdem er sich am Sonntag vor dem Open im Qualifikationsturnier des GC Crans-sur-Sierre, das nur Amateuren offensteht, mit einer 65 das Recht zur Teilnahme geholt hatte, lag er mit 78 und 82 nach zwei Runden auf dem letzten Platz…
Auch André Bossert (+4), Martin Rominger (+6) und Alex Chopard (+8) konnten mit der europäischen Spitze nicht mithalten. Insbesondere mit dem Putten auf den sehr schnellen Greens mit den vielen subtilen Breaks taten sich die Schweizer schwer; aber hätte Miguel Angel Jimenez in der Schlussrunde nicht einen Vier-Putt auf Loch 7 gehabt, sondern hätte er seinen Eagle-Putt eingelocht, wäre er bis zum Schluss in der Entscheidung mit dabei gewesen. Wenn und Aber…
Einladung Golf und der Rücken
Das Golf Medical Center informiert
Informationsabend mit anschliessendem Apéro Montag, 2. November 2009, 18.30–20Uhr Türöffnung ab 18Uhr
Auditorium der Schulthess Klinik
Lengghalde 2, CH-8008 Zürich Parkplätze sind vorhanden
Rory McIlroy bei einer «Clinic» am Mittwoch Nachmittag – mit fünf Schweizer U14-Junioren und einer gutgelaunten Zuhörerschaft.


Programm
18.30 Uhr Begrüssung
Cornelia Albrecht
Leitung Golf Medical Center
Diagnostik bei Rückenproblemen
Prof. Dr. med. Jiri Dvor˘ák
Neurologie
Die häufigsten Operationen an der Lendenwirbelsäule bei Golfspielern
PD Dr. med. François Porchet
Chefarzt Neurochirurgie
Golf spielen nach einer Rückenoperation
Marc Chatelain
Erfolgreicher Golfprofessional

Sinnvolle Physiotherapie bei Rückenproblemen
Raymond Denzler
Physiotherapeut Schulthess Klinik
Golfübungen nach der Albatros Methode
Dascha Drobny
Mitgründerin Golf Medical Center
StevenWalther
Gaby Tobler evenPAR
Fragen der Teilnehmer
Ca. 20 Uhr
Apéro im Foyer
Danny Willett, England
Der beste Amateur der Welt
21 Jahre jung ist er, er hat bereits die höchsten Weihen als Amateur erreicht und gewaltige Mengen Euros an Preisgeld im Lager der Pros gewonnen. Dazu ist Danny Willett ein Ballstriker der Extraklasse – Golf England kann sich auf den nächsten potenziellen Superstar freuen!
Vor zwei Jahren, 2007, stürmte der gerade 18 Jahre alte Danny aus Sheffield die Leiter des World Amateur Rankings hoch. Er gewann innerhalb weniger Wochen das Yorkshire Amateur, dann das South of England Amateur, das English Amateur (in Royal St. George’s), das Spanish Amateur und die Australien Amateur Strokeplay Championship. Sein Ziel war ein Aufgebot für das britische Walker Cup Team, und er wusste da eigentlich auch schon, dass er den Übertritt zu den Pros wagen würde. Dabei ist er der Sohn eines Priesters…

Zum Golf kam er dank diesem Priester und seinen Brüdern, die ab und zu auf den Public Golf Courses in Sheffield spielten und ihn mitschleppten. Der kleine Danny zeigte vorerst kein überdurchschnittliches Talent; erst etwa mit 16 Jahren erreichte er ein Scratch-Handicap.
Zwei Jahre in den USA, an der Jacksonville State University in Alabama, liessen ihn in seinem Golfspiel weitere Fortschritte machen; und dort lernte er auch, methodisch zu trainieren, und begann mit einem zielgerichteten Kraftund Fitnesstraining. So schafft er heute zum Beispiel 100 Kilogramm im Bankdrücken – die enorme Bedeutung einer guten Trizeps-Muskulatur für einen kontrollierten, aber kraftvollen Schwung wird von den meisten Leuten unterschätzt.
Harter Trainierer
Danny Willett ist heute ein austrainierter, drahtiger Bursche mit viel Explosivkraft, mit einem extremen Beschleunigungsvermögen und mit einem kompletten Spiel. Das sieht er selber allerdings nicht so, vor allem nicht nach der zweiten Runde in Crans. Er beschrieb diese Par-Runde als «Struggle», als mühsam und unkonzentriert; aber es sind genau diese uninspirierten Runden, aus welchen man viel lernen kann. Sein Mitspieler in diesen beiden ersten Runden in Crans, André Bossert, attestierte ihm jedenfalls jede Menge Talent! Doch Danny war gefrustet, weshalb er den ganzen Freitag Nachmittag, nach der Turnierrunde eben, auf der Driving Range an seinem Schwung arbeitete. Den Driver bezeichnet er als seinen Lieblingsclub, sein Eisenspiel schätzt er selber als gut ein, und im Kurzspiel und im Putten erkennt er Verbesserungspotenzial. Wer ihn allerdings spielen sieht, der kann kaum Schwächen entdecken – was bloss zeigt, wie enorm gross die Schritte aus der lokalen Juniorenmannschaft an die Weltspitze sind. Danny trat Mitte 2008 zu den Pros über, weil er wusste, dass er auch ohne Status zahlreiche Einladungen zu Turniere bekommen würde. Doch es gelang ihm nicht, bis Saisonende das notwendige Kleingeld zusammen zu spielen, um die Q-School zu vermeiden. Also kämpfte er sich durch alle drei Stages – in der ersten Runde gewann er, in der zweiten Stage in Jerez wurde er Neunter, und im Finale in PGA of Catalunya kam er auf Rang 4. Seither tastet er sich in der European Tour langsam, aber sicher nach vorne; ans Omega European Masters kam er mit bereits fünf Top-Ten-Klassierungen, Rang 60 und über 400000 Euros Preisgeld!
Wenn der Nummer-1-Amateur der Welt zu den Pros übertritt – ist das ein grosser Schritt? Oder ist das Niveau an der Spitze des Amateurgolf gut genug für diesen Schritt? Danny Willett: «Nein, das war doch noch ein rechter Sprung. Bei den Amateuren ist man Member eines Teams, die Coaches kümmern sich, alles ist organisiert. Als Pro steht man sofort alleine da, voll im Blickpunkt. Zum Glück bin ich von meinem Naturell her ein Typ, der das liebt, der unter Druck bessere Leistungen bringt». Nicht unbeträchtlich war für ihn die Unterstützung durch seinen langjährigen Ausrüster, Ping. Bereits als Amateur spielte er für diese Marke, und der Hauptrgund war für ihn immer die Qualität des Materials und die Tatsache, dass Ping das nach seiner Meinung beste Custom-FittingSystem anwendet. «Ich bin ein loyaler Ping-Spieler!», meint er auf diese Frage.
Nun, der Durchbruch wird ihm irgendwann gelingen. Wann? Wer weiss das schon…? Er ist allerdings nicht das einzige Nachwuchstalent unter englischen Farben: da wären auch noch Chris Wood oder Ross Fisher zu nennen. Oder Rory McIlroy – denn Nordirland gehört ja politisch zu England!
Am Omega European Masters lief es ihm mit 65/71/72/69 nicht besonders gut. Die Schlussrunde spielte in der gleichen Gruppe wie Rory McIlroy, der mit 64 Shots die beste Runde des Tages spielte und damit noch auf Rang 7 vorstiess. Danny klassierte sich auf Platz 23 (-7) und gewann 19900 Euros.
Edoardo Molinari
Eine Golflegende auf dem Weg nach oben
Die Zuschauer an einem Golfturnier pflegen die Spieler an einem besonders attraktiven Loch an sich vorbei ziehen zu lassen oder folgen dem Flight mit dem Protagonisten ihres besonderen Interesses. Die Zahl seiner Beobachter entspricht dem Renommée eines Spielers. Die Mehrzahl der Flights muss ohne grosses Gefolge auskommen, denn gut oder sogar sehr gut zu spielen ist für den Zuschauerzuspruch nicht unbedingt massgebend. Edoardo Molinari hat ausgezeichnet gespielt – geteilter 14. Rang mit 10 unter Par – dennoch ist der Turiner trotz seinem Aufsehen erregenden Werdegang dem Schweizer Publikum (noch) weitgehend unbekannt.
Eine Quizfrage unter Golfern könnte lauten: Was haben die Golflegenden Walter J.Travis, Francis Ouimet oder Bobby Jones, die Giganten Arnold Palmer, Jack Nicklaus und Tiger Woods und viele andere Golf-Ikonen wie Craig Stadler, Mark O’Meara, Justin Leonard oder Phil Mickelson mit einem Italiener namens Edoardo Molinari gemeinsam? Wer hätte gewusst, dass es sich bei allen Genannten um Gewinner der U.S. Amateur Championship handelt? Edoardo Molinari ist demnach mit seinen erst 28 Jahren eigentlich bereits selber eine Golflegende. Der grosse Coup ist ihm im Jahre 2005 auf dem Parcours des Merion Golf Club in Ardmore (Pennsylvania) gelungen, wo er auf dem 33. Loch einen langen Birdie Putt zum 4 & 3 Sieg über den Amerikaner Dillon Dougherty zum Sieg versenkte – nota bene dem ersten eines Europäers seit 1911! Dieser glanzvolle Erfolg war die Krönung einer erfolgreichen Amateurkarriere, gespickt mit nationalen und internationalen Titeln. Der Sieg beim U.S. Amateur war mit einer Startberechtigung im Folgejahr beim Masters, dem Open – zu dem er sich bereits 2005 qualifiziert hatte – und der US Open Championship verbunden. Aus diesem Grund vollzog Edoardo den Übertritt zu den Professionals erst, nachdem er diese Turniere bestritten hatte. Es gelang ihm in der Folge nicht, sich für die European Tour 2007 zu qualifizieren. Im Februar 2007 wurde er zu den Colombia Masters nach Bogotà eingeladen, einem Turnier der Challenge Tour, das er als Sieger beendete. Damit setzte der Neoprofi wieder ein Zeichen im Golf, ist er doch mit Martin Kaymer zusammen der einzige Spieler, der auf der Challenge Tour gleich das erste Turnier gewonnen hat. Dank einer erfolgreichen Saison qualifizierte er sich für die European Tour 2008, die er als 147. (€ 135270) beendete. Das bedeutete leider der Rückfall in die Challenge Tour. Dass es sich dabei nur um eine Episode handelt, ist bereits seit einiger Zeit gewiss, denn mit dem Sieg in heimischem Gefilde am Piemonte Open in Turin und weiteren Spitzenklassierungen – zum Beispiel auch in der Schweiz mit dem 3. Rang an der Credit Suisse Challenge im Wylihof oder dem 2. Platz an der Trophée de Genève – führt Edoardo gegenwärtig die Order of Merit der Challenge Tour an, und sein Platz in der European Tour 2010 ist gesichert.
Eine Wohnung in Crans
Edorado Molinari kennt Crans bestens. Nicht nur weil er bereits zum sechsten Mal – dreimal als Amateur und dreimal als Pro – am European Masters an den Start gegan- gen ist. Seine golfbegeisterten Eltern – sie haben ihre Kinder mit dem Golfvirus im Golf Club Torino angesteckt –besitzen längs des Fairway 9 eine Wohnung, in der Edoardo während des Turniers und öfters auch ferienhalber wohnt. Zur Familie gehört auch der eindreiviertel Jahre jüngere Bruder Francesco, der seit der Saison 2005 mit Erfolg auf der European Tour spielt. Die Gebrüder Molinari sind zwar auf dem Platz Rivalen, doch daneben verstehen sie sich ausgezeichnet und sind sich freundschaftlich verbunden. Die beiden letzten Jahre bildeten sie das Team, das Italien am World Cup in Mission Hills, China, vertreten hat. Sie trainieren auch oft zusammen und vertrauen beide demselben Coach, dem Engländer Dennys Bugh. Während Edoardo immer noch in Turin zuhause ist, hat Francesco mittlerweile seine Zelte in London aufgeschlagen – ein günstiger gelegener Wohnsitz hinsichtlich des vielfältigen Reiseprogramms eines Golfprofessionals.
Edoardo Molinari spielt gerne in Crans: Obwohl der Platz auf den ersten Blick einfach aussehe, verlange er strategisches Spiel. Das kommt dem studierten Wirtschaftsingenieur sicher entgegen, der jedoch nicht gedenkt, seinen angestammten Beruf je auszuüben, denn das Leben als Golfprofessional mache viel mehr Spass. Der sympathische Turiner mit den beeindruckenden Erfolgen hat allen Grund, sich locker zu geben. Er spielt sehr solid und erfolgreich und freut sich darauf, nächstes Jahr wieder stets auf besseren Plätzen mit besseren Greens und gegen höher kotierte Gegnerschaft um mehr Preisgeld spielen können. Dass er auf dem Parcours niemand zu fürchten braucht, hat er längst bewiesen, und auch ein Comeback an Major Turnieren sowie eine Karte für die US PGA-Tour liegen durchaus in seiner Reichweite.

Vom Himmel gefallen…
Eine Militärkarriere, ausgebildeter Fallschirmspringer –nichts liesse erahnen, dass Thongchai Jaidee professioneller Golfer werden und Erfolge auf der asiatischen und europäischen Tour feiern würde. Der aktuelle Leader der Asien Tour hat sein Können auf den Greens von CransMontana unter Beweis gestellt.
Der Thailänder, verheiratet und Vater zweier Kinder, hat das Kap von vierzig Jahren mit einer Einstellung umschifft, die der Philosophie seiner Heimat entspricht. Vielleicht liegt es auch an der brillanten Saison auf der Europäischen Tour mit zwei Siegen (Jakarta Indonesian Open und Ballantine’s Championship), die seine Erfolge auf deren insgesamt vier steigerten, dass Thongchai stets das Lächeln eines glücklichen Menschen im Gesicht trägt. Zudem führt er zum Zeitpunkt des Omega European Masters das Klassement der Asian Tour an, und was das Race to Dubai betrifft, so liegt er hier mit einer Gewinnsumme von 942600 Euro an 14. Stelle. Vor nur zehn Jahren hätte ihm niemand ein solch glückliches Schicksal vorausgesagt.
Thongchai stammt aus Lopburi, einer Provinz im Zentrum von Thailand. Seine Familie lebte in bescheidenen Verhältnissen, und Golf war ihm nur wegen dem in der Nähe des Hauses der Familie gelegenen Golfplätze vertraut. Vielmehr begeisterte sich der junge Thai für Fussball. Ein spitzes Stück Holz, auf das er versehentlich trat und das ihn verletzte, erwies sich als bestimmend für sein zukünftiges Schicksal. Denn er konnte eine Weile nicht mehr nach dem Ball treten. Stattdessen vertrieb er sich die Zeit auf dem Golfplatz. Mit Geschick schlug er seine ersten Bälle – mit dem alten Schlägerkopf eines Eisens 3, das er auf ein Stück Bambus montiert hatte! Mit 20 Jahren trat Thongchai in die Armee ein. Das hinderte ihn aber nicht, sich weiter dem Golf zu widmen. Zwischen Fallschirmsprüngen nutzte er die Zeit, seinen Swing zu perfektionieren und an Amateur-Turnieren teilzunehmen. Doch erst als 30-Jähriger war in ihm 1999 endlich der Entschluss gereift, das Gewehr mit dem Golfschläger zu vertauschen.
Sieger 2004
Mit einer mentalen Stärke gesegnet, die wohl durch seine Militärzeit noch ausgeprägter wurde, machte er schnell
Fortschritte, und 2004 erntete der die Früchte seiner Anstrengungen mit dem Sieg am Malaysian Open, das gleichzeitig für die Asian und European Tour zählte –noch nie hatte ein Thailänder einen solch bedeutenden Erfolg im Golf erringen können. Dieser Titel machte ihn zum Nationalhelden: der damalige Premierminister überreichte ihm als Anerkennung für seine Leistung einen Diplomatenpass – ein Geschenk, das zudem das Leben des Vielreisenden zu erleichtern half.


Nachdem er den Sieg in Malaysia im folgenden Jahr zu wiederholen vermochte, spielte er in den folgenden Saisons eine diskretere Rolle, obschon sich sein Spiel in technischer Hinsicht immer weiter verbesserte. Der Lohn dieser unermüdlichen Arbeit erntete er endlich in diesem Jahr mit den bereits erwähnten Siegen. Zudem verbesserte er sich auch in der Weltrangliste (aktuell 52.) und glänzte mit guten Resultaten an den Major-Turnieren (13. am British Open und 36. an der US PGA Championship).
Als Leader der Asian Tour am Omega European Masters angetreten, wurde Tongchai seiner Reputation gerecht und belegte mit einem Total von –14 den 5. Rang. Damit hat er den gegenwärtigen Golfboom in Asien bestätigt. Wie es auch Yang gelungen ist, der Tiger Woods anlässlich des letzten Major des Jahres in die Schranken verwiesen hat. Entsprechend begeistert hat sich Thongchai nach dem Turnier den Medien gegenüber geäussert: «Ich fand es sehr positiv, dass Crans-Montana die Asien Tour willkommen geheissen hat. Erstmals haben wir ausserhalb des asiatischen Raumes gespielt – das war sehr aufregend. Denn für uns ist es nicht einfach, in Europa zu spielen, weil sich die Plätze von unseren unterscheiden und zudem schwer zu spielen sind. Auch das Wetter präsentiert sich total verschieden. Viele unserer Spieler haben mit dem Reisen ihre Mühe, und ich kenne thailändische Golfer, die es vorziehen, zuhause an der Wärme zu bleiben. Ich persönlich komme gerne nach Europa, obwohl es hier manchmal sehr windig, kalt und feucht ist. Ich habe hier die vier Jahreszeiten schon an einem einzigen Tag erlebt!»
Über den Sieg von Yang äusserte sich Tongchai beredt: «Ich bin sehr glücklich darüber, den ich habe immer gewusst, dass ein Asiat ein Major gewinnen kann. Endlich war es soweit, und das macht mich stolz. Unsere Spieler werden immer besser. Ich denke deshalb, dass sich in näherer Zukunft weitere Siege einstellen können.» Die Spieler aus der westlichen Hemisphäre seien gewarnt!
John C. Storjohann, ASG-Generalsekretär