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Tino Weiss: vom Airport auf den Abschlag
Zum ersten Mal wurden die schweizerischen Landesmeisterschaften im Ausland ausgetragen: der Golfclub Markgräflerland Kandern, nur einige Kilometer ausserhalb von Basel gelegen und Mitglied der ASG, war Schauplatz einer Meisterschaft, welche neben schlechtem Wetter auch einige Highlights zu bieten hatte. Tino Weiss und Sheila Gut-Lee heissen die neuen Landesmeister; er mit seinem zweiten, sie mit ihrem vierten Titel.
Wie seit eh und je werden die Titel in der offiziellen Schweizer Meisterschaft der Amateure im Matchplay vergeben. Am ersten Turniertag tragen deshalb alle Teilnehmer zwei Qualifikationsrunden aus; die 16 Besten dieses Turniers werden anschliessend in einem Tableau fürs Matchplay nach ihrem Rang im Turnier gesetzt. Für den relativ anspruchsvollen Platz und den heftigen Wind wurden dort einige erstaunliche Scores notiert.
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musste sich im über 36 Löcher gehenden Match wiederum sehr deutlich geschlagen geben; der Sieger hatte dabei nicht nur eine Rekordzahl von Golfholes hinter sich gebracht, sondern hatte auch die miserablen Wetterbedingungen des Wochenendes und den extrem hügeligen Golfplatz gemeistert.
TinoWeiss (oben) und Sheila Gut (links): Schweizer Meister 2006. Zum obligaten Siegerbild setzte der Regen kurz aus. Siegerbild der erstmals ausgetragenen Mid-Amateur-Meisterschaft Frauen, und Paul Burkhard in Aktion.
Darunter die 80 von Tino Weiss, der direkt nach der Landung in Zürich in den frühen Morgenstunden nach Kandern geeilt war und prompt gewisse Startschwierigkeiten hatte - die er am Nachmittag mit einer Par-Runde ausbügelte, was gerade so ausreichte zur Qualifikation. Wegen seinem bloss 12. Rang hatte er in der Folge einen steinigen Weg im Tableau vor sich. Doch der Küssnachter, der noch sein letztes College-Jahr in North Carolina vor sich hat, befindet sich in absoluter Hochform und fegte die Nati-Kollegen Roger Furrer und Alessandro Fischer richtiggehend vom Platz, bevor er dann im Halbfinal den Quali-Sieger Damian Ulrich erst nach vier Zusatzlöchern überwunden hatte. Finalgegner Sandro Tan-Piaget dann
Da fiel es der Damenmeisterin schon leichter, sich den Titel zu sichern. Als Sheila Lee hatte sie das weibliche Amateurgolf jahrelang mitgeprägt. Kurz nach ihrem Zivilstandswechsel und jetzt als Sheila Gut gewann die Bernerin den Viertelfinal genau so überzeugend gegen die Einheimische Jenny Kopp wie den Halbfinal gegen Melanie Mätzler. In der anderen Hälfte des Tableaus, für welches sich bloss acht Teilnehmerinnen gemeldet hatten, setzte sich Stephanie Noser durch, dabei im Halbfinal gegen Caroline Rominger kämpfend. Der Final ging immerhin über 17 Löcher; die Routine von Sheila Lee in solchen Situationen war sicherlich wichtig gegen Stephanie Noser, die erst in ihrem ersten Juniorenjahr steht und die Zukunft für sich hat.


Qualifikation Männer. 1. Damian Ulrich (Ennetsee) 67/72, 139. 2. Marc Dobias (Lausanne) 69/72, 141. 3. Ken Benz (Bubikon) 66/76, 142. 4. Roger Furrer (Domat/Ems) 71/72, 143. 5. Steven Rojas (Ostschweizer GC) 73/72, 145. 6. Marc Schweingruber (Schönenberg) 72/74, 146. 7. Sandro TanPiaget (Montreux)74/73, 147. 8. Arthur de Rivoire (Genève) 76/73, 149, und Nicolas Thommen (Heidental) 75/74, 149. 10. Gian Andrin Derungs (Bubikon) 75/75, 150. 11. Nicolas Eberhart (Hittnau) 78/73, 151. 12. Alessandro Fischer (St. Leon Rot) 80/72, 152, Tino Weiss (Küssnacht) 80/72, 152, und Corsin Caviezel (Domat/Ems) 77/75, 152. 15. Nicolas Schelling (Davos) 82/72, 154, Oliver Gilmartin (Interlaken) 78/76, 154, und Joris Comment (Lavaux) 77/77, 154.
Matchplay Frauen. Viertelfinals. Sheila Gut s. Jenny Kopp 8&6. Melanie Mätzler s. Marion Argi 19th Hole. Stepanie Noser s. Natascha Hartmann 2&1. Caroline Rominger s. Serafina Gutierrez 5&3.

Halbfinals. Gut s. Mätzler 7&5. Noser s. Rominger 4&3.
Final. Gut s. Noser 2&1.
Matchplay Männer. Achtelfinals. Ulrich s. Gilmartin 4&3. Thommen s. de Rivoire 2&1. Fischer s. Rojas 2up. Weiss s. Furrer 6&4. Caviezel s. Benz

2&1. Eberhart s. Schweingruber 19th hole. Tan-Piaget s. Derungs 19th hole. Dobias s. Schelling 5&4.

Viertelfinals. Ulrich s. Thommen 2&1. Weiss s. Fischer 8&7. Caviezel s. Eberhart 2&1. Tan-Piaget s. Dobias 3&2.
Halbfinals. Weiss s. Ulrich 22nd hole. Tan-Piaget s. Caviezel 3&2.
Final 36 Löcher. Weiss s. Tan-Piaget 5&4.
Mid-Amateure: Burkhard am robustesten
Gleichzeitig mit den Schweizer Meisterschaften finden auch die nationalen Titelkämpfe der Mid-Amateure statt. Wer das 35. Altersjahr erreicht und ein Handicap von höchstens 8,5 hat, der ist in dieser Kategorie startberechtigt. Dass sich hier regelmässig bloss etwa 30 Spieler zu dieser sportlich interessanten Meisterschaft melden, ist ziemlich enttäuschend. Über zwei Runden Strokeplay erwies sich der Hittnauer Paul Burkhard in den gleichen schwierigen Wetterbedingungen wie beim Matchplay als sehr solide, was ihm am Schluss einen Vorsprung von neun Schlägen einbrachte. Burkhard prägt die Mid-Amateurszene der Schweiz seit Jahren mit; insbesondere gibt es auch eine Nationalmannschaft, welche international immer wieder für erstklassige Resultate gut ist. In Kandern war er eine Klasse für sich, was sich auch daran zeigte, dass er als einziger in einer seiner beiden Runden sein Handicap von 0,6 um einen Schlag unterspielte.
Zum ersten Mal in diesem Jahr wurde auch eine Meisterschaft für Mid-Amateur-Ladies ausgeschrieben. Das Meldeergebnis blieb weit unter den Hoffnungen zurück, was mit Bestimmtheit damit zu tun hatte, dass sich diese Startgelegenheit in den Köpfen der besten Ladies in den Clubs zuerst noch durchsetzen muss. Das ändert nichts daran, dass die erste Gewinnerin dieses neuen Titels, die Zürcherin Jackie Dangel-Orley, mit zwei 76-Runden eine Klasseleistung zeigte und mit enormem Vorsprung gewann.
Spieler und Spielerinnen in dieser Alterskategorie bekommen im übrigen durchs Jahr hindurch zahlreiche attraktive Startgelegenheiten geboten. Wer sich interessiert, findet viele Hinweise auf www.midamateure.ch.
Ranglisten. Männer. 1. Paul Burkhard (Hittnau) 76/76, 152. 2. Bernard Stutz (La Largue) 78/79, 157. 3. Reto Aeberhard (Ybrig) 75/82, 157. 4. Andreas Moser (Hittnau) 78/80, 158. 5. Arthur Reich (Hittnau) 78/83, 161. 6. Marcel Grass (Wallenried) 80/82, 162. 7. Martin Kessler (Zumikon) 80/86, 166. 8. Jacob Wenger (Kandern) 79/88, 167. 9. Michel Barras (Montreux) 84/86, 170. 10. Phlippe Pfister (Zumikon) 84/87, 171. 26 klassiert. Frauen. 1. Jackie Dangel-Orley (Zumikon) 76/76, 152. 2. Carol Franz (Zumikon) 85/94, 179. 3. Catherine Huber (Les Bois) 95/86, 181. 6 klassiert.
Championnat du Léman
Montreux, Domaine
Impérial und Genf
Über das Pfingstwochenende bestritten 117 Teilnehmer – 90 Männer, 27 Frauen – auf den drei Plätzen von Montreux, Domaine Impérial und Genf das diesjährige Championnat du Léman. Anlässlich der ersten Runde auf dem neu gestalteten Parcours von Montreux erzielte Edouard Amacher, noch im BoysAlter stehend, eine 71. Anlässlich der zweiten Runde in Genf waren Damian Ulrich (Ennetsee) und Vinzenco Salina (Genf) für je eine 70 besorgt; Virginie Burrus und Marion Argi lieferten mit je 74 die besten Scores der Frauen. Salina mit einer 69 und Marc Dobias mit einer 70 waren in der dritten Runde (Domaine Impérial) die besten Scorer. Dobias war es denn auch, der die Gesamtwertung mit drei Schlägen vor Sandro Tan-Piaget gewann; Salina, der zwei der drei besten Tagesscores schaffte, hatte wegen einer 83 in der ersten Runde keine Chance auf den Gesamt-
