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Fruchtbare Gespräche am runden Tisch

Pascal Germanier, der Generalsekretär der ASGI, hat sechs Foren organisiert. Die auf die ganze Schweiz verteilten Veranstaltungen hatten nicht nur zum Zweck, die Mitglieder zu informieren, sondern auch deren Meinungen und Ideen in Erfahrung zu bringen. Die Bilanz spricht eine deutliche Sprache.

«Wir wollten uns mit Personen treffen, denen es ein Bedürfnis ist, ihre Meinung zu äussern über die Angriffe gegen die ASGI sowie über das seit einigen Monaten allgemein spürbare Malaise im Schweizer Golf. Wir stellten fest, dass ein Kommunikationsbedürfnis bestand, denn viele Fragen standen im Raum, und, statt Fragen individuell zu beantworten, zogen wir die Formel von Diskussionsrunden vor. Dieser Entscheid hat sich als richtig erwiesen», bemerkt Pascal Germanier mit Genugtuung.

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Die Verantwortlichen der ASGI haben vier Foren in der Art von Gesprächen am runden Tisch in Bern, Basel, Zürich und Lausanne organisiert; in Luzern und St. Gallen kam es mangels Teilnehmern kurzfristig zu Absagen. Ein kurzer Überblick über die Geschichte der ASGI leitete die Veranstaltungen jeweils ein, bevor die Probleme aus dem letzten Jahr zur Sprache kamen und Fragen einer interessierten Zuhörerschaft – je nach Austragungsort schwankte deren Zahl zwischen 18 und 60 Personen – beantwortet wurden. Die Fragen drehten sich in erster Linie um die finanziellen Zuwendungen zugunsten der Clubs. Diese Art der Unterstützung fand unter den Mitgliedern allgemein Zuspruch, vor allem wenn die Investitionen denjenigen Clubs zukommen, die «offen» sind, also mit der ASGI ohne Einschränkungen zusammenarbeiten. Damit ist das System von Nehmen und Geben gemeint, das auch bei den ASGI-Events zum Zuge kommen sollte. Turniere sollten nur an freundschaftlich gesinnte Clubs vergeben werden und nicht an solche, welche höhere Greenfees verlangen. Zu diesem Punkt entgegneten die Verantwortlichen der ASGI, dass eine Geste gegenüber weniger günstig gestimmten Clubs allerdings auch durchaus positive Wirkung zeitigen könnte, wie es das Beispiel von Sion bewiesen hat. Dieser Club hat seine skeptische Haltung geändert, anerkennt die Prinzipien der ASGI und gewährt den unabhängigen Golfern jetzt sogar Rabatte. An den Foren manifestierte sich auch ein Unverständnis der Mitglieder der ASGI gegenüber dem

Verhalten verschiedener Clubverantwortlicher. Die Existenz von Privatclubs wird nicht in Zweifel gezogen, im Gegenteil, aber die zweideutige Haltung von einigen Clubs wirkt störend.

Viele Mitglieder haben festgehalten, dass der moderne Golfer sich verändert hat, er ist nicht immer willig, sich einem Club anzuschliessen, sei es aus freien Stücken oder aus Zwang. Besonders in der Alterskategorie der 25-40-Jährigen zeigt sich dieses Phänomen. Die Jungen starten ihre berufliche Karriere und müssen daher mobil bleiben; sie gründen eine Familie, die ihnen weder Zeit noch Mittel lässt, um zu spielen oder in einen Club zu investieren. Überdies stellt das Spiel für viele Golfer nur ein Freizeitvergnügen unter anderen dar, für das man nicht zu viel Zeit und Geld verwenden will. Die Ansprüche dieser Spielerkategorie müssen berücksichtigt werden, was viele Golfclubs nicht in Betracht ziehen, die ihre Politik noch nach den 1980er-Jahren ausrichten, als die Schweizer Golfszene 30 Golfplätze und 12000 Aktive zählte. Über die Frage einer Erhöhung der Mitgliederbeiträge wurde lange debattiert. Im Allgemeinen wurde die Anhebung um 20% schlecht aufgenommen, obwohl die Mitglieder den Grund dieser Massnahme eingesehen haben. Gérard Bagnoud, der Präsident der ASGI, hat zu diesem Thema festgehalten, dass die Lizenz von Anfang an hätte bezahlt und bereits im ersten Budget hätte einkalkuliert werden müssen – was weniger Probleme verursacht hätte. Dieser Irrtum ist der ASG anzulasten. Die Mitglieder ihrerseits machten klar, dass sie nichts gegen einen Obolus zugunsten der ASG einzuwenden hätten, sie möchten jedoch über die Verwendung ihrer Gelder Rechenschaft erhalten. Zudem wünschen sie von der ASG eine Gegenleistung, die in ihren Augen gegenwärtig nicht besteht.

Trotz der Zuwendung des Beitrags an die ASG fühlen sich die Mitglieder der ASGI diskriminiert, einerseits wegen den ihnen gegenüber eingeschränkten Leistungen der ASG; andererseits ist ihr Image in gewissen Clubs immer noch negativ besetzt.

Die Rolle der Migros und ihr Einfluss auf das Public Golf war ebenfalls ein Gesprächsthema. Die Mitglieder sind der Meinung, dass sie in bedeutendem Masse zum ökonomischen Erfolg der Golfpromotorin beitragen. Sie buchen Golfstunden, legen Platzreife-Prüfungen ab und lösen zahllose Greenfees. An den Diskussionen wurde auch darauf hingewiesen, dass die Migros die Philosophie des «Golf für alle» durchzieht und keine erhöhten Greenfees verlangt. Was zwar positiv, aber eigentlich nur normal ist, denn alles andere wäre schockierend.

Die ASGI-Members haben ihre Bereitschaft erklärt, erhöhte Greenfees zu entrichten, wenn sich der betreffende Club in finanziellen Schwierigkeiten befindet –allerdings nur dann, wenn diese Erhöhung für alle Gastspieler gilt.

Verschiedene Wortmeldungen schlugen Änderungen in den Statuten vor und verlangten, dass an der nächsten Generalversammlung entsprechende Anträge gestellt werden. Im Weiteren lieferte die Zusammensetzung des Vorstandes Gesprächsstoff. Verschiedene Votierende forderten, dass die ASGI von Personen vertreten werde, die nicht auch im Vorstand der ASG sitzen. Das Doppelamt – Präsident der ASGI und Mitglied des ASG-Vorstandes – wurde eingehend diskutiert, und Gérard Bagnoud bekannte dazu, dass es nicht immer leicht sei, diese zwei Hüte gleichzeitig zu tragen.

Was den Umgang mit den Finanzen betrifft, so waren Antworten auf diesbezügliche Fragen einfach zu geben, denn alle Zahlen standen den Mitgliedern anlässlich der Generalversammlung zur Einsicht zur Verfügung. Ein eigener Golfplatz für die ASGI-Mitglieder? Diese Frage wurde auch erörtert: mit dem Fazit, dass es sich um eine Idee handelt, die durchaus weiterverfolgt werden sollte. Viel wird von der Entwicklung der Beziehungen ASGI-ASG-Clubs abhängen. Schwierigkeiten böten neben der geographischen Lage (ein Ort, der alle zufrieden stellt), das Geld (15-25 Millionen Franken für ein genügend grosses Gelände mit der ganzen Infrastruktur) und die Strukturen

(ein Parcours für 12000 Mitglieder). Darüber hinaus würde man sich von den Grundprinzipien einer Vereinigung lossagen, der Golfer angehören, die eben keinem Club angehören.

Diese Foren wurden in einem Klima totaler Offenheit und ohne gespielte Höflichkeit durchgeführt; manchmal war sogar eine Spur Aggressivität zu spüren. Einig war man sich immer, wenn es um die Beurteilung der Arbeit der Teams von Pascal Germanier und Brigitte Fux ging. Das Vertrauen und die Wertschätzung, das der Staff der ASGI geniesst, manifestierten die Anwesenden jeweils mit warmem Applaus.

Es hat sich herauskristallisiert, dass die unabhängigen Golfer eine striktere Haltung bei Verhandlungen mit der ASG und den Clubs wünschen. Sie sind Schweizer, gehören einem Schweizer Verband an und spielen in Schweizer Clubs. Manchmal haben sie das Gefühl, sie würden schlechter behandelt als Schweizer Spieler, die in der Schweiz mit einem Ausweise eines

Golfwoche in Les Bois

Freude am Spiel und am Essen

ausländischen Verbandes spielen. Diese Diskriminierung wird mit grosser Frustration und Unverständnis erlebt. «Viele Hinweise und Kritiken werden uns zukünftig bei strategischen Überlegungen und politischen Entscheiden leiten», unterstreicht ein zufriedener Pascal Germanier, «wir müssen einen Mittelweg finden zwischen den härtesten Kritiken und den schmeichelhaftesten Lobgesängen. Aber alles in allem, die Foren haben uns gezeigt, was unsere Mitglieder am meisten beschäftigt, und wo wir den Finger draufhalten müssen. Weiter konnten wir uns von der Wichtigkeit und Wertschätzung unserer Events im Veranstaltungskalender überzeugen und auch davon, dass die Mitglieder informiert sein wollen und über alle Details der sensiblen Themen in Kenntnis gesetzt werden möchten. Und um ehrlich zu sein, Golfern zu begegnen, die bedingungslose Anhänger der ASGI sind, das tut der Seele wohl!»

■ Jacques Houriet

3 Tage Golfenim Engadin ab CHF 390.–

3 Übernachtungen mit Frühstück in einem der 40 «Engadin Golf Hotels» Ihrer Wahl.

Eine Woche für die ASGI in Les Bois: zuerst mit einem «Gatronome» genannten Scramble-Turnier, das in Zusammenarbeit mit Georges Wenger vom Buffet de la Gare in le Noirmont, bloss ein Katzensprung von Les Bois entfernt, organisiert wurde. Selbstverständlich spielte Kulinarisches an diesem Tag sowohl auf dem Golfplatz wie auch im Rahmen des Abendprogrammes eine prioritäre Rolle. Am Tag darauf starteten 41 Equipen zumSwiss Pro-Am, das trotz Blitz und Donner – mit entsprechender Spielverzögerung – sicher über die Bühne gebracht werden konnte. Besonders interessant war das Swiss Junior ProAm wiederum am darauffolgenden Tag, das ausschliesslich Pros und Jugendliche auf dem Golfplatz sah. Die ASGI ist froh und glücklich, mit dem GCLes Bois auf einen zuverlässigen Partner zählen zu können; in den Freibergen werden Fröhlichkeit und Gastfreundschaft gross geschrieben!

In der Pro-AmFormel zeigen die Jungen viel Spielfreude, aber wenig Stress.

Eingeschlossen sind zB. Wellness- und Sportangebote, Transfers etc. (Detailinformationen beim jeweiligen Golf Hotel)

2 Greenfees auf den 18-Loch Plätzen Samedan und/oder Zuoz www.engadin-golfhotels.ch

1 Greenfee auf dem 9-Loch Platz «Kulm Golf» St.Moritz.

Georges Wenger (links) zusammen mit Lolita Morena, Jean-Jacques Zbinden und Pascal Germanier.

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