Sudetendeutsche Zeitung 22. November 2024 Ausgabe 47 Pay

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Topographie des Terrors über Reinhard Heydrich (Seite 3)

Sudetendeutsche Zeitung Die Zeitung der Sudetendeutschen Landsmannschaft

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Jahrgang 76 | Folge 47 | 2,80 EUR · 75 CZK | München, 22. November 2024

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Krippen im EgerlandMuseum

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„Der Herrgott, Marktredwitz und die Alpen – die Krippen vom Schloß Brand“ lautet der Titel der Krippenausstellung, die am Montagabend im EgerlandMuseum in Marktredwitz eröffnet wird und bis zum 12. Januar zu sehen ist.

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VOLKSBOTE � Förderung gekürzt

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D Das Bild zeigt die Rahnkrippe, einen der Höhepunkte der Sonderausstellung des Egerland-Museums.

Foto: Egerland-Museum

ie Marktredwitzer Krippenkultur ist „Immaterielles Kulturerbe“. Höhepunkt der Ausstellung sind die Krippen der Marktredwitzer Familien Rahn und Holzinger, die bislang im Schloß Brand aufgebaut waren.

Investoren � Tourismus nach der Corona-Pandemie: Zahl der Flugpassagiere und der Übernachtungen steigt, aber der Umsatz ist deutlich unter dem EU-Durchschnitt wollen Staat verklagen Die Ankündigung der tschechischen Regierung, rückwirkend die Förderungen für erneuerbare Energien zu kürzen, hat heftigen Widerstand ausgelöst.

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ie vorgeschlagenen Kürzungen würden gegen nationales und europäisches Recht verstoßen, drohen Investoren vor allem aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und haben bereits angekündigt, Klagen gegen die Tschechische Republik einzureichen. Um Haushaltslücken zu schließen, hatte Finanzminister Zbynek Stanjura unter anderem die Betriebsförderung für Tausende Erneuerbare-Energieanlagen drastisch um 23 Milliarden Kronen (rund 900 Millionen Euro) gekürzt. Betroffen sind alle geförderten Energiequellen, die bis 2012 ans Netz gegangen sind. „Wir weisen seit Wochen Politiker und Beamte darauf hin, daß weitere Kürzungen der bestehenden Einspeisetarife Tausende Betreiber, darunter internationale Investoren, aber auch Klein- und Mittelbetriebe sowie Haushalte bedrohen“, kommentiert Jan Krcmár, Geschäftsführer des Tschechischen Solarverbandes. „Tschechien liegt bereits jetzt weit hinter Ländern wie Deutschland, Österreich, aber auch Polen und Rumänien zurück, was den Ausbau neuer Erneuerbarer Energien angeht. Eine weitere Destabilisierung des Sektors sowie in- und ausländischer Investoren würde den dringend benötigten Ausbau neuer Projekte deutlich behindern“, erklärt Krcmár. Über die Pläne der Regierung soll noch im November das Parlament abstimmen.

„Hälfte der großen internationalen Hotels in Prag steht zum Verkauf“

Während aus den Nachbarländern Deutschland, Österreich und Polen und der Slowakei die Masse der Touristen per Auto, Bus oder Bahn anreist, setzen Urlauber aus anderen Ländern auf das Flugzeug. Aktuelle Zahlen des Prager Flughafens zeigen, daß der tschechische Tourismus weiterhin auf dem Weg ist, sich von der Talfahrt während der Corona-Pandemie zu erholen.

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n dieser Sommersaison waren am Václav-Havel-Flughafen die 2,8 Millionen ausländischen Touristen bereits wieder die größte Gruppe unter den Passagieren. Die meisten Touristen kamen aus Großbritannien, Italien und Frankreich. Im dritten Quartal reisten insgesamt 3,2 Millionen internationale Besucher in die Tschechische Republik, was einem Plus von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies geht aus Daten hervor, die von CzechTourism, dem Flughafen Prag und der Hotelkette Czech Inn Hotels vorgelegt wurden. „Der wachsende Anteil ausländischer Besucher spielt eine wichtige Rolle bei der Erholung des Tourismus in der Tschechischen Republik nach der Coronavirus-Pandemie. In dieser Sommersaison haben wir insgesamt 10,9 Millionen Passagiere abgefertigt, was einem Anstieg von 14,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit nähern wir uns dem Rekord von 2019 an, als wir im Sommer über 12 Millionen Passagiere abgefertigt haben. Wir gehen davon aus, daß wir dieses Niveau bereits in

Obwohl Prag das beliebteste Reiseziel in Tschechien ist, leiden die Hotels in der Hauptstadt unter der Inflation und dem Wertverlust der tschechischen Krone. Foto: Torsten Fricke der nächsten Sommersaison erreichen werden“, erklärt Jiří Vyskoč, Executive Director of Air Business Development am Flughafen Prag. Laut einer Studie von KPMG sind unter jeder Million Passagiere, die jährlich am Prager Flughafen abgefertigt werden, 325 000 Touristen, deren Gesamtausgaben der heimischen Wirtschaft fast 8,5 Milliarden Kronen einbringen. „Unser Ziel ist ein nachhaltiger Tourismus. Deshalb streben wir im Bereich des Luftverkehrs einen Ausbau unserer bestehenden Flugverbindungen an, insbesondere mit Direktflügen von Langstreckenzielen. Dabei konzentrieren wir uns auf die Märkte in Asien und den USA“, sagt Jiří Vyskoč vom Prager Flughafen.

Im dritten Quartal dieses Jahres konnte die Tschechische Republik insgesamt 7,7 Millionen Touristen begrüßen, von denen 41 Prozent ausländische Besucher waren (3,2 Millionen). Dabei handelte es sich vor allem um Reisende aus Nachbarländern Deutschland, Polen und der Slowakei, aber auch um Touristen aus weiter entfernten Ländern wie den USA und Großbritannien. Die Gesamtzahl der von Touristen in der Tschechischen Republik verbrachten Nächte überstieg 20 Millionen. Die Zahl der ausländischen Besucher kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent, während die inländischen Besucher zu einem leichten Rückgang der Besucherankünfte (4,6 Prozent) beitrugen. Die Gesamtzahl der Besucher

ging im dritten Quartal um ein Prozent zurück. Der Rückgang der Inlandsreisenden ist im September besonders ausgeprägt, wenn das Schuljahr beginnt und Familien mit Kindern aus dem Urlaub zurückkehren. „Trotz des allgemeinen Rückgangs der Besucherzahlen im dritten Quartal bleibt die Tschechische Republik ein attraktives Ziel für ausländische Touristen. Das ist eine positive Nachricht, denn ausländische Touristen geben auf ihren Reisen mehr aus als Einheimische und tragen so erheblich zur heimischen Wirtschaft bei. Wenn wir die Gesamtbesucherzahlen für den Zeitraum Januar bis September vergleichen, sehen wir immer noch einen Anstieg – im Vergleich zu 2023 und 2019 – um etwa drei

Prozent“, faßt František Reismüller, Direktor der Tschechischen Zentrale für Tourismus CzechTourism, zusammen und ergänzt: „Ein weiteres Plus ist, daß Touristen aus entfernten Destinationen das Land entdecken. Die höchsten Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr wurden bei Reisenden aus China, Israel, der Türkei, Saudi-Arabien und Kanada verzeichnet. Dennoch waren die Ferienmonate für die tschechischen Hotels herausfordernd. Während der Umsatz der tschechischen Hotels im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 10,2 Prozent stieg, sank er im August um 4,1 Prozent. Im September stiegen die tschechischen Hotelumsätze im Vergleich zum Vorjahr erneut an (+2,1 Prozent), konnten aber die Inflation nicht ausgleichen. „Wir sehen eine Vertiefung der Trends. Ungarn zum Beispiel wächst im Jahresvergleich um 23,7 Prozent und erzielt auch fast ein Viertel mehr Umsatz als der tschechische Hotelmarkt“, sagt Jaroslav Svoboda, Eigentümer von Czech Inn Hotels: „Die Daten zeigen, wie erschwinglich die heimischen Beherbergungsleistungen im Vergleich zu Europa sind. Europa lag preislich im Durchschnitt 42 Prozent über der Tschechischen Republik. Zudem hat sich die Krone abgeschwächt, so daß sich ein Urlaub in Tschechien für Touristen lohnt. Allerdings ist die Lage im Hotelgewerbe nicht ganz so rosig. Ein Beispiel dafür ist, daß derzeit etwa die Hälfte der großen internationalen Hotels in Prag zum Verkauf steht.“ Torsten Fricke

� Tschechiens Außenminister warnt vor dem russischen Präsidenten Putin und kritisiert Bundeskanzler Olaf Scholz

Lipavský: „Der Diktator hat kein Interesse am Frieden“ Am Staatsfeiertag des 17. November, dem Tag des Kampfes für Freiheit und Demokratie, erinnert Tschechien an den 17. November 1989, als eine Studentendemonstration in Prag den Beginn der Samtenen Revolution einleitete.

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ußenminister Jan Lipavský nutzte den Anlaß, um vor Rußlands Präsidenten Putin zu warnen: „Während wir den Jahrestag des Freiheitskampfes unseres Landes feiern, war die Ukraine einem der schwersten russischen Raketenangriffe auf

ihr Territorium ausgesetzt. Eine eindringliche Erinnerung daran, daß sich nichts wirklich geändert hat. Der Diktator hat kein Interesse am Frieden. Lassen Sie sich nicht täuschen.“ In diesem Zusammenhang kritisierte Lipavský am Montag ge-

genüber Journalisten vor dem Treffen mit seinen EU-Amtskollegen das Telefonat von Bundeskanzlers Olaf Scholz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin von Freitag. Es sei ein gewisser symbolischer Schritt gewesen, bei dem er sich aber fra-

ge, was erreicht worden sei, sagte Lipavský und mahnte, daß sich die westlichen Staats- und Regierungschefs bei solchen Schritten besser abstimmen sollten. Zugleich lobte er die Entscheidung der USA, die Reichweitenbegrenzung aufzuheben.

Außenminister Jan Lipavský.


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