Tomáš Kafka & Thomas Brussig: „Im Westen und Osten viel Neues“ (S. 3)
Sudetendeutsche Zeitung Die Zeitung der Sudetendeutschen Landsmannschaft
Reicenberger Zeitung HEIMATBOTE
Jahrgang 76 | Folge 45 | 2,80 EUR · 75 CZK | München, 8. November 2024
Sudetendeutsche Zeitung
endeutsche Zeitung
sche Zeitung ng Neudeker Heimatbrief Zeitung TE
Brünn ist Europas Weihnachts-Hauptstadt
Die Zeitung der Sudetendeutschen Landsmannschaft
Reicenberger Zeitung HEIMATBOTE
VOLKSBOTE
Neudeker Heimatbrief
HEIMATBOTE
Gekürt von einer internationale Jury im Namen des Europäischen Parlaments ist Brünn in diesem Jahr Europas Weihnachts-Hauptstadt. Die „Brünner Weihnacht“ mit zahlreichen Weihnachtsmärkten und vielen Veranstaltungen wird am Freitag, 22. November eröffnet und geht bis Montag, 23. Dezember.
VOLKSBOTE
VOLKSBOTE
eimatbrief
B 6543
Weihnachtsmärkte werden am 22. November eröffnet
HEIMATAUSGABEN IN DIESER ZEITUNG
tschen Landsmannschaft
VOLKSBOTE
Postvertriebsstück · Deutsche Post AG · Entgelt bezahlt Sudetendeutsche Verlagsgesellschaft mbH · Hochstraße 8 · D-81669 München · eMail zeitung@sudeten.de
VOLKSBOTE
W Wie hier auf dem Krautmarkt präsentiert sich Brünn ab Freitag, 22. November, als Europas Weihnachts-Hauptstadt 2024 in der gesamten Altstadt im vorweihnachtlichen Glanz. Foto: Czech Tourism
enn am Eröffnungstag um 17.00 Uhr die Lichter am Weihnachtsbaum auf dem Freiheitsplatz angehen, ist das außerdem ein besonderes Jubiläum. 1924, also vor hundert Jahren, wurde hier in der mährischen Hauptstadt der erste Weihnachtsbaum in Mitteleuropa illuminiert. Am 22. November star-
ten auch die Weihnachtsmärkte auf dem Dominikanischen Platz, dem Mährischen Platz, dem Krautmarkt und im Innenhof des Alten Rathauses. An den Ständen werden Kunsthandwerk sowie Speis und Trank angeboten. Auf dem Programm stehen Konzerte, Lichtinstallationen und Touren in Brünns Untergrund. Den besten Überblick über das vorweihnachtliche Brünn dürfte man bei der Fahrt mit dem 33 Meter hohen Riesenrad haben, das am Mährischen Platz aufgestellt ist. Das Programm in deutscher Sprache ist unter www. brnenskevanoce.cz/de/ abrufbar.
Nach seinem Amtsantritt in Berlin hat Jiří Čistecký in einem Interview mit der Nachrichtenagentur ČTK die politische Lage analysiert
B 04053 B 04053 B 04053 B 04053
Heimatzeitung des Weltkurortes Karlsbad/Sudetenland – Stadt- und Landkreis Mitteilungsblatt desvereinigt Heimatverbandes e. V.und Landkreis Heimatzeitung des Weltkurortes Karlsbad/Sudetenland – Stadtmitder Karlsbader
vereinigt mit
Heimatzeitung des Weltkurortes Karlsbad/Sudetenland – Stadt- und Landkreis Mitteilungsblatt desvereinigt Heimatverbandes e. V.und Landkreis Heimatzeitung des Weltkurortes Karlsbad/Sudetenland – Stadtmitder Karlsbader Unabhängiges und überparteiliches Mitteilungsblatt für den Kreis Luditz-Buchau und Deutsch-Manetin
vereinigt mit
Unabhängiges und überparteiliches Mitteilungsblatt für den Kreis Luditz-Buchau und Deutsch-Manetin 66. JAHRGANG Jänner 2016 FOLGE 1 66. JAHRGANG JAHRGANG 72.
Jänner 2016 Dezember 2022
FOLGE111 FOLGE
Unabhängiges und überparteiliches Mitteilungsblatt für den Kreis Luditz-Buchau und Deutsch-Manetin
Unabhängiges und überparteiliches Mitteilungsblatt für den Kreis Luditz-Buchau und Deutsch-Manetin 66. JAHRGANG Jänner 2016 FOLGE 1 66. JAHRGANG JAHRGANG 72.
Jänner 2016 Dezember 2022
Dezember ... und Friede den Menschen auf Erden.
Tschechiens neuer Botschafter: Deutschland steht am Scheideweg
FOLGE111 FOLGE
Holzschnitt W. Klemm
Marek Holeček
Rußlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Rivalität zwischen den USA und China sowie wirtschaftliche Probleme zwingen Deutschland, einen neuen Weg zu finden, hat der neue tschechische Botschafter in Deutschland, Jiří Čistecký, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur ČTK festgestellt.
Drama im E Himalaya
Dezember ... und Friede den Menschen auf Erden.
Holzschnitt W. Klemm
Mit seinem slowakischen Partner Ondrej Húserka hatte Marek Holeček, einer der erfolgreichsten tschechischen Bergsteiger der Gegenwart, über die Ostwand den Himalaya-Siebentausender Langtang Lirung bezwungen. Beim Abstieg kam es dann zur Katastrophe.
B
eim Abseilen sei das Seil gerissen und Húserka in eine Gletscherspalte gestürzt, berichtete Holeček. Der Slowake habe sich dabei den Rücken gebrochen, und es habe keine Chance gegeben, ihn zu retten, da er eingeklemmt war. Er sei dann, so Holeček, zu dem Schwerverletzten hinabgestiegen und sei bei ihm geblieben, bis nach vier Stunden der Tod eintrat.
nde Oktober hatte Čistecký das von Staatspräsident Petr Pavel gezeichnete Beglaubigungsschreiben an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergeben. Mit dem Hissen der tschechischen Flagge im Schloß Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten, begann die Amtszeit des neuen Botschafters in Berlin. Der 53jährige, der Englisch, Deutsch, Französisch und Russisch spricht, ist seit dreißig Jahren im diplomatischen Dienst. Zuletzt war er von 2023 bis April 2024 Chargé d’affaires der Botschaft in Moskau. Zuvor war er unter anderem von 1996 bis 2001 an der Botschaft in Bonn tätig sowie von 2003 bis 2008 GesandterBotschaftsrat in Wien. Das Deutschland, in dem er jetzt angekommen ist, unterscheide sich sehr von dem Deutschland der 1990er Jahre. „Damals gab es eine gro-
ße Euphorie und Begeisterung. Deutschland war voller Optimismus.“ Die Auflösung der bipolaren Welt, die wachsende Zahl von Konflikten und die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage, die zu einem Anstieg des Populismus und der Unterstützung für radikale Parteien geführt haben, hätten Deutschland überrascht. „Es gibt ein Gefühl von Druck und Nervosität in der Gesellschaft. Deutschland steht am Scheideweg“, sagte er. In dem ČTK-Interview bezeichnete Čistecký die Beziehungen zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik als „historisch einmalig“. Nicht zuletzt, weil sie auf allen Ebenen gut seien: von den Spitzenpolitikern bis zu den einfachen Bürgern. „Das heißt noch lange nicht, daß wir in allem einig sind, aber wir haben gelernt, miteinander zu reden, auch über schwierige Themen“, sagte er und fügte an, die schwierige Diskussion über die tschechisch-deutsche Vergangenheit sei entscheidend für die heutige Verständigung gewesen, dank derer beide Seiten gelernt hätten, ihre Differenzen zu überwinden und gemeinsame Lösungen auch für schwierige Themen zu finden. Eines der aktuellen Themen
Der neue tschechische Botschafter Jiří Čistecký bei seinem Antrittsbesuch bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Fotos: Bundesregierung/Denzel sei die Migration. Der Botschafter sagte, daß Deutschland unter dem Druck innenpolitischer Probleme seine Migrationspolitik ändere und nach einer Lösung suche, die mit dem Recht auf Asyl und der Achtung der Menschenrechte im Einklang stehe, gleichzeitig aber auch seinen Sicherheitsbedürfnissen und wirtschaftlichen Möglichkeiten
entspreche. „Und das ist im Wesentlichen etwas, was die Tschechische Republik 2015 und 2016 gesagt hat. Und wir sehen heute, daß Deutschland sehr nahe an dieser Position ist, wenn nicht sogar fast identisch“, zitiert ČTK den Botschafter. Čistecký zufolge ist die Debatte über Energie, insbesondere über Kernenergie, auch in den
tschechisch-deutschen Beziehungen kompliziert. Im Mai 2011 hatte die Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel den Ausstieg aus der Kernenergieerzeugung beschlossen. Als die Ampel-Regierung unter Kanzler Olaf Scholz im vergangenen Jahr die letzten Kernkraftwerke vom Netz nahm, wurde Deutschland zum Nettoimporteur von Strom. „Deutschland beginnt zu erkennen, daß erneuerbare Energien nicht der einzige Weg in die Zukunft sind“, meinte der Botschafter und sagte, er könne sich vorstellen, daß Berlin seinen Atomkurs wieder ändern werde. Seine Erfahrungen in Rußland werden Čistecký auch in seinem neuen Amt als Botschafter in Deutschland nützlich sein. In Deutschland sei die Vorstellung, nach einem Ende des Ukraine-Krieges wieder wirtschaftliche Beziehungen zu Rußland aufzubauen, noch weit verbreitet. Die Erkenntnis, daß Rußland die Wirtschaft als Instrument zur Erlangung politischen Einflusses nutze, sei, so der Botschafter, noch nicht vollständig in der deutschen Gesellschaft angekommen. Im Gegensatz zu Deutschland nehme man in der Tschechischen Republik Rußland in dieser Hinsicht „viel realistischer“ wahr. Torsten Fricke
Präsidentenwechsel bei der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste
Standing Ovations für Prof. Dr. Krejs
Von links: Dr. Wolfram Hader, Sekretar der Klasse der Künste und Kunstwissenschaften und Vizepräsident, Prof. Dr. Dr. Matthias Dollinger, Sekretar der Naturwissenschaftlichen Klasse, Vizepräsidentin Priv.-Doz. Dr. Dr. Elisabeth Fabian sowie Akademiepräsident Prof. Dr. Stefan Samerski bedanken sich bei Prof. Dr. Günter Josef Krejs. Foto: Steppacher/IEN 2024“
Wechsel an der Spitze der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste: Nach sechs Jahren als Akademiepräsident hat Prof. Dr. Günter Josef Krejs den Stab an den bisherigen Vizepräsidenten Prof. Dr. Stefan Samerski weitergegeben. Krejs wurde mit Standing Ovations verabschiedet.
I
n seiner Rede nach der Wahl erklärte Samerski, welche neu-
en Aufgaben er angehen wolle: „Wir müssen unseren akademischen Auftrag weiterentwickeln, indem wir das Adjektiv ‚sudetendeutsch‘ neu realisieren. Gerade unsere Akademie ist bereits durch den Namen dafür prädestiniert, Brücken zu schlagen zwischen der alten und neuen Heimat, zwischen Alt und Jung, zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem. Daher werden für uns die Kontakte zu und Ko-
operationen mit den Nachbarn Tschechien, der Slowakei und Polen immer wichtiger werden. Wissenschaft und Kunst/Musik kennen keine Grenzen.“ Ein weiteres Aufgabenfeld, was mit dem Adjektiv „sudetendeutsch“ zusammenhängt, sei die Auswahl von neuen Mitgliedern. „Die Zeiten sind definitiv vorbei, wo man aus dem Pool der direkten Heimatvertriebenen neue Mitglieder rekrutie-
ren kann. Wir haben schon lange die zweite und dritte Generation im Blick; das wird aber nicht reichen“, so der neue Akademiepräsident. Wichtig werde es sein, so Samerski, „die Sichtbarkeit der Akademie und ihrer Projekte nach außen auszubauen“. Hierfür sollen die Vernetzung mit anderen Forschungseinrichtungen verstärkt und die Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut werden.