Attentat auf Robert Fico: Zweifel an Einzeltätertheorie (Seite 18)
Sudetendeutsche Zeitung Die Zeitung der Sudetendeutschen Landsmannschaft
Reicenberger Zeitung HEIMATBOTE
endeutsche Zeitung
Jahrgang 76 | Folge 21 | 2,80 EUR · 75 CZK | München, 24. Mai 2024
sche Zeitung ng Neudeker Heimatbrief Zeitung TE
HEIMATAUSGABEN IN DIESER ZEITUNG tschen Landsmannschaft
B 6543
Neudeker Heimatbrief
HEIMATBOTE
eimatbrief
VOLKSBOTE
Postvertriebsstück · Deutsche Post AG · Entgelt bezahlt Sudetendeutsche Verlagsgesellschaft mbH · Hochstraße 8 · D-81669 München · eMail zeitung@sudeten.de
VOLKSBOTE
VOLKSBOTE
VOLKSBOTE
Volksgruppensprecher Bernd Posselt dankt Botschafter Tomáš Kafka für dessen Rede.
Ministerpräsident Markus Söder warnt in seiner Rede, Europa den Demagogen zu überlassen.
74. Sudetendeutscher Tag im Schatten von Putins Angriffskrieg auf die Ukraine und russischen Desinformationskampagnen gegen den Westen
Volksgruppensprecher Bernd Posselt überreicht Jean-Claude Juncker den Sudetendeutschen Karls-Preis.
Höchste Auszeichnung
Karls-Preis für Jean-Claude Juncker Mit dem Europäischen KarlsPreis 2024 ist Jean-Claude Juncker, der langjährige Premierminister Luxemburgs und frühere Präsident der Europäischen Kommission, von Bernd Posselt, Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe, ausgezeichnet worden.
W
eil der 69jährige wegen eines Rückenleidens derzeit nicht flugtauglich ist, erfolgte die Verleihung der höchsten Auszeichnung der Sudetendeutschen Landsmannschaft vorab in Junckers Heimat Luxemburg und wurde als Videobotschaft auf dem Sudetendeutschen Tag eingespielt. In seiner Würdigung hob Posselt hervor, daß Jean-Claude Junckers, „vielsprachig und visionär, sehr dem Namensgeber der Auszeichnung, Kaiser Karl IV. aus dem Haus Luxemburg, ähnelt“. Junckers könne sich meisterhaft in die verschiedenen Völkerfamilien und Kulturen hineindenken und sei so zu einem der Väter des Binnenmarktes, des Euro und der EU-Osterweiterung geworden. Juncker sei ein herausragender Staatsmann und luxemburgischer Patriot, „der gleichzeitig keinem Nationalstaat gehört, sondern allen Europäern“.
Sorge um unser freies Europa vereint Sudetendeutsche und Tschechen Ob in den Festreden von Ministerpräsident Markus Söder und Volksgruppensprecher Bernd Posselt, in den Ansprachen von Schirmherrschaftsministerin Ulrike Scharf und Tschechiens Botschafter Tomáš Kafka oder in den zahlreichen Podiumsveranstaltungen, auf dem 74. Sudetendeutschen Tag drückten Politiker aller demokratischen Parteien sowie sudetendeutsche und tschechische Landsleute ihre tiefe Sorge um Freiheit und Demokratie aus und forderten die Bürger auf, sich aktiv für Europa einzusetzen.
D
as Motto des Sudetendeutschen Tages hätte kaum passender sein können: „Sudetendeutsche und Tschechen – miteinander für Europa“. Ministerpräsident Markus Söder thematisierte in seiner Festrede (Seite 4 und 5) die Demagogen, die Europa schlecht reden. Ein sterbendes Europa sei aber „das Schlimmste, was uns passieren könne“, so Söder. Der Ministerpräsident: „Wir wollen eine starke europäische Gemeinschaft, eine europäische Idee, die die Völker vereint und sie nicht spaltet und die Völker in Frieden und Freiheit zu Wohlstand bringt.“ Bernd Posselt, MdEP a. D. und Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe, warnte in seiner Festrede (Seite 2 und 3) ebenfalls: „Dieser Nationalismus droht wieder, dieses Europa zu zerstören.“ „Unsere europäischen Werte werden angegriffen, unser euro-
Schirmherrschaftsministerin Ulrike Scharf und Volksgruppensprecher Bernd Posselt überreichten am Freitagabend im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses die Sudetendeutschen Kulturpreise. Fotos: Torsten Fricke päisches Friedenswerk muß sich als wehrhaft erweisen, Glauben wir an uns als Europäer“, appellierte Schirmherrschaftsministerin Ulrike Scharf in ihrer Ansprache (Seite 7) für ein bürgerschaftliches Engagement pro Europa. Der Europäische Auftakt (Sei-
te 6) war dem Thema „Herausforderung für Europa – Desinformation und Subversion“ gewidmet. Und die Seliger-Gemeinde veranstaltete eine Podiums-Diskussion unter dem Titel „Was wird aus unserem Miteinander in Europa“ (Seite 16). Unter den
Gästen, die diese Diskussion verfolgten, war auch MdB Natalie Pawlik, die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten. Selbst beim traditionellen Pfingstgottesdienst wurde es politisch. Der Augsburger Bischof
Dr. Bertram Meier rief dazu auf, für unsere Werteordnung einzutreten: „Wir dürfen uns Europa nicht nehmen lassen.“ Als offizieller Vertreter der Tschechischen Republik würdigte Botschafter Tomáš Kafka in seiner Rede (Seite 6) nicht nur die positive Entwicklung des (sudeten-)deutsch-tschechischen Verhältnisses, sondern überbrachte auch eine Botschaft des tschechischen Präsidenten Petr Pavel. „Es ist gut, daß in Zeiten der heutigen Krisen uns unsere nachbarschaftlichen Beziehungen das Gefühl vermitteln, daß wir nicht allein diesen Krisen entgegenwirken müssen. Der Dank gilt allen, die sich dafür einsetzen!“, zitierte Kafka den Präsidenten. Das Staatsoberhaupt nahm damit indirekt Bezug auf das diesjährige Motto des Sudetendeutschen Tages. Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs war Pavel als erstes Staatsoberhaupt in der Ukraine und startete auf der Münchener Sicherheitskonferenz erfolgreich eine internationale Munitionsinitiative für die Ukraine. Der Präsident warnt seit langem, daß Putin nicht nur einen Krieg gegen die Ukraine führt, sondern mit hybrider Kriegsführung, wie Desinformation und Cyberattacken, bereits den Westen angreift, um Europa zu destabilisieren – was Bernd Posselt, der von Putin auf die Schwarze Liste gesetzt wurde, bereits mehrfach in dem Satz zusammengefaßt hat: „Wir sind nicht Kriegspartei, aber Kriegsziel.“ Torsten Fricke
75. Sudetendeutscher Tag
Pfingsten 2025 in Regensburg Der 75. Sudetendeutsche Tag findet von Freitag, 6. bis Pfingstsonntag, 8. Juni 2025 in Regensburg statt.
N
ach 2019 („Ja zur Heimat im Herzen Europas“) und 2023 („Schicksalsgemeinschaft Europa“) ist damit die Welterbestadt zum dritten Mal Gastgeber.
Die Böhmerwald Sing- und Volkstanzgruppe München begeisterte am Pfingstsamstag auf dem HEIMAT!abend die Gäste des 74. Sudetendeutschen Tages.
Volksgruppensprecher Bernd Posselt überreicht den „Menschenrechtspreis der Sudetendeutschen“ an Olivia Schubert von der Föderalistischen Union Europäischer Nationaliäten (FUEN).