STERNENZEIT Ausgabe Sommer 2015

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Jahrgang 04 / Ausgabe 02 / Sommer 2015

Zeitung aus Treptow-Köpenick für freiwilliges Engagement

Schwerpunktthema Engagement für Familien Seite 1-3

Nachgefragt

Angekündigt

Regine Schefels vom Berliner Beirat für Familienfragen Seite 5

Veranstaltungshinweise rund ums Engagement Seite 7

Der Familienbegleitende Dienst der Einhorn gGmbH

Ein Einhorn für Kinder und Jugendliche mit Behinderung

Foto © Einhorn gGmbH

Liebe Leserinnen und Leser,

Gemeinsam Freizeit genießen tut gut und macht Spaß!

Es gibt ein neues Freizeitangebot für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung und für deren pflegende Angehörige. Bei der Einhorn gGmbH gibt es Einzelbegleitungen in der Familie oder außerhalb sowie Gruppenangebote. In den Gruppen finden Ausflüge, Schwimmen, Sport sowie Kochen und Backen statt. Die Kinder und Jugendlichen können Freunde treffen und neue Erfahrungen sammeln. Durchgeführt wird dies mit der Unterstützung von qualifizierten und motivierten

ehrenamtlichen Kinderbegleiter/ innen. Der Familienentlastende Dienst tut nicht nur den Kindern gut, sondern auch ihren Eltern. Während das Kind betreut wird, können sie sich intensiv um Beruf oder Geschwister kümmern oder etwas für sich selbst tun, um einfach neue Kraft zu tanken. Der Träger hat auch Einsatzmöglichkeiten für Ehrenamtliche. Sie werden auf ihren Einsatz vorbereitet und anschließend begleitet. Dabei ist eine 1:1-Betreuung gewährleistet. Standorte hat die Einhorn gGmbH im Prenzlauer Berg und in der Nähe vom S-Bahnhof Baumschulenweg.

Seit dem 1.1.2015 können dieses Angebot alle Familien nutzen, die ein Kind mit einer Pflegestufe haben oder bei deren Kind ein erheblicher Bedarf an allgemeiner Betreuung und Beaufsichtigung vorliegt. Einhorn gGmbH Glanzstr. 2 | 12437 Berlin Koordination Familienentlastender Dienst TreptowKöpenick: Sabine Freigang Tel. 030/40504243 www.deineinhorn.de Christiane Hartmann-Kraatz

wie sieht Engagement für Familien im Jahr 2015 aus? Die ehrenamtliche Redaktion der STERNENZEIT ist der Frage nachgegangen und hat sich in Treptow-Köpenick und anderen Bezirken Berlins umgeschaut. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen nun Projekte und Organisationen vor, die Familien unterstützen. So vielfältig wie der Begriff Familie heutzutage verstanden wird, so vielfältig sind auch unsere Artikel über eine Wunsch-Oma, ein Beratungszentrum für gleichgeschlechtliche Paare oder über einen interkulturellen Garten als Begegnungsort für Generationen. Wir wünschen Ihnen eine vergnügliche Lektüre und freuen uns auf Ihre Leserbriefe. Ihre STERNENZEITRedaktion


Hingeschaut Zu Besuch im Regenbogenfamilienzentrum

Ein bunter Solitär auch für alle Berliner Familienzentren und im Beirat für Familienfragen des Senats auch für die Politik. Doch das Regenbogenfamilienzentrum strahlt weit über Berlin hinaus. Delegationen aus dem Ausland kommen, aber vor allem gleichgeschlechtliche Elternpaare oder solche, die es werden wollen. Aus ganz Deutschland. Bei der Kinderwunschberatung ist jeder dritte Ratsuchende ein Mann. Für schwule Paare gibt es nur wenige Möglichkeiten, eine Familie zu gründen. Die aber kennt Michael Korok. Gemeinsam mit seinem Lebenspartner gibt er drei Pflegekindern ein liebevolles Zuhause. Und im Regenbogenfamilienzentrum künftigen Vätern Rat. Ihm habe eine solche Plattform

gefehlt, als das erste Pflegekind in die Familie kam, begründet er sein Engagement. Das Regenbogenfamilienzentrum sei ein geschützter Rahmen, in dem man sich nicht erklären müsse. Doch der steht auf der Kippe.

Zum Jahresende läuft die Förderung aus. Constanze Körner hofft jetzt, dass Berlin sich auch künftig mit seiner Vorreiterrolle schmücken will. www.berlin.lsvd.de Claudia Berlin

Foto © Reginald Gramatté

In dem kleinen Raum herrscht reges Treiben. Der Mittwochvormittag gehört den jüngsten Regenbogenkindern. Krabbelgruppe steht auf dem Plan im Regenbogenfamilienzentrum in Schöneberg. Es ist nicht nur das einzige Zentrum für schwule und lesbische Familien in Berlin, sondern bundesweit ein Solitär. „Hart erkämpft“, erinnert sich Constanze Körner, die Leiterin. Vor gut zwei Jahren eröffnet, ist es schnell zum Treffpunkt für Regenbogenfamilien geworden. Gegründet mit dem Wunsch, Gleichgesinnte zu treffen, Erfahrungen auszutauschen, Fragen loszuwerden. Rund 500 Beratungstermine hat Constanze Körner jährlich. Dabei ist sie nicht nur Ansprechpartnerin für schwule und lesbische Eltern, sondern

Mittwochs wird das Regenbogenfamilienzentrum zum Spielplatz für die Jüngsten

Der Interkulturelle Garten Berlin Köpenick e.V.

Foto © G. Kanacher-Ataya

Gemeinsam gärtnern

Lesung im Wuhlegarten

Rot-gelbe Tulpen, ein üppig blühender Kirschbaum, bunte Blütenteppiche. Eine grüne Oase inmitten von Köpenick. Der Wuhlegarten ist nach der Winterpause mit Macht zu neuem Leben erwacht. Zufrieden und nicht ohne Neugier schaut der kleine Benjamin aus dem Tragetuch. Seine Mutter Anna ruft dessen älterem Bruder Nicolai noch schnell etwas auf Katalanisch 2

zu, bevor der irgendwo in den Tiefen des Gartens verschwindet. 30 bis 40 Familien aus etwa 15 Nationen arbeiten im Verein Interkultureller Garten zusammen, erklärt Anna. Zäune sucht man hier aber vergeblich. Dafür findet man Vielfalt an Blumen, Kräutern, Obstbäumen und Gemüsepflanzen. Hier ein Gemeinschaftsbeet mit Walderdbeeren, daneben das Kräu-

terbeet einer Familie, inmitten einer ausladenden Rasenfläche der große Lehmofen. 2003 stellte der Bezirk 4.000 qm direkt an der Wuhle zur Verfügung. Damals begann sich eine interkulturelle Gartenszene in Deutschland zu regen. Der Wuhlegarten war der erste in Berlin. Heute sind es etwa 30 Gärten in der Stadt und 150 im ganzen Land. Die Idee: gemeinsam gärtnern als Mittel der Integration. Die Gemeinschaftsflächen machen den größten Teil des Gartens aus. Aber es gibt auch individuelle Beete. Damit nimmt sie es aber nicht so genau, sagt Anna. Wenn jemand auf

„ihrem“ Beet etwas pflanzt, hat sie nichts dagegen. Jeder kann hier nach seinen Vorstellungen gärtnern, so Anna. Mehrere Beete sind den Kindern vorbehalten. Ein großes Beet wird von Kindern einer Willkommensklasse der Inselschule Schmöckwitz gepflegt, weitere Gärtner haben über den „Garten der Hoffnung“ zum Wuhlegarten gefunden. Die Idee aus den Anfängen des interkulturellen Gartens trägt heute immer noch. Besucher sind sonntags von 15 bis 17 Uhr herzlich willkommen! www.wuhlegarten.de Stephan Schulte

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Hingeschaut

Familienzuwachs mit Lebenserfahrung An diesem Nachmittag sind sie zu viert auf dem Spielplatz in Wilhelmshagen. Oma, Mutter und zwei Kinder. Drei Generationen einer Familie – so könnte man vermuten. Doch Brigitte Rötsch gehört erst seit einigen Monaten dazu. Die 60jährige ist eine Wunsch-Oma. Gewünscht von Familie Tesche für den zweijährigen Malte und Baby Julie. Deren leibliche Großeltern wohnen weit entfernt, die Enkel sehen sie nur sehr selten. Da fehlt den Kindern etwas, meinten die Tesches. Eine Bezugsperson aus einer anderen Generation mit ihren Erfahrungen, ihrer Gelassenheit, mit anderen Liedern und anderen Spielen. Jemand, der mehr ist als eine bezahlte Nanny. Jemand wie Brigitte Rötsch. Gesucht und gefunden haben

sie sich über den Großelterndienst des DRK Erkner, nur eine von bundesweit rund 200 Vermittlungsstellen für PatenGroßeltern. Seit sechs Jahren kümmert sich Ellen Schneider hier um den gewünschten Familienzuwachs aus der älteren Generation. Mit viel Fingerspitzengefühl, denn Eltern, Kinder und Wunsch-Großeltern sollen zusammenpassen. Auch bei Brigitte Rötsch hat das erst im dritten Anlauf geklappt, weil mancher die Wunsch-Oma mit einem unbezahlten Babysitter zu verwechseln scheint. Doch so ist der Großelterndienst nicht gedacht. Dabei bleibt es den Familien und den WunschGroßeltern überlassen, wie sie ihre Beziehung gestalten, wann und wie oft sie sich sehen, was sie miteinander unternehmen.

Foto © Reginald Gramatté

Großelterndienst vermittelt Wunsch-Omas und -Opas

Am liebsten fährt Malte mit seiner Wunsch-Oma Karussell

„Die Großeltern müssen nichts, aber können alles“, so bringt es Ellen Schneider auf den Punkt. Rund 30 Wunsch-Großeltern gibt es momentan, die Nachfrage ist viel größer. Nicht nur beim Großelterndienst in Erkner, auch bei dem in Berlin hoffen Eltern

und Kinder auf ihre WunschOma oder ihren Wunsch-Opa. Kontakt: www.drk-grosselterndienst.de www.grosselterndienst.de Claudia Berlin

Das Rabenhaus

Ein Nachbarschaftshaus für alle steht die Familie im Mittelpunkt, wozu auch die Krabbelgruppe gehört. Außerdem können sich werdende Eltern bei Bedarf zu Elterngeld, Elternzeit und frühkindlicher Entwicklung beraten lassen. Im Familiencafé mit seinen Kreativangeboten kann man sich zum Basteln, Kartenspielen oder zu Gesprächen treffen. Der „Köpenicker Salon“ ist Treffpunkt für alle, die am Leben im Bezirk, an Kultur und gesellschaftlichen Themen interessiert sind. In einem der neuesten Projekte, der ELTERNWERKSTATT „Alles-rund-ums Elternsein", finden Beratungen zur Gesundheit des Kindes, zum Impfen, zur Geburtsvorbereitung für junge Eltern sowie Rückbildungskur-

Zeitung Für Freiwilliges Engagement AUS Treptow-Köpenick

se mit einer Hebamme statt. Es gibt Erste-Hilfe-Kurse und es wird Unterstützung bei Antragstellungen z.B. für Elterngeld, Elternzeit oder Kita-Gutscheine angeboten. Ein Schwerpunkt ist das Elterntraining „Starke Eltern - starke Kinder.“ Demnächst wird es eine Elternbegleiterin

und Kurse für Jugendliche zu einem Babysitter-Führerschein geben. Kontakt: Rabenhaus e.V. Puchanstraße 9 12555 Berlin-Köpenick www.rabenhaus.de Claudia Bachmann

Foto © Reginald Gramatté

Seit 1991 wird im „Rabenhaus e.V.“ für Menschen verschiedener Generationen und ethnischer Herkunft aktive Nachbarschafts- und Gemeinwesenarbeit geleistet. Zu den Projekten gehören der FAMILIENTAG, die ELTERNWERKSTATT, der Schülerclub und Stadtteil-Pilot-Teenkom. Weitere Angebote sind Gesundheits-, Computer-, Kreativ- und Englisch-Kurse, Rechts- und Sozialberatungen. Die Geschäftsführerin Anita Engelmann und ihr Team werden zunehmend von ehrenamtlichen Mitarbeiter/ innen unterstützt. Im März 2015 erhielt „Rabenhaus e.V.“ das Signet „Realitäts-Check Inklusion." Der FAMILIENTAG. Dienstags

Sozialarbeiterin Rebecca Menz (3. von links) und Geschäftsführerin Anita Engelmann (4. von links) am wöchentlichen Familientag

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Nachrichten

CABUWAZI-Gala von Flüchtlingskindern

Kinder an die Macht! Es wird wieder fetzig im FEZ! Seit 10 Jahren gibt es die Sommerferienaktion „FEZitty – Hauptstadt der Kinder“ in der Wuhlheide. Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen bereiten derzeit auch ehrenamtliche Helfer die Spielstadt vor.

Interessierte ehrenamtliche HelferInnen melden sich bitte bei Martin Schneider: telefonisch unter 030/ 53071 330 bzw. per E-Mail m.schneider@fez-berlin.de. Informationen sind auch auf www.fezitty.de zu finden. Annette Kunsch

Foto © Reginald Gramatté

In den Sommerferien können Kinder im Alter von 6-14 Jahren das Stadtleben selbst mitgestalten. Als Stadtbürger erhält man einen Stadtausweis. Damit bekommt man bei der Arbeitsagentur einen Arbeitsplatz. Der Lohn für die Arbeit z.B. als Handwerker, Stadtrat oder Verkäufer wird in Wuhlis ausgezahlt. Das verdiente Geld wiederum kann im Restaurant „Mampfhafen“, für Bootsfahrten oder für Freizeitaktivitäten ausgegeben werden. Wöchentlich wird die Stadtregierung mit Bürgermeister und Stadträten von den Stadtbürgern gewählt. Dokumentiert wird das Stadtleben von Reportern der Stadtzeitung „FEZitty NEWS“ und „FEZitty TV.“

kroatisch. Man sah schwindelerregende Nummern am Trapez und arabischen Rap. Auch die Turnkünste waren toll. Das Publikum im vollbesetzten Zelt, darunter auch Eltern und Geschwister, war begeistert.

Zirkus verbindet und Zirkus ist international. Zwei Monate haben junge Geflüchtete mit viel Fleiß, Energie und Fantasie trainiert. Das war am 28.03.2015 bei einer Zirkusaufführung im Kinderund Jugendzirkus CABUWA-

Die Stars waren Flüchtlingskinder aus Treptow-Köpenicker Heimen. Auch die Moderation war international: in Deutsch, Arabisch, Türkisch und Serbo-

E-Mail: altglienicke@cabuwazi.de www.cabuwazi.de Christiane Hartmann-Kraatz

Elternzeitvertretung: Peter Wagenknecht übernimmt die Leitung der STERNENFISCHER Anfang April 2015 hat Peter Wagenknecht die Leitung des Freiwilligenzentrums STERNENFISCHER als Vertretung für Stefanie Wind übernommen, die sich voraussichtlich bis Juni 2016 in Elternzeit befindet. Der Sozialwissenschaftler ist geboren und aufgewachsen in Berlin und war lange Jahre in der politischen Jugend- und Erwachsenenarbeit tätig. Er hat Erfahrungen in der Organisation und Leitung von Projekten, zuletzt leitete er ein Projekt zur Weiterentwicklung von Berufsschulen. Mit Treptow-Köpenick verbindet er positive Erfahrungen. Er

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ZI in Altglienicke deutlich zu spüren.

Aber das ist nicht das Ende des Projekts. Im Zircus CABUWAZI Altglienicke geht das kostenlose Training weiter, wie Zirkusdirektor Tobias Lippek bestätigte. Alle sind eingeladen, (weiter) mitzumachen. Trainiert wird von montags bis freitags von 14-19 Uhr.

besuchte als Kind und Jugendlicher oft und gern seine Oma in Treptow. "Bevor ich bei STERNENFISCHER anfing, hatte ich von dem Freiwilligenzentrum schon viel Gutes gehört. Ich habe mich deshalb auf die Tätigkeit gefreut und nach den ersten Wochen kann ich auch sagen: Es ist klasse!" Ebenso lobt er auch das ganze Team der STERNENFISCHER. Gemeinsam mit seinem Team wird Peter Wagenknecht in diesem Jahr unter anderem die TreptowKöpenicker Freiwilligentage am 18./19. September und den 7.

Die STERNENFISCHER (v.l.): J. Grallert, M. Harm, P. Wagenknecht, E. Mücke

Marktplatz Treptow-Köpenick am 19. November organisieren. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Peter Wagenknecht. Telefon: 030/2336 2998 E-Mail: peter.wagenknecht@ sternenfischer.org Andrea Paproth

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Nachgefragt Familien sind essentiell für Berlin Regine Schefels vom Berliner Beirat für Familienfragen im Gespräch mit STERNENZEIT-Chefredakteurin Sandra Holtermann Die Politologin und Redakteurin Regine Schefels leitet derzeit die Geschäftsstelle des Berliner Beirats für Familienfragen.

Was ist der Berliner Beirat für Familienfragen? Der Berliner Familienbeirat wird vom Berliner Senat berufen und setzt sich derzeit aus 26 ehrenamtlichen Mitgliedern zusammen. Sie vertreten im Beirat die Verbände, Kirchen, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft.

Welchen

Auftrag hat der

Beirat?

tragen dieses Wissen dann in ihre Arbeitsbereiche weiter.

Wie

definiert der Beirat den Begriff Familie? Wir haben ein sehr weites Begriffsverständnis von Familie und sagen, dass jede Gemeinschaft unterschiedlicher Generationen, in denen Menschen füreinander Sorge tragen, Familie ist. Egal also, in welcher Art diese Menschen zusammen leben. Wichtig ist uns generationenübergreifend zu denken. Die Oma gehört ebenso dazu, wie der Heranwachsende oder das Baby.

Zum einen beraten wir den Senat in Familienfragen. Dann erstellen wir pro Legislaturperiode einen Berliner Familienbericht. Nach 2011 kommt nun der zweite Bericht, den der Familienbeirat dem Regierenden Bürgermeister am 22. Juni übergeben wird. Der Bericht zeigt auf, wie Familien in Berlin leben, in welchen Bereichen es Probleme gibt und wo Herausforderungen auf Politik, Verwaltung und andere wichtige Akteure warten.

Im

Des weiteren nimmt der Beirat Stellung zu neuen Gesetzen und mischt sich bei aktuellen familienrelevanten Themen ein. Auch so machen wir Familienthemen publik.

Doch - es gibt noch viel zu tun! Beispielsweise in punkto Mieten und bezahlbarem Wohnraum. Auch müssen Verwaltungen noch stärker ressortübergreifend denken.

Durch unser großes Netzwerk können wir Ratsuchenden, seien es Träger, Einrichtungen oder Privatpersonen, helfend zur Seite stehen. Die Beiratsmitglieder tauschen sich auch über aktuelle Belange aus und

Was heute schon gut ist, sind die Freizeitangebote und die Grünflächen in Berlin. Da gibt es ein breites Angebot, das Familien zu schätzen wissen.

Juni erscheint der neue Familienbericht. Was hat sich seit 2011 getan? Es gibt viele Themen, die nach wie vor aktuell sind. Familienfragen müssen noch stärker Eingang in die Berliner Politik finden. Genau das haben wir im Bericht 2011 angemahnt. Doch es bewegt sich einiges, wie bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Es wird mehr darauf geachtet, was Familien in der Stadt brauchen.

Im Bericht stellen wir natürlich

Zeitung Für Freiwilliges Engagement AUS Treptow-Köpenick

auch gute Entwicklungen vor, wie zum Beispiel den Kita-Ausbau. Wir zeigen aber auch auf, dass es in manchen Bezirken tatsächlich an Kitas mangelt. Wir werfen also einen ganz genauen Blick auf Berlin und sagen, wo noch Handlungsbedarf besteht.

Welche

Themen bestimmen den kommenden Familienbericht? Komplett neu ist das Thema familienfreundliche Stadtentwicklung. Es ist zum Kern des Berichts geworden, um den sich die anderen Themen gruppieren. Familien sind essentiell für Berlin und so sagen wir, dass Berlin sich als familienfreundliche Stadt definieren und entsprechend bestimmen muss, wohin sich die Stadt in Zukunft entwickeln will. Nur so werden Familien in der Stadt gehalten und auch neue Familien angezogen. Hinzukommen die bekannten Themen: eine gute Bildung, eine effiziente Armutsbekämpfung, gesunde Kinder und vieles andere mehr.

Welche

Rolle spielt ehrenamtliches Engagement für Familien?

Insgesamt gibt es heute schon tolle Angebote in Berlin. Wir sehen, dass viele Menschen vom ehrenamtlichen Engagement profitieren, insbesondere wenn es generationsübergreifend ist. Lesepaten in Schulen, die ihr Wissen weitergeben, ebenso wie Leih-Großeltern. Doch diesen Bereich kann man noch deutlich

Das Leben von Familien in Berlin steht für Regine Schefels beruflich im Mittelpunkt

vergrößern. Einerseits werden für bestehende Initiativen händeringend Freiwillige gesucht, andererseits könnten Pilotprojekte weiter ausgebaut und berlinweit umgesetzt werden.

Wie kommen Familien an ehrenamtliche Angebote und andere Informationen? Im letzten Familienbericht hat der Beirat sehr darauf gedrungen, dass es in Berlin EIN zentrales Informationsportal für Familien mit Informationsbedarf geben sollte. Erfreulicherweise hat der Senat sich des Themas angenommen und den Familienbeirat beauftragt, ein Familienportal zu erstellen und zu betreuen. Das OnlinePortal "Zuhause in Berlin" bietet viele Infos, die Familien in Berlin benötigen, und es wird kontinuierlich ausgebaut. www.familienbeirat-berlin.de Familienportal "Zuhause in Berlin": www.berlin.de/familie

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Vorgestellt Ehrenamtliche Familienbegleiter gesucht

Miriam Hils (23) ist Studentin und ehrenamtlich bei der Johanniter-Unfall-Hilfe tätig. Bereits seit acht Jahren ist sie im Sanitätsdienst engagiert und mittlerweile Ausbilderin und Jugendgruppenleiterin.

von Sanitätshelfern bringt sie ihr Wissen ein und gibt ihre Erfahrungen so weiter. Anderen Menschen helfen zu können und dabei selbst dazuzulernen, ist das Besondere an ihrem Ehrenamt.

Als Rettungssanitäterin auf Veranstaltungen, bei der Durchführung von Erste-HilfeKursen oder der Ausbildung

www.johanniter.de/rv-berlin Annika Duft

Christine Schaller

Engagiertes Organisationstalent im Rabenhaus Christine Schaller (72) zog es mit Einstieg in den Ruhestand von Hohenschönhausen nach Köpenick. Im Februar 2013 war das Rabenhaus direkt in der Nachbarschaft schnell ihr Anlaufpunkt, um ehrenamtlich tätig zu werden. Mittlerweile unterstützt sie die Geschäftsführung auch administrativ. Sie hilft bei der Vorbereitung und Durchführung von Veranstal-

tungen, bei Schülerprojekten und begleitet andere Freiwillige. Auch sie selbst nutzt das vielseitige Angebot im Rabenhaus. Täglich zu spüren, dass sie gebraucht wird und noch viel leisten kann, motiviert Frau Schaller besonders. www.rabenhaus.de Annika Duft

Foto © Rabenhaus e.V.

Kontakt: Berliner Herz Sandra Horn berlinerherz@hvd-bb.de www.berlinerherz.de Tel.: 030/284 701 707

Freiwillige Helferin auch in der Not

Foto © privat

Um unheilbar kranke Kinder zu begleiten und deren Familien beizustehen, sucht das „Berliner Herz“ ehrenamtliche Unterstützer. Im ambulanten und stationären Kinderhospiz werden Familien und Helfer zusammengebracht und können die Pflegezeit individuell bestimmen und anpassen. So ist eine Stundenpflege möglich, aber auch eine nächtliche oder ganztägige Betreuung. Die Familienbegleiter übernehmen dabei verschiedene Aufgaben. Dabei kann es sich beispielsweise um Spaziergänge, Beschäftigung der Geschwister oder das Abholen vom Schwimm­unterricht handeln. Ziel ist es, die Familien zu entlasten und den Kindern Kontakte zu ermöglichen. Interessierte durchlaufen eine sechsmonatige Ausbildung und werden anschließend als Familienbegleiter eingesetzt.

Miriam Hils

Patenschaft dank fünfter Hand

Marian Boger

Foto © Reginald Gramatté

„Die Fünfte Hand“ bringt Menschen zusammen, die gern Zeit miteinander verbringen möchten. Dazu werden Paten gesucht, die gern junge Leute unterstützen und Familien entlasten wollen. Da Kinder und Jugendliche besonders eine zuverlässige Bezugsperson brauchen, begleiten Ehrenamtliche diese für mindestens ein Jahr, sind gemeinsam aktiv und stärken

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so die Heranwachsenden und deren Familien. Interessierte führen zunächst Gespräche mit den jungen Menschen, um Interessen und Bedürfnisse zu klären. Nach einem vorbereitenden Workshop kann die Patenschaft erfolgen. Zusätzlich begleitet „Die Fünfte Hand“ die Paten und berät, wenn es Probleme gibt. Paten können auch mehrere Personen oder eine Familie sein.

Gehandicapte Menschen sind ebenfalls gerne gesehen. Kontakt: Tel: 030/6782 4890 info@diefuenftehand.de www.diefuenftehand.de Marian Boger

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Angekündigt

Aha ...

Veranstaltungshinweise für Treptow-Köpenick 09.06.2015, 17.00-18.30 Uhr Veranstaltung „Engagement in Treptow-Köpenick – Hier bin ich dabei!“ Vorstellung von Möglichkeiten eines Engagements in Treptow-Köpenick. Zielgruppe 63+ (offen für alle) Wo: Rathaus Köpenick, Alt-Köpenick 21, 12555 Berlin Nähere Information/Anmeldung: manja.harm@sternenfischer.org Telefon: 030/2435 8575 19.06.-21.06.2015 Köpenicker Sommer In der Altstadt Köpenick, im Luisenhain und auf der Schlossinsel wird wieder ein Potpourri aus Musik und guter Unterhaltung geboten. Künstler auf vier Bühnen, ein Mittelalterareal, ein Streichelzoo sowie ein Bio- und Regionalmarkt inszenieren ein fröhliches Markttreiben. Einer der kulturellen Höhepunkte ist der historische Festumzug am Samstagnachmittag sowie das eindrucksvolle Höhenfeuerwerk am Samstagabend.

11.07.2015 Fest Kiezklub Bohnsdorf Informations- und Verkaufsstände säumen die Straße und laden zum Verweilen ein. Neben einem bunten Bühnenprogramm gibt es ein Glücksrad, Kinderschminken und eine Hüpfburg, so dass die ganze Familie den Tag zusammen genießen kann. Wo: Dahmestraße 33, 12526 Berlin 15.07.2015, 18.00-20.00 Uhr STERNEN-Treff Spezial: Picknick im Park Begegnungsangebot für freiwillig Aktive. Mit Livemusik und selbstmitgebrachten Picknickleckereien. Die Teilnahme ist kostenfrei. Sie erkennen das Team der STERNENFISCHER an seinen gelben T-Shirts. Wo: Im Park auf der Schlossinsel Köpenick, 12557 Berlin

Leserbrief Hallo Sternenfischer-Team, ich habe mich sehr gefreut über die neue Ausgabe der STERNENZEIT und habe sie auch an viele weitergeleitet bzw. auf unsere Website gesetzt. Michael S.

Foto © Reginald Gramatté

Sommer 2015

Kürzlich war ich zur Kur. Die Anzahl der Patienten im Restaurant der Klinik war gut überschaubar. Glücklicherweise gab es keine Sitzordnung. So ergab es sich, dass wir schnell miteinander ins Gespräch kamen. Nur eine Patientin setzte sich stets abseits an denselben Tisch. Sie sprach kein Wort und ging wortlos wieder ihrer Wege. Wir anderen waren verwundert und machten uns so unsere Gedanken über so ein „Gehabe.“ Nach einigen Tagen setzte ich mich einfach mal zu ihr. Wir plauderten über dies und das. Sie schaute mich allerdings immer ganz konzentriert an, wenn ich sprach. Ich berichtete u.a. von meinem Besuch bei einem Hals-Nasen-OhrenArzt. Und plötzlich wurde alles klar: Meine Mitpatientin war schwerhörig. Sie sagte mir, dass sie ihre kleinen Hörgeräte vorsichtshalber nicht trug, weil sie fürchtete, sie zu verlieren. Wie schnell sind wir doch geneigt, aus Äußerlichkeiten falsche Schlüsse zu ziehen.

Ihre Annette Kunsch

Zeitung Für Freiwilliges Engagement AUS Treptow-Köpenick

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Mein Tipp

Überraschung – ein Stück barockes Brandenburg Eigentlich war Eisenhüttenstadt das Ziel, als wir sonntagmorgens den Zug bestiegen - Industriearchitektur stand auf dem Programm. Doch als wir dort vom Bahnhof in Richtung Oder schlenderten und die Sonne auf unseren städtischen Pelz brannte, fiel unser Blick auf ein kleines Schild: Kloster Neuzelle, 9 km. Einszweidrei entschieden wir uns für einen Abstecher in den Nachbarort. Bass erstaunt standen wir 30 Minuten später vor einem barocken Kleinod inmitten eines grünen, hügeligen Brandenburgs. Die 1817 säkularisierte Klosteranlage des katholischen Zisterzi-

Wunderwelt ein. Nach einem Besuch des Klostergartens und der Klosterbrauerei fuhren wir abends sehr zufrieden zurück nach Berlin - ohne auch nur ein Stück Industriearchitektur gesehen zu haben. Na, Lust bekommen aufs barocke Brandenburg? www.stift-neuzelle.de enserordens erstrahlt nach einer aufwändigen Renovierung in altem Glanz und lädt zum Schlendern durch eine barocke

Sandra Holtermann

STERNEN - Rätsel - ZEIT Aus den unten angegebenen Silben sind Wörter mit folgenden Bedeutungen zu bilden: Das Rätsel ist gelöst, wenn alle Silben richtig verwendet worden sind. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Wie heißt das Nachbarschaftshaus in Köpenick? Wie nennt sich der Interkulturelle Garten Berlin-Köpenick e.V. auch kurz? Kinder und Jugendliche brauchen eine? Welche Organisation sucht Familienbegleiter? Eine nicht der Realität entsprechende Einschätzung? Wie heißt die Währung in FEZitty? Wer leitet als Elternzeitvertretung das Freiwilligenzentrum STERNENFISCHER bis Juni 2016? Was bringen die Wunschgroßeltern mit? Kinder- und Jugendzirkus in Treptow-Köpenick? Wie heißt ein Familienentlastender Dienst?

Be - ben – bens - ber – bu – ca – ein - er – fah - gar – gen - haus – herz – horn - knecht - le – le – li – li - ner – pe - per - ra – rung - son – teil - ten – ter – ur - wa - wa – vor - wuh – wuh – zi - zugs Lösungen der letzten Ausgabe: Streicheleinheiten, Tandemhilfen, Repaircafé, Industriesalon, Segeln, Januar, Kulturloge, Gernot Klemm, Förderung Freien Wissens Impressum Herausgeber: STERNENFISCHER Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick, Oberspreestr. 182, 12557 Berlin, Tel. 030-24 35 85 75, Fax 030-68 07 41 61, www.sternenfischer.org, www.facebook.com/STERNENFISCHER.Freiwilligenzentrum, STERNENFISCHER ist ein Projekt der Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige GmbH (USE gGmbH), Geschäftsführung USE gGmbH: Wolfgang Grasnick, Andreas Sperlich, V. i. S. d. P.: Peter Wagenknecht, Leitung STERNENFISCHER, Chefredaktion: Sandra Holtermann (sh), Redaktion: Christiane Hartmann-Kraatz (chk), Andrea Paproth (ap), Annika Duft (ad), Franziska Pfeil (fp), Annette Kunsch (ak), Marian Boger (mb), Stephan Schulte (ssch), Claudia Berlin (cb), Claudia Bachmann (cba) Tel. 030-24 35 85 75, redaktion@sternenfischer.org, Fotograf: Reginald Gramatté, Herstellung: Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige GmbH (USE gGmbH). Gedruckt auf 100 Prozent chlorfrei gebleichtem Papier. Erscheinungsweise: quartalsweise, Auflage: 1.000 Stück, Redaktionsschluss der aktuellen Ausgabe: 30.04.2015, Hinweise: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Spendenkonto: Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige GmbH, IBAN: DE29 1002 0500 0003 1659 09, BIC: BFSWDE33BER (KontoNr. 3 165 909, BLZ 100 205 00, Bank für Sozialwirtschaft), Verwendungszweck: "Spende STERNENFISCHER". Spendenbescheinigung auf Wunsch.


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