Stephan Boya Season 2023 Newspaper

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Life is a Beach

A magazine about things we like.

Kathmandu

Eine Liebeserklärung an die weltoffene und legendäre Hauptstadt Nepals am historischen Hippie Trail. Das bunte Chaos und die Flut an Sinneseindrücken sind Inspiration pur!

Kreative Reise

Vom Moodboard bis zur Modemesse: Designerin Glenda Scipio erzählt sehr persönlich, wie zusammen mit den Partnern in Nepal neue Kollektionen entstehen.

Highlight

Wir präsentieren Chandra! Der spektakuläre Fransen-Cardigan verrät einiges über Design- und Handwerkskunst. Aber auch über die Frau, die ihn zu ihrem Lieblingsteil macht.

Hand in Hand

Im Interview lassen die Gründer von STEPHAN BOYA uns wissen, wie es ist, privat und beruflich ein Team zu sein. Und warum dies eine ideale Kombination sein kann.

SEASON 2022 Nº 5

We Love Cashmere

Wie eine neue Kollektion entsteht

Behind the scene

Für Glenda Scipio, kreativer Part von STEPHAN BOYA, gleicht die Entstehung jeder neuen Kollektion einer sehr persönlichen Reise. Jeweils zweimal pro Jahr entwirft die Designerin eine Damen- und eine Herrenkollektion. Und auch wenn es notwendige Routinen gibt, empfindet Glenda ihre Arbeit als Abenteuer – jedes Mal aufs Neue.

„Selbstverständlich fordert der Modekalender feste Abläufe ein – und doch entsteht eine neue Kollektion ja nicht einfach so auf Knopfdruck. Wenn ich mich an neue Designs mache, dann passiert dies unter dem Eindruck all jener Ideen, die ich über Monate hinweg gesammelt habe. Beim Besuch einer Kunstausstellung vielleicht. Oder beim Spaziergang am Meer. Wer wissen möchte, was mich inspiriert haben könnte, muss einen Blick auf mein Moodboard werfen. An einer Wand in meinem Büro habe ich Fotos und Zeichnungen von Schnitten und Details aufgehängt, habe daneben Farbmuster platziert und Garne damit kombiniert. Ein buntes, kreatives Chaos, in dem zunächst nur ich selbst einen roten Faden erkennen kann – bis es an die ersten Skizzen von Strickoptiken geht.

Wenn dann die konkrete Planung des großen Konzepts startet, beziehen wir im Team auch Faktoren wie allgemeine Trends und Marktanalysen mit ein. Danach entscheiden wir, welche Schnitte es tatsächlich geben soll, wie viele unterschiedliche Styles

und welches Modell in welchen exklusiven Farbtönen. Neue Farbwelten entstehen zu lassen ist es, was mich ganz besonders fasziniert. Doch jedes noch so kleine Detail ist von Bedeutung: Nicht nur die feinen Strickstrukturen, sondern auch die Auswahl von Knöpfen und Reißverschlüssen. Eine Idee kann noch so eindrucksvoll sein – am Ende müssen unsere Partner sie technisch umsetzen können. Wie gut, dass wir mit unserer Strickerei in Nepal bereits seit mehr als zehn Jahren zusammenarbeiten. Der Familienbetrieb bekommt die fertigen Skizzen und Beschreibungen der einzelnen Modelle geschickt, um Musterteile herzustellen. Ein ganz besonderer Moment, wenn nach ein paar Wochen die fertigen Modelle in Hamburg eintreffen – das ist ein bisschen wie Geschenke auspacken. Was folgt ist die sorgsame Korrektur – hier wird vielleicht die Länge verändert, dort ein Detail gestrichen. Parallel dazu kalkuliert Stephan die Produktionskosten, macht die Preisgestaltung und ordert die Garne. Später dann in Nepal werden die Musterteile final an unsere Vorstellungen angepasst. Ist die vollständige Musterkollektion irgendwann in Hamburg eingetroffen, geht sie auch schon bald zum Shooting mit einem unserer Lieblingsmodels und anschließend zu den Modemessen in Düsseldorf und München. Und nicht selten kommt es vor, dass dann schon längst eine neue Zeichnung, ein neues Foto oder vielleicht ein Gedicht an meinem Moodboard darauf wartet, Inspiration für die nächste Saison zu werden.“  •

Was r ein Highlight

Dürfen wir vorstellen? Das ist unser Cardigan Chandra – ein absolutes Key-Piece der neuen Kollektion.

Ein wahrhaft einzigartiges Lieblingsteil, das nicht nur viel von der Handwerkskunst erzählt, die hinter STEPHAN BOYA steht, sondern auch einiges über die Frau verrät, die es trägt. Verstecken funktioniert nicht: Wer diesen handgefertigten weißen Cardigan aus 100 Prozent Cashmere wählt, der wird gesehen!

„Ich liebe diesen Style, weil er mit seiner Crochet-Optik einen Touch der Siebzigerjahre hat“, sagt Glenda Scipio. Crochet bedeutet, dass Body-Teil und Ärmel gehäkelt werden. In jede zweite Öffnung des Netzes, das auf diese Weise entsteht, wird in geduldiger Feinarbeit ein CashmereFaden geknüpft. „Diese Fäden ergeben den

wunderbar wilden Effekt“, so die Designerin. Um dem Cardigan die nötige Festigkeit zu geben, sind die Bündchen alle in Jersey gestrickt. Die spektakulären Fransen wollen behutsam gepflegt werden: Bitte nur im Wäschenetz waschen. Wann man Chandra am besten ausführt? Immer dann, wenn

man Lust dazu hat! „Ich sehe dieses Teil mit einem Tanktop oder T-Shirt getragen – so wie unser Model Michaela Bodenmiller es auf dem Foto trägt.“ Dazu ganz unkompliziert Jeans und Sandaletten kombinieren, und dem lässigen Auftritt steht nichts mehr im Weg.  •

Nº 5 SEASON 2022 2
Cardigan Chandra: ein Touch der Siebzigerjahre!

Bewusstsein r das Schöne

Die Sehnsucht nach mehr Leichtigkeit –wahrscheinlich war sie selten größer. Intuitiv greift Designerin Glenda Scipio dieses Gefühl in ihrer Frühjahr-/SommerKollektion Awareness auf.

Beim Betrachten der besonderen CashmereDesigns und beim Eintauchen in helle Sommerfarben ist das Bewusstsein für beflügelnde Schönheit und wohltuende Weichheit sofort präsent. „Ich habe die Kollektion für Kundinnen entworfen, die STEPHAN BOYA wählen, weil sie sich aus Überzeugung für kostbaren und zeitlosen Cashmere-Strick entscheiden“, so die Gründerin der Marke. Ihrem Gespür für Design ist es zu verdanken, dass in jedem einzelnen Entwurf deutlich wird, wofür die aktuelle Kollektion steht: ein Versprechen auf unbeschwerte Tage.

Typisch für das Label aus Hamburg sind die lockeren, manchmal auch verspielten Schnitte: Gepuffte Ärmel oder kurze Ballonärmel an Cardigans und Sweatern werden mit taillierten, femininen Konturen kombiniert. Die herrlich weichen CashmereStrickjacken und -Pullover in lässigem Design und lockeren Schnitten sollen umhüllen und ein wunderbares Wohlgefühl vermitteln. Es ist diese unvergleichliche Zartheit der reinen, luxuriösen Naturfaser Cashmere, die Glenda Scipio immer wieder aufs Neue fasziniert. Nicht ohne Grund lautet der Claim von STEPHAN BOYA: „Wear it naked!“

Handwerkskunst und ein außergewöhnliches Empfinden fürs Detail offenbaren sich auch in den auffälligen und abwechslungsreichen Strickstrukturen. Rippstrick aus zartem Nimbus-Garn, V-Neck-Sweater und -Cardigans mit Lochmustervarianten, filigranes Zopfmuster sowie Zopfmuster kombiniert mit Jersey – jede Spielart inszeniert das edle Material auf seine eigene Weise. Glenda Scipio ist bekannt für ihr sicheres Farbempfinden. In dieser Saison sind es sanfte Töne wie ein helles Gelb, Blau, Hellgrün und Rosé. Dazu kommen viel Weiß und Taupe, zarte Koralle und kräftiges Rot als Farbtupfer. Egal, ob diese Töne mit feminin tailliertem KurzarmSweater mit Puffärmeln oder hüftlangem Cardigan kombiniert werden – jedes Model steht für eine positive Sicht der Welt. Dazu passt der Anspruch des Gründerpaares, luxuriöse, aber auch unkomplizierte Teile zu kreieren. Sinnbild für die Leichtigkeit des Sommers ist definitiv das Key-Piece der Awareness-Kollektion: der hüftlange Cardigan Chandra, bei dem die CashmereFäden in Handarbeit an dem gehäkelten Oberteil befestigt wurden. In die Kategorie Lieblingsstücke fällt auch Kurzarm-Sweater Charly: unendlich softes Nimbus-Garn im aktuellen schmeichelnden Koralle-Ton. „Ich wünsche mir, dass jede Frau das für ihre Bedürfnisse und ihren Geschmack passende Design bei uns findet und dabei das Bewusstsein für die Schönheit und die Weichheit von reinem Cashmere spürt!“, so Glenda Scipio.

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Going to Kathmandu!

Kaum raus aus dem Flugzeug, überwältigt einen sofort eine schiere Flut an Sinneseindrücken. Farben, Gerüche, Geräusche –ein buntes, ein lautes Chaos, das einen nur dann nicht überfordert, wenn man sich darauf einlässt.

Und das sollte man unbedingt, denn nur so erfährt man das freundliche Wesen der Menschen und erschließt man sich die unverfälschte Schönheit Kathmandus. Der legendenumwobenen Hauptstadt Nepals, die auf 1300 Höhenmetern in einem Talkessel inmitten des Himalaya-Gebirges liegt und in der Hinduismus und Buddhismus eng miteinander verwoben sind. Kathmandu gleicht einem dicht besiedelten, lebendigen Museum, das man am besten zu Fuß entdecken sollte. Bei unseren Besuchen in dieser so ungewohnten Welt am anderen Ende der Erde lassen wir uns gern durch die engen Gassen im historischen Zentrum treiben, bevor es weiter zu unseren Produktionspartnern etwas außerhalb der Stadt geht. So viele Bilder und Empfindungen! Wir staunen, welche Gewürze, Stoffe oder

Schnitzereien die geschäftigen Händler anbieten. Und versuchen, uns nicht zu verlaufen, was hier quasi unmöglich ist. Doch Hilfe ist nie fern, denn Kathmandu ist eine sehr weltoffene und gastfreundliche Stadt. Wenn man Ruhe sucht – und die braucht hier jeder einmal zwischendurch –, dann wählt man eines der Cafés oder Restaurants, die eine Dachterrasse besitzen. Diese findet man vor allem im Nordosten der Stadt in Bodnath, wo die imposante Tempelanlage Boudha Stupa seit Jahrhunderten Pilger anzieht. Bei einer Tasse Tee oder beim Verspeisen der traditionellen Momos, weit weg von Lärm und Trubel, offenbart sich ein faszinierendes Panorama. Bei guter Sicht grüßen die fernen Berge, die eindrucksvolle 2000 bis 2700 Meter hoch sind. Man lässt den Blick schweifen über eine Stadt, die in den Siebzigerjahren im berühmten Song „Katmandu“ von Cat Stevens besungen wurde und die Sehnsuchtsort so vieler Aussteiger war. Im alten VW-Bus oder per Anhalter reisten damals Backpacker aus aller Welt auf dem legendären Hippie Trail von Europa bis Asien.

Manche, um aus der eigenen Lebenswelt auszubrechen. Andere, um Erleuchtung zu finden. Und wieder andere, um auf Umwegen bei sich selbst anzukommen. Noch immer erinnert die Freak Street südlich des geschichtsträchtigen Durbar-Platzes an jene Zeit. Auf diesem zentralen Platz mit den vielen Pagoden, Stupas und Tempeln findet sich zum religiösen Fest des Indra Jatra, bei

Schäden zu sehen, auch an einigen historischen Tempelanlagen. Die uralten Bauwerke konnten den Erdstößen nicht standhalten, weil ihre Ziegel ohne Mörtel aufeinandergeschichtet waren.

Zu den berühmtesten Anlagen der Stadt gehört wohl der Tempel von Swayambhunath, der auch als Affentempel bezeichnet wird. Wen die mitunter ein wenig distanzlosen Tiere nicht schrecken, der bestaunt die drei großen, goldenen Buddha-Statuen am Westeingang, bewundert alte Schnitzereien, Schreine und Skulpturen und freut sich über den einmaligen Blick auf das Häusermeer im Tal.

dem kunstvoll maskierte Tänzer auftreten, eine pulsierende Menschenmenge ein. Der dortige Königspalast gehört zu den Kulturstätten, die beim schweren Erdbeben von 2015 beschädigt wurden – viele davon auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO. Der benachbarte Basantapur-Turm etwa wurde vollständig zerstört. Bei unserem letzten Besuch in Nepal – vor Beginn der Pandemie  – waren immer noch zahlreiche

Heutzutage ist Kathmandu beliebter Ausgangspunkt für Trekking-Fans, die nach dem Trubel in der Stadt die Ruhe und Schönheit der einmaligen Natur erkunden wollen. Und die sich bei ihren Wanderungen vielleicht fragen, ob das Treiben in der Hauptstadt nun Kulturschock war oder Magie. Wenn wir zurück in Hamburg sind, sind wir uns immer einig. Jede Reise nach Nepal ist pure Inspiration.

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Nº 5 SEASON 2022
»Jede Reise nach Nepal ist pure Inspiration«
Eine Liebeserklärung

Wellness für Lieblingsstücke

Cashmere Care

So unkompliziert wie unsere Sweater und Cardigans ist auch ihre Pflege – wenn man ein paar wichtige Punkte beachtet.

Die Wäsche bei maximal 30 Grad im WolleHandwasch-Programm der Maschine ist kein Problem, wenn man nur zwei oder drei Teile in ähnlichen Farben zugleich wäscht und im Idealfall einen Wäschebeutel benutzt. Wichtig: Ein flüssiges CashmerePflegeprodukt wie das neue Shampoo von STEPHAN BOYA wirkt optimal, da die Inhaltsstoffe perfekt auf den Schutz der zarten Fasern abgestimmt sind und ein Aufrauen der Oberfläche verhindern. Bitte die Anleitung auf der Flasche beachten und das Produkt sparsam dosieren. Die Schleuderzahl sollte 600 Umdrehungen nicht übersteigen. Nach dem Waschgang das Lieblingsteil am besten sofort aus der Maschine nehmen, um die

Hand in Hand

Fasern zu schützen, und zum Trocknen flach auf ein Handtuch legen. Auf keinen Fall hängend trocknen, da es sonst die Form verliert. Wir sind dafür bekannt, ausschließlich hochwertigste, langfädige Garne zu verwenden. Dass sich bei intensivem Tragen und entsprechender Reibung trotzdem kleine Knötchen bilden, ist absolut normal. Das sogenannte „Pilling“ nimmt ab, wenn man das Kleidungsstück regelmäßig nach dreibis viermaligem Tragen wäscht. Wer störende Knötchen nicht per Hand abzupfen mag, kann einen speziellen Cashmere-Rasierer benutzen. Das Gerät entfernt Fusseln, ohne das edle Material zu beschädigen. Bewahren Sie Pullover oder Strickmantel locker zusammengelegt im Schrank auf. So erholen sich die Fasern, und Sie haben lange Freude an der herrlichen Weichheit, wie sie nur Cashmere schenkt. •

Work and private life balance

Businessthemen am Esstisch – was sagt denn die Familie dazu?

STEPHAN Die Kinder sind ja nicht mehr klein und gewissermaßen mit STEPHAN BOYA aufgewachsen. Sie verstehen gut, dass wir Geschäftsthemen in bestimmten Phasen auch mal zu Hause klären müssen.

Privat und beruflich ein Team. Wie funktioniert das als Paar?

GLENDA Bestens! Das Geheimnis? Wir machen nicht alles zusammen, sondern ergänzen uns sehr gut. Die neuen Kollektionen entwickle ich komplett allein.

Stephan schaut zwischendurch auf meine Moodboards und weiß, dass er mir blind vertrauen kann. Und wenn ich doch einmal in einer Sackgasse stecke, dann gehe ich zu ihm.

STEPHAN Es ist natürlich nicht zu vermeiden, dass wir auch im Privaten viel über die Arbeit sprechen. Neue Geschäftsideen oder die genaue Abwägung, in welcher Stadt ein neuer Standort Sinn machen könnte – diese Themen wachsen nicht einfach nebenbei im Tagesgeschäft. So etwas besprechen wir gern in Ruhe. Beim Hundespaziergang etwa oder abends bei einem Glas Wein.

GLENDA Manchmal fragen wir sie auch gezielt nach ihrer Ansicht. Sehr spannend, zumal unsere 24-jährige Tochter Business and Economics studiert hat und heute als Strategieberaterin arbeitet. Sie betrachtet Sachverhalte häufig aus einem anderen professionellen Blickwinkel – und nicht nur als der riesige STEPHAN BOYA -Fan, der sie ist. Genauso wie ihre Freunde übrigens.

Wie genau habt ihr die Aufgaben im Unternehmen aufgeteilt?

STEPHAN Glenda ist die Kreative und Designerin aller STEPHAN BOYA -Kollektionen. Ich bin für die kaufmännischen Belange der Marke verantwortlich. Früher habe ich mich zusätzlich um den Vertrieb gekümmert, bin zu Einzelhändlern und Modemessen gefahren. Heute bin ich dankbar, dass wir uns in diesem Bereich auf die langjährige Expertise unserer Modeagentur Moormann & Co. verlassen können. Trotz getrennter Zuständigkeiten: Gegenüber Geschäftspartnern treten Glenda und ich immer zusammen und als geschlossene Einheit auf.

GLENDA Neben meinem Job als Designerin stehe ich auch ständig in persönlichem

Austausch mit unseren Mitarbeiterinnen in den Stores. Eine wichtige Aufgabe, denn auf diesem Weg bekomme ich wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse der Kunden. Auch die Store-Managerinnen sind dankbar für den engen Kontakt, denn damit sind sie nicht nur dicht dran an mir, sondern auch am Produkt und dem, wofür unsere Marke steht. Eine Win-win-Situation, die unglaublich motiviert.

Und wie motiviert ihr euch gegenseitig, wenn es mal schwierig wird?

STEPHAN Wenn etwas nicht funktioniert, suchen wir zusammen nach einem Plan B. Ich denke, das klappt deshalb so gut, weil wir beide einerseits sehr begeisterungsfähig, vom Wesen aber auch sehr unterschiedlich sind. Gerade weil Glenda die Dinge aus ihrer weiblichen Perspektive betrachtet, zeigt sie mir in verzwickten Situationen oft ganz neue Wege auf. Und andersherum natürlich genauso. Weil wir uns so gut kennen, können wir uns eigentlich immer den passenden Ratschlag geben, um uns gegenseitig zu stützen.

GLENDA Es ist ganz natürlich, dass durch das Wachstum der Marke der Abstimmungsbedarf zugenommen hat. Mittlerweile haben wir ja nicht nur auf Sylt, sondern auch in München ein Geschäft, es gibt mehr Kunden zu betreuen und zusätzliche Personalthemen. Klar, dass damit manchmal auch der Stresslevel steigt. Aber wir investieren gern und ganz selbstverständlich

Zeit in die Weiterentwicklung unserer Marke. Und ich finde ja, unser Label ist der allerbeste Beweis dafür, dass wir Spaß an unserer Arbeit haben und alles homogen ineinandergreift. Wir sind unkompliziert –und das spiegelt sich in jedem einzelnen Produkt wider.

Wie findet ihr am besten zu euch selbst?

GLENDA Bei der Arbeit schon einmal dadurch, dass jeder seinem eigenen Rhythmus nachgeht. Ich bin morgens gern die Erste im Büro, denn dann kann ich konzentriert arbeiten. Stephan sitzt dafür abends oft noch länger am Schreibtisch, um Dinge zu erledigen, die im Daily Business liegen geblieben sind. Um den Kopf frei zu bekommen, mache ich viel Yoga und genieße ausgiebige Spaziergänge mit unserem Hund Balu an der Elbe. Die Nähe zum Wasser und die ruhige Natur erden mich ungemein und schenken mir gerade in turbulenten Zeiten neue Energie.

STEPHAN Ich finde meine Entspannung definitiv auf Sylt. Meine Familie hat vollstes Verständnis dafür, dass ich manchmal ganz allein hoch ins Haus fahre, um von dort zu arbeiten. Es gibt für mich keine bessere Umgebung als Dünen und Meer, um mich voll und ganz zu konzentrieren, neue Ideen zu entwickeln und Kraft für neue Projekte zu schöpfen. Und das nicht nur an den hier so herrlich stillen Wintertagen, sondern zu jeder Jahreszeit und bei wirklich jeder Wetterlage.   •

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Stephan Boya Men

Cashmere im Komfort-Look

Betont lässige, maskuline Schnitte und signifikanter Cashmere-Strick in hellen Farben – das sind die Charakteristika von Awareness, der neuen Frühjahr-/ Sommer-Kollektion.

STEPHAN BOYA übersetzt seine zehnjährige Expertise aus Design und Herstellung von luxuriösem Cashmere in Sweater und Cardigans, die spielerisch Komfort und Modernität vereinen. „Das Tragegefühl ist unglaublich angenehm, egal, ob man Pullover oder Jacke im Job oder in der Freizeit trägt“, sagt Designerin Glenda Scipio. Alle Stücke stammen aus nachhaltiger Produktion in Nepal.

Verantwortlich für den coolen und gewohnt zeitlosen Look sind geradlinige, lockere Schnitte. Die Designvielfalt von Sweatern und Strickjacken zeigt sich einmal mehr in besonderen Details wie gerollten oder geraden Strickbündchen, Rundhals- oder V-Ausschnitten. Unterschiedliche Garne und Strukturen sorgen zusätzlich für Abwechslung. Eine sportliche Komponente erhält die Kollektion durch die Hoodies und Kapuzen-Jacken in Jersey- oder feiner Rippstrickoptik.

Ein erstaunliches Revival erlebt in dieser Saison bei vielen Modelabels der klassische Troyer mit Reißverschluss und Kragen. Bei STEPHAN BOYA hatte der robuste und zeitlose Klassiker – hier aus reinem Cashmere – von Anfang an seinen festen Platz in jeder Kollektion. „Der Troyer ist ein absoluter Allrounder und treuer Begleiter, der durch Tragekomfort und Lässigkeit einfach in jede Garderobe gehört“, so Glenda Scipio. In der dünneren Variante in Jersey-Strickoptik ist das unschlagbare Lieblingsteil bestens auch für die Sommermonate geeignet.

Die von Glenda Scipio virtuos gewählten Farbtöne spiegeln die Vielfalt an Farben in der warmen Jahreszeit wider: Blautöne in hellen bis kräftigen Nuancen, natürliches Weiß und Grau sowie Hellgelb und Grün. Jede Wahl perfekt für relaxte und unbeschwerte Tage! •

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Fühlt sich an wie eine Umarmung

Gute Zusammenarbeit

Modeagentur Moormann

KLARA MOORMANN Ein schöner Zufall hat uns auf einer Messe mit Glenda Scipio und Stephan Fahning zusammengeführt. Ich hatte mich damals in einen tollen Zopfpullover schockverliebt! Die Farben, die be sondere Cashmere-Qualität sowie die unverkennbare Liebe zum Detail haben mich dann direkt überzeugt. Schnell kamen wir mit Glenda und Stephan ins Gespräch. Die Sympathie lag auf beiden Seiten.

Die Corona-Krise hat auch der Textil branche zugesetzt. Weshalb zahlt es sich mehr denn je aus, auf nachhaltige und langlebige Mode zu setzen?

Timo und Klara Moormann leiten seit 15 Jahren gemeinsam die Modeagentur Moormann & Co. Textilvertrieb. Um die mit großer Expertise und viel Liebe ausgewählten Brands zu präsentieren, unterhält das erfolgreiche Paar eigene Showrooms in München und Düsseldorf.

Warum ist Ihr Beruf auch nach all den Jahren immer noch Ihr Traumjob?

Wir sind von tollen Menschen – Kunden und Partnern – umgeben. Gemeinsam entwickeln wir uns trotz Zeiten der Krise weiter, und das macht uns einfach unglaublich viel Spaß!

Nach welchen Kriterien wählen Sie die Brands aus, die Sie vertreten?

Wir mögen Brands, die uns nicht nur professionell, sondern auch emotional ansprechen. Das sind meistens Spezialisten, die mit sehr viel Liebe und Herzblut hinter ihrem Produkt stehen. In den meisten Fällen handelt es sich tatsächlich um Familienunternehmen, zu denen wir fast immer eine sehr persönliche Beziehung haben.

Langlebige Mode gehört seit jeher zur Philosophie unserer Agentur. Aber auch der Endverbraucher fordert zunehmend Qualität und Nachhaltigkeit ein. Wir sind überzeugt davon, dass sich das Konsumen tenverhalten eindeutig in diese Richtung weiterentwickeln wird – gerade in unserer Zielgruppe. Was uns aus diesem Grund besonders wichtig ist, sind transparente Lieferketten. So wie bei Glenda und Stephan, die all ihre Produzenten in Nepal persönlich kennen.

Was kann der stationäre Handel tun, um seinen Kunden ein besonderes Einkaufs erlebnis zu bieten?

Es gibt keinen Königsweg zum Erfolg! Wichtiger denn je ist es, authentisch zu bleiben und mit Herzblut hinter dem eigenen Konzept zu stehen.

Sie kennen den europäischen Markt sehr gut – welche Chancen sehen Sie im Ausland für kleine Labels wie STEPHAN BOYA?

Kleines Label? Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ausländische Kunden auf die Qualität und den Look von STEPHAN BOYA aufmerksam werden. Davon sind wir überzeugt!

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Wie sind Sie auf die Marke Stephan Boya aufmerksam geworden?

So geht nachhaltig

Unser Ziel? Die Kunden sollen sich wohlfühlen in unseren Sweatern und Cardigans.

Weil ihnen die Designs gefallen, die mit viel Liebe und Passion in Hamburg entstehen. Und weil sie das einmalige Gefühl von Cashmere auf der Haut lieben – so wie wir selbst. Dazu gehört für uns, dass sie der Marke STEPHAN BOYA vertrauen. Weil sie wissen, dass jedes einzelne Kleidungsstück auf verantwortungsvolle Art und Weise entsteht. In unserem Unternehmen sind eine nachhaltige Produktion und der respektvolle – längst fast familiäre – Umgang mit Lieferanten und Produzenten eine Selbstverständlichkeit. Das ist kein Lippenbekenntnis, sondern gelebter Alltag: Mit nahezu täglichem Kontakt per Telefon und Mail und mit regelmäßigen Besuchen in Nepal, wo unsere Kollektionen seit Jahren in einem Familienbetrieb entstehen. Wir kennen unsere komplette Lieferkette: vom Rohmaterial-Einkauf bis hin zum fertigen Produkt.

Natürlich sind für uns die artgerechte Haltung der Kaschmirziegen und die tieschonende Gewinnung der hochwertigen Naturfasern besonders wichtig. Die langfädigen Garne, die wir verwenden, stammen von einem sorgfältig ausgewählten Lieferanten

aus der Inneren Mongolei. Für deren Gewinnung werden die Kaschmirziegen nachweislich nur einmal pro Jahr vorsichtig gekämmt. Und bei der Wahl unseres Produktionspartners in Nepal vor mehr als zehn Jahren haben wir darauf geachtet, dass dort faire Arbeitsbedingungen herrschen. Das Wohl der Familien liegt uns dabei besonders am Herzen. Angemessene Gehaltszahlungen sind deshalb ebenso eine Selbstverständlichkeit wie Schwangerschaftsurlaub und die Übernahme des Schulgeldes.

Unser wichtiger Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit – und ein eindeutiges Statement gegenüber der Fast-Fashion-Industrie – ist, dass wir ausschließlich nach Vororder produzieren. Was das bedeutet? Erst nachdem die Einzelhändler auf der Messe bestellt haben, werden auf Handstrickmaschinen in Nepal nur die Modelle und Mengen in Größe und Farbe hergestellt, die auch wirklich geordert wurden. Es gibt also keine Überproduktion, bei der wertvolle Ressourcen verschwendet werden. Bilder von Kleiderbergen, die auf der Südhalbkugel in          Wüsten entsorgt werden, schockieren uns. Aber sie verwundern leider kaum, wenn man bedenkt, dass manche Unternehmen bis zu sechs Kollektionen pro Jahr herstellen –

Stephan

ohne zu wissen, was bei den Kunden ankommt und was nicht. Deshalb wählen auch wir selbst erst nach der Messe sehr bewusst Kollektionsteile für unsere Stores auf Sylt und in München aus. Und obwohl wir in unseren Geschäften das größte und vielfältigste Angebot präsentieren, gibt es am Ende der Saison keine unnötigen Überkapazitäten. Weshalb es bei uns keine Preisreduktionen gibt? Weil wir die kostbare Naturfaser Cashmere und die feine

Handarbeit der Strickerinnen zutiefst wertschätzen. So wie Sie. Weil Sie sich bewusst für STEPHAN BOYA entscheiden.

Produktion erst nach Vororder

Und noch ein Wort: Wir sind überzeugt davon, dass Nachhaltigkeit bereits mit dem Entwerfen der Kollektion beginnt. Deshalb richten wir uns nicht nach jedem kurzlebigen Trend, sondern kreieren zeitlose Lieblingsstücke von außerordentlicher Qualität, die Sie lange begleiten. Und die man unbedingt in gute Hände geben darf, sollte sich der eigene Geschmack verändert haben. Cashmere ist ein extrem hochwertiges Naturmaterial, ähnlich wie ein Diamant. Und ein geschliffener Diamant kommt ebenfalls nie aus der Mode. •

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Herausgeber: Stephan Boya GmbH, Kuchelweg 13, 22605 Hamburg, stephanboya.com Gestaltung: Format Design Hamburg, Projektleitung: Katja Lippert Kommunikation, Mail: press@stephanboya.com, Druck: Newspaperclub, newspaperclub.com
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