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Work and private life balance

Businessthemen am Esstisch – was sagt denn die Familie dazu?

STEPHAN Die Kinder sind ja nicht mehr klein und gewissermaßen mit STEPHAN BOYA aufgewachsen. Sie verstehen gut, dass wir Geschäftsthemen in bestimmten Phasen auch mal zu Hause klären müssen.

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Privat und beruflich ein Team. Wie funktioniert das als Paar?

GLENDA Bestens! Das Geheimnis? Wir machen nicht alles zusammen, sondern ergänzen uns sehr gut. Die neuen Kollektionen entwickle ich komplett allein.

Stephan schaut zwischendurch auf meine Moodboards und weiß, dass er mir blind vertrauen kann. Und wenn ich doch einmal in einer Sackgasse stecke, dann gehe ich zu ihm.

STEPHAN Es ist natürlich nicht zu vermeiden, dass wir auch im Privaten viel über die Arbeit sprechen. Neue Geschäftsideen oder die genaue Abwägung, in welcher Stadt ein neuer Standort Sinn machen könnte – diese Themen wachsen nicht einfach nebenbei im Tagesgeschäft. So etwas besprechen wir gern in Ruhe. Beim Hundespaziergang etwa oder abends bei einem Glas Wein.

GLENDA Manchmal fragen wir sie auch gezielt nach ihrer Ansicht. Sehr spannend, zumal unsere 24-jährige Tochter Business and Economics studiert hat und heute als Strategieberaterin arbeitet. Sie betrachtet Sachverhalte häufig aus einem anderen professionellen Blickwinkel – und nicht nur als der riesige STEPHAN BOYA -Fan, der sie ist. Genauso wie ihre Freunde übrigens.

Wie genau habt ihr die Aufgaben im Unternehmen aufgeteilt?

STEPHAN Glenda ist die Kreative und Designerin aller STEPHAN BOYA -Kollektionen. Ich bin für die kaufmännischen Belange der Marke verantwortlich. Früher habe ich mich zusätzlich um den Vertrieb gekümmert, bin zu Einzelhändlern und Modemessen gefahren. Heute bin ich dankbar, dass wir uns in diesem Bereich auf die langjährige Expertise unserer Modeagentur Moormann & Co. verlassen können. Trotz getrennter Zuständigkeiten: Gegenüber Geschäftspartnern treten Glenda und ich immer zusammen und als geschlossene Einheit auf.

GLENDA Neben meinem Job als Designerin stehe ich auch ständig in persönlichem

Austausch mit unseren Mitarbeiterinnen in den Stores. Eine wichtige Aufgabe, denn auf diesem Weg bekomme ich wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse der Kunden. Auch die Store-Managerinnen sind dankbar für den engen Kontakt, denn damit sind sie nicht nur dicht dran an mir, sondern auch am Produkt und dem, wofür unsere Marke steht. Eine Win-win-Situation, die unglaublich motiviert.

Und wie motiviert ihr euch gegenseitig, wenn es mal schwierig wird?

STEPHAN Wenn etwas nicht funktioniert, suchen wir zusammen nach einem Plan B. Ich denke, das klappt deshalb so gut, weil wir beide einerseits sehr begeisterungsfähig, vom Wesen aber auch sehr unterschiedlich sind. Gerade weil Glenda die Dinge aus ihrer weiblichen Perspektive betrachtet, zeigt sie mir in verzwickten Situationen oft ganz neue Wege auf. Und andersherum natürlich genauso. Weil wir uns so gut kennen, können wir uns eigentlich immer den passenden Ratschlag geben, um uns gegenseitig zu stützen.

GLENDA Es ist ganz natürlich, dass durch das Wachstum der Marke der Abstimmungsbedarf zugenommen hat. Mittlerweile haben wir ja nicht nur auf Sylt, sondern auch in München ein Geschäft, es gibt mehr Kunden zu betreuen und zusätzliche Personalthemen. Klar, dass damit manchmal auch der Stresslevel steigt. Aber wir investieren gern und ganz selbstverständlich

Zeit in die Weiterentwicklung unserer Marke. Und ich finde ja, unser Label ist der allerbeste Beweis dafür, dass wir Spaß an unserer Arbeit haben und alles homogen ineinandergreift. Wir sind unkompliziert –und das spiegelt sich in jedem einzelnen Produkt wider.

Wie findet ihr am besten zu euch selbst?

GLENDA Bei der Arbeit schon einmal dadurch, dass jeder seinem eigenen Rhythmus nachgeht. Ich bin morgens gern die Erste im Büro, denn dann kann ich konzentriert arbeiten. Stephan sitzt dafür abends oft noch länger am Schreibtisch, um Dinge zu erledigen, die im Daily Business liegen geblieben sind. Um den Kopf frei zu bekommen, mache ich viel Yoga und genieße ausgiebige Spaziergänge mit unserem Hund Balu an der Elbe. Die Nähe zum Wasser und die ruhige Natur erden mich ungemein und schenken mir gerade in turbulenten Zeiten neue Energie.

STEPHAN Ich finde meine Entspannung definitiv auf Sylt. Meine Familie hat vollstes Verständnis dafür, dass ich manchmal ganz allein hoch ins Haus fahre, um von dort zu arbeiten. Es gibt für mich keine bessere Umgebung als Dünen und Meer, um mich voll und ganz zu konzentrieren, neue Ideen zu entwickeln und Kraft für neue Projekte zu schöpfen. Und das nicht nur an den hier so herrlich stillen Wintertagen, sondern zu jeder Jahreszeit und bei wirklich jeder Wetterlage.   •