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Wie eine neue Kollektion entsteht

Behind the scene

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Für Glenda Scipio, kreativer Part von STEPHAN BOYA, gleicht die Entstehung jeder neuen Kollektion einer sehr persönlichen Reise. Jeweils zweimal pro Jahr entwirft die Designerin eine Damen- und eine Herrenkollektion. Und auch wenn es notwendige Routinen gibt, empfindet Glenda ihre Arbeit als Abenteuer – jedes Mal aufs Neue.

„Selbstverständlich fordert der Modekalender feste Abläufe ein – und doch entsteht eine neue Kollektion ja nicht einfach so auf Knopfdruck. Wenn ich mich an neue Designs mache, dann passiert dies unter dem Eindruck all jener Ideen, die ich über Monate hinweg gesammelt habe. Beim Besuch einer Kunstausstellung vielleicht. Oder beim Spaziergang am Meer. Wer wissen möchte, was mich inspiriert haben könnte, muss einen Blick auf mein Moodboard werfen. An einer Wand in meinem Büro habe ich Fotos und Zeichnungen von Schnitten und Details aufgehängt, habe daneben Farbmuster platziert und Garne damit kombiniert. Ein buntes, kreatives Chaos, in dem zunächst nur ich selbst einen roten Faden erkennen kann – bis es an die ersten Skizzen von Strickoptiken geht.

Wenn dann die konkrete Planung des großen Konzepts startet, beziehen wir im Team auch Faktoren wie allgemeine Trends und Marktanalysen mit ein. Danach entscheiden wir, welche Schnitte es tatsächlich geben soll, wie viele unterschiedliche Styles und welches Modell in welchen exklusiven Farbtönen. Neue Farbwelten entstehen zu lassen ist es, was mich ganz besonders fasziniert. Doch jedes noch so kleine Detail ist von Bedeutung: Nicht nur die feinen Strickstrukturen, sondern auch die Auswahl von Knöpfen und Reißverschlüssen. Eine Idee kann noch so eindrucksvoll sein – am Ende müssen unsere Partner sie technisch umsetzen können. Wie gut, dass wir mit unserer Strickerei in Nepal bereits seit mehr als zehn Jahren zusammenarbeiten. Der Familienbetrieb bekommt die fertigen Skizzen und Beschreibungen der einzelnen Modelle geschickt, um Musterteile herzustellen. Ein ganz besonderer Moment, wenn nach ein paar Wochen die fertigen Modelle in Hamburg eintreffen – das ist ein bisschen wie Geschenke auspacken. Was folgt ist die sorgsame Korrektur – hier wird vielleicht die Länge verändert, dort ein Detail gestrichen. Parallel dazu kalkuliert Stephan die Produktionskosten, macht die Preisgestaltung und ordert die Garne. Später dann in Nepal werden die Musterteile final an unsere Vorstellungen angepasst. Ist die vollständige Musterkollektion irgendwann in Hamburg eingetroffen, geht sie auch schon bald zum Shooting mit einem unserer Lieblingsmodels und anschließend zu den Modemessen in Düsseldorf und München. Und nicht selten kommt es vor, dass dann schon längst eine neue Zeichnung, ein neues Foto oder vielleicht ein Gedicht an meinem Moodboard darauf wartet, Inspiration für die nächste Saison zu werden.“  •