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Wie weiter zu Hause?

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Jacqueline Calame

Jacqueline Calame

LEBENSQUALITÄT STEIGERN

Querschnittgelähmte werden nach dem stationären Aufenthalt mit neuen Situationen konfrontiert – und müssen viele Aufgaben lösen. Das Team der Lebensberatung hilft.

chen auseinander: Sind alle berücksichtigt worden? Muss die Anfrage an die Juristen triagiert werden? Oder wenn es um das Finanzielle geht: Sind beispielsweise Hilfsmittel nicht bezahlt worden, obwohl Anspruch darauf bestünde? Im Weiteren hilft die Lebensberatung mit, eine Tagesstruktur aufzubauen, soziale Kontakte herzustellen, in den Bereichen Haushalt, Arbeit oder Freizeit und Sport Netzwerke zu knüpfen.

Von Peter Birrer

Der Austritt aus der Klinik ist gleichbedeutend mit dem Eintritt in einen neuen Alltag. Die Erfahrungen zeigen: Die Betroffenen stehen bei diesem Wechsel vor besonderen Herausforderungen. Manche muten sich zu viel zu – und geraten an Grenzen.

Umso wichtiger ist die Rolle der Lebensberatung der SPV mit ihrem breiten Angebot und ihrer Bereitschaft, Unterstützung zu leisten. Bei Fachleuten wie Judith Stocker sind Klientinnen und Klienten an der richtigen Adresse. Die 44-jährige Sozialarbeiterin aus Neudorf LU sagt: «Wir sind da, um die Menschen bei sich daheim zu unterstützen.»

Während der Primärrehabilitation erfolgt die intensive Vorbereitung auf den Austritt. Einfluss nimmt auch die stationäre Sozialberatung, die sich jedem Fall individuell annimmt, alles schriftlich festhält und darauf hinweist, dass nach dem Austritt aus der Klinik bei Unklarheiten die Sozialberatung der SPV kontaktiert werden kann. nur selten Kontakt mit der Sozialberatung aufgenommen wird, wenn vorgängig nicht eine persönliche Übergabe stattgefunden hat. Dies obwohl Patienten während des stationären Aufenthalts wiederholt dazu ermuntert werden, sich zu melden.

Den Betroffenen werden allerlei Informationen mitgegeben. Sie gehen deshalb davon aus, dass sie für jeden Fall gerüstet sind. Allerdings ist die Realität sehr oft eine andere. Zu Hause sehen sie sich plötzlich mit Themen konfrontiert, auf die sie ohne fachspezifisches Wissen keine Antwort finden.

Unterstützung in allen Bereichen

Die Lebensberatung kann entscheidend Einfluss nehmen. Sie befasst sich etwa mit Hilflosenentschädigungen, Rentenfragen oder Finanzierung von Hilfsmitteln, sie setzt sich auch mit Einsprachefristen oder Sozialversicherungsaspekten und -ansprüIn einer Studie zu den sozialarbeiterischen Angeboten der Schweizerischen Paraplegiker-Gruppe beschreiben Befragte das Nachhausekommen als «Überforderung», auch als «Schock» und «Neuanfang». Die Studie zeigt auf, warum keine oder nur wenig externe Hilfe angefordert wird. Befragte geben an, dass für sie die Familie die wichtigste Stütze ist. Professionelle Unterstützung wird erst angefordert, wenn in diesem Umfeld die Probleme nicht mehr gelöst werden können. Soziale Arbeit ist in der Rehaklinik selbstverständlich. Judith Stocker ist sehr froh, dass durch die SPV dieses Angebot auch zu Hause angeboten werden kann.

Angebote vernetzen

Viele Betroffene verzichten darauf, «fremde» Hilfe anzufordern, weil sie den Kontakt mit Menschen scheuen, die ihnen unbekannt sind. Dem soll nun entgegengewirkt werden, mit einem gemeinsamen Projekt von SPZ und SPV: Einige Wochen nach Klinikaustritt meldet sich die Beratungsperson aus dem stationären Bereich, um sich ein Bild der Situation zu machen. Wo sinnvoll erfolgt danach eine Übergabe an die Lebensberatung der SPV, damit die Lebensqualität dauerhaft gesteigert werden kann.

Das Leben nach der Klinik läuft nicht immer rund

Realität oft eine andere

Bevor sie vom stationären Aufenthalt nach Hause zurückkehren, werden viele nicht mit der Lebensberatung der SPV verknüpft, weil sie sich in einem – vermeintlich – stabilen Zustand befinden. Und weil man davon ausgeht, dass sie sich melden, wenn Bedarf herrscht. Allerdings hat sich gezeigt, dass nach einem Klinikaustritt

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