dermacos mgangssprachlich wird Vitamin A1 häufig mit Vitamin A gleichgesetzt. Aufgrund der unterschiedlichen chemischen Zusammensetzung ist diese Annahme aber falsch. Auch die Wirkung von Vitamin A auf den Körper unterscheidet sich erheblich von der des Vitamins A1. Im Organismus ist Retinol Bestandteil des Sehpigments und allgemeiner Wachstumsfaktor. Auch bei der Bildung des Hormons Testosteron wirkt Retinol entscheidend mit. Ein Mangel an Retinol hingegen führt zu Nachtblindheit und zu krankhaften Veränderungen an Haut und
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sonderem Maße unterstützt Retinol den Aufbau der Hautstruktur und substituiert vor allem bei kranker und alter Haut das essentielle Vitamin A1: Die obere Schicht der Haut besteht aus sogenannten Hornzellen. Vitamin A1 ist für deren Bildung verantwortlich. Im Alter jedoch baut der Körper Vitamin A1 ab, die Haut wird dünner und verliert an Elastizität. Fügt man ihr Retinol durch Cremes oder Seren hinzu, wird die Produktion der Hornzellen stimuliert und das Hautbild wirkt innerhalb kürzester Zeit wieder strahlend frisch. Darüber hinaus regt
RETINOL: das vielfältige HAUTVITAMIN Retinol ist die internationale und auch die INCI-Bezeichnung für Vitamin A1 oder Axerophtol. Es handelt sich um ein fettlösliches, essentielles Vitamin, das bevorzugt in Fischleber, der Leber von Meeressäugern (Lebertran), Milch und Eidotter vorkommt. Heutzutage wird Retinol jedoch synthetisch hergestellt.
Schleimhäuten, wie etwa Hyperkeratosen und Schuppenbildung. Ausgewogene Ernährung ist die beste Vorsorge für Retinol-Mangel – doch Vorsicht: Es gibt Nebenwirkungen.
Beatrix Strobl ist Inhaberin der Beatrix Strobl Cosmetics GmbH mit Sitz im bayrischen Eurasburg. Sie kennt sich in Sachen natrüliche Wirkstoffe bestens aus.
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Retinol als Pflege-Komponente Die Einsatzgebiete von Retinol sind vielfältig. Zum einen lindert es Akne, Hautfalten, Rötungen, Verhornungs- und Pigmentstörungen, Schuppenbildung und dient der Sebum- und der Porenregulation. Zum anderen agiert Retinol im Organismus als Freie-Radikale-Fänger, und somit als Schutzschild vor schädlichen Umweltfaktoren, sowie als Anti-Aging-Wirkstoff. Es verbessert die Hautstruktur und wirkt gegen Anzeichen von Hautalterung. In be-
Retinol die Kollagenproduktion an. Da diese sich mit fortschreitendem Alter verlangsamt und dazu führt, dass die Haut an Spannkraft verliert, kann eine »angekurbelte« Kollagenproduktion Falten von innen aufpolstern und die Haut glatter wirken lassen. Konzentrationen Retinol kommt sowohl als chemisch reines Retinol oder in Derivaten, sogenannten Retinoiden, zum Einsatz. Eine neue Entwicklung ist Sodium Retinoyl Hyaluronate. Hierbei ist Retinol an kurzkettige Hyaluronsäure gekoppelt. Diese dringt sehr gut in die Haut ein, wodurch die Konzentration von Retinol verringert werden kann. Dies ist vor toxikologischem Hintergrund interessant: Während