Fokus Megatrends

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JUL ‘22

MEGATRENDS DER ZUKUNFT

Interview

Tino Krause Wenn man Innovation vorantreibt, muss man auch Rückschläge und Enttäuschungen hinnehmen.

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«Richtungsweisende Technologien für einen vernünftigen Umgang mit unseren Resourcen.»


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2 EDITORIAL

FOKUS.SWISS

Matthias Horx

«M

Was sind die wichtigsten Megatrends? Hier die «Top 4»: Globalisierung – die Vernetzung aller Wirtschaftsräume. Individualisierung – der soziologische Leit-Trend der Gesellschaftsentwicklung. Urbanisierung – die zunehmende Ver(gross)Städterung der Welt. Und natürlich Digitalisierung, oder auch «Konnektivität»: Alles wird durch das Internet mit allem verbunden und vernetzt: Ideen, Menschen, Informationen, Maschinen, Nationen...

Lifestyles und Moralgruppen, erzeugt irgendwann eine Sehnsucht nach Konsens und Kollektivität – was sogar die Demokratie gefährden kann.

Aber stimmt das eigentlich alles noch? Spätestens seit Corona und dem Überfall auf die Ukraine wird deutlich, dass auch Megatrends die Richtung ändern können. Nehmen wir die Globalisierung, dieses Versprechen einer immerwährenden Ausdehnung der Wertschöpfungsketten quer über den Globus. Plötzlich sehen wir vor grossen Welt-Häfen gewaltige Staus von Containerschiffen. Überall fehlen plötzlich Teile: für Bohrmaschinen, Solarkonverter, Wärmepumpen. Mit fossilem Gas wird Kriegspolitik gemacht, internationale Verbindungen erweisen sich als schreckliche Abhängigkeiten. Das ganze Konzept der HyperGlobalisierung, die 30 Jahre lang die Weltwirtschaft beherrschte, erweist sich als fragil, als un-resilient.

oder später einen massiven Gegentrend.

Alles nur vorübergehend? Kehrt bald schon das alte Normal zurück? Von wegen! Was sich hier offenbart, ist eine tiefere Weisheit aller Wandlungs- und Zukunftsprozesse: Jeder Megatrend erzeugt früher oder später einen massiven Gegentrend.

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Digitalisierung

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Nachhaltigkeit

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Corporate Health

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Gendershift

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Innovation

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Smart City

FOKUS MEGATRENDS. BERYL GUHL

Ist das das Ende der Megatrends? Zumindest ist es das Ende eines linearen Fortschritts-Mythos, der auf der Formel des «immer mehr» basierte. Es ist an der Zeit, die wahren Megatrends der Zukunft zu beschreiben: Etwa in Richtung der Glokalisierung – einer neuen Verbindung des Regionalen und Lokalen mit dem Globalen. Oder der Rurbanisierung: Städte werden grüner, organischer, «dörflicher»; ländliche Regionen gleichzeitig kulturell urbanisiert. Wie lassen sich Individualität und Gemeinsinn auf einer neuen Ebene verbinden? Davon hängt unsere gesellschaftliche Zukunft ab! Eines ist heute schon sicher: Das Mega-Meta-Thema der kommenden Zeit ist die Neo-Ökologie. Die Versöhnung des Ökonomischen mit Ökologischen, der Technosphäre mit der Biosphäre. Es hat lange gedauert, bis diese grösste aller zivilisatorischen Herausforderungen ihren Weg ins kollektive Bewusstsein fand. Jetzt ist höchste Zeit, eine neue Zivilisation jenseits des fossilen Industrialismus auf den Weg zu bringen. Eine neue Epoche klopft an die Tür – Krisen markieren den Übergang. Hören wir den Ruf der Zukunft. Der Mensch ist ein Zukunftswesen. Er/sie kann das!

Text Matthias Horx, Trendund Zukunftsforscher (www.horx.com) Foto Klaus Vyhnalek (www.vyhnalek.com)

Ständig anwachsende Individualisierung, die Ausdifferenzierung der Gesellschaft in immer kleinere

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COUNTRY MANAGER

Selbst die Digitalisierung, dieser Gross-Mythos des informationstechnischen Zeitalters, kommt heute an seine Grenzen. Die Tech-Aktien, die zwei Jahrzehnte den digitalen Boom vorantrieben, neigen zum Absturz. Wundersame Zukunftstechnologien wie Metaverse, Bitcoin oder die Allmacht der Künstlichen Intelligenz klingen plötzlich nach Hype. Der digitale Kaiser hat keine Kleider mehr an – und viele Menschen sehnen sich insgeheim nach einer nicht ganz so rasenden, eher wieder analogen Welt...

erzeugt früher

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PROJEKTLEITUNG

Ständige Globalisierung führt zu einem Widerstand vieler Menschen, die sich in populistischen und nationalistischen Gegen-Konzepten äussert.

Jeder Megatrend

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Wenn die Zukunft ihre Richtung ändert egatrends» – dieses Wort klingt gewichtig, machtvoll, respekteinflössend – eindeutig. Megatrends sind die epochalen Zeitströmungen, die unsere Welt verändern: Tiefgreifend, breitflächig, nachhaltig. Erfunden von John Naisbitt, einem amerikanischen Publizisten, der in den 80er-Jahren zwei Weltbestseller mit dem Titel Megatrends veröffentlichte, machte dieser Begriff eine steile Karriere. Jede:r Management-Consultant, Journalist:in und Börsenanalytiker:in benutzt heute die Formeln der Megatrends, um auf die Unausweichlichkeit der Zukunft hinzuweisen. Oder einfach etwas zu verkaufen – vielleicht einen strategischen Vorteil.

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PASCAL BUCK PRODUKTIONSLEITUNG

MIRIAM DIBSDALE LAYOUT

ANJA CAVELTI TEXT

ANDRINA BRODBECK, LISA ALLEMANN TITELBILD

ISTOCKPHOTO.COM DISTRIBUTIONSKANAL

TAGES-ANZEIGER DRUCKEREI

DZZ DRUCKZENTRUM AG

SMART MEDIA AGENCY. GERBERGASSE 5, 8001 ZÜRICH, SCHWEIZ TEL +41 44 258 86 00 INFO@SMARTMEDIAAGENCY.CH REDAKTION@SMARTMEDIAAGENCY.CH FOKUS.SWISS

Viel Spass beim Lesen!

Beryl Guhl

Senior Project Manager

BRANDREPORT • LIVING BOX / ARCHITEAM 4

Wohnzeit-Kontinuum

D

ie Living Box schliesst dort an, wo die klassische Moderne ansetzte: bei formaler Reduktion, radikaler Normierung, serieller Produktion. Sie setzt das um, was heute gefordert ist: Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Wohnkomfort. Und sie lässt das offen, was die Zukunft braucht: Variabilität, Flexibilität und Individualität. Die Living Box ist ein modulares System, dynamisch zu bauen und zu leben.

Holz-Beton-Deckenelementen, das durch drei Stahlspannkreuze pro Geschoss ausgesteift wird. Horizontal ist das Skelett beliebig und vertikal bis auf maximal drei Geschosse erweiterbar. Da die Aussen- und Innenwände keine tragende Funktion haben, ergibt sich eine grösstmögliche Freiheit für die Nutzungsanordnung und die Fassadengestaltung. Innenwände können frei platziert und nach Bedarf umgestellt oder demontiert werden.

Nachhaltigkeit Die Elemente der Living Box werden von der Firma Ruwa in Küblis vorgefertigt, die zu den führenden Holzbaubetrieben in Graubünden gehört. Bei der Herstellung der Elemente werden möglichst regionale Materialien verwendet und darauf geachtet, dass sich der Verbrauch an grauer Energie bei der Herstellung in engen Grenzen hält. Living Boxes sind

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Direktgewinnhäuser und auf passiv solaren Energiegewinn ausgelegt. Die Holz-Beton-Decken dienen als Passivenergiespeicher. Kombiniert mit aktiven Solarkomponenten werden so energetisch autonome Gebäude realisiert. Das Installationskonzept ermöglicht den einfachen Einbau und die Nachrüstung von modernsten Haustechnikkomponenten. Living Boxes können demontiert und an anderer Stelle wiederaufgebaut werden.

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Wohnqualität Klare Linien und grosszügige Verglasungen unterstützen das heitere Ambiente der zeitlos eleganten Innenräume. Sie bieten mit ihrer Schlichtheit und gediegenen Funktionalität vielfältige, massgeschneiderte Möglichkeiten der Entfaltung.

living.box living.box

Weitere Informationen: www.livingbox.ch

Flexibilität Living Box berücksichtigt in der Planung, dass sich die Häuser über die Jahre den Bedürfnissen der Bewohner anpassen lassen. Die Grundstruktur der Living Box ist ein Skelett aus Holzstützen und vorgefertigten

ruwa holzbau Kantonsstrasse 3 7240 Küblis Bild: Tom Kawara

Dipl. Arch. ETH BSA SIA Thomas Schnyder des Basler Büros Architeam 4 AG entwickelte ab 1993 die bewährte Living Box.

www.ruwa.ch

ruwa kompetenz im holzbau ruwa holzbau Kantonsstrasse 3

Architeam 4 AG Häsingerstrasse 32 4055 Basel Tel.: 061 261 50 20 www.livingbox.ch info@architeam4.ch

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#FOKUSMEGATRENDS

SWISS PROPERTY AG • BRANDREPORT 3

Auf dem Weg vom «Hidden Champion» zum «Digitalen Vorreiter» der globalen Immobilienentwicklung Warum der Gegenwind, den die Baubranche in der aktuellen Wirtschaftslage deutlich spürt, aus Sicht der Swiss Property AG die grösste Innovations- und Wachstumschance darstellt, die die Immobilienindustrie seit Jahrzehnten erlebt hat. Interview mit Johannes May, Mitgründer und CEO der Swiss Property AG, Zürich

Johannes May

Mitgründer & CEO Swiss Property AG

Herr Johannes May, ihr seid auf Holzbau spezialisiert und entwickelt hierfür auch eigene Technologie. Wie kam es dazu? Wir haben bereits vor acht Jahren im Holzbau begonnen, als noch kaum jemand in der Branche von Schlagworten wie Nachhaltigkeit und Klima gehört, geschweige denn geredet hat. Natürlich gab es auch damals Erkenntnisse und Studien zu den bauphysikalischen und gesundheitlichen Vorteilen von Holz als Baustoff. Das Hauptargument war für uns aber von Anfang an das ökonomische Potential der Vorfertigung, für das sich Holz in besonderem Masse anbietet und die bis dahin ungenutzten technologischen Möglichkeiten. Wer nicht nur Materialpreise vergleicht, sondern auch Transport- und Fertigungskosten sowie die immer schärfer werdenden CO2-Gesetze in die Kostenrechnung miteinbezieht, erkennt schnell, wie konkurrenzfähig moderner Holzbau heute bereits sein kann. Besonders wichtig ist für uns natürlich auch die Wohnqualität. In den letzten zwanzig Jahren wurde weltweit in mehr als hundert wissenschaftlichen Untersuchungen gezeigt, dass sich Holz positiv auf die Raumbehaglichkeit und das Wohlbefinden der Bewohner auswirkt. Sowohl Gesundheits- als auch Nachhaltigkeitsargumente werden mittlerweile in vielen Branchen von immer mehr Konsumenten als wesentliche Kaufentscheidungskriterien gesehen. Diese Faktoren werden in den Märkten der Zukunft eine immer grössere Rolle spielen. Wie unterscheidet sich Ihr Ansatz von dem, was andere Immobilienentwickler tun? Wenn die Branche ihre ambitionierten Ziele bezüglich Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Produktivitätssteigerung tatsächlich erreichen will, müssen Prozesse digitalisiert und die hierfür notwendigen technologischen Voraussetzungen geschaffen werden. Planung und Bau wird sich in Zukunft immer weniger von Technologie trennen lassen. Als Konsequenz aus dieser Erkenntnis haben wir schon vor fünf Jahren begonnen, eigene Ansätze für systematischeres Bauen zu entwickeln und parallel dazu eine webbasierte Planungsplattform aufzubauen, die die notwendigen Prozesse für alle Beteiligten vereinfacht. Wir bieten also nicht nur hocheffizientes sowie nachhaltiges Bauen mit Holz, sondern sind ausserdem in der vorteilhaften Lage, mit unserer Technologie-Sparte, die wir gerade über unsere Tochtergesellschaft «vyzn» für den Drittmarkt öffnen, auch «Software as a Service» (SaaS) für die Baubranche abzudecken. Dass wir hierauf von Anfang an einen starken Fokus gelegt haben, macht uns natürlich gerade auch für Investor:innen interessant. Wir haben mit unseren Projekten in Andermatt im Luxussegment gestartet und die hieraus generierten Erträge vor allem in Research & Development

investiert, um auch preisgünstigere Wohnungen anbieten und damit auf dem Mietmarkt aktiv sein zu können. Dass wir den Zuschlag für die Arbeiterwohnungen des 2. Gotthardtunnels erhalten haben, zeigt, dass wir selbst bei staatlichen Ausschreibungen mit unseren Angeboten durchsetzungsfähig sind. In Zukunft werden wir mit unserer Systematik nun auch in Deutschland vermehrt aktiv werden, wo der Bedarf an nachhaltigem und bezahlbarem Wohnraum extrem gross ist. Der Schweizer Holzbau kann hier auf einige Jahre Erfahrungsvorsprung verweisen, da etliche, den Baustoff Holz betreffende und inzwischen nicht mehr zeitgemässe, EU-Regelungen gerade erst Schritt für Schritt an den heutigen bauphysikalischen Erkenntnisstand angepasst werden. Eine unserer grössten und auch offensichtlichsten Stärken ist unsere Flexibilität. Mit unserer systematischen Herangehensweise sind wir in der Lage, vom Hochpreissegment bis zum bezahlbaren Mietwohnungsbau alles zu bedienen. Mit einem Volumen von derzeit etwa CHF 500 000 000 entwickeln wir die nachhaltigste Wohnbaupipeline der Schweiz und halten zudem einen Bestand an eigenen Mietwohnungen, der in den nächsten Jahren stetig wachsen wird. Welche Konsequenzen sind aus Ihrer Sicht durch die zunehmende Digitalisierung der Baubranche zu erwarten? Für uns besteht absolut kein Zweifel, dass der Entwicklungsschub der Tech- und IT-Branche, der seit Beginn der 90er-Jahre weltweit zu unzähligen Innovationen geführt hat, derzeit auch die Bau-, Architektur- und Ingenieurbranche (AEC) endgültig erreicht. Als Türöffner fungiert dabei das kollaborative Arbeiten im Browser, aber auch die Verbreitung von Open Source Anwendungen für die Bauindustrie. Browser sind erst seit etwa vier Jahren in der Lage, wirklich grosse Datenmengen zu verarbeiten, so dass sie sich als Schnittstelle zur Immobilienplanung und -entwicklung eignen. Wesentliche Sprünge in der Softwareentwicklung können ausserdem nur mit der Unterstützung durch Open Source Software erreicht werden, weshalb wir in der von uns entwickelten Plattform zu grossen

Teilen Open Source nutzen. Und wir werden Schritt für Schritt unsere Modelle, Pläne und Bauteile unter einer Open Source Lizenz veröffentlichen. Wir haben dabei keine Angst, kopiert zu werden. Einerseits natürlich aufgrund unseres Technologie- und Erfahrungsvorsprungs, aber vor allem auch, weil «Kopiert-werden» Teil unseres Geschäftsmodells ist. Wir werden unmittelbar davon profitieren, wenn andere Unternehmen eigene Ressourcen in Projekte zur Weiterentwicklung unserer Software stecken, was in anderen Branchen ja auch bereits seit Jahren gängige Praxis ist. Unsere Tochtergesellschaft «vyzn» entwickelt die erste Software am Markt, die dank fortschrittlicher Algorithmen und smartem Informationsmanagement in der Lage ist, die Energieperformance, die Ökobilanz sowie individuelle Mengengerüste für eine beliebige Anzahl an Projektvarianten automatisch zu ermitteln und auf diese Weise die optimale Lösung für individuell gestaltete und maximal ressourceneffiziente Gebäude zu finden. Dadurch können nicht nur Kosten reduziert, sondern auch Planungsteams deutlich entlastet und Fehler, die beim herkömmlichen, manuellen Datenübertrag immer wieder passieren, durch Automatisierung vermieden werden. Unser proprietärer Ansatz zur Gebäudeoptimierung ist heute bereits im Einsatz und soll mittelfristig, mit Hilfe von Machine Learning und künstlicher Intelligenz, die Planungsteams bei der digitalen Projektabwicklung noch umfassender unterstützen. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, mit Hilfe der von uns entwickelten Technologien die Baubranche, als eine der umweltbelastendsten Industrien der Welt, ein erhebliches Stück sauberer zu machen. Die Bauindustrie steht momentan spürbar unter Druck. Was bedeutet das für Sie als Immobilienentwickler? Einerseits steigt der Bedarf an Wohnraum kontinuierlich, andererseits kämpft die gesamte Branche mit inflationsbedingten Kostenentwicklungen, steigenden Zinsen und fallenden Landpreisen. Hinzu kommt, dass Bauen und Wohnen für derzeit etwa 39 Prozent des weltweiten CO2-Ausstosses verantwortlich sind. Eine solche Situation birgt Risiken, nicht nur

für Entwickler, sondern auch für Mieter und Käufer. Allerdings ist in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass die Branche technologisch letztlich nur deshalb in so vielen Hinsichten so weit zurückliegt, weil in den letzten 15 Jahren der Rückenwind für die Unternehmen enorm stark war. Die für disruptive Innovationen notwendigen Anstösse wurden schlichtweg durch die herrschenden Rahmenbedingungen nicht geliefert. Die Swiss Property AG definiert sich selbst als Teil und Wegbereiter einer Bewegung, die Technologie nutzt, um die Baubranche zukunftsfähig zu machen. Für die kommenden Bedingungen und Herausforderungen des Marktes sehen wir uns mit unseren Ansätzen und Produkten damit bereits heute extrem gut aufgestellt. Wo seht Ihr Euch in zehn Jahren? Unsere Zukunftsformel lautet: 2030=0. Im Jahr 2030 bauen wir 20 Prozent effektiver, 30 Prozent schneller und mit 0 Prozent CO2-Emissionen. Wir wollen zu einem der wichtigsten Technologieführer und Zugpferde einer Industrie werden, die, aus gutem Grund, lange als Nachzügler sowohl der digitalen Revolution als auch des Nachhaltigkeitsgedankens galt. Uns ist bewusst, dass wir dieses Ziel nicht allein erreichen können. Mit unseren Mitarbeitern haben wir das notwendige Kompetenzspektrum gebündelt, um eine derartige Vision umzusetzen. Um jedoch weltweit Veränderungen anstossen und mitgestalten zu können, benötigen wir die richtigen Partner und natürlich, zum richtigen Zeitpunkt, auch noch weitere Unterstützung durch Investoren, um kontrolliert wachsen und unsere Stärken am Markt strategisch ausspielen zu können. Über die Swiss Property AG Die Swiss Property AG ist als Immobilienentwickler spezialisiert auf nachhaltigen, mehrgeschossigen, vorgefertigten und dabei hochflexiblen Holzbau in allen Kategorien des Wohnungsmarktes (von preismoderaten Mietobjekten bis hin zum Luxussegment). Das Unternehmen nutzt neueste Planungs- und Fabrikationstechnologien, um hochwertige Immobilien im DACHRaum zu realisieren. Um ökonomisch attraktive und ökologisch gesunde Lebensräume schaffen zu können, entwickelt Swiss Property seit Jahren eigene Softwareanwendungen, die, unter anderem durch eine automatisierte Berechnung der Energieperformance, der Ökobilanzierung und der Materialkosten, den Planungsprozess erheblich beschleunigen sowie die Bauzeit verkürzen und damit das Potential bieten, einen wesentlichen Beitrag zur Digitalisierung der Baubranche zu leisten. Swiss Property hält einen stetig wachsenden Bestand an Mietwohnungen und positioniert sich auf dem Markt als Entwickler und Bauherr der nachhaltigsten Wohnbaupipeline der Schweiz mit einem Volumen von derzeit ca. 500 Millionen Schweizer Franken. www.swiss-property.ch

Algorithmisch erzeugte Analysemodelle und smartes Informationsmanagement ermöglichen individuelle und maximal ressourceneffiziente Gebäude. Mehr Infos: www.vyzn.tech


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4 DIGITALISIERUNG

FOKUS.SWISS

Die digitale Technologie wird die Menschen nicht ersetzen, aber unser Zusammenleben verändern Neue Entwicklungen und disruptive Technologien können ganz neuen Chancen schaffen, sowohl im wirtschaftlichen als auch im sozialen Bereich. Gleichzeitig bringt ein Paradigmenwechsel aber auch immer Angst sowie Unsicherheit mit sich. Die Digitalisierung führt bei vielen Menschen zu kritischen Fragen. Wie verändert sich unser Mensch-sein in Zeiten Künstlicher Intelligenz und agiler Roboter? Ein Gedankenexperiment.

K

lar ist: Künstliche Intelligenz wird in der Zukunft Teil der medizinischen Versorgung sein – doch wie weit soll die Integration gehen? Und was erwartet uns in naher und fernerer Zukunft? Diese Fragen wirft Claudia Witt, Ärztin, Professorin und Co-Direktorin der Digital Society Initiative (DSI) der Universität Zürich in einem Editorial auf, welches im Juni in 20 Minuten erschien. Die Frage, inwiefern neue Anwendungen der digitalen Transformation wie KI in unser tägliches Leben eindringen werden und sollen, beschäftigt viele Schweizerinnen und Schweizer. Gerade im Gesundheitswesen ergeben sich einige potenziell heikle ethische Fragen: Entscheiden künftig Maschinen darüber, welche Art von Therapien wir erhalten? In welchem Spital ein Eingriff durchgeführt wird? Oder ob wir überhaupt als krank gelten? Darauf kommt auch Claudia Witt in ihren Ausführungen zu sprechen: «Bei der Beantwortung solcher Fragestellungen spielt die Wissenschaft eine zentrale Rolle», schreibt sie. Um Szenarien für künftige Entwicklungen zu erarbeiten, sei das breite Wissen vieler unterschiedlicher Expert:innen sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Team unabdingbar. Nur

eine solche Arbeitsweise führe zu fruchtbaren Kooperationen und ermögliche kritische Diskussionen. Aufklärung tut Not Die Medizin, beziehungsweise die Gesundheitsbranche, gehören zu den Fachbereichen, bei denen die Digitalisierung als besonders invasiv wahrgenommen werden kann. Schliesslich geht es hier im wahrsten Sinne des Worts um Leib und Leben – und nur die wenigsten Menschen möchten sich komplett der Einschätzung einer künstlichen Intelligenz unterwerfen. Hier stehen die medizinischen Leistungserbringer in der Pflicht, aufzuklären. Denn existierende Best Practices zeigen durchaus, dass KI-Anwendungen medizinische Fachpersonen bei ihrer täglichen Arbeit gut unterstützen können. Gleiches gilt etwa für die Altenpflege: Moderne Technologien in Pensionierten-Heimen wie Herzschlag-Tracker, Fallmatten sowie Sensoren in diversen Alltagsgegenständen entlasten das menschliche Pflegepersonal, sodass diese ihre Arbeit besser erledigen und im Idealfall den zwischenmenschlichen Kontakt bewusster aufrechterhalten können. Die menschliche Komponente dürfte daher laut Marktbeobachtern nicht komplett aus der Medizin

verschwinden, aber die Rolle digitaler Lösungen wird zunehmen. Wie angenehm oder unangenehm diese Verlagerung von Patientinnen und Patienten empfunden wird, hängt vor allem von deren Begleitung durch menschliche Fachpersonen ab. Der Ball liegt also, sozusagen, bei uns. Wenn Maschinen schreiben – und lesen Natürlich stellt sich die Frage, wie sich der Faktor Mensch im Rahmen der digitalen Transformation wandeln wird, nicht allein im Gesundheitswesen. Derzeit werden im Bereich der artifiziellen Spracherkennung und -nutzung enorme Fortschritte erzielt. Künstliche Intelligenz wird bald in der Lage sein, Fakten und Daten so zu vermengen, dass daraus Nachrichtentexte entstehen. Dies eröffnet enorme Potenziale, wirft aber auch ganz neue Fragen auf. Denn je höher der Anteil KI-verfasster Texte wird, desto häufiger wird die Situation eintreffen, dass sich andere KI-Programme auf diese Texte berufen. Vereinfacht gesagt beginnen Computerprogramme dann damit, sich gegenseitig zu referenzieren, ohne jegliches menschliches Zutun. Im Medienbereich wird man darum früher oder später nicht um die Diskussion herumkommen,

ob und wie man einen «menschlichen Anteil» im Informationsfluss beibehalten will und kann. Ein drittes relevantes Handlungsfeld betrifft den Verkehr: Autonome Fahrzeuge, die keine Lenkerin und keinen Lenker benötigen, werden mittel- bis langfristig auch das Schweizer Strassenbild entscheidend mitprägen. Das automatische Fahren von Tesla-Wagen hat uns bereits vor Jahren die Möglichkeiten dieses Ansatzes vor Augen geführt. Erneut steht man vor der Frage, ob und wie der Mensch hier eine Rolle spielen kann und soll. Statistisch gesehen dürften autonome Fahrzeuge – die notwendige technische Infrastruktur vorausgesetzt – weniger Unfälle verursachen als menschliche Automobilist:innen. Das wirkt sich positiv auf die Zahl der Verkehrstoten aus und entlastet darüber hinaus den Versicherungsbereich. Ob man aber schwierige Entscheide, die bei einer Unfallsituation entstehen können, ganz der künstlichen Intelligenz überlassen möchte, lässt sich nur schwer beantworten. Was sich mit Gewissheit sagen lässt: Die künftige Rolle des Menschen im digitalen Zeitalter muss von Menschen diskutiert, definiert und dann auch verankert werden. Um das zu erreichen, müssen wir uns auf ein klassisches Werkzeug verlassen: den Dialog.

BRANDREPORT • DATA INNOVATION ALLIANCE

«Die grösste Herausforderung liegt in der intelligenten Nutzung von Daten» Die Data Innovation Alliance macht KMU fit für die digitale Zukunft. Worauf vor allem zu achten ist, erklärt Dr. Gundula Heinatz Bürki, Managing Director, im Interview.

Dr. Gundula Heinatz Bürki

Managing Director data innovation alliance

Frau Dr. Heinatz, gerade KMU hören von allen Seiten, dass die Digitalisierung praktisch alle Probleme löse, zu besserer Kundenbindung und höheren Umsätzen führe, Prozesse vereinfache und überhaupt alles besser mache. Ist das tatsächlich so? In der Tat ist der Begriff Digitalisierung allgegenwärtig. Die digitale Transformation stellt für KMU eine Chance dar, sich strategisch mit ihrem Geschäftsmodell, ihren Kunden, den angebotenen Services und Produkten, aber auch den eigenen Prozessen und den Mitarbeitenden auseinanderzusetzen. Es geht vor allem darum, sich zu vergegenwärtigen, wie das eigene KMU die Zukunft bewältigt und wie es digital fit

bleibt. Die grösste Herausforderung liegt in der intelligenten Nutzung von vorhandenen Daten, beispielsweise durch Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Die Digitalisierung ist inzwischen ein strategisches Top-Thema in allen Firmen. Was empfehlen Sie einem Unternehmen, das am Anfang der sogenannten digitalen Transformation steht? Starten Sie mit den strategischen Überlegungen. Denken Sie in Szenarien: Wo wollen Sie in fünf bis zehn Jahren stehen? Daten spielen eine wichtige Rolle: Die systematische Erfassung und Auswertung ermöglicht es Unternehmen, ihr Dienstleistungsangebot beträchtlich

auszubauen – im Maschinenbau beispielsweise im Bereich des vorausschauenden Unterhalts oder der Fernwartung. Wichtig ist auch, dass neue Innovationsprozesse etabliert werden. Dazu können Innovationsprogramme, die auf KMU zugeschnitten sind, genutzt werden. Und wie helfen Sie Unternehmen, auch für die Zukunft digital fit zu bleiben? Die Alliance und der NTN Innovation Booster Databooster haben das Ziel, Innovationen rund um datenbasierte Wertschöpfung in der Schweiz zu unterstützen. Der Databooster fokussiert sich auf die Gestaltung von datenbasierten Services für den Industrie-

Die systematische Erfassung und Auswertung ermöglicht es Unternehmen, ihr Dienstleistungsangebot beträchtlich auszubauen.

und Dienstleistungssektor. Dabei werden neue Methoden und Technologien aus dem DataScience-Bereich mit neuen Geschäftsmodellen und Dienstleistungskonzepten kombiniert. In interdisziplinären Teams werden Innovationsideen entwickelt und neue Ansätze getestet. Damit ermöglicht der Databooster den KMU den Zugang zu Wissen, um radikale Innovationen umzusetzen. Diese werden aus unterschiedlichen Perspektiven erarbeitet und die Lösungen bezüglich Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit bewertet. Ein Beispiel dazu? Für das Start-up CitizenTalk, das eine App für Entscheidungsfindungen entwickelt hat, war es entscheidend, für ihre Idee schnell die richtigen Forschungspartner zu finden. Dank dem Databooster ist dies gelungen – letztendlich erhielten sie von der Innosuisse Fördergelder für die wissenschaftlich fundierte Weiterentwicklung ihres Echtzeit-Algorithmus.


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#FOKUSMEGATRENDS

ARHUB • BRANDREPORT 5

Einbrüche proaktiv verhindern – mit der nächsten Generation von Sicherheitsanlagen Sicherheit in den eigenen vier Wänden sowie am Arbeitsplatz ist ein essenzielles Bedürfnis aller Menschen. Mit ihrer intelligenten Alarmanlage, die in der Lage ist, verdächtige Geräusche wahrzunehmen, erschliesst das Schweizer Unternehmen Arhub in diesem Feld ganz neue Möglichkeiten. Und das ist erst der Anfang.

Natalya Lopareva

CEO

W

as bewegt eine Person dazu, im Bereich der Alarm- und Sicherheitssysteme nach neuen Ansätzen zu suchen und innovative Technologien zu erforschen? «Glücklicherweise war es bei mir kein einschneidendes persönliches Erlebnis, das mich ins Themenfeld der Sicherheit führte», erklärt Natalya Lopareva. Vielmehr sei es ihr Background als Mathematikerin gewesen, die sie vor sechs Jahren dazu bewog, das Unternehmen Arhub zu gründen. Heute verfolgt die CEO das Ziel, durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz sowie neuartiger Sensor-Technologie die nächste Generation von Sicherheitssystemen zu lancieren und zu betreiben. «Dabei geht es uns vor allem darum, Einbrüche zu verhindern, bevor sich die Täterschaft Zutritt verschaffen kann», führt Lopareva aus.

gemeldet und, je nach Einstellung und Ausgangslage, direkt der zuständige Sicherheitsdienst informiert. Der Clou dabei: All dies ist mit nur einem einzigen, kleinen Device möglich. «Wir bezeichnen unseren Ansatz als proaktive Sicherheit, weil wir Einbrüche vor ihrer Durchführung verhindern und so Haushalte und Businesses nachhaltig schützen können.» Auf der Website von Arhub findet man eine Liste mit allen Betriebspartnern, bei denen man das smarte Device kaufen kann. Eine Innovation wächst weiter Natalya Lopareva ruht sich allerdings nicht auf ihren Lorbeeren aus, sondern arbeitet bereits an einer Weiterentwicklung der proaktiven Personensicherheit: Gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) entwickelt Arhub derzeit einen neuartigen Sensor, der es möglich macht, die Anwesenheit von

mehreren Menschen zu erkennen, egal ob sich diese bewegen oder nicht. Das finale Produkt soll gemäss Natalya Lopareva ebenfalls nur einige Zentimeter gross sein und mithilfe fortschrittlicher KI-Algorithmen durch Decken und Wände nach draussen «sehen» können.

Differenzierung zwischen einem Menschen und einem Tier machen zu können. Auch ein Ast im Wind werde nicht dazu führen, dass der Alarm erklingt. «Unser Sensor wird dereinst sogar die Absicht eines Menschen erkennen können», erklärt die Start-up-Chefin.

«Unsere neue Sensor-Generation ist in der Lage, die Anwesenheit von Menschen schon vor dem Gebäude zu erkennen und gegebenenfalls Alarm zu schlagen.» Auch dieses Gerät wird mit einem einzigen Sensor auskommen. Allerdings dürften sich die einen oder anderen nun besorgt fragen, ob das Gerät denn nicht immerzu Alarm schlägt – zum Beispiel dann, wenn die Nachbarskatze durch den Garten streift. «Solche Fehlalarme können wir durch die Verwendung von Machine Learning ausschliessen», beschwichtigt Lopareva. Dank des maschinellen Lernens sei das System intelligent genug, um die notwendige

Das Anwendungsspektrum des neuen Geräts ist enorm breit: Die Technologie lässt sich nebst dem Sicherheitsbereich auch ideal für Gebäudeautomatisierung, den Gesundheitssektor sowie die Überwachung in gefährlichen Umgebungen (wie etwa in Industrieanlagen) nutzen. Der Sensor kann unter anderem feststellen, ob die Lebenszeichen einer Person ausserhalb des normalen Bereichs liegen und im Ernstfall dann automatisch Hilfe aufbieten. Ein Vorhaben, das Anklang findet Die Vision von Natalya Lopareva wird nicht nur von den Forscherinnen und Forschern der ZHAW supportet, sondern seit März dieses Jahres auch von Innosuisse gefördert. Die schweizerische Agentur für Innovationsförderung kommt für den Personalaufwand der ZHAW auf. Für die Arhub-CEO ist die Unterstützung durch Innosuisse aber nicht nur aus finanzieller Sicht wertvoll. «Ihr Engagement bekräftigt uns auch darin, dass wir eine Idee verfolgen, die Sinn ergibt und das Leben der Menschen positiv beeinflussen kann.» Die neuartige Alarmanlage von Arhub soll im Jahr 2023 auf den Markt kommen.

Das klingt spannend – doch wie ist das möglich? Wer mit der Funktionsweise heutiger Sicherheitssysteme vertraut ist, weiss, dass diese eine Unmenge an Sensoren verwenden, um sowohl die Räumlichkeiten als auch die Zutritte wie Türen und Fenster zu überwachen. Das Problem dabei: Wenn diese Sensoren etwas detektieren, ist es bereits zu spät. Der Ansatz von Arhub ist da ganz anders ausgelegt. Durch den Einsatz von «akustischer Künstlicher Intelligenz» ist das Gerät von Arhub in der Lage, verdächtige Geräusche zu erkennen – und gegebenenfalls sofort Alarm zu schlagen. Gleichzeitig wird der Einbruch per Smartphone-Applikation

Weitere Informationen unter www.arhub.swiss

ARMASUISSE • BRANDREPORT

«Es ist essenziell, dass der Mensch die Kontrolle nicht verliert» Die Technologie stecke im militärischen und im zivilen Umfeld noch in den Anfängen, sagt Dr. Markus Höpflinger, Leiter Schweizer Drohnen- und Robotik-Zentrum VBS, armasuisse Wissenschaft und Technologie, im Interview. Das Potenzial sei deshalb noch lange nicht ausgeschöpft. Dr. Markus Höpflinger

Leiter Schweizer Drohnen- und RobotikZentrum VBS, armasuisse Wissenschaft und Technologie Herr Dr. Markus Höpflinger, der Krieg in der Ukraine sowie weitere aktuelle Konflikte zeigen, wie sich die Kriegsführung verändert und dabei auch kleinere Drohnen eine Schlüsselrolle spielen. Werden Kriege künftig nicht mehr von Soldaten, sondern durch bewaffnete Drohnen geführt? Tatsächlich können wir den Einzug von Robotern in die Armeen als einen militärischen Megatrend erkennen. In der modernen Kriegsführung sind Drohnen nicht mehr wegzudenken. In nur zehn Jahren stieg der Bestand der US-Streitkräfte an unbemannten Flugzeugen von 163 im Jahr 2003 auf knapp 11 000 im Jahr 2013. Bereits per 2019 sollen 95 Nationen über einen aktiven Bestand militärischer Drohnen verfügen. Doch sind Drohnen noch immer unter menschlicher Kontrolle und typischerweise ferngesteuert. Wir sehen aber, dass sich die Technologie, beispielsweise im Bereich der künstlichen Intelligenz, sehr schnell weiterentwickelt und das Möglichkeiten vorhanden sind, bewaffnete Drohnen autonomer einzusetzen. Es ist jedoch essenziell, dass der Mensch die Kontrolle nicht verliert. Bei der sogenannten smarten Kriegsführung mit bewaffneten Drohnen kommen auch ethische Fragen auf – wenn beispielsweise Angriffe aus der sicheren Distanz geflogen werden.

Ethische Fragen tauchen sehr schnell auf, auch ausserhalb eines bewaffneten Einsatzes von Drohnen. Und die Fragen sind sehr vielschichtig. Werden etwa Entscheidungen von einem Menschen an eine Maschine übergeben, stellt sich die Frage zum Umgang mit moralischen Dilemmas: Wie soll ein Rettungsroboter selbständig entscheiden, welche verwundete Person zuerst gerettet werden soll? Werden Roboter bewaffnet und mit einer gewissen Autonomie eingesetzt, entstehen zusätzliche ethische Risiken und Fragen, die heute grösstenteils noch nicht beantwortet sind. Welches Mindestmass an menschlicher Kontrolle über ein Waffensystem gegeben sein muss, damit die ethischen und völkerrechtlichen Anforderungen eingehalten werden können und die Verantwortung jederzeit geklärt ist, ist dabei eine der Kernfragen der Thematik.

Das Schweizer Drohnen- und RobotikZentrum des VBS (SDRZ VBS) unterstützt die Armee im Umgang mit diesem Thema. Dabei geht es aber nicht um defensive Kriegsszenarien, sondern primär um Anwendungen in der Katastrophenhilfe. Was leisten Drohnen und Roboter in diesem Bereich? Die Technologie steckt noch in den Anfängen – im militärischen wie auch im zivilen Umfeld. Die Anwendung der Robotik im Bereich der Katastrophenhilfe sehen wir vom SDRZ VBS respektive als armasuisse Wissenschaft und Technologie als grosse Chance, um Technologieentwicklungen rascher und gezielter voranzutreiben. Dies mit dem Ziel, dass Roboter früh und schnell in den Einsatz gebracht werden

können, um Menschenleben zu retten, aber auch die Rettungskräfte zu schützen und zu entlasten. Drohnen können uns beispielsweise durch Bildaufnahmen, der Erstellung von Karten oder durch Objekterkennung helfen, schnell ein gutes Lagebild zu bekommen. Bodenroboter können helfen, Personen zu suchen und zu versorgen, Brände zu löschen oder Trümmer aus dem Weg zu räumen. Dabei kann die Einsatzumgebung von Robotern praktisch beliebig komplex und gefährlich sein. Roboter haben den grossen Vorteil, dass sie in gefährliche Gebiete vorausgeschickt werden können und dadurch keine Menschenleben in Gefahr gebracht werden müssen. Gibt es weitere Einsatzmöglichkeiten im Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)? Grundsätzlich gibt es ein grosses militärisches Anwendungspotenzial für diverse Operationssphären, also am Boden, in der Luft, zu Wasser aber auch im elektromagnetischen Raum. Da sind einerseits die klassischeren militärischen Aufgaben, beispielsweise Führungsunterstützung, Aufklärung und Überwachung, Logistik, Abwehr von kleinen Drohnen, Störung und Täuschung oder auch Genieaufgaben. Andererseits gibt es diverse Aufgaben für das VBS, die nicht auf der Hand liegen, beispielsweise den Einsatz von Drohnen zur Tatbestandsaufnahme bei militärischen Verkehrsunfällen, zur Identifikation von invasiven Neophyten bis hin zur Detektion von Fehlern bei Photovoltaikanlagen. Das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft. Umso wichtiger ist es, vernetzt mit anderen Organisationseinheiten zusammenzuarbeiten und Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Damit leistet das SDRZ VBS als Bestandteil von armasuisse Wissenschaft und Technologie einen Beitrag für die aktuelle und zukünftige Sicherheit der Schweiz. www.ar.admin.ch


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6 NACHHALTIGKEIT

FOKUS.SWISS

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Gemeinsam in Richtung Nachhaltigkeit Das Swiss Green Economy Symposium zeigt seit 2013 an konkreten Beispielen, wie Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und NGOs gemeinsam zu mehr Wohlstand, zum Schutz der Umwelt und zu einem friedlicheren Zusammenleben beitragen können. Der gemeinsame Austausch treibt das gegenseitige Lernen voran. Innovative Lösungen werden diskutiert und Erfolgsrezepte geteilt. Durch den kritisch-konstruktiven Dialog wird die Nachhaltigkeit gemeinsam vorangebracht: ökonomisch, gesellschaftlich, ökologisch. Das diesjährige Symposium steht ganz unter dem Motto «Verantwortungsvoll und mutig zusammenarbeiten» und findet am 7. Und 8. September in Winterthur statt. Auch dieses Jahr diskutieren die Teilnehmenden im Theater Winterthur an Innovationsforen zu verschiedenen Themen. An diesen vertiefenden Fachtagungen erhalten sie konkrete Erfolgsrezepte. Hochkarätige Entscheider, Umsetzer und Innovatoren aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und NGOs zeigen, wie sie Herausforderungen zu erfolgreichen (Geschäfts-)Lösungen umwandeln, mit Mehrwert für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Profitieren Sie vom einzigartigen mehrdimensionalen SGES-Deep Networking. Das diesjährige Programm unter: www.sges.ch Dort können Sie sich auch anmelden und mehr über die Referent:innen erfahren.

2022

Nachhaltigkeit beginnt im eigenen Lebensraum Die Pandemie und die damit einhergehenden Lockdowns haben viele Menschen in der Schweiz zurück in die «eigenen vier Wände» gedrängt. Und auch künftig gehen Fachleute davon aus, dass immer mehr Leute im Homeoffice oder mobil arbeiten werden. Dadurch rückt die Relevanz von Nachhaltigkeit im Gebäudesektor sowie im Verkehr einmal mehr in den Fokus.

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enn die Schweiz ihre Klimaziele erreichen will, muss sie einen Wirkungshebel dringend bei den Immobilen ansetzen. Denn wie das Bundesamt für Energie festhält, verbraucht der hiesige Gebäudepark rund 45 Prozent des Endenergiebedarfs der Schweiz – und ist gleichzeitig verantwortlich für rund einen Drittel des inländischen CO2-Ausstosses. Ansätze, um Immobilen nachhaltiger zu machen, existieren zuhauf. Die Nutzung erneuerbarer Energien, die Verbesserung der bestehenden Wärmedämmung sowie die Verwendung neuer, energieeffizienterer Baumaterialien gehören unter anderem dazu. Im grösseren Kontext betrachtet gelten Konzepte wie die Verdichtung als wegweisend, weil das Bauen und Leben auf engerem Raum neuen Synergieeffekte erschliessen. Grosses Potenzial sowie mehr Freiraum als beim bestehenden Gebäudepark ergibt sich natürlich bei den Neubauten. Ein spannender Ansatz für ein nachhaltiges Haus der Zukunft, das ebenfalls dem Gedanken der Verdichtung Rechnung trägt, ist der Bosco Verticale, was übersetzt «vertikaler Wald» bedeutet. Dabei handelt es sich um ein Bauprojekt des italienischen Architekten Stefano Boeri, das in Mailand realisiert und 2014 mit dem Internationalen Hochhauspreis prämiert wurde.

Der begrünte Turm Was beim Bosco Verticale sofort ins Auge sticht und ihm auch seinen Namen eingebracht hat, ist die massive Begrünung der Gebäudefassade. Diese sorgt einerseits für einen willkommenen Farbklecks im sonst eher grauen, urbanen Umfeld. Andererseits erfüllen die Bäume, Sträucher und Kleinpflanzen des Bosco Verticale auch mehrere praktische Aufgaben. So wird etwa die Luft vor den Wohnungen von CO2 und Feinstaub gereinigt sowie die Räumlichkeiten im Sommer angenehm beschattet. Die Pflanzen bieten darüber hinaus einen effektiven Lärmschutz. Das Prinzip ist bestechend – und wäre grundsätzlich auch für die Schweiz geeignet: Eigentlich sollte ein weiterer Bosco Verticale im Westen der Stadt Lausanne entstehen. Doch ein Rechtsstreit zwischen lokalen Bauunternehmen verzögert das Projekt. Aber auch wenn es bis auf Weiteres keinen vertikalen Wald in der Schweiz geben wird, sind die Anstrengungen, unsere Lebens- und Arbeitsformen sowie die dafür benötigen Infrastrukturen nachhaltiger zu machen, in vollem Gange. Ein wichtiger Ansatz der Verdichtung sehen Fachleute in der flexiblen Raumnutzung: Das bedeutet, dass Lebensräume multifunktional geplant und genutzt werden. Was am Tag beispielsweise als Café

betrieben wird, lässt sich am Abend mit einigen Handgriffen zur Tanzschule umformen. Die Kinderkrippe wiederum wird zur Kleinbühne für Veranstaltungen und die Wäscherei verwandelt sich am Abend in eine kleine Bar. Die Idee hinter dieser Art von Verdichtung besteht darin, kleine Ökosphären zu schaffen, in denen sich Menschen aufhalten, leben und arbeiten. Lokal und nachhaltig. Elektrisch unterwegs Natürlich ist für einen nachhaltigeren Lebensstil nicht nur die Ausgestaltung unserer Ökosphären entscheidend, sondern auch die Art, wie wir uns zwischen diesen bewegen. Man kann daher nicht von nachhaltigen Lebensformen sprechen, ohne das Thema der E-Mobilität anzuschneiden. Und hier gibt es Positives zu vermelden: So entscheiden sich immer mehr Autolenkerinnen und Autolenker in der Schweiz für einen Wagen mit Elektro- oder Hybridantrieb. Und die Kurve zeigt nach oben. Wie der Verband «Swiss E-Mobility» schreibt, erreichte die Anzahl Neuverkäufe von E-Fahrzeugen 2019 zum ersten Mal den fünfstelligen Bereich. Per Ende 2020 wurde dieses Resultat nun beinahe verdoppelt – was zum zweiten Mal in Folge einen nationalen Rekord darstellt. Die 19 599 neuimmatrikulierten E-Fahrzeuge machen laut «Swiss E-Mobility»

einen Marktanteil von 8,3 Prozent der Neukäufe aus. Bei den Plug-In Hybriden (PHEV) konnte das Resultat gar verdreifacht werden: Zuzüglich der Hybride ohne Lademöglichkeit (HEV) sowie der Wasserstofffahrzeuge (FCEV) waren 2020 beinahe ein Drittel aller Neuwagen (27,9 Prozent) voll- oder teilelektrifiziert. Die Entwicklung der individuellen Mobilität geht damit klar in Richtung E-Antrieb. Und interessanterweise ist dieser Trend, wie die Expertinnen und Experten des Verbandes festhalten, anders als in den vergangenen Jahren nicht ausschliesslich auf Tesla zurückzuführen. Zwar bleibe das Model 3 mit deutlichem Abstand das beliebteste Elektroauto der Schweiz. Doch insgesamt musste Elon Musks Firma zum ersten Mal seit der Tesla-Markteinführung hierzulande einen Verkaufsrückgang hinnehmen (um 0,2 Prozent). Der Wettbewerb im elektrischen Fahrzeugsegment nimmt also an Fahrt auf und das Angebot wird breiter – die Nutzniesser davon sind die Kundinnen und Kunden. Ebenfalls bemerkenswert ist die Tatsache, dass 2020 nach langer Stagnation bei den leichten Nutzfahrzeugen ein signifikantes Wachstum verzeichnet werden konnte, mit einem Plus von 38,1 Prozent. Am grössten ist der Anteil der Elektroautos übrigens auf den Strassen des Kantons Zürich.

BRANDREPORT • PEAX AG

Gerüstet für die Zukunft mit dem digitalen Briefkasten Der digitale Briefkasten von Peax spart Zeit, steigert die Effizienz und schafft die nötige Übersicht – für Privatpersonen genauso wie für Unternehmen.

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ie physische Post – so ist man beim Luzerner Unternehmen Peax überzeugt – ist ein Relikt aus dem vordigitalen Zeitalter. In einer Zeit, in der die Digitalisierung unaufhaltsam auf dem Vormarsch ist und das Papier mehr und mehr aus unserem Alltag verschwindet, wirkt die physische Post, die täglich in unserem Briefkasten landet, tatsächlich ein wenig aus der Zeit gefallen. Kommt hinzu, dass wir ja ohnehin längst nicht mehr alle unsere Korrespondenz per Post zugeschickt bekommen. Gewisse Rechnungen erhalten wir per E-Mail. Andere Dokumente stehen in unserem E-Banking zum Download bereit oder sind auf anderen Plattformen hinterlegt. Bei so vielen verschiedenen Kommunikationskanälen wird es zunehmend schwierig und zeitintensiv, den Überblick zu behalten. Mehr als nur ein Briefkasten Dafür bietet der digitale Briefkasten von Peax eine bequeme Lösung – und zwar sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen. Mit dem Angebot von Peax ist es möglich, dass die physische Post im digitalen Briefkasten landet. Gemeinsam mit allen Dokumenten und Rechnungen aus dem E-Banking, den Mailprogrammen und Kundenportalen. Doch damit

nicht genug. Alle Dokumente und Briefe können im digitalen Briefkasten von Peax sortiert, zugeteilt und bearbeitet werden. So ist es beispielsweise möglich, Rechnungen direkt zu begleichen. Und zwar bei allen Schweizer Banken. Zudem können die bearbeiteten Dokumente sauber archiviert und getaggt werden, sodass sie bei Bedarf schnell wieder gefunden werden.

Auch Schnittstellen zu Buchhaltungsprogrammen und anderen Softwaresystemen werden gewährleistet. Spart Zeit, Geld und personelle Ressourcen Für Unternehmen ist der digitale Briefkasten der perfekte Einstiegspunkt in eine komplett digitale Administration. Denn so ist es nicht mehr nötig,

Dokumente einzuscannen oder gar abzutippen. Das spart Zeit, Geld und personelle Ressourcen. Aber auch für Privatpersonen ist das Angebot von Peax hilfreich. Gerade dann, wenn man längere Reisen unternimmt und trotzdem seine Post durchsehen will. Oder man kann die Dokumente, die für die Steuererklärung benötigt werden, sauber ablegen und im Bedarfsfall mit wenigen Klicks aufrufen. Und auch der obligate Poststapel in der Wohnung verschwindet und kann ab sofort digital mit wenigen Klicks abgearbeitet werden. Wer möchte, kann dies sogar unterwegs mit Hilfe der Peax-Apps für iOS und Android erledigen. Jetzt registrieren auf peax.ch


E I N E P U B L I K AT I O N VO N S M A RT M E D I A

#FOKUSMEGATRENDS

ENESPA AG • BRANDREPORT 7

Ökologisch investieren, Plastik reduzieren Man muss kein komplexes Portfolio aufbauen oder in die Welt vielschichtiger Finanzgebilde eintauchen, um mit Investitionen ein Zeichen für die Zukunft zu setzen. Denn das Schweizer Umwelttechnologie-Unternehmen Enespa AG bietet Aktien oder Obligationen zum Direktkauf, um in Eigenregie Forschung und Entwicklung im Bereich Kunststoffrecycling und Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.

Cyrill Hugi

CEO von Enespa

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eit Juli 2021 sind in der EU bestimmte Arten von Einwegplastikartikeln verboten. Zweifellos stellt dieser Entscheid ein wichtiges Signal dar, doch angesichts der weltweiten Flut an Kunststoffabfällen erst ein kleiner Schritt. Statista zufolge werden jährlich global 370 Millionen Tonnen Plastik produziert, das bis zur völligen Zersetzung zwischen 350 und 400 Jahren braucht. Gerade einmal 14 Prozent davon werden recycelt.

Neue Vision der Zukunft Trotz der vergleichsweise guten Schweizer Rückführungsrate werden gemischte Kunststoffabfälle zu wenig recycelt. Sie gelangen nachweislich in der Form von Mikroplastik in die Natur und den menschlichen Körper. Ihre Verbrennung setzt zudem grosse Mengen des Treibhausgases CO2 frei. Um dies zu vermeiden, müssen neue Wege gegangen werden, um einen zukunftsfähigen Umgang mit Kunststoffen zu etablieren. Die ökologisch und wirtschaftlich sinnvollste Lösung beinhaltet einen geschlossenen Kreislauf, der nicht auf Downcycling setzt, sondern gemischte Plastikabfälle energieeffizient, nachhaltig und CO2-emissionsarm in die Produktion rückzuführen vermag. Innovation und zugleich Lebenswerk Der heutige CEO von Enespa, Cyrill Hugi, beschäftigt sich bereits seit 20 Jahren mit Kunststoffrecycling durch Thermolyse: «Hinschauen kann jeder, ich hingegen unternehme etwas.» Enespa hat mit der Gründung der Enespa GRT Innovation GmbH einen weiteren Grundstein gelegt, um modulare Thermolyseanlagen zu entwickeln, die flexibel, dezentral oder in Clustern sowie skalierbar zum Einsatz kommen können. Von der Idee über die erste Testanlage bis heute haben Ingenieure und Hugi gemeinsam einen erstmals wirtschaftlichen Prozess konzipiert, um einen echten Plastikkreislauf Realität werden zu lassen. Das Inputmaterial, sprich die Kunststoffabfälle, werden in vorsortierten, gereinigten Ballen angeliefert. Der Plastik wird anschliessend unter Sauerstoffausschluss auf rund 450 Grad erhitzt. Das Material wird bei diesen Temperaturen gasförmig und die langen Molekülketten werden in ihre Grundbausteine gecrackt. Im anschliessenden Kondensationsprozess erhält man gezielt die gewünschten Produkte. Da das Verfahren in sich geschlossen ist, ist es annähernd CO2-neutral.

Die Anlage wird von eigenen Generatoren angetrieben, die mit den zehn bis fünfzehn Prozent an Restgasen des Prozesses betrieben werden. Das Endprodukt ist ein hochklassiges Paraffinöl, das erneut als Basismaterial zur Kunststoffherstellung dienen kann und bei Raffinerien auf reges Interesse stösst. Netzwerk und Innovation Die Enespa ist in der Branche gut vernetzt und besitzt aktuell drei Standorte. In Aalen befinden sich Forschung, Entwicklung und Produktion der Module, in Delitzsch entsteht gerade eine Recyclingproduktion und in Hoyerswerda ist die Ölveredelung in Betrieb. Folgen sollen sieben weitere Standorte sowie zusätzliche in der Schweiz. 2021 wurde die erste Anlage in Deutschland in Betrieb genommen und hat die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens bewiesen, indem es seither einen positiven Cashflow erwirtschaftet. Tatsächlich eignet sich der Prozess nicht nur zum Kunststoffrecycling. Mit einem adaptierten Verfahren kann ebenfalls Altöl gereinigt und wieder in den Kreislauf geführt werden. Ausserdem forscht die Enespa AG an der Herstellung von grünem Wasserstoff, der im selben Prozess gewonnen wird.

«Grün» investieren, Potenzial ausschöpfen, Plastikkreislauf wahrmachen

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Seit September 2021 werden 950 000 Private-Equity-Aktien zu einem Wert von aktuell 23 CHF pro Stück angeboten. Ende Jahr wird ein Aktienwert von ca. 30 CHF pro Stück erwartet. Der Börsengang ist für 2024 geplant. Eine Tokenisierung der Aktien ist in Arbeit. Obligationsanleihe zu 4,4 Prozent Jahreszins, vier Jahre, ab 1000 Franken Obligationsanleihe zu 5,5 Prozent Jahreszins, sieben Jahre, ab 50 000 Franken 17,6 oder 38,5 Prozent Rendite nach gesamter Laufzeit

Weitere Informationen unter enespa.eu

LOGOBJECT AG • BRANDREPORT

Die Einsatzplanung von morgen wird noch viel intelligenter Eine der grossen Herausforderungen für die Zukunft ist das Optimieren bestehender Prozesse und der Logistik. Die LogObject AG fördert ein dynamisches Prozessmanagement mit ausgeklügelter Software – für die Industrie, aber auch in den Bereichen Sicherheit und Kriminalitätsbekämpfung.

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ie lässt sich auch in «performancekritischen» Bereichen und Arbeitsfeldern eine hohe Effizienz erzielen? Wer einmal aufgeregt die Notrufnummer der Polizei gewählt hat, ahnt für ein oder zwei Sekunden – bis die Verbindung steht – vielleicht etwas von der Komplexität der Disposition bei Notfalleinsätzen. Die sogenannten «W-Fragen» - wer, was, wann, wo, wie viele –, die eigentlich dem Anrufenden gestellt werden, wirken hinter den Kulissen binnen Sekundenbruchteilen auch in die Gegenrichtung. Wie kommt wer und wann am schnellsten zum Einsatz? Wie werden kurze Anfahrten berechnet? Wie können an einem Punkt kurzfristig möglichst viele Wagen und Menschen zusammengezogen werden? Seit über zwei Jahrzehnten kombiniert die Schweizer Softwareschmiede LogObject wissenschaftliche Logistik-Methoden mit einer strategischen Softwarearchitektur. Das Ergebnis sind individualisierte Standard-Lösungen, die mit den verschiedensten Endgeräten funktionieren. «Wir sind nicht nur Experten bei komplexen Algorithmen, sondern auch beim Interface», sagt Sales & Marketing Manager Albert Schöppl lachend. «Denn viele meinen ja, dass Interfaces zu anderen Systemen am Ende die grosse Herausforderung sind. Genau das ist es aber bei uns nicht. Unsere Unternehmensgründer, die Gebrüder Roberto und Renato Rossi, sind nämlich mit Schnittstellenentwicklung auch gross geworden.» «Jeder einzelne Prozess zählt» Um die richtigen Menschen, vom Polizeibeamten bis zum Servicetechniker, und mit ihnen die richtigen Tools zur richtigen Zeit an die richtige Stelle zu bringen, braucht es ein tiefes Verständnis für dynamische Prozesse und Auftrags-Workflows. «Besonders jetzt in der Krise suchen viele Unternehmen händeringend nach Lösungen, um ihre Arbeitsabläufe zu verbessern und die Geschäfte zu optimieren», sagt Schöppl. «Deshalb sehen wir uns zunächst

einmal an, was da ist. Was braucht man vor Ort im Einsatz? Welche Menschen, Maschinen, Fahrzeuge, Tools? Auf dem zweiten Level geht es darum, was man in einer bestimmten Zeit und Region erreichen kann.» Der dritte Punkt sei schliesslich die konkrete Ressourcenplanung, die Aufgaben optimal managen und verteilen, und das meist automatisiert. »Unsere Lösungen«, so Schöppl, «sind dabei echte End-to-End-Lösungen, die mit intelligenten mobilen Apps hervorragend zusammenarbeiten.» Jede Aufgabe sei zwar anders, im Endeffekt zähle aber jeder einzelne Prozess. Dass die Herausforderung nicht unbedingt mit der Unternehmensgrösse wachse, meint Softwareentwickler Dr. Jérémy Decerle. «Auch ein Unternehmen mit nur 50 Mitarbeitenden kann eine Herausforderung sein, wenn bestimmte Leute plötzlich ausfallen oder besondere Rahmenbedingungen eintreten.» Jedes

Geschäft und jeder Betrieb benötigen eine andere Vorgehensweise. Allerdings, so Decerle, «bekommt man über die Jahre Erfahrungen aus vielen Bereichen und kann bestimmte Teile auch in andere Strukturen übertragen. Man sieht ja, was wo gut funktioniert und welche Herausforderungen bei Kunden ähnlich sind.» Wissen, wann der (Cyber-)Einbrecher kommt Momentan arbeitet LogObject an zwei neuen Softwareprodukten zur Verbrechensprävention. Einmal wird in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der ETH Zürich die Software PRECOBS, als Teil der digitalen polizeilichen Vorgangsbearbeitung myABI, überarbeitet, um noch gezielter Einbruchserien vorherzusagen. Dafür werden mit dem «NearRepeat-Prinzip» räumliche und zeitliche Daten sowie eine Auswahl an statistischen Vergangenheitsdaten

aus begangenen Einbrüchen verwendet. Die ZHAW baut hier unter anderem neue Qualitätsparameter und Goodness-of-Fit-Tests ein. Zeitgleich arbeitet die ZHAW mit LogObject an einer Schätzung der Dunkelziffer bei Wirtschaftsdelikten, auch im Cyberspace. Ziel: ein möglichst exakter Qualitätscheck zur Verhinderung von Verbrechen. Mit der Universität von Pisa wird zudem an einem Deep Neural Network geforscht, das Deep Learning mit zusätzlichen inneren Strukturen und dem Einfluss unterschiedlicher Datenquellen kreuzt, wobei auch Datenschutzkriterien eine Rolle spielen, etwa beim Informationsaustausch unterschiedlicher Kantone. Seine Expertise und langjährige Präsenz im «Blaulicht-Bereich» hat dem Schweizer Unternehmen in letzter Zeit mehrere grosse Erfolge beschert. Einmal wird LogObject ab dem Sommer für das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) die Integration der unterschiedlichen Alarm- und Einsatzsysteme vorantreiben. Als zweites werden die Prozessmanagementprofis bei einer grossen Polizeiorganisation in Deutschland demnächst ein neues Einsatzleitzentralensystem implementieren. Der alte Witz, dass die Polizei noch vor dem Täter am Einsatzort ist, könnte bald Realität werden. www.logobject.com Text Rüdiger Schmidt-Sodingen


E I N E P U B L I K AT I O N VO N S M A RT M E D I A

8 BRANDREPORT • FLUGHAFEN ZÜRICH AG

#FOKUSMEGATRENDS ©Flughafen Zürich AG

«Wir müssen Mobilität und Klimaschutz zusammendenken» Der grösste Schweizer Flughafen bekennt sich zum CO2-Netto-Null-Ziel mit der Ambition bis 2040, ohne Kompensationen. Emanuel Fleuti, Leiter Nachhaltigkeit und Umwelt der Flughafen Zürich AG, wurde vor kurzem für seine herausragende Führungsrolle bei der Förderung der «Airport Carbon Accreditation» und der Nachhaltigkeit von Flughäfen mit einem speziellen ACI Europe Award ausgezeichnet. Im Interview erklärt Fleuti, wie sich die Flughafen Zürich AG für die CO2-Neutralität in der Luftfahrt einsetzt.

Emanuel Fleuti

Head of Sustainability & Environment Flughafen Zürich AG

Herr Emanuel Fleuti, Sie arbeiten bereits seit 1990 als «Umweltschützer» am Flughafen Zürich. Wie sehr hat sich das Thema in den letzten Jahrzehnten verändert? Die Umweltprobleme haben sich über die Zeit verändert. Früher hatten wir vor allem Themen wie Gewässerschutz und Luftqualität. Heute geht es auch um neuere Themen wie Feinstaub oder die globale Herausforderung der CO2-Reduktion. Sie setzen sich stark dafür ein, dass die Flughäfen und die gesamte Luftfahrt CO2-neutral werden. Wo gibt es am meisten zu tun? Natürlich gibt es bei den Flugzeugen am meisten zu tun, denn sie verursachen im Flugbetrieb 90 Prozent der Emissionen. Das hält uns aber nicht davon ab, uns auch am Flughafen für eine starke Reduktion der eigenen Emissionen einzusetzen. So haben wir unseren CO2-Ausstoss seit 1991 bereits um rund einen Drittel reduziert und streben an, bis 2040 auf Netto-Null zu kommen.

Was sind die konkreten Hebel, die Sie am Flughafen selbst in Bewegung setzen können? Als Immobilienbetreiberin setzen wir auf Erneuerungen und Sanierungen aller Anlagen. Ein weiterer wichtiger Schritt ist auch der Wechsel zu erneuerbaren Energien beim Betrieb von Maschinen und Fahrzeugen. Die Elektrifizierung unserer Fahrzeuge steht hier ganz oben auf der Liste. Auch bei Planung und Bau von neuen Gebäuden oder Ersatzneubauten achten wir sehr auf die Energieeffizienz. Erst kürzlich wurde der Circle dafür ausgezeichnet. Mit Wasserstoff oder Strom betriebene Nutzfahrzeuge, BiogasAnlagen: Was hat das grösste Nachhaltigkeitspotenzial am Flughafen? Das grösste Potenzial liegt in der Vermeidung. Jede Energie oder jeder Schadstoff, den wir nicht brauchen oder ausstossen, bewirkt die grösste Effizienz. Ein grosses Potenzial sehe ich auch in der Nutzung von Erdwärme. So lässt sich ins Gebäude eingetragene Wärme im Sommer im Untergrund speichern und im Winter holen wir sie wieder hoch. Das nutzen wir bereits bei unserem Dock E und im Circle. Das nächste Ziel sehen wir bei den Brennstoffen, etwa bei Biogas oder synthetischem Gas. Photovoltaik-Anlagen sind ebenfalls wichtig und richtig. Bei unserem neuen Dock A, das wir planen, wird die PV-Anlage auf dem Dach rund zwei Drittel des jährlichen Strombedarfs des Gebäudes produzieren.

Bei der Luftfahrt sind die synthetischen Kraftstoffe, beispielsweise synthetisches Kerosin, der wichtigste Hebel? Ja, die erneuerbaren Treibstoffe, die kein fossiles CO2 ausstossen, sind natürlich der wichtigste Hebel. Die sogenannten Sustainable Aviation Fuels (SAF) die heute bereits im Einsatz sind, sind aus Biomasse hergestellt, vor allem aus Alt-Speiseöl und Schlachtabfällen. Für das Netto-Null-Ziel sind aber vor allem die synthetischen Treibstoffe entscheidend. Sie werden aus erneuerbarer Energie und CO2 aus der Atmosphäre produziert, aus unerschöpflichen Quellen also. Synthetisches Kerosin ist noch sehr teuer, aber es wird mit Nachdruck daran geforscht und entwickelt. Nebst den Kraftstoffen wird aber auch stetig in verbesserte Flugzeugtechnologien investiert: Ein Flugzeug mit der neuesten Triebwerkgeneration senkt den Verbrauch pro Passagier um 20 bis 25 Prozent gegenüber dem Vorgängermodell.

den Nachteil, dass sie der Luftfahrt Geld entzieht – Geld, das die Luftfahrt für Investitionen in alternative Flugtreibstoffe und effizientere Flugzeuge einsetzen sollte, die die Transformation zu Netto-Null benötigt.

Sie begrüssen den Vorschlag des Bundesrates für eine Beimischpflicht. Warum? Wichtig ist, dass wir beim Problem ansetzen. Das Problem ist der fossile Treibstoff, nicht das Fliegen per se. Die Beimischpflicht führt natürlich auch zu höheren Flugpreisen, weil die Fluggesellschaften verpflichtet werden, den noch teuren erneuerbaren Treibstoff einzukaufen. Aber sie hat einen entscheidenden Vorteil: Das Geld kommt direkt dem klimafreundlichen Fliegen zugute. Eine Flugticketabgabe hat dagegen

Braucht die Luftfahrt mehr Regularien oder Vorschriften, um schneller umzustellen? Die Luftfahrt ist bereits sehr stark reguliert. Die grosse Herausforderung liegt in der internationalen Ausgestaltung eines Regelwerks. So wie das Richtlinienpaket «Fit for 55» der EU, das von uns unterstützt wird. Nationale Alleingänge bringen nichts. Es braucht die Anstrengung aller Marktteilnehmenden, aber auch geschickte regulatorische Anstösse. Die Beimischpflicht kann so eine Initialzündung sein, die neue Massnahmen in Gang setzt, die später weniger Regularien benötigen.

ZIEL IN DER LUFT Unterstützung der Luftfahrt zur Erreichung des Netto-Null-Ziels bis 2050

IN DER LUFT

Massnahmen der Flughafen Zürich AG: FLUGZEUGE Sustainable Aviation Fuels

Neue Flugzeugtechnologien

• stellt sicher, dass SAF am Flughafen Zürich verfügbar sind, durch Etablierung Lieferkette, Abbau regulatorischer Hürden etc. • ist Kompetenzstelle für SAF unter Partnern in der Schweiz

SAF

Effizientere Flugrouten

Engagement fürs Klima

Nachhaltige Kraftstoffe biogen / synthetisch

Flughafen Zürich AG

Nachhaltige Treibstoffe

Kürzere Rolldistanzen im Pistensystem

Erneuerbare Energie Photovoltaik, Geothermie

GEBÄUDE FAHRZEUGE

AM FLUGHAFEN

• setzt sich ein für eine SAF-Beimischpflicht im CO2-Gesetz • setzt sich ein für optimierte Flugrouten und kürzere Rolldistanzen, z. B. durch Pistenverlängerungen

Effizientere Flugzeugabfertigung

Nachhaltige Brennstoffe

• unterhält ein starkes internationales Partnernetzwerk

ZIEL AM FLUGHAFEN Netto-Null Treibhausgasemissionen ohne Kompensationen, Ambition bis 2040 Massnahmen der Flughafen Zürich AG: • hat Absenkpfad definiert, priorisiert nach: 1. weniger Verbrauch bei Gebäude, Fahrzeugen, Maschinen 2. mehr Effizienz, z. B. bei Leuchten und Lüftungsanlagen 3. Substitution: fossilfreie Energie und Produkte • setzt auf nachhaltige Bauweise, z. B. nachhaltige Baustoffe und Recycling • bisher erreicht: rund ⅓ Emissionsreduktion seit 1990 in absoluten Werten

Wie können Sie als Flughafen die Nutzung der «Sustainable Aviation Fuels» mittelfristig unterstützen? Als Flughafen haben wir mit Treibstoff nicht direkt zu tun. Wir verkaufen ihn nicht, wir handeln nicht mit ihm. Aber wir können trotzdem Einfluss nehmen, indem wir notwendige Prozesse etablieren, nötige Einfuhren oder Verwaltungsvorgänge hinsichtlich Zoll und Import mitentwickeln oder erleichtern. Wenn auf der einen Seite Nachfrage da ist und auf der anderen Seite ein Angebot, dann können wir das aktiv fördern – auch ohne, dass Monopole entstehen. Kurzum: Wir können die wichtigen Akteure zusammenbringen, um die Verwendung von SAF voranzutreiben.

Was wünschen Sie sich über die Schweizer Grenzen hinweg? Wir brauchen eine internationale Zusammenarbeit. Das Problem hört nicht an der Grenze auf. Wir brauchen echte Lösungen. Ich habe gerade wieder dieses Schlagwort «Holy Trinity» gehört – man will alles, sofort und billig. Das funktioniert bei Umweltproblemen aber nicht. Wir müssen Mobilität und Klimaschutz unbedingt zusammendenken. Mobilität ist nicht das Problem, im Gegenteil. Sie kann sogar massgeblich zur Problemlösung beitragen, weil sie Menschen und Ideen zusammenbringt. Der Flughafen Zürich wurde 2021 zum 19. Mal als «führender Flughafen Europas» ausgezeichnet. Werden die Parameter für so einen Preis immer vielfältiger, weil auch die Passagiere mehr auf Umweltoder Nachhaltigkeitsaspekte achten? Ich bin eher skeptisch, dass Passagiere vor Ort, wenn sie mit dem Einchecken, mit dem Gepäck oder der Familie beschäftigt sind, auf nachhaltige Elemente achten. Aber das Bewusstsein dafür steigt – und das begrüsse ich. Mittlerweile gibt es für Gebäude und alle nachhaltigen Lösungen an Flughäfen eigene Wettbewerbe und Preise. Und da wollen wir auch weiterhin als Nachhaltigkeits-Champion ganz vorne mit dabei sein. www.flughafen-zuerich.ch


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#FOKUSMEGATRENDS

AVIVA INVESTORS • BRANDREPORT 9

Für alle, die in echte Nachhaltigkeit investieren wollen Das Thema «Nachhaltigkeit» rückt in der Finanz- und Investment-Welt immer stärker in den Fokus. Bei Aviva Investors nimmt man sich einer Thematik an, die trotz ihrer enormen Relevanz noch vergleichsweise wenig Beachtung erfährt: die Antibiotika-Resistenz. Wir fragten nach, warum dieses brennende Gesundheitsthema auch ein wichtiges Feld für Anleger:innen darstellt. Interview mit Abigail Herron, Global Head of ESG Strategic Partnerships, Sustainable Finance Centre for Excellence, Aviva Investors Abigail Herron

Global Head of ESG Strategic Partnerships, Sustainable Finance Centre for Excellence, Aviva Investors Abigail Herron, was kann man sich unter dem Thema «AntibiotikaResistenz» genau vorstellen? In immer mehr Bereichen des täglichen Lebens zeigt sich, dass die Wirksamkeit von Antibiotika abnimmt. Das ist hochgradig problematisch, denn diese Arzneimittel sind für unser modernes Gesundheitssystem essenziell. Leider fördern wir durch ihren übermässigen Gebrauch das Auftreten arzneimittelresistenter Bakterien-Stämme. Und da Antibiotika so stark präsent ist, werden immer mehr Bakterien exponiert. Dies hat zur Folge, dass die widerstandsfähigsten überleben und sich vermehren. Welche Konsequenzen bringt dies mit sich? Drastische. Lassen Sie mich ein Beispiel machen: In den meisten Fällen kann man bakterielle Infektionen mit Antibiotika behandeln. Doch durch die Zunahme der Resistenzen werden immer mehr etablierte Medikamente wirkungslos. Dementsprechend können Infektionen wie Blasenentzündungen plötzlich lebensbedrohliche Ausmasse annehmen. Gleiches gilt für Wunden, die im Rahmen operativer Eingriffen entstehen. Somit können vermeintliche Routineeingriffe wie das Einsetzen künstlicher Hüftgelenke, Kaiserschnitte sowie Chemotherapien plötzlich äusserst gefährlich werden. Nebst dem Medizin-Sektor werden Antibiotika auch in der Lebensmittelbranche verwendet. Exakt, in der Nutztierhaltung ist das Verabreichen von Antibiotika weitverbreitet und wird prophylaktisch eingesetzt, um die Tiere vor Infektionen zu schützen, besonders in der Industrielandwirtschaft. Resistente Keime können dieses System komplett aus dem Gleichgewicht bringen, was weitreichende Auswirkungen auf unsere Gesellschaft hat. Die industrielle Tierhaltung kann schlimmstenfalls gar zu einem «Super-Spreader» für resistente Superkeime werden. Dieses Problem betrifft uns alle und ist von seiner Tragweite her vergleichbar mit dem Klimawandel, wenn es um potenzielle Todesopfer geht: Kürzlich berichtete eine internationale Experten-Gruppe im Fachmagazin «The Lancet», dass allein im Jahr 2019 weltweit mehr als 1,2 Millionen Menschen unmittelbar an einer Infektion mit

einem Antibiotika-resistenten Erreger starben. Und bei fast fünf Millionen weiteren Todesfällen sei eine solche Infektion zumindest mitverantwortlich für das Versterben gewesen. Das Problem ist massiv, und dennoch wird viel zu wenig darüber gesprochen. Wie haben Sie Zugang zu diesem Thema gefunden? Ich wurde 2016 durch einen investigativen BBCBeitrag auf die Gefahr der Antibiotika-Resistenz aufmerksam gemacht. Mir klappte im wahrsten Sinne des Wortes die Kinnlade herunter. Dies auch, weil mir naiverweise bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst gewesen war, wie viele Antibiotika-Arzneien wir nutzen, um unsere günstige Fleischproduktion aufrechtzuerhalten. Aufgrund seiner enormen gesellschaftlichen Relevanz hat das Thema selbstverständlich auch tiefgreifende Auswirkungen auf unsere Investitionen im Gesundheits- und Medtech-Sektor. Was haben Sie daraufhin unternommen? Ein erster wichtiger Schritt bestand für uns darin, auf die Dringlichkeit des Themas aufmerksam zu machen und ihm eine grössere Reichweite zu verschaffen. Zu diesem Zweck riefen wir die allererste Investorenveranstaltung zu Antibiotika ein und veranstalteten eine vielbeachtete Konferenz, die unter anderem eine Grundsatzrede des ehemaligen Vorsitzenden von Goldman Sachs Asset Management, Lord Jim O’Neill, umfasste. Dieser leitete auch die Überprüfung der Antibiotikaresistenz durch die britische Regierung. Im gleichen Jahr publizierten wir während der «World Antibiotic Awarenss Week» einen Guide für Anleger:innen zum Thema und suchten aktiv den Dialog zu grossen Food-Firmen, darunter internationale Fast-Food-Ketten. Von diesen haben wir verbindende Zusagen erhalten, dass man sich in diesem Feld engagieren werde. Auch auf anderen Ebenen ist international Bewegung auszumachen, hinsichtlich des Themas Antibiotika-Resistenz. Suchten Sie auch den Kontakt zu Pharmaunternehmen? Absolut, doch das Hauptproblem besteht darin, dass die wirtschaftlichen Argumente für die Entwicklung neuer Antibiotika nicht gegeben sind. Es lohnt sich finanziell für die Unternehmen ganz einfach nicht. Wir realisierten daher schnell, dass wir die politischen Entscheidungsträger dazu animieren mussten, die ungünstige Ausgangslage zu verbessern und neue marktwirtschaftliche Reize zu setzen. Wir erkannten, dass man Herausforderungen von solcher Tragweite nur begegnen kann, indem grosse Investorenkoalitionen sowie Steuerungs-Initiativen geschaffen werden, welche die

Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern fördern. Hier lassen sich glücklicherweise erste entscheidende Erfolge verbuchen. Welche wären das konkret? Im Januar 2020 lancierten das britische Ministerium für Gesundheit und Soziales, die FAIRR-Initiative, die «Access to Medicine Foundation» sowie «Principles for Responsible Investment» am Weltwirtschaftsforum in Davos die «Investor Action on AMR». Dabei handelt es sich um ein fünfjähriges Projekt, welches darauf abzielt, die Antibiotika-Resistenz auf die Tagesordnung von Investorinnen und Investoren zu setzen. Um dieses Bestreben zu stärken, machte Aviva Investors seinen Einfluss geltend, um die Finanzminister der G7-Staaten davon zu überzeugen, sich zur Zusammenarbeit mit Investoren, politischen Entscheidungsträgern sowie Unternehmen zu verpflichten. Die Bereitschaft zur Kooperation zwischen Politik, Gesundheitsbranche und Investment-Sektor ist ein wichtiger Schritt. Was können Anlegerinnen und Anleger nun konkret unternehmen, um zu den gemeinsamen Zielen beizutragen? Wir raten allen, die in den Kapitalmarkt investieren, Koalitionen wie dem «Investor Action on AMR» beizutreten und dessen Ziele mitzutragen. Zu diesem Zweck sollte man den Finanzinstituten und Investment-Anbietern kritische Fragen stellen, zum Beispiel, ob die eigenen finanziellen Mittel in Firmen und Sektoren investiert werden, die sich der Reduktion von Antibiotika-Resistenz verschrieben haben. Natürlich kann man sich diesbezüglich jederzeit an unsere Fachleute wenden, die zu diesen Themen sowie den damit einhergehenden Chancen bewandert sind. Aktuelle Beispiele belegen, dass viele Regierungen sowie multilaterale Organisationen die Dringlichkeit des Problems erkannt haben und das Engagement vonseiten der Investor:innenen absolut begrüssen würden. Das ist wichtig, denn wir haben wirklich keine Zeit zu verlieren. Welches sind die künftigen Meilensteine in diesem Handlungsfeld?

Das Jahr 2024 wird sehr relevant sein. Dann nämlich müssen die UN-Mitgliedsstaaten aufzeigen, welche Massnahmen sie im Rahmen ihrer Fünfjahres-Pläne umgesetzt haben. Es wird interessant sein zu sehen, welche neuen ökonomischen Modelle zur Förderung neuer Ansätze im Bereich der Antibiotika-Arzneien geplant sind. In England verfolgt man beispielsweise neu den «Netflix-Ansatz», der sich vielversprechend zeigt. Was bedeutet das genau? In den letzten 30 Jahren wurden so gut wie keine neuen Antibiotika entwickelt, weil es sich, wie gesagt, finanziell nicht auszahlt. Nun wird der Ansatz erprobt, dass englische Krankenhäuser eine Art AntibiotikaFlatrate bezahlen, unabhängig davon, wann und wie viel der Arznei sie verabreichen. Das soll dazu führen, dass der Cashflow der herstellenden und forschenden Unternehmen gewährleistet bleibt – und sich die Entwicklung in diesem Feld wieder lohnt. Über Aviva Investors Das Unternehmen ist ein weltweit agierender Asset Manager mit umfangreicher und fundierter Fachkompetenz in allen wesentlichen Anlageklassen. Das Unternehmen betreibt weltweit zwölf Standorte und ist unter anderem spezialisiert auf nachhaltiges Investment. Zu diesem Zweck wird ein spezialisiertes Team von mehr als 30 ESGAnalyst:innen sowie ein paralleles Exzellenzzentrum für nachhaltige Finanzen betrieben. Diese konzentrieren sich auf die Änderung der politischen Landschaft, um die grössten Marktversagen anzugehen, wie etwa den Klimawandel. Neben dem Klimawandel und der CO2-Reduktion sind auch aufkommende Themen wie die Antibiotikaresistenz wichtige Faktoren für Aviva Investors. Weitere Informationen unter www.avivainvestors.com

Dies ist eine Marketingbotschaft: Sofern nicht anders angegeben, ist die Quelle aller Informationen Aviva Investors Global Services Limited (AIGSL). Sofern nicht anders angegeben, sind alle Ansichten und Meinungen die von Aviva Investors. Sie sollten nicht als Hinweis auf eine Renditegarantie aus einer von Aviva Investors verwalteten Anlage oder als Beratung jeglicher Art angesehen werden. Die hierin enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die als zuverlässig erachtet werden, wurden jedoch nicht unabhängig von Aviva Investors verifiziert und es wird nicht garantiert, dass sie korrekt sind. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein Hinweis auf die Zukunft. Der Wert einer Anlage und etwaige Erträge daraus können sowohl fallen als auch steigen, und der Anleger erhält möglicherweise nicht den ursprünglich investierten Betrag zurück. Nichts in diesem Material, einschliesslich aller Verweise auf bestimmte Wertpapiere, Anlageklassen und Finanzmärkte, ist als Beratung oder Empfehlung jeglicher Art gedacht oder sollte als solche ausgelegt werden. Einige der gezeigten Daten sind hypothetisch oder prognostiziert und treten möglicherweise aufgrund von Änderungen der Marktbedingungen nicht wie angegeben ein und sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Dieses Material ist keine Empfehlung zum Verkauf oder Kauf einer Anlage. In Europa wird dieses Dokument von Aviva Investors Luxembourg S.A. herausgegeben. Eingetragener Sitz: 2 rue du Fort Bourbon, 1st Floor, 1249 Luxembourg. Beaufsichtigt von der Commission de Surveillance du Secteur Financier. Ein Aviva-Unternehmen. In der Schweiz wird dieses Dokument von Aviva Investors Schweiz GmbH herausgegeben.


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10 BRANDREPORT • NACORA INTERNATIONAL INSURANCE BROKERS GROUP

#FOKUSMEGATRENDS

Beim maritimen Transport Verantwortung für die Natur übernehmen Nacora International Insurance Brokers entwickelt und lanciert das erste weltweite Transportversicherungsprodukt mit Schutzprogamm zur Erhaltung maritimer Lebensräume.

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ie Warentransportversicherung hat eine lange Tradition. Erste Verträge sind bereits aus dem antiken Griechenland und früher bekannt. Mit der Etablierung des Versicherungsmarktes Lloyds of London im 17. Jahrhundert erfolgte die kontinuierliche Entwicklung einer Versicherungspraxis, einhergehend mit der Entwicklung des Welthandels. Heute werden 90 Prozent der Tonnage der weltweit transportierten Güter über den Seeweg abgewickelt. Daraus ergibt sich sowohl eine historische und zukünftige Verantwortung. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden und ein globales Interesse an diesem «Corporate Funding»Modell zu wecken, führt die zum Kühne + Nagel Konzern gehörende Versicherungsgruppe Nacora International Insurance Brokers, (www.nacora.com) mit Sitz in Schindellegi SZ das erste Modell zum Erhalt maritimer Lebensräume ein. «Im Jahr des 50-jährigen Firmenjubiläums genau das richtige Signal», so der Geschäftsführer der Nacora, Steffen Bergholz. Als globaler Spezialanbieter von Transportversicherungen wird Nacora mit seinen Produkten in Partnerschaft mit der Marine Megafauna Foundation (MMF) Projekte zur Erhaltung der maritimen Flora und Fauna unterstützen. Dabei geht es um Warensendungen, welche über das digitale Buchungssystem e-insurance vermittelt und bei der Axa XL sowie der Zürich Insurance Company in über 50 Ländern mit jedem Versicherungsabschluss platziert werden. Beide Versicherungsgesellschaften sind mit sehr gutem Financial Ranking gezeichnet. Diese Nacora-Initiative trifft auf ein starkes Engagement und die Beteiligung aller Partner der an der Logistikkette Beteiligten, d.h. der Verlader, die sich bewusst für eine nachhaltige Transportversicherung entscheiden, wenn sie ihre Fracht bei dem führenden Logistikdienstleister Kühne + Nagel buchen. Otto Schacht, Executive Vice President Sea Logistics bei Kühne + Nagel, erklärt: «Dieses innovative Transportversicherungsprodukt im Dienstleistungsangebot von Kühne + Nagel ergänzt perfekt bestehende und zukünftige Aktivitäten zur Nachhaltigkeit. Es ermöglicht in integrierter Weise allen Parteien eines Transportes, die Natur, welche dazu genutzt wird, wiederherzustellen und zu schützen. Mit diesem Modell kann die Versicherungswirtschaft unternehmerisch einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung der Meeresschutzprojekte der Marine Megafauna Foundation leisten.

«Weitaus wichtiger ist jedoch, dass dieses Modell der bewussten Beteiligung von Unternehmen an der Erhaltung von Arten, dem Schutz von Lebensräumen und der Erhöhung der Resistenz der Flora und Fauna möglichst viele Nachahmer findet», sagt Steffen Bergholz. Jede Dienstleistung, jedes Produkt kann aktiv einen Beitrag zu Projekten der Naturerhaltung leisten, ohne dass dies zur Belastung der Konsumenten oder Unternehmen führt. Unterstützt werden insbesondere MMF-Projekte gegen Überfischung und gefährliche Fischereipraktiken, der Verringerung der Belastung durch Plastikartikel im Meer, dem Schutz der Lebensräume grosser maritimer Lebewesen als auch der Forschung zur Verbesserung der Resistenz dieser Ökosysteme. Das MMF bezeichnet das als «True Corporate Nature Responsibility». Die Marine Megafauna Foundation (MMF) (www.marinemegafauna.org) ist eine Non-ProfitOrganisation, die sich der «Rettung der Ozeanriesen vor dem Aussterben» verschrieben hat.

Die Hauptziele des MMF sind der Schutz der biologischen Vielfalt der Meere (und insbesondere der Schutz bedrohter mariner Megafauna-Populationen), die Einrichtung oder Ausweitung wichtiger Meeresschutzgebiete (MPA) sowie die Aufklärung und Einbindung lokaler Gemeinschaften und Interessengruppen in ihre Naturschutzmission. Ihr erstes Projekt startete 2003 in Mosambik. Seit 2012 ist sie als internationale Wohltätigkeitsorganisation in Kalifornien, USA, registriert. Ihr Hauptziel ist es, auf der Grundlage intensiver Forschung nachhaltige Lösungen für die Erhaltung der Arten zu entwickeln. Sie nutzt multidisziplinäre wissenschaftliche Ansätze und modernste Technologien in Kombination mit innovativen Feldforschungstechniken. MMF-Teams sammeln detaillierte Informationen über gefährdete Meeresarten, von Manta Rochen bis zu Wal Haien, in einigen ihrer wichtigsten kritischen Lebensräume auf der Erde. Die MMF-Organisation wurde aus der Überzeugung heraus gegründet, dass

Leidenschaft und nachhaltiger Einsatz zu Massnahmen und dauerhaften Veränderungen führen. Das Mantra der Meeresbiologen ist einfach: «Global denken, aber lokal handeln.» Zu diesem Zweck setzen sich die Wissenschaftler:innen weiterhin für den internationalen Schutz der Natur ein, aber insbesondere durch lokale Projekte in ausgewählten Ländern streben sie dauerhafte Veränderungen in kleinem Massstab an. Das MMF ist dafür bekannt, dass es ehrgeizige Fallstudien in Entwicklungsländern durchführt, um wertvolle Präzedenzfälle für die erfolgreiche Bewirtschaftung der Meeresfauna und -flora auf der ganzen Welt zu schaffen und eine neue Generation von Naturschützer:innenn und Biolog:innen zu inspirieren, die diese Aufgabe übernehmen. Die MMF ist der Überzeugung, durch die Stärkung und Einbeziehung der einheimischen Bevölkerung vor Ort in den Projektländern nachhaltigere Ergebnisse zu erzielen. Viel zu oft stehen Ausländer:innen an der Spitze von Projekten, die aus dem einfachen Grund scheitern, weil ihr Ansatz nicht die Ausbildung oder Unterstützung lokaler Gemeinschaften einschliesst, die lokale Kultur oder Traditionen nicht berücksichtigt oder es versäumt hat, Schulungsprogramme zu entwickeln, um Kapazitäten für zukünftige Bemühungen aufzubauen. Die gut ausgebildeten, hochqualifizierten Teams des MMF geben das Wissen, die Erfahrung und die Unterstützung an die Gemeinschaft vor Ort weiter, um einen dauerhaften Wandel zu bewirken. Übernehmen wir Verantwortung für die Natur, die wir für unsere wirtschaftlichen Ziele nutzen. Schützen wir Sie und bewirken gemeinsam etwas Neues – www.nacora.com/nacora-blue!


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#FOKUSMEGATRENDS

KAPERSKY • BRANDREPORT 11

Für eine sichere digitale Welt Unsere Welt wird immer komplexer, aber eine Sache bleibt konstant: Kaspersky setzt sich dafür ein, Kunden auf der ganzen Welt vor Cyberbedrohungen zu schützen – mit Transparenz und Zuverlässigkeit. Die Globale Transparenzinitiative von Kapersky hat in der Branche Maßstäbe für digitales Vertrauen gesetzt.

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er anhaltende Krieg in der Ukraine hat die Welt, wie wir sie kennen, erschüttert. Neben dem menschlichen Leid im Kriegsgebiet spüren wir alle die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Auswirkungen. Auch das globale Cybersicherheitsökosystem, das jahrelang auf Vertrauen und Zusammenarbeit aufgebaut wurde, ist durch den geopolitischen Konflikt gefährdet. Als internationales Unternehmen ist Kaspersky davon überzeugt, dass eine sichere digitale Welt nur durch gemeinsame Anstrengung möglich ist und auf Dialog, Expertise und Transparenz beruhen muss. In diesem Sinne wird Kaspersky immer das tun, was sie am besten können: Die Cybersicherheit aller gewährleisten – mit Transparenz, Professionalität sowie den besten Lösungen und Services. Bewiesene technologische Expertise und umfassende Threat Intelligence Die Produkte zählen zu den besten der Welt. Zwischen 2013 und 2021 wurden sie insgesamt 741 unabhängigen Tests und Bewertungen unterzogen. In diesem Zeitraum wurden Kaspersky-Lösungen 518 Mal mit dem ersten Platz ausgezeichnet, 612 Mal erhielten sie Top-Drei-Platzierungen. Diese Ergebnisse belegen die technische Exzellenz der Lösungen und Services.

IT-Sicherheitsbedrohungen ist dementsprechend eine Mammutaufgabe. Threat Intelligence bietet umfassende Einblicke in die Bedrohungslandschaft und ermöglicht es Unternehmen, Risiken zu antizipieren. Deshalb bietet Kaspersky derzeit Unternehmen und Organisationen einen kostenfreien Zugang zum Kaspersky Threat Intelligence Ressource Hub. Der leistungsstarke Service unterstützt die Suche in verschiedenen Daten-Quellen in einer einzigen Benutzeroberfläche. Durch eine Echtzeitsuche können Kunden Informationen aus allen Datenbanken abrufen, einschließlich APT-, Crimeware-, ICS- und «Digital Footprint Intelligence»-Berichten, Profile bestimmter Akteure sowie aus Quellen des Dark Web, Surface Web und validierten OSINT IoCs (Open Source Intelligence Indicators

of Compromise). Der kostenfreie Zugang wird zunächst für einen Monat gewährt. Sollte es die Situation erfordern, eventuell auch darüber hinaus. Schaffung von Cybersicherheitsbewusstsein Kasperskys Mission ist es, eine sichere digitale Welt zu schaffen. Sie engagieren sich sowohl global als auch lokal für Cybersicherheit und arbeiten daher mit internationalen Strafverfolgungs- und Regierungsorganisationen wie Interpol im Kampf gegen Cyberkriminalität zusammen. Darüber hinaus setzen sie sich seit vielen Jahren für die Schaffung von Cybersicherheitsbewusstsein ein; sie sensibilisieren, schulen und unterstützen Verbraucher, Unternehmen und öffentliche Organisationen weltweit. Denn selbst die fortschrittlichsten Abwehrmechanismen greifen nicht, wenn der Mensch die Schwachstelle im System ist.

Neben der technologischen Schutzkomponente ist Kaspersky besonders auf die Threat Intelligence stolz, die auf 25 Jahren Erfahrung in der Suche, Erkennung und Bekämpfung von Cyberbedrohungen sowie auf globalen Daten beruht. Kaspersky Threat Intelligence hilft dabei, komplexe Bedrohungen in Unternehmen aufzudecken, indem sie proaktive Techniken zur Bedrohungssuche einsetzt, die von hochqualifizierten Sicherheitsexperten entwickelt werden. Das «Global Research and Analysis»-Team besteht aus mehr als 40 internationalen Sicherheitsexperten und ist weltweit anerkannt. Sie spüren täglich den Methoden der raffiniertesten cyberkriminellen Gruppen der Welt nach, ganz unabhängig von deren Ursprung. Kostenfreien Zugang zu Kaspersky Threat Intelligence anfordern Bedrohungsakteure weltweit nutzen unsichere Zeiten, um Kampagnen gegen Unternehmen aller Größen und Branchen aufzusetzen, und passen dafür ihre Methoden und Taktiken an. Das Entdecken, Verfolgen, Analysieren, Interpretieren von und das Vorbeugen vor sich ständig weiterentwickelnden

Kostenfreies Online-Training für Social Media Mehr als 80 Prozent aller Cybervorfälle lassen sich auf menschliche Fehler zurückführen. Wir laden Sie deshalb zu einem für Sie kostenfreien Online-Training für Social Media ein. Lernen Sie in nur zwanzig Minuten, wie Sie sich sicher in sozialen Medien bewegen. www.kas.pr/asap-some Zudem unterstützen wir unsere Unternehmenskunden mit einem kostenfreien Online-Kurs, ihre Mitarbeiter fit im Umgang mit Betrugsversuchen, Phishing oder Ransomware zu machen. Wir bieten jedem Mitarbeiter, der durch eine unserer Endpoint-Lösungen geschützt wird, zwei Monate lang einen kostenfreien Zugang zu unserer Kaspersky Automated Security Awareness Platform (ASAP). Die praxisnahen SecurityAwareness-Schulungen mittels der interaktiven Online-Trainingsplattform lassen sich leicht in den Arbeitsalltag integrieren. Die Teilnehmer können die Lernmodule flexibel online bearbeiten und bei Bedarf jederzeit wiederholen. www.kas.pr/asap-ep Threat Intelligence Nutzen Sie noch heute unser Angebot und fordern Sie Ihren Zugang zu Kaspersky Threat Intelligence (TI) an. www.kas.pr/threat-intelligence Haben Sie weitere Fragen? Kaspersky steht Ihnen jederzeit als verlässlicher und transparenter Ansprechpartner zur Seite. Zusätzliche Informationen zu eindeutigen und nachprüfbaren Bewertungskriterien für eine sichere vertrauenswürdige Digitalisierung finden Sie auf unserer Website.

Eugene Kaspersky, CEO und Firmengründer von Kaspersky, im Datenzentrum in Zürich.

www.kas.pr/vertrauen


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12 CORPORATE HEALTH

FOKUS.SWISS

Delphine Caprez

6 Schritte zu einer gesunden Unternehmenskultur In der heutigen Welt, in der Mental Health und Work-Life-Balance eine wichtigere Rolle spielen als in vorherigen Generationen, hat sich «Corporate Health», auch bekannt als «Gesundheit am Arbeitsplatz», neu positioniert. Denn Studien weisen darauf hin, dass die Arbeitsumgebung einen grossen Einfluss auf die Gesundheit der Arbeitnehmenden hat. Im Gespräch gewährt Delphine Caprez, Direktorin und Gründerin von Health Management DC, Senior Associate Consultant für das Resilience Institute sowie Co-Autorin des neu erschienenen Buches «Performance-Bienveillance, Osez le Care-isme!», einen tieferen Einblick in das Thema. Frau Delphine Caprez, was ist «Corporate Health»? Es gibt so viele Definitionen von Corporate Health, wie es Menschen gibt. Für mich ist Corporate Health die Unternehmensstrategie, die darauf abzielt, die Mitarbeitenden und Führungskräfte zu betreuen und zu pflegen. Hat die Bedeutung von Corporate Health über die Jahre zugenommen? Und falls ja, inwiefern? Das hat zum Glück zugenommen. Es hat sich zwar weiterentwickelt, obwohl das viele Arbeitnehmende nicht finden. Die meisten Unternehmen setzen sich heute für die Gesundheit und die Resilienz ihrer Mitarbeitenden, aber die Letzteren bemerken dies vielleicht nicht, weil auch der Druck in den letzten Jahren gestiegen ist, vor allem in Bezug auf die Digitalisierung. Die Menschen sind heute gestresster und depressiver als noch vor fünf Jahren. Obwohl die Bedeutung der Gesundheit im Unternehmen also zugenommen ist, spüren wir das vielleicht nicht. Wie beeinflussen Arbeitgebende die Corporate Health von Angestellten? Alle in einem Unternehmen sind dafür verantwortlich, sich um die Menschen im Umfeld zu kümmern, ganz gleich, ob sie ein:e Manager:in oder ein:e Mitarbeiter:in sind. In der Unternehmenswelt sehe ich oft die

Diskrepanz zwischen dem, was wir in Bezug auf die betriebliche Gesundheitsstrategie sagen, und dem, was in der Praxis tatsächlich getan wird. Vertrauen, Respekt, Vorbildfunktion, Empathie, Flexibilität, Inklusion, Diversität, Autonomie, Sinnhaftigkeit und Wertschätzung stehen zwar in jedem Organigramm von Unternehmen in der Schweiz, aber ob diese Elemente auch tatsächlich umgesetzt werden, ist eine andere Sache. Oft liegt es daran, dass es nicht von oben nach unten weitergegeben wird, etwa vom Vorstand. Alle auf der höchsten Ebene müssen erkennen, wie wichtig es ist, mit gutem Beispiel voranzugehen. Denn je höher man kommt, desto mehr Einfluss kann man entfalten. Man muss es vorleben, wenn man will, dass es funktioniert. Welche Faktoren in der Arbeitsumgebung beeinflussen die psychische und physische Gesundheit? Ein schlechtes Arbeitsumfeld ist dann gegeben, wenn es keine Flexibilität, Vielfalt, Autonomie, Empathie, Vorbildfunktion, Verbindung zwischen den Werten der Mitarbeitenden und des Unternehmens gibt und wenn zwar eine betriebliche Gesundheitsstrategie besteht, diese aber von keinem der Manager tatsächlich befolgt wird. Ein solches Arbeitsumfeld wirkt sich negativ auf die geistige und körperliche Gesundheit aus. Im Ganzen gibt es sechs Säulen, die zu berücksichtigen sind.

Psychische Gesundheit: Dies bezieht sich auf Depressionen, Angstzustände, Burn-out, aber auch auf schlechten Schlaf, der zu chronischem Stress führen kann und damit auch die körperliche Gesundheit beeinträchtigt. Körperliche Gesundheit: Eine sitzende Tätigkeit kann die körperliche Gesundheit beeinträchtigen und zu Übergewicht führen. Ein weiterer Aspekt, der sich negativ auswirkt, ist die Zeit, die vor einem Bildschirm verbracht wird. Dies kann zu dem führen, was wir als Computer-Vision-Syndrom bezeichnen: schlechtes Sehvermögen, verschwommenes Sehen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schulter- und Nackensteifheit. Emotionale Gesundheit: Empathie ist ebenfalls ein äusserst wichtiger Aspekt. Mangelt es in einem Unternehmen an emotionaler Beweglichkeit, kann sich dies negativ auf die emotionale Gesundheit einer Person auswirken. Soziale Gesundheit: Die soziale Gesundheit wird durch ein toxisches Umfeld beeinträchtigt, wenn Menschen einen ausgrenzen und beiseiteschieben. Das ist der Fall, wenn man sich einsam fühlt, obwohl man Teil eines Teams ist. Dies wirkt sich negativ auf die allgemeine Gesundheit aus. Finanzielle Gesundheit: Hier geht es um die Fürsorgepflicht gegenüber den Arbeitnehmenden. Bei der derzeitigen Inflation könnten die Arbeitgeber beispielsweise dafür sorgen, dass sich die Massnahmen nicht negativ

auf das finanzielle Wohlergehen der Arbeitnehmenden auswirken, denn wenn man nicht in der Lage ist, seine Rechnungen zu bezahlen, kann sich das negativ auf die allgemeine Gesundheit, Belastbarkeit und Produktivität auswirken. Die Rolle des Arbeitgebers besteht auch darin, die Arbeitnehmenden bei der Vorbereitung auf den Ruhestand zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass die finanzielle Gesundheit erhalten bleibt. Digitale Gesundheit: Als Arbeitgeber muss man die Grenze ziehen, wann man erreichbar bleiben darf und wann nicht. Diese Debatte hat seit der Pandemie dramatisch zugenommen. Die ständige Erreichbarkeit hat dazu geführt, dass die Menschen das Gefühl haben, weniger Zeit für sich zu haben. Die Arbeit hat viel Platz im Privatleben der Menschen eingenommen, es gibt weniger WorkLife-Balance, jetzt, da sie ihre Kollegen in ihrem eigenen Wohnzimmer haben können, zum Beispiel durch die Nutzung von Zoom. Digitale Gesundheit bedeutet, dass die Mitarbeitenden die Technologie an ihre Bedürfnisse anpassen, anstatt von ihr benutzt zu werden. Während sich ein schlechtes Arbeitsumfeld negativ auf die Säulen auswirken kann, wirkt sich eine positive Strategie der betrieblichen Gesundheitskultur positiv darauf aus. Interview Marina S. Haq Portraitfoto Roneesha Irani

BRANDREPORT • PEAKWOLF

Mit Biohacking nicht nur wohlfühlen, sondern besser werden Stresssituationen und Bewegungsmangel im Rahmen des heutigen Büroalltags können der Gesundheit zusetzen. Andere Gefahren mit denselben Auswirkungen werden noch unterschätzt. Denn eigentlich ist der menschliche Körper nicht auf künstliche Umgebungen dieser Art ausgelegt.

Rolf Duda

Resilienztrainer und Biohacker Peakwolf

H

eutzutage ist der Mensch nicht mehr den urzeitlichen Gegebenheiten ausgesetzt. Dennoch aktiviert der Körper dieselben Mechanismen: Kunstlicht kann den Schlaf-wach-Rhythmus stören und Gegenüberstellungen mit Vorgesetzten rufen Stressreaktionen hervor. «Moderne Trigger können den Stresslevel des Körpersystems erhöhen, ohne dass von aussen Stress erfahren wird», erklärt Rolf Duda, Resilienztrainer und Biohacker von Peakwolf. Das Büro gesund überleben Trigger wie Licht, Konfrontationen und Elektrosmog versetzen das Nervensystem in eine Stresssituation– ursprünglich eine Überlebensstrategien des Menschen. Der Körper hat sich seitdem nicht weiterentwickelt, um diese eigentlich nicht lebensbedrohlichen Reize angemessen zu kategorisieren. Tatsächlich lässt

sich das System aber überlisten, wie Rolf darlegt: «Da kommen die sogenannten Biohacks ins Spiel. Obwohl ‹Hacking› negativ belegt ist, geht es darum, den eigenen Körper zu verstehen und gewisse Lehren daraus zu ziehen.» Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über Biologie, Physiologie und äusseren Reize werden dazu genutzt, um Verhaltensweisen zu erarbeiten, um das Berufs- und Privatleben gesünder zu gestalten. Techniken des Biohackings Wenn man den ganzen Tag am PC sitzt, signalisiert man dem Körper, dass er sich an diese Situation gewöhnen soll. So verkürzt er die Muskeln, bringt den Kopf nach vorne und verändert die Atmung. Mit gewissen

Übungen kann man diese Anpassung unterbrechen. Ein weiteres Beispiel sind Blaulichtfilter, die den verwirrenden Einfluss von Kunstlicht auf den Körper mindern. Vieles lässt sich über die Atmung kontrollieren. Stressreaktionen des Körpers – auch bei Druck von aussen – lassen sich durch Atemtechniken beeinflussen, um zurück in einen Entspannungszustand zu gelangen. Ebenso kann man sich mit anderen Atmungsübungen auf ein Meeting oder Präsentation vorbereiten. Resilienz Unser Nervensystem kennt drei Grundzustände: Entspannung und Ruhe, Fight-or-Flight sowie die

Blockade bei Überforderung. Der Punkt, an dem die Letztere einsetzt, ist die Resilienzschwelle. Durch Biohacks wie Eisbäder kann man dem Unterbewusstsein zu verstehen geben, dass Alltagssituationen nicht lebensgefährlich sind. Mit der Zeit verschiebt sich die Schwelle immer weiter nach oben und der übliche Stress lässt sich einfacher überwinden – und das messbar. «Das Ziel ist, durch die Wissenschaft einen positiven Effekt zu erreichen, der sich durch beispielsweise gesunkenen Herzraten oder gesünderen Blutdruck nachweisen lässt», resümiert Rolf. Weitere Informationen unter peakwolf.ch Oder Teamevent über den QR-Code buchen:


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#FOKUSMEGATRENDS

CSEM SA • BRANDREPORT 13

«Die Medtech-Branche ist enorm relevant für die Schweiz» Die Digitalisierung des Gesundheitswesens schreitet voran. Eine wichtige Rolle spielen dabei smarte, tragbare Geräte, die durch ständiges Messen von Gesundheits-Parametern eine präventive Wirkung entfalten. «Fokus» sprach mit einem Experten über die Herkunft – und die Zukunft – solcher Wearables. Die Medtech-Industrie ist hierzulande stark etabliert und weist eine hohe Wachstumsrate auf. Rund 70 000 Leute arbeiten in diesem Segment und generieren so einen jährlichen Umsatz von rund 20 Milliarden Franken. Dementsprechend handelt es sich dabei um einen relevanten Markt für die Schweiz. Hier können wir uns mit «Swissness» abheben, sprich hoher Sicherheit, Verlässlichkeit sowie Präzision.

Jens Krauss

VP Systems bei CSEM

Jens Krauss, in welchen Bereichen sind die technischen Megatrends zu finden? Das wurde unter anderem am diesjährigen «Swiss Medtech Day» offensichtlich: Die Digitalisierung des Gesundheitswesens, sprich «Digital Health», ist ein veritabler Megatrend. Viele Technologieanbieter steigen dort ein, und das nicht ohne Grund: Die Bevölkerung wird immer älter und wir stehen vor der Frage, wie wir die Kostenexplosion im Gesundheitswesen vermindern können. Die Vernetzung und Nutzung von Geräten und Daten wird in diesem Bereich weiter voranschreiten, ebenso wie die Miniaturisierung bestehender Geräte. Was ist Ihres Erachtens ein gutes Beispiel für eine Medtech-Anwendung? Eine Technologie, die wir am CSEM vor mittlerweile 15 Jahren lanciert und seither laufend weiterentwickelt haben, betrifft das kontinuierliche Messen des Blutdrucks mit optischen Sensoren. Zuvor gab es nur die Möglichkeit, dies mit einer Druckmanschette oder einem Katheter zu tun. Erhöhter Blutdruck ist ein sogenannter «Silent Killer» und unsere Messmethode erleichtert es enorm, diesen zu tracken und so gesundheitlichen Komplikationen vorzubeugen. Mit dieser Technologie brachten wir unter anderem auch die heute gängigen Pulsuhren auf den Weg. Wie präsentieren sich der Medtechund Wearables-Markt heute?

Das CSEM gehört in diesem Feld zu den Innovationstreibern. Sie haben bereits die Blutdruckmessung per Sensor angesprochen. Die Messung von Körperfunktionen ist generell ein Schwerpunkt von CSEM. Wie kam es dazu? Beim CSEM handelt es sich um ein Forschungs- und Entwicklungszentrum, das hierzulande in den Bereichen Mikrofertigung, Digitalisierung und erneuerbaren Energien tätig ist. Unsere Wurzeln liegen in der Uhrenindustrie. Damit lag es für uns auf der Hand, diese tragbaren Geräte mit immer neueren, innovativeren Technologien auszustatten und den Trägerinnen und Trägern so weiteren Nutzen zu bieten. Heute sind wir das nationale Kompetenzzentrum für Mikrotechnologie. In unserem Tätigkeitsbereich erwarten wir nun eine zweite «Technologie-Welle», die von KI und Datenanalyse angetrieben wird. Dies wird zu einer ähnlichen Beschleunigung führen wie damals die Lancierung des Smartphones. Trotz des enormen Potenzials des Medtech-Bereichs ist es schwierig, die Industrialisierung solcher Produkte in der Schweiz zu halten. Warum? Wir sind hierzulande hervorragend in der Entwicklung von Innovationen. Das zeigt sich auch an der hohen Anzahl an Patenten. Es ist aber eine Tatsache, dass die Markteinführung von Produkten, die aus solchen Innovationen entstehen, in der Schweiz erst

am Schluss vollzogen wird. Das lässt sich unter anderem darauf zurückführen, dass im Medtech-Bereich das Start-up-Ökosystem enorm wichtig ist. Und da sind uns beispielsweise die USA voraus: Dort wird die Innovationskraft dieser Jungfirmen gezielter gefördert und genutzt. Zudem sind wir hierzulande nicht gerade «Digital Natives» – insbesondere im Gesundheitsbereich besteht noch immer Skepsis gegenüber der Datengewinnung und -nutzung. Darum nehmen die Start-ups, mit denen wir zusammenarbeiten, ihre Markteinführung oft zuerst in den USA vor. Dort trägt bereits jede dritte Person ein Wearable, wovon wir in der Schweiz noch weit entfernt sind. Die Datensicherheit ist für viele Leute in der Schweiz ein Knackpunkt. Genau darum ist es so wichtig, dass wir den Leuten klarmachen, dass die hiesigen Entwickler diese Informationen sicher sammeln, speichern und nutzen. Dann nämlich können wir uns darauf konzentrieren, die enormen Benefits von Medtech-Produkten im Allgemeinen, und Wearables im Speziellen, zu thematisieren. Können Sie ein Beispiel dafür nennen? Im Rahmen eines Pflegeprojektes mit dem Schweizer Start-up Vexatec sowie dem italienischen Spital Sacco in Mailand haben wir Patientinnen und Patienten mit Wearables ausgerüstet, um ihre Gesundheitsdaten auf Distanz greifbar zu machen. Diese mussten dann etwa bei einer Covid-Erkrankung nicht im Spital verweilen, sondern durften ihre Quarantäne daheim verbringen, während sie über das Wearable überwacht werden. Das führt zu einer enormen Entlastung des Gesundheitsapparates.

Richtig, hier bauen wir ein innovatives Ökosystem auf, in dem wir uns mit medizinischen Fachleuten des Inselspitals, der Universität Bern, sowie der Berner Fachhochschule verbinden können. Wir bringen in dieses Ökosystem unser Knowhow im Bereich der Mikrotechnologie ein. Wenn wir einen Blick in die Glaskugel wagen: Was können Patientinnen und Patienten in den nächsten Jahren an Innovationen im Bereich Medtech erwarten? Wir haben eines der besten Gesundheitsversorgungssysteme der Welt. Doch die Kosteneffizienz stellt ein Problem dar. Hier kann und muss die Technologie Abhilfe schaffen. Unser Projekte stellen Patient:innen und ihre Gesundheit ins Zentrum. Dieser Ansatz muss weiterverfolgt und weitergedacht werden. Dann gelingt es uns nämlich, für die Gesellschaft, das Gesundheitswesen sowie die Wirtschaft eine Win-Win-Win-Situation zu erzielen. Weitere Informationen unter www.csem.ch

CSEM sucht gezielt die Nähe zu den Spitälern, unter anderem unterhält man einen neuen Standort auf dem Campus des Inselspitals in Bern.

UNIVERSITÄT • BRANDREPORT

«Personal Health Coaching leitet ein Umdenken im Gesundheitswesen ein» Im August startet der CAS Personal Health Coaching an der Universität Basel bereits zum dritten Mal. Studiengangleiter Prof. Dr. Lukas Zahner und Jan-Niklas Kreppke, Doktorand und Personal Health Coach, erzählen, was sich hinter dem neuen Berufsfeld verbirgt und weshalb die Gesundheitsbranche vor einem Wandel steht.

Prof. Dr. Lukas Zahner

Studiengangleiter

Jan-Niklas Kreppke

Doktorand und Personal Health Coach

Worum geht es beim Personal Health Coaching? Zahner: Personal Health Coaching basiert auf einem holistischen Ansatz. Im Zentrum steht der Mensch in seiner persönlichen Lebenssituation, seine physische sowie psychische Gesundheit. Basierend auf einer Analyse dieser Lebens- und Gesundheitssituation erarbeitet der Coach mit seinen Klient:innen eine individuelle Strategie mit konkreten Massnahmen zur Gesundheitsförderung. Je nach persönlicher Zielsetzung basieren die Interventionsmassnahmen auf einer Bewegungsförderung, allenfalls stehen die Bereiche Ernährung und/oder Mental Health im Fokus. Das langfristige Ziel ist stets eine nachhaltige Lebensstiländerung. Die Klient:innen werden jedoch nur so lange begleitet, bis sie das für sie individuell Passende gefunden haben. Kreppke: Die Methode soll ärztliche Beratung, Physiotherapie, psychologische Massnahmen, Ernährungsberatung oder medikamentöse Behandlung jedoch nicht ersetzen, sondern ergänzen, oder sogar

präventiv eingesetzt werden, damit diese Massnahmen erst gar nicht notwendig werden.

Bereichen müssen eine zusätzliche Aus- oder Weiterbildung im Bereich Bewegung nachweisen können.

sondern ihr Wissen auch ergänzend in ihrem bisherigen Berufsfeld breit anwenden können.

Das Gesundheitswesen ist aktuell von einem Paradigmenwechsel geprägt. Inwiefern spielte dies eine wichtige Rolle bei der Entstehung des neuen CAS? Zahner: Viele Fachpersonen sind sich einig, dass wir uns das heutige Gesundheitswesen nicht mehr lange leisten können. Es braucht einen Paradigmenwechsel. Über 97 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben unseres Landes gehen zu Lasten der Reparaturmedizin. Der Prävention soll zukünftig eine viel stärkere Bedeutung zukommen. Menschen, die eigenverantwortlich etwas für ihre Gesundheit tun wollen, sollten unterstützt werden. Die Forschung zeigt uns den Weg, beispielsweise können durch Bewegungsförderung, Ernährungsumstellung oder Stärkung der mentalen Gesundheit viele Krankheiten positiv beeinflusst oder gar verhindert werden. Daten des BAG zeigen jedoch auf, dass mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung über eine zu geringe Gesundheitskompetenz verfügt. Es braucht Fachleute, die den Menschen in seiner Gesundheitskompetenz fördern und individuell unterstützen können – genau hier setzt das Personal Health Coaching an. Nachweislich bringt dieser persönlich orientierte Ansatz die grössten Erfolge im Bereich von Lebensstiländerungen und darum geht es im zukünftigen Gesundheitswesen. Diese Überlegungen führten zur Entstehung des neuen CAS.

Welche Themen stehen im Fokus des CAS? Kreppke: Erforschte Behavior-Change-Techniken bilden das Grundgerüst. Es wird vermittelt, wie man diese Tools richtig anwendet. Einige Beispiele sind die gemeinsame Zielsetzung, die Erstellung eines Handlungsplans, das Erkennen von Barrieren, die Feedbackkultur und das Angebot sozialer Unterstützung. Die Teilnehmenden lernen auch, wie sie eine Beziehung zu den Klient:innen aufbauen können – ein entscheidender Faktor für den Erfolg des Coachings.

Wie schätzen Sie die Zukunft im Hinblick auf die Gesundheitsförderung ein? Zahner: Wie andere Fachpersonen sind auch wir der Meinung, dass das Gesundheitssystem ohne die Umsetzung neuer Ansätze an die Wand fahren wird. Die beinahe ausschliesslich positiven Rückmeldungen unserer Klient:innen als auch eigene Studienergebnisse bestärken uns in der Überzeugung, dass Personal Health Coaching funktioniert und in Zukunft einen grossen Stellenwert haben wird. Insofern tragen wir zu diesem Paradigmenwechsel bei.

An wen richtet sich der CAS? Zahner: Personal Health Coaches sollten in der Lage sein, mit Mediziner:innen über Gesundheitsthemen auf Augenhöhe zu kommunizieren. Daher müssen die Teilnehmenden über eine dreijährige Grundausbildung in den Bereich Bewegung, Ernährung oder Psychologie verfügen. Fachpersonen aus den beiden letztgenannten

Zahner: Weiter werden nichtübertragbare Krankheiten (NCDs) behandelt. Nach Angaben der WHO könnte etwa die Hälfte aller Fälle durch sinnvolle Prävention verhindert werden, wodurch Milliarden eingespart werden könnten. Die Teilnehmenden erfahren, welche Best-Practice-Modelle zur Beeinflussung von NCDs nach dem aktuellen Forschungsstand existieren. Dann geht es aus der Theorie in die Praxis. Man coacht zwei Personen, um zu lernen, wie man den Gesundheitszustand einer Person analysiert, die Resultate interpretiert und eine Intervention in gegenseitiger Absprache einleitet. Welche Aspekte machen diesen CAS zu einem wertvollen, zukunftsorientierten Lehrgang? Zahner: Der Glaube, ein neues Berufsfeld entwickeln zu können. Immer mehr Fachpersonen aus dem Gesundheitsbereich stellen fest, dass ihnen Tools fehlen, die tieferliegenden Probleme ihrer Patient:innen zu erkennen, um sie zu einer Verhaltensänderung bewegen zu können. Kreppke: Deshalb schätzen es die Teilnehmenden, dass sie nach Abschluss nicht nur als Coach arbeiten,

Davon sind inzwischen auch 16 Krankenversicherer in der Schweiz überzeugt. Sie haben erkannt: Wer mehr Geld in die Prävention investiert, spart später nicht nur Therapiekosten, sondern erhöht auch die Kundentreue. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im betrieblichen Gesundheitsmanagement wider. Immer mehr Unternehmen setzen auf die Gesundheitsförderung ihrer Mitarbeitenden, was wiederum die Wertschätzung fördert. Mehr Informationen unter phc.weiterbildung.unibas.ch


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14 BRANDREPORT • VORN AG

#FOKUSMEGATRENDS

Data Sovereignty als Grundvoraussetzung für die Digitalisierung von Gesundheitsdaten Der Megatrend Datensicherheit steht in Relation zur voranschreitenden Vernetzung in unserem Alltag. Die stetige Digitalisierung all unserer Lebensbereiche verdeutlicht als weiterer Megatrend, dass Gefahren und Risiken auch nicht vor persönlichen Daten haltmachen. Je mehr digital angebundene Geräte, das nicht nur im Sport- und Gesundheitsbereich stetig wachsende IoT-Netzwerk umfassen, umso grösser wird die Angriffsfläche für Datenmissbrauch. Vorn AG, die Schwyzer Hightech-Schmiede, hat sich die individuelle Datensouveränität (Data Sovereignity) als oberstes Ziel auf die Fahne geschrieben, um den User:innen die absolute Hoheit über ihre persönlichen Daten zu garantieren.

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ie strukturierte und kontinuierliche Dokumentation von Trainings- und Leistungsdaten gewinnt im modernen Spitzen- und Nachwuchssport zunehmend an Bedeutung. Sie stellt ein wichtiges Instrument zur Analyse und Steuerung der individuellen sportlichen – aber auch gesundheitlichen – Entwicklung der Athleten dar. Für zahlreiche Kaderathleten olympischer Sportarten ist es bereits heute obligatorisch, zuvor definierte Kerngrössen verschiedener Bereiche für jede Trainingseinheit zu protokollieren. Durch die von Wearables, Health Apps, Smartwatches und Co. erfassten Daten haben nicht nur Spitzenathleten, sondern auch Millionen von Menschen die Möglichkeit, sich über den eigenen Fitness- und Gesundheitszustand zu informieren bzw. diesen zu optimieren. Durch den Betrieb dieser Systeme und deren Vernetzung fallen im Sekundentakt Unmengen von Daten an – schützenswerte Daten! Denn: Algorithmik und Künstliche Intelligenz erkennen so versteckte Muster und Informationen. Quantified Self: Schnittstelle zwischen Lifestyle, Sport, Corporate Health und E-Health Quantified Self ist kein neues Phänomen, sondern die kontinuierliche Fortsetzung verschiedener Trends der Selbstvermessung, wie z. B. Effizienzsteigerung, Selbstoptimierung und Selbstmanagement. Wearables, welche heute mittels körpernaher Sensorik Digitaldaten erfassen, verstärkten über die letzten Jahre den Trend und erweiterten die Einsatzmöglichkeiten. Allgemein wird digitalen Versionen von Quantified Self Solutions, wie dem Vorn-System, nicht nur im Spitzensport, sondern vor allem in der Gesundheitsförderung und Prävention im Freizeitbereich, wie auch als Corporate Health Applikation, grosses Potenzial zugeschrieben. Mit den gesammelten Gesundheitsdaten treiben viele Anbieter zunehmend Handel, meist ohne die Nutzer:innen ausreichend zu informieren und ohne diese am erzielten Gewinn zu beteiligen. Denn: Faktisch wird mittels dieser Daten ungefragt ein digitaler Zwilling der User:innen erstellt, welcher detaillierten Eingriff in die Privatsphäre erlaubt. Unternehmen boosten mit deren Handel nicht nur ihre Umsätze, sondern nutzen die tiefen Einblicke in Gewohnheiten und charakterliche Züge des realen Pendants direkt für weitere lohnende Geschäftsmodelle. Datensicherheit? Fehlanzeige. Stakeholder aus dem Gesundheitsbereich wie Privatversicherer und Pharmaunternehmen, aber auch zahlreiche Start-ups sind längst in diesen riesigen Markt der Gesundheitsdaten eingestiegen. Auch Versicherungen haben das Geschäft mit diesen Daten entdeckt und loten gezielt das Potenzial aus. Datensicherheit als Bottleneck Die Hersteller von tragbaren Quantified Self-Produkten (Wearables), die heute vorwiegend in Sport

Yanick Binz ist U19 Mountainbike Europameister und Vorn Betatester. Foto: Küstenbrück

und Freizeit eingesetzt werden, nutzen hauptsächlich Offshore-Serverstrukturen in den USA oder Asien, wodurch das Rechtsverhältnis mit den Nutzer:innen grenzüberschreitender Natur ist. Mittels der Akzeptanz der jeweiligen AGBs werden Gesundheitsdaten somit freiwillig zur Analyse ins Ausland gesendet und die persönlichen Daten in einem Land bearbeitet, welches keine dem Schweizer Recht adäquaten Datenschutznormen aufweist. Als Schweizer High-Tech-Unternehmen setzt Vorn AG mit seiner Eigenentwicklung neue Massstäbe im Bereich der mobilen Monitoringsysteme. Denn: Dank Data Sovereignty beseitigt Vorn das Bottleneck für die legale Verwendung der Daten in weiteren Sektoren. Verschiedene Komponenten zu einem Ganzen zusammengefügt, nutzt das Schweizer System ein aus Hightech-Textilien spezifisch designtes Sensorshirt. Es wird bequem als Baselayer am Körper zur Datenerfassung getragen. Eine ansteckbare Elektronik verschlüsselt und sendet die Daten an eine Serverstruktur in der Schweiz und speichert die Userdaten in einer Personal Data Wallet ab. Auf diese kann einzig der Dateninhaber zugreifen. Mit modernster Messtechnik, intelligenten Materialien und innovativen Eigenentwicklungen ermöglicht das vollständig in der Schweiz entwickelte Vorn-System die präzise Erfassung einer Kombination von vitalen und dynamischen Daten in einer autarken, datengesicherten Soft- und Hardwareplattform. Die integrierte Sensorik erfasst ein Set aus Biovital- und Bewegungsdaten. Ein Bluetooth Data Hub ermöglicht die digitale Integration weiterer Daten externer Geräte wie z. B. Blutdruck, Sauerstoffsättigung, Blutzucker etc. Das gesamte Datenset wird auf einer Zeitschiene erfasst, kryptisch verschlüsselt und in der persönlichen Data Wallet der User:innen gesichert. Auf Servern in der Schweiz werden die Daten gemäss Schweizer Recht und den strengen Normen der EU-Datenschutzverordnung (DSVGO) zur weiteren Verarbeitung bereitgestellt. Der Inhaber behält hierbei die absolute Data Sovereignty, sprich: die volle Kontrolle über seine Daten und Bestimmung der Zugriffsrechte. Die Vorn-Sportapplikation ermöglicht Athlet:innen wie auch Freizeitsportler:innen mittels der eigenen App, selbstständig ihre Daten nach Bedarf mit Trainer:in, Coach, Physiotherapeut:in oder der Sportmedizin zur weiteren Verwendung zu teilen. Diese Sharing-Funktion ermöglicht es den Athlet:innen ebenfalls, ihre Daten der Forschung zur Verfügung zu stellen. Entwicklung von Datenfusions- und Mustererkennungstechniken an der ZHAW Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ist eine Mehrsparten-Fachhochschule im Kanton Zürich. Mit derzeit rund 14 000 Studierenden ist sie nach der ETH Zürich und der Universität Zürich die drittgrösste Hochschule im Kanton. Am Institut für Computational Life Sciences der ZHAW stehen die Entwicklung praktischer Anwendungen von Data Science und Machine-Learning-Methoden in der personalisierten Gesundheits- und Sportanalytik im Vordergrund.

Dr. Krzysztof Kryszczuk

ZHAW Life Sciences / Predictive Analytics ZHAW, Wädenswil

«Das innovative Vorn-System ermöglicht die nicht-invasive Erfassung einzigartiger Daten mithilfe einer Reihe von Sensoren, die in intelligente Textilien eingebettet sind. Das System ermöglicht eine Kombination aus kontinuierlicher Überwachung von Vitaldaten, wie Herzfrequenz und Elektrokardiogramm, sowie präzisen räumlichzeitlichen Lokalisierungsdaten. Diese Informationen ermöglichen es uns, neuartige Datenfusionsund Mustererkennungstechniken zu entwickeln, um kritische Gesundheitsinformationen im spezifischen Kontext der körperlichen Verfassung und der sportlichen Leistung des Benutzers abzuleiten. Das Potenzial eines solchen Geräts, das mit massgeschneiderten Algorithmen der Künstlichen Intelligenz ausgestattet ist, ist enorm. Die möglichen Anwendungen reichen von der persönlichen Fitness- und Gesundheitsüberwachung über klinische Anwendungen bis hin zum Spitzensport und zur digitalen Anreicherung von Broadcasting-Formaten.»

Persönliche Gesundheitsdaten sind ein sensibles und wertvolles Gut. Mit dem System von Vorn hat der Nutzer das Sagen, was Datenschutz und Kontrolle angeht. «Ich glaube, dass die volle Kontrolle über die eigenen Daten das Paradigma der Datenbewertung und -vermarktung verändert. Wir an der ZHAW freuen uns darauf, diese Reise mit Vorn anzutreten», so Dr. Krzysztof Kryszczuk. Neue Algorithmen-gestützte digitale Fitness-, Trainings- und Therapieformen Intensives Training kann den Weg zum Sieg ebnen. Doch zu hohe Belastungen begünstigen auch Verletzungen. Künstliche Intelligenz wird den User:innen künftig dabei helfen, Antworten zu finden. Denn GPS, Beschleunigungsmesser, Gyroskope und Bewegungssensoren in Wearables verraten viel über die Belastung der Athlet:innen – nicht nur im Spitzensport.

Roland Richner

Technischer Direktor SAS Sports Academy Solothurn

«Die Trainingsbelastung von Athleten wird einerseits durch externe Faktoren wie Umwelt, soziales Umfeld, Ernährung, Gesundheit, Psyche, Physis, Erholung, Training und genetischen Voraussetzungen beeinflusst. Zusätzlich werden interne Parameter, wie die erbrachte Arbeit (Watt oder Geschwindigkeit), die Herzfrequenz, Laktat- und Glykose erfasst. Bis heute werden diese Daten zwar gemessen und gespeichert, sind jedoch über verschiedene Serverstrukturen verteilt – dies meist ohne jeglichen Datenschutz. Werden diese Daten künftig in einem System zusammengeführt und durch Künstliche Intelligenz und Algorithmen analysiert, können wir Muster in den Belastungsdaten erkennen, die es uns ermöglichen individuelle prognostisch zielführende Trainingspläne zu gestalten. Dadurch generieren wir nicht nur die Sicherheit, dass sich Athlet:Innen im Training und im Alltag nicht überbelasten, sondern erhalten konkrete Hinweise wie wir sie nachhaltig zur bestmöglichen Form aufbauen. Zudem wird es künftig möglich sein unsere Athlet:innen besser vor Verletzungen und Krankheiten zu schützen.»

Der Ruf nach Algorithmen-gestützten digitalen Trainings- und Therapieformen, welche in den Bereichen Leistungssteigerung, Prävention, aber auch in der Rehabilitation individuell auf die Athlet:innen

abgestimmt werden können, wird nicht nur bei der Sports Academy Solothurn (SAS) und im Profisport immer lauter. Man kann Algorithmen und Künstliche Intelligenz grundsätzlich nicht nur auf jede Sportart trainieren, sondern auch in den Bereichen Workforce Analytics oder Corporate Health. Aber die Regeln und die wichtigsten Belastungsvariablen gelten jeweils nur für die jeweilige Anwendung – auf diesem Gebiet ist noch viel Grundlagenforschung zu leisten. Damit dies möglich wird, müssen Forschungsstätten, Trainerstäbe und Unternehmen aus der Sport-, Fitness und Life-Science-Branche künftig bereichsübergreifend stärker zusammenarbeiten. Technologie wie das Vorn-System bieten hierzu eine interoperable Plattform. Diese ermöglichen den Athlet:innen ihre Daten gezielt und vor allem mit ihrem Konsens der Forschung, Entwicklung oder auch für Marketingzwecke den Unternehmen zur Verfügung zu stellen.

Das Vorn-Team arbeitet seit 2017 in enger Zusammenarbeit mit Athleten, Medizinern sowie anerkannten Schweizer Forschungsinstituten an dem revolutionären Fitness- und Gesundheitsdevice. Das Vorn-System als MVP in der vorletzten Produktionsphase Das Vorn-Team arbeitet seit 2017 in enger Zusammenarbeit mit Athleten, Medizinern sowie anerkannten Schweizer Forschungsinstituten an dem revolutionären Fitness- und Gesundheitsdevice. Seit Oktober 2021 befindet sich das System in der Betatest-Phase. Neben dem Olympioniken und Triathleten Andrea Salvisberg unterziehen rund 30 weitere Athleten aus den Bereichen Triathlon, Langlauf, Biathlon, Icehockey, Mountainbike und Rennrad dabei sämtliche SystemKomponenten dem harten Alltagstest. Nachdem das Vorn-System über die letzten Jahre in allen Entwicklungsbereichen die typischen Phasen der Produktentwicklung absolviert hatte, konzentriert sich das Entwicklerteam aktuell auf die vorletzte Stufe: das «minimum viable product» (MVP). Diese Entwicklungsphase zielt darauf ab, das Produkt mit Hilfe von Nutzerfeedback im finalen Betatest zu optimieren. Dabei orientiert sich das interdisziplinäre Entwicklerteam weiterhin an den Bedürfnissen der künftigen Nutzer:innen – wie dem amtierenden U19-Mountainbike-Europameister Yanick Binz. Sämtliche Systemkomponenten befinden sich bereits in der Produktionsphase und das Unternehmen arbeitet zusammen mit seinen Grossteils Schweizer Zulieferern mit Hochdruck am bevorstehenden Markteintritt im November 2022. Das vorerst im Sport eingesetzte System wird im weiteren Projektverlauf auf die Bereiche Workforce Analytics, Corporate Health und nach entsprechender Zertifizierung als E-Health Applikation für den Einsatz im Gesundheitswesen adaptiert und eingesetzt werden.

VORN AG, Roosstrasse 49 8832 Wollerau www.vorn.swiss


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#FOKUSMEGATRENDS

SASIS AG • BRANDREPORT 15

«Wir sorgen für eine gemeinsame Sprache» Wenn sich Spitäler um Administratives kümmern, geht wertvolle Zeit verloren. Zeit, die den Patientinnen und Patienten abgeht. Das geht effizienter: SHIP (Swiss Health Information Processing) vereinfacht das Schweizer Gesundheitswesen und stellt sicher, dass alle Beteiligten zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Informationen haben. Eine Innovation, erklärt im Interview mit Michael Stutz, Mitglied der Geschäftsleitung SASIS AG und Leiter Abteilung SHIP.

Michael Stutz

Mitglied der Geschäftsleitung SASIS AG und Leiter Abteilung SHIP

Michael Stutz, erklären Sie uns SHIP bitte kurz in einem Satz. Gern! SHIP digitalisiert die Kommunikation im Gesundheitswesen zwischen Leistungserbringer und Kostenträger. Und in mehr als einem Satz? SHIP definiert die Art der Kommunikation. Also wie genau der Leistungserbringer mit dem Kostenträger spricht in Bezug auf Patienten- und Kostenträgeridentifikation, Kostengutsprache, Behandlungsbeginn und -ende, Rechnungsübermittlung und dem Zahlungsverkehr. Hier haben wir eine durch eCH einheitliche Sprache festgelegt. Das heisst, wir harmonisieren, standardisieren, automatisieren und digitalisieren den Prozess in der ganzen Patientenadministration. Gab es das in dieser Form noch nicht? Nein. Das Innovative an SHIP ist, dass wir wie eine Art digitale Datenautobahn funktionieren. Wir standardisieren und digitalisieren Prozesse, legen quasi das Strassennetz und die Regeln fest, wie man darauf verkehrt. Oder anders gesagt: Wir sorgen für eine gemeinsame Sprache und dafür, dass die Partner sich gegenseitig verstehen. Wie funktioniert das genau? Bei SHIP handelt es sich um einen Prozessstandard und eine Software. SHIP wird in die Software der Teilnehmer integriert. Diese benutzen weiterhin dieselbe Oberfläche von ihrem Kernsystem – eventuell werden einige Felder angepasst, damit der Prozessstandard richtig unterstützt wird. Danach können alle Teilnehmer miteinander in derselben Sprache sprechen und diejenigen Schritte automatisieren, die unnötige administrative Aufwände generieren. Das bedeutet, die Anwenderinnen und Anwender müssen nichts Neues lernen? Genau, das Einzige was sie lernen müssen, ist zu verstehen, wie der Meldungsaustausch zwischen den Teilnehmern funktioniert. Sie arbeiten aber weiterhin mit ihrer gewohnten Software. Wir arbeiten mit den Software-Häusern zusammen,

die die SHIP-Prozessstandards integrieren und dadurch ihren Kunden zur Verfügung stellen. Und was gibts in Bezug auf die Sicherheit zu sagen? SHIP ist eine Punkt-zu-Punkt Kommunikation und basiert auf dem Prinzip eines Netzes. Es gibt keinen zentralen Server, wo die Meldungen gesammelt werden. Diese bleiben immer in den Systemen unserer Teilnehmer. Das ist auch für die Sicherheit entscheidend: Wenn die Teilnehmer miteinander die Kommunikation aufbauen, sind nur diese beiden involviert. Wir wissen also nicht, was ausgetauscht wird. Ausserdem setzen wir im Prozessdesign auf der Fachseite das Privacy-by-Design-Prinzip ein, was auch im neuen Datenschutzgesetz gefordert wird. Das bedeutet, dass man keine Datensammlungen mehr hin- und herschickt, sondern nur die relevante Information im jeweiligen Prozessschritt austauscht. Sobald die Verbindung hergestellt ist, werden nicht nur die Meldungen selbst verschlüsselt, sondern zusätzlich auch der Kanal. Bei SHIP werden mehrheitlich strukturierte administrative Daten übermittelt. Wir können heute zwar auch die bekannte XML-Rechnung übermitteln, diese ist aber im SHIP-Prozess eingebunden. Mit der Punkt-zu-Punkt-Verbindung ist sichergestellt, dass die Mitteilung genau an den richtigen Teilnehmer geht. Absolut sicher und vertrauensvoll. Aber das Teilnehmerverzeichnis ist bei Ihnen. Ja. Es funktioniert wie ein Telefonbuch. Die einzigen zentralen Informationsquellen sind das Teilnehmerverzeichnis und die Referenzdaten für die Prozessunterstützung. Diese Informationen werden aber auf der Teilnehmerseite gespeichert, so dass diese auch dann verfügbar sind, wenn unsere Services ausfallen würden. Wer sind die Teilnehmenden? Die Zielgruppe setzt sich aus allen Akteuren im Gesundheitswesen zusammen. Das sind Versicherer, Kantone, Spitäler, Spitex-Organisationen, Pflegeheime, Arztpraxen etc. Wir sind mit den Kostengutsprachen im stationären Bereich bei Spitäler gestartet und haben nun den Fallabschluss für stationär, wie auch für Spital ambulant ausgebaut und bauen nun den Spitex-/Pflegeprozess sowie Prozesse für ambulante Leistungserbringer aus. Und was sind die Vorteile? In erster Linie sind dies Zeit- und Kostenersparnisse. In jedem Spital geht es grundsätzlich darum, mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten zu haben. Mit SHIP kennt man ab dem ersten Teilschritt bereits den

richtigen Ansprechpartner. Es braucht kein aufwändiges Recherchieren oder Nachfragen. Die Kommunikation ist strukturiert, Rückfragen reduzieren sich, langwieriges Suchen nach Ansprechpartnern, Telefonate und unzählige E-Mails entfallen. Zudem sind die Informationen vollständig, einfach zu verarbeiten und zu automatisieren. Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Pilotspital Solothurn gemacht? Der Betrieb im Spital Solothurn hat ergeben, dass bis zu 50 Prozent weniger Rechnungsrückfragen verzeichnet werden – und dies nur aufgrund von vollständigen Informationen bei den Kostengutsprachen. Das bedeutet nicht nur für die Spitäler eine enorme Entlastung, auch Versicherer profitieren davon. Wie entstand SHIP? SHIP entstand aus dem Branchenprojekt eKarus und wurde 2020 zu einer eigenständigen Abteilung der SASIS AG. Ursprünglich durch die Versicherer direkt als Projekt finanziert, sind wir nun in die Tochtergesellschaft von santésuisse integriert und werden von ihr und Helsana als Branchenlösung finanziert. Der Auftrag zur Prozessstandardisierung kommt von eCH. Dort gibt es die Fachgruppe «Administration Gesundheitswesen». Sie steuert die Qualität der Prozessstandardisierung und macht diese öffentlich verfügbar. SHIP setzt die Standards technologisch um und stellt diese mit den Softwarepartnern den Teilnehmenden zur Verfügung. In welcher Reihenfolge haben Sie die Projekte priorisiert? Die Priorisierung entstand anhand von Bedürfnissen und Ansprüchen der Teilnehmer. Wir haben für die Patientenadministration in den Spitäler die End-to-End-Prozesse festgelegt und erweitern aktuell den Pflegeprozess. Zusätzlich eruieren wir die Standardisierungspotenziale bei den ambulanten Leistungserbringern. Ihre Systeme sind also für Leistungserbringer zu Versicherer gedacht? Hauptsächlich ja. Da wir eine Punkt-zu-Punkt Verbindung herstellen, können theoretisch alle Teilnehmer miteinander kommunizieren, wenn es dafür standardisierte Prozesse gibt. Auch Leistungserbringer zu Leistungserbringer. In die Zukunft gedacht, kann das dann auch Leistungserbringer zu Patient und zu Versicherer sein. Wie das E-Rezept zum Beispiel? Genau. Das ist Bestandteil der Analyse über die Standardisierungspotenziale. Wenn das

Potenzial in der Standardisierung gegeben ist, dient SHIP in der Prozessunterstützung und dort wo möglich in der Automatisierung. Und wie gehen Versicherer mit der Digitalisierung in der Prozessstandardisierung um? Viele Versicherer tun sich etwas schwer mit der digitalen Transformation. Zum einen gibt es die Welt mit den schönen Benutzeroberflächen und den Apps und zum anderen die Digitalisierung der Wertschöpfungsketten. Wir sind überzeugt, mit SHIP zumindest für die administrativen Prozesse die Digitalisierung voranzutreiben und die Versicherer dabei zu unterstützen, ihre Prozesse zu automatisieren. Praxisbeispiele zeigen den deutlichen Nutzen. Die Prozessoptimierung steigert die Qualität, Sicherheit und die schnellere Bearbeitung und sorgt damit für erheblichen Nutzen und Kosteneffizienz. Leider ist Innovation nicht nur einfach … Das stimmt. Das ist wohl auch der Grund, weshalb viele Innovationen scheitern. Wenn man eine Innovation zu Ende denkt, hat sie immer mit grundlegenden Veränderungen der Prozesse zu tun. Man muss also mit der Vergangenheit aufräumen, über das eigene Gärtchen hinausdenken. Das läutet gleichzeitig auch ein kultureller Wandel ein. In unserem Fall stehen sich die beiden Partner hart gegenüber, wenn es um Tarifverhandlungen geht – in der Digitalisierung setzt man mit SHIP auf Zusammenarbeit.

Das sind die Nutzen von SHIP

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Einheitlicher Standard Datensicherheit und Datenschutz Kostenoptimierung Transparenz Digitalisierung Patienten-/Kostenträgeridentifikation Behandlungsfalleröffnung Administrative Kostensicherung Bedarfsmeldung administrativer Daten Austausch von Informationen Rechnungsstellung Steuerung Zahlungsfluss

www.ship-standard.ch


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16 INTERVIEW • TINO KRAUSE

FOKUS.SWISS

Tino Krause

«Wir wollen die echte Welt nicht ersetzen»

Mit Facebook wurde das Prinzip des sozialen Netzwerks vor Jahren salonfähig. Heute gehören Social-Media-Plattformen aller Art zu unserem Alltag. Meta, das Unternehmen hinter Facebook, richtet seine Aufmerksamkeit derzeit fokussiert auf die virtuelle Realität (VR). Warum man im digitalen Raum die Zukunft des Zwischenmenschlichen sieht – und wie diese aussehen könnte – wollte «Fokus» genauer wissen. Interview mit Tino Krause, Regionaldirektor Zentraleuropa bei Meta Interview SMA Bilder zVg Tino Krause, wie viel Zeit verbringen Sie in sozialen Netzwerken – und welches davon erhält bei Ihnen die meiste Bildschirmzeit? Mein allererstes soziales Netzwerk, in welches ich mich in den frühen Nuller-Jahren einloggte, hiess «Lokalisten». Und wie der Name sagt, lag der Fokus auf der lokalen Vernetzung. 2009 kam dann Facebook und ich wurde Teil dieser weltweiten Community. Heute unterscheide ich zwischen privater und geschäftlicher Nutzung von sozialen Netzwerken: In meinem Privatleben greife ich auf Facebook, Instagram sowie WhatsApp zurück, um mich mit meiner Familie sowie meinem Freundeskreis auszutauschen. Beruflich steht vor allem LinkedIn im Vordergrund, dort konnte ich mir im Laufe der Zeit ein gut durchmischtes Expert:innennetzwerk aufbauen, in dem und mit dem ich über diverse interessanten Themen diskutieren kann. Wie viel Bildschirmzeit dabei genau zusammenkommt, habe ich nie konkret erfasst. Es beläuft sich aber sicherlich auf zwei bis drei Stunden täglich. Als Regionaldirektor für Zentraleuropa bei Meta untersteht Ihnen die Geschäftsentwicklung in 34 Ländern, darunter in der DACH-Region. Mit welchen Stakeholdern und Interessengruppen haben Sie dabei zu tun? Drei essenzielle Anspruchsgruppen stehen bei mir im Fokus. Die erste besteht aus den Millionen von Menschen, die weltweit unsere Plattformen nutzen. Meine Aufgabe ist es unter anderem, ihnen eine Stimme zu geben. Welche Ansprüche hegen sie an uns? Und wie können wir unsere Services für sie verbessern? Solche und ähnliche Fragen haben Priorität. Die zweite Anspruchsgruppe sind die Unternehmen, für die ich zuständig bin. Weltweit nutzen 220 Millionen Firmen unsere Plattformen, davon handelt es sich bei 11 Millionen um werbungtreibende Betriebe. Für diese sind Facebook sowie Instagram zu wichtigen Partnern avanciert. Wir stärken in Europa zunehmend unseren Fokus auf die kleinen und mittelständischen Unternehmen. Und die dritte Gruppe? Das sind unsere Mitarbeitenden, in meinem Fall die Teams in Zürich, Amsterdam, Berlin, Brüssel, Hamburg sowie Warschau. Hier bin ich bestrebt sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse von uns vollumfänglich abgedeckt werden und dass wir ihnen die notwendigen Voraussetzungen bieten, um zu wachsen. Sie kommen aus der Welt der Mediaagenturen und haben zuvor unter anderem Mediacom als CEO geleitet. Wie verlief Ihr Karriereweg in die Agenturwelt – und wie gelang Ihnen von dort der Schritt zu Meta? Ich studierte zwischen 1997 und 2002 Business Administration an der Uni und setzte mich dabei mit Fachgebieten wie Marketing und Statistik auseinander. Damit versuchte ich, sowohl die kreative als auch die numerisch-ausgerichtete Seite meines Gehirns zu nutzen und zu fördern (lacht). Nach dem Studium begann ich als Trainee bei Mediacom – und merkte schnell, dass ich mich dort enorm wohlfühlte. Ich nahm mir damals vor, dereinst CEO zu werden. 15 Jahre später gelang mir genau das. Die Welt des Marketings und der Kommunikation sprach mich schon immer an und ich verfolgte die Entstehung sozialer

Plattformen mit ebenso grossem Interesse wie das Aufkommen von E-Commerce. Die Technologie, die dahintersteckt sowie deren stetige Weiterentwicklung faszinierten mich von Anfang an. Irgendwann stand ich dann vor der Entscheidung, ob ich mein berufliches Glück bei Meta finden wollte. Für meine Zusage haben damals aber nicht primär die Technologien und neuen Ansätze von Meta den Ausschlag gegeben – sondern die Menschen im Unternehmen. Die haben mich wirklich begeistert. Der Entscheid war für mich goldrichtig. Die Firma befindet sich in einer permanenten, technologischen Transformation. Das mitgestalten zu können, motiviert mich ungemein. Man kann nicht von Meta sprechen, ohne das Metaverse zu erwähnen. Wie erklären Sie dessen Wirkweise? Im Kern geht es um unsere Überzeugung, dass das Metaversum der Nachfolger des mobilen Internets sein wird. Alle 15 Jahre macht die Technologie einen gewaltigen Sprung. Das Web 3.0 mit seiner dezentralen Infrastruktur ist ein solcher. Und dieser bietet das Fundament für neue Konzepte und Ansätze. Das Metaverse ist einer davon. Uns schwebt eine Reihe von virtuellen Räumen vor, zwischen denen man sich schnell und unkompliziert hin und her bewegen kann. Innerhalb dieser Räume lassen sich verschiedene Dinge gemeinsam mit anderen Menschen erleben, die in Realität

nicht möglich sind. Dies etwa, weil man örtlich voneinander getrennt oder in der eigenen Mobilität eingeschränkt ist. Es geht darum, Freunde und Kolleg:innen zu treffen und kooperativ zusammenzuarbeiten. Zu diesem Zweck kann man das virtuelle Wohnzimmer mit einer einzigen Geste in ein Büro verändern. Für viele Menschen hat das immer noch einen starken Science-Fiction-Charakter. Doch essenzielle Elemente dieses Ansatzes existieren bereits und werden genutzt – darunter etwa die erweiterte Realität, «Augmented Reality». Wollen Sie mit dem Metaverse die «echte» Welt ersetzen? Keinesfalls. Im Kern geht es darum, zusätzliche soziale Erlebnisse zu schaffen. Die physische Welt soll und kann nicht ersetzt werden. Die Coronapandemie hat uns als Gesellschaft vor Augen geführt, wie wichtig reale Kontakte für unser Wohlbefinden sowie unser «Wir-Gefühl» sind. Wir erachten das Metaversum aber als eine tolle Chance, um diese Dynamiken noch zu bereichern. Wie wird das Metaverse die Erbringung Ihrer Dienstleistungen verändern? Wir können Unternehmen, darunter auch kleinen und mittelständischen Unternehmen, neue digitale Möglichkeiten erschliessen. Die entscheidende Frage

dabei lautet: Kann ich mein Produkt- und Dienstleistungsangebot – oder zumindest Teile davon – digitalisieren? Dann nämlich lassen sich aufregende, neue Erfahrungen um eine bestehende Marke kreieren. Nehmen wir den Kundenservice als Beispiel. Heute lässt sich der Bereich «Business Messaging» über ein Callcenter abwickeln. Diese Dienstleistung wird sich künftig ideal ins Metaversum auslagern lassen. Kundinnen und Kunden können ihren Berater oder ihre Beraterin dann virtuell «nach Hause» holen. In diesem Feld erleben wir jetzt schon unglaublich viel Kreativität und stellen ein enormes Momentum fest. Wie lange wird es dauern, bis immer mehr Dienstleistungen in der virtuellen Realität erbracht werden? Dieser Wandel ist eine langfristige Angelegenheit und weist einen entsprechend weiten Zeitrahmen auf. Dieser erstreckt sich über die nächsten 10 bis 15 Jahre. Einerseits müssen sich neue Dienstleistungsmodelle entwickelten, andererseits weist auch die benötigte Virtual-Reality-Hardware noch Verbesserungspotenzial auf. Die neue Generation der VRBrille Meta Quest ist eines der Geräte, die den Weg dafür ebnen werden. Derzeit sind für die Fortbewegung im virtuellen Raum noch Controller vonnöten, künftig wird man wahrscheinlich darauf verzichten können. Dafür müssen die Chips leistungsfähiger und die Technologie niederschwelliger werden. Wichtig ist auch zu verstehen, dass wir das Metaversum nicht besitzen. Wir entwickeln es nur mit und bauen gemeinsam mit unzähligen anderen Akteur:innen neue Welten. Dazu gehören nebst Unternehmen auch Non-Profit-Organisationen, Vereine – und auch die Wissenschaft kann und soll hier tätig werden. Welche weiteren «Game-ChangerTechnologien» sehen Sie nebst dem Metaverse auf uns zukommen? Ich denke, dass sich die virtuelle Realität in vielen weiteren neuen Anwendungen niederschlagen und damit Folge-Innovationen nach sich ziehen wird. Effizienzgewinne und mehr Nachhaltigkeit gehören sicherlich zu den Faktoren, die dabei essenziell sein werden. Nestlé erforscht beispielsweise derzeit Möglichkeiten, um die weltweiten Betriebsbesuche in den virtuellen Raum zu verlagern – um dadurch Zeit, Geld und Emissionen einzusparen. Bis es soweit ist, werden wir aber noch einige grosse technischen Sprünge vollziehen müssen. Weitere wichtige Themen werden Künstliche Intelligenz sowie eine smarte und effiziente Serverinfrastruktur sein. Und wie immer, wenn man Innovation vorantreibt, muss man auch Rückschläge und Enttäuschungen hinnehmen. Das gehört ganz einfach dazu. Ebenso, wie daraus die notwendigen Lehren zu ziehen und danach wieder die nächsten Schritte nach vorn zu tun. Zur Person Tino Krause (43) ist seit mehr als dreieinhalb Jahren bei Meta (ehemals Facebook) tätig, zuerst als Country Director für die DACH-Region, heute als Zuständiger für ganz Zentraleuropa. Zuvor arbeitete er bei der Werbeagentur Mediacom, wo er vor seinem Wechsel zu Meta für fast zwei Jahre die CEO-Position bekleidete.


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#FOKUSMEGATRENDS

BRAINPICS GMBH • BRANDREPORT 17

Die geheime Schönheit des Gehirns sichtbar gemacht Das Gehirn spielt in unserem Körper die Hauptrolle: Nicht nur lenkt es als Schaltzentrale sämtliche physischen Abläufe, es ist darüber hinaus auch der Sitz unserer Psyche und bestimmt damit ganz wesentlich mit, wer wir sind. Was allerdings nur die wenigsten Menschen wissen: Das Gehirn hat auch eine verborgene, ästhetische Seite. Diese Schönheit hervorzuheben und einzufangen, ist die Vision und Mission von Brainpics.

A

uf einen ausladenden schwarzen Rahmen gedruckt, entfaltet sich ein glasklares Bild eines komplexen goldenen Geflechts. Die individuellen Verstrebungen sind dabei so filigran, dass man sich als Betrachter:in kurzzeitig darin verlieren kann. Die Komplexität dieses Gebildes ist faszinierend und scheint in seiner Anordnung dennoch einer inhärenten Logik zu folgen. Worum handelt es sich dabei? Anja Hussong tippt sich an den Kopf und lächelt dabei: «Dies ist die reale Abbildung eines menschlichen Gehirns, die wir künstlerisch aufbereitet haben.» Medizin und Technologie gehören untrennbar zusammen. Und wie Anja Hussong und Philipp Stämpfli mit ihrem Unternehmen «Brainpics» beweisen, ergänzen sich auch Medizin und Kunst geradezu ideal. «Wir agieren an der Schnittstelle zwischen mehreren Komponenten und Disziplinen, namentlich derjenigen der Medizin, Technik, Philosophie sowie der gestaltenden Kunst», führt Anja Hussong aus. Die Vision ihres Geschäftspartners und ihr besteht darin, den Menschen die ästhetische Komponente des wichtigsten menschlichen Organs im wahrsten Sinne des Wortes vor Augen zu führen.

Gehirnen meist im Rahmen von Forschungsprojekten erstellt werden, suchte sie nach neurowissenschaftlichen Fachpersonen, die in diesem Bereich forschen und ihr eventuell weiterhelfen konnten. So traf sie auf Dr. Philipp Stämpfli. Der Zürcher Forscher und Leiter eines MRZ Forschungszentrums der Universität Zürich untersucht Gehirne mittels Magnetresonanz und treibt dabei Studien und Forschungsprojekte im Bereich der Neurowissenschaften voran. «Als die Anfrage von Anja Hussong kam, war ich ebenso überrascht wie fasziniert», erinnert sich Stämpfli. Denn genauso wie seine heutige Geschäftspartnerin erachte auch er das Gehirn als das interessanteste aller menschlichen Organe. Ihre Idee, dieses in ansprechenden Bildern einzufangen, begeisterte ihn sofort. Daraus erwuchs die Überzeugung, dass auch andere Menschen ein Interesse an

solchen ästhetischen Darstellungen des Gehirns haben könnten. Damit war die Idee für Brainpics geboren und nahm in der Folge immer mehr Gestalt an. Das Verborgene sichtbar machen Doch wie funktioniert die Bildgebung konkret? Und was sieht man eigentlich auf den Bildern? Um die verborgene Schönheit des Gehirns einzufangen, ist der Einsatz komplexer, moderner Technologie notwendig. «Wir machen das sogenannte Fasernetz des Gehirns sichtbar», erklärt Philipp Stämpfli. Dabei handelt es sich um Teile der weissen Substanz des Gehirns, die im Gegensatz zur grauen einen kleineren Teil ausmacht. Alle Faserbilder werden auf der Basis von diffusionsgewichteten Magnetresonanzbildern berechnet. Das Verfahren ist hochkomplex und führt letztlich dazu,

dass man das Gehirn als eine enorme Ansammlung filigraner Stränge wahrnimmt. Auf diese Art und Weise dürfen die wenigsten Menschen bisher ein Gehirn gesehen haben. Und genau darin liegt der Reiz. Für Hussong reicht der Anspruch der Bilder aber weit über den künstlerisch-ästhetischen Aspekt hinaus: «Denn was wir hier abbilden, ist nichts weniger die Quelle des menschlichen Bewusstseins – und damit der Anfang von allem», führt sie aus. Immer wieder ertappe sie sich dabei, wie sie in ihrer Praxis beinahe andächtig vor dem grossen Bild innehalte und dieses ehrfürchtig betrachte. Die Tatsache, dass für die Abbildung dieses menschlichen Supercomputers diverse menschengemachte digitalen Technologien und Anwendungen notwendig sind, fasziniert die beiden jedes Mal aufs Neue. Man sehe auf den Bildern den Ursprung der gesamten Digitalisierung – und mache diesen durch die Digitalisierung sichtbar. «Diese Dynamik finden wir schlicht genial – und berührend.» Auf dem Onlineshop von Brainpics finden sich diverse ansprechende Varianten der Gehirnbilder, in verschiedenen Farbgebungen, aus diversen Perspektiven sowie in allen möglichen Grössen. «Und wer möchte, kann das eigene Gehirn per Magnetresonanz scannen und in einem einzigartigen Bild festhalten lassen», sagt Hussong.

Ein besonderer Wandschmuck Wie kam es zu dieser aussergewöhnlichen Idee? Anja Hussong ist diplomierte Neurofeedback-Therapeutin und führt eine eigene Praxis in Weinfelden. «Bei meiner Arbeit steht die Wirkweise des Gehirns im Zentrum, weswegen mich dieses Organ seit jeher total fasziniert», erklärt sie. Als Hussong aufgrund der steigenden Nachfrage nach ihren therapeutischen Dienstleistungen in grössere Praxisräumlichkeiten umzog, wollte sie ihrer Faszination für das Gehirn auch optisch Ausdruck verleihen und damit ihre Praxis schmücken. Sie begab sich auf die Suche nach geeigneten Sujets – und wurde nicht fündig. Da Visualisierungen von

Weitere Informationen auf www.brainpics.ch

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Schützen Sie sich vor Ransomware! KMU-Schutz vor Erpressung

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18 GENDERSHIFT

FOKUS.SWISS

Die Frauen sind auf dem Vormarsch Die Unternehmen in der Schweiz sollen mehr Frauen beschäftigen. Obschon die Vorteile einer besseren Geschlechterdurchmischung eigentlich auf der Hand liegen, musste der Bund mit einer Frauenquote konkrete Ziele für börsenkotierte Firmen setzen. Eine erste Auswertung zeigt nun: Die Lage bessert sich. Wenn auch eher langsam. Die KMU sind hier bereits weiter.

E

s sind gute Nachrichten, welche die Consulting-Firma Russell Reynolds Associates im Mai dieses Jahres veröffentlichte. Gemäss ihrer Studie kämen Schweizer börsenkotierte Unternehmen mehrheitlich der neuen Prozentvorgabe des Bundes nach. Diese Regelung wurde im Jahr 2020 eingeführt und besagt, dass grosse öffentliche Unternehmen einen Frauenanteil von 30 Prozent in ihren Verwaltungsräten erreichen müssen. In der Geschäftsleitung wiederum wird ein Anteil von 20 Prozent gefordert. Werden diese Richtwerte nicht bis 2025 (Verwaltungsrat), respektive bis 2030 (Geschäftsleitung) umgesetzt, stehen die betreffenden Unternehmen in der Pflicht, in ihrem Vergütungsbericht die Gründe dafür aufzuzeigen sowie Massnahmen zur Verbesserung darzulegen. Wo steht die Schweiz nun? Gemäss einem Artikel in der «NZZ» vom Mai dieses Jahres liegt der durchschnittliche Frauenanteil in den Verwaltungsräten der SMI-Firmen bei 34,1 Prozent. Das entspricht 4,4 Prozentpunkten mehr als noch vor einem Jahr. 2022 seien von 47 neu gewählten Verwaltungsratsmitgliedern 29 Frauen. So gut diese Entwicklung auch ist: Im internationalen Vergleich steht die Schweiz trotzdem bescheiden da. Denn betrachtet man die europäischen Top-Indizes, weisen

Die Kleinen liegen vorne Natürlich ist die Schweiz vor allem ein Land der kleinen und mittelgrossen Unternehmen. Aktuelle Zahlen, wie sich der Frauenanteil dort entwickelt, fehlen zwar. Doch eine Studie des Schweizerischen Gewerbeverbands sowie dem Verband «KMU Frauen» aus dem Jahr 2019 gibt dennoch interessante Aufschlüsse. Die Studie untersuchte die Jahre zwischen 2012 und 2017 und kam zum Schluss, dass Frauen immer mehr am Erwerbsleben teilnehmen und vermehrt verantwortungsvolle Positionen in KMU bekleiden. Die Zunahme von Frauen in den Geschäftsleitungen sei in den letzten fünf Jahren mit 54,7 Prozent insbesondere in mittelgrossen Unternehmen frappant. Auf den Punkt gebracht: Die Kleinen machen den Grossunternehmen vor, wie Frauenförderung richtig gemacht wird.

den Frauen selbst zugutekäme. Dabei betonen Forschende, Personalcoaches sowie Unternehmensberater:innen immer wieder, dass besser durchmischte Teams für Unternehmen direkte betriebliche Vorteile mit sich bringen. Nebst einer Erhöhung der Effizienz zählt eine verbesserte Kommunikationskultur sowie kreativeres Arbeiten zu den konkreten Vorzügen. Das Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) macht es auf seinem KMU-Portal ebenfalls deutlich: Mehr Frauen in Führungspositionen zu beschäftigen, ist für Unternehmen nicht nur möglich, sondern auch vorteilhaft. Studien bestätigten, dass gemischte Teams kreativer und produktiver sind und damit den Erwartungen der Kundinnen und Kunden besser gerecht werden. Darüber hinaus stehen Betriebe, die sich um einen höheren Frauenanteil bemühen, in den Augen potenzieller Mitarbeitenden besser da. Und um das Know-how der weiblichen Fachkräfte im Unternehmen zu halten, sei es wesentlich, Teilzeit-Opportunitäten anzubieten. Wer dazu in der Lage ist, so die Empfehlung des WBF, tue gut daran, zu handeln.

Obschon der Begriff «Frauenförderung» an sich bereits falsche Assoziationen weckt. Denn er suggeriert, dass ein höherer Anteil weiblicher Mitarbeitenden vor allem

Die Digitalisierung soll helfen Noch immer geben viele Frauen die schwierige Vereinbarkeit von Familie und Berufsleben als einen der

nur spanische Firmen mit durchschnittlich 33 Prozent einen tieferen Frauenanteil auf. Spitzenreiter ist Frankreich mit einem Frauenanteil von 45 Prozent, Deutschland liegt mit 37 Prozent nur knapp vor der Schweiz.

Hauptgründe für ihr Ausscheiden aus dem Arbeitsmarkt an. Und obschon zahlreiche Firmen mit flexibleren Arbeitszeit- und -platzmodellen diesbezüglich bereits Verbesserungen eingeleitet haben, gestaltet sich die Koordination im Alltag nach wie vor oft schwierig. Hier wird grosse Hoffnung auf die Vorzüge der Digitalisierung gelegt. Die Coronapandemie hat aufgezeigt, dass Konzepte wie Homeoffice und mobiles Arbeiten keineswegs zu einer geringeren Produktivität und Effizienz führen müssen. Viele Berufsgruppen eignen sich für diese Art des Arbeitens hervorragend und durch die Entkoppelung von Arbeitsplatz und Arbeitsfunktion soll mehr Frauen der Einstieg, beziehungsweise die Rückkehr, ins Berufsleben ermöglicht werden. Dies in der Schweiz zu fördern ist alles andere als ein wirtschaftliches Niceto-Have: Der Fachkräftemangel grassiert in diversen Branchen und kein Land kann es sich leisten, für seine gut ausgebildete weibliche Bevölkerung arbeitsmarkttechnische Hürden zu errichten. Das unterstreicht auch die Studie des Schweizerischen Gewerbeverbands: Den höchsten Frauenanteil finde man in Kleinstunternehmen mit bis zu neun Mitarbeitenden – denn die dort vorherrschenden flexiblen Strukturen begünstigen die Erwerbstätigkeit der Frauen.

BRANDREPORT • INTELLIGENT ENTERPRISE AG

Veränderung muss einen guten Grund haben Firmen aller Grössen und Branchen wollen die Chancen der digitalen Transformation nutzen. Doch in vielen Betrieben fokussieren die Verantwortlichen vornehmlich auf die Integration neuer technischer Werkzeuge. Ein Experte der intelligent enterprise AG erklärt, warum dieser Ansatz zu kurz greift – und wie man es wirkungsvoller macht.

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ie digitale Transformation von Unternehmen wird primär durch Technologie vorangetrieben. «Diese Ansicht ist weitverbreitet – und leider grundsätzlich falsch», betont Samuel Hitz, Business Transformation Advisor der intelligent enterprise AG. Denn Firmen, die mit diesem Mindset ihre digitale Transformation einleiten, lassen oft die Belegschaft aussen vor. «Dabei sind es gerade die Menschen im Unternehmen, die man für eine erfolgreiche Digitalisierung mit ins Boot holen muss.» Gelingt das nicht, erwachsen im Unternehmen Widerstände, die schlimmstenfalls das gesamte Projekt gefährden. Wie müssen Firmen also vorgehen? intelligent enterprise setzt hier auf den Ansatz des «Organizational Change Managements» (OCM). Dabei steht die aktive Steuerung des Kultur- und Organisationswandels als Schlüsselfaktor für die digitale Transformation im Fokus. «Dank der Erfahrung von über 50 strategischen Digitalisierungsprojekten sind wir bestens vertraut mit den Chancen und Risiken – sowie den immer wiederkehrenden Widerständen.»

Eine ganzheitliche Perspektive Während die meisten Software-Lösungsanbieter den Fokus auf die Prozess- und Datenintegration, das Anwender-Erlebnis oder auf technische Neuerungen legen, vergessen sie die kulturellen und organisatorischen Veränderungen, die der digitale Wandel mit sich bringt. Im Gegensatz dazu kennt intelligent enterprise das Zusammenspiel der vier Bereiche einer

Enterprise Architektur (Business Architektur, Applikationsarchitektur, Datenarchitektur und Technologiearchitektur) und kann mit dieser Expertise Veränderungen früh identifizieren und adressieren. Die transaktionale Ebene, sprich die Veränderungen in den Arbeitsabläufen oder in der Anwendung von Technologien sowie die arbeitspsychologische Ebene (Motivation, Widerstände, Trägheit), werden mit einem

passgenauen OCM-Konzept, inklusive Kommunikationsmassnahmen und Schulungen, adressiert. Dabei werden die Wünsche und potenziellen Ängste der verschiedenen Stakeholder aufgegriffen und transparent bearbeitet. «So unterstützen wir Unternehmen dabei, ihre Belegschaft auf die positiven Veränderungen der digitalen Transformation einzustimmen – und ihnen vor allem den ‹Reason Why› aufzuzeigen», erklärt Hitz. Dieser sei essenziell, «denn, wenn es nicht gelingt, den Menschen gute Gründe für eine Veränderung aufzuzeigen, reagieren diese oft mit Ablehnung.» Hier fungiert intelligent enterprise als Brückenbauer. Das Angebot reicht von einer strategischen Erstberatung über die Konzepterarbeitung bis hin zur Umsetzung der gemeinsam formulierten Strategie. Weitere Informationen: intelligent-enterprise.ch


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FOKUS.SWISS

SWISSGRID AG • BRANDREPORT 19

«Mir war früh klar, dass ich mich dem technischen Bereich widmen wollte» Das Schweizer Stromnetz endet nicht an den Landesgrenzen, sondern ist über tausende Kilometer mit den Netzen Europas verbunden. Die Stabilität dieses Systems sicherzustellen und eine lückenlose Stromversorgung zu gewährleisten, ist eine anspruchsvolle Aufgabe – die künftig noch komplexer wird. «Fokus» sprach mit Asja Derviškadić, Grid Studies Engineer und Expertin bei Swissgrid, die in diesem Bereich eine Schlüsselrolle spielt.

Asja Derviškadić

Grid Studies Engineer Swissgrid AG

Asja Derviškadić, wir alle verbrauchen tagtäglich Strom. Wofür benötigen Sie in Ihrem persönlichen Alltag am meisten elektrische Energie? Am meisten Strom verbrauche ich durch meine Internetnutzung. Ich bin täglich online und verwende digitale Tools und Onlineservices in praktisch allen Bereichen meines Lebens: bei der Arbeit, zur Unterhaltung und zur Kommunikation mit meiner Familie. Ein Leben ohne diese Konnektivität wäre für mich äusserst schwierig. Sie beschäftigen sich auch beruflich mit elektrischer Energie: Sie sind als «Grid Studies Engineer» für die Swissgrid AG tätig. Welche Aufgaben umfasst dieser Beruf? Swissgrid betreibt das sogenannte «Übertragungsnetz» der Schweiz. Dieses Höchstspannungsnetz ist rund 6700 Kilometer lang und bildet das Rückgrat unserer sicheren Stromversorgung. Es handelt sich um ein hochgradig komplexes System, welches reibungslos funktionierende Infrastrukturen, permanentes Management der Stromflüsse sowie eine enge Zusammenarbeit mit unseren nationalen und internationalen Partnerunternehmen voraussetzt – und zwar rund um die Uhr. Denn das Übertragungsnetz funktioniert nur dann, wenn Produktion und Verbrauch von Strom im Gleichgewicht sind. Unsere Operateur:innen überwachen das Schweizer Übertragungsnetz und ergreifen die entsprechenden Massnahmen, um die Netzstabilität zu gewährleisten. Dies tun sie auf Basis verschiedener Modelle. Und hier kommen mein Team und ich ins Spiel. Wir erarbeiten Modelle und Simulationen des Netzes für einen kurzfristigen, aber auch längerfristigen Zeithorizont. Dafür nutzen wir modernste technische Mittel, um Studien und Kalkulationen durchzuführen, aus denen wir anschliessend digitale Modelle für das Übertragungsnetz ableiten können. Dabei steht die Beantwortung von Fragen im Fokus wie: Wie wird sich das Höchstspannungsnetz in

den kommenden Tagen, Wochen und Monaten verhalten? Ist die Versorgungssicherheit gewährleistet? Und was würde geschehen, wenn eine oder mehrere essenzielle Anlagen im System ausfielen? Die von uns erarbeiteten Modelle und Simulationen dienen dann den Operateur:innen als Entscheidungsgrundlage und Werkzeug, um die Netzstabilität zu gewährleisten. Die Nachfrage nach Elektrizität steigt. Welches sind die grossen Herausforderungen und Themen, die Sie heute und morgen beschäftigen werden? Das Stromnetz der Schweiz ist heute massiv komplexer als noch zu seinen Anfangszeiten. Zudem ist es untrennbar mit den Netzen der anderen Länder Zentraleuropas verbunden: Wir sind heute Teil eines Stromproduktionsund Distributionssystems, das sich von Süditalien bis Dänemark und von Portugal bis in die Türkei erstreckt. Dementsprechend setzt ein reibungsloser Betrieb einen enormen Kommunikations- und Koordinationsaufwand voraus. Die bisherigen Prozesse haben sich bewährt, sind aber bereits heute komplex und werden in den kommenden Jahren noch anspruchsvoller. Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass wir bei Swissgrid zwar das Schweizer Stromnetz auf der Höchstspannungsebene verantworten, die Distribution der Energie in die Niederspannungsnetze und Haushalte aber von anderen Akteuren übernommen wird. Wir arbeiten bereits heute sehr eng mit den Partnern der unteren Netzebenen zusammen. Diese gute Zusammenarbeit wird in Zukunft noch wichtiger werden. Dies umso mehr, da dezentralisierte Stromproduktion und -lieferung neue Anforderungen an das Netz stellen. Wir agieren also in einem sich kontinuierlich weiterentwickelnden System und müssen innerhalb dieses dynamischen Umfelds jederzeit Stabilität gewährleisten. Wir begegnen diesen Herausforderungen einerseits mit unserer Expertise und Erfahrung sowie andererseits mit neuen datenbasierten Lösungen. Sie haben an der Universität La Sapienza in Rom Ihren Master als Elektroingenieurin absolviert und dann am EPFL ihren Doktorinnentitel (PhD) erlangt. Was veranlasste Sie dazu, diesen Karriereweg einzuschlagen? Ich hegte schon immer eine grosse Leidenschaft für das Ingenieurwesen sowie das Thema Elektrizität. Meine

Eltern sind beide Ingenieur:innen; mein Vater arbeitete im Energiebereich und meine Mutter in der IT. Auch mein älterer Bruder ist als Ingenieur tätig. Doch keiner von ihnen verfügt über einen PhD (lacht). Wie Sie sehen, hatte ich das Glück, in einem Umfeld aufzuwachsen, in dem Technik sowie Technologie positiv besetzt sind und ich Vorbilder hatte, zu denen ich aufschauen konnte. Mir war daher früh klar, dass auch ich mich dem Ingenieurwesen widmen wollte. Zudem wollte ich eine Karriere einschlagen, mit der ich zur Lösung der Klimaherausforderungen beitragen konnte. Wie erleben Sie das Arbeiten bei Swissgrid? Meine Eindrücke sind extrem positiv. Ich bin seit Oktober 2020 bei Swissgrid tätig und konnte es davor kaum erwarten, mein erworbenes Fachwissen praktisch umzusetzen. Das kann ich hier bei Swissgrid tun, was mich enorm motiviert und mit Stolz erfüllt. Zudem schätze ich die Zusammenarbeit sowie den Austausch mit meinen Mitarbeitenden und Teamkamerad:innen. Ein weiterer Pluspunkt ist die internationale und interdisziplinäre Kultur des Unternehmens: Menschen aus allen Kulturen und Backgrounds kommen hier zusammen, um gemeinsam an neuen Lösungen und Ideen zu arbeiten. Die Diversität ist sehr hoch. In meinem Team beispielsweise sind von sieben Personen nur zwei gebürtige Schweizer:innen. Wir verfügen also über einen spannenden Mix, der meines Erachtens die Innovationskraft fördert. Und zu guter Letzt gefällt mir die enge Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen sowie den erstklassigen Bildungsinstitutionen der Schweiz sehr gut. Sie haben die kulturelle Diversität angesprochen. Gleichzeitig ist gerade der Frauenanteil in technischen Branchen nach wie vor eher gering. Wie erleben Sie das in Ihrer täglichen Arbeit – und worauf ist dieser Umstand zurückzuführen? Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass Frauen noch immer schmerzlich untervertreten sind in technischen Berufen. Daher erachte ich es als essenziell, dass wir den gesellschaftlichen Diskurs dazu führen, die Gründe dieses Missstands eruieren und gemeinsam Lösungsansätze finden. Ich selbst hatte wie bereits erwähnt das Glück, mit starken Vorbildern aufzuwachsen. Ich schaute auf zu meiner Mutter, die sich als

Ingenieurin hervortat. Mir wurde niemals das Gefühl vermittelt, Technologie sei nur «etwas für Jungs». Wie verbreitet diese Ansicht aber dennoch ist, realisierte ich, als ich an die Universität kam. Ich war eine von zwei Frauen meines Jahrgangs, während gleichzeitig 60 Männer ihr Studium mit mir bestritten. Was können und müssen Wirtschaft und Gesellschaft Ihres Erachtens tun, um mehr Frauen für technische Branchen zu begeistern? Einen zentralen Faktor stellen weibliche Vorbilder dar. Wir brauchen mehr Ingenieurinnen in Führungspositionen. Unternehmen stehen also in der Verantwortung, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, dass mehr gut ausgebildete Frauen diese Führungsfunktion wahrnehmen können. Als Gesellschaft sind wir wiederum gefordert, das Stigma «Technik ist nur für Buben» endlich hinter uns zu lassen. Das Erlangen eines PhD war für mich nicht nur die Belohnung harter Arbeit, sondern auch eine Art Schutzschild. Ein Schutzschild? Ja, denn leider muss man als Frau in vielen Situationen zusätzlich beweisen, dass man kompetent ist. Der PhD unterstreicht meine Kompetenzen und beugt allfälligen Diskussionen vor. Das sollte nicht notwendig sein. Wenn wir auf wirtschaftlicher, persönlicher sowie gesellschaftlicher Ebene tätig werden, bin ich absolut davon überzeugt, dass wir mehr Frauen in technischen Berufen und Führungspositionen sehen werden. Das ist nicht nur aus Gründen der Fairness und Gleichberechtigung wichtig, sondern auch, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, der die technischen Branchen besonders betrifft. Bei Swissgrid habe ich in diesem Kontext glücklicherweise ein sehr positives Umfeld vorgefunden.

Über Swissgrid Swissgrid ist als Netzgesellschaft für den Betrieb, die Sicherheit und den Ausbau des Übertragungsnetzes verantwortlich. An verschiedenen Standorten beschäftigt Swissgrid rund 600 hochqualifizierte Mitarbeitende aus 28 Nationen. Bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050 fällt dem Unternehmen eine Schlüsselrolle zu: Zusammen mit der Energiebranche, Wirtschaft, Politik und Bevölkerung erarbeitet Swissgrid Lösungen, um das Schweizer Übertragungsnetz nachhaltig und effizient auszubauen. Swissgrid verfügt über einen Frauenanteil von 22 Prozent, was für die Strombranche bereits hoch ist. Weibliche Talente zu gewinnen und von ihren fachlichen und menschlichen Kompetenzen zu profitieren, ist Swissgrid ein grosses Anliegen. Weitere Informationen finden Sie unter www.swissgrid.ch


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20 INNOVATION

FOKUS.SWISS

Vom Innovationsleader zum Mitläufer – der Abstieg geschieht schneller als gedacht Die Geschichtsbücher sind voll mit Beispielen von Unternehmen, die entweder mit neuen Technologien zu früh auf den Markt kamen, oder aufgrund eines plötzlichen Wandels den Anschluss verpassten. Auf welche Firmen dies in Zeiten der Digitalisierung zutreffen wird, wird man sehen. Die hier aufgegriffenen Beispiele zeigen auf jeden Fall, wie man besser nicht vorgeht.

I

m Jahr 1999 gab es nur wenige Dinge, die annähernd so cool waren wie der Film «The Matrix» mit Keanu Reeves in der Hauptrolle. Die dystopische Zukunftsvision, in der Maschinen Menschen als lebende Batterien züchten, begeisterte und schockierte die Filmfans im ausgehenden Jahrtausend. Ebenso cool wie der Film an sich war die Tatsache, dass Filmheld Neo ein damals neuartiges Nokia-Mobiltelefon benutzte. Klar, dass man das Modell «Nokia 7110» (eine für den Film modifizierte Version des 8110) später käuflich erwerben konnte. Der finnische Mobilfunkkonzern war in den 1990erJahren der unangefochtene Marktführer im aufstrebenden Feld der mobilen Telefonie. Wie wir heute wissen, bereitete Apple im Jahr 2007 mit dem Launch des iPhones dem Erfolg der Finnen ein jähes Ende. Dabei hat sich das Narrativ etabliert, dass der damalige Branchenprimus die Wirksamkeit von Touchscreen und schneller Internetanbindung einfach nicht auf dem Schirm hatte. Wenn man allerdings einem Interview Glauben schenkt, das der ehemalige NokiaEntwicklungschef Frank Nuovo dem «Wall Street Journal» zu dieser Zeit gab, reichen die Verfehlungen der Nokia-Führungsriege noch deutlich tiefer. Denn

im Interview erzählt Nuovo, dass man rund sieben Jahre vor dem Start des ersten iPhones den Prototypen eines Mobiltelefons mit Farb-Touchscreen entwickelt hatte. Mit dem Gerät war man in der Lage, ein Autorennspiel zu spielen, online einzukaufen und Restaurants zu finden. Im Interview untermauert Nuovo seine Behauptungen mit entsprechenden Präsentationsfolien. Gemäss ihm soll Nokia Ende der 90er-Jahre auch über Pläne für einen Tablet-PC mit Touchscreen verfügt haben. Das Potenzial dieser Anwendung habe man in der Führungsetage schlicht nicht erkannt. Selbst als das iPhone dann herauskam, wähnte man sich laut Insiderquellen sicher, da das Gerät «technisch nicht mit Nokia-Produkten mithalten» konnte. Wir wissen heute, dass es anders kam: Das iPhone markierte den Startschuss zu Apples Aufstieg zur wertvollsten Marke der Welt. Und Nokia musste seine Mobilfunksparte an Windows verscherbeln. Auch Bill Gates griff daneben Die Managerinnen und Manager von Microsoft sind eigentlich durchaus erfolgsverwöhnt. Firmengründer Bill Gates war in den späten 90er- und frühen 2000er-Jahren sogar der vermögendste Mann der Welt und Microsoft Windows stellte das weitverbreitetste

Betriebssystem überhaupt dar. Doch auch dieser Konzern musste die eine oder andere Schlappe hinnehmen. Während man mit dem XBox-Brand 2001 relativ erfolgreich in den Videospiele-Markt einstieg, endete der Versuch, sich als Anbieter von MP3-Playern zu etablieren, desaströs. 2006 schickte man den «Zune» ins Rennen, um Apples damals dominierenden iPod zu vernichten. Der Angriff ging nach hinten los, das Gerät fiel bei den Zielgruppen durch und schaffte nicht einmal den Sprung über den grossen Teich. Doch auch im Heimmarkt Amerika gestalteten sich die Verkäufe harzig. 2011 wurde das Projekt ohne viel Aufhebens wieder beerdigt. Man muss allerdings nicht notwendigerweise auf den Tech-Markt schauen, um interessante Wirtschaftsflops zu entdecken. 2006 wollte Coca-Cola dem ansteigenden Konsum von Energydrinks entgegenwirken und sich mit einem neuen Produkt als hipper Brand bei den jungen Zielgruppen platzieren. Der Launch von «Coca-Cola Blak», einer Mischung aus Cola und Kaffee, war aber alles andere als von Erfolg gekrönt. Der bizarre Getränkemix blieb in den Regalen liegen und bereits zwei Jahre nach dem Release wurde die Produktion eingestellt. Deutlich besser lief nur ein Jahr

später die Markteinführung von «Coca-Cola Zero». Die Coke ohne Zuckerzusatz richtete sich von der Markensprache her an ein vorwiegend männliches Publikum, welche sich vom Brand «Coca-Cola Light» nicht angesprochen fühlte. Der Erfolg stellte sich fast augenblicklich ein: Im selben Jahr berichtete das Schweizer Wirtschaftsmagazin «Cash», dass die neue Brause einen Traumstart hingelegt habe. Heute gehört die Marke «Zero» zu den Zugpferden des Konzerns. Nicht alles gelingt Diese drei Beispiele von wirtschaftlichen Fehleinschätzungen und missglückten Produkteinführungen zeigen zwei Dinge. Zum einen belegen sie, dass niemand vor Misserfolg gefeit ist. Auch jahrelange Marktführerschaften können abrupt enden, wenn sich ein Gefühl der Unantastbarkeit etabliert hat. Zum anderen machen sie aber auch klar, dass ein Misserfolg nicht das Ende bedeutet. Klar – Nokia, Microsoft und Coca-Cola sind Weltkonzerne mit enormen finanziellen Mitteln. Doch dementsprechend teuer sind auch ihre gescheiterten Projekte. Die alte Unternehmer:innen-Weisheit, dass man aus Rückschlägen lernen sollte, um dann einen neuen Ansatz zu versuchen, hat nach wie vor für Firmen aller Grössen Bestand.

BRANDREPORT • PRESSRELATIONS SCHWEIZ AG

Die passende Botschaft zum perfekten Zeitpunkt Von den Anspruchsgruppen positiv wahrgenommen zu werden, ist für jedes Unternehmen relevant. Doch wer sich in der heutigen Informationsgesellschaft Gehör verschaffen möchte, muss die richtige Botschaft über die passenden Kanäle verbreiten. Wie das klappt, wollte «Fokus» von einem Experten der pressrelations Schweiz AG erfahren.

Oliver Heyden

Chief Strategy Officer pressrelations Schweiz AG

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issen ist Macht. Diesen Satz prägte der englische Philosoph Francis Bacon im 16. Jahrhundert. 500 Jahre später hat diese Aussage nichts von ihrer Gültigkeit eingebüsst, im Gegenteil: «Unternehmen, die sich ideal positionieren und Trendthemen besetzen möchten, müssen gewaltige Mengen an Informationen berücksichtigen und ihre Strategie daran ausrichten», erklärt Oliver Heyden, Chief Strategy Officer der pressrelations. Genau dabei unterstützt das Unternehmen seine Kundschaft: Als Dienstleister für Medienbeobachtung und -analyse sowie Social Media Analytics begleitet pressrelations Firmen durch die komplexe Medienlandschaft. Wie geht man dafür vor? «Wir legen gemeinsam mit den Unternehmen die relevanten Suchparameter fest

und tragen dann die Daten zusammen», führt Heyden aus. Anschliessend werden diese ausgewertet und in individuelle Handlungsempfehlungen überführt. «Auf diese Weise unterstützen unsere Berater:innen und Projektmanager:innen Firmen bei der Optimierung ihrer PR- und Kommunikationsstrategie.» Dabei kommen nebst Erfahrung und Fachwissen natürlich auch moderne Technologien zum Einsatz. Was interessiert Menschen wirklich? Wie das in der Praxis aussieht, zeigt ein Mandat, das pressrelations mit Siemens umgesetzt hat:

«Wir wollten herauszufinden, wie sich Siemens im Kontext von Smart City und Smart Infrastructure optimal positionieren kann.» Dafür nutzte pressrelations sein «Analyse-Framework»: Dieses erfasst systematisch den medialen Kontext sowie die thematischen Facetten rund um Kunden-Produkte und -Dienstleistungen. Am Anfang dieses Prozesses steht die Medienbeobachtung, wofür pressrelations unter anderem 5800 Printmedien, 7600 Websites sowie 120 Millionen Social-Media-Kanäle nach Stichworten und

Themenfeldern durchforstet. «Wir eruieren nicht nur, wie die Firma darin wiedergegeben wird, sondern zeigen auch auf, welche neuen Trendthemen sich in diesem Feld manifestieren», sagt Heyden. Im Rahmen eines ausführlichen Reports werden die gewonnenen Erkenntnisse transparent gemacht. «Im konkreten Fall konnten wir belegen, dass man bei der Kommunikation zur Smart-City nicht nur auf die technischen Aspekte eingehen sollte.» Es zeigte sich nämlich, dass die Leute mehr über die Klimavorteile sowie die Lebensqualität in der digitalen Stadt erfahren wollten. «Sobald man sich dessen bewusst ist, kann man die Kommunikationsbemühungen darauf ausrichten.» So entstehen Botschaften, die wirklich in den Köpfen der Zielgruppen nachhallen – anstatt im Informationsstrom unterzugehen. Weitere Informationen unter pressrelations.ch


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#FOKUSMEGATRENDS

PAYROLLPLUS AG • BRANDREPORT 21

Für die Nutzung der Lohnplattform muss man nur den Bruttolohn kennen Das Lohnmanagement ist für die meisten Unternehmen ein notwendiges Übel. Denn so wichtig korrektes Ab- und Verrechnen sowie die termingerechte Lohn-Auszahlung für jede Firma auch sind, so zeit- und ressourcenaufwendig sind sie auch. Die PayrollPlus AG hat hier einen smarten Ansatz entwickelt, der es Firmen erlaubt, das Ganze unkompliziert, effizient und gleichwohl transparent auszulagern. Interview mit Kushtrim Arifi, Head of Sales und Marketing bei der PayrollPlus AG

Kushtrim Arifi

Head of Sales und Marketing PayrollPlus AG

Kushtrim Arifi, mit welchen Wünschen, Fragen und Problemen treten Ihre Kundinnen und Kunden an Sie heran? Die Schwierigkeit ergibt sich für viele Unternehmen dadurch, dass es sich beim Feld der Lohnbuchhaltung um ein stark reguliertes Gebiet handelt. Denn nebst dem Arbeitsrecht muss man dabei auch die Vorgaben des Sozialversicherungsrechts beachten. Dadurch kann schnell eine enorme Komplexität entstehen, die insbesondere für KMU unübersichtlich wird. Wenn man beispielsweise einen Empfänger oder eine Empfängerin der Quellensteuer im Betrieb beschäftigt, muss man beinahe Steuerprofi sein, um wirklich zu wissen, wie man korrekt vorgehen muss. Wir stellen daher fest, dass immer mehr Firmen die Zeit und Geduld für diesen enormen Administrativaufwand nicht erbringen wollen – oder können. Letzteres kann etwa dann der Fall sein, wenn die Person mit dem vertieften Lohn-Know-how den Betrieb verlässt oder plötzlich indisponiert ist. Dann kommt noch hinzu, dass Firmen viel Zeit und Ressourcen in die Lohnthematik investieren müssen, die sie viel lieber für ihre Kernkompetenzen aufbringen würden. Wie lautet also die Lösung? Immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer erkennen, dass sie nicht mehr alles selber erledigen müssen. Die Welt strebt nach höherer Effizienz sowie mehr Einfachheit – und im Handlungsfeld «Lohn» können wir genau dies anbieten. Der Schlüssel dafür liegt in unserer einzigartigen, webbasierten Lohnplattform. Mit dieser entlasten wir alle KMU, Start-ups, Freelancer sowie Privathaushalte mit Angestellten von allen Arbeiten rund um den Lohn. Zu diesem Zweck bieten wir Software, Lohntreuhand sowie Versicherung aus einer Hand an und helfen damit, ausgeschöpfte Ressourcen zurückzuerlangen, welche man am meisten benötigt: Zeit, Geld und Nerven. Sogar der Staat und die AHV profitieren von unserer Lohnplattform. Das hat sich herumgesprochen: Schon über 120 Millionen Franken an Löhnen pro Jahr zahlen wir an verschiedene Lohnempfänger:innen in der Schweiz aus.

Wen sprechen Sie insbesondere mit Ihrem Rundum-sorglos-Service an? Zu unseren zentralen Zielgruppen gehören Betriebe mit bis zu 20 Mitarbeitenden. In diesen agilen Unternehmen ist das Fachwissen zentral und es lohnt sich einfach nicht, jemanden mit den lohnbezogenen Aufgaben zu belasten. Wir stellen aber vermehrt fest, dass auch Unternehmen, welche die dafür notwendigen personellen Ressourcen aufbringen könnten, immer mehr davon absehen – und sich für Transparenz und Einfachheit entscheiden. Grössere KMU mit 100 bis 400 Mitarbeitenden nutzen zusehends unseren Service. Für diese Betriebe ist unser Ansatz besonders spannend, da der Grossteil dieser Firmen das ganze Spektrum an Lohnbezüger:innen aufweist – von quellensteuerpflichtigen Angestellten, über Personen im Stundenlohn bis hin zu Praktikant:innen und Freelancern ist alles dabei. Sie alle erhalten dank unserer Lösung ihren Lohn zeitgerecht sowie ohne Zusatzaufwand. Darüber hinaus stellen wir fest, dass auch Start-ups ein enormes Interesse an unserem Service bekunden. Das verwundert nicht, denn diese haben definitiv anderes im Kopf als das Payrollmanagement. Solche dynamische Jungfirmen zu unserer Kundschaft zählen zu dürfen ist ein klares Indiz hinsichtlich unserer attraktiven Kostenstruktur.

Wie ist der Ansatz von PayrollPlus eigentlich entstanden? Unsere Geschichte geht bereits einige Dekaden zurück: Vor über 30 Jahren gründete Edgar Weber ein erfolgreiches Personalverleih-Unternehmen. Im Jahr 2015 realisierte er dann, dass sich die Arbeitswelt verändern und die Komplexität des Lohnauszahlungsprozesses zunehmen wird. Insbesondere das schnell wachsende Bedürfnis nach flexiblen Arbeitsmodellen, sprich Freelancer, Teilzeit, Arbeit auf Abruf etc., war geweckt. Im enormen administrativen Aufwand des Lohnauszahlungsprozesses bei KMU ortete er Optimierungsmöglichkeiten. So erkannte er das hohe Wachstumspotenzial und betrachtete es von da an als seine Mission, diese Lücke auf dem Markt mit innovativen Geschäftsideen zu füllen. Und was hebt Ihre heutige Lösung besonders hervor? Um bestehende Lohn-Softwares bedienen zu können, muss man über eine gewisse Expertise hinsichtlich Arbeits- und Sozialversicherungsrecht verfügen. Bei weiteren Arbeiten rund um den Lohn gelangt man mit diesen Anwendungen schnell an die Grenzen. Unser Ansatz hebt sich da ganz klar ab: Alles, was man als Arbeitgeber:in wissen muss, ist der Bruttolohn einer Person, ihre

Berufsbezeichnung sowie ihr Alter. Alles Weitere erledigen wir, versicherungstechnisches Know-how ist nicht notwendig. Da wir wirklich alles aus einer Hand erbringen, kann man unseren Ansatz auch nicht mit bestehenden Softwares vergleichen. Wie erhalten Ihre Kundinnen und Kunden Einsicht in die Lohnzahlungen? Unsere Plattform ist webbasiert. Man kann sich einfach einloggen und hat dann direkt Einsicht zu sämtlichen Mitarbeitenden. Wer Personen im Stundenlohn-Verhältnis beschäftigt, kann die geleisteten Arbeitsstunden direkt selber eintragen. Ist alles nachgeführt, reicht ein Knopfdruck und wir zahlen die Löhne innerhalb von 24 Stunden aus. Wir haben unsere Software so aufgebaut, damit sie von allen ganz einfach genutzt werden kann. Man braucht kein vertieftes Wissen. Sollten dennoch einmal Fragen oder Unsicherheiten auftauchen, kann man sich an unser Team wenden, welches in allen Landessprachen sowie auf Englisch Auskunft geben kann. Wie kann man sich selber ein Bild zu Ihrer digitalen Lohnplattform machen? Wir haben ein Tool integriert, mit dem man ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch vereinbaren kann. Darin zeigen wir die Vorteile, die flexiblen Anstellungslösungen und unsere webbasierte Plattform auf und beantworten alle individuellen Fragen. Danach wird oft eine Pilot-Phase vereinbart. Dabei lassen CEOs oft zuerst ihren eigenen Lohn durch uns auszahlen und können sich so selber von der Einfachheit und Seriosität unserer Dienstleistung überzeugen. Ist alles zur Kundenzufriedenheit, prüfen wir gemeinsam die notwendigen Schritte, um die Übernahme der Lohnauszahlungen für die komplette Belegschaft zu prüfen. Mit unserem Angebot sind wir also so nahe an einem «EinKlick-und-erledigt»-Angebot, wie es nur möglich ist.

Über PayrollPlus AG Einfachheit und Transparenz bilden die Kernelemente der einzigartigen digitalen Lohnplattform der Schweiz. Über die Lösung von PayrollPlus werden für über 1,8 Millionen Lohnempfänger:innen in der Schweiz, aus 590 000 KMUs, 200 000 Privathaushalten und 100 000 Freelancer sämtliche Arbeiten rund um den Lohn ganz einfach, zeitsparend und rechtskonform abgewickelt. Mit praktisch nur einem Klick. Dies spart auch Hunderte von Arbeitsstunden und schont damit die finanziellen Ressourcen. Weitere Informationen unter www.payrollplus.ch Kostenlose Beratung via QR-Code:


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22 SMART CITY

FOKUS.SWISS

Nachhaltige und lebenswerte Städte durch smarte Infrastrukturen Das Konzept der Smart City trägt zur Nachhaltigkeit bei und vereinfacht das tägliche Leben durch intelligente Infrastrukturen. Schweizer Städte und Gemeinden sind daran, das Konzept durch unterschiedliche Ansätze und Projekte zu verfolgen.

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uch in der Schweiz sind Smart Citys auf dem Vormarsch. Immer mehr Städte greifen auf das Entwicklungskonzept zu und initiieren Strategien und setzten Projekte um. Das Konzept der Smart City zielt darauf ab, Städte möglichst lebenswert, fortschrittlich und ressourcenschonend zu gestalten. Dieses Ziel kann durch Vernetzung, Innovation und auch dank einer Verknüpfung von Informations- und Kommunikationssystemen in Gebäuden und Arealen erreicht werden. Intelligente Infrastrukturen können einen Mehrwert bieten und erleichtern das tägliche Leben. Die digitale Meldung von öffentlichen Mülleimern, die voll sind und entleert werden sollten, ist ein Beispiel einer solchen smarten Infrastruktur. Weshalb brauchen wir Smart Citys? Laut Benjamin Szemkus, Projektleiter Smart City Schweiz von EnergieSchweiz für Gemeinden und Geschäftsleiter des Verbandes Smart City Hub Schweiz, sollen Herausforderungen im Mobilitäts- und Klimabereich, aber auch drängende gesellschaftliche und ökonomische Probleme aufgefangen werden. Damit gehen eine hohe Lebensqualität für die städtischen Bewohner:innen bei gleichzeitig minimalem Ressourcenverbrauch einher.

Auch in der Schweiz wurde das Thema vor rund zehn Jahren aufgegriffen. Das Bundesamt für Energie hat sich dem Thema früh mit seinem Programm Smart City Schweiz in verschiedenen Veranstaltungen angenähert. «Verschiedenste Stakeholder haben sich vernetzt, ausgetauscht und Pilotprojekte gestartet. Dadurch entstand das Bedürfnis der ‹Engagierten›, sich zu organisieren, worauf der Smart City Hub gegründet wurde. Ein Verband, indem sich interessierte Städte und bundesnahe Betriebe zusammengeschlossen haben», so Szemkus. Zudem entstand der Verband der Dienstleister, die Smart City Alliance. Datenschutz ist bedeutender Faktor «Es ist wichtig zu verstehen, dass Smart City kein Label, sondern ein Konzept hin zu einer zukunftsgerichteten Stadtentwicklung ist, welches von den Städten auf unterschiedliche Weisen verfolgt wird», erklärt Szemkus. Daraus resultieren demnach verschiedenste Projekte. Ein Beispiel eines Smart-City-Projekts der

Stadt Winterthur ist die Fuss- und Veloverkehr-Förderung durch Datenanalyse. So konnte mittels Daten ein Velobelastungsplan für Winterthur erstellt werden, um das Routennetz stetig zu verbessern und zu entwickeln. Gewisse Smart-City-Projekte, die auf sensiblen Daten beruhen, werden von der Bevölkerung oft, aber fälschlicherweise mit staatlicher Überwachung in Verbindung gebracht. Das kommt auch daher, dass asiatische Städte häufig als «VorzeigeSmart-Citys» präsentiert werden. «Dieser Vergleich funktioniert nicht, weil die Datenschutzbestimmungen dieser Länder von denjenigen der Schweiz stark abweichen», weiss Szemkus. In der Schweiz ist der Datenschutz beim Smart-City-Konzept ein wichtiges Thema und Vertrauen diesbezüglich aufzubauen, ist essenziell. «Die Menschen müssen verstehen können, was das Ziel des Smart-City-Konzepts ist, wofür die gewonnenen Daten gebraucht werden und dass wir dadurch schlussendlich unseren gemeinsamen Lebensraum besser entwickeln», erklärt Szemkus.

Themen, mit denen sich Städte und Gemeinden, die ein Smart-City-Konzept verfolgen, befassen, sind vielfältig. Sie reichen von Smart People (Bildungsangebote) über Smart Services bis zu Energie-, Klima- und Mobilitätsfragen. Im Bereich der Energie und Umgebung beispielsweise setzt sich die Stadt für die Nutzung von sauberen Energieformen, effizienten Gebäuden und eine fortschrittlich grüne Raumplanung ein. Im Bereich der Mobilität schafft die Stadt Möglichkeiten, verschiedene saubere öffentliche Mobilitätsdienstleistungen unter Einsatz von modernen Technologien zu nutzen. Auf dem Weg zur Smarten Stadt Damit eine Stadt die Vorteile nutzen kann, um fortschrittlich und ressourcenschonend – eben smart – zu agieren, braucht es Innovation, Partizipation und Vernetzung. Das bedeutet laut Szemkus auch, dass man entsprechend mal etwas ausprobieren und Innovation zulassen soll. «Vielleicht fällt man auch mal auf die Nase, aber schlussendlich ist man damit weitergekommen. Denn nichts zu unternehmen, kann auch sehr teuer werden.» Bei der Umsetzung und Ausführung des Smart-CityKonzepts spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle, jedoch sollten die beiden Begriffe nicht zwangsläufig miteinander verknüpft werden. «Die Digitalisierung ist ein Hilfsmittel, Smart City ein gesamtheitliches Konzept. Smart geht auch ohne digital», so Szemkus. Damit dieses gesamtheitliche Konzept erfolgreich sein kann, gehöre politisches Engagement und eine gute Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern, wie beispielsweise eine gute Einbindung von Dienstleistern dazu. Schliesslich gilt laut Szemkus Folgendes: «Grosse Herausforderungen lösen wir nur gemeinsam.»

Auch Gemeinden können smart werden Entgegen der verbreiteten Annahme beschäftigt das Konzept der Smart City hierzulande nicht nur Grossstädte wie Zürich, Bern und Basel, sondern auch kleinere Städte und Gemeinden. «Smart City ist keine Frage der Grösse, sondern der Haltung, des Engagements, des Verständnisses und der konkreten Taten», weiss Szemkus. So könnten innovative Treiber, die nahe an der Bevölkerung sind und als kleine Einheit agieren, manchmal mehr bewirken als Grossstädte mit trägeren Verwaltungen und vielen Anlaufstellen. Trotzdem seien die Schweizer Grossstädte als Innovationstreiber allesamt wichtig und sehr engagiert unterwegs, was auch ausserhalb der Landesgrenzen so wahrgenommen würde.

Text Andrina Brodbeck

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Publireportage SMART CITY 23

Nicht die Immobilie dient als attraktive Anlage – sondern ihre Finanzierung.

Seit Jahren geniessen Immobilien in der Schweiz einen hervorragenden Ruf als stabile und gleichzeitig renditeversprechende Anlagemöglichkeit. Doch gerade für Privatinvestoren kann das mittlerweile enorm hohe Preisniveau zu Hürde werden. Nun etabliert sich in der Schweiz zunehmend eine Anlageform, die im Ausland als Alternative zum klassischen Immobilienfonds bereits rege genutzt wird. Der Clou bei Private Real Estate Debt: Man investiert nicht in die Immobilien an sich, sondern in deren Finanzierung. Grundsätzlich weist der Schweizer Immobiliensektor seit vielen Jahren eine hohe Attraktivität für Anleger auf. Allerdings gilt es nun, die Situation differenzierter zu betrachten, denn diese Stabilität hat auch eine Kehrseite. Gerade Direktinvestitionen in hoch bewertete Immobilien generieren heute nur noch tiefe Renditen – und sind daher generell nicht mehr so attraktiv wie in der Vergangenheit. Einerseits weil dabei ein Klumpenrisiko für die Investorinnen und Investoren entsteht. Und andererseits, weil gleichzeitig die Kreditvergabe durch die traditionellen Finanzinstitute aufgrund von Regularien restriktiver geworden ist. Deshalb nimmt die Nachfrage nach alternativen Anlage- und Finanzierungsmöglichkeiten zu. Popularität von Private Real Estate Debt steigt Immobilienbesicherte Kredite, auch bekannt als Private Real Estate Debt, sind eine dieser attraktiven Alternativen. Dabei wird Anlegern die Möglichkeit geboten, sich an einem diversifizierten ImmobilienkreditPortfolio, sprich Hypotheken (grundpfandgesichert), zu beteiligen. Dieses Konzept ist im angelsächsischen Raum und auch in Europa bereits gut verankert, und kann nun auch in der Schweiz über eine Anlagefondslösung, einem Portfolio, beigemischt werden. Investoren können beispielsweise über den «ONE Real Estate Debt Fund» von Property One Investors AG in dieses aufstrebende Segment investieren. Konkret bedeutet dies, dass die Fondsgelder in nachrangige Kredite investiert werden, die an professionelle Akteure am Schweizer Immobilienmarkt vergeben werden. Die gewährten Kredite stehen dabei immer in Verbindung mit einem Grundstück und/oder einer Liegenschaft, die als Sicherheit dient.

Durch die selektive Finanzierung von erstklassigen Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie Promotionen können attraktive Renditen erwirtschaftet werden. Netzwerk zu Kreditnehmern als Erfolgsfaktor Der Erfolg einer Private Real Estate Debt Lösung hängt damit auch vom Zugang zu Kreditnehmern ab, denen die Fondsgelder anvertraut werden. Deshalb sollte ein Anbieter nicht nur über Kapitalmarkt Know-how verfügen, sondern auch eine umfassende Immobilienkompetenz aufweisen. Denn nur damit ist der Zugang zu professionellen Immobilien-Akteuren gewährleistet, die auf der Suche nach Finanzierungslösungen sind. Die Bereitschaft, einen Teil der Kredite nicht über Banken zu beziehen, wächst aufgrund struktureller Veränderungen und der Tatsache, dass verschiedene Marktbereiche und Marktteilnehmer von den Banken unabhängiger werden. Damit können Kreditnehmer temporäre Finanzierungslücken schliessen oder die Kapitalstruktur optimieren und so Eigenkapital für weitere Marktopportunitäten freisetzen. Selbstverständlich gilt das auch für einen Private Real Estate Debt Fonds, dass die Vergabe von Krediten an strenge Auswahlkriterien basierend auf einem mehrstufigen

Prozess erfolgen muss. Dazu gehören Bonitätsprüfungen und die Überwachungen des Kreditnehmers sowie die nachhaltige Bewertung der Sicherheit/Immobilie nach anerkannten Standards. Attraktives Anlageprofil Für Investoren stellen die risikobereinigten Renditen von Kreditfonds eine attraktive Alternative zu traditionellen ImmobilienInvestitionen dar. Gerade für Privatanlegerinnen und -anleger erschliesst sich so die Möglichkeit, in eine innovative ImmobilienAnlage zu investieren – die sich finanziell auch tragen lässt. Denn das Preisniveau bei klassischen Produkten im Immobiliensektor ist sehr hoch. Indem Anleger nicht in die Objekte an sich, sondern in deren Finanzierung investieren, erhalten sie Zugang zu einer Anlageklasse, die sonst fast nur institutionellen Akteuren vorbehalten war. Hinzu kommen anerkannte weitere Vorteile, die ein Investment im Immobilienbereich mit sich bringt – wie etwa die stabile Verzinsung im aktuellen Umfeld, die geringe Korrelation zu den Kapitalmärkten sowie ein attraktives Risiko-Rendite-Profil. Weitere Informationen: finance.propertyone.ch

Property One Investors AG Die 2013 gegründete Property One Investors AG (POI) ist spezialisiert auf Dienstleistungen im Bereich von Immobilien als Investment. Der Fokus liegt auf den Asset-Klassen Real Estate und Private Real Estate Debt. Seit Dezember 2020 verfügt die POI über die Genehmigung zur Verwaltung von Kollektivvermögen und untersteht der Aufsicht der FINMA. Die POI ist Teil der Property One Gruppe mit Sitz in Zug.

Kevin Hinder Co-Founder, CEO, Property One Investors AG

Investition in nachrangige Kredite/Hypotheken für Immobilien in der Schweiz

Eigenkapital

80% Nachrangige Kredite 60%

Traditionelle Hypotheken

Der ONE Real Estate Debt Fund ist ein Anlagefonds schweizerischen Rechts der Art «übrige Fonds für alternative Anlagen» für qualifizierte Anleger gemäss Bundesgesetz über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG). Fondsleitung ist die Solufonds SA, (Zweigniederlassung Zürich); Depotbank ist die Zürcher Kantonalbank, Zürich; Asset Manager ist die Property One Investors AG, Zug. Der Prospekt mit integriertem Fondsvertrag kann gratis bezogen werden. Zeichnungen sind nur auf dessen Basis und Einhaltung zulässig. Diese Information dient Werbezwecken und stellt kein Angebot oder Anlageberatung dar.


8. Immobilien-Summit 13. September 2022 The Hall, Dübendorf High Tech – Low Tech Programm 11.00 Prof. Dr. Donato Scognamiglio IAZI AG

Türöffnung und Welcome-Coffee The Hall, Dübendorf

ab 11.30

«meet & match» Gezielte 1:1 Gespräche

optionaler Grill-Lunch The Hall, Dübendorf

14.00

Tobias Stahel Smart Energy Link AG

Eröffnung 8. Immobilien-Summit André Ingold, Präsident FRZ Flughafenregion Zürich

Schweizer Immobilienmarkt: Wird der Boom zum Risiko? Prof. Dr. Donato Scognamiglio, CEO & Mitinhaber, IAZI AG

Intelligente Gebäude – die Königsmacher auf dem Weg zu Netto Null Tobias Stahel, CEO, Smart Energy Link AG

Christoph Diem Erich Keller AG

Kältemaschine ade Christoph Diem, Leiter Klimatechnik, Erich Keller AG, Dipl. Ing. FH

15.15

Kaffeepause, Networking und «meet & match»-Sessions

17.00

Wir bringen die Leichtigkeit in Ihr Zuhause – oder: Einfachheit gewinnt! Peter Spirig, CEO, V-ZUG Holding AG

Peter Spirig V-Zug Holding AG

Megatrends: Wohnen und Leben in der Post-Corona Stadt Oona Horx-Strathern, Trendforscherin, Zukunftsinstitut Horx GmbH

Core Competence Shift happens – Was man in Zukunft können muss (Über Professionalität im Wandel) Prof. Dr. Gunter Dueck, Schriftsteller, Management-Philosoph, Ex-IBM-CTO, Mathe-Prof

Oona Horx-Strathern Trendforscherin

19.00

Apéro riche, Networking und weitere «meet & match»-Sessions

21.00

Ende der Veranstaltung

Prof. Dr. Gunter Dueck Philosoph

«meet & match» – Holen Sie das Optimum aus dem Tag mit gezielten 1:1-Gesprächsterminen vor Ort

1 5% Ra b a t t mit Code TA22

Kooperationspartner

• Erstellen Sie Ihr persönliches Profil, geben Sie Ihre Geschäftsfelder, Kompetenzen, offene Jobs und Suche nach Geschäftspartnern an. • Suchen Sie andere Gäste gezielt nach Tätigkeiten, Investment- und Kooperationsmöglichkeiten, lassen Sie sich anhand Ihres Profils finden und vereinbaren Sie bei gegenseitigem Interesse Termine miteinander. • Das Ergebnis: gezielte 1:1 Gespräche am Immobilien-Summit.

Mit Ihrer Anmeldung erhalten Sie den Zugangslink für die Software, die zugleich auch die Event-App ist.

Anmeldung: https://frzh.ch/is-TA22


E I N E P U B L I K AT I O N VO N S M A RT M E D I A

#FOKUSMEGATRENDS

MARKSTEIN AG • BRANDREPORT 25

«Jedes Immobilienprojekt hat seinen individuellen Charakter» Die Markstein AG ist ein regional verankerter und seit 20 Jahren erfolgreich tätiger Immobiliendienstleister mit einem umfassenden Dienstleistungsangebot. Von Bautreuhand über die Vermarktung Wohnen bis hin zum Asset-, Portfolio- und Transaktionsmanagement kann alles intern abgedeckt werden. Zwei Mitarbeitende aus dem Bautreuhand-Team geben Einblicke in ihre Aufgaben und ihren Arbeitsalltag.

Nadine Bucher

Ralf Seidel

Frau Nadine Bucher, was ist für Sie das Spannende an der Immobilienwelt? Bucher: Mit jedem Wohnbauprojekt schafft man für Menschen ein Angebot, ein «Zuhause» und einen Ort, an dem man sich wohlfühlen möchte. Wir spüren, dass die Bedürfnisse den Wohnraum betreffend zugenommen haben und dies auch zu einer Individualisierung des Angebots führt. Die Projekte werden heute viel spezifischer für Zielgruppen konzipiert, wie etwa Studenten- oder Seniorenwohnungen. Für mich als Projektentwicklerin und -leiterin ist das bei jedem Bauvorhaben eine neue und spannende Herausforderung. Was mich dabei wirklich fasziniert: Jeder Standort ist anders und birgt sein eigenes Potenzial. Mit dem Erarbeiten der Standort- und Marktanalyse merken wir schnell, dass Gebiete und Menschen sich in ihren Merkmalen und Bedürfnissen unterscheiden. Der Bereich der Projektentwicklung hat sich auch deutlich professionalisiert. Es gibt immer mehr Aus- und Weiterbildungen in diesem Bereich. Dadurch wächst auch der Erfahrungsschatz jedes Einzelnen mit jedem Projekt – davon profitieren der Markt, die Auftraggeber und wir. Je genauer also ein Projekt von Anfang an geplant wird, desto schneller ist es marktkonform und realisiert. Herr Ralf Seidel, was ist für Sie das Spezielle in Ihrer täglichen Arbeit? Seidel: Als Architekt hat mich die Bauherrenseite schon immer interessiert. Man braucht viel Erfahrung, damit man die Auftraggeber richtig beraten und begleiten kann. Die Koordination von Entwicklung, Projektierung und Realisierung sowie das gesamte Immobilienmanagement ist sehr umfassend und erfordert eine systematische und planmässige Vorgehensweise, um jederzeit den Überblick über das Projekt zu haben. Das

reicht von der rein technischen Planungsarbeit bis hin zu den aktuell gerade sehr wichtigen Energiethemen. Zudem schätze ich den Kontakt mit der Bauherrschaft, Vertretern verschiedenster Gremien in den Kantonen, Gemeinden und den Fachstellen. Aber auch mit den Nachbarn und den weiteren Projektbeteiligten. Das macht für mich das tägliche Begleiten der Bauprojekte interessant und vielfältig. Eine entscheidende Komponente ist das erfolgreiche Zusammenbringen und Führen vieler verschiedener Menschen und ihrer individuellen Fähigkeiten, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen. Wie sieht die interne Zusammenarbeit bei Markstein aus? Bucher: Wir arbeiten vom Start eines Projekts bereichsübergreifend alle eng zusammen. Am Anfang stehen die Markt- und Standortanalyse, dann folgt die genaue Abstimmung mit dem Vermarktungsteam. Ein Produkt beziehungsweise Projekt will genau definiert sein, damit es am Markt auch angenommen wird. Unsere Kollegen von der Vermarktung fühlen den Puls täglich in ihren Gesprächen mit potenziellen Käufern und Mietern. Sie spüren, was gefragt ist, was funktioniert und was nicht. In den verschiedenen Phasen ziehen wir immer wieder unsere Sparringspartner aus den unterschiedlichen Bereichen hinzu und spiegeln das Erarbeitete. Dabei müssen wir auch auf kurzfristige Veränderungen, wie etwa strategische Richtungswechsel der Bauherrschaft, reagieren können, was für den weiteren Fortgang des Projektes matchentscheidend sein kann. Haben Sie da ein genaues Bild vor Augen? Bucher: Unser gemeinsames Arbeiten ist wie das Knobeln bei diesem bunten Würfel, bei welchem man immer wieder am Drehen ist, hin und her, vor und zurück, bis alle Farben passen. Wir wollen das Optimum aller Einflussfaktoren ausloten. Jede Immobilie ist anders und am Ende hat jedes Projekt seinen individuellen Charakter. Wir haben ein sehr konstruktives Miteinander beim Ausknobeln der besten Lösung und der gemeinsamen Vision am jeweiligen Standort. Das gilt für Projekte von Privatinvestoren, aber auch für jene mit Beteiligung institutioneller Investoren, wie Versicherungen oder Pensionskassen, etwa in unseren verschiedenen Anlagegefässen. Es kommt dabei auch immer ganz auf die Grösse und die Rahmendaten des Projekts sowie die baurechtlichen Anforderungen an. Wir haben im allgemeinen Bauvorhaben zwischen 6 und 200 Wohneinheiten – das ist eine grosse Bandbreite. Bei der Planung und Realisierung muss man mindestens mit zwei bis drei Jahren rechnen. Kommen dann Einsprachen, Architekturwettbewerbe

oder ein Sondernutzungsverfahren hinzu, kann das Projekt auch länger dauern. Am Ende ist es immer ein Zusammenspiel mit vielen Einflussfaktoren und Akteuren. Wichtig ist, möglichst viele Leute abzuholen und zu integrieren. Dabei steht auch immer die Kommunikation im Mittelpunkt: Sei dies im Umgang mit den Behörden oder auch mit den Nachbarn. Man muss die Personen frühzeitig abholen und informieren und dabei Verständnis und Freude schaffen. Haben Sie ein aktuelles Projektbeispiel? Seidel: In Küttigen, im Kanton Aargau, begleiten wir in der Funktion als Bauherrenvertreter ein Neubauprojekt mit 164 Wohneinheiten. Drei Baufelder mit Reihenhäusern, Miet- und Eigentumswohnungen – ein sehr spannendes Projekt und durchaus mit einer gewissen Komplexität. Dort sind drei verschiedene Architekturbüros in der Planung beteiligt. Herausfordernd sind auch die Nebenbaustellen, wie etwa die Umlegung eines Baches und die Anpassung der Kantonsstrasse. Bei einem solchen Projekt können wir viele Aufgaben bei uns intern abdecken, denn wir haben alle Kompetenzen unter einem Dach. Wir arbeiten zudem für die öffentliche Hand und durften gerade für die Stadt Baden ein grosses Schulhausprojekt abschliessen. Darüber hinaus werden wir immer wieder als Berater zu Spezialprojekten in einzelnen Phasen hinzugezogen. Sehr interessant ist es vor allem, wenn wir ein Projekt von der SIA Phase 1 Strategische Planung bis zur SIA Phase 5 Realisation durchgängig begleiten können. Markstein macht aber nicht nur die klassische Bautreuhand… Seidel: Wir bieten für private und institutionelle Investoren zum Beispiel auch das Immobilienportfolio- und Assetmanagement. Das sind umfangreiche Dienstleistungen von der reinen Analyse und Optimierung bis hin zur kompletten Geschäftsführung von Immobiliengesellschaften sowie Anlagestiftungen. Darüber hinaus haben wir dieses Jahr mit der Anlagestiftung Vertina ein neues Investitionsgefäss lanciert. Dieses richtet sich an steuerbefreite schweizerische Personalvorsorgeeinrichtungen. Einen besonderen Fokus richten wir dabei auf das Thema Nachhaltigkeit, CO2-Neutralität und Gebäudeoptimierung. Wie beurteilen Sie das Thema BIM – Building Information Modeling? Seidel: Das ist definitiv auch ein wichtiges Thema. Es wird aber aus meiner Sicht noch zu verhalten angegangen. Doch es ist noch nicht so fest bei Planer:Innenn und Investor:innen verankert, wie man sich

das vor einigen Jahren vielleicht gewünscht hatte. Die ganze Digitalisierung braucht etwas länger. Wir stellen fest, dass die Datenflut in der Planungsphase unglaublich hoch ist. Das nimmt in der Ausführungsphase dann wieder etwas ab. Und in der Betriebsphase weiss man noch nicht so genau, wohin die BIM-Reise letztlich geht. Bauherren und Investoren müssen genau definieren, welche Daten sie wollen. Hier braucht es klare Präzisierungen, was später auch dem Bewirtschafter und den Dienstleistern im Gebäude hilft. Künftige Bauherr:innen müssen bei der Bestellung nicht nur formulieren, welche Projektdetails sie wollen, sondern auch welches Datenmodell sie von Anfang bis Ende im Immobilienlebenszyklus begleiten soll. Genau bei diesen Fragen können wir unsere Auftraggeber beraten und begleiten. Weitere Informationen unter www.markstein.ch

Die Markstein AG ist ein etabliertes Dienstleistungsunternehmen der Immobilienbranche und unterstützt private, institutionelle sowie öffentlich-rechtliche Kunden aktiv auf dem Weg zu ihrem Erfolg. Die breite Palette an Dienstleistungen umfasst die Bereiche Bautreuhand, Vermarktung Wohnen bis hin zum Asset-, Portfolio- und Transaktionsmanagement. Das Unternehmen deckt den gesamten Lebenszyklus von Immobilien ab und steht für höchste Wohn- und Lebensqualität ein. Dabei bewahrt sich die Markstein AG ihre unternehmerische Freiheit und setzt auf eine nachhaltige Entwicklung. Das Unternehmen mit Standorten in Baden und Zürich beschäftigt aktuell 36 Mitarbeitende, die jeden Tag kreative und innovative Lösungen im Interesse seiner Kunden erarbeiten. Wir sind immer auf der Suche nach neuen Talenten. Spannende Jobangebote finden Sie auf unserer Homepage.


E-BIKE FERIEN AKTIV DIE UMGEBUNG ERFAHREN

ADRIAKÜSTE UND VENEDIG

Franco Marvulli Der Veloreisen-Botschafter von Twerenbold empfiehlt:

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AUF DER «ROTTA DEL SALE» ZUR LAGUNENSTADT

7 Tage ab CHF

1. Tag: Schweiz – Milano Marittima 2. Tag: Bertinoro – Milano Marittima Unsere erste Velotour führt uns von Bertinoro über Cesena dem Fluss Savio entlang bis zur Küste und zu unserem Hotel. (Velostrecke ca. 45 km) 3. Tag: Milano Marittima – Valli di Comacchio Heute begeben wir uns auf den ersten Teil der Salzroute, der «Rotta del Sale», unseren Radweg durch die Natur des Po-Delta-Parks. (Velostrecke ca. 60 km) 4. Tag: Comacchio – Porto Tolle – Chioggia In Comacchio starten wir die heutige Etappe. Wir erreichen Porto Tolle und befinden uns am äussersten Rand der Region Venetien, umgeben von den grossartigen Armen des Pos. (Velostrecke ca. 65 km) 5. Tag: Porto Tolle – Chioggia Uns erwarten heute unberührte Gebiete mit grossen Wasserflächen. Tagesziel ist Chioggia, wo die erste Werft der Geschichte gegründet wurde. (Velostrecke ca. 70 km) 6. Tag: Chioggia – Venedig Unsere letzte Etappe führt uns in die Lagunenstadt Venedig. (Velostrecke ca. 25 km) 7. Tag: Chioggia – Schweiz

REISEDATEN 2022 (SO – SA) 1: 04.09.–10.09. 2: 11.09.–17.09. 3: 25.09.–01.10. UNSERE LEISTUNGEN ● ● ●

Fahrt im Komfortklasse-Bus Übernachtung in Mittelklasshotels 6 x Halbpension

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7 Tage im DZ 1610 1445 Einzelzimmer 210 Treibstoff 14 Mietvelo inkl. Service & Reinigung 245

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• mit E-Bike oder E-Mountainbike

ZYPRESSEN, OLIVEN UND WEINREBEN IM SÜDEN

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• eigenes E-Bike oder Mietvelo mitnehmen

1. Tag: Schweiz – Goult Hinfahrt via Genf nach Lumières bei Goult. 2. Tag: Goult – Châteauneuf-du-Pape Veloetappe nach L´Isle-sur-la-Sorgue, ihre zahlreichen Kanäle hat der Kleinstadt ihren Beinamen «Venedig der Provence» eingebracht. (Velostrecke ca. 70 km)) 3. Tag: Uzès – Aramon - Avignon Velotour zum Pont du Gard, bedeutendstes Aquädukt der Römerzeit. Mittagsimbiss in Aramon & freie Zeit in Avignon. (Velostrecke kurz: ca. 35 km, lang: ca. 55 km) 4. Tag: Apt – Roussillon – Goult Heute fahren wir mit den Velos mitten durch den Naturpark Lubéron. Vorbei an Rustrel gelangen wir nach Roussillon. (Velostrecke kurz: ca. 40 km, lang: ca. 65 km) 5. Tag: Goult – Gordes – Gigondas Velotour nach Gordes. Quer durch wildromantische Schluchten und zurück im Tal säumen Olivenbäume, Zypressen und charmante Weinorte unseren Weg. (Velostrecke kurz: ca. 55 km, lang: ca. 65 km) 6. Tag: Lourmarin – Ménerbes - Goult Am Fusse des Lubéron pedalen wir durch eine idyllische Landschaft und die schönsten Dörfer Frankreichs. (Velostrecke kurz: ca. 55 km, lang: ca. 70 km) 7. Tag: Goult – Schweiz Rückfahrt zu den Abfahrtsorten.

REISEDATEN 2022 (SO – SA)

• kürzere oder längere Tagesetappen

VELOFERIEN GANZ NACH IHREM GESCHMACK • Übernachtung im Hotel oder auf einem Excellence Flussschiff • Begleitung durch versierte Veloreiseleiter und modernen Bus mit Veloanhänger

1: 04.09.–10.09. 2: 25.09.–01.10. UNSERE LEISTUNGEN ● ●

Fahrt im Komfortklasse-Bus Übernachtung im Hotel Notre-Dame de Lumières 6 x Halbpension, 1 x Mittagsimbiss

PRO PERSON IN CHF

Katalogpreis* Sofortpreis

7 Tage im DZ 1660 1495 Doppel zur Alleinbenutzung 295 Treibstoff 14 Mietvelo inkl. Service & Reinigung 245

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Abfahrtsorte: Informationen dazu finden Sie auf unserer Homepage. Inbegriffen: Twerenbold Veloshirt, Velo- & Touristikausflüge gemäss Programm, erfahrene Veloreiseleitung & Reisechauffeur. Nicht inbegriffen: Annullierungskosten-, Assistance- & Corona-Versicherung, Auftragspauschale von CHF 25 entfällt bei Onlinebuchung. *KATALOGPREIS: Gültig bei starker Nachfrage (ab 50% Belegung) und 1 Monat vor Abreise.

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