E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A
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BRANDREPORT COMPANY FACTORY AG
Die Company Factory verhilft KMU auf die Erfolgsspur durch die Verknüpfung von Business, Tech und Marketing Jedes KMU muss sich früher oder später mit der digitalen Transformation befassen. Die Company Factory AG unterstützt traditionelle Firmen, auf Basis der dualen Transformation, sich weiterzuentwickeln oder neu aufzustellen. Interview mit François Glur, Managing Partner, Mario Saladino, Managing Partner, und Annina Schamberger, Head of Marketing Ganz generell: Wie schätzen Sie den aktuellen Stand der digitalen Transformation in den Schweizer KMU ein – auch im Vergleich zum Ausland? Mario Saladino: Eine allgemeingültige Aussage zur Digitalisierung der Schweizer KMU ist schwierig. Die Definition eines KMU ist an die Anzahl der Mitarbeitenden geknüpft, deshalb lässt sich diese Frage besser über die Innovationskraft des Unternehmens in der entsprechenden Branche beantworten. Viele KMU, die sich über die letzten Jahrzehnte als Hidden Champions ihrer Branche etabliert und die Digitalisierung strategisch hoch priorisiert haben, sind sehr erfolgreich. Sie haben so wegweisende Geschäftsmodelle entwickelt, die sogar international übernommen worden sind. Aber wir stellen auch das Gegenteil fest: Etablierte Unternehmen, welche in den letzten Jahren nur wenig in die digitale Transformation investiert haben, kommen nun an die Grenzen ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Sie werden bedrängt von kleineren, agileren und digital fortgeschritteneren Konkurrenten. Die Company Factory hilft Firmen, ihre Kerngeschäfte zukunftsfähig zu machen. Was heisst das konkret an einem Praxisbeispiel? François Glur: Viele unserer Kunden haben sich über die letzten Jahrzehnte eine marktführende Position in einer Nische erarbeitet. Der Druck bei der Marktbearbeitung hat sich aber in den letzten fünf Jahren spürbar erhöht, auch aufgrund der Digitalisierung. So haben wir beispielsweise für und mit einem familiengeführten Schweizer Unternehmen im Bereich der Oberflächenbearbeitung den Vertrieb sanft digitalisiert, um die globale Verkaufsmannschaft möglichst optimal zu unterstützen. Was bedeutet sanft? Wir haben eine neue digitale Leadgenerierungs- und Leadqualifizierungstools evaluiert und getestet. Anschliessend haben wir das Team dafür geschult, um uns dann aus dem Prozess zurückzuziehen und ihn vollständig in die Kernorganisation zurückzugeben. Da es sich um ein sehr spezialisiertes Produktsortiment handelt und der Bedarf der potenziellen Kunden häufig nicht auf den ersten oder zweiten Blick identifiziert werden kann, haben wir auch auf Online-Recherche spezialisierte Freelancer integriert, um das Verkaufsteam zu unterstützen. So kann sich der Verkauf wieder um seine Kernkompetenzen kümmern, statt sich 70 Prozent der Arbeitszeit mit administrativen Aufgaben herumzuschlagen. Diese Veränderungen stellen auch hohe Anforderungen an die KMU beziehungsweise an die Inhaber*innen, Führungskräfte und Mitarbeiter*innen. Wie ist diesbezüglich Ihre Erfahrung? Mario Saladino: Es ist klar, dass Digitalisierung alleine die Probleme nicht löst. Wir stellen fest, dass die Implementierung von neuen Technologien in ein Unternehmen von unseren Kunden als die grösste Hürde eingestuft wird. Dieser Projektschritt der Digitalisierung ist jedoch meist der einfachste. Kaum wird ein Baustein gesetzt, löst das bereits einen Folgeprozess in der Transformation der Arbeitsweise der Mitarbeitenden aus. Oft hilft es, die Begriffe «digitale Transformation» oder «Digitalisierung» so zu erklären: Digitalisierung ist ein abstraktes Thema – so wie seinerzeit das Feuer für den Menschen. Ihm nur ein Streichholz in die Hand zu drücken und dann die Erfindung des Feuers als getane Arbeit zu betrachten, reicht nicht. Man muss also dem Kunden erklären, was er mit diesem Feuer alles erreichen kann und wie es ihn weiterbringt: Es kann damit beispielsweise das Haus wärmen oder kochen. Und in diesem Sinne ist Kochen nun mal ein anderes Handwerk, als Feuer zu machen. Erst mit dem Nutzen des Feuers wird Wert geschaffen. Deshalb stellt die Digitalisierung eine enorme Herausforderung an die Führungskräfte. Sie müssen die gesamte Organisation mit auf den Weg mitnehmen. Dieser Wechsel der Gewohnheiten und Kultur bindet oft mehr Ressourcen als vermutet und wird meistens im Laufe des Projektes zum kritischen Erfolgsfaktor der kompletten Digitalisierung.
Helfen mit ihren Ideen Firmen dabei, zukunftsfähig zu werden: (v.l.n.r.) François Glur, Mario Saladino und Annina Schamberger. Was erwarten Sie von einem KMU, das mit Ihnen gemeinsam den Weg in die digitale Zukunft gehen will? Mario Saladino: Egal ob Projekt, Kunde, Beziehung, Freundschaft: Eine erfolgreiche Partnerschaft funktioniert nur, wenn zwischen beiden Parteien eine Übereinstimmung der Werte und gegenseitiger Respekt als Grundlage besteht. Konkret heisst das, dass wir von unseren Kunden die Freude zur Veränderung erwarten und dass wir uns täglich auf Augenhöhe begegnen können. Digitale Transformation ist ein gemeinsamer Marathon und kein Sprint – und es braucht den Mut dazu, die Voraussetzungen für diese Veränderung zu schaffen. Um dieses Rennen gemeinsam zu gewinnen, ist über die ganze Strecke eine offene und transparente Kommunikation nötig.
wie möglich. So erhalten wir die Agilität innerhalb der Einheit und profitieren trotzdem vom Kerngeschäft mit seinen Spezialisten. Wir handeln dabei systematisch nach dem Lean-Startup-Ansatz: Wir bauen Prototypen, testen diese direkt am Markt und entwickeln sie basierend auf den gewonnen Erkenntnissen iterativ weiter. Gegen Ende der Aufbauphase haben wir das Kernteam rekrutiert und uns dann schrittweise wieder zurückgezogen.
Die Company Factory begleitet traditionelle Unternehmen auf dem Weg zu einer nachhaltigeren und erfolgreichen Firma. Wie sind Sie aufgestellt, um dieses Versprechen sicherzustellen? Annina Schamberger: Das Einzigartige an der Company Factory ist die Verknüpfung von Business, Tech und Marketing. Unser Team ist extrem facettenreich und genau deshalb können wir KMU alles aus einer Hand anbieten. Wir haben die entsprechenden Expert*innen aus den Bereichen Business, Tech und Marketing alle inhouse und zeichnen uns generell durch einen guten Mix aus – mit Generalist*innen, Themen-Nerds sowie alten Hasen und jungen Digital Minds. Das macht uns nicht nur schneller und effizienter in der Umsetzung, sondern wir lernen auch täglich viel voneinander und merken zudem, wie wichtig Kommunikation ist. Nur durch gute Kommunikation können beispielsweise Full Stack Developer*innen und Business Grower*innen erfolgreich an einem Strang ziehen, ohne dass wir dazwischen noch eine grosse Projektmanagement-Maschinerie benötigen.
Bei den evolutionären Projekten handelt es sich meist um die Weiterentwicklung von bestehenden Technologien innerhalb des Unternehmens. Beispiele dafür sind die Digitalisierung von Prozessen oder die Weiterentwicklung der bestehenden Infrastruktur. Beim Ablösen eines Legacy Systems entstehen oft hohe Investitionskosten, da alle auf der Software basierenden Geschäftsprozesse nachgebaut und Daten migriert werden müssen.
Duale Transformation beinhaltet ja, dass Unternehmen ihr Kerngeschäft gezielt weiterentwickeln, aber auch neue Geschäftsfelder etablieren. Gibt es dazu ein spannendes Beispiel aus der Praxis? François Glur: Für einen globalen Marktführer in der Haustechnikbranche im industriellen und kommerziellen Bereich haben wir in den letzten zwei Jahren eine neue globale Geschäftseinheit für Privatkunden als zukünftiges neues Standbein aufgebaut. Beim Aufbau neuer Geschäftsfelder ist unser Involvement zu Beginn des Prozesses bewusst sehr hoch. Basierend auf den Marktbedürfnissen bauen wir gemeinsam mit dem Kunden neue Strukturen auf – so viel wie nötig und so wenig
Transformation setzt auch die Digitalisierung der bestehenden Infrastruktur voraus. Welche Herausforderungen im Tech-Bereich stellt das an die KMU? Mario Saladino: Wir unterscheiden im Sinne der dualen Transformation zwischen evolutionären und revolutionären Entwicklungsprojekten.
Bei den revolutionären Entwicklungen bauen wir auf modernster Technologie die Lösungen für unsere Kunden neu. Diese Projekte stellen meist keine Herausforderung für die Infrastruktur der Kunden dar, da dank der Cloud-Technologie sowie den dazugehörigen Servern in der Schweiz keine weitere Infrastruktur benötigt wird. Der häufigste und spannendste Fall ist die Kombination beider Ansätze. So können wir konzentriert auf den Endkunden immer die richtige Technologie einsetzen. Wie können KMU überhaupt sicherstellen, dass sie junge Talente in ihren Reihen haben, welche diese Herausforderungen beispielsweise im Tech meistern können? Annina Schamberger: Indem sie frühzeitig mit jungen Talenten in Kontakt treten. Denn KMU sind oftmals ungeschliffene Rohdiamanten, wenn es um EmployerBranding-Themen geht. Sie bieten jungen Berufseinsteiger*innen eigentlich genau das, was diese sich wünschen: Von Anfang an die Möglichkeit zu haben, mit anzupacken. Doch leider kommunizieren sie das nicht oder auf den falschen Kanälen. Die jungen Talente erfahren so oft gar nicht von dieser Möglichkeit. Deshalb haben wir kürzlich das Next.Entrepreneur Bootcamp (nextentrepreneur.ch) lanciert, in dem wir junge Talente
und KMU zusammenbringen. So erhalten KMU nicht nur wertvolle Inputs zu ihren aktuellen Fragestellungen, sondern lernen auch potenzielle Arbeitnehmer*innen in kürzester Zeit viel besser kennen als an jedem Bewerbungsgespräch oder Assessment Center. Neben Employer Branding ist auch Marketing ein grosses Thema. Welche Herausforderungen haben KMU in diesem Bereich aktuell? Annina Schamberger: Genau wie beim Employer Branding stehen die KMU auch im Marketing vor der Herausforderung, ihre Geschichten richtig zu erzählen und über die richtigen Kanäle zu streuen. Eine ungemeine Fülle an unterschiedlichen Agenturen bieten sich dafür an, die sich teilweise auf einzelne Bereiche spezialisiert haben, wie SEA oder Social-Media-Marketing. Die KMU müssen also die richtigen Partner für Bereiche evaluieren, die nicht zu ihren eigenen Kernkompetenzen gehören. Das ist ein Mehrwert, den die Company Factory bieten kann: Wir kennen und verstehen die Herausforderungen der KMU aus eigener Erfahrung und können ihnen deshalb massgeschneiderte Lösungen aus einer Hand anbieten. Die Company Factory AG mit Sitz in Winterthur ist 2017 aus einem Innovationsprojekt der Bodenschatz AG entstanden und unterstützt seitdem KMU als One-Stop-Shop in Transformationsprozessen. Dies in den Bereichen Business, Tech und Marketing, um die Herausforderungen der Digitalisierung erfolgreich zu meistern. Das Team der Company Factory besteht aus knapp 30 Mitarbeitenden, welche bereits über 160 Projekte mit Schweizer KMU erfolgreich gemeistert haben. Hierbei setzt die Company Factory auf das Modell der dualen Transformation: Das Kerngeschäft zukunftssicher und wandlungsfähiger machen (Evolution) und neue Geschäftsfelder aufbauen (Revolution), um die Abhängigkeit vom Kerngeschäft zu reduzieren. www.company-factory.ch