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Gastkommentar
Das Gemeinwohl an erster Stelle
Alexandra Mittermayr, MBA, Chefredakteurin Tips
Lange Wartezeiten, verärgerte Patientinnen und Patienten, ein überfordertes Gesundheitspersonal. Die Überfüllung der Ambulanzen ist ein drängendes Problem, das unser Gesundheitssystem an die Grenzen bringt. Nicht jeder Insektenstich oder auftretendes Bauchweh ist ein Fall für das Krankenhaus. Die Ambulanzen sind für Notfälle gedacht – für Situationen, die schnelles Handeln erfordern, um Leben zu retten oder Gesundheitsschäden abzuwenden. Wenn diese Einrichtungen mit unnötigen Fällen überlastet sind, leidet die Versorgung der dringenden Fälle. Hört man sich im Bekanntenkreis um, dann stößt man häufig auf Unverständnis – und auf Hilflosigkeit, weil die Alternative zu wenig bekannt ist.
Durch einen Anruf bei der Gesundheitshotline 1450 können viele Gesundheitsprobleme im Vorfeld geklärt werden. Oft ist eine ambulante Behandlung ausreichend oder es können Termine für eine gezielte Behandlung vereinbart werden, ohne die Notaufnahmen zu belasten. Es freut mich besonders, dass es in meinem Heimatbundesland Oberösterreich seit 2022 ein Pilotprojekt gibt, das nun bis Jahresende auf das ganze Bundesland ausgerollt wird. Menschen mit Beschwerden rufen die 1450 an und werden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Roten Kreuzes beraten. Das Ordensklinikum Linz ist mit beiden Standorten an Bord. Es ist wichtig, dass die Bevölkerung über die richtigen Anlaufstellen informiert wird. Klare Kommunikation ist gefragt. Wir sind alle aufgerufen, im Sinne des Gemeinwohls zu handeln und die Notaufnahmen für die zu bewahren, die sie am dringendsten benötigen.
Der Kommentar gibt die Meinung der Autorin wieder und muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.
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