Unsere Gesundheit: Länger – besser – glücklich leben

Page 1


Unsere Gesundheit

Länger – besser – glücklich leben

Awareness

Deutschland gGmbH

Wie die neuen Leitlinien zur Prostatafrüherkennung Männern die Angst vor der Untersuchung nehmen, erklärt Prof. Dr. Albers

Seite 5

Boston Scientific Medizintechnik GmbH

Dr. Schiedat erklärt die Funktionsweisen eines Ereignisrekorders und wie Herzrythmusstörungen damit erfasst werden können

Seite 6

Lesen Sie heute auch

Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH

Auch Männer sind von Krampfadern betroffen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können ernste Folgeschäden verhindern

Seite 7

Unser höchstes Gut

Gesundheit ist unser höchstes Gut – und doch wird ihr Wert allzu oft erst dann erkannt, wenn Krankheit oder Einschränkung den Alltag bestimmen. Die folgenden Seiten widmen sich deshalb „Unserer Gesundheit“ – mit ihnen möchten wir einen informativen, faktenbasierten Beitrag leisten, damit Volksleiden wie Herzerkrankungen oder Venenleiden, aber auch seltenere Erkrankungen ihren Schrecken verlieren.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland nach wie vor Todesursache Nummer eins und prägen das Gesundheitssystem maßgeblich. Von Herzrhythmusstörungen bis hin zu chronischer Herzschwäche: Millionen Menschen sind betroffen. Innovative diagnostische und therapeutische Möglichkeiten konnten in den vergangenen Jahren jedoch die Behandlungschancen deutlich verbessern. Ein ähnlicher Fortschritt ist bei Erkrankungen der Augen sichtbar – eine rechtzeitige Diagnose etwa bei Uveitis kann für das Sehvermögen entscheidend sein. Schätzungen zufolge gibt es jährlich Tausende Neuerkrankungen, die oft individuellen Leidensdruck und lebenslange Therapien mit sich bringen. Auch Krampfadern und andere Venenleiden sind, insbesondere mit zunehmendem Alter, weit verbreitet; etwa 20 Prozent der Deutschen sind beispielsweise von Krampfadern betroffen.

Doch es gibt Hoffnung, und wir alle können aktiv für unsere Gesundheit einstehen: Der medizinische Fortschritt bietet immer mehr Möglichkeiten. Dabei bleibt aber zu betonen: Die Verantwortung zur Vorsorge liegt bei jedem Einzelnen. Regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ein bewusster Umgang mit Risikofaktoren bilden die Basis eines langen, selbstbestimmten Lebens – das bestätigen Studien und Experten gleichermaßen.

Demgegenüber stehen Erkrankungen, deren Ursachen nicht lebensstilbedingt sind. Hier gilt es, die von den Spezialisten angedachten Behandlungen verlässlich einzuhalten und zudem aktiv den Austausch mit anderen Betroffenen zu suchen. In Selbsthilfegruppen erfahren Patientinnen und Patienten immer wieder, wie ein erfülltes Leben auch mit einer chronischen Erkrankung möglich ist.

Die folgenden Seiten sollen Sie ermutigen, informiert zu handeln, auf den eigenen Körper zu achten und medizinische Innovationen als Chance zu begreifen. Freuen Sie sich auf fundierte Analysen, Einblicke von Experten und praxisnahe Tipps für mehr Gesundheit im Alltag.

Lesen Sie spannende Artikel dieser Ausgabe auch online, und stöbern Sie in unserem Archiv. www.selected-content.com

Für uns steht die bestmögliche Lesbarkeit der Texte an erster Stelle. Deshalb verwenden wir in der Publikation auch das generische Maskulinum – diese Personenbezeichnungen stehen für alle Geschlechter.

Wenn das Sehen zur Herausforderung wird

Grauer und Grüner Star sind bekannte Augenerkrankungen vor allem älterer Menschen. Es gibt aber auch zahlreiche seltene, genetisch bedingte Augenerkrankungen, die bei Patienten jeder Altersgruppe auftreten können. Sie führen mitunter zu einer erheblichen Sehbeeinträchtigung, teilweise sogar bis zur Erblindung. Die passende Behandlung ist deshalb unabdingbar.

VON PIA WEGENER

Verschwommenes Sehen, Schlieren oder dunkle Flecken vor den Augen und Lichtempfindlichkeit: Für Augenerkrankungen gibt es zahlreiche Symptome. Ob diese lediglich auf harmlose Krankheiten, wie etwa Bindehautentzündungen, oder aber auf ernsthaftere Erkrankungen zurückzuführen sind, ist für viele Menschen schwer einzuschätzen. Während bekannte Augenerkrankungen wie die Makuladegeneration (AMD), der Graue Star (Katarakt), der Grüne Star (Glaukom) und die diabetische Retinopathie meist im hohen Alter auftreten, gibt es einige seltene Augenerkrankungen, die bereits Kinder und Jugendliche betreffen. Allein in Europa sind derzeit 900 dieser seltenen Augenerkrankungen bekannt. Für Menschen zwischen 21 und 60 Jahren sind erbliche Netzhauterkrankungen laut dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf die häufigste Ursache einer schweren Sehbehinderung oder Erblindung.

> 80 %

der Menschen haben ein verstecktes Schielen. Nur bei wenigen führt es aber zu Beschwerden.

Wirksame Gentherapien entwickeln Besonders häufig ist die Retinitis pigmentosa – in Deutschland sind 30.000 bis 40.000 Menschen von dem „Tunnelblick“ betroffen, den diese Erkrankung verursacht. Hinter der erblichen Netzhauterkrankung können Veränderungen in einem von 65 Genen stecken. Zum Vergleich: Die überwiegende Mehrheit seltener Krankheiten beruht auf Veränderungen nur eines bestimmten Gens. Mediziner versuchen, mittels Elektroretinografie, einem speziellen augenärztlichen Verfahren, bei dem das Auge Lichtreize in Nervenreize umwandelt, die Krankheit möglichst früh zu entdecken.

Therapien, die das Fortschreiten verlangsamen oder gar stoppen können, gibt es bislang nicht. Mittels Retinaprothesen kann aber die Sehfähigkeit teilweise wiederhergestellt werden. Kliniken arbeiten zudem an verbesserten Erbgutvergleichen, um Genmutationen identifizieren und wirksame Therapien gegen andere seltene Augenerkrankungen, darunter Morbus Stargardt, Choroideremie, Makuladystrophien oder Zapfen-Stäbchen-Dystrophien zu entwickeln. Experten sind überzeugt, dass sich in Zukunft viele Netzhautkrankheiten mit speziellen Gentherapien behandeln lassen.

Wichtige Früherkennung

Etwa fünf bis zehn Prozent aller Fälle von Erblindung weltweit sind auf die seltene Augenentzündung Uveitis zurückzuführen. Eine besondere Form, die sogenannte Uveitis intermedia, verläuft oft über längere Zeit und erfordert nicht selten eine Behandlung mit Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken. Typisch ist dabei vor allem eine Entzündung im Glaskörper des Auges,

die auch die Blutversorgung der Netzhaut beeinträchtigen kann. Unikliniken arbeiten mit neuen Methoden und dichterem Monitoring daran, die Krankheit schneller feststellen und so einen negativen Verlauf vermeiden zu können. In der Regel kann bereits der Einsatz von Kortison-Tropfen oder -Tabletten Abhilfe schaffen.

Forschung vorantreiben

Einfacher gestaltet sich die Behandlung bekannter Augenerkrankungen wie dem Grauen Star: Mehr als 90 Prozent der Menschen über 75 Jahren leiden unter dieser altersbedingten Veränderung der Sehkraft. Wird die Einschränkung zunehmend zur Belastung im Alltag, können sich Betroffene einer Operation unterziehen, bei der die eingetrübte Linse durch eine Kunststofflinse ersetzt wird. Bis die Forschung auch bei seltenen Augenerkrankungen an diesem Punkt angekommen ist, dürfte es noch etwas dauern. Regelmäßige augenärztliche Untersuchungen können aber zumindest bei einer frühen Diagnose helfen.

Uveitis: Chronische Erkrankung –viele Therapiemöglichkeiten

Wenn sich das Innere des Auges entzündet, gilt es, schnell zu handeln, damit die Sehfähigkeit möglichst erhalten bleiben kann. Dr. Benedikt Schworm, leitender Oberarzt für Augenheilkunde am LMU-Klinikum München, setzt auf maßgeschneiderte Therapien.

Was genau ist eine Uveitis?

Dr. Schworm: Eine Uveitis ist eine Entzündung des Augeninneren. Wir unterscheiden drei verschiedene Formen, je nachdem, wo im Auge die Entzündung sitzt. Bei der vorderen oder auch anterioren Uveitis ist die Regenbogenhaut im Auge entzündet. Patienten klagen über rote Augen, verschwommene Sicht, Schmerzen und Lichtempfindlichkeit. Eine Entzündung des mittleren Teils des Augapfels bei der intermediären Uveitis äußert sich vor allem in trübem Sehen und Nebel. Bei einer Entzündung des hinteren Teils, der posterioren Uveitis, kommt es zu Flimmern und Flackern. Die Betroffenen sehen seltsame Lichter und generell schlechter.

„Ziel ist es, die Entstehung eines Makulaödems zu verhindern und die Sehfähigkeit zu erhalten.“

PD Dr. med. Benedikt Schworm, Facharzt für Augenheilkunde, Oberarzt, LMU Klinikum, München

Heilt die Entzündung nicht von selbst wieder ab?

Dr. Schworm: Nein. Zwar gibt es Formen infektiöser Uveitis, die zum Beispiel durch Herpesviren oder Toxoplasmose-Erreger ausgelöst werden und wieder abklingen, sobald die Grunderkrankung behandelt ist. Die überwiegende Zahl der Uveitis-Fälle geht aber auf eine Autoimmunreaktion zurück, ist also nicht infektiös und heilt deshalb auch nicht von selbst ab. Diese Uveitis muss dauerhaft behandelt werden, da sonst

die Entzündung immer wieder aufflammt. Für alle Formen gilt: Wird nicht ausreichend behandelt, lagert sich Flüssigkeit in der Netzhaut ein. Es entsteht ein sogenanntes Makulaödem, das die Stelle des schärfsten Sehens, die Makula, schädigt und damit die Sehfähigkeit dauerhaft verschlechtert. Denn die Makula kann nicht repariert werden. Ziel ist es also immer, die Entstehung eines Makulaödems zu verhindern und die Sehfähigkeit zu erhalten.

Was für Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einer Uveitis?

Dr. Schworm: Nach der genauen Diagnose wird die Behandlung maßgeschneidert auf den Patienten angepasst. Wichtig ist zunächst, den akuten Entzündungsschub zu stoppen und zu unterdrücken. Hierbei hilft Kortison – in der Regel lokal verabreicht, in schweren Fällen aber auch kurzzeitig systemisch in Form von Tabletten. Im zweiten Schritt geht es darum, die Entzündung dauerhaft zu unterdrücken und damit ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Je nachdem, welcher Teil des Auges entzündet ist, wird anders behandelt. Ist der vordere Teil betroffen, gibt es beispielsweise dauerhaft niedrig dosierte Kortison-Augentropfen. Ist der hintere Teil betroffen, kann entweder eine Therapie mit immunsuppressiven Medikamenten wie auch bei Rheuma-Erkrankungen begonnen werden oder es wird ein länger wirkendes Kortison direkt in das Auge eingebracht.

Welche Patienten eignen sich für eine direkte Kortison-Behandlung ins Auge?

Dr. Schworm: Kortison kommt nicht zum Einsatz, wenn der Patient unter einem starken Anstieg des Augeninnendrucks oder an einem Glaukom leidet. Ansonsten kann beispielsweise ein länger wirkendes KortisonImplantat, welches in das Auge eingegeben wird, kontinuierlich und direkt am Ort der Entzündung wirken. Das kann für viele Patienten eine Reduktion an Injektionen bedeuten und aus diesem Grund von Vorteil sein.

Gibt es eine Möglichkeit zur Vorbeugung dieser Erkrankung und wo kann ich mir Hilfe holen?

Dr. Schworm: In der Regel kommt die Uveitis allein und ist nicht mit Risiko- oder Lebensstilfaktoren verbunden. Vorbeugen kann man also nicht. Mit der passend abgestimmten und eingestellten Behandlung kann man gut mit der Erkrankung leben. Unterstützung gibt es durch Selbsthilfegruppen oder Uveitis-Gesellschaften wie die DUAG.

www.alimerasciences.de

TopAkteure

Diese Partner aus der Gesundheitsbranche stellen sich vor:

Boston Scientific Medizintechnik GmbH

Düsseldorf | Boston Scientific verbessert mit innovativen medizinischen Lösungen die Gesundheit von Patienten in aller Welt und verändert damit ihr Leben. Als weltweit führender Anbieter von Medizintechnik treiben wir seit mehr als 45 Jahren den wissenschaftlichen Fortschritt voran mit einer breiten Palette leistungsstarker Lösungen. Unser Portfolio unterstützt Ärzte und Ärztinnen bei der Diagnose und Behandlung komplexer kardiovaskulärer, respiratorischer, neurologischer, urologischer Erkrankungen sowie bei Erkrankungen des Verdauungssystems. www.bostonscientific.eu

Blue Ribbon

Würzburg | Blue Ribbon ist die bundesweite Initiative der Awareness Deutschland gGmbH zur Sensibilisierung für Prostatakrebs. Ziel unserer gemeinnützigen Arbeit ist es, den Besuch in der ärztlichen Praxis zur Früherkennung der Erkrankung selbstverständlich zu machen und das Gespräch darüber nicht länger hinter vorgehaltener Hand zu führen. Denn in Deutschland erkranken jedes Jahr über 70.000 Männer an Prostatakrebs, aber niemand spricht darüber. www.blueribbon-deutschland.de

Die Tastuntersuchung ist vom Tisch

Die Awareness Deutschland sensibilisiert mit ihrer Blue-RibbonInitiative für Prostatakrebs-Früherkennung. Hier im Gespräch mit Prof. Dr. Peter Albers, Leiter der PROBASE-Studie.

Laut aktualisierter S3-Leitlinie ist die Tastuntersuchung vom Tisch?

Prof. Albers: Ja, die digital-rektale Untersuchung (DRU) ist nicht nur durch die PROBASEStudie, auch durch eine Meta-Analyse weiterer Studien als Früherkennungsmethode tatsächlich vom Tisch, weil damit zu wenige Tumore im Frühstadium gefunden werden. Ich glaube, das wird nun auch gesundheitspolitische Entscheidungen beeinflussen, denn das Tasten ist ja seit über 50 Jahren immer noch der Standard der von den Kassen empfohlenen Prostatakrebs-Früherkennung. Wir konnten selbst Tumore, die wir im MRT gesehen haben, nur zu 14 Prozent tasten.

Also werden so Tumore im frühen Stadium übersehen?

Prof. Albers: Nicht nur das. Der zweite Punkt ist, dass durch das Ertasten gutartiger Befunde auch ein quantifizierbarer Schaden verursacht wird. Neben übersehenen Karzinomen entstehen umgekehrt auch

falsch-positive Befunde, die als Konsequenz viele Tests und invasive Diagnostik auslösen. Auch Ängste bei Patienten.

Ist der PSA-Wert ein sinnvoller Ersatz? Es gehen je nach Quelle nur 16 bis 23 Prozent der Männer zum Check. Ohne sinnvollen Ersatz geht wahrscheinlich niemand mehr.

Prof. Albers: Das wäre tatsächlich zu befürchten. Es gibt aber keinen Grund, die Früherkennung zu meiden, weil man Angst vor der sogenannten Hafenrundfahrt hat. Ich kann mich mit einem einfachen Bluttest darum kümmern. In der PROBASE-Studie entstehen nun Ergebnisse, die ein auf den einzelnen Mann abgestimmtes, risikobasiertes PSA-Screening nahelegen. Ohne familiäre Vorbelastung beginnt die Früherkennung mit einem einmaligen sogenannten Basis-PSAWert im Alter von 45 bis 50 Jahren. Wenn der Wert in dieser Altersgruppe unter 1,5 Nanogramm pro Milliliter liegt, konnten wir zeigen,

„Ich kann mich mit einem einfachen Bluttest darum kümmern.“

Prof. Dr. med. Peter Albers, Studienleitung PROBASE (dkfz), Direktor Urologie Univ. Düsseldorf

dass man mindestens fünf Jahre keine weiteren Untersuchungen braucht, weil der Wert in dieser Zeit nicht ansteigt und fast keine Karzinome gefunden wurden.

www.blueribbon-deutschland.de

Wenn das Herz aus dem Takt gerät

Die Herzgesundheit der Deutschen ist weiterhin eine der größten Herausforderungen für das Gesundheitssystem. Besonders häufig treten die koronare Herzkrankheit mit rund 540.000 Klinikaufnahmen pro Jahr sowie Herzschwäche mit etwa 447.000 Fällen jährlich auf. Herzrhythmusstörungen führen jährlich zu etwa 400.000 stationären Behandlungen.

wie koronare Herzkrankheit, Herzklappenerkrankungen, Herzinsuffizienz, aber auch Stoffwechselstörungen oder Medikamente sein. Manchmal bleibt die Ursache unklar.

Diagnose oft schwierig

Die koronare Herzkrankheit ist die häufigste Herzerkrankung und zugleich Hauptursache für den Herzinfarkt. An zweiter Stelle steht die Herzinsuffizienz, gefolgt von verschiedenen Herzrhythmusstörungen. Diese werden je nach Rhythmusart unterschieden: Es gibt langsame (Bradykardien), schnelle (Tachykardien) sowie unregelmäßige Formen wie das Vorhofflimmern. Auslöser können organische Herzkrankheiten

Die Diagnosestellung ist oft schwierig: Symptome wie Herzrasen, Stolpern oder Schwindel sind unspezifisch. Neben dem EKG kommen Langzeit-EKGs, Belastungsuntersuchungen und bildgebende Verfahren zum Einsatz. Da viele Rhythmusstörungen anfangs nur sporadisch auftreten, wird die exakte Ursache oft erst nach längerer Zeit gefunden.

Dank der Fortschritte in der Medizin können Herzleiden immer besser behandelt werden: Zum Einsatz kommen je nach Erkrankung

Mit dem Rekorder können wir das Herz permanent überwachen

und Ursache Medikamente, Kathetereingriffe wie die Ablation, Herzschrittmacher oder Defibrillatoren. Trotz steigendem Alter der Bevölkerung gelingen immer mehr lebensrettende Therapien, die Sterblichkeit konnte bei vielen Herzerkrankungen in den vergangenen Jahren deutlich gesenkt werden.

Herzgesund leben

Doch auch jeder Einzelne kann aktiv etwas für die eigene Herzgesundheit tun: Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel und Bluthochdruck sollten vermieden werden. Bewegung, ausgewogene Ernährung, Stressreduktion und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind entscheidend, um das Herz langfristig fit und intakt zu halten.

Mithilfe von Ereignisrekordern kann man selten auftretenden Anomalien des Herzes auf die Spur zu kommen. Wie sie funktionieren, erklärt Dr. Fabian Schiedat, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie am Marienhospital Gelsenkirchen.

Was macht der Ereignisrekorder?

Dr. Schiedat: Der Ereignisrekorder ist ein Gerät, etwa so lang wie eine große Büroklammer, das im Bereich des Brustkorbs unter die Haut eingesetzt wird. Er zeichnet kontinuierlich den Herzrhythmus auf und überträgt die Daten an den Kardiologen.

Wozu braucht es ein solches Gerät?

Dr. Schiedat: Es gibt Patienten, die unter ungeklärten Herzrhythmusstörungen wie Herzrasen oder -stolpern sowie Schwindel und Ohnmachtsanfällen leiden. Treten die Symptome nur alle paar Monate auf, hilft ein EKG oft nicht weiter. Bei der Untersuchung in der Praxis schlägt das Herz meist

normal, die Ergebnisse sind unauffällig. Mit dem Ereignisrekorder können wir die Herzfunktion bis zu drei Jahre überwachen. So finden wir in nahezu 90 Prozent der Fälle die Ursache der Symptome.

Ereignisrekorder werden im Brustbereich unter der Haut platziert. Ein Fernzugriff ermöglicht die Nachsorge, ohne dass der Patient jedes Mal in die Praxis kommen muss.

Worunter leiden die Patienten?

Dr. Schiedat: Oft unter Erkrankungen des Haupttaktgebers. Dann treten zu lange Pausen zwischen den Herzschlägen auf. Auch Sinusknotenprobleme können ähnliche Symptome

hervorrufen. Hier kann ein Herzschrittmacher helfen. Der Ereignisrekorder deckt aber auch schnelle Herzrhythmusstörungen auf, zum Beispiel Tachykardien der Herz-Vor- und -Hauptkammer. Die werden je nach Ursache und Schwere mittels medikamentöser Therapien oder invasiver Verfahren wie der Katheterablation behandelt.

Könnten die Patienten nicht einfach die Smartwatch nutzen?

Dr. Schiedat: Wearables zur Überwachung des Herzschlags sind grundsätzlich eine tolle Sache, da aber die Aufzeichnung im Regelfall manuell ausgelöst werden muss, sind sie nicht bei allen Symptomen geeignet.

Dr. med. Fabian Schiedat, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie

Wird ein Patient aufgrund seiner Herzrhythmusstörung ohnmächtig, kann er diese Aufzeichnung nicht aktivieren. Hier braucht es ein Gerät, das den Herzschlag ständig überwacht.

www.bostonscientific.de

Disclaimer: Diese Medizinprodukte sind nicht zur Anwendung durch Laien vorgesehen und dürfen nur an Fachkreisangehörige oder auf Grundlage einer ärztlichen Verordnung abgegeben werden. Produktabbildung nur zur Information, nicht maßstabsgetreu.

VON SASKIA SCHUMANN

Das Volksleiden

Krampfadern, auch Varikosis genannt, sind in Deutschland weit verbreitet.

Laut dem Venenkompetenzzentrum VenaZiel Berlin leiden etwa 20 Prozent der Deutschen an behandlungsbedürftiger Varikosis.

Kein Zweifel: Krampfadern sind ein Volksleiden. Menschen aus städtischen wie ländlichen Gebieten klagen darüber ebenso wie jüngere und ältere, mit und ohne Vorerkrankungen. Da Krampfadern oft mit einem schwächeren Bindegewebe und Venenklappenschwäche einhergehen, spielen genetische Vorbelastung und Lebensstil, etwa viel Stehen oder Übergewicht, eine Rolle. Generell sind Frauen etwa drei Mal häufiger betroffen, doch auch Männer entwickeln immer wieder Krampfadern. Laut VenaZiel liegt die höhere Erkrankungsquote von Frauen unter anderem an hormonellen Faktoren, einem im Allgemeinen etwas schwächeren Bindegewebe und nicht zuletzt an Schwangerschaften.

Individuell behandeln

Die Behandlungen sind in Deutschland recht vielfältig und richten sich nach Ausprägung und individuellen Gegebenheiten. Häufig angewendet wird etwa die Kompressionstherapie. Dabei kommen Kompressionsstrümpfe zum Einsatz, die die Durchblutung fördern, Beschwerden lindern und Komplikationen vorbeugen.

Eine weitere Methode im Kampf gegen Krampfadern ist die Sklerotherapie, also die Verödung der Krampfadern. Sie ist geeignet für kleinere oder mittelgroße Varizen. Dabei wird ein Mittel, meist in Schaumform, gespritzt, das eine Vernarbung der Vene auslöst. Das Ganze erfolgt ambulant ohne Schnitte oder Betäubung, ist wiederholbar und gilt als risikoarm.

von innen zu verschließen, anstatt sie operativ zu entfernen. Während der Behandlung wird ein Katheter oder Laser unter örtlicher Betäubung in die Vene eingeführt, die Venenwand erhitzt, wodurch sich die Vene zusammenzieht und verschließt. Der Körper baut die verschlossene Vene anschließend ab.

OP als letztes Mittel

Darüber hinaus gibt es minimalinvasive thermische Verfahren. Dazu zählen die Lasertherapie (EVLT) und die Radiofrequenztherapie (RFT). Beide Methoden nutzen Wärme, um die betroffene Krampfader

Angewendet werden auch operative Methoden. Eine davon ist die Miniphlebektomie. Bei dem minimalinvasiven Verfahren werden die betroffenen Venen über kleine Hautstiche mithilfe von speziellen Haken entfernt, ohne dass größere Schnitte oder Nähte erforderlich sind. Seltener sind Operationen wie Crossektomie und Venenstripping. Bei der Crossektomie wird ein Schnitt in der Leiste oder Kniekehle gemacht, um die krankhaft erweiterte Stammvene an ihrer Einmündungsstelle ins tiefe Venensystem abzutrennen und alle Seitenäste abzubinden. Als zweiter Schritt wird dann beim anschließenden Venenstripping eine Sonde in die Vene eingeführt und diese durch Herausziehen der Sonde entfernt.

Sind auch Männer von Krampfadern betroffen?

Es heißt immer, Krampfadern seien eine Frauenkrankheit. Bedenkt man aber, dass jeder vierte Mann von Krampfadern betroffen ist, so sollten auch Männer sich mit dem Thema beschäftigen und etwas genauer hinsehen.

Gerade die Folgeerkrankungen von Krampfadern sollten unbedingt berücksichtigt werden. Von Hautentzündungen und Juckreiz sind zum Beispiel mehr Männer als Frauen betroffen. An einem offenen Bein, der schwersten aller Komplikationen, leiden

sogar doppelt so viele Männer wie Frauen. Dies mag hauptsächlich daran liegen, dass Männer Krampfadern weniger ernst nehmen, erst später zum Arzt gehen und oft sogar erst durch Ehefrau oder Partnerin vom Arztbesuch überzeugt werden können.

Auch „Mann“ sollte sich bewusst machen, dass die frühzeitige Behandlung von Krampfadern ernste Folgeschäden verhindern kann. Die gute Nachricht ist, dass die Erkrankung mit

minimalinvasiven Methoden wie der schmerzarmen Sklerotherapie gut in den Griff zu bekommen ist. Die schonende Methode benötigt keinerlei Betäubung oder Schnitte, und man kann direkt wieder seinen normalen Aktivitäten nachgehen. Ein speziell entwickeltes Arzneimittel wird vom Arzt direkt in die Besenreiser oder Krampfadern injiziert und bewirkt einen Verschluss der erkrankten Vene. Nach und nach baut der Körper die Krampfadern ab, die dann verschwinden. Mit der

Sklerotherapie können prinzipiell alle Typen von Krampfadern wirksam behandelt werden. Der erste Schritt auf dem Weg zu gesunden Beinen ist demnach ein Besuch bei einem Venenfacharzt bzw. Phlebologen. Ob bei Ihnen ein Arztbesuch bereits angebracht ist, erfahren Sie hier: www.venen-im-check.de

www.kreussler-pharma.de

Unsere Gesundheit

„Wenn sich das Innere des Auges entzündet, gilt es, schnell zu handeln, damit die Sehfähigkeit möglichst erhalten bleiben kann.“

PD Dr. med. Benedikt Schworm, Facharzt für Augenheilkunde, Oberarzt

LMU Klinikum, München

„Hinter der Angst liegt das Leben. Bei wilden Abenteuern wie auch bei der sogenannten Krebsvorsorge. Früh erkannt, sind einige Krebsarten gut behandelbar. Diese Termine aus Angst nicht wahrzunehmen, ist eine vertane Chance, das Leben weiter zu leben.“

Katharina Dammer, Leitung Blue Ribbon Prostatakrebs-Initiative Awareness Deutschland gGmbH

Impressum

selected content

Hansestraße 79, 48165 Münster T +49 (0)2501 / 264 989 60 www.selected-content.com

Projektmanagement

Lotta Lettmann lotta.lettmann@selected-content.com

Stephanie Nüsslein stephanie.nuesslein@selected-content.com

Redaktion

Michael Gneuss, Thomas Schulze, Saskia Schumann, Pia Wegener redaktion@selected-content.com

V.i.S.d.P. Redaktionelle Inhalte

Michael Gneuss redaktion@selected-content.com

Layout Rita Lauckner info@selected-content.com

Fotos

Thinkstock/Getty Images

Coverbild: iStock/ grivina, vectortatu

Druck

Badische Neueste Nachrichten Badendruck GmbH

Weitere Informationen Pit Grundmann info@selected-content.com

Eine Anzeigensonderveröffentlichung von selected content am 25.09.2025 in DIE ZEIT.

selected content (eine Marke der Reflex Verlag GmbH) und DIE ZEIT sind rechtlich getrennte und redaktionell unabhängige Unternehmen.

Inhalte von Unternehmensbeiträgen, Anzeigen, TopAkteure oder Expertenstimmen geben die Meinung der beteiligten Unternehmen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

Für eine grünere Zukunft: selected content pflanzt in Kooperation mit Viva la Wald für jeden Unternehmensbeitrag einen Baum.

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.