Unsere Zukunft: innovativ – nachhaltig – erfolgreich

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Unsere Zukunft

innovativ – nachhaltig – erfolgreich

TopAkteure

Sign4All: Gebärdensprache im Berufsleben Seite 10–11

Unternehmen, die unsere Zukunft gestalten, stellen sich vor Seite 8–9 malt|harms

Lesen Sie heute auch

Zeit, das Positive in den Blick zu nehmen

VON MICHAEL GNEUSS CHEFREDAKTEUR

Wirtschaftskrise, Klimakrise, geopolitische Krise – wir befinden uns in einer Zeit der Omnikrise, erklärt Zukunftsforscher Matthias Horx in unserem Interview auf Seite 3. Doch laut Horx hat das auch etwas Gutes oder einen „Zukunftssinn“, wie er es nennt. Krisen hätten ihren Sinn, erklärt er. Sie weisen auf das Kommende hin.

Und wir reagieren auf diese Krisen. So pusten wir heute bereits 40 Prozent weniger CO 2 in die Luft als noch Anfang der Neunzigerjahre. Wir machen uns immer unabhängiger von fossilen Energieträgern und setzen wertvolle Ressourcen effizienter ein. Die deutsche Wirtschaft zeigt sich trotz konjunktureller Schwächephase hierzulande grundsätzlich innovationsstark. Die Schweizer Investmentboutique TSG misst mit ihrem „SI-Score“ die Innovationskraft von Staaten. Deutschland erreichte 2023 einen Wert von 6,0 Punkten. Der weltweite Durchschnitt liegt bei 4,0. Vor

allem in den Bereichen Advanced Materials, Robotik und Automatisierung sei die Bundesrepublik extrem erfolgreich.

Und das ist wichtig. Denn gerade die Entwicklung moderner Technologien bietet uns Chancen, unsere Umwelt zu schützen, nachhaltiger zu leben und gleichzeitig unseren Komfort und unsere Lebensqualität zu steigern. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sind dabei mehr als nur Schlagworte – sie sind Schlüsselwerkzeuge, die uns dabei unterstützen, die drängenden Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen.

In dieser Publikation möchten wir Ihnen die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten moderner Technologien näherbringen. Wir zeigen auf, wie sie bereits heute zum Schutz der Umwelt und zur Verbesserung unserer Lebensqualität beitragen und uns helfen können, eine nachhaltigere und lebenswertere Zukunft zu gestalten.

Lesen Sie spannende Artikel dieser Ausgabe auch online, und stöbern Sie in unserem Archiv. www.selected-content.com

Fraport AG

Hugo-Eckener-Ring 1 60549 Frankfurt am Main www.fraport.com/de.html

CHG-MERIDIAN-Gruppe

Franz-Beer-Straße 111 88250 Weingarten www.chg-meridian.com/de/

malt|harms GmbH Knochenhauerstraße 11 28195 Bremen www.sign4all.de

Für uns steht die bestmögliche Lesbarkeit der Texte an erster Stelle. Deshalb verwenden wir in der Publikation auch das generische Maskulinum – diese Personenbezeichnungen stehen für alle Geschlechter.
„Angst macht uns verrückt“

Uns stehen turbulente Zeiten bevor, glaubt Zukunftsforscher Matthias Horx. Um den Wandel voranzutreiben, brauche es Bedacht, Vernunft und einen klugen Umgang mit Zukunftsvisionen.

Herr Horx, Klimakrise, Kriege, Wirtschaftsschwäche – die schlechten Nachrichten nehmen derzeit gar kein Ende.

In der Tat leben wir gegenwärtig in einer turbulenten Zeit. Eines dürfen wir aber nicht vergessen: Unser Hirn ist evolutionär so geprägt, dass wir Negatives intensiver erwarten und stärker wahrnehmen, also eine Überaffinität zur Gefahrenwahrnehmung haben. Positive Nachrichten verblassen dagegen schnell. Heute füttern uns die Medien rund um die Uhr fast ausschließlich mit Negativem, damit wir immer dabeibleiben. Daraus entsteht Angst, die uns verrückt macht, weil wir in der Angst den Wandel nicht mehr sehen können.

Und doch reiht sich Krise an Krise, viele Menschen fühlen sich verunsichert.

Wir erleben derzeit eine Omnikrise, eine Krise, in der sich die einzelnen Krisen gegenseitig verstärken und eine neue Qualität schaffen. Das auf Globalisierung und fossilen Energien fußende Zeitalter neigt sich dem Ende, eine neue Welt steht bereits in den Startlöchern, aber es gibt auch einen starken Widerstand gegen das Neue – einen geradezu panischen Widerstand. Die Weltordnung, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist, zerfällt – aber sie konnte eben auch nicht für ewig bestehen. Unsere Lebensform in den hochindustriellen Ländern erzeugt Spaltungen und Spannungen – auch in der Gesellschaft. Solche Transformationszeiten erscheinen schrecklich, die Zukunft scheint total unsicher. Aber in Wirklichkeit hat das alles seinen Sinn – einen Zukunftssinn. Wenn wir einmal 20 Jahre in die Zukunft springen und aus dieser Perspektive auf unsere Zeit zurückschauen, sieht alles gleich ganz anders aus. Wir nennen das die Re-gnose – das Erkennen der Gegenwartsphänomene durch Zukunftsschau.

Wie begegnen wir diesem Wandel stattdessen am besten? Indem wir verstehen, dass Krisen zum Leben, zur Wirklichkeit, zur „Welt“ dazugehören und dass sie uns immer auf das

Kommende hinweisen. Auch in unserem persönlichen Leben gehen wir ja immer wieder durch Krisen. Pubertät, Adoleszenz, Midlife-Crisis, das Alter – das Leben ist eine einzige Krise, die uns zur Verwandlung herausfordert. Wir müssen uns und unseren Lebensstil, unsere Denkweise neu erfinden. Nicht alles, aber vieles. Das ist anstrengend, es führt zu Streit und Verzagen. Aber es ist auch großartig. Menschen sind erfinderische Wesen, Wandel-Wesen. Nehmen wir zum Beispiel die Energiewende …

Um die ist es aber auch nicht gerade rosig bestellt …

Das ist momentan die allgemeine Wahrnehmung – aber stimmt das wirklich? Wir haben im Übergang von der fossilen zur postfossilen Welt schon viel erreicht. Solar- und Windenergie gehen gerade in den exponentiellen Wachstumsbereich. ErneuerbarenTechnologien sind sehr schnell sehr günstig geworden. China wird allein in diesem Jahr mehr Wind- und Solarenergieanlagen

installieren, als ganz Europa und Amerika zusammen produzieren. Bis 2030 können wir in Deutschland durchaus 80 Prozent erneuerbare Energie schaffen, wir nähern uns bereits der 60-Prozent-Marke. Dass wir zehn Jahre später unsere Energie zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen erzeugen, auch wenn wir mehr Strom brauchen als heute, ist durchaus realistisch. Das Problem ist doch eher, dass wir durch Miesmacherei und Negativität und das, was ich als „Zukunftsfaulheit“ bezeichne, immerzu nur in Hilflosigkeit fallen – und die Erfolge, die es in diesem Wandel gibt, gar nicht wahrnehmen Dabei sind wir Menschen extrem anpassungsfähig, können uns auf neue Gegebenheiten einstellen und neue Technologien und Strategien entwickeln. Das hat die lange Geschichte der Menschheit gezeigt. Unser größtes Problem heute ist dieses Jammerdenken, das immer nur im Kreis herumführt. Stattdessen sollten wir optimistisch in die Zukunft blicken und unsere Kreativität und unser Innovationspotenzial voll ausschöpfen.

VON KATHARINA LEHMANN

Wertvolle Hilfe

Künstliche Intelligenz unterstützt bereits heute auf vielfältige Weise Infrastrukturanbieter. Dies bringt nicht nur betriebswirtschaftliche Vorteile. Von positiven Effekten wie reduzierten Wartezeiten, einem besseren Kundenservice oder der Prävention von Unfällen profitiert die gesamte Gesellschaft.

VON JENS BARTELS

Die deutsche Wirtschaft setzt immer stärker auf Künstliche Intelligenz (KI). Laut einer aktuellen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts stieg deren Einsatz innerhalb eines Jahres von gut 13 auf 27 Prozent. Für rund jedes fünfte Unternehmen ist KI gegenwärtig kein Thema. 17,5 Prozent planen, KI in den kommenden Monaten einzusetzen. „Die Entwicklung wird sich vermutlich noch beschleunigen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Die Firmen erwarten, dass der Einsatz von KI ihre Produktivität um mehr als zehn Prozent erhöht.“

Am häufigsten nutzen Unternehmen KITechnologien zur Spracherkennung (43 Prozent), zur Automatisierung von Arbeitsabläufen oder zur Hilfe bei der Entscheidungsfindung (32 Prozent) sowie Technologien zur Analyse von Schriftsprache beziehungsweise Text Mining (30 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt das Statistische Bundesamt. Die Behörde ermittelt jährlich die Nutzung von Informationsund Kommunikationstechnologien (IKT) in Unternehmen.

Abläufe optimieren

Auch Infrastrukturanbieter nehmen immer öfter die Unterstützung durch KI in Anspruch. Im Schienenverkehr etwa setzen Bahnunternehmen, angefangen bei der Planung von Materialien über eine intelligente Steuerung des Schienenverkehrs bis zur Digitalisierung der Instandhaltung, auf den Einsatz Künstlicher Intelligenz. So werden beispielsweise automatisch Bilder aufgenommen, während ein Zug unter einer Kamerabrücke hindurchfährt. Innerhalb weniger Minuten können dank einer KI-basierten Bildauswertung Schäden an einzelnen Waggons identifiziert werden. Die Auswertungsergebnisse

der KI mit entsprechenden Hinweisen landen direkt bei den Mitarbeitenden in der Instandhaltung, falls Instandhaltungsmaßnahmen an den Fahrzeugen notwendig sind.

Wussten Sie schon?

Großunternehmen setzen KI deutlich häufiger ein als kleine und mittlere Unternehmen.

Am häufigsten kommt KI-Technologie im Controlling und in der Finanzverwaltung von Unternehmen zum Einsatz. Häufigster Grund für den Nichtgebrauch von KI ist fehlendes Wissen, ethische Überlegungen sind nur in jedem fünften Fall ein Grund für den Verzicht auf KI.

Aber auch im Bus- oder Flugverkehr hilft KI dabei, betriebliche Abläufe effizienter zu gestalten. Im Rahmen des Busverkehrs sorgt KI schon heute unter anderem bei der Fahrplanerstellung für ein Plus an Pünktlichkeit und die Senkung des Energieverbrauchs. Den Flugverkehr können KI-gestützte Systeme zum Beispiel optimieren, indem sie Start- und Landezeiten präzise planen, um Verspätungen zu minimieren und die Nutzung von Start- und Landebahnen zu maximieren.

Quelle: www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/11/ PD23_453_52911.html; Zugriff: 31.07.2024

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auf KI spezialisierte Start-ups gab es 2023 in Deutschland.

6,3 Milliarden Euro

wurden 2023 für KI-Software, Dienstleistungen rund um KI sowie entsprechende Hardware ausgegeben.

Quelle: www.deutschland.de/de/topic/wirtschaft/ki-standortdeutschland-zahlen-und-fakten; Zugriff: 31.07.2024

Smarter reisen

Gleichzeitig zeigen die Beispiele: Ein Einsatz von KI bei Infrastrukturanbietern bringt zahlreiche Vorteile, die weit über die unmittelbaren betriebswirtschaftlichen Vorteile hinausgehen und von denen letztendlich große Teile der Gesellschaft profitieren. Zu den Annehmlichkeiten werden in Zukunft auch persönliche KI-Assistenten gehören. Sie übernehmen künftig nicht nur die Buchung von Flügen und Hotels, sondern organisieren auch die Bestellung von Taxis, die Reservierung in einem Restaurant oder das Parken am Airport – also ein RundumService aus digitaler Hand.

Keine Zukunftsmusik ist übrigens ein Angebot in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. Dort können Reisende bereits heute an verschiedenen U-Bahnhöfen mit einem KI-Übersetzungssystem in 13 verschiedenen Sprachen kommunizieren. Sie erhalten in ihrer Sprache automatisch Informationen zu Route, Umsteigemöglichkeiten sowie den aktuellen Stand nutzbarer Schließfächer. Was für eine smarte Idee!

Wie im Fluge

Mithilfe innovativer Lösungen gestaltet die Fraport AG die Zukunft von Flughäfen. Dazu gehört der Einsatz fortschrittlicher KI-Anwendungen. In einem immer komplexer werdenden Arbeitsumfeld entlastet das Unternehmen auf diese Weise die Beschäftigten und schafft gleichzeitig die Grundlage, als Vorreiter in der digitalen Transformation der Branche agieren zu können.

Die Fraport AG gehört zu den international führenden Unternehmen im Airport-Business und ist an 30 Flughäfen auf vier Kontinenten aktiv. Alleine am Frankfurt Airport meistert das qualifizierte Personal mittlerweile das tägliche Be- und Entladen von mehr als 1.000 Flugzeugen. Dafür ist jeden Tag Bestleistung gefragt. Um Abläufe und Strukturen weiter zu verbessern, setzt Fraport auch auf die Integration Künstlicher Intelligenz (KI). Klar muss sein: Der Einsatz von KI ist für die Bewältigung von Fraports strategischen Herausforderungen zwingend notwendig. Denn mithilfe von KI entlastet das Unternehmen die Beschäftigten in einem immer komplexer werdenden Arbeitsumfeld, verbessert Effizienz, Sicherheit sowie das Passagiererlebnis im Flughafenbetrieb und schafft zugleich die Grundlage für weiteres Wachstum.

Gepäckstücke scannen mit KI Zu den bereits im Regelbetrieb befindlichen KI-basierten Systemen zählt die „Luggage Recognition Artificial Intelligence“ (LuRAI). Die KI-Anwendung wurde entwickelt, um den Prozentsatz der fehlgeleiteten Gepäckstücke in der Gepäckförderanlage des Frankfurter Flughafens zu reduzieren. Dabei erstellt die KI mithilfe eines Kamerabildes einen digitalen Fingerabdruck des Gepäckstücks. Auf diese Weise kann die Anwendung ein Gepäckstück in Millisekunden wiedererkennen, identifiziert

nicht übereinstimmende Gepäckstücke im Gepäckabfertigungssystem und korrigiert automatisch auftretende Fehler. Dadurch bleiben weniger Gepäckstücke liegen, die aufwendig an die Eigentümer nachgesendet werden müssen. Bereits in den ersten drei Monaten des Betriebs erkannte und korrigierte die KI automatisch 92 Prozent aller Tracking-Fehler, wodurch 12.000 Nachkontrollen vermieden werden konnten. Dies bedeutet eine deutliche Zeitersparnis für die Beschäftigten des Frankfurter Flughafens.

Aufenthaltsdauer voraussagen Eine weitere KI-Lösung, die testweise im Einsatz ist, fokussiert sich auf die Aufenthaltsdauer von Flugzeugen am Frankfurt Airport. So sagt die KI-basierte „TurnaroundPrognose“ die Zeit voraus, die ein Flugzeug voraussichtlich vom Anlegen der Bremsklötze nach der Landung bis zum Entfernen dieser kurz vor dem Start benötigt. Hierbei werden auf den Flugzeugpositionen Kameras genutzt, die erkennen, was auf den Positionen passiert (Betankung, Catering, Ankunft der Crew etc.). Jeder dieser Vorgänge wird mit einem Zeitstempel versehen. Diese Zeitstempel kann die KI nutzen, um auf Basis vergangener Flüge zu prognostizieren, wann ein Flugzeug aller

Voraussicht nach den Flughafen Frankfurt wieder verlässt. Durch das System werden potenzielle Verspätungen frühzeitig erkannt, sodass rechtzeitig entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können. Die Folge ist eine bessere Planbarkeit des eingesetzten Personals. Erste Testergebnisse sind bereits sehr vielversprechend.

Große Vielfalt an Lösungen Darüber hinaus setzt Fraport Künstliche Intelligenz (KI) auch dafür ein, Dispositionsentscheidungen bei den Bodenverkehrsdiensten zu automatisieren: Die Anwendung mit dem Namen „Intelligent Dispatching Agent“ (IDA) schätzt präzise ein, wie viel Zeit und Personal für die Abfertigung eines Flugzeugs gebraucht werden, und plant das benötigte und verfügbare Personal automatisch ein. Hierfür hat Fraport kürzlich einen Preis des F.A.Z.-Instituts gewonnen. Am Ende haben auch die Passagiere etwas davon, weil die Verspätungen deutlich reduziert werden. Nicht zuletzt arbeitet der Airport-Betreiber an verschiedenen KILösungen für administrative Tätigkeiten. Dank dieses Engagements hat die Fraport AG gute Chancen, Vorreiter in der digitalen Transformation der Branche zu bleiben.

www.fraport.com/de.html

Ob Smartphones, Monitore oder Laptops: Für eine zunehmende Zahl an Unternehmen in Deutschland muss es bei elektronischen und digitalen Geräten nicht immer Neuware sein. Schon 15 Prozent haben gebrauchte, aber professionell wiederaufbereitete IT im Einsatz: fünf Prozent bereits in vielen Bereichen des Unternehmens, zehn Prozent in Einzelfällen. Weitere 15 Prozent der Unternehmen ziehen den Einsatz von Refurbished IT in Erwägung. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter mehr als 500 Unternehmen in Deutschland im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom. Auf diese Weise leisten Unternehmen einen wichtigen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Viele Lösungswege möglich

Neben dieser guten Idee gibt es viele weitere Möglichkeiten, wie sich der CO 2 -Fußabdruck

Grüner

geht immer

Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit spielen in der deutschen Wirtschaft eine immer wichtigere Rolle. Unternehmen können ihren CO 2 -Fußabdruck reduzieren, indem sie ihre ITUmgebungen effizienter gestalten und zusätzlich mithilfe von ITLösungen Produktionsprozesse, Services, Lieferketten und die Logistik optimieren.

digitaler Geräte und Anwendungen in Unternehmen reduzieren lässt. So lassen sich mittlerweile viele Prozesse und Applikationen in die Cloud verlagern. Der Vorteil dieser Maßnahme: Tendenziell ist die Energieversorgung für Cloud-Systeme aufgrund der Größenskalierung geringer. Auch beim Betrieb von Rechenzentren lohnt sich ein Blick auf Lösungen im Sinne der Green IT.

Innovationen nutzen

Klar muss sein: Durch die Implementierung solcher IT-Anwendungen können Unternehmen nicht nur ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen, sondern auch ihre Effizienz steigern, Kosten senken und neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen. Gleichzeitig werden innovative Lösungen wie der Einsatz von KI, digitaler Zwillinge oder der BlockchainTechnologie den Aufbau einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft weiter vorantreiben.

VON JENS BARTELS

Nachhaltige Digitalisierung: How

to Green IT!

Die fortschreitende Digitalisierung erfordert für Unternehmen ein schnelles Umdenken und Handeln, um ökologische und ökonomische Ziele in Einklang zu bringen.

In der Wirtschaft ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Trend, sondern entscheidender Faktor für den Erfolg von Unternehmen. Mit der CSRD-Reportingpflicht müssen sich Unternehmen zunehmend an ihrer CO 2Bilanz messen lassen. Über deren Höhe entscheidet nicht zuletzt die IT-Hardware, denn einer McKinsey-Studie zufolge ist sie allein im Dienstleistungssektor für bis zu 45 Prozent der Emissionen verantwortlich. Doch hier liegt auch eine Chance: Durch den Übergang zu Green IT in Form von zirkulären Nutzungsmodellen können Unternehmen ihre Umweltbilanz nachweislich verbessern. „Diese Modelle kombinieren flexibles Leasing oder Miete mit dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft und sparen so über 50 Prozent der CO 2 -Emissionen von ITGeräten ein. Möglich wird diese Einsparung durch die professionelle Wiederaufbereitung und Wiedernutzung der Geräte“, erklärt Dr. Mathias Wagner, CEO von CHG-MERIDIAN.

Wie diese Kombination in der Praxis Ressourcen und auch Budgets schont, zeigen die folgenden drei Schritte zu einer Green IT:

1 – Bedarfsgerechte

Beschaffung: Reduce

Um die Umwelt und die eigenen Finanzen zu schonen, sollte man nur das beschaffen, was wirklich notwendig ist. Moderne Arbeitsmodelle und eine dynamische Wirtschaftslage erfordern aber oft Flexibilität, die beim Kauf von IT-Geräten nicht gegeben ist. Flexible Nutzungsmodelle wie Leasing oder Miete bieten die Lösung: Sie gestalten die Digitalisierung der Geschäftswelt, etwa durch hybrides Arbeiten, flexibler und nachhaltiger. Dabei wird nur das beschafft, was aktuell tatsächlich gebraucht wird.

2 – Klimafreundliche Nutzung: Renew

Um Hardware so nachhaltig wie möglich zu nutzen und dennoch immer die neueste Technologie zu haben, müssen IT-Verantwortliche

Jetzt anmelden zum Webinar: Green IT: Nachhaltige Quick Wins für Ihre IT-Strategie am 29. August von 11:00–11:30 Uhr

die Balance zwischen langer Einsatzdauer und rechtzeitigem Austausch der Geräte finden. Ein zu häufiger Wechsel belastet die Nachhaltigkeitsbilanz. Nutzungsmodelle ermöglichen einen optimalen Austauschzyklus für Geräte wie Notebooks und Smartphones, die etwa alle 36 bzw. 18 Monate ausgewechselt werden sollten. Das schont die Umwelt und das Budget.

3 – Grüner Hardware-Mix: Refurbish Zwei von drei ausrangierten IT-Geräten verstauben in der Schublade. Ihre Wiederaufbereitung ist ein einfacher Schritt, um CO 2 und Kosten einzusparen. Denn IT-Geräte, die in einen zweiten Nutzungszyklus gebracht werden, sind nachhaltiger und bieten auch in der weiteren Nutzung zuverlässige Performance und Sicherheit. Ein Mix aus neuen und wiederaufbereiteten Geräten wird zukünftig eine

Zirkuläre Nutzungsmodelle sparen über 50 Prozent der CO 2Emissionen von IT-Geräten ein.

immer wichtigere Rolle spielen und kann helfen, Kosten und Klimaziele mit Technologieansprüchen in Einklang zu bringen.

Fazit: Jetzt den Schritt zur Green IT machen Denn Green IT entspricht dem Prinzip von „Nutzen statt Besitzen“: Mit individuellen Nutzungsmodellen gelingt es, die Potenziale der Digitalisierung nachhaltig zum Wohle der Umwelt und der Unternehmensziele einzusetzen. „Damit wird die Kreislaufwirtschaft zu einer strategischen Chance“, fasst Dr. Wagner zusammen.

www.chg-meridian.com/de/

Dr. Mathias Wagner, CEO der CHG-MERIDIAN-Gruppe

TopAkteure

Die

attraktivsten

Unternehmen

aus Deutschland stellen sich vor:

BARLAG – werbe- & messeagentur GmbH

Osnabrück | BARLAG steht als Veranstalter der jobmesse deutschland tour für mehr als 35 Jahre Erfahrung und vielfach gewürdigten Service. In der Unternehmensgruppe arbeiten rund 60 fest angestellte Teamplayer. Über 350 durchgeführte Messen sprechen für sich: Stetig steigende Besucher- und Ausstellerzahlen unterstreichen die erfolgreichen Recruitingkonzepte, von denen jeder profitiert. An den 25 Messen von der Ostsee in Kiel bis an die Donau in Wien nehmen 2024 über 2.600 Aussteller aus unterschiedlichsten Branchen teil. barlagmessen.de

Aktion Deutschland Hilft

Bonn | Aktion Deutschland Hilft ist das Bündnis von über 20 renommierten Hilfsorganisationen, die bei großen humanitären Krisen und Katastrophen gemeinsam schnelle und koordinierte Nothilfe leisten. Und das weltweit. Unsere Katastrophenvorsorge-Projekte helfen Leid zu verhindern, bevor es geschieht. Spenden unter: www.aktion-deutschland-hilft.de

CHG-MERIDIAN-Gruppe

Weingarten | Die CHG-MERIDIAN-Gruppe zählt zu den führenden globalen technology2use-Unternehmen für die Bereiche IT, Industrie und Healthcare. Mit über 1.400 Mitarbeitenden weltweit entwickelt, finanziert und managt sie maßgeschneiderte Technologielösungen, basierend auf dem „Nutzen statt Besitzen“-Prinzip. Zentraler Kern des Geschäftsmodells ist die 45-jährige Expertise in der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Die Unternehmenszentrale liegt in Weingarten. www.chg-meridian.com/de/

malt | harms GmbH

Bremen | Wir sind die malt|harms GmbH, Fachdienst für berufliche Integration, mit Sitz in Bremen, Fulda und Hamburg. Als Fachdienst haben wir uns der beruflichen Rehabilitation als Kernaufgabe verschrieben. Unser Team blickt auf eine langjährige Erfahrung im Gesundheits- und Rehabilitationsmanagement zurück, in deren Rahmen wir mit gesetzlichen und privaten Unfallversicherungsträgern, Haftpflichtversicherungen und der Deutsche Rentenversicherung zusammenarbeiten. www.sign4all.de

Fraport AG

Frankfurt am Main | Die Fraport AG gehört zu den international führenden Unternehmen im Airport-Business und ist an 30 Flughäfen auf vier Kontinenten aktiv. Der Flughafenbetreiber erbringt sämtliche operativen und administrativen Leistungen des Flughafen- und Terminalbetriebs. 2019 starteten und landeten am Frankfurt Airport innerhalb von 24 Stunden über 1.400 Flugzeuge und wurden über 6.000 Tonnen Cargo umgeschlagen. www.fraport.com/de.html

München | Mit über einer Milliarde Mitgliedern weltweit und rund 25 Millionen Mitgliedern im deutschsprachigen Raum ist LinkedIn das größte digitale Netzwerk für beruflichen Austausch, Information, Inspiration, Weiterentwicklung und Jobs. Wir vernetzen berufstätige Menschen und helfen ihnen dabei, im Beruf erfolgreich und zufrieden zu sein. www.linkedin.com

Erfolgreich durch Vielfalt

Divers aufgestellte Unternehmen sind erfolgreicher, zeigen Studien. Denn die Förderung bunt gemischter Teams stärke die Innovationskraft, erhöhe die Zufriedenheit aller Mitarbeitenden und steigere die Wertschöpfung.

VON SASKIA SCHUMANN

Mehr als 100 Milliarden Euro zusätzlicher Wertschöpfung könnten deutsche Unternehmen generieren, würden sie sich stärker kulturell divers und inklusiv aufstellen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Erfolgsfaktor kulturelle Diversität und faire Teilhabe – wie deutsche Unternehmen jetzt aufholen können“ der Unternehmensberatung

McKinsey & Company. „Vielfalt und faire Teilhabe waren schon immer ein Wettbewerbsvorteil für Unternehmen“, sagt McKinsey-Partner und Studienautor Denis Francis. Je volatiler und schnelllebiger die Zeiten, desto wichtiger werde es für Unternehmen, vielfältige Perspektiven in ihre Entscheidungen einzubeziehen. „Gleichzeitig wird der Fachkräftemangel immer akuter. Unternehmen können davon profitieren, kulturell vielfältige Talente aktiv zu rekrutieren, zu fördern und durch Teilhabe auf Augenhöhe zu halten.“

Offen für alle

Zwar nimmt die Studie speziell die kulturelle Vielfalt von Belegschaften in den Blick. Doch Diversität ist mehr als kulturelle Herkunft: Um den Herausforderungen der Zeit zu begegnen, setzen diverse Unternehmen auf Mitarbeitende mit unterschiedlichsten Eigenschaften und Hintergründen, die unabhängig von Geschlecht oder Alter, von geografischer, kultureller oder sozialer

Sign4All: Gebärdensprache im Berufsleben

Kommunikation ist im Berufsleben die Grundlage für nahezu alles. Für Gehörlose kann dies zu einer täglich belastenden Herausforderung werden. Daher hat es sich das Projekt „Digitale Unterstützung der beruflichen Eingliederung gehörloser Menschen“ zur Aufgabe gemacht, auch für gehörlose Menschen im Berufsleben eine reibungslose und effektive Kommunikation zu gewährleisten. Und das bereits mit großen Erfolgen.

Britta Illmer ist die Gebärdensprachlinguistin des Projekts. Sie organisiert und bearbeitet Fachgebärden – in Abstimmung mit gehörlosen Kolleginnen und Kollegen – insbesondere für die Bereiche Medizin, Zahnmedizin, Altenpflege und weitere Berufsfelder. Rückfragen zum Projekt an sie über: b.illmer@sign4all.de

Gehörlose sind für Kommunikation in der Regel auf die Deutsche Gebärdensprache angewiesen. Mit hörenden Kolleginnen und Kollegen sowie Vorgesetzten findet die Verständigung am effektivsten per Gebärdensprachdolmetscher statt.

Für die Nutzung der Deutschen Gebärdensprache im Berufsleben und in der beruflichen Ausbildung müssen die notwendigen Fachbegriffe jeweils auch als Fachgebärden verfügbar sein. Dies ist die Hauptaufgabe des Projektes: Ein digitales berufliches Fachgebärdenlexikon, das am Ende über 11.000 Fachgebärden im Internet veröffentlichen wird, soll erstellt werden. Derzeit finden sich bereits fast 9.000 Gebärden unter www.sign4all.de.

Es werden Fachgebärden für eine Vielzahl von Ausbildungsberufen und einige Industriebereiche bereitgestellt: Besonders umfängliche Sammlungen liegen vor für die Luftfahrtindustrie, demnächst aber auch für die Automobilindustrie sowie für die Bereiche Medizin, Zahnmedizin und Informationstechnologie. Anspruchsvolle Planungen und Vorbereitungen bestehen für weitere 12–14 Berufsfelder.

Herkunft, von sozioökonomischem Status oder ethnischer Zugehörigkeit, von Religion und Weltanschauung oder sexueller Orientierung und Identität eingestellt werden. Darüber hinaus sind Unternehmen, die Diversität fördern, offen für Menschen mit Behinderung und unterstützen einen barrierefreien Arbeitsplatz.

Im Arbeitsalltag werden unterschiedliche Meinungen und Sichtweisen toleriert, der Austausch untereinander wird gefördert. Denn die verschiedenen Erfahrungen, Ausbildungen, Fähigkeiten, Überzeugungen und Persönlichkeiten in diversen Teams oder Unternehmen fördern ganz neue und innovative Lösungsansätze. So fand die „Harvard Business Review“ heraus, dass stark divers aufgestellte Unternehmen mit 70 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit Erfolg mit Innovationen oder auf neuen Märkten haben. Zudem sind sie zu 45 Prozent eher in der Lage, ihren Marktanteil im Vergleich zum Vorjahr steigern zu können.

Wichtiges in Kürze zum Fachgebärdenlexikon Sign4All Das Projekt wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales in den Jahren 2021–2025 aus Mitteln des Ausgleichsfonds nach § 161 SGB IX gefördert. Es werden digitale Produkte für die Unterstützung der beruflichen Eingliederung gehörloser Menschen auf dem Arbeitsmarkt entwickelt. Wichtigstes Produkt ist ein berufliches Fachgebärdenlexikon (www.sign4all.de). Sign4all erschließt mit seinem Angebot beruflicher Fachgebärden neue Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten für gehörlose Menschen. Die Nutzung des Fachgebärdenlexikons wird in einem begleitenden Schulungsangebot und durch kleine digitale Tools, wie der Gebärdensuche und der Vokabeltrainer, umfassend unterstützt.

Homepages:

› www.sign4all.de

› https://digitale-unterstuetzunggehoerloser-menschen.de

Das Schulungsangebot erbringt die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW):

› www.faw.de/digitale-berufliche-eingliederung-gehoerloser-menschen

Fachtagung des Projektes im Oktober 2024 im Tagungskloster Fulda Vom 8. bis 9. Oktober 2024 wird eine Fachtagung im Tagungskloster Frauenberg in Fulda stattfinden. Am 7. Oktober 2024 finden am gleichen Ort zusätzliche Workshops statt, unter anderem zum Sammeln von Fachgebärden der Elektromobilität.

Anmeldungen sind noch möglich: Programm und Anmeldeformular unter https://digitale-unterstuetzunggehoerloser-menschen.de/

Schwerbehindertenvertreter unterstützen das Projekt in Großbetrieben Das Projekt kooperiert zum Sammeln wichtiger Fachgebärden mit verschiedenen Großbetrieben, insbesondere mit Airbus Hamburg und mit den Mercedes-BenzWerken in Düsseldorf und Rastatt. Mit den Geschäftsführern beziehungsweise Standortleitern wurden Kooperationsverträge abgeschlossen. Die praktische Umsetzung wird von den örtlichen Schwerbehindertenvertretungen und einem Teil der gehörlosen Mitarbeiter getragen. Sie sammeln die

Gebärden auf Workshops und unterstützen die Produktion von Gebärdenvideos. Sie arbeiten zum Beispiel auch als Darsteller der Gebärden auf der Homepage mit.

Für alle drei Teams aus Mercedes-Benz und Airbus haben dreitägige Workshops stattgefunden, währenddessen Hunderte von Fachgebärden gesammelt und abgestimmt werden konnten.

Insgesamt arbeiten auf diese Weise über 30 gehörlose Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und fünf Schwerbehindertenvertretungen aus verschiedenen Unternehmen eng mit dem Projekt zusammen.

Enge Kooperation mit den Berufsbildungswerken

Die Berufsbildungswerke (BBW) haben den gesetzlichen Auftrag, für bestimmte behinderte Jugendliche eine Berufsausbildung zu gewährleisten. Seit einigen Jahren besteht auch die Möglichkeit der Ausbildung in Kooperation mit privaten Betrieben. In acht Berufsbildungswerken gibt es spezielle Angebote für gehörlose Jugendliche, in deren Rahmen gebärdensprachlicher Unterricht gewährleistet wird. Diese Berufsbildungswerke haben im Netz schon seit etwa 2010 ein Fachgebärdenlexikon für einen Teil ihrer Ausbildungsberufe bereitgestellt (http:// fachgebaerdenlexikon.de).

Die BBW haben mit dem Projekt vereinbart, dass die Fachgebärden ihrer Ausbildungsberufe auch in das berufliche Fachgebärdenlexikon des Projektes integriert werden. Diese rund 1.500 Fachgebärden sind im Ausbildungsbetrieb sorgfältig gesammelt worden, wobei Gehörlose als zentrale Akteure einbezogen wurden. Gehörlosen kann so für ihren Ausbildungsberuf das gleiche

Fachvokabular bereitgestellt werden wie hörenden Auszubildenden.

Das hoch motivierte Team wird auch weiterhin mit den Großbetrieben und allen beteiligten Akteuren unermüdlich daran arbeiten, die hilfreichen Fachgebärden zu sammeln, zu sortieren und in das digitale Fachsystem einzufügen, sodass so viele gehörlose Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wie möglich auf den angestrebten Fachgebieten, und mit Sicherheit darüber hinaus, so effektiv und kommunikativ wie möglich arbeiten können. Die Grenzen einer Einschränkung wie Gehörlosigkeit sind schließlich nur dann ein wahres Problem, wenn man keine Lösungen findet.

Zwischenmenschliche Kommunikation im Berufsleben ist der Grundstein eines jeden erfolgreichen Unternehmens, weshalb dieses Projekt alles dafür tun wird, um die Grenzen und Einschränkungen gehörloser Menschen im Berufsleben zu minimieren oder gar zu beseitigen.

www.sign4all.de

Das Team gehörloser Mitarbeiter aus dem Mercedes-Benz Werk Rastatt mit Schwerbehindertenvertretung und Projektmitarbeiter*innen
Von links: David Sturm (Ausbilder im Metallbereich BBW), Matty Waffenschmidt (Gebärdensprachdolmetscherin), Annette Bach (Gebärdensprachdozentin und Vorsitzende des Deutschen Gehörlosenbundes in Baden-Württemberg)

Sogenannte Green Jobs, die „grünen Arbeitsplätze“, die direkt oder indirekt zur Erhaltung oder Wiederherstellung der Umwelt dienen, umfassen eine breite Palette von Tätigkeiten in Bereichen wie erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Abfallmanagement, Naturschutz und nachhaltige Landwirtschaft. Vor allem für die Realisierung der Energiewende werden derzeit händeringend qualifizierte Fachkräfte gesucht, die Solaranlagen installieren, Windkraftprojekte betreuen oder in

Arbeiten für die Umwelt

Mehr als 400.000 Menschen arbeiten in Deutschland an der Energiewende, tüfteln an klimaschonenden Technologien oder verwirklichen nachhaltige Projekte. Die Zahl der Green Jobs steigt seit Jahren überproportional an.

der Forschung an neuen Speichermethoden für erneuerbare Energien arbeiten: Einer Arbeitsmarktanalyse zufolge ist die Anzahl der Stellenausschreibungen im Bereich der erneuerbaren Energien seit 2020 um ungefähr 170 Prozent angestiegen.

Grün in allen Berufsfeldern

Doch Green Jobs sind mehr als Energiewende: Nachhaltigkeit in der Arbeitswelt bedeutet, berufliche Tätigkeiten so zu gestalten, dass sie langfristig ökologisch verträglich, ökonomisch sinnvoll und sozial gerecht sind. Green Jobs zielen darauf ab, Umweltschäden zu minimieren, Ressourcen effizient zu nutzen und gleichzeitig wirtschaftliches Wachstum und soziale Gerechtigkeit zu fördern. Dies kann durch Innovationen in Technik und Produktion,

umweltfreundliche Geschäftsmodelle oder durch politische Rahmenbedingungen und Anreize erreicht werden.

So müssen Ingenieure nun auch ökologische Aspekte berücksichtigen, Landwirte nachhaltige Anbaumethoden beherrschen und Manager Nachhaltigkeitsstrategien entwickeln. Im Bauwesen entwerfen Bauplaner energieeffiziente Gebäude, und Ingenieure arbeiten an nachhaltigen Baumaterialien und -techniken. Im Bereich Recycling und Abfallmanagement arbeiten Beschäftigte daran, Ressourcen zu schonen und Abfall zu minimieren. Durch das Wiederverwerten von Materialien und die Entwicklung von Produkten mit längeren Lebenszyklen wird der ökologische Fußabdruck reduziert. Gleichzeitig entstehen durch den ökologischen Wandel ganz neue Arbeits- und Aufgabenfelder.

„Der Wunsch nach einer ‚grünen‘ Karriere“

Nachhaltigkeit wird in der Arbeitswelt immer wichtiger. Doch zu viele Green Jobs bleiben unbesetzt. Barbara Wittmann, Country Managerin DACH bei LinkedIn, erklärt, warum.

Frau Wittmann, welche Einstellung herrscht in Deutschland in Bezug auf Nachhaltigkeit in der Arbeitswelt?

Die Arbeitswelt verändert sich aktuell stark, und Klimafragen spielen eine immer wichtigere Rolle. Eine aktuelle Untersuchung von uns zeigt, dass das Klimabewusstsein deutscher Angestellter stark wächst. Mehr als die Hälfte sind daran interessiert, in den nächsten fünf Jahren in einem „grünen Job” zu arbeiten. Dabei geht es den meisten vor allem darum, die Umwelt zu schützen und einer erfüllenden Tätigkeit nachzugehen. Viele erhoffen sich zudem gute Karrierechancen in diesem Bereich. Und das nicht unbegründet, denn eine weitere Analyse von uns zeigt, dass die Stellenzahl für Green Jobs weltweit stark steigt.

Was hält deutsche Angestellte davon ab, eine „grüne“ Karriere zu verfolgen?

Zwar ist der Wunsch nach einer Karriere im Bereich Nachhaltigkeit groß, aber es mangelt bisher vielen an entsprechenden Fähigkeiten. Die meisten Deutschen verfügen nach eigener Einschätzung über mäßige Skills im Bereich Nachhaltigkeit. Allerdings sind auch zwei Drittel von ihnen motiviert, diese zu verbessern und Neues zu lernen – deutlich mehr als zum Beispiel in den USA, wo nicht einmal die Hälfte dieselbe Bereitschaft zeigen.

Was können Arbeitgeber unternehmen, um diese Lücke zu schließen? Damit Arbeitgeber ihre Stellen auch besetzen und sich für die Zukunft positionieren

können, müssen sie mehr Möglichkeiten für Arbeitnehmende schaffen, grüne Skills zu entwickeln oder auszubauen. Denn die Zahl an Stellen für Green Jobs ist im letzten Jahr weltweit fast doppelt so schnell gewachsen wie der Anteil an Talenten mit den dafür nötigen Fähigkeiten. Deutsche Angestellte wollen ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten – doch um den Fortschritt beim Klimaschutz voranzutreiben, müssen auch der Zugang zu und das Bewusstsein für entsprechende Arbeitsplätze gefördert werden.

www.linkedin.com

107,5

Milliarden Euro Umsatz mit Gütern und Leistungen für den Umweltschutz (+ 16,9 Prozent)

Wie

Die Zahl der „Green Jobber“ wächst um 10,3 Prozent auf

376.000 Beschäftigte

13,9

Milliarden Euro investiert die Industrie für den Umweltschutz

Quelle: www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/06/PD24_246_325.html; Zugriff: 29.07.2024

grenzenlose Karrierechancen!

Alle Infos unter

43,8

Milliarden Euro laufende Aufwendungen für den Umweltschutz

2024 2. HJ

24./25.08. BREMEN 31.08./01.09. BRAUNSCHWEIG 07./08.09. WIEN 28./29.09. OSNABRÜCK 19./20.10. NÜRNBERG 19./20.10. STUTTGART 09./10.11. BIELEFELD 09./10.11. KIEL 16./17.11. MÜNSTER | OSNABRÜCK 23./24.11. LEIPZIG

2025 1. HJ

25./26.01. HAMBURG 08./09.02. MÜNCHEN 08./09.03. LÜBECK 15./16.03. SALZBURG 22./23.03. DORTMUND 29./30.03. KÖLN 05./06.04. MÜNSTER 26./27.04. OLDENBURG 10./11.05. BERLIN 24./25.05. EMSLAND 14./15.06. HANNOVER 28./29.06. MUNICH AIRPORT

Fit im Job

Um Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu halten, setzen Unternehmen auf Benefits, die zur körperlichen und mentalen Gesundheit beitragen. Vor allem junge Professionals schreiben diesen Angeboten eine hohe Bedeutung zu.

Rückenkurse und Pilates, flexible Arbeitszeiten und eine ausgewogene Work-LifeBalance, Massagen und gesundes Mittagessen – immer mehr Unternehmen werben mit vielfältigen Zusatzleistungen neben einem guten Gehalt und Homeoffice-Optionen, um die begehrten Fachkräfte anzulocken und möglichst langfristig zu binden: Gesundheits-Benefits, Work-Life-Balance, Altersvorsorge sowie Weiterbildungsmöglichkeiten stehen laut Auswertung der Benefits-Plattform Benify im aktuellen Ranking der verfügbaren Beschäftigten-Zusatzleistungen ganz oben auf der Wunschliste von Arbeitnehmenden. Für den Bericht hat die Plattform 8.000 Beschäftigte aus Unternehmen in Deutschland und anderen EU-Ländern befragt. Und auch die nachfolgende Generation hält eine gesunde Arbeitsumgebung für ausschlaggebend: So wünschen sich einer Umfrage der Agentur fischerAppelt zufolge 44 Prozent der 16- bis 19-Jährigen von ihren Arbeitgebern Unterstützung bezüglich ihrer mentalen Gesundheit in Form eines passenden Arbeitsumfelds.

Arbeit und Freizeit in Einklang bringen Wichtig vor allem ist die gute Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit. Möglich wird das auch dank Angeboten zum Arbeiten im Homeoffice oder hybrider Modelle aus Arbeitszeit im Büro und im Homeoffice. Dennoch gehen viele Angebote hierzulande an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden vorbei. So zeigt eine aktuelle Studie des HR-Start-ups Voiio

gemeinsam mit dem Arbeitgeberbewertungsportal Kununu: Die gängigste Zusatzleistung in deutschen Unternehmen ist nach wie vor die betriebliche Altersvorsorge (50,6 Prozent), gefolgt von Impfangeboten und Jobtickets. Knapp 46 Prozent der befragten Angestellten wünschten sich jedoch vor allem Angebote für eine ausgeglichenere Work-Life-Balance. Dazu gehören Ausflüge, Kinderbetreuung, Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen oder auch in besonderen Lebenslagen, etwa durch psychologische Betreuung. Neun Prozent wünschen sich ganz gezielt Zuschüsse zu Gesundheitsprogrammen.

Alle profitieren

Durchschnittlich 1.000 Euro Benefit-Budget stehen Arbeitnehmenden in Deutschland laut statistischen Erhebungen pro Jahr zur Verfügung. Doch die werden noch zu wenig in die mentale und physische Gesundheit der Mitarbeitenden investiert – auch wenn viele Unternehmen bereits Fitnessangebote, psychologische Beratungen oder gar Massagen zu ihren Benefits zählen. Dabei können alle Unternehmen von Zusatzleistungen und einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit profitieren. Immerhin zeigen Studien, dass sich Benefits letztlich auch auf den Erfolg des Unternehmens auswirken: Arbeitgeber, die gezielt auf Gesundheitsprävention setzen, verzeichnen weniger Fehltage, eine gesteigerte Produktivität sowie langfristig eine bessere Unternehmenskultur – die wiederum neue Fachkräfte anlockt.

Verteilung von Maßnahmen zur betrieblichen

Gesundheitsförderung Deutschland 2022, in Prozent

Bewegungsförderliches Arbeiten und körperlich aktive Beschäftigte

Stressbewältigung und Ressourcenstärkung 49

Gesundheitsförderliche Gestaltung von Arbeitstätigkeit und -bedingungen

38

Gesundheitsgerechte Führung 37

Bewegungsförderliche Umgebung

36

Stärkung psychosozialer Ressourcen 33

Gesundheitsgerechte Ernährung im Arbeitsalltag 30

Gesundheitsgerechte Verpflegung im Arbeitsalltag 17

Informations- und Kommunikationsstrukturen 15

Veränderung der Arbeits-/Betriebsorganisation 14

Verbesserung der Umgebungsbedingungen 13

Arbeitsschutz, Reduktion von Unfall-/Infektionsgefahren 8

63

Erweiterung der Handlungs-/Entscheidungsspielräume 7

Verhaltensbezogene Suchtprävention im Betrieb 7

Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsleben 4

Verhältnisbezogene Suchtprävention im Betrieb 4

Soziale Angebote und Einrichtungen

4

Quelle: GKV-Spitzenverband, 2022

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Aktion Deutschland Hilft leistet Nothilfe nach Katastrophen und hilft Familien, sich besser zu schützen. Erdbebensicheres Bauen rettet Leben. Getreidespeicher wappnen gegen Hunger. Und Hygieneprojekte verhindern Krankheiten.

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„Das ‚Projekt Digitale Unterstützung gehörloser Menschen‘ engagiert sich für eine Personengruppe, die besondere Hilfen für die Arbeitsmarktteilhabe brauchen. Unser berufliches Fachgebärdenlexikon erschließt neue Berufsfelder für gehörlose Menschen.“

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Eine Anzeigensonderveröffentlichung von selected content am 14.08.2024 in der Süddeutschen Zeitung.

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