Zukunft Deutschland

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Zukunft Deutschland

Nachhaltig und innovativ

STF Gruppe

Das Unternehmen nutzt Müllfahrzeuge, um Funklöcher aufzuspüren und so die Digitalisierung voranzutreiben.

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Fraport

Der Flughafen-Konzern hat das ambitionierte Klimaschutzziel, bis 2045 seinen gesamten CO 2 -Ausstoß zu stoppen.

Seite 6

Lease a Bike

Angestellte wünschen sich nachhaltigere Mobilitätsangebote. Mit Dienstradleasing soll dies ermöglicht werden.

Seite 9

Dezember 2022 Eine Anzeigensonderveröffentlichung von regiomedia

75,8

Milliarden Euro wurden im Jahr 2019 in Deutschland für Forschung und Entwicklung ausgegeben.

49 % des Bruttostromverbrauchs im ersten Halbjahr 2022 stammten aus Erneuerbaren Energien.

60547 Frankfurt

www.fraport.com

2.400

Terawattstunden (TWh) Energie verbraucht Deutschland jedes Jahr – 20 Prozent für Strom und 80 Prozent für Wärme und Treibstoffe.

762

Millionen Tiere werden in Deutschland pro Jahr geschlachtet.

Bilfinger

www.bilfinger.com

STF

www.stf-gruppe.de

Frankfurt Airport Services Worldwide Flughafen Frankfurt
SE Oskar-Meixner-Straße 1 68163 Mannheim
Gruppe GmbH Wierlings Esch 14 48249 Dülmen
Premiumpartner
2 Eine Anzeigensonderveröffentlichung von regiomedia

Startklar für die Zukunft

Im diesjährigen Innovationsvergleich der Vereinten Nationen rückt Deutschland um zwei Plätze auf Rang acht vor. Es ist die beste Positionierung seit 2009. Hervorgehoben wurden insbesondere das verbesserte Investitionsklima, aber auch Verbesserungen in der Bildung und bei der Entwicklung von Online-Produkten. In der Subkategorie „Humankapital und Forschung“ gelang der deutschen Wirtschaft sogar ein zweiter Platz, einzig Südkorea war hier besser. Die UN-Organisation hob zudem hervor, dass staatliche Ausgaben für Forschung und Entwicklung zuletzt in Deutschland anstiegen, während sie etwa in den USA und Japan schrumpften. Die politischen und privatwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Innovation in Deutschland wurden jedoch schlechter bewertet als noch vor einem Jahr.

Deutschland braucht Innovationen

Für die Bundesrepublik sind gerade jetzt Innovationen in den Bereichen Energie, Verkehr, Bauen, Wohnen und Industrie immens wichtig. Denn klar ist: Ein „Weiter so“ kann es in Zeiten von Energiekrise und Klimawandel nicht geben.

Doch der Ausbau Erneuerbarer Energien stockt seit Jahren – und das nicht nur in Sachen Stromerzeugung. In den Bereichen Wärme und Verkehr kommt die Energiewende gar nicht erst in Schwung. Und auch bei der Energieeffizienz bergen Innovationen viele Potenziale, die noch nicht genutzt werden. Deutschland hat die Chance, sich als Weltmarktführer für nachhaltige Technologien zu etablieren. Das sind die Innovationen, mit denen die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft gestärkt werden kann, mit denen wir unseren Ruf als Land der Erfinder aufpolieren können. Es gibt also viel zu tun, um Deutschland startklar für die Zukunft zu machen.

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regio-media.net 3 Grußwort

Grüne Gebäude entwickeln

Deutschlands Häuser verschlingen Unmengen an Ressourcen –sowohl beim Bau als auch während der Nutzung. Intelligente Konzepte wollen das ändern.

VON KATHARINA LEHMANN

Die Baubranche muss nachhaltig werden. Nach Angaben des Umweltbundesamts (UBA) verursacht Bauen 60 Prozent des Abfallaufkommens in Deutschland. Zudem ist die Baubranche für 40 Prozent des Energie- und 44 Prozent des Ressourcenverbrauchs sowie für 14 Prozent der CO 2 -Emissionen verantwortlich. Der Einsatz nachhaltiger Baustoffe und recycelter Baumaterialien könne den Bau umweltschonender gestalten.

Schon heute werden etwa 90 Prozent der Bau- und Abbruchabfälle, allen voran Betonabfälle, wiederverwendet – meist im Straßen- und Wegebau, hat das UBA ermittelt. Das Recyceln und Wiederverwerten von Bauschutt gilt es auszubauen – vor allem

hinsichtlich anderer Baustoffe wie Gips. Da Naturgips nur begrenzt verfügbar sei, könne sortenrein gewonnener Recyclinggips eine Alternative für die Herstellung von Gipsprodukten sein. „Die Optimierung von Recyclingtechniken wird in Zukunft auch für andere Baustoffe an Bedeutung gewinnen. Die Vielfalt an Bauprodukten nimmt immer weiter zu, so werden ständig neue Werkstoffe oder komplexe Verbundstoffe eingesetzt, für die noch unklar ist, inwieweit sie sich später bei Umbau oder Abriss aus dem Bauschutt separieren lassen“, heißt es beim UBA weiter.

Smart Home spart Energie

Doch nicht nur bei der Errichtung, auch während der Nutzungszeit müssen Deutschlands Gebäude grüner werden. Hier

Baumessen liegen nachhaltig im Trend

Wer Altbauten nachhaltig sanieren möchte, benötigt kompetente Handwerker. Die Suche danach kann leicht zur Odyssee werden. Fachmessen für Bauen und Wohnen spielen hier ihre Stärken aus.

Viele träumen vom Wohnen im Altbau, werden dann aber von den Sanierungskosten überrascht. Oft erscheint ein Abriss mit anschließendem Neubau wirtschaftlicher. Aber stimmt das auch?

Das Wuppertal-Institut sagt in einer Studie: Nein! Energetisch sanierte Altbauten seien klimafreundlicher als energieoptimierte neue Häuser. Laien können indes kaum beurteilen, welches Vorgehen richtig ist. Sie benötigen kompetente Beratung. Unschlagbar dafür sind nach wie vor Fachmessen. Dort tauschen sich Baufüchse direkt mit den Fachleuten aus und vergleichen die Angebote.

Vielfalt der regionalen Bauwirtschaft

Einen sehr guten Ruf als Ausrichter von Publikumsmessen für Bauen, Sanieren, Renovieren und Energiesparen hat die BaumesseE GmbH. Das Münsteraner Unternehmen lädt an bislang 14 Standorten zu seinen Baumessen ein. „Wir bilden die

geht es weniger um den Ressourcen- als um den Energieverbrauch in Häusern und Wohnungen. Beim Energiesparen helfen immer öfter Smart-Home-Technologien. Sie regulieren zum Beispiel die Heizung herunter, wenn das Fenster geöffnet oder niemand zu Hause ist, löschen das Licht, wenn man den Raum verlässt, oder lassen die Jalousien herunter, wenn es draußen friert. Das spart nicht nur Energie, sondern auch bares Geld.

„Über das Internet kann niemals so schnell Vertrauen zwischen Kunden und Dienstleistern entstehen wie beim direkten Kontakt auf der Baumesse.“
Udo Erlei, Geschäftsführer der BaumesseE GmbH

Vielfalt der regionalen Bauwirtschaft komplett ab“, sagt Udo Erlei, Geschäftsführer der BaumesseE GmbH. In diesem Jahr war der Besucherandrang besonders stark. Dies erklärt Erlei so: „Jeder will Energie sparen. Internet-Recherchen helfen nicht weiter. Auf der Baumesse entdecken die Besucher dann maßgeschneiderte und oft überraschend einfache Lösungen.“

Neukundenwerbung ohne Streuverluste Auch das Interesse der Aussteller nimmt nach Erleis Eindruck zu: „Eine professionell organisierte Fachmesse ist die effizienteste Art der Kundenwerbung. Es gibt kaum Streuverluste. Das leistet kein Online-Portal. Immer mehr Betriebe kehren zu diesem bewährten Veranstaltungsformat zurück.“

www.baumesse.de

iStock RossHelen 4 Eine Anzeigensonderveröffentlichung von regiomedia Bauen und Wohnen

Deutschland im Mittelfeld

Schnelles Internet, flächendeckender Mobilfunk, Erledigungen per Mausklick: Deutschland hat in Sachen Digitalisierung noch viel zu tun –auch um Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand zu erhalten.

VON KATHARINA LEHMANN

67 Millionen Deutsche nutzen das Internet.

Das Urteil klingt ernüchternd: „Deutschland zeigt bislang im internationalen Vergleich bei der Digitalisierung eine deutliche Tendenz zum Mittelfeld“, meint Oliver Falck, Leiter des Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien am ifo Institut. Im Auftrag der IHK für München und Oberbayern hat er untersucht, wie es um die Digitalisierung in Deutschland bestellt ist. Ergebnis: Großer Nachholbedarf bestehe vor allem bei digitalen Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung sowie bei der digitalen Innovationsfähigkeit der

Betriebe. Die Wirtschaft werde behindert durch einen zu engen Regulierungsrahmen für digitale Innovationen sowie fehlende digitale Kompetenzen. Verbreitete Datenschutz-Bedenken und schwacher digitaler Gründergeist bremsten den überfälligen digitalen Aufbruch.

Wenig innovationsfähig

Unterdurchschnittlich schneidet Deutschland im internationalen Vergleich des ifo Instituts vor allem bei digitalen Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung ab. Aber auch in der Wirtschaft würden digitale Innovationen zu selten in marktfähige Geschäftsmodelle umgesetzt. Schwachpunkte seien dabei die seit Jahren rückläufige Gründungsrate in der IT-Branche sowie

Wir spüren Funklöcher systematisch auf!

die untergeordnete Rolle stark skalierbarer, plattformbasierter Geschäftsmodelle. Die Forschenden fordern daher den Ausbau digitaler Kompetenzen im ganzen Bildungssystem, einen vereinfachten Regulierungsrahmen für die Digitalwirtschaft, weniger Bürokratie und bessere Zugänge zu Wagniskapital. Zudem könne die Bereitstellung anonymisierter persönlicher Daten beispielsweise durch die öffentliche Hand Impulse für Innovationen geben und berge großes Potenzial. Bei der digitalen Infrastruktur wie Breitband und Mobilfunk sieht die Studie noch Lücken, wobei der Ausbauzustand oft besser sei, als die öffentliche Meinung vermuten lasse. Die Gigabit- und 5G-Netze sollten aber dennoch ambitioniert weiter ausgebaut werden.

Löcherige Handy-Netze sind bald Vergangenheit! – so Frédéric Dildei. Der Head of Digital der STF Gruppe hat Müllfahrzeuge jetzt mit einem Funklochdetektor ausgestattet.

Warum ausgerechnet Müllautos?

Frédéric Dildei: Weil sie überall hinkommen, jede Straße und jeden Winkel einer Kommune abfahren und dabei schön langsam unterwegs sind. Damit sind sie die perfekte Logistik für unser Vorhaben, systematisch Mobilfunklöcher aufzuspüren – und zwar auch solche, die nur zu bestimmten Jahreszeiten bestehen. Aufgrund belaubter Bäume

ist das Funknetz an manchen Orten nur im Sommer gestört. Deshalb empfehlen wir Kommunen, unsere Echtnetz-Boxen ein ganzes Jahr lang einzusetzen. Außerdem sind die Müllwagen sowieso auf den Straßen unterwegs, wir verursachen also keinen zusätzlichen Verkehr.

Wie funktionieren die Boxen?

Dildei: Sie werden vor Fahrtbeginn einfach an eine Stromquelle im Führerhaus angeschlossen und messen dann auf der Strecke selbstständig die Netzabdeckung. So erheben sie aussagekräftige, reproduzierbare Werte, die auf die benötigten Daten der Netzbetreiber abgestimmt sind. Mit diesen Werten gehen wir dann in das Gespräch mit den Unternehmen und können ganz genau aufzeigen, an welchen Stellen es hapert und

„Digitalisierung braucht störungsfreie Netze.“

wo weitere Funkmasten die Netzabdeckung verbessern können. Denn die Digitalisierung braucht störungsfreie Netze – und zwar auf der Fläche.

Haben Sie noch andere Projekte in der Pipeline?

Dildei: An Ideen mangelt es uns nicht, allerdings ist die Grundvoraussetzung für jegliche Digitalisierungsprojekte eine stabile

Abdeckung des Mobilfunknetzes. Wir planen zum Beispiel, Notfallsanitäter mit Bodycams und Notfallärzte mit VR-Brillen auszustatten. Braucht der Notfallarzt länger zum Einsatzort, kann er über die VR-Brille schon aus der Ferne einen Blick auf den Rettungseinsatz werfen und den Sanitätern erste Instruktionen geben. Das funktioniert aber nur, wenn die Netzabdeckung am Unfallort ausreichend ist. Unsere Echtnetz-Box dient also nicht nur der Optimierung des Mobilfunknetzes, sondern kann in Notfällen sogar lebensrettende Telefonate ermöglichen.

www.stf-gruppe.de

Die Echtnetz-Box
STF Gruppe
regio-media.net 5 Digitalisierung

„Unser klares Ziel ist die Null“

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat sich einem ambitionierten Klimaschutzziel verschrieben und will den CO 2 -Ausstoß bis 2045 konzernweit komplett stoppen.

Im Interview gibt Dr. Markus Kleiner Einblicke in die konkrete Klimaschutzstrategie des Airport-Konzerns. Der Wirtschaftswissenschaftler verantwortet seit 2019 die Bereichsleitung Unternehmensentwicklung, Umwelt und Nachhaltigkeit beim international etablierten Flughafenbetreiber Fraport AG.

Klimaschutz ist zentrale Herausforderung für Luftverkehrsbranche

Herr Kleiner, wenn es um den Klimawandel geht, steht kaum eine andere Branche so im Fokus wie die Luftverkehrswirtschaft. Wie geht Fraport mit dieser verantwortungsvollen Position um?

Dr. Markus Kleiner: Wir als Flughafenbetreiber wissen klar um die Umweltwirkungen und reden diese nicht klein. Bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt, vor über 20 Jahren, hat Fraport Umwelt- und Klimaschutz als wichtiges Handlungsfeld identifiziert. Klimaschutz ist heute im Unternehmen über alle Ebenen hinweg fest in Prozessen und Management-Entscheidungen

implementiert. Dadurch konnten wir trotz der jüngsten Krisenjahre, die uns wirtschaftlich viel abverlangt haben, konsequent an unserem Ziel weiterarbeiten und es sogar nachschärfen: Bis spätestens 2045 wollen wir in allen vollkonsolidierten und klimarelevanten Beteiligungen

Bis spätestens 2045 wird Flughafenbetreiber Fraport konzernweit auf den Ausstoß von CO 2 verzichten.

komplett CO 2 -frei arbeiten. Dazu verfolgen wir ein umfangreiches Maßnahmenpaket, in das wir in den kommenden Jahren einen höheren dreistelligen Millionenbetrag investieren. Mit unserer optimierten Infrastruktur am Boden schaffen wir die Voraussetzungen für einen deutlich

klimaschonenderen Weltluftverkehr. Der Weg für die gesamte Branche ist noch weit – aber wir leisten unseren Beitrag und nutzen unseren Einfluss für entscheidende Impulse.

Kappen statt kompensieren

Wie gehen Sie vor? Und was macht Sie so sicher, dass bis 2045 alles kommt wie geplant – das ist noch eine ganze Weile hin.

Kleiner: Natürlich können sich Rahmenbedingungen jederzeit ändern. Der überwiegende Teil unserer Maßnahmen findet daher bereits in den nächsten acht bis zehn Jahren statt und geht daher schon bis 2030 mit erheblichen CO 2 -Einsparungen einher. Wir werden unser Ziel ohne Kompensation erreichen. Wir möchten uns nicht auf die künftige Wirksamkeit von Kompensationsmaßnahmen verlassen. Wir gehen den direkten Weg: kein CO2-Austoß mehr bis 2045.

Vier wesentliche Hebel führen sicher zum Ziel

Wie wollen Sie das genau erreichen?

Kleiner: Der wichtigste Baustein unserer Klimaschutzmaßnahmen ist ein umfassendes Power Purchase Agreement. Dabei geht es um den Bezug von Windenergie aus einer eigens zu errichtenden Offshore-Windkraftanlage, die den Flughafen Frankfurt ab 2026 maßgeblich mit Strom versorgen soll. Erneuerbare Energieträger als Quelle unserer Strombedarfe sind an allen unseren Standorten der Schlüssel zur Umstellung auf einen grünen Strom-Mix. Dabei kommen auch Solar- und Wasserkraft zum

Einsatz, Photovoltaikstrom sogar aus eigenen Anlagen direkt auf unseren Arealen. Diese bauen wir in den nächsten Jahren massiv aus. Neben dem Strom-Mix spielen die energetische Ertüchtigung unserer Bestandsgebäude und -anlagen sowie der Einsatz alternativer Antriebe für unsere Fahrzeugflotte eine entscheidende Rolle. Viele Modernisierungen und Anschaffungen können wir innerhalb der normalen Erneuerungsintervalle abbilden – daher

auch hier die klare Maßgabe: Begonnenes konsequent fortführen. Beispielhaft sind hierfür der Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge sowie die Umstellung auf LED-Leuchtmittel zu nennen. Aber auch intelligente, bedarfsgerechte Steuerung von Klimatisierung und Beleuchtung sowie Gepäckförderanlage bringt uns in kleinen Schritten dem Ziel näher. Die gute Reise – unser Serviceversprechen an unsere Passagiere – soll an allen unseren Flughäfen in eine nachhaltige Zukunft führen. Dafür wollen wir Sorge tragen.

www.fraport.com

Moderne Beleuchtung und Klimatisierung sind zentrale Maßnahmen am Flughafen Frankfurt. Der Wechsel auf Erneuerbare Energien spielt eine entscheidende Rolle an allen Konzernflughäfen.
6 Eine Anzeigensonderveröffentlichung von regiomedia Mobilität
Die Luftverkehrsbranche muss ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Stadt, Land, Flug

Vertikal fliegende Geräte, hyperschnelle Tunnelsysteme und autonom agierende Fahrzeuge: Wie wir uns fortbewegen, wird sich künftig stark verändern. Im Fokus stehen dabei emissionsfreie Verkehrsmittel und digital vernetzte Fahrsysteme. Vielversprechende Fortbewegungsideen warten auf Verwirklichung.

Auf geht es in die mobile Welt der Zukunft. Viele neue Ideen und Innovationen erblicken das Licht der Öffentlichkeit und geben eine Vorstellung davon, wie wir uns künftig fortbewegen. Dazu gehören Vertikal fliegende Geräte. Laut einer aktuellen Studie von Porsche Consulting haben sie durchaus das Potenzial, sich in den kommenden 15 Jahren zu einem attraktiven Fortbewegungsmittel zu entwickeln. Weite Teile der

76 % der Deutschen halten das Auto im Alltag für unverzichtbar – noch.

Bevölkerung werden sie dann wie ein Taxi als Transportmittel für besondere Anlässe, eilige Termine und Notfälle nutzen, vorausgesetzt, sie sind sicher, zuverlässig sowie preislich attraktiv. „Damit Lufttaxis für alle Realität werden, braucht es allerdings mutige Pioniere mit Verantwortungsbewusstsein, langem Atem und tiefen Taschen“, sagt Gregor Grandl, Autor der Studie und Berater bei Porsche Consulting. „Die erforderlichen Investitionen sind erheblich

VON JENS BARTELS

und nicht ohne Risiko.“ Für eine relevante Marktgröße im Jahr 2035 müssten mindestens eine halbe Million Passagiere pro Tag in einem Flugtaxi Platz nehmen. Dazu wären zwischen 1.000 und 2.500 Start- und Landeplätze in bis zu 60 geeigneten Städten weltweit nötig.

Hyperloop verbindet Städte

Die Flugtaxis sind allerdings nur ein Baustein des neuen emissionsfreien Mobilitätssystems. Auch das Tunnelsystem mit dem Namen Hyperloop könnte Menschen künftig schnell und effizient fortbewegen. Im Prinzip lässt sich der Hyperloop mit einer U-Bahn für Autos mit Schallgeschwindigkeit vergleichen: Man fährt mit seinem autonom gesteuerten E-Fahrzeug in den Loop, koppelt sich wie beim Zugverkehr mit anderen Vehikeln zusammen, fährt los und entkoppelt sich an einem der Haltepunkte. Für Menschen ohne eigenes Auto werden zusätzlich Fahrzeuge in der Größe von Kleinbussen bereitgestellt. Technisch funktioniert der Hyperloop mittels Magnetschwebebahnen und Vakuumpumpen in einer weitgehend luftleeren Röhre, die Fahrten sind somit geräusch- und erschütterungslos.

Wer in Zukunft komplett ohne Angebote wie den Hyperloop mit seinem autonom fahrenden Auto unterwegs sein möchte, wird immer smartere Fahrzeuge nutzen

können. Sie erkennen Insassen und stimmen digitale Inhalte individuell auf die fahrenden Personen ab. Darüber hinaus werden Fahrzeuge in der Lage sein, sich mit ihren Insassen auf natürliche Weise zu unterhalten. Laut einer Studie des Prognos-Forschungsinstituts im Auftrag des ADAC werden sich autonome Autos aber nur sehr langsam durchsetzen. Im optimistischen Szenario dürfte der Anteil neu zugelassener Fahrzeuge mit der Möglichkeit der autonomen Fahrt auch in der Stadt erst ab 2030 verstärkt angeboten werden und völlig autonome Fahrzeuge erst nach 2040 nennenswerte Stückzahlen erreichen.

Vielzahl an mobilen Lösungen

Im Mittelpunkt des öffentlichen Nahverkehrs wird der Bus auch in Zukunft seine wichtige Rolle behalten. Er schöpft sein Potenzial laut einer Studie von DB Regio Bus und verschiedenen Fraunhofer-Instituten jedoch erst dann voll aus, wenn er mit vielen weiteren Angeboten an Verkehrsmitteln verknüpft ist. Entscheidend ist, dass diese häufig und genau passend von Tür zu Tür fahren, und das nicht nur in den Metropolen, sondern auch am Stadtrand und auf dem Land.

regio-media.net 7 Mobilität

Stadt

Mobilität 2045: Zukunftsprognosen

Viele Menschen in Deutschland wünschen sich neue und innovative Formen der Mobilität, glauben allerdings bisher kaum an die Umsetzbarkeit. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen YouGovUmfrage im Auftrag der Management- und Technologieberatung BearingPoint zur Mobilität im Jahr 2045, die sowohl den Waren- als auch den Personenverkehr umfasst.

„Verbrennungsmotoren werden aus den Städten verschwinden.“

23 %

32 %

32 %

wahrscheinlich wünschenswert weder noch

› Neuzulassungen von Verbrennungsmotoren wird es nicht mehr geben. Alternative Antriebe haben sich durchgesetzt. Die restlichen noch verbliebenen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sind inzwischen Oldtimer.

„In ländlichen Gebieten werden Fahrzeuge in der Nachbarschaft und der Gemeinde geteilt. Es dauert jedoch länger, bis sich autonome Fahrzeuge auch auf dem Land durchgesetzt haben, als in der Stadt.“ Land

wahrscheinlich wünschenswert

weder noch

› Mobilität hat sich auf dem Land zu geteilter Mobilität entwickelt. Fortbewegungsmittel werden geteilt, Fahrgemeinschaften gebildet.

Stadt

„Autonome Fahrzeuge sind in der Lage, zu 100 Prozent ohne Lenker zu fahren. Damit haben auch Kinder oder alte Menschen uneingeschränkten Zugang zu Mobilität.“

wahrscheinlich wünschenswert weder noch

› Autonome Fahrzeuge spielen eine große Rolle für die Mobilität in der Stadt und gewinnen immer mehr an Bedeutung. Damit kann sich jeder unabhängig vom Besitz eines Führerscheins fortbewegen.

„Normale Verbrennungsmotoren sind auf dem Markt nicht mehr erlaubt. Die benötigte Elektrizität für E-Fahrzeuge wird auf dem Land vorwiegend privat aus Sonnenenergie generiert.“ Land

19 %

27 % wahrscheinlich wünschenswert weder noch

41 %

› Alternative Antriebe (beispielsweise Elektromobilität, Brennstoffzelle et cetera) haben sich auch auf dem Land durchgesetzt.

Stadt

„Neue Mobilität geht nur mit Fortschritten im Netzausbau (5G) einher.“

22 %

42 %

23 %

wahrscheinlich wünschenswert weder noch

› Dank der breiten Durchsetzung neuer Technologien und der Verfügbarkeit von stabilem Netz (5G) sind Fahrzeuge miteinander verbunden und kommunizieren über das Internet. So können Verkehrsunfälle und Staus vermieden werden.

Stadt

„Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb lösen Verkehrsmittel mit Verbrennungsmotor ab. Solarpanels versorgen die E-Fahrzeuge mit der nötigen Energie.“

12 %

26 % wahrscheinlich wünschenswert weder noch

50 %

› Die Mehrheit der deutschen Haushalte produziert ihren Strom über Solarpanels selbst.

Land

„Autonom fahrende Nutzfahrzege sind die Grundlage der Landwirtschaft von morgen.“

› Die landwirtschaftliche Bewirtschaftung ist größtenteils autonom, da die Nutzfahrzeuge smart und miteinander vernetzt sind. 22 %

wahrscheinlich wünschenswert weder noch

„Die Logistikkette in der Stadt ist komplett autonom und funktioniert rund um die Uhr. Nachts wird zum Beispiel an Packstationen oder zentrale Anlieferstellen im Haus geliefert.“

24 %

25 %

33 %

weder noch Stadt

Land

„Dank moderner autonomer Technologie wie beispielsweise Drohnen verringert sich der Warenverkehr auf den Straßen. Nur vereinzelt gibt es Zustellungen mit herkömmlichen Verkehrsmitteln.“

wahrscheinlich wünschenswert

› Der Waren- und Lieferverkehr findet 24/7 statt, da die Mehrheit der Lieferfahrzeuge autonom fährt.

wahrscheinlich wünschenswert weder noch

› Waren werden auf dem Land per Drohne direkt nach Hause geliefert.

Stadt

„Neue Mobilitätsformen wie Hyperloop (Hochgeschwindigkeitsverkehrssysteme) ergänzen das Mobilitätsportfolio und verbinden zum Beispiel große Städte mit dem Umland.“

17 %

31 %

29 % wahrscheinlich wünschenswert weder noch

› Weitere Formen der Mobilität, wie z. B. Hyperloop, sind auf dem Vormarsch.

Quelle: YouGov-Umfrage im Auftrag der Management- und Technologieberatung BearingPoint / Januar 2020
29 % 29 %
14 % 40 % 31 %
21 % 34 % 29 %
23 % 22 % 37 %
8 Eine Anzeigensonderveröffentlichung von regiomedia Mobilität

Neue Studie: grüne Mobilität erwünscht!

Die vom Dienstradleasinganbieter Lease a Bike in Auftrag gegebene Studie „Diensträder und nachhaltige Mobilität“ zeigt die Relevanz nachhaltiger Mobilitätsangebote auf.

Für die online durchgeführte Mobilitätsstudie wurden 1.000 deutsche Erwerbstätige im Alter von 18 bis 67 Jahren im Frühjahr 2022

befragt. Ziel der Statista-Studie war es, das aktuelle Mobilitätsverhalten und das Interesse an nachhaltigen Mobilitätsmodellen wie Fahrradleasing in Deutschland zu untersuchen.

Dienstradangebote sind erwünscht! Umwelt und Gesundheit – für 66 Prozent der deutschen Angestellten sind das die bedeutendsten Argumente, die dafür sprechen, einDienstrad in Anspruch zu nehmen.

Besonders spannend: 48 Prozent der befragten Angestellten empfinden Unternehmen, die Dienstradleasing anbieten, als nachhaltiger und damit auch attraktiver. Auch die positive Erfahrung mit Diensträdern sticht in der Studie hervor – 97 Prozent der Dienstradfahrenden sind (sehr) zufrieden mit dem Konzept. 59 Prozent der Angestellten wünschen sich ein Dienstradangebot – vor allem 18- bis 29-Jährige sehen das Dienstrad als äußerst wichtigen Mitarbeiterbenefit an (55 Prozent).

Verantwortungsvoll handeln

Vorteile für Unternehmen und Angestellte Ein nachhaltiges Mobilitätsangebot für die Belegschaft unterstützt ein grünes Unternehmensimage und trägt zum Klimaschutz bei. Erwerbstätige können dank attraktiver

59 Prozent der Angestellten wünschen sich ein Dienstradangebot von ihrem Unternehmen.

Leasingangebote zu günstigen monatlichen Raten ihr Wunschrad nutzen – und das auch unbegrenzt in der Freizeit. Überdies kann es vielen Beschäftigten dabei helfen, Stress abzubauen, zu entspannen und fit zu bleiben.

w ww.lease-a-bike.de

Nachhaltigkeit muss von Herzen kommen und ist eine Frage der Einstellung. Porsche verfolgt ambitionierte Ziele und bekennt sich zum Pariser Klimaabkommen.

Als Pate der Nachhaltigkeitsstrategie bei Porsche ist mir besonders wichtig, dass sie bei uns ein Kernelement für sämtliche unternehmerische Aktivitäten ist. Der globale Klimawandel, die Verschwendung von Ressourcen und der Raubbau an der Natur

„Nachhaltigkeit ist keine Einschränkung, sondern ein Erfolgsfaktor.“
Albrecht Reimold, Vorstand Produktion und Logistik, Porsche AG

bedrohen die Lebensgrundlagen einer wachsenden Weltbevölkerung. Porsche stellt sich dieser gesellschaftlichen und unternehmerischen Verantwortung. Wir begreifen Nachhaltigkeit nicht als Einschränkung, sondern als Erfolgsfaktor.

In unserem Dekarbonisierungs-Programm sind umfangreiche Maßnahmen verabschiedet und hinterlegt. Ein Bereich ist die Produktion. Hier verfolgen wir die Vision einer „Zero Impact Factory“. Wir liegen gut im Zeitplan. In Stuttgart-Zuffenhausen und Leipzig werden unsere Sportwagen inzwischen vollständig bilanziell CO 2 -neutral gefertigt. Grundsätzlich haben sich alle Geschäftsbereiche bei Porsche klar quantifizierbare Ziele gesetzt, an denen wir prozessorientiert – und gemeinsam mit unseren Lieferanten – arbeiten.

Für uns ist klar: Wir wollen Porsches CO 2 -Fußabdruck realistisch und verbindlich minimieren – und setzen uns dabei ambitionierte

Ziele. Im Rahmen unserer Strategie arbeiten wir auf eine bilanziell CO 2 -neutrale Wertschöpfungskette im Jahr 2030 hin und eine bilanziell CO 2 -neutrale Nutzungsphase für zukünftige rein elektrisch angetriebene Modelle.

Schon Ferry Porsche, unser Unternehmensgründer, sagte 1978: „Man sollte das begrenzte Material, das wir auf dieser Welt haben, nicht so verwenden, dass es nach der Anwendung weggeworfen wird.“ In diesem Sinn engagieren wir uns und leisten unseren Beitrag.

Autor: Albrecht Reimold, Vorstand Produktion und Logistik, Porsche AG

Fahrradfahren kann vielen Beschäftigten beim Stressabbau und bei der Entspannung helfen. Kalkhoff
www.porsche.de
regio-media.net 9 Mobilität

TopAkteure

Diese nachhaltigen und innovativen Unternehmen aus Deutschland

stellen sich vor:

ROSEN Gruppe

Lingen (Ems) | ROSEN ist ein führendes Familienunternehmen, das 1981 von Hermann Rosen gegründet wurde. Über die letzten 41 Jahre wuchs ROSEN organisch und ist heute eine weltweit operierende Technologiegruppe für die Inspektion von Industrieanlagen. Sie ist mit rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in über 120 Ländern aktiv. ROSEN steht für Spitzentechnologien zum Schutz von Mensch und Umwelt. www.rosen-deutschland.de

Biotec GmbH & Co. KG

Emmerich am Rhein | Wir entwickeln und produzieren nachhaltige Biopolymer-Compounds, die aus erneuerbaren Ressourcen auf Pflanzenbasis hergestellt werden. Als weltweit führender Anbieter von vollständig biologisch abbaubaren Materialien kehren unsere GMO und weichmacherfreien Produkte zu ihrem Ursprung zurück, um den natürlichen Lebenszyklus zu vollenden, der dort endet, wo er beginnt. www.biotec.de

Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

Stuttgart | Die Porsche AG mit Sitz in Zuffenhausen ist einer der profitabelsten Automobilhersteller und hat 2021 weltweit mehr als 301.000 Fahrzeuge ausgeliefert. Porsche hat Werke in Stuttgart und Leipzig und betreibt ein Entwicklungszentrum in Weissach. Das Unternehmen beschäftigt rund 37.000 Mitarbeitende. Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil der PorscheStrategie. Die Wertschöpfungskette des Unternehmens soll im Jahr 2030 bilanziell CO 2 -neutral sein. www.porsche.de

10 Eine Anzeigensonderveröffentlichung von regiomedia

BaumesseE GmbH

Münster | Die BaumesseE GmbH ist der größte Veranstalter von regionalen Publikumsmessen rund um die Bereiche Bauen, Wohnen, Renovieren und Energiesparen. Das Unternehmen mit Sitz in Münster richtet die Baumesse derzeit jährlich an den Standorten Bad Dürkheim, Bad Kreuznach, Braunschweig, Essen, Göttingen, Halle/ Westfalen, Hofheim, Kalkar am Niederrhein, Lingen, Mönchengladbach, Münster, Offenbach, Pforzheim und Rheda-Wiedenbrück aus. www.baumesse.de

STF Gruppe GmbH

Dülmen | Die STF Gruppe ist ein bundesweit aktives Ingenieurunternehmen. Seit 1997 bieten wir maßgeschneiderte und innovative Ingenieurleistungen an. Mit über 500 Mitarbeitenden an bundesweit 19 Standorten machen wir uns stark für unsere Kunden in den Leistungsfeldern Telekommunikation, Digitalisierung, IT und Fachplanungen der technischen Gebäudeausrüstung. Innovation und Qualität treiben unsere Arbeit an. Neue Technologien begeistern uns. www.stf-gruppe.de

Fraport AG

Frankfurt Airport Services Worldwide

Frankfurt am Main | Die Fraport AG gehört zu den international führenden Unternehmen im Airport-Business und ist an 29 Flughäfen auf vier Kontinenten aktiv. Ihr Heimatstandort Flughafen Frankfurt ist einer der führenden Airports in Europa und ein bedeutendes internationales Luftverkehrsdrehkreuz. 2019 begrüßte Fraport 182 Millionen Passagiere und schlug ein Cargo-Volumen von rund 2,5 Millionen Tonnen um. Die aktuelle Tendenz geht wieder Richtung Vorkrisenniveau. www.fraport.com

Bilfinger SE

Mannheim | Bilfinger ist ein international tätiger Industriedienstleister. Ziel der Konzerntätigkeit ist es, die Effizienz von Anlagen der Prozessindustrie zu steigern, ihre Verfügbarkeit zu sichern, Emissionen zu reduzieren und die Instandhaltungskosten zu senken. Dabei kommt der Gestaltung nachhaltiger Produktionsprozesse bei den Kunden wachsende Bedeutung zu. www.bilfinger.com

11 regio-media.net

Mehr Wind machen

Die hohen Energiepreise in Deutschland könnten endlich die Energiewende vorantreiben. Denn ein beschleunigter Ausbau der Erneuerbaren Energien verringert die Abhängigkeit insbesondere von Erdgasimporten. Zugleich wird künftig als Alternative zu fossilen Brennstoffen grüner Wasserstoff an Bedeutung gewinnen.

Russlands Krieg gegen die Ukraine rückt in Deutschland die Energieversorgung und die Verwundbarkeit der Wirtschaft ins Rampenlicht. Nun zeigt der Thinktank Agora Energiewende im Rahmen einer Studie nachhaltige Wege aus der Krise auf. Demnach könnte Deutschland mit einer Investitionsoffensive im Umfang von 92 Milliarden Euro in erneuerbare Energien, Energieeffizienz und strombasierte Technologien die fossile Energiekrise strukturell überwinden. Ein solches Maßnahmenpaket würde sich nach Berechnungen des Thinktanks durch die eingesparten Ausgaben für fossile Energieimporte vollständig selbst tragen, denn den erforderlichen Haushaltsmitteln stünden Einsparungen bei Öl- und Gasimporten in Höhe von 160 Milliarden Euro über einen Zeitraum von 15 Jahren gegenüber.

Erneuerbare: der Motor der Green Economy

Deutschland steht am Scheideweg: Mit dem Ausstieg aus den fossilen Energien sind Volkswirtschaft und Industrie gefragt, sich veränderten Bedingungen anzupassen.

Basis dieser Green Economy muss eine langfristig sichergestellte Versorgung mit Erneuerbaren Energien sein.

Mit dieser Transformation werden wir nicht nur unsere Klimaziele erreichen, sondern gleichzeitig auch Arbeitsplätze und Wertschöpfung schaffen sowie bezahlbare Versorgung auf viele Jahre sichern: Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien geht davon aus, dass die Zahl der Arbeitsplätze in der europäischen Erneuerbaren-

Marktdynamik nimmt zu Damit würden auch Deutschlands Chancen steigen, die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen. Bis zum Jahr 2030 sollen mindestens 80 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs aus Erneuerbaren Energien bezogen werden. Das 80-Prozent-Ziel bedeutet eine massive Beschleunigung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien. Dieser Ausbau geht allerdings nach wie vor nicht so schnell vonstatten wie nötig. So verlief etwa der Ausbau der Windenergie in Deutschland in den ersten zehn Monaten des Jahres 2022 verhalten, zeigte aber immerhin im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Wachstum. Zugleich warteten noch weitere Herausforderungen auf die handelnden Akteure: Beispielsweise steht nach wie vor der Netzausbau von Tausenden Kilometern von Stromleitungen oder

Branche von heute 1,2 Millionen auf 2,7 Millionen im Jahr 2050 ansteigen wird.

Erneuerbare Energien sind längst auch zu einem Pull-Faktor für andere Branchen geworden. Perspektivisch ist die intelligente Kopplung der Sektoren Strom, Wärme, Mobilität und Industrie bei verstärkter Nutzung heimischer Erneuerbarer Energien sowie daraus produzierten grünen Wasserstoffs und unter Nutzung von Speichern ein erheblicher Standortvorteil. Immer mehr Unternehmen beziehen die Verfügbarkeit von Grüner Ener-

„Immer mehr Unternehmen beziehen die Verfügbarkeit von Grüner Energie in ihre Standortsuche ein.“
Dr. Simone Peter, Präsidentin des BEE

gie in ihre Standortsuche ein, Tesla im brandenburgischen Grünheide ist nur ein Beispiel dafür. Wer sich früher mit Strom und Wärme aus Erneuerbaren Energien versorgt,

der wasserstofftaugliche Umbau der Gasund Wärmenetze an.

Energiekooperationen nötig

Denn der aus Wind oder Sonne erzeugte sogenannte grüne Wasserstoff wird ein wichtiger Baustein der Energiewende sein. Er soll in Zukunft nämlich gerade in Bereichen eine elementare Rolle spielen, in denen fossile Brennstoffe auf absehbare Zeit nicht durch grünen Strom ersetzt werden können. Dazu zählen energieintensive Branchen wie die Stahl- oder Chemieindustrie. Allerdings wird Deutschland nicht in der Lage sein, selbst ausreichend grünen Wasserstoff herzustellen. Entsprechend benötigt die Bundesrepublik Energiekooperationen, etwa mit afrikanischen und südamerikanischen Ländern, um dort nachhaltigen Wasserstoff günstig zu produzieren.

hat bessere Karten, am Markt zu bestehen. Schon heute senken sie die Preise.

Es gilt nun, beim technologieübergreifenden Ausbau der Erneuerbaren keine Zeit zu verlieren, sondern existierende Hemmnisse wie umständliche Genehmigungen, fehlende Flächen oder künstliche Leistungsbegrenzungen aus dem Weg zu räumen.

www.bee-ev.de

Der Mix macht’s: Das Erneuerbare-Stromsystem besteht aus unterschiedlichen Energiequellen.
12 Eine Anzeigensonderveröffentlichung von regiomedia Energie

H 2 -Kompetenz für die nachhaltige Zukunft

Die Expertise der ROSEN Gruppe ermöglicht die Energiewende: Sichere und leistungsfähige Wasserstoff-Infrastruktur für eine Zukunft mit nachhaltigem Energie-Mix

Die Erzeugung und die flexible Nutzung von Wasserstoff spielen eine Schlüsselrolle für die nachhaltige Energiewende – genauso wie dessen sicherer und zuverlässiger Transport in neuen und bereits bestehenden Rohrleitungssystemen. In absehbarer Zeit wird sich der globale Energie-Mix verschieben, tendenziell mit einem zukünftig höheren Anteil von Wasserstoff als Energieträger für energieintensive Branchen und Bindeglied der Sektoren Industrie, Wärme und Mobilität. Die ROSEN Gruppe hat in über 40 Jahren umfangreiche Expertise bei der Inspektion, Analyse und Zustandsbewertung industrieller Infrastrukturen gesammelt.

ROSEN setzt dazu hochpräzise Messtechnologien in extrem rauen Umgebungen auf allen Kontinenten ein. Damit die Energiewende gelingt, werden bestehende und neue Rohrleitungssysteme auf die Eignung zum Transport von Wasserstoff untersucht. Das Ziel ist, bestehende Anlagen dafür

„In der Energielandschaft von morgen wird umweltfreundlicher Wasserstoff eine tragende Rolle spielen.“
Dr. Marion Erdelen-Peppler, Vice President Hydrogen

schnell zu befähigen und dabei gleichzeitig sicher und leistungsfähig zu bleiben. „Energie muss nachhaltiger werden. Wir sehen uns als Wegbereiter für die konventionelle und regenerative Energiewirtschaft. Wir realisieren umfangreiche Inspektionsdienstleistungen, nach deren Durchführung belastbare Aussagen zum Zustand und der Leistungsfähigkeit der Anlagen stehen“, sagt Dr. Marion Erdelen-Peppler, Vorsitzende des Wasserstoff-Expertengremiums der ROSEN Gruppe. Neben den Inspektionen mit

Wärmepumpen: Energiewende für zu Hause!

teilautonomen Inspektionsrobotern ist zudem die Kundenberatung zur Konversion von Anlagen wesentlicher Teil des Portfolios. Die ROSEN Gruppe bietet zudem seit 2022 mit einem eigenen Wasserstoff-Labor vielfältige Materialprüfverfahren für die Industrie an. Es ist Teil des neuen, rund 4.000 m² großen Test-Center-Gebäudes auf dem Gelände des Unternehmens im niedersächsischen Lingen (Ems).

www.rosen-deutschland.de

Die Nachteile fossiler Energieträger werden immer deutlicher. Zum Glück gibt es mit der Wärmepumpe eine zukunftssichere Heizungsalternative – unabhängig von Gas und Öl.

Eine Wärmepumpe macht Umweltenergie für Heizung und Warmwasser nutzbar. Dabei braucht sie nur circa 25 Prozent Antriebsstrom, um bis zu 75 Prozent Energie aus der Umgebung zu generieren. Als Energiequelle hat sich Umgebungsluft durchgesetzt. Wichtig ist ein hochweffizienter, invertergeregelter Verdichter, wie zum Beispiel in den Wärmepumpen von Mitsubishi Electric. Denn dieser passt die Wärmepumpenleistung dem benötigten Wärmebedarf an und verbessert die Effizienz.

Auch für die Modernisierung

Prinzipiell lassen sich die meisten Gebäude mit Öl- oder Gasheizung auf eine Wärmepumpe umstellen. Das gilt insbesondere für gut 20 Jahre alte Häuser. Denn hier ist die Gebäudehülle entsprechend gedämmt,

Fenster sind doppelt verglast, und oft ist eine Fußbodenheizung vorhanden.

Es lohnt sich fast immer, ganz zur Wärmepumpe zu wechseln. Soll die alte Heizung jedoch weitergenutzt werden, bietet ein Luft/ Luft-System interessante Möglichkeiten. Es kann mit geringem Aufwand installiert

Weiterführende Informationen gibt es unter: leslink.info/dvwlmy

werden und arbeitet unabhängig von der bestehenden Wärmeverteilung. Damit kann man in der Übergangszeit bares Geld sparen, denn die Wärmepumpe erzeugt aus einer Kilowattstunde Strom bis zu 5,2 kWh Wärme.

Noch attraktiver durch Fördermöglichkeiten Der Staat bezuschusst Wärmepumpen aktuell mit bis zu 40 Prozent. Förderfähig sind zum Beispiel Kosten für Installation, Optimierung der Wärmeverteilung und Entsorgung von Altanlagen.

www.mitsubishi-les.com/ heiztrend-interaktiv

/ svetikd
GettyImages
Einfach zukunftssicher heizen – mit einer Wärmepumpe Das Wasserstoff-Labor zur Materialprüfung der ROSEN Gruppe in Lingen (Ems)
iStock regio-media.net 13 Energie
Nachhaltige Energie für eine grüne Zukunft

Land der Erfinder

Dauerhaft erfolgreich wirtschaften – das geht heute nur noch, wenn sich Unternehmen gezielt und rundum nachhaltig, klimaschonend sowie ressourcenund energiesparsam aufstellen. Dazu braucht es aber Innovationen.

Und die kommen nicht von der Old Economy, sondern aus der Startup-Szene. Gerade die jungen Unternehmen suchen neue Ansätze für die Energiekrise – 46 Prozent wollen einen gezielten Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz leisten und sehen sich selbst als Teil der Green Economy. Das hat der 10. Deutsche Startup Monitor des Startup-Verbands und der Unternehmensberatung PwC ergeben. Daneben setzen die Jungunternehmer auf digitale Technologien, für 45 Prozent ist der Einsatz Künstlicher Intelligenz wichtig. Weiterhin relevant sind die Themen Industrie 4.0 (33 Prozent) und Internet of Things (31 Prozent). „Startups prägen die Wirtschaft von morgen maßgeblich. Sie zeigen uns, dass wirtschaftliche Verantwortung und technologischer Fortschritt kein Widerspruch ist, sondern Hand in Hand gehen“, kommentiert Franziska Teubert, Geschäftsführerin des Startup-Verbands.

Grüne Transformation vorantreiben

„Die Dringlichkeit der grünen Transformation ist dieses Jahr deutlicher geworden als vielleicht je zuvor“, sagt Carsten Brzeski, Chefökonom Deutschland der ING, und

spielt damit auf die Abhängigkeit Europas von fossilen Energieträgern an. Deutschland müsse die grüne Transformation beschleunigen, nicht zuletzt, um langfristig zu Wirtschafts-, Wohlstands- und Produktivitätswachstum zurückkehren zu können, fordert er. Im Innovationsindex der ING verortet Brzeski die Bundesrepublik im Vergleich mit 19 weiteren Euro-Staaten denn auch nur auf Platz 16. Ausgerechnet bei der Entwicklung innovativer Technologien, mit denen sich CO 2 -Emissionen verringern ließen, sei die deutsche Wirtschaft der Erhebung zufolge nicht gerade federführend. Vor allem aber würfen der demografische Wandel und die mangelhafte digitale Infrastruktur Deutschland im internationalen Vergleich zurück. Forschungsaktivität und Patentanmeldungen seien hingegen weiterhin stark – daraus müssen sich aber tragbare Geschäftsmodelle entwickeln. „Das Land der Dichter und Denker muss dringend wieder ein Land der Gründer und Erfinder werden.“

Ähnlich sieht das auch Ökonom und Innovationsexperte Axel Plünnecke vom Institut

58.568

Patente haben deutsche Unternehmen, Universitäten und Institute im vergangenen Jahr beim Deutschen Patent- und Markenamt angemeldet.

der deutschen Wirtschaft (IW): „Auch wenn die Wettbewerbsfähigkeit im transatlantischen Vergleich viele Stärken aufweist, stellen globale Trends wie Dekarbonisierung und Digitalisierung Deutschland vor große Herausforderungen.“ Deutschland müsse dringend die Investitionen in Bildung erhöhen und insbesondere die MINT-Kompetenzen fördern. Zudem gelte es, attraktiver für Direktinvestitionen aus dem Ausland zu werden und die Forschungsprämie gerade für kleinere und mittlere Unternehmen auszuweiten.

Wichtige Unternehmensstrategien der DSM-Startups (2022)

78,9 % Ökologie in Kombination mit

67,9 % Profitabilität

61,5 % Marktanteilen

60,8 % schnellem Wachstum

Quelle: Deutscher Startup Monitor 2022; n-Werte 2022: 1.647/1.638/1.632/1.637
Unternehmensstrategien
und
Die Studie des Deutschen Startup Monitors 2022 zeigt, dass ein Großteil der Startups Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Aspekte als vereinbare
begreifen
verfolgen.
14 Eine Anzeigensonderveröffentlichung von regiomedia Green Economy

Bioabfallsammlung

in Biopolymer-Beuteln,

ist das nachhaltig?

Ja, das ist es! Bioabfall mit biobasierten Biopolymeren der Biovergasung zuzuführen ist die billigste Lösung mit dem geringsten CO 2 -Fußabdruck.

Bei der Biovergasung kann die im Bioabfall enthaltene Energie durch Biogas zu 85 Prozent nutzbar gemacht und gespeichert werden. Der auch entstehende Kompost bindet Kohlenstoff im Boden und ersetzt zum Teil künstlich erzeugten Dünger. Richtig umgesetzt, führen alle diese Faktoren zu einem deutlich geringeren CO2 -Fußabdruck als Kompostierung und Verbrennung. Zudem ist die Biovergasung des Bioabfalls, das organische Recycling, ein Drittel billiger als die Verbrennung. Leider werden in Deutschland noch immer fünf Millionen Tonnen Küchenabfälle im Hausmüll verbrannt. Das ist nicht die ideale Lösung, denn es belastet die Umwelt.

Biokunststoffe helfen dabei, diese Biomasse der Biovergasung zuzuführen. Ein gutes Beispiel ist der kompostierbare Müllbeutel, bei dem ein Kilogramm Abfallbeutel die Umsetzung von 800 Kilogramm Küchenabfällen zu 300 Kilogramm nährstoffhaltigem Kompost ermöglicht. Im Ausland werden auch Kaffee -

kapseln und Teebeutel aus Biokunststoffen kompostiert. Das Konzept funktioniert sehr gut, wenn die Sammlung des Bioabfalls und deren Verwertung in der Biovergasung aufeinander abgestimmt sind.

Die mechanische Rezyklierung von Materialien funktioniert in vielen Fällen, ist aber nicht beliebig oft möglich, denn Verunreinigungen und Produktabbau in der Rezyklierung erfordern das teilweise Zufügen von neuem, frischem Material. Ein weiterer Punkt ist die Verschmutzung von Verpackungen

„Nachhaltigkeit ist Teil unserer DNA“

mit Lebensmitteln. Natürlich können diese Verpackungen mit Wasser und Seife gereinigt werden, beide brauchen zur Bereitstellung Energie. Der Entsorgungsweg jedes Produkts sollte bei seiner Herstellung bereits festgelegt werden. Um dies zu steuern, ist ein langfristiges Konzept notwendig, welches mit dem Produktdesign beginnt. Kunststoffe, die in der Lebensmittel-Verpackung

Leider werden in Deutschland noch immer 5 Millionen Tonnen Küchenabfälle im Hausmüll verbrannt.

längere Haltbarkeit erreichen, vermindern die Erderwärmung, weil weniger Lebensmittel produziert werden müssen. Biopolymere sind dann sinnvoll, wenn sie die Biomasse dem organischen Recycling zuführen.

www.biotec.de

Interview mit Gerald Pilotto, Senior Vice President Products & Innovation bei Bilfinger

Herr Pilotto, wann hat Ihr Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit entdeckt?

Gerald Pilotto: Bei unseren Arbeiten an Industrieanlagen geht es immer schon darum, Instandhaltungsprozesse effizienter zu machen und Ressourcen zu schonen. Aber auch mit den aktuellen Technologien arbeiten wir schon lange: Wir sind schon in den frühen 2000ern in die Biogasbehandlung eingestiegen, und Wasserstoffprojekte gehören in der Chemie zum Tagesgeschäft. Nachhaltigkeit ist quasi Teil unserer DNA.

Die Energiewende steht in Deutschland im Fokus der Industrie. Was sind die wichtigsten Hebel für Klimaneutralität?

Pilotto: Wir brauchen Alternativen zu fossilen Brennstoffen. Und wir

„Bei unseren Arbeiten an Industrieanlagen geht es immer schon darum, Ressourcen zu schonen.“
Gerald Pilotto, Senior Vice President Products & Innovation bei Bilfinger

brauchen frische, pragmatische Ideen für die Kreislaufwirtschaft. Aus Öl kann man Plastik machen und aus Plastik wieder Einsatzstoffe für die Produktion. Um so etwas umzusetzen, erfordert es aber Prozesskompetenz – die bieten wir an.

Wie trägt Bilfinger denn dazu bei, den Umbau von fossilen zu grünen Energieträgern zu meistern?

Pilotto: Zum einen errichten und modernisieren wir Anlagen für regenerative Energien, etwa Wasserkraftwerke oder Geothermieanlagen. Zum anderen nutzen wir unsere Erfahrung aus der Chemieindustrie für die Implementierung neuerer Technologien, zum Beispiel für die Erzeugung von grünem Wasserstoff oder die Abscheidung und Speicherung von CO 2

Was raten Sie Unternehmen, die nachhaltig produzieren wollen?

Pilotto: Man braucht eine klare Strategie. Und man muss mehrdimensional denken. Echte Kreislaufwirtschaft erreicht man nur mit Digitalisierung. Zudem

muss man Investitionsentscheidungen konsequent umsetzen.

Dazu braucht man Geld und Know-how. Woher soll das kommen?

Pilotto: Investitionen in Nachhaltigkeit amortisieren sich mittel- und langfristig. Ferner gibt es europäische, nationale und regionale Fördermöglichkeiten. Und natürlich Spezialisten wie Bilfinger, die helfen, Projekte kompetent und wirtschaftlich umzusetzen.

ww w.bilfinger.com

im Biokunststoff-Beutel iStock regio-media.net 15 Green Economy
Bioabfallsammlung

Adieu, Viehwirtschaft?

Die Landwirtschaft stellt auf ressourcenschonende Methoden um.

Gleichzeitig sorgen auch Fleisch- und Milchalternativen für weniger Umweltauswirkungen.

Dabei können Verbraucherinnen und Verbraucher jederzeit selbst einen Beitrag leisten.

VON ANDREA VON GERSDORFF

Vieles hat sich schon geändert, nicht alles ist brandneu, manches zeigt sich im Supermarkt: Landwirte stellen ihre Produktion um, um Auswirkungen auf die Umwelt, das Tierwohl, die Artenvielfalt sowie auf die Gesundheit der Menschen gering zu halten. Dabei ist dies durchaus mit Risiken wie Ertragsrückgängen oder höheren Kosten verbunden. Doch das Umdenken hat eingesetzt und trifft auf die Wünsche der Konsumentinnen und Konsumenten.

So verkaufen Milchbauern ihre Milch an Molkereien der Umgebung, und im Supermarkt findet sich Obst aus der Region. Fleisch aus artgerechterer Tierhaltung ist mittlerweile genauso selbstverständlich wie alte verträglichere Getreidesorten. Und durch das Verbot der Käfighaltung von Hühnern sind Freilandeier ohne Biosiegel Normalität geworden. Weniger sichtbar für die Konsumentinnen und Konsumenten hingegen ist beispielsweise der zunehmende Einsatz Erneuerbarer Energien aus Solar- oder Biogasanlagen oder der Rück-

gang des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln. Aber es gibt noch mehr Ziele zum Schutz der Umwelt: mehr Energieeffizienz, Humuserhalt und -aufbau im Ackerland für mehr Bodenfruchtbarkeit oder die Haltung von Fleischrindern auf wiedervernässten Moorböden zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen aus Böden. Und auch die weitere Senkung des Stickstoffeintrags in der konventionellen Landwirtschaft wird vorangetrieben.

Das Fleisch der Zukunft Doch der Nachhaltigkeitsweg kann auch anders verlaufen und vielleicht dereinst das Ende der intensiven Viehwirtschaft bedeuten. Während pflanzliche Alternativen für Fleisch aus Soja, Erbsen oder Grünkern und für Milch aus Mandeln, Hafer, Kokos oder Reis schon von vielen Kundinnen und Kunden aus gesundheitlichen oder Umweltschutzgründen sowie Tierwohlaspekten angenommen werden, ist die neueste Entwicklung Fleisch aus dem Reagenzglas. Aus echten tierischen Stammzellen wird

Grün, grüner, Grüne Woche

Vom 20. bis 29. Januar 2023 bekommt das Thema Nachhaltigkeit auf der Internationalen Grünen Woche eine große Bühne.

Von Klimaschutz über vegane Lebensmittel bis zur Ressourcenschonung und nachhaltigen Landnutzung – Informationen und Diskussionen rund um das Thema Nachhaltigkeit stehen auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) im Fokus. Ein zentraler Anlaufpunkt zum Thema ist die neue Themenwelt „grünerleben“. Die Aussteller

20. bis 29. Januar 2023

informieren unter anderem zum natürlichen Klimaschutz und zu ökologischer Landwirtschaft. Sie zeigen, wie das Wirtschaften mit nachwachsenden Ressourcen möglich ist. Im Re-Use-Superstore können Besucherinnen und Besucher das Prinzip „Wiederverwenden statt wegwerfen“ kennenlernen: Im Repair-Café den defekten Toaster reparieren lassen, ein eigenes Vintage-Outfit zusam -

es in der Petrischale in einer speziellen Nährstofflösung gezüchtet. Erste Produkte wurden gerade in den USA zugelassen und könnten die Zukunft unserer Ernährung vorwegnehmen.

Das Umdenken trifft die Wünsche der Konsumentinnen und Konsumenten.

Bis dahin können alle einen eigenen Beitrag leisten: beim Einkauf auf CO 2 -Äquivalente, Wasserverbrauch bei der Herstellung sowie Transportwege achten, den Fleischkonsum reduzieren, eher zu Bio-Lebensmitteln und saisonalen Angeboten greifen und generell frische Lebensmittel bevorzugen. Auch das Wegwerfen von Lebensmitteln, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist, verbietet sich – und aus altem Brot lässt sich noch Schmackhaftes zubereiten.

menstellen oder aus der alten Jeans etwas Neues schneidern – viele Mitmach-Angebote zeigen, wie vielfältig ein nachhaltiges Leben sein kann.

Als Branchentreff der Ernährungs- und Agrarbranche prägen nachhaltige Themen auch die Diskurse in zahlreichen Fachforen auf der Internationalen Grünen Woche. Zu den Highlights zählt das Global Forum for Food and Agriculture (GFFA), das vom 18. bis 21. Januar 2023 stattfindet. Hier diskutieren über 2.000 internationale Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik über die Transformation globaler Ernährungssysteme.

w ww.gruenewoche.de

Publikumsmagnet: Die IGW 2023 bietet viele Fachforen und Ideen zum Thema Nachhaltigkeit. Messe Berlin GmbH
16 Eine Anzeigensonderveröffentlichung von regiomedia Ernährung & Landwirtschaft

Vor allem der wachsende Mangel an Fachkräften macht sich immer mehr bemerkbar. Aktuell geht der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) von 250.000 fehlenden Fachkräften aus. Gründe seien die demografische Entwicklung und der weiter anhaltende Drang zum Studium bei den jungen Menschen.

ZDH fordert Bildungswende Nichts weniger als eine Bildungswende fordert deshalb der Verband, um die Zukunftsfähigkeit des deutschen Handwerks zu erhalten. Im Einzelnen bedeutet das für den ZDH eine gleichwertige Behandlung beruflicher und akademischer Bildung sowie eine gesetzliche Festschreibung dieser Gleichwertigkeit. Ebenso unabdingbar seien eine Entlastung der Ausbildungsbetriebe

Branche vor großen Herausforderungen

Das Handwerk in Deutschland hat Zukunft. Die Jobaussichten für Handwerker sind gut, ebenso die Verdienstmöglichkeiten. Dennoch kämpft die Branche mit großen Problemen: Fachkräftemangel und hohe Energiekosten drücken erheblich auf die Stimmung in den Betrieben.

VON ANDREAS TALER

und -einrichtungen sowie bundesweit flächendeckende Möglichkeiten zur beruflichen Orientierung im Handwerk.

Das zweite große – für viele Betriebe inzwischen existenzielle – Problem der Branche sind die hohen Energiepreise und die unsichere Energieversorgung. Laut ZDH berichten 88 Prozent der Handwerksbetriebe von einem Anstieg ihrer Energiekosten seit Jahresbeginn 2022 – im Mittel um 62 Prozent.

Energiekosten als Investitionstreiber

Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass laut einer ZDH-Umfrage unter 7.900 Betrieben hohe Energiekosten inzwischen der wichtigste Treiber für Investitionen in Energieeffizienz im Handwerk sind. Setzten die Betriebe bisher vor allem auf Energiesparmaßnahmen, rücken jetzt die Eigenerzeugung von Energie, deren Speicherung sowie Investitionen in den Fuhrpark in

den Mittelpunkt. 47 Prozent aller Betriebe haben in den vergangenen fünf Jahren ihren Energieverbrauch gesenkt oder planen Investitionen innerhalb der nächsten fünf Jahre. Als weitere Gründe für Investitionen gaben die Betriebe an, einen Beitrag zum Klimawandel und zur Stärkung ihres Images leisten zu wollen (60 Prozent).

Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Klimaschutz stehen im Handwerk also weit oben. Das gilt auch für die Ansprache des Nachwuchses, die inzwischen viel moderner geworden ist und gezielt auf Social-Media-Kanäle setzt. „Werde fürs Klima aktiv –hauptberuflich“ – mit diesem Appell werben das Portal „Das Handwerk“ und Meta in einer Kooperation derzeit gemeinsam für eine Ausbildung in klimarelevanten Handwerksberufen. Gerade hier werden nicht zuletzt aufgrund der Klimapolitik der Bundesregierung junge Fachkräfte dringend gesucht.

Handwerk: Nachhaltigkeit mit Wettbewerb

Auf das Handwerk kommt es bei vielen Klimamaßnahmen jetzt an. Prof. Dr. Hans Jörg Hennecke von HANDWERK.NRW warnt die Politik daher vor Dirigismus und Innovationshürden.

„Für das Handwerk gelingt Klimaschutz mit Technologieoffenheit, dezentralen Lösungen und Wahlfreiheit für Verbraucher am besten.“
Prof. Dr. Hans Jörg Hennecke, Hauptgeschäftsführer HANDWERK.NRW

Egal, ob Energie, Wärme oder Mobilität: In vielen Marktfeldern geht es zur Erreichung von Klimaschutzzielen nicht ohne das Handwerk. Doch schon heute sind die Kapazitäten der Betriebe begrenzt und ist der Fachkräftebedarf enorm. „Nicht für das Klima streiken, sondern für das Klima anpacken“ –das muss das Motto sein, wie man junge Menschen durch Klimabildung und Berufsorientierung für spannende Berufe im Handwerk und anderswo begeistern kann.

Aber höhere Kapazitäten und mehr Fachkräfte sind nicht alles. Wenn die Industrieproduktion von Wärmepumpen stockt, können auch die Handwerker nicht loslegen. Klimapolitik muss konstant und konsistent sein und auf Wettbewerb setzen. Sie muss Widersprüche in Förderzielen vermeiden

und darf sich nicht in Förderbürokratien verzetteln. Sonst bindet sie Ressourcen, die für konkrete Umsetzungsmaßnahmen fehlen. Die Politik muss auch Technologieverbote und Technologievorgaben vermeiden, die im konkreten Einzelfall nicht passen und zu ineffizienten Investitionen führen. Klimaschutz gelingt am besten mit Technologieoffenheit, Wahlfreiheit für Verbraucherinnen und Verbraucher und einer größeren Wertschätzung für dezentrale, flexible Lösungen. Denn sie sind die Alternative zu trägen Angebotsmonopolen wie bei der Fernwärme und reduzieren die Verwundbarkeit unserer Infrastrukturen.

www.handwerk.nrw

iStock | SolisImages regio-media.net 17 Handwerk

Expertenstimmen

„Die Luftfahrtbranche muss einen starken Beitrag zum Schutz unseres Weltklimas leisten und deutlich schneller agieren als in den vergangenen Jahren. Das ist unsere Verantwortung!“

Dr. Markus Kleiner, Leitung Unternehmensentwicklung, Umwelt und Nachhaltigkeit, Fraport AG

„Als Nachhaltigkeits-Treiber und Dienstleister für die energieintensive Industrie unterstützen wir unsere Kunden dabei, die vielfältigen Chancen der Energiewende für sich zu nutzen.“

Gerald Pilotto, Senior Vice President Products & Innovation, Bilfinger

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„Die Digitalisierung braucht störungsfreie Netze! Anders können innovative Projekte und Ideen nicht umgesetzt werden.“

Frédéric Dildei, Head of Digital, STF Gruppe

Eine Anzeigensonderveröffentlichung von regiomedia am 22.12.2022 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

regiomedia (eine Marke der Reflex Verlag GmbH) und die Frankfurter Allgemeine Zeitung sind rechtlich getrennte und redaktionell unabhängige Unternehmen.

Inhalte von Unternehmensbeiträgen, Anzeigen, TopAkteure oder Expertenstimmen geben die Meinung der beteiligten Unternehmen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

18 Eine Anzeigensonderveröffentlichung von regiomedia

59.228

Normalladepunkte und 11.523 Schnellladepunkte für E-Autos waren am 1. Oktober 2022 in Deutschland in Betrieb.

0,7 %

aller in Deutschland verkauften Weihnachtsbäume sind nachhaltig produziert.

71,7 %

der verkehrsbedingten CO 2 -Emissionen entstehen im Straßenverkehr.

Platz 13

von 27 belegt Deutschland im Digital Economy and Society Index (DESI) der Europäischen Kommission.

19 regio-media.net

Danke an alle, die helfen!

Nothilfe Ukraine

Millionen Familien aus der Ukraine bangen um ihr Leben und ihre Zukunft. Aktion Deutschland Hilft, das Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, leistet den Menschen Nothilfe.

Danke für Ihre Solidarität. Danke für Ihre Spende. Jetzt Förderer werden: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de

© AWO International/Markus Korenjak

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