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Augenblick mal!
Entspannungsübungen für die Augen
Die Augen werden auch als Spiegel der Seele bezeichnet: Sie zeigen meist unverfälscht unsere Gefühle und Gedanken, indem wir mit ihnen lächeln, Freude ausstrahlen, fragend, abweisend oder ängstlich schauen. Besonders in der letzten Zeit, in der wir uns viel drinnen aufhalten mussten, haben wir unsere Augen aber stark beansprucht. Noch mehr als sonst wurden sie durch TV, Computer, Videotelefonate am Smartphone oder Bücher strapaziert. Auch starke Sonneneinstrahlung, trockene Luft aus der Klimaanlage oder Pollen im Sommer stellen Belastungen für die Augen dar. Höchste Zeit, seinen Sehorganen etwas Gutes zu tun. Die folgenden Übungen helfen, die Augen zu entspannen und sind einfach und schnell in den Alltag integrierbar.
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Fokussieren mit Körperdrehung
Legen Sie Ihre Handflächen seitlich an den Kopf. Die Handflächen liegen flach auf der Kopfseite auf. Bewegen Sie den Oberkörper leicht von einer Seite zur anderen. Folgen Sie langsam mit Ihrem Blick der Bewegung Ihres Körpers. Durch das Wandern der Augen müssen diese sich auf verschiedene Objekte und Distanzen einstellen.
Fokussieren beweglicher Objekte
Winkeln Sie beide Arme an und heben Sie Ihren rechten und linken Zeigefinger neben dem Kopf, sodass sie sich auf Augenhöhe befinden. Die Zeigefinger stehen parallel zueinander und sind etwa schulterbreit voneinander entfernt. Fokussieren Sie Ihren Blick nun auf den rechten Finger, während der linke in Ihrer Wahrnehmung verschwimmt. Dann lassen Sie Ihre Augen wieder zur Mitte hin wandern. Der Blick wird nun starr gehalten, während Sie Ihre Finger langsam aufeinander zu und dann wieder voneinander weg bewegen. Lassen Sie dann Ihren Blick zum linken Zeigefinger wandern und fokussieren Sie diesen.
Sehberuhigung
Reiben Sie Ihre Handinnenflächen aneinander, bis diese leicht erwärmt sind. Dann decken Sie Ihre Augen locker mit Ihren Handtellern ab und lassen diese dort ruhen. Achten Sie darauf, dass kein Licht mehr auf die Augen trifft. Halten Sie Ihre Hände so lange in dieser Position, bis das übliche Farbflimmern und die Lichtblitze, die natürliche Reflexe Ihrer Augen in der Dunkelheit sind, enden und Sie nur noch Schwärze wahrnehmen. Das kann einige Minuten dauern. Wiederholen Sie die Übung bei Bedarf mehrfach täglich.
Fokuswechsel
Halten Sie Ihre Hände geschlossen vor Ihre offenen Augen. Dann spreizen Sie Ihre Finger und blicken hindurch. Bewegen Sie Ihre Hände scheibenwischerartig leicht auf und ab, während Sie weiterhin hindurchblicken. Danach schließen Sie Ihre Handflächen wieder und fokussieren Ihren Blick erneut auf die Handinnenflächen. Durch diese Übung müssen Ihre Augen sich schnell den verschiedenen Perspektiven, Reizen und Sehschärfen anpassen. Wiederholen Sie diese Übung mehrfach hintereinander.
Anja Renfordt (39) hat sportlich alles erreicht: Insgesamt sechsmal war die sympathische Leistungssportlerin Weltmeisterin im AmateurKickboxen – intensives Krafttraining, Ausdauereinheiten und Koordinationsübungen standen ebenso auf ihrem täglichen Plan wie eine ausgewogene Ernährung. Und dabei ist Anja seit frühster Kindheit Diabetikerin vom Typ 1.
„Ich verdanke meinen Eltern alles“, erzählt uns Anja Renfordt heute, „sie haben damals die gefährliche Situation richtig erkannt und nicht lockergelassen, bis die Diagnose Diabetes gestellt war. Ich konnte in den Umgang mit dem Diabetes hineinwachsen. Dabei durfte ich immer selbstständiger werden. Sie haben mir vertraut und mich voll unterstützt – beim Diabetes wie auch beim Sport. Die Krankheit war für uns nie ein Hindernis oder eine Entschuldigung.“ Knapp zwei Jahre alt war die gebürtige Attendornerin, als in der Kinderklinik Lüdenscheid die Erkrankung diagnostiziert wurde. Das war Anfang der 80er Jahre. Die therapeutischen Möglichkeiten waren damals noch ganz andere: „Ich musste mich an einen sehr strengen Ernährungsplan halten: feste Uhrzeiten, feste Mengen – jeden Tag genau das Gleiche.“ Die gelernte Physiotherapeutin kennt kein Leben ohne den Diabetes und hat die Entwicklung stets positiv wahrgenommen: Immer kleinere Messgeräte, schnellere Messungen, automatisierte Glukose-Messgeräte, sehr viel mehr Flexibilität bei der Ernährung. Ihre körperlichen Aktivitäten konnte sie erfolgreich mit dem Diabetes vereinbaren.
Ernährung war ein großes Thema. Heute ist alles erlaubt – theoretisch ...
Heute wohnt Anja Renfordt mit ihrem Mann Frank, ihrer Tochter Melina und den Schwiegereltern auf einem Bauernhof im Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen. Frank betreibt dort u.a. noch den elterlichen Milchviehbetrieb. Neben den Nutztieren gehören auch zwei Hunde und Kaninchen zum Haushalt. „Heute kann ich eigentlich essen, was und wann ich möchte – die Therapiemöglichkeiten haben sich wahnsinnig toll entwickelt und erlauben mir eine völlig normale Ernährung.“ Ihr Tipp: „Ich denke, eine saisonale, ausgewogene Ernährung ist langfristig besser als eine radikale Diät.“ Sie kocht am liebsten frische und einfache Gerichte. Buntes Gemüse, Fleisch und Milch von den eigenen Kühen. Wenn die Zeit reicht, werden Kuchen und Brot selbst gebacken. Sie achtet darauf, dass sie eher die sogenannten langsamen Kohlenhydrate zu sich nimmt, damit der Blutzucker nicht so rasant, sondern gleichmäßig ansteigt. „Weizen wird zum Beispiel viel schneller verstoffwechselt als Roggen oder Dinkel. Obwohl es die Therapie heute erlaubt, ziehe ich persönlich immer die Schokolade dem Weingummi vor. In Verbindung mit Fett gehen die Kohlenhydrate viel langsamer ins Blut und halten länger vor.“
Medizinische Vorsorge
Einmal in drei Monaten lässt sich Anja Renfordt bei ihrer Diabetologin durchchecken. Auch Vorsorgetermine beim Augenarzt nimmt die Brillenträgerin regelmäßig wahr. Denn, was viele nicht wissen: Es gibt eine Folgeerkrankung des Diabetes, die im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen kann. Beim sogenannten Diabetischen Makulaödem (kurz: DMÖ) kommt es zu krankhaften Einlagerungen von Flüssigkeiten an der Stelle des schärfsten Sehens im hinteren Auge. Diese Stelle heißt Makula und ermöglicht das zentrale Sehen wie das Erkennen von Gesichtern oder das Lesen. „Das Sehen ist doch der wichtigste Sinn,“ sagt die naturverbundene Mutter, „das Strahlen in den Augen meiner Tochter – da ist ein gutes Augenlicht für mich unverzichtbar.“
Die Internetseite www.das-diabetische-auge.de bietet umfassende Informationen zur Vorbeugung, Früherkennung, Diagnose und Behandlung des DMÖ sowie zahlreiche wertvolle Hilfestellungen zum besseren Umgang mit möglichen Sehbeeinträchtigungen in Alltag und Beruf.