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Achtung, giftig!
Egal ob beim Gassigehen oder zu Hause in den eigenen vier Wänden: Für Hunde und Katzen sind Grünpflanzen, Gras und die Natur höchst interessant und sogar wichtig für die Gesundheit. Allerdings können nicht alle Pflanzen gleich gut vertragen werden, einige sind sogar giftig. Wann es gefährlich werden kann und wie Sie dann richtig reagieren, lesen Sie in diesem Artikel.
Warum fressen Hunde und Katzen manchmal Gras?
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Gerade Hunde genießen ausführliche Spaziergänge und halten immer mal wieder an, um genüsslich am Wegesrand oder auf einer Wiese Gras zu fressen. Auch Freigänger-Katzen schmecken die jungen, frischen Grashalme besonders gut. Diese wirken wie eine Grundreinigung für Magen und Darm und „putzen“ einmal so richtig durch: Die Verdauung wird angeregt und meist dauert es nach dem Grasgenuss nicht lange bis zum Häufchen. Katzen hilft das Grasfressen außerdem beim Hervorwürgen von Haarknäulen, die sich durch die Fellpflege im
Magen sammeln. Vorsichtig sollte man allerdings am Rand von Äckern und Feldern sein, da hier eventuell Dünger oder Insektizide im Gras landen können. Außerdem deutet ein exzessives „Grasen“ darauf hin, dass der Magen zu viel Säure produziert oder eine Entzündung vorliegt, die das Haustier durch das kühle Gras zu lindern versucht. In der Natur lauern neben dem saftigen Gras aber auch andere Pflanzen, die für Hunde giftig sein können:
• Fingerhut
• Kirschlorbeer
• Eibe
• Herbstzeitlose
• Hortensie & Rhododendron (oft in Gärten zu finden)
• Tulpen
• Blauer Eisenhut
• Narzisse
• Hyazinthe
• Buschwindröschen
Stubentigern hingegen fehlt der Zugang zu frischem Gras, daher kauen sie stattdessen gerne auf Zimmerpflanzen herum. Zudem sind sie neugierig und verspielt und testen alles, was sich bewegt oder ihre Aufmerksamkeit anzieht. Allerdings gibt es einige Zimmerpflanzen, die für Katzen giftig sind und daher nicht in einem Katzen-Haushalt stehen sollten:
• Aloe Vera
• Azaleen
• Alpenveilchen
• Drachenbaum
• Philodendron
• Ritterstern
• Wüstenrot
• Amaryllis
• Buntwurz
• Efeutute
• Einblatt
• Palmfarn
Vergiftungserscheinungen erkennen und richtig handeln
Haben Hund oder Katze doch einmal versehentlich an einer ungeeigneten Pflanze gekaut, reagieren sie meist kurze Zeit später mit Erbrechen, Durchfall oder Krämpfen. Auch Apathie und Lähmungserscheinungen sowie geweitete Pupillen können Anzeichen für eine Vergiftung durch eine Pflanze sein. Dann heißt es schnell reagieren, ohne in Panik zu verfallen: Zu normalen Öffnungszeiten des Tierarztes sollte man diesen so schnell wie möglich aufsuchen und den Notfall am besten schon vorher telefonisch ankündigen. Abends oder am Wochenende hilft der tierische Notdienst unter der Telefonnummer 0160-88-11-884 weiter.


Der Tierarzt spritzt in der Regel ein Brechmittel, das einen Würgereflex auslöst, sodass das Tier den Mageninhalt erbricht. Es hilft außerdem zu wissen, welche Pflanze die Vergiftung hervorgerufen hat. Denn je nach Auswirkungen auf den tierischen Organismus kann dann eine spezielle Behandlung vonnöten sein. Tierbesitzer sollten den „Übeltäter“ daher am besten mit zum Tierarzt nehmen. Wenn Hund oder Katze sich schon zu Hause übergeben oder gekotet haben, dann dann dient eine Probe dem Tierarzt zur Bestimmung der Giftpflanze.
Aktivkohle
als Ersthelfer
Wenn eine Vergiftung bemerkt wird, kann die sofortige Gabe von Kohletabletten helfen, die giftigen Stoffe im Verdauungstrakt des Tieres zu binden und die Wirkung der Pflanzenbestandteile zu mindern. Für Tierbesitzer ist es daher ratsam, Kohletabletten griffbereit zu Hause zu haben, um im Ernstfall schnell handeln zu können und so einen Zeitpuffer zu gewinnen, bis man beim Tierarzt angekommen ist. Des Weiteren kann diese erste Notfall-Maßnahme dafür sorgen, die eigenen Nerven etwas zu beruhigen und mit einem klareren Kopf die nächsten Schritte einzuleiten.