DOHNĂNYI
VETTER
LĂW
DIPPE ENNO TREBS
von und
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DOHNĂNYI
VETTER
LĂW
DIPPE ENNO TREBS
Liebe GĂ€ste und Freunde der Schauburg,
am 6. November starten wir mit der nunmehr 23. Ausgabe unserer Filmreihe Traumfabrik, die sich dieses Mal dem Werk von Charlie Chaplin widmet.
Wir zeigen einen Ausschnitt aus Chaplins reichem Filmwerk; besonders berĂŒcksichtigt sind der Höhepunkt seines Schaffens und die spĂ€teren langen Filme, die nicht nur seine eigene Lebenserfahrung widerspiegeln (wie in Limelight), sondern verstĂ€rkt auch Stellung beziehen zu den Wandlungen und Irrungen seiner Zeit â der Kampf gegen die Wohlfahrts bĂŒrokratie in âThe Kidâ, der klassische American Dream in âGold Rushâ, seine groĂstĂ€dtische Wandlung in âCity Lightsâ, Automatisierung und Wirtschaftskrise in âModern Timesâ, Rassismus und Faschismus in âThe Great Dictatorâ, bis hin zu den Satiren von âMonsieur Verdouxâ und âA King in New Yorkâ. Ein Kurzfilmprogramm gibt Einblicke in Chaplins AnfĂ€nge 1914-18. Filmseminare des ZAK am KIT und der AWWK in der Schauburg sind auf das Filmprogramm abge stimmt und laden zu vertiefender Betrachtung ein.
Mit cineastischen GrĂŒĂen
AUSGABE
AB
WIRSINDDANNWOHLDIEANGEHĂRIGEN
DERRUSSEISTEINER,DERBIRKENLIEBT
HERAUSGEBER Schauburg Kino
Herbert Born, Marienstr. 16, 76137 Karlsruhe Tel: 0721 35 000 11 Fax: 0721 38 00 47
born@schauburg.de schauburg.de
REDAKTION Herbert Born, Marcus Vetter, Wolfram Hannemann
GESTALTUNG DuĆĄan TomiÄ â www.duto.studio
Alle Starttermine sind unverbindlich.
ProgrammÀnderungen sind nicht beabsichtigt, aber manchmal unvermeidbar.
Das kostenlose Filmmagazin des Schauburg Filmtheaters erscheint monatlich.
Starbesetzter historischer Krimi, in dem eine Frau und zwei MÀnner einen spektakulÀren Mordfall und damit eine der unglaublichsten politischen Machenschaften in den USA aufdecken
Der Arzt Dr. Burt Berendsen wird eines Tages im Jahr 1933 von seinem alten Freund Harold Woodman in ein Bestattungsinstitut in Manhattan gerufen. Dort wird gerade der Leichnam des Armeegenerals Bill Meekins aufgebahrt. Dessen Tochter Liz Meekins bittet Burt und Harold um Hilfe, denn die UmstĂ€nde, die zum Tod ihres Vaters fĂŒhrten, der kĂŒrzlich auf einer RĂŒckreise per Schiff aus Europa starb, haben sie misstrauisch gemacht. Der General sollte als Gastredner bei einer bevorstehenden Gala der New York Veterans Reunion auftreten. Liz möchte, dass Burt und Harold, die gemeinsam in dem von Meekins ins Leben gerufenen, gemischtrassigen Armeeregiment gedient haben, eine Autopsie durchfĂŒhren. Burt und Harold finden heraus, dass General Meekins ermordet wurde. Sein Tod erweist sich als Teil einer Verschwörung, um die US-amerikanische Regierung zu stĂŒrzen. Faschisten wollen diese durch eine Marionettendiktatur ersetzen, die von rassistischen Wirtschaftsmagnaten kontrolliert wird. Tarim Milfax will hierfĂŒr den General Gil Dillenbeck ins WeiĂe Haus bringen und gleichzeitig Amerikas schwarze Bevölkerung sterilisieren lassen.
Das bis in die Nebenrollen starbesetzte Meisterwerk des visionĂ€ren Regisseurs und Drehbuchautors David O. Russel, wird endlich die deutschen KinoleinwĂ€nde erobern. Christian Bale, Margot Robbie und John David Washington geraten unvermittelt in einen spektakulĂ€ren Mordfall und decken dabei eine der unglaublichsten politischen Machenschaften in der amerikanischen Vergangenheit auf. Eine faszinierende ErzĂ€hlung ĂŒber Mord, Geheimnisse und Liebe, in einer Verkettung von Ereignissen, die den Lauf der Geschichte verĂ€ndernâŠ
Die Reemtsma-EntfĂŒhrung aus ungewöhnlicher Perspektive: Weder der EntfĂŒhrte, noch die Ermittlung der Polizei stehen im Mittelpunkt, sondern die Erfahrungen der Angehörigen. Genau beobachtetes und erstaunlich spannendes Familiendrama.
Am 25. MĂ€rz 1996 wurde in Hamburg der Erbe der Zigarettendynastie Jan-Philipp Reemtsma entfĂŒhrt. Nach 33 Tagen wurde er nach Zahlung eines Lösegelds von 30 Millionen Mark freigelassen, schrieb bald das Buch âIm Kellerâ ĂŒber seinen Leidensweg. Wie es Reemtsmas Frau Ann Kathrin Scheerer und dem gemeinsamen Sohn Johann wĂ€hrend und nach der EntfĂŒhrung gegangen ist, wurde dagegen kaum thematisiert. Mit dem Abstand von ĂŒber 20 Jahren schrieb Scheerer 2018 sein Buch âWir sind dann wohl die Angehörigenâ, das nun die Basis fĂŒr Hans-Christian Schmids Film bildet. Gleich zu Beginn deutet eine Szene das gespannte VerhĂ€ltnis des pubertierenden Sohnes mit seinem ĂŒbermĂ€chtig wirkenden, intellektuellen, wohlhabenden Vater an. Latein soll gelernt werden, was fĂŒr den bildungsbĂŒrgerlichen Vater eine SelbstverstĂ€ndlichkeit darstellt, fĂŒr den Sohn dagegen unnĂŒtzes Wissen. Im Streit geht man am Abend auseinander, am nĂ€chsten Morgen ist der Vater entfĂŒhrt.
Mit den Angehörigenbetreuern Vera (Yorck Dippe) und Nickel (Enno Trebs) ziehen zwei MĂ€nner in das Haus der Reemtsmas ein, die zwischen den StĂŒhlen sitzen. Auch in Christian Schneider (Hans Löw), einem Freund der Familie hat Johann eine Art Ersatzvater, der ihm emotional viel nĂ€her zu stehen scheint, als sein wirklicher Vater. Dennoch steht der ĂŒbermĂ€chtige Jan-Philipp Reemtsma immer im Raum, dreht sich â natĂŒrlich â alles um ihn. Mit groĂer Genauigkeit beobachtet Hans-Christian Schmid diese Strukturen, enthĂ€lt sich dabei stets einem Urteil ĂŒber das Handeln der Akteure. Stehen Anfangs noch deutlicher Johann und seine Mutter im Mittelpunkt, entwickelt sich die zweite HĂ€lfte zunehmend zu einem Polizeifilm, in dem die schlieĂlich doch geglĂŒckte GeldĂŒbergabe fast minutiös nachgezeichnet wird. Wie ein solches unglaubliches, einschneidendes Ereignis die Familie, aber auch die anderen Beteiligten prĂ€gt, wird in den 120 Minuten von âWir sind dann wohl die Angehörigenâ spĂŒrbar deutlich. Die Familie Reemtsma-Scheerer jedenfalls dĂŒrfte nach der EntfĂŒhrung nicht mehr die selbe gewesen sein PROGRAMMKINO.DE / MICHAEL MEYNS
REGIE Hans-Christian Schmid BUCH Hans-Christian Schmid & Michael Gutmann, nach dem Buch von Johann Scheerer DARSTELLER Claude Heinrich, Adina Vetter, Justus von Dohnånyi, Hans Löw, Yorck Dippe, Enno Trebs, Fabian Hinrichs LAUFZEIT 118 Minuten FSK 12
Ein talentierter Rapper und Underdog aus den Banlieues schafft es auf die BĂŒhne der Pariser Oper. Der Film zeigt einmal mehr den groĂen Reichtum des französischen Kinos.
Der talentierte Rapper Antoine schlĂ€gt sich als Lieferdienst-Kurier in den Pariser Banlieues durchs Leben. Bei einer Sushi-Lieferung in der Pariser Oper trifft er durch Zufall auf Madame Loyseau, die sein Talent als OpernsĂ€nger sofort erkennt. Als Madame Loyseau Antoine als SchĂŒler aufnimmt, verbirgt er seinen neuen Traum vor seinen Freunden und seiner Familie und stĂŒrzt sich in ein Doppelleben zwischen der vergoldeten Pariser Oberschicht und der rauen und gleichzeitig familiĂ€ren Vorstadt. Doch bald holt die Wirklichkeit Antoine ein und zwingt ihn, seine eigene Stimme zu findenâŠ
Zwei verschiedene Welten, zwei Generationen und zwei Musikgenres vereint in einem Kinofilm â von den Produzenten von âEmily in Parisâ und âMidnight in Parisâ kommt mit âTenorâ die ergreifend schöne, unglaubliche Reise eines jungen, talentierten Underdogs auf die groĂe Leinwand. Regisseur Claude Zidi Jr inszeniert die Geschichte mit der CĂ©sar-nominierten MichĂšle Laroque (âEndlich Witweâ, âOskar und die Dame in Rosaâ) und dem BeatboxWeltmeister und Schauspiel-Newcomer MB14 in den Hauptrollen.
REGIE Claude Zidi Jr. DREHBUCH RaphaĂ«l Benoliel, Cyrille Droux, Claude Zidi Jr. DARSTELLER MichĂšle Laroque, Mohammed Belkhir (MB 14), Guillaume Duhesme, MaĂ«va El Aroussi, Samir Decazza LĂNGE 101 Minuten FSK ab 12
Atemberaubendes Vergewaltigungs-Drama mit einer herausragenden Charlotte Gainsbourg, inspiriert von einer wahren Begebenheit
Man könnte meinen, die Farels wĂ€ren eine Familie wie aus dem Bilderbuch: Jean Farel ist ein prominenter Fern sehjournalist, seine Frau Claire eine Intellektuelle, bekannt fĂŒr ihr feministisches Engagement, ihr gemeinsamer Sohn Alexandre ist gutaussehend, sportlich und studiert in Kalifornien an einer Eliteuni. Bis eines Tages die Polizei vor der TĂŒr steht: Ausgerechnet die 16-jĂ€hrige Tochter von Claires neuem LebensgefĂ€hrten hat Anzeige wegen Verge waltigung gegen Alexandre erstattet. Die glanzvolle Fassade zeigt gefĂ€hrliche Risse, und das Leben aller gerĂ€t aus den Fugen, âwegen eines Aktes von 20 Minutenâ â ein Satz, fĂŒr den Alexandres Vater einen Twitter-Shitstorm kassiert. Wo fĂ€ngt eine Vergewaltigung an? Was genau ist sexueller Konsens? Wo liegen die Grenzen von Lust? All das sind Fragen, die spĂ€testens seit #MeToo dringend diskutiert werden mĂŒssen und in dem spannenden Thriller von Yvan Attal (âDer Hund bleibtâ, âDie brillante Mademoiselle Neilaâ) gestellt werden. Das atemberaubende Drama mit einer herausragenden Charlotte Gainsbourg in der Hauptrolle basiert auf dem gleichnamigen Bestsellerroman "Mensch liche Dinge" und ist inspiriert von dem âFall Stanfordâ. Regisseur Yvan Attal zu seinen Inspirationen: âSydney Lumet, natĂŒrlich. Seine Art zu filmen und dabei immer seinen Figuren treu zu bleiben. Seine Art, etwas zu sagen, ohne etwas zu sagen, ohne eine Botschaft um jeden Preis vermitteln zu wollen. Und seine Art, sich ernsten Themen zu nĂ€hern, wĂ€hrend er gleichzeitig Mainstream-Filme macht, Filme fĂŒr Jedermann. Aber die polizeiliche Durchsuchung zum Beispiel wurde von der Art und Weise inspiriert, wie Woody Allen Filmsequenzen in Wohnungen dreht. Ich gehöre keinem Cenaculum an. Ich mag Film noirs genauso wie Komödien. Wichtig ist, dass ich meinen Blick auf das Kino in den Dienst der Geschichte stelle. Ich möchte nicht, dass meine Regie sichtbar ist. Alles, was das Publikum vom Film ablenkt, ist schĂ€dlich.â
Glasklare und ĂŒberaus intensive Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Olga Grjasnowa. Fragen zur deutschen und deutsch-jĂŒdischen IdentitĂ€t im gegenwĂ€rtigen Deutschland stehen zur Verhandlung.
Mascha (Aylin Tezel, bekannt aus unzĂ€hligen âTatortâen) ist wild und laut, kompromisslos und schlagfertig, doch im Grunde ihres Herzens orientierungslos. Die angehende Dolmetscherin ist Kosmopolitin, spricht fĂŒnf Sprachen flieĂend, nur ĂŒber ihre eigene Geschichte, die GeflĂŒchtete in ihr, spricht sie nie. Ihr Freundeskreis ist multikulturell, feiert ordentlich und kontert den allgegenwĂ€rtigen Alltagsrassismus mit böser Ironie. Mascha liebt ohne RĂŒcksicht auf Verluste âihre Sprachen, ihre Freunde und vor allem Elias. Gerade erst ist Mascha mit ihrem Freund zusammengezogen, als dieser durch eine zunĂ€chst harmlose Sportverletzung zum Pflegefall wird. Immer mehr gerĂ€t Maschas Leben aus den Fugen. Eliasâ unerwarteter Tod stĂŒrzt sie in eine Krise. Sie tritt die Flucht nach vorne an und setzt sich, mit nichts als ihrem Pass, in ein Flugzeug Richtung Israel. Dort tut sie das, was sie am besten kann: sie stĂŒrzt sich mit voller Wucht in ein neues Leben, findet eine neue Liebe und muss schlieĂlich erkennen, dass man nicht fĂŒr immer vor sich davon laufen kann.
Als Schriftstellerin Olga Grjasnowa 2012 ihren DebĂŒtroman veröffentlichte, war das Feuilleton hingerissen. Eine frische, neue und lebendige Sprache vernahm man â ein groĂer Roman, der als Stimme einer ganzen Generation gelten könnte. Nun legt die junge Regisseurin Pola Schirin Beck die Filmadaption fĂŒrs Kino vor: Neugierig beleuchtet sie die Launen und das ungestĂŒme Wesen Ihrer Hauptfigur. In vertrauensvollem Kontakt gab die Autorin ihr EinverstĂ€ndnis die Geschichte etwas zu entschlacken, dafĂŒr werden an einigen Stellen tiefe Fundamente gebohrt â die Entwurzelung, die Schatten der Vergangenheit, sie sind hier und da ĂŒberdeutlich spĂŒrbar und sie lassen sich nicht einfach abschĂŒtteln und werden einem stets im Nacken sitzen. Zumindest solange wir auf der Flucht vor uns selber sind, werden GefĂŒhle um Verlust und Trauer nicht einfach verschwinden.
Vom kriegsgeschundenen Syrien bis hin zu den Olympischen Spielen in Rio 2016 â ihre Schwimmfertigkeiten retten zwei Schwestern bei der Flucht ĂŒber das Mittelmeer das Leben.
2015 sind sich die Schwestern Sara und Yusra Mardini einig: Ihre Heimat Syrien mĂŒssen beide den RĂŒcken kehren. Zu bedrohlich ist der Krieg, der das Land ruiniert, zu wenig Perspektiven gibt es fĂŒr sie. Der Traum vom Schwimmprofi in Syrien zu verwirklichen ist nicht möglich. Und so brechen sie auf, nach Europa. Die Reise und Ihre Route stecken voller Gefahren und Herausforderungen, aber auch nach der Ankunft in Deutschland geht der Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung weiter. Die olympischen Spiele in Rio stehen ganz oben auf der Wunschliste und beide sind dafĂŒr bereit bis zum Ă€uĂersten dafĂŒr zu gehen â mit Mut, mit Kraft und am meisten allerdings miteinander.
Regisseurin Sally El Housiani erzĂ€hlt Ihre Geschichte, die auf wahren Tatsachen beruht in drei Teilen: Im ersten lernen wir die Schwestern in einer Art Coming-of-AgePerspektive kennen: Im Damaskus fĂŒhren beide ein normales Teenager-Leben, mit Partys, Freunden und natĂŒrlich den ersten BerĂŒhrungen mit der Liebe. Der Ehrgeiz bei Olympia starten zu wollen schlummert in beiden und wird immer mehr zur Obsession. Im zweiten Teil sehen wir die Flucht aus Syrien in all ihren fĂŒrchterlichen Facetten, mit groĂen Hoffnungen angetrieben und mit dem unversiegbaren Mut der Protagonistinnen. Wir werden Zeugen der seelischen Qualen, der UmstĂ€nde, jeden Tag aufs Neue von vorne beginnen zu mĂŒssen, bei der Suche nach Essen und einer Bleibe, der Enge der Boote, der Angst die Ăberfahrt nicht zu Ăberleben. Besonders Kameramann Christopher Ross fĂ€ngt die Bilder der Flucht mit solch einer authentischen Wucht ein, daĂ die schweren und chaotischen Emotionen FlĂŒchtender tagtĂ€glich sich fĂŒr uns Zuschauer spĂŒrbar entfalten. Teil drei beschĂ€ftigt sich mit dem Aufstieg der Sportlerinnen in den Profiolymp. Die Schwestern Manal und Nathalie Issa, die die Mardini-Schwestern verkörpern versprĂŒhen selbst im Kontext aller Widrigkeiten eine unfassbare Lebensfreude und Energie, die einen sprachlos hinterlĂ€sst! Hier wird eine Geschichte aus der Perspektive FlĂŒchtender erzĂ€hlt, zwei starke Frauen, die den Mut haben Hindernissen zu trotzen und fĂŒr Ihre TrĂ€ume einzustehen. Ein hoffnungsvoller Film!
Dystopische Bodyhorror-Geschichte um einen Mann, der die VerĂ€nderungen seines Körpers zur Performance Art gemacht hat. Kult-Regisseur David Cronenberg kehrt zu den Wurzeln seiner Karriere zurĂŒck.
Die Zukunft: Es gibt kaum noch Menschen, die Schmerz empfinden. Immer mehr von ihnen entwickeln neue Organe, deren FĂ€higkeiten unklar sind. So auch Saul Tenser (Viggo Mortensen), ein Performance-KĂŒnstler, der mit seiner Partnerin Caprice (LĂ©a Seydoux) das Entfernen dieser Organe zur avantgardistischen Show gemacht hat. Damit erregt er die Aufmerksamkeit der Organ-Registrierungsbehörde und eine mysteriöse Untergrundorganisation beginnt auch, sich fĂŒr ihn zu interessieren. Saul wird schlieĂlich das Angebot fĂŒr die Schockierendste aller Vorstellungen unterbreitet. Geht er darauf ein?
Dies ist das erste Drehbuch, das Cronenberg seit seinem Science-Fiction-Film âeXistenZâ geschrieben hat. Es kehrt zu den Wurzeln seines Schaffens zurĂŒck, rĂŒckt den Körper als transformatives Mittel des Schreckens in den Mittelpunkt. Kurz: Dies ist Bodyhorror, wie ihn im Grunde nur David Cronenberg ersinnen kann. WĂ€hrend er noch das Motto âKörper ist RealitĂ€tâ ausruft und mit âChirurgie ist der neue Sexâ eine sexuelle Komponente einbaut, die mit dem Fetisch-Gedanken von âCrashâ korreliert, entwickelt er eine Geschichte, die anmutet wie die Kulmination seines Werks. Cronenberg hat keinen Unterhaltungsfilm erschaffen â in keiner Definition des Wortes. Er befasst sich mit eigenen Obsessionen, mit abseitigen Ideen, mit der Frage danach, wie die menschliche Evolution voranschreiten kann. In der Welt von âCrimes of the Futureâ sind alle krank, und nur jemandem wie Saul Tenser ist es gelungen, die Rebellion seines eigenen Körpers zu kontrollieren, indem er ihn zu einem Werkzeug seiner Kunst macht. Vielleicht, nur vielleicht, funktioniert Cronenbergs Verstand Ă€hnlich. Möglicherweise kann er die Bilder in seinem Kopf nur kontrollieren, indem er ihnen Form gibt. Und wie Saul Tenser lĂ€sst er den Zuschauer daran teilhaben. PROGRAMMKINO.DE / PETER OSTERIED
In den 1950er Jahren setzt sich eine hart arbeitende Britin in den Kopf, ein Kleid von Dior besitzen zu mĂŒssen. Visuell berauschende, emotional berĂŒhrende Buchverfilmung.
Als ihr Blick auf eine exklusive Haute-Couture-Robe von Christian Dior fĂ€llt, ist es um Ada Harris geschehen. Eigentlich ist Mode nicht das Ding der verwitweten Frau, die sich im London der 1950er-Jahre als Haushaltskraft ĂŒber Wasser hĂ€lt. Aber so etwas Schönes hat Ada noch nie gesehen. Sie beschlieĂt, selbst ein solches Kleid besitzen zu mĂŒssen. Auch wenn das bedeutet, dass sie noch hĂ€rter arbeiten und vielleicht auch hungern und dass ein bisschen SpielglĂŒck mithelfen muss, damit sie sich ihren Traum erfĂŒllen und die Reise nach Paris antreten kann. In der Stadt der Liebe angekommen, geht das Abenteuer erst richtig los: Ganz so einfach, wie Ada dachte, ist es nĂ€mlich gar nicht, Zugang zum Hause Dior gewĂ€hrt zu bekommen ...
Mit seiner 1958 veröffentlichten Novelle "Ein Kleid von Dior" gelang Paul Gallico ein zeitloser Klassiker der modernen Literatur. Regisseur Anthony Fabian (âSkinâ, âLouder Than Wordsâ) legt nun eine visuell berauschende, emotional berĂŒhrende Version der Komödie vor, die bezaubernder nicht sein könnte. In der Titelrolle spielt die fabelhafte Vollblutschauspielerin Lesley Manville, 2018 nominiert fĂŒr einen Oscar und einen BAFTA Award fĂŒr ihren Auftritt in âDer seidene Fadenâ. An ihrer Seite sieht man Leinwandlegende Isabelle Huppert (â8 Frauenâ, âElleâ) sowie die Charakterstars Jason Isaacs (âHarry Potterâ, âDer Patriotâ) und Lambert Wilson (âMatrix Resurrectionsâ, âBenedettaâ). AuĂerdem sind Lucas Bravo aus dem Netflix-Hit âEmily in Parisâ und Jungstar Alba Baptista mit von der Partie. FĂŒr das Drehbuch zeichnen neben Regisseur Anthony Fabian, der zusammen mit Xavier Marchand und Guillaume Benski auch als Produzent vertreten ist, Carroll Cartwright, Keith Thompson und Olivia Hetreed verantwortlich.
Das persönliche Schicksal eines Mannes, der auf den Schrecken des Terrors von Paris eine sehr beachtliche Antwort gibt.
Die Nacht des 13. Novembers 2015 Ă€ndert fĂŒr Antoine Leiris (Pierre Deladonchamps) alles. Bei einem Attentat im Pariser Club Bataclan verliert er HĂ©lĂšne (CamĂ©lia Jordana), die Liebe seines Lebens und Mutter seines erst siebzehn Monate alten Kindes. Noch völlig unter Schock trotzt er dem Terror und der Gewalt in einem bewegenden Social Media Post mit dem hoffnungsvollen Appell: "Meinen Hass bekommt ihr nicht!". Seine Botschaft geht um die Welt und landet auf der Titelseite der Tageszeitung âLe Mondeâ. In einem surrealen Ausnahmezustand zwischen medialer Aufmerksamkeit und unendlicher Trauer, muss Antoine sich nun - vor allem seinem kleinen Sohn Melvil (ZoĂ© Iorio) zuliebe - in der neuen RealitĂ€t zurechtfinden.
Ein bemerkenswert inszenatorisches FeingefĂŒhl fĂŒr nationale Tragödien hat Regisseur Kilian Riedhof bereits mit seinen Filmen âGladbeckâ und âDer Fall Barschelâ bewiesen. Nun widmet er sich einem erschĂŒtternden Vorfall der europĂ€ischen Geschichte und zeigt das persönliche Schicksal eines Mannes, der auf den Schrecken des Terrors eine sehr beachtliche Antwort gibt. Das Drehbuch beruht auf dem gleichnamigen Bestseller des Journalisten und Autors Antoine Leiris. Der Film wurde federfĂŒhrend vom vielfach ausgezeichneten Team von Komplizen Film produziert. Regisseur Kilian Riedhof: âDer islamistische Terror ist zu einem der beherrschenden Themen in Europa geworden. Viele Menschen starren auf ihn in Wut und Angst. Dabei fokussiert sich die Ăffentlichkeit reflexartig auf die TĂ€ter â fast so, als wolle man das Schicksal der Opfer und ihrer Angehörigen verdrĂ€ngen oder tabuisieren. Ich habe den Terror durch âMeinen Hass bekommt ihr nichtâ neu begriffen als zutiefst antifamiliĂ€re Macht. Denn das Buch schildert die seismographischen AusschlĂ€ge des gewaltigen Erdbebens im familiĂ€ren Mikrokosmos. Das ist in seiner SubtilitĂ€t um Vieles erschĂŒtternder und berĂŒhrender als die stereotypisierte mediale Berichterstattung.â
TRAGIKOMĂDIE, DRAMA, KOMĂDIE |GROSSBRITANNIEN, UNGARN| 2022REGIE Anthony Fabian DARSTELLER Lesley Manville, Jason Isaacs, Rose Williams LAUFZEIT 116 Minuten FSK ab 0
Eine Kreuzfahrt wird fĂŒr ein frisch in den Ruhestand gekommenes Paar zur BewĂ€hrungsprobe. Authentische und inspirierende Liebesgeschichte aus dem goldenen letzten Drittel des Lebens.
Endlich frei! Ausgelassen feiern die Eheleute Alice (Esther Gemsch) und Peter (Stefan Kurt) ihren Ruhestand und freuen sich auf die anstehende neue Lebensphase. Auf einer Kreuzfahrt im Mittelmeer â ein Geschenk der Kinder â wollen sie sich als Paar wieder nĂ€herkommen, so zumindest der Plan von Alice. Doch als Peter seinen kĂŒrzlich verwitweten Freund Heinz (Ueli JĂ€ggi) ungefragt mit auf die Reise nimmt, ist es aus mit der erhofften Zweisamkeit und lange angestaute Eheprobleme treten ans Tageslicht. Nach einem Landgang in Marseille kehrt Alice kurzentschlossen nicht mehr an Bord zurĂŒck und nimmt sich eine Auszeit ganz fĂŒr sich. Auf getrennten Wegen finden sie schlieĂlich nicht nur zu sich selbst, sondern auch zu einer neuen Art, ihre goldenen Jahre zu verbringen. Die preisgekrönte ZĂŒrcher Regisseurin Barbara Kulcsar (âZu zweitâ) inszeniert nach einem Drehbuch von Petra Volpe (âHeidiâ, âDie göttliche Ordnungâ) eine charmante Feelgood-Komödie mit Tiefgang ĂŒber ein Ehepaar in seinem dritten Lebensabschnitt auf der Suche nach dem GlĂŒck. Auf authentische und inspirierende Art und Weise lassen Esther Gemsch und Stefan Kurt â gefangen zwischen SehnsĂŒchten und Konventionen â daran teilhaben, wie sie ihren ganz individuellen Lebensstil finden. Eine Hommage an das goldene letzte Drittel des Lebens! Die Regisseurin sagt: âLiebesgeschichten interessieren mich brennend! Besonders das Ausloten der Liebe. Das findet in diesem Buch auf sehr schöne Art und Weise statt. Die TonalitĂ€t von Petras Geschichte hat mich fasziniert, hat genau meinen Geschmack getroffen, dieses bittersweet, diese Mischung aus Komödie und Drama. Es ist eigentlich eine klassische Dramedy, eine âcomĂ©die humaineâ. Ich fand sehr spannend, eine Frauenfigur im Alter von 65+ im Zentrum zu haben. Dennoch lebt der Stoff von seiner UniversalitĂ€t.â
Surreale und traumhafte Reise eines mexikanischen Journalisten und Filmemachers durch Mexiko und Los Angeles. Visuell atemberaubend ins Szene gesetzt von Alejandro Gonzålez Iñårritu.
âBardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheitenâ ist eine nostalgische Komödie vor dem Hintergrund einer epischen und sehr persönlichen Reise. Sie erzĂ€hlt die Geschichte eines renommierten Journalisten und Dokumentarfilmers, der in seine Heimat Mexiko zurĂŒckkehrt. Dort durchlebt er eine existenzielle Krise, durch die er sich mit seiner IdentitĂ€t, seinen familiĂ€ren Beziehungen, dem Wahn seiner Erinnerungen und der Vergangenheit seines Landes auseinandersetzen muss. Er sucht in seiner Vergangenheit nach Antworten, um sich mit seiner Gegenwart zu versöhnen. âBardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheitenâ ist ein episches, visuell atemberaubendes und eindringliches Erlebnis. Der Film besticht durch die beeindruckende Kameraarbeit des Oscar-Nominierten Darius Khondji (âAmourâ, âSe7enâ). Das Drehbuch wurde von Iñårritu und NicolĂĄs Giacobone geschrieben, der bereits an den Oscar-prĂ€mierten DrehbĂŒchern zu âBirdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)â und âBiutifulâ mitgewirkt hat. Die Hauptrollen spielen Daniel GimĂ©nez Cacho und Griselda Siciliani. Das Produktionsdesign stammt vom Oscar-prĂ€mierten mexikanischen Designer Eugenio Caballero (âRomaâ, âPan's Labyrinthâ) und das KostĂŒmdesign von Anna Terrazas (âThe Deuceâ, âRomaâ). Der Film wurde in Iñårritus Heimatstadt Mexiko-Stadt gedreht. Iñårritu gewann 2014 den Oscar fĂŒr den besten Film, die beste Regie und das beste Drehbuch fĂŒr âBirdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)â und ein Jahr spĂ€ter einen zweiten Regie-Oscar fĂŒr âThe Revenant - Der RĂŒckkehrerâ mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle. Zu seinen weiteren Arbeiten gehören die mehrfach preisgekrönten Filme âBiutifulâ (2010), âBabelâ (2006), â21 Grammâ (2003) und âAmores Perrosâ (2001). Im Jahr 2018 gewann Iñårritu einen Special Achievement Academy Award fĂŒr seine VirtualReality-Installation âCarne y Arenaâ.
Nach dem Ăberraschungshit âWunderschönâ ist Regisseurin Karoline Herfurth nur neun Monate nach Ihrer letzten Produktion zurĂŒck auf der groĂen Leinwand âselbstverstĂ€ndlich auch wieder in der Hauptrolle.
Karla ist 39, Radiomoderatorin, mal wieder Single und sie hört den Sekundenzeiger Ihrer biologischen Uhr ticken, sehr laut ticken. Ein eigenes Kind ist ihre gröĂte Sehnsucht, doch was tun ohne Partner? Der immer gröĂer werdende Zeitdruck verleitet sie zu den erfinderischsten Ideen, trotzdem ist es gar nicht so leicht bei der gröĂten Entscheidung des Lebens die sogenannte âbessere Seiteâ so schnell wie möglich kennen zu lernen, einzubeziehen und unter die Haube zu bekommen. Karla ist selbstbewusst und nimmt die Sache bald komplett in die eigene Hand. Sie erfĂŒllt sich den Kinderwunsch einfach allein. Unerwarteterweise hat nun ihr gesamtes Umfeld eine eigene Meinung zu diesem Thema, welches ausgefochten werden will. Ihre Eltern, Geschwister und besten Freunde stecken selbst in komplizierten LebensentwĂŒrfen fest, beginnen aber Karla unaufgefordert mit Ansprache, Rat (und Tat) zu nerven. Nur ihre beste Freundin Senay steht ihr auf Augenhöhe bei, respektiert ihre Entscheidung und bekrĂ€ftigt die werdende Mutter. Aus heiterem Himmel steht bald Ole (Aaron Altaras) bei Karla auf der Matte, viel zu jung, doch voller Esprit und Optimismus bringt der junge Mann die ersehnten ZukunftsplĂ€ne völlig ins Wanken. Oder doch nicht?
Nach âWunderschönâ bleibt sich Karoline Herfurth auch bei Ihrer neusten Kinoproduktion thematisch treu: Frau im mittleren Alter im Kontext gesellschaftlicher Erwartungen, Rollenbilder, die erfĂŒllt werden möchten, Körper die makellos in der Zeit stehen bleiben sollten âder Druck von auĂen, die Meinung anderer und die zu erlangende UnabhĂ€ngigkeit im Gegenwind dieser gĂ€ngigen Wertevorstellungen. Der Film hinterfragt, aber er buddelt nicht zu tief. Ein smoother Unterhaltungsfilm kann vielleicht mehr bewirken als wĂŒtende Feministinnen? Karoline Herfurth blickt mit nur 38 Jahren auf eine schillernde Karriere zurĂŒck. Als Jugendliche spielte Sie Hauptrollen in den Kinohits âCrazyâ oder âMĂ€dchen, MĂ€dchenâ, gab bei Tom Tykwers âDas Parfumâ das zauberhafte Mirabellen-MĂ€dchen, verkörperte spĂ€ter Otfried PreuĂlerâs âDie kleine Hexeâ und dreht seit 2016 (mit âSMS fĂŒr Dichâ) sehr erfolgreich selber Filme. âEinfach mal was Schönesâ ist ihre vierte Regiearbeit, Schauspielerin Nora Tschirner gehört zu ihrem Stammpersonal und agiert auch hier in der ersten Reihe.
Es ist angerichtet! Auch ohne Reservierung regen wir schon jetzt den Appetit auf den Hauptgang an und versprechen Nervenkitzel, garniert mit einer Prise feinstem Humor.
Auf einer abgelegenen Insel lĂ€dt ein enigmatischer Koch (Ralph Fiennes) zu einem opulenten Mahl. Unter den GĂ€sten befindet sich auch eine junge Frau (Anya Taylor-Joy), die zusammen mit ihrem Freund (Nicholas Hoult) angereist ist und schnell merkt, dass sich hinter der Fassade des extravaganten Restaurants mehr verbirgt als es auf den ersten Blick scheintâŠ
Unter der Regie von Mark Mylod (âSuccessionâ, âGame of Thronesâ) versammelt sich in âThe Menuâ ein hochkarĂ€tiges Ensemble aus Charakterdarstellern und Hollywoodstars, angefĂŒhrt vom OscarÂź-nominierten Ralph Fiennes (âJames Bondâ-Reihe, âThe Grand Budapest Hotelâ).
An seiner Seite spielen Golden GlobeÂź-Gewinnerin Anya Taylor-Joy (âThe Queenâs Gambitâ, âLast Night In Sohoâ) und der EmmyÂź-nominierte Nicholas Hoult (âThe Greatâ, âThe Favouriteâ). In weiteren Rollen sind u.a. Hong Chau (âDownsizingâ), John Leguizamo (âJohn Wick: Kapitel 2â), Janet McTeer (âOzarkâ) und Judith Light (âTick, Tick ⊠Boom!â) zu sehen. Das Drehbuch stammt aus der Feder der ComedyAutoren Seth Reiss (âLate Night with Seth Meyersâ) und Will Tracy (âLast Week Tonight with John Oliverâ, âSuccessionâ).
OscarÂź-Gewinner Adam McKay (âDonât Look Upâ, âThe Big Shortâ) zeichnet neben Betsy Koch und Will Ferrell als Produzent verantwortlich.
REGIE Mark Mylod DARSTELLER Anya Taylor-Joy, Nicholas Hoult, Ralph Fiennes LAUFZEIT 106 Minuten
DRAMA, BIOGRAFIE | DEUTSCHLAND, FRANKREICH U.A. | 2021REGIE Karoline Herfurth DARSTELLER Karoline Herfurth, Jasmin Shakeri, Nora Tschirner LAUFZEIT 112 Minuten
DOKUMENTATION |USA| 2021
Die Geschichte eines Songs, der unerwartet zu einem Welthit wurde - und das ultimative PortrÀt des Singer-Songwriters Leonard Cohen.
âMan sieht sich um und erblickt eine Welt, die undurchdringlich ist, die keinen Sinn ergibt. Entweder erhebt man die Faust...oder man sagt Halleluja. Ich
versuche, beides zu tun.â - Philosoph und Poet, Suchender und Fragender, Frauenversteher und Mönch: In Leonard Cohen vereinigen sich viele WidersprĂŒche, die ihn zu einem der aufregendsten Songwriter des letzten Jahrhunderts werden lassen. Nach 5 Jahren und mindestens 150 Versen war Leonard Cohen endlich mit seinem Magnus Opus âHallelujahâ zufrieden - allerdings beschloss sein Haus-Label Columbia Records, die LP nicht in Amerika zu veröffentlichen. Was zuerst wie eine persönliche Tragödie wirkte und Cohen in eine Schaffenskrise stĂŒrzte, war der Beginn einer unerwarteten Karriere des Songs. Der ging seinen eigenen Weg und schaffte es mit Hilfe von Coverversionen von musikalischen GröĂen wie John Cale, Bob Dylan und Jeff Buckley, Nummer 1 auf den Billboard Charts zu werden. Als dann in dem Film âShreckâ eine ganz eigene, âgereinigteâ Textversion des Songs auftauchte, war dessen Erfolg nicht mehr zu bremsen: âHallelujahâ wurde zum Dauerbrenner in unzĂ€hligen Talentshows, auf Hochzeiten und bei Trauerfeierlichkeiten.
Mit einer groĂen FĂŒlle an bisher unveröffentlichtem Archiv- und Interviewmaterial zeichnen die US-amerikanischen Regisseure Dan Geller und Dayna Goldfine in ihrem Dokumentarfilm âHallelujah: Leonard Cohen, A Journey, A Songâ anhand der bewegten Reise eines weltberĂŒhmten Songs ein vielschichtiges PortrĂ€t von Leonard Cohen. Seine Weltpremiere feierte der Film im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Venedig 2021. Im Juni 2022 fand die Deutschlandpremiere des Films im Rahmen des Filmfest MĂŒnchen statt.
JANA MCKINNON CLEMENS SCHICK LEO ALTARAS
Mit ihrem einzigen Roman âSturmhöheâ schuf Emily BrontĂ« (1818-1848) einen Klassiker der Weltliteratur. Doch ihre gröĂte Geschichte ist die, die bisher noch nicht erzĂ€hlt wurde: ihre eigene. KĂŒhnes, atmosphĂ€risches PortrĂ€t der geheimnisvollen Rebellin.
Emily BrontĂ« (Emma Mackey) wĂ€chst als Tochter eines Pfarrers im lĂ€ndlichen Yorkshire auf. Das störrische, ernste MĂ€dchen gilt im Ort als sonderbar. Am wohlsten fĂŒhlt sich Emily in der Natur â und in ihrer Fantasiewelt: Wenn sie sich gemeinsam mit ihren Geschwistern Geschichten ausdenkt, blĂŒht die AuĂenseiterin auf. Doch fĂŒr solche âSpinnereienâ ist kein Platz mehr: Die BrontĂ«-Schwestern mĂŒssen zum Familienunterhalt beitragen. Emily soll Gouvernante werden, genau wie ihre vernĂŒnftige Ă€ltere Schwester Charlotte (Alexandra Dowling). Der Erwartungsdruck setzt der scheuen Emily zu. Nur ihr rebellischer Bruder Branwell (Fionn Whitehead), der lieber zĂŒgellose Partys feiert, als Vaters AnsprĂŒchen zu genĂŒgen, versteht sie. In ihrem neuen Hauslehrer William Weightman (Oliver Jackson-Cohen) findet Emily ĂŒberraschend einen VerbĂŒndeten. Die zwei fĂŒhlen sich unwiderstehlich zueinander hingezogen. Doch sogar William sind Emilys Eigensinn und ihre Leidenschaft fĂŒr das Schreiben unheimlich.
Schauspielerin Frances OâConnor (âThe Missingâ, Mansfield Park) gibt mit âEmilyâ ihr RegiedebĂŒt und verfasste selbst das Drehbuch: kein klassisches Biopic, sondern die âimaginĂ€re Biografieâ einer stillen Rebellin, in der sich Fakten und Fiktion mitreiĂend ergĂ€nzen. Zum ersten Mal sehen wir Emilys Welt mit ihren Augen â was sie inspirierte und mit welchen Konventionen sie als junge Frau im viktorianischen England zu kĂ€mpfen hatte. Das bildgewaltige Drama erzĂ€hlt von Ambition, EnttĂ€uschung, verbotener Liebe â und rollt zugleich eine komplexe Familiensaga auf. Auch Emilys Schwestern wurden als Schriftstellerinnen berĂŒhmt: Charlotte BrontĂ« mit âJane Eyreâ, Anne BrontĂ«, die jĂŒngste der drei, veröffentlichte âAgnes Greyâ. In der anspruchsvollen Titelrolle brilliert Shootingstar Emma Mackey. Die Schauspielerin wurde mit der Netflix-Serie âSex Educationâ schlagartig bekannt und war zuletzt als rachsĂŒchtige Jacqueline de Bellefort in Kenneth Branaghs starbesetzter Neuverfilmung von âTod auf dem Nilâ auf der Leinwand zu erleben.
AB24.NOVEMBERDrama um ein Paar junger Kannibalen, das durch die USA zieht. Wilder Genre-Mix vom "Call Me By Your Name"Regisseur.
Endlich frei! Ausgelassen feiern die Eheleute Alice Maren Yearly will bei einer Klassenkameradin ĂŒbernachten, doch ihr Vater erlaubt dies nicht und sperrt sie in ihrem Zimmer ein. Er nagelt die Fenster ihres Zimmers zu. Er weiĂ, dass sie immer wieder das BedĂŒrfnis verspĂŒrt, Menschen zu verletzen, zu töten und zu essen, die sie liebt. Dennoch gelingt es dem Teenager, sich an dem Abend aus dem Wohnwagen zu schleichen, doch bei der Begegnung mit ihrer Freundin beiĂt sie ihr beim Liebesspiel in den Finger, bis das Blut spritzt. An Marens 18. Geburtstag wacht sie auf und muss feststellen, dass ihr Vater verschwunden ist. Er hat ihr ihre Geburtsurkunde und eine Kassette hinterlassen, auf der er erklĂ€rt, warum er dies getan hat. Aus ihrer Geburtsurkunde erfĂ€hrt Maren, wer ihre Mutter sein könnte. Die junge Frau begibt sich auf eine Reise quer durch die USA, um ihre Mutter zu suchen. Unterwegs lernt sie einen anderen Kannibalen namens Sully kennen, der behauptet, ihr Geheimnis zu kennenâŠ
Der Film basiert auf dem Roman âBones & Allâ von Camille DeAngelis aus dem Jahr 2015. FĂŒr âBones & Allâ wurde sie mit dem Alex Award ausgezeichnet. Der Titel bezieht sich auf die âhöchste Stufe des Kannibalismusâ, bei der alles gegessen wird, einschlieĂlich der Knochen. Leila Latif von âIndieWireâ erkennt in âBones and Allâ vor allem eine eindeutige Hommage an Terrence Malicks âBadlandsâ, der Film gehe jedoch viel sanfter mit seinen Hauptdarstellern um. Am auffĂ€lligsten sei dies, als die beiden Liebenden in Nebraska sind und TimothĂ©e Chalamet seine nahezu unvergleichliche FĂ€higkeit zeigt, leise zu weinen. So beschenke Regisseur Luca Guadagnino den Zuschauer immer wieder mit mitreiĂender Romantik, der man sich schwer entziehen könne. Dies sei eine Liebesgeschichte von zwei Menschen, die durch eine Welt reisen, wĂ€hrend ihnen gesagt wird: âDie Welt der Liebe will keine Monster in ihrâ, so Latif. Bones and All sei im Grunde eine wunderschön umgesetzte, tragische Romanze, die in mehreren Momenten Tschechow selbst zum Weinen bringen wĂŒrde.
REGIE Luca Guadagnino DARSTELLER Taylor Russell, TimothĂ©e Chalamet, Michael Stuhlbarg, Mark Rylance, AndrĂ© Holland, ChloĂ« Sevigny LAUFZEIT 130 MinutenREGIE Frances O'Connor BUCH Frances O'Connor DARSTELLER Emma Mackey, Oliver Jackson-Cohen, Adrian Dunbar LĂNGE 130 Minuten
Der Ăberbringer schlechter Nachrichten ist dem Druck seines Jobs nicht mehr gewachsen. DĂŒster-humorvolle, höchst unterhaltsame Sozialsatire.
Karmack, eine amerikanische Kleinstadt, erlebt eine ungewöhnliche HĂ€ufung von UnfĂ€llen. Um nicht immer selbst die schlechten Nachrichten ĂŒberbringen zu mĂŒssen, beschlieĂt die "Kommission", bestehend aus Sheriff, Arzt und Pastor, einen Mittelsmann einzustellen. Dessen einzige Aufgabe ist ĂŒberschaubar: Er muss die Angehörigen informieren, wenn sich mal wieder ein unglĂŒcklicher Vorfall ereignet hat. Der ruhige, eher nachdenkliche Frank Farrelli scheint perfekt fĂŒr den Job. Mit Begeisterung
geht er in seiner neuen Rolle auf und wird schnell zum Sprachrohr der Stadt fĂŒr sĂ€mtliche schlechten Nachrichten. Doch dann ĂŒberwĂ€ltigen der Druck des Jobs und eine aufkeimende Liebe den sonst so besonnenen Frank. Um Abhilfe zu schaffen, fordert er einen Gefallen ein, der in einem schrecklichen, aber seltsam amĂŒsanten Mord endet⊠The Middle Manâ ist eine dĂŒster-humorvolle Sozialsatire, welche die Vorstellungen von Ort, IdentitĂ€t, WĂŒrde und Zugehörigkeit in einer zunehmend chaotischen und verwirrenden Welt erforscht. Regisseur Bent Hamer erzĂ€hlt mit dem fĂŒr ihn typischen trockenen Humor eine Geschichte ĂŒber den Niedergang einer amerikanischen Stadt, und davon, wie selbst fĂŒr einen Fatalisten die Dinge manchmal gut ausgehen können. Im Mittelpunkt stehen dabei stets die menschlichen Beziehungen und die Liebe des Regisseurs fĂŒr seine Charaktere. Dunkel, dabei aber höchst unterhaltsam, mit einem Hauch von Liebe und einem Schuss Hoffnung.
DRAMA | DEUTSCHLAND, DĂNEMARK U.A. | 2022
âEine kluge Komödie fĂŒr ein groĂes Publikumâ Blickpunkt:FilmREGIE Bent Hamer DARSTELLER PĂ„l Sverre Hagen, Tuva Novotny, Nina Andresen Borud LAUFZEIT: 95 Minuten FSK ab 12
Autobiographisches Drama von James Gray ĂŒber die Freundschaft eines schwarzen und eines weiĂen Jungen im Queens der Achtzigerjahre.
New York im SpĂ€tsommer 1980: Paul (Banks Repeta) ist das jĂŒngste Mitglied einer gut situierten jĂŒdischen Familie. Doch zwischen seiner viel beschĂ€ftigten Mutter Esther (Anne Hathaway), seinem bemĂŒhten, aber strengen Vater Irving (Jeremy Strong) und seinem streitsĂŒchtigen Bruder Ted (Ryan Sell) fĂŒhlt er sich oft einsam und verloren. Allein sein liebevol ler GroĂvater Aaron (Anthony Hopkins) scheint ihn wirklich zu verstehen und seine Interessen zu fördern. Zu Beginn des neuen Schuljahres lernt Paul den Schwarzen Jonathan (Jaylin Webb) kennen, einen âSitzenbleiberâ, der in Ă€rmlichen VerhĂ€ltnissen bei seiner kranken GroĂmutter lebt. Er freundet sich mit dem Ă€lteren Jungen an, der allen Problemen zum Trotz fest an Werte wie Ehrlichkeit und LoyalitĂ€t glaubt. Doch es dauert nicht lange, bis Paul immer mehr bewusst wird, dass nicht jeder in dieser Welt die gleichen Chancen hat.
Mit âZeiten des Umbruchsâ prĂ€sentiert der gefeierte Regisseur James Gray (âDie versunkene Stadt Zâ, âAd Astra â Zu den Sternenâ) ein zutiefst persönliches Coming-of-Age- Drama ĂŒber Familie, Freundschaft und die fĂŒr Viele aussichtslose Suche nach dem amerikanischen Traum. Bei seiner Weltpre miere auf den Filmfestspielen in Cannes erhielt James Grays teils autobiografisches Drama stehende Ovationen. Der Film erzĂ€hlt sensibel vom Aufwachsen im Amerika Anfang der 80er-Jahre â einem Amerika, das geprĂ€gt ist von allgegenwĂ€r tigem Rassismus, elitĂ€ren MachtgefĂŒgen und tiefgreifenden Vorurteilen. Dabei zeigt der Film ein ungleiches System auf, in dem nicht alle Menschen gleichberechtigt behandelt werden. Vor der Kamera versammelt âZeiten des Umbruchsâ eine hochkarĂ€tige Besetzung, angefĂŒhrt von OscarÂź-PreistrĂ€gerin Anne Hathaway (âLes MisĂ©rablesâ), Emmy-Gewinner Jeremy Strong (âThe Trial of the Chicago 7â) sowie der zweifachen OscarÂź-Hollywoodlegende Anthony Hopkins (âDas Schweigen der LĂ€mmerâ).
Eine kraftvolle Inszenierung, schillernd zwischen Happening, Gruppenterror und dem Aufstand der Kinder: Christopher Roth und Jeanne Tremsal werfen die Zerfallsphase der Otto-MĂŒhlKommune dĂ€monisch, aber auch voll jugendlicher Unschuld auf die Leinwand.
Vollversammlung in der Kommune: Menschen werden vor versammelter Mannschaft gedemĂŒtigt, andere kommen glimpflicher davon, die nĂ€chsten profitieren gar vom tĂ€nzerischen Ausdruck ihrer intimsten Emotionen. Heute jedoch haben Simone und Holger eine TodsĂŒnde zu verantworten. Sie sind dabei, romantische GefĂŒhle fĂŒrein ander zu entwickeln. Der Mann wird ausgestoĂen, die Frau bekommt eine zweite Chance, denn sie hat ihn verpfiffen und das âVergehenâ gemeldet.
Wer noch nie von dem österreichischen Aktions kĂŒnstler und KommunengrĂŒnder Otto MĂŒhl (1925 bis 2013) gehört hat, fĂŒhlt sich auf einen anderen Stern versetzt. Die Regeln der Lebensgemeinschaft erscheinen aus heutiger Sicht absurd. Zimmer gibt es nur fĂŒr Frauen, MĂ€nner mĂŒssen sich jede Nacht eine neue Partnerin suchen. Kinder werden von ihren Eltern getrennt, die in anderen Kommunen leben. Der Grund fĂŒr die widernatĂŒrlichen Vorschriften liegt in der Abscheu vor der Kleinfamilie. Nur wenn es gelinge, jegliche Form von Zweierbeziehung zu ĂŒberwinden, könne es eine bessere, freiere Welt geben. In den 1970er und 1980er Jahren hatten MĂŒhls Kommunen groĂen Zulauf, bis der GrĂŒnder 1991 wegen Unzucht mit MinderjĂ€hrigen zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde. NatĂŒrlich wollen die Filmemacher den KinderschĂ€nder im Nachhinein nicht freisprechen, sie zeigen ihn als innerlich zerrissenen Menschen, als Teufel und KĂŒmmerer in einer Person. Wichtiger noch: sie legen die Mechanismen offen, die Menschen wider besseres Wissen dazu bringen, wegzuschauen, wenn Verbrechen geschehen. Damit leistet der Film zweierlei. Er lĂ€sst aus der Perspektive der Kinder die SehnsĂŒchte der damaligen, noch von den 68ern geprĂ€gten Zeit wieder aufleben. Und er verhandelt implizit Themen, die weiter aktuell sind: Wie Freiheitsbewegungen in totalitĂ€re Strukturen umkippen. Die âechteâ Jeanne Tremsal hat sich von all dem lösen können, ohne anhaltend Schaden zu nehmen. Sie ist Schauspielerin geworden und spielt nun in der fiktiven Aufarbeitung ihrer eigenen Geschichte mit: als Jeannes Mutter Mathilde. PROGRAMMKINO.DE / PETER GUTTING
SONDERVORSTELLUNGMITCHOR-KOSTPROBEVONCANTUSJUVENUM KARLSRUHEE.V.VORDERVORFĂHRUNG
MITTWOCH | 02.NOVEMBER | 18.30UHR
Eine besondere Magie liegt im gemeinsamen Singen â da sind sich alle einig, die schon einmal im Chor gesungen haben. Wenn die unterschiedlichsten Stimmlagen in aller Verschiedenheit zueinanderfinden, entsteht eine enorme musikalische Kraft. âUnsere Herzen â Ein Klangâ geht diesem Zauber nach und begleitet zwei Chorleiterinnen und einen Chorleiter, wie sie aus einer Gruppe sing-begeisterter Menschen, die teilweise unterschiedlicher nicht sein könnten, Chöre von mitreiĂender musikalischer IntensitĂ€t entstehen lassen. Im Vorprogramm genieĂen wir eine Live-Kostprobe vom Chor âCantus Juvenum Karlsruhe e.V.â.
HALLOWEENSPECIALINENGLISCHERORIGINALFASSUNG MONTAG | 31.OKTOBER | 21.00UHR
Nach langer Zeit unter Verschluss erblickt "Andy Warhols Flesh For Frankenstein" wieder eine Kinoleinwand: Restauriert und ungekĂŒrzt.
Der Film gehört zu den VorlĂ€ufern des Splatter-Films: In kaum einem Horrorfilm der Zeit wird so viel Blut verspritzt und so genĂŒsslich verstĂŒmmelt wie hier. Die offensive Nacktheit der Hauptfiguren und der junge Udo Kier in der Rolle des Frankenstein machen dieses obskure StĂŒck Zeitgeschichte zu einem groĂen SpaĂ!
LIVE-ĂBERTRAGUNGAUSDERMETROPOLITANOPERAINNEWYORK
SAMSTAG | 05.NOVEMBER | 18.00UHR
La Traviata ist wahrscheinlich neben Mozarts Zauberflöte die beliebteste aller Opern. Die âWalzeroperâ - ursprĂŒnglich wollte Verdi ihr den Titel âAmore e morteâ geben - erzĂ€hlt in betörendem Dreivierteltakt eine herzzerreiĂende Geschichte um Liebe und Tod, in der Opernliteratur geradezu unzertrennlich. Unvergleichliche Melodien und Michael Mayers zauberhafte Inszenierung garantieren ein atemberaubend gefĂŒhlvolles Opernerlebnis.
Der nachhaltigen Kulturwandel in der Arbeitswelt, ist er da, wird er kommen? Alte Denkmuster und Verhaltensweisen brechen auf, junge Menschen sehnen sich nach mehr Menschlichkeit und Sinn in ihrem Arbeitsumfeld. Wie gehen wir mit dieser Herausforderung um? Wie gelingt der Wandel von der Ressourcenausnutzung hin zur Potenzialentfaltung? Worin liegt der Sinn unseres unternehmerischen Handelns und wo bleibt der Mensch dabei? Im Nachgang stellt sich Autor Bodo Janssen den Zuschauerfragen.Schulbank gedrĂŒckt hĂ€tte!
DIENSTAG | 15.NOVEMBER | 19.00UHR
An jedem dritten Dienstag um 19.00 Uhr haben bei uns junge Talente mit kurzen Streifen das Wort â und das Bild. SorgfĂ€ltig kuratiert zeigen wir einen spannenden Querschnitt der letzten 25 Jahre âKurzfilmââ meist prĂ€mierte Festivaldarlings, also nur die Kirschen der Sahnetorte.
KITCHEN SINK von 1989 ist eine verblĂŒffend-groteske neuseelĂ€ndische Variante von David Lynchs âEraserheadâ: Eine junge Frau zieht ein HaarknĂ€ul aus Ihrer SpĂŒle, am Ende hĂ€ngt ein haariges Lebewesen, das von nun an Ihr Leben dirigieren wird. Rasiert macht das Ding aber auch einen guten Eindruck als Liebhaber. Völlig genial und verrĂŒckt! DO YOU HAVE THE SHINE? zeigt Kubricks âShiningâ in Videospielvariante, in 90 GRAD NORD sehen wir einen GeschĂ€ftsmann, der von einer verfluchten Ampel auf einer Verkehrsinsel festgehalten wird.
Angel, Kelvin, Somaia, Jemo, Ifraz, Festim, Nedjat, Ayat und Batoul gehen in die sechste Klasse der Vigeliusschule II in Freiburg. Sie kommen aus 12 LĂ€ndern und sprechen 14 Sprachen. Sie sind Immigrantenkinder erster, zweiter und sogar dritter Generation. Und sie alle suchen ihren Platz in unserer Gesellschaft, in der Welt, im Leben. Der Choreograph Graham Smith versucht an einem Theater diese unterschiedlichen Charaktere in seinem Tanzprojekt zu integrieren.
Wer sind diese Kinder und was treibt sie um? Fragen Sie gerne den Regisseur Jakob Reinhart persönlich â nach der Vorstellung stellt er sich einem FilmgesprĂ€ch.
NACHSCHLAGZUUNSEREMTODD-AO70MMFILMFESTIVAL SONNTAG | 20.NOVEMBER | 18.00UHR | 70MM | OVMITDT.UNTERTITELN
Sie haben noch nicht genug von den breiten Filmkopien in bestmöglich-analoger Projektion? LICORICE PIZZA ist der letzte Streich von Paul Thomas Anderson â bittersĂŒĂe Coming-Of-Age Romanze im Kontext der amerikanischen 70er Jahre.
Philip Seymour Hoffmans Sohn Cooper Hoffmann löst seinen verstorbenen Vater gebĂŒhrend im Anderson-Universum ab.
MITTWOCH | 30.NOVEMBER | 21.00UHR | GEORGISCHESOmU
Ein Dorf am georgischen Schwarzen Meer mit freundlichen Menschen, die glauben, sich zu kennen. Eines Tages wird Eliko erhĂ€ngt aufgefunden, und seine Enkelin Moe wird gerufen, die Beerdigung zu organisieren. Sie stöĂt auf ein Netz von LĂŒgen, doch das Stillschweigen wird gebrochen, und sie erfĂ€hrt die tragischen HintergrĂŒnde von Elikos verborgenem Liebesleben mit Amnon in den letzten 22 Jahren.
INKOOPERATIONMITDEMFILMBOARDKARLSRUHEE.V.
MITTWOCH | 21.DEZEMBER | 19.00UHR
Bei der 11. Ausgabe des Kurzfilmtags, der am kĂŒrzesten Tag des Jahres ĂŒberall in Deutschland stattfindet, wird der Kurzfilm in all seinen Facetten gefeiert.
Gezeigt werden Liebesdramen, Spionagethriller, Komödien und Trickfilme, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven unserem Leitthema annĂ€hern: Ein Feuer, das nicht auf sich aufmerksam machen kann. Geheimdokumente der Stasi, die verborgen in einem Tresor lagern. Drei sehr unterschiedliche Personen, die in einem Aufzug stecken bleiben. Oder eine Gruppe von Brautjungfern, die auf einer Frauentoilette ĂŒber die wichtigen Dinge des Lebens diskutieren.
Es ist Liebe auf den ersten Schreck, mit der Gomez und Morticia den Neuzugang der Addams willkommen heiĂen â Pubert, ihr knuddeliges, sĂŒĂes Baby mit Bart. Schrecklich komisch!
Imposante Natur, Verbundenheit zwischen Mensch und Tier, Gefahr durch Wilderer und JĂ€ger â wie schon bei âMia und der weiĂe Löweâ setzt Regisseur Gilles de Maistre auch jetzt wieder auf einen Mix aus Natur-, Abenteuer- und Tierfilm.
Der kleine Maulwurf erlebt und entdeckt sehr viel. Ob als Maler oder im Karneval â acht Episo den seiner schönsten Abenteuer als Kinofilm mit hohem Unterhaltungswert fĂŒr die ganze Familie.
Das Londoner WaisenmĂ€dchen Sophie kann nicht schlafen und sieht so mitten in der Nacht einen sieben Meter groĂen Riesen durch die StraĂen streifen. Der nimmt sie kurzerhand mit in seine Höhle im Riesenland. Sophies anfĂ€ngliche Angst ist unbegrĂŒndet.
Die BrĂŒder Löwe, KrĂŒmel und Jonathan, treffen sich nach ihrem Tod im Phantasieland Nangijala. Dort bewohnen sie mit ihren Freunden das friedliche Kirschtal. Doch es gibt auch noch das Dornrosental, das der Tyrann Tengil mit seinen Ungeheuern erobert hat.
Verfilmung des Kinderbuch-Klassikers von Otfried PreuĂler, um die kleine Hexe und ihren Raben Abraxas, die auch wie die groĂen Hexen in der Walpurgisnacht auf dem Blocksberg herumfliegen möchten.
Ein Pariser Taxifahrer steckt tief in Schulden, droht seinen FĂŒhrerschein zu verlieren, und seine Ehe droht zu zerbrechen. Doch dann steigt Madeleine in sein Taxi, eine elegante, resolute 92-jĂ€hrige Frau. Was wie eine normale Taxifahrt beginnt, wird zu einem tiefgrĂŒndigen Abenteuer, wie das Leben selbstâŠâ) eine ebenso weises wie beschwingtes Drama ĂŒber die groĂen und kleinen Geheimnisse des Lebens.
REGIE Christian Carion DARSTELLER Line Renaud, Alice Isaaz, Dany Boon
Es sind leise Begegnungen am Rande der Stadt, die abseits der GroĂstadtlichter die Schwere des Alltags fĂŒr einen Moment vergessen lassen. Nacht fĂŒr Nacht kehren die Unscheinbaren an die Orte ihrer Sehnsucht zurĂŒck. Drei Geschichten, ein gemeinsamer Wunsch: Ein Funken Liebe, ein Hauch von Zuneigung und das GefĂŒhl der Geborgenheit.
REGIE Thomas Stuber DARSTELLER Martina Gedeck, Nastassja Kinski, Charly HĂŒbner
Ein Professor fĂŒr Geschichte und Experte fĂŒr Adolf Hitler und seine Frau sind angesichts ihres bevorstehenden Todes etwas paranoid. Auf dem Schwarzmarkt besorgen sie sich die Droge Dylar, die unter Todesangst lebenden Menschen hilft. Doch damit fanhen die Probleme erst richtig an. Aberwitzige Verfilmung des Romans von Don DeLillo ĂŒber eine Familie im Ringen um Haftung im Leben.
REGIE Noah Baumbach DARSTELLER Adam Driver, Greta Gerwig
Mit dem ersten Teil seiner âAvatarâ-Saga hat James Cameron 3D-Filmgeschichte geschrieben. Jetzt kommt die lang ersehnte Fortsetzung, die mehr als ein Jahrzehnt nach den Ereignissen des ersten Films spielt und die spannende Geschichte der Familie Sully erzĂ€hlt.
Basierend auf dem weltberĂŒhmten Broadway-TheaterstĂŒck âCavemanâ erscheint zu Weihnachten dieses Jahres eine hochkarĂ€tig besetzte Filmversion des Mann-Frau-Klamauks. WĂ€hrend diese ihr Hauptaugenmerk zunĂ€chst noch auf angestaubten Mario-BarthHumor legt, wandelt sich das Moritz-Bleibtreu-Vehikel nach und nach zum Trojanischen Pferd, oder besser: zum Trojanischen Film.
REGIE Laura Lackmann DARSTELLER Moritz Bleibtreu, Laura Tonke, Wotan Wilke Möhring
REGIE James Cameron DARSTELLER Zoe Saldana, Sam Worthington, Sigourney Weaver