Programmheft Schauburg-Cinerama, Karlsruhe September 2025

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18. TODD-AO 70mm-Filmfestival

Donnerstag, 9.10.

14.30 SPLICE HERE: A PROJECTED ODYSSEY (digital / OV mit engl. Ut.)

17.00 DAS ZIGEUNERLAGER ZIEHT IN DEN HIMMEL (OmU)

19.30 WESTWÄRTS ZIEHT DER WIND

Freitag, 10.10.

12.00 THE BRUTALIST (OmU)

16.45 DIE SCHWARZE TULPE (OmU)

20.00 AMADEUS (OV)

Samstag, 11.10.

11.00 2OO1: A SPACE ODYSSEY (OV)

15.00 LAWRENCE OF ARABIA (OV)

20.30 ONE BATTLE AFTER ANOTHER (OV)

Sonntag, 12.10.

11.00 „TODD-AO“ VORTRAG „THE LEGACY OF TODD-AO“

12.00 THE SEARCHERS (OV)

15.00 VERTIGO (OV)

18.30 NORTH BY NORTHWEST (OV)

21.00 STIRB LANGSAM

OV = Originalversion | OmU = Original mit dt. Untertiteln www.70mm-festival.de

Neu im September

Liebe Gäste und Freunde der Schauburg, die letzten Tage unseres Open Airs am Schloss Gottesaue sind angebrochen – doch Grund zur Wehmut besteht nicht. Denn zum Zeitpunkt, an dem diese Zeilen entstehen, verheißt die Wettervorhersage noch sonnige Abende. Warum also nicht noch einmal die Gelegenheit ergreifen, bis zum 14. September einen Film unter freiem Himmel zu genießen?

Parallel dazu richtet sich der Blick bereits auf das kommende Highlight: In diesem Heft finden Sie das Programm des 18. TODD-AO 70mm Filmfestivals. Es ist uns eine besondere Freude, dabei ein echtes Ereignis ankündigen zu dürfen: Wir zeigen exklusiv eine 70mm-Kopie von Paul Thomas Andersons neuem Film One Battle After Another, mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle. Eine seltene Chance, Kino in seiner vollen Pracht und Bildgewalt zu erleben.

Wir laden Sie herzlich ein – zum letzten Mal unter Sternenhimmel und bald auch schon im Festivalglanz der 70mm Filme.

Mit cineastischen Grüßen IMPRESSUM

AUSGABE #184

HERAUSGEBER Schauburg Kino

Herbert Born, Marienstr. 16, 76137 Karlsruhe Tel: 0721 35 000 11 / Fax: 0721 38 00 47 born@schauburg.de www.schauburg.de

REDAKTION Herbert Born, Marcus

Starttermine sind unverbindlich.

Programmänderungen sind nicht beabsichtigt, aber manchmal unvermeidbar.

kostenlose Filmmagazin des

Filmtheaters

Paul Thomas Anderson

22 Bahnen

Tilda jongliert Studium, Job und die Sorge für ihre kleine Schwester und die alkoholkranke Mutter. Eine Promotion und der Bruder eines verstorbenen Freundes bringen Hoffnung, doch zu Hause droht alles zu zerbrechen.

Tildas (Luna Wedler) Tage sind streng durchgetaktet: studieren, an der Supermarktkasse sitzen, schwimmen, sich um ihre kleine Schwester Ida (Zoë Baier) kümmern – und an schlechten Tagen auch um ihre Mutter (Laura Tonke). Zu dritt wohnen sie im traurigsten Haus der Fröhlichstraße in einer Kleinstadt, die Tilda hasst. Ihre Freunde sind längst weg, leben in Amsterdam oder Berlin, nur Tilda ist geblieben. Denn irgendjemand muss für Ida da sein, Geld verdienen, die Verantwortung tragen. Nennenswerte Väter gibt es keine, die Mutter ist alkoholabhängig. Eines Tages aber geraten die Dinge in Bewegung: Tilda bekommt eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt, und es blitzt eine Zukunft auf, die Freiheit verspricht. Und Viktor (Jannis Niewöhner) taucht auf, der große Bruder von Ivan, den Tilda fünf Jahre zuvor verloren hat. Viktor, der – genau wie sie – immer 22 Bahnen schwimmt. Doch als Tilda schon beinahe glaubt, es könnte alles gut werden, gerät die Situation zu Hause vollends außer Kontrolle…

Mitreißend und mit ganz eigener Tonalität erzählt „22 Bahnen” von zwei Schwestern, die sich mit unerschütterlichem Glauben an die Schönheit des Lebens gegen beschissene Voraussetzungen wehren, um ihrem Leben eine andere Richtung zu geben. Ein Film über das Erwachsenwerden, die Liebe und bedingungslosen Zusammenhalt. Roman-Autorin Caroline Wahl: „Ich habe ‚22 Bahnen‘ in Zürich geschrieben, in einer Zeit großer Einsamkeit und Unwohlsein. Schreiben wurde mein Schutzraum, und Tilda, die coole Heldin, entstand in meinem Kopf. Beim Schreiben spürte ich den flirrenden Sommer, der das Schicksal der Schwestern prägt – dieses Gefühl fand ich auch im Film wieder. Besonders berührend ist der bedingungslose Zusammenhalt zwischen Tilda und Ida. Ich hoffe, Zuschauer nehmen daraus Hoffnung und Lebenslust mit, erkennen, dass es trotz allem schön sein kann, wenn wir Menschen haben, die wir lieben und die uns lieben.“

Regie MIA MAARIEL MEYER Darsteller LUNA WEDLER, ZOË BAIER, JANNIS NIEWÖHNER, LAURA TONKE

SONDERVORSTELLUNG

mit Regisseur Marcin Wierzchowski

07. September 18:00 Uhr

Das deutsche Volk

Nach dem Anschlag von Hanau kämpfen Angehörige um Aufklärung und ein zentrales Denkmal für die Opfer, während Politik und Stadt über Verantwortung, Versäumnisse und den Begriff „deutsches Volk“ streiten.

Im Herzen Hanaus steht auf dem Marktplatz das Denkmal für die Gebrüder Grimm, gestiftet „vom Deutschen Volk“. Seit dem 19. Februar 2020 ist es auch Gedenkort für die neun Opfer des rassistischen Anschlags: Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin. Der Regisseur Marcin Wierzchowski reiste kurz nach der Tat aus Frankfurt an und kehrte über Jahre zurück. Während die Öffentlichkeit sich anderen Themen zuwandte, begleitete er Angehörige, hörte zu und dokumentierte ihren Kampf um Aufklärung. Der Täter Tobias Rathjen nahm sich nach den Morden das Leben – ein Prozess blieb aus, Ermittlungen gegen Tote sind in Deutschland ausgeschlossen. Erst der Druck der Hinterbliebenen führte zu einem Untersuchungsausschuss, dessen über 700 Seiten starker Bericht Versäumnisse bei Polizei und Behörden festhielt: schwer erreichbare Notrufstelle, verschlossener Notausgang, verspätetes Eintreffen der Einsatzkräfte. In Hanau treffen Angehörige, Stadtvertreter und Politik immer wieder aufeinander, um über Aufklärung und ein Denkmal für die Opfer zu sprechen. Einige fordern einen Standort direkt neben dem Grimm-Denkmal – andere, darunter der Bürgermeister, lehnen diesen zentralen Platz ab. Dabei geht es um mehr als einen Standort: um die Frage, wer „das Deutsche Volk“ ist. Die Namen der Opfer mögen für manche ungewohnt klingen, doch sie sind ebenso Teil Deutschlands wie ein Claus Kaminsky, dessen eigener Name an Migration erinnert. programmkino.de / Michael Meyns

DOKUMENTARFILM 132 MINUTEN FSK 6 DEUTSCHLAND 2025

Regie MARCIN WIERZCHOWSKI Mit ANGEHÖRIGEN UND ÜBERLEBENDEN

Edgar Selge Aenne Schwarz Barbara Sukowa Lars Eidinger

Ein Film von EDGAR REITZ

„Heimat“-Meisterwerke

AB 18. SEPTEMBER

Chronik eines verschollenen Bildes

Honey Don't!

Stylisher Noir-Krimi voller Verführung, Lügen & Action. Ethan Coen & Tricia Cooke mixen klassische Detektivstory mit rauer Rockabilly-Atmosphäre und Wanda Jacksons Power-Sound. Spannung trifft auf starke Frauenpower!

Sie hat nur zwei Leidenschaften, und eine davon ist Gerechtigkeit! Der fragwürdige Tod eines jungen Mädchens aus Bakersfield erregt den Verdacht der Kleinstadtprivatdetektivin Honey O’Donahue (Margaret Qualley). Ihre Nachforschungen führen sie zu einer Reihe seltsamer Todesfälle, die in Zusammenhang mit einer mysteriösen Kirche stehen.

Die neueste Zusammenarbeit von Ethan Coen und Tricia Cooke, „Honey Don't!“, verbindet eine klassische Privatdetektivgeschichte mit einem Krimi voller Verführung, Lügen und stilisierter Action. Inspiriert von Noir-Legenden wie Dashiell Hammett und Raymond Chandler sowie der Härte lesbischer Pulp-Romane, entstand das Drehbuch über sechs Jahre hinweg – eine Herzensgeschichte, an die das Duo fest glaubte. Der Film spielt in der sonnenverwöhnten kalifornischen Stadt Bakersfield, die als perfekte Kulisse für die Handlung dient. Tricia Cooke schöpfte aus ihrer eigenen Erfahrung, dem Wunsch, dem Kleinstadtleben zu entfliehen. Von Anfang an stand der Titel „Honey Don’t!“ fest, basierend auf Carl Perkins’ Rockabilly-Klassiker, dessen Rechte sich Coen und Cooke frühzeitig sicherten. Besonders wichtig war ihnen die Version von Wanda Jackson, deren raue, feminine Energie perfekt zum Filmgeist und zur Protagonistin passt. Die Titelsequenz ist stark von John Hustons „Fat City“ inspiriert. Coen und Cooke analysierten die Eröffnungsszene intensiv, um Bild, Ton und Rhythmus zu vereinen und eine dichte Atmosphäre zu schaffen. Monate nach den Dreharbeiten kehrten sie sogar noch einmal nach Bakersfield zurück, um zusätzliche Aufnahmen zu machen, die die perfekte Stimmung für den Film einfangen sollten. Die Hauptrollen in der neuen Neo-NoirKomödie spielen Golden-Globe-Nominierte Margaret Qualley („Drive-Away Dolls“), Golden-Globe-Nominierte Aubrey Plaza („Emily the Criminal“), Comedian Charlie Day („Kill the Boss“) und Action-Star Chris Evans („The Return of the First Avenger“) als dubioser Sektenführer Reverend Drew Devlin.

KOMÖDIE, MYSTERY, THRILLER 90 MINUTEN FSK 16 USA, GB 2025

Regie ETHAN COEN Darsteller MARGARET QUALLEY, AUBREY PLAZA, CHRIS EVANS, CHARLIE DAY, BILLY EICHNER, KRISTEN CONNOLLY, TALIA RYDER, GABBY BEANS

SCHWARZE
„EINE

MAGISCHE FLUCHT AUS DEM EXIL IN DIE FREIHEIT“ THE HOLLYWOOD REPORTER

„EINE

HAUPTDARSTELLERIN ZUM VERLIEBEN“ BERLINER MORGENPOST

DENISE WEINBERG RODRIGO SANTORO ADANILO MIRIAM SOCARRÁS

EIN FILM VON GABRIEL MASCARO
ZUM TRAILER

Die Gesandte des Papstes

Der Film würdigt das Leben von Franziska Cabrini mit großer Hingabe und Respekt. Eine zeitlose Botschaft über Migration und Nächstenliebe mit Relevanz weit über seine historische Vorlage hinaus.

Franziska Xaviera Cabrini (Cristiana Dell’Anna), 1850 in der Lombardei geboren, gründete 1880 den Orden der Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen, der sich um bedürftige Waisenkinder kümmerte. Ihr Traum, in China zu missionieren, wurde vom Vatikan abgelehnt. Nach einem Gespräch mit Papst Leo XIII. (Giancarlo Giannini) schickte dieser sie nicht in den Osten, sondern nach New York, wo viele italienische Migranten unter harten Bedingungen lebten. Im berüchtigten Viertel Five Points eröffnete Cabrini Ende des 19. Jahrhunderts ihr erstes Waisenhaus. Als Italienerin stieß sie auf Widerstände des amerikanischen Establishments und irischer Migranten, die gesellschaftlich über den Italienern standen. Unterstützung erhielt sie vom irischen Erzbischof Corrigan (David Morse). Durch Hartnäckigkeit gelang es ihr, Waisenhäuser und ein Krankenhaus zu errichten – Basis eines Ordens, der bald in den gesamten USA und später weltweit, sogar in China, tätig war. Regisseur Alejandro Monteverde, der mit „Sound of Freedom“ einen Überraschungserfolg feierte, brachte auch „Die Gesandte des Papstes“ in den USA heraus – vertrieben vom religiös-konservativen Angel Studio. Ein großes Publikum blieb jedoch aus, wohl wegen der bedächtigen Erzählweise, die Cabrinis Leben als vorhersehbare Abfolge überwundener Hindernisse zeigt, und der allegorischen Lesart: Das Schicksal italienischer Migranten um 1900 spiegele das heutiger Mexikaner und Lateinamerikaner, die nun selbst Ablehnung durch assimilierte Einwanderer erfahren. Der Film betont christliche Nächstenliebe, zeigt aber auch deren Grenzen, selbst in religiös geprägten Regionen der USA. Eine wahre Erkenntnis – präsentiert in einem biografischen Drama. programmkino.de / Michael Meyns

BIOGRAFIE, DRAMA 142 MINUTEN FSK 12 USA 2024

Regie ALEJANDRO GÓMEZ MONTEVERDE Darsteller CRISTIANA DELL’ANNA, DAVID MORSE, ROMANA MAGGIORA VERGANO, FEDERICO IELAPI, PATCH DARRAGH, JOHN LITHGOW, VIRGINIA BOCELLI, ROLANDO VILLAZÓN, GIANCARLO GIANNINI

The Long Walk –Todesmarch

Eine Gruppe junger Männer setzt alles aufs Spiel, um die Chance auf nie endenden Ruhm und Glorie zu erhalten. Packendes, düsteres und zugleich hochemotionales Thriller-Highlight!

Ein Wettkampf, eine Gruppe junger Männer, ein Sieger – „The Long Walk“ erzählt die bedrohlich-utopische Geschichte einer Welt, in der ein tyrannischer Polizeistaat die Kontrolle übernommen hat und es nur eine Möglichkeit zum Aufstieg aus der Armut gibt: Den jährlich stattfindenden „Long Walk“. Der Gewinner erhält lebenslang alles, was er sich wünscht. Alle anderen bezahlen mit ihrem Leben. Ray Garraty, ein 16-jähriger Junge aus Maine, meldet sich freiwillig – aus Gründen, die er selbst kaum versteht. Während der endlosen Kilometer entwickelt sich eine fragile Kameradschaft zwischen den Teilnehmern, aber auch Rivalität, Angst und Wahnsinn. Der Weg wird zur psychologischen Tortur, bei der nicht nur die Beine, sondern auch die Seele versagen kann.

Der Cast besticht mit einigen der aktuell angesagtesten jungen Hollywood-Schauspieler wie u.a. Cooper Hoffman („Licorice Pizza“), Ben Wang („Karate Kid: Legends“), David Jonsson („Alien: Romulus“), Charlie Plummer („Moonfall“). Die weiteren Rollen sind u.a. mit Mark Hamill („Star Wars“-Franchise) und Judy Greer („Ant-Man and the Wasp“) ebenso hochkarätig besetzt. Hit-Regisseur Francis Lawrence, der mit der „Die Tribute von Panem“-Reihe bereits wegweisende dystopische Actionabenteuer inszenierte, verwandelt Stephen Kings Roman in ein atemberaubend fesselndes Kinoerlebnis. Der Roman, veröffentlicht unter dem Pseudonym Richard Bachman, war eines der frühesten Werke Kings und gilt als psychologisch tiefgründiger Kommentar zur Gewalt, zum Konformismus und zur Todesstrafe. Regie-Statement von Francis Lawrence: „Ich war fasziniert von der psychologischen Tiefe und der brutalen Einfachheit dieser Geschichte. Es ist kein typischer dystopischer Film mit Explosionen und Rebellion – es ist ein intimer, existenzieller Horror. Ich wollte, dass das Publikum jeden Schritt spürt, jede Entscheidung mitfühlt.“

HORROR, DYSTOPIE, THRILLER 108 MINUTEN FSK 16 USA 2025

Regie FRANCIS LAWRENCE Besetzung COOPER HOFFMAN, DAVID JONSSON, GARRETT WAREING, CHARLIE PLUMMER, BEN WANG, ROMAN GRIFFIN DAVIS, JORDAN GONZALEZ, JOSHUA ODJICK, JUDY GREER, MARK HAMILL

SONDERVORSTELLUNG mit Hauptdarsteller & Regisseur Janek Rieke 14.September 14:30 Uhr

Beule – zerlegt die Welt

Rasante Farce voller Chaos, Klamauk und Herz. Janek Rieke liefert als Regisseur, Autor und Hauptdarsteller perfektes Pointentiming, Julia Hartmann brilliert als Anja. 79 Minuten Lachgarantie fürs Kino!

„Arm, aber glücklich“ – so kann man Anja und Olli beschreiben, das Vorzeigepaar im Freundeskreis. Die Einnahmen aus ihrer Bootsreparaturwerkstatt reichen kaum zum Leben, das Hausdach ist marode, und Olli muss zusätzlich zur See fahren. Doch Anja will mehr: ein Kind. Olli wehrt sich, misstraut seiner Impulskontrolle – sein Spitzname „Beule“ kommt nicht von ungefähr, da er auf Seefahrten schon mal zur Sicherheit eingeschlossen wird. Anjas Überzeugungskraft siegt, und bald ist Nachwuchs unterwegs. Doch die Schwangerschaft macht aus der liebevollen Anja eine tyrannische Partnerin, die Olli nachts zum Eisholen schickt – was er bald gern tut, um die Tankstellenverkäuferin Mia wiederzusehen. Als bei Anja die Wehen einsetzen, will Mia genau dann ihre Beziehung zu Olli klären – und das Chaos nimmt seinen Lauf.

„Beule zerlegt die Welt“ ist wild, ungestüm und urkomisch. Janek Rieke, Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller, liefert eine perfekt getimte Filmkomödie ab. Das Pointentempo ist makellos, das Ensemble präzise wie eine Atomuhr. Neben Rieke glänzt Julia Hartmann als Anja mit einer Bandbreite von „sanft und niedlich“ bis „härter als Tyson“, inklusive feiner Zwischentöne. Der Film ist eine waschechte Farce – nichts für feingeistige Cineasten, aber ein Fest für alle, die sich auf Klamauk und absurde Situationen einlassen. Mit breitem Pinsel und voller Spielfreude inszeniert, sorgt er 79 Minuten lang für Lachsalven. Produziert ohne Fördermittel und mit kleinem Budget, beeindruckt „Beule zerlegt die Welt“ durch aufwändige, komödiengerechte Zerstörungsorgien, ein hochkarätiges Ensemble und die Handschrift eines Filmemachers, von dem man mehr sehen will. Fazit: Ab ins Kino und Ablachen! programmkino.de / Gaby Sikorski

KOMÖDIESPECIAL

SPECIAL SPECIAL ·79 MINUTEN FSK 12 DEUTSCHLAND 2022

Regie JANEK RIEKE Besetzung JANEK RIEKE, JULIA HARTMANN, MAX GIERMANN, NILAM FAROOQ, LEONARD BOES, DAVID BREDIN, THELMA BUABENG, ŞIIR ELOĞLU

Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes

Im frühen 18. Jahrhundert ringt Leibniz mit einer Malerin um das perfekte Porträt. Edgar Reitz inszeniert ein intensives Kammerspiel über Kunst, Philosophie und das Ringen um Wahrheit.

Deutschland, Anfang des 18. Jahrhunderts: Königin Charlotte von Preußen (Antonia Bill) bewundert den Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz (Edgar Selge) und wünscht sich ein Porträt, um ihm stets nahe zu sein. Ihre Mutter, Kurfürstin Sophie von Hannover (Barbara Sukowa), lädt den Hofmaler Delalandre (Lars Eidinger) ein, doch der selbstverliebte Künstler scheitert schnell an Leibniz’ Neigung, über Sinn und Unsinn des Porträts zu philosophieren, und verlässt wütend das Schloss. Anders ergeht es Aaltje van de Meer (Aenne Schwarz), einer jungen Frau, die sich oft als Mann ausgibt, um im Malerberuf Fuß zu fassen. Sie findet Anklang bei der Königsmutter und bei Leibniz, der ihre Idee, das Licht ins Bild zu integrieren, in tiefsinnigen Gesprächen erörtert.

Regie-Altmeister Edgar Reitz, bekannt für die „Heimat“Filme, plante lange ein Werk über Leibniz. Gemeinsam mit Gert Heidenreich entschied er sich, die Handlung auf wenige Tage und einen Ort zu beschränken. Aus finanziellen wie erzählerischen Gründen entstand so ein konzentriertes Kammerspiel, das durch präzise Szenen und dichte Dialoge Leibniz’ Denken erlebbar macht: seine philosophische Strenge, logischen Deduktionen, aber auch seine technischen Visionen – von einer Rechenmaschine bis zu U-Boot-Ideen. Wie Leonardo da Vinci war Leibniz Universalgelehrter, wenn auch nicht Erfinder des Butterkekses, der später seinen Namen trug. Der Film wirkt oft wie ein Theaterstück, das Atelier wird nur selten verlassen, das entstehende Porträt bleibt unsichtbar. Dennoch ist „Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes“ ganz Kino: getragen von Dialogen, vom Geist der Aufklärung durchleuchtet und selbstreflexiv in der Frage, wie nah ein Abbild seinem Vorbild kommen kann – ob auf Leinwand oder Kinoleinwand. Reitz zeigt, dass es dafür wenig mehr braucht als einen Raum, starke Schauspieler und einen klugen Regisseur. programmkino.de / Michael Meyns

DRAMA, HISTORIENFILM 104 MINUTEN FSK 6 DEUTSCHLAND 2025

Regie EDGAR REITZ, ANATOL SCHUSTER Darsteller EDGAR SELGE, AENNE SCHWARZ, LARS

EIDINGER, MICHAEL KRANZ, ANTONIA BILL, BARBARA SUKOWA

Hannah Arendt –Denken ist gefährlich

Der eindringliche Dokumentarfilm porträtiert eine der wichtigsten politischen Denkerinnen des 20. Jahrhunderts durch ihre eigenen Worte und seltenes Archivmaterial.

Nach langer Zeit widmet sich wieder ein Kinofilm der bedeutenden Philosophin Hannah Arendt – Aktivistin, Medienpersönlichkeit und furchtlose Denkerin „ohne Geländer". Durch Originalzitate aus Arendts Essays und Briefen, vorgetragen von Nina Hoss, sowie atmosphärischen Archivaufnahmen entsteht ein intimes Porträt einer Intellektuellen, deren Leben geprägt war von der Erfahrung des Hitlerfaschismus und der Unfassbarkeit des Holocaust. Der Film zeigt, wie Arendt als Jüdin und Widerstandskämpferin die Welt zu verstehen suchte – und warum ihre Gedanken über die Katastrophen des 20. Jahrhunderts direkt zu uns im Hier und Jetzt sprechen. Berühmt wurde Hannah Arendt mit ihrer Studie zur Entstehung totalitärer Herrschaft. Umstritten ist sie für ihre Diagnose der „Banalität des Bösen“. Bewundert wird ihr unermüdliches und furchtloses Eintreten für die Freiheit des Denkens und die offene Gesellschaft. Sie schrieb über die Katastrophen des 20. Jahrhunderts und scheint doch direkt zu uns im Hier und Jetzt zu sprechen. Aber auch die finstersten Zeiten können ihr den Stolz und den Humor nicht nehmen. Als Frau und als Jüdin, als Staatenlose und Widerstandskämpferin, als Fluchthelferin und als Intellektuelle arbeitet sie unermüdlich daran, die Welt, die sie liebt, zu verstehen. „Wir Flüchtlinge”, „Vita Activa”, „Eichmann in Jerusalem” – Arendts Bücher und Essays sind bis heute Bestseller, ihre Titel geflügelte Worte. In ihrem Denken blieb Arendt stets nah an den historischen Tatsachen – umso unheimlicher, dass man 50 Jahre nach ihrem Tod und im Angesicht der globalen autoritären Wende den Eindruck hat, dass sie über die unmittelbare Gegenwart spricht.

DOKUMENTATION 90 MINUTEN FSK 12 DEUTSCHLAND, USA 2025

Regie CHANA GAZIT, MAIA E. HARRIS Besetzung HANNAH ARENDT (STIMME), NINA HOSS

Kill the Jockey

Remo, einst Hoffnung des Rennsports, stürzt ab und flieht als Dolores in eine surreale Nacht. Luis Ortegas Film überzeugt mit intensiver Schauspielkunst, stylisher Retro-Ästhetik und einem spannenden Spiel mit Identität und Realität.

Remo, einst große Hoffnung des Pferderennsports, verliert zunehmend die Kontrolle – egal ob nüchtern oder berauscht. Nach einem Sturz bei einem wichtigen Rennen sind nicht nur seine schwangere Kollegin Abril, sondern auch sein Gangsterboss Sirena enttäuscht. Ein umgebauter Stall als Ausnüchterungszelle hilft wenig: Remo lässt sich erneut zu Doping und Eskapaden hinreißen, führt ein Rennen an, stürzt aber spektakulär und wird ins Krankenhaus eingeliefert. Ohne Erinnerung schleicht er sich im Pelzmantel seiner Bettnachbarin und mit Turban-artigem Kopfverband davon und taucht als Dolores in einer surrealen Buenos Aires-Nacht unter.

„Kill the Jockey“ folgt zwar einem bekannten Thrillerplot – ein Mann reitet sich in den Abgrund –, doch Regisseur Luis Ortega schafft daraus ein überraschendes, teils verstörendes Drama. Hauptdarsteller Nahuel Pérez Biscayart („Persischstunden“) überzeugt mit intensiver Darstellung: Remo, der sich selbst und anderen Schaden zufügt, wirkt wie ein stummer Filmheld, rätselhaft und faszinierend. Als Dolores schlüpft er in eine neue Identität, die das Publikum immer wieder fordert. Ortega inszeniert ein surreales Identitätsdrama voller kreativer Ideen, das Realität und Fantasie verschwimmen lässt. Buenos Aires, durch das Dolores wandert, könnte das Jenseits sein: Kein Spiegelbild, scheinbare Schwerelosigkeit auf der Waage. Eine klare Auflösung gibt es nicht – stattdessen einen stylishen Retro-Look, kreiert von Kameramann Timo Salminen (Aki Kaurismäki). In dieser Welt sind Jockeys wie Rockstars, Showdowns werden zu Choreografien. Vielleicht gelingt Dolores, was Remo nie schaffte: zu sich selbst zu finden. Trotz einiger Brüche wirkt der Film, als hätte Wes Anderson einen teuflischen Drogencocktail genommen und „Rivalen der Rennbahn“ neu erfunden. „Kill the Jockey“ ist ein wilder, origineller Film, der Außenseiter ins Rampenlicht stellt – ein Sieg für Remo Manfredini und alle, die an die Quoten der Underdogs glauben! programmkino.de / Gaby Sikorski

KRIMI, DRAMA, KOMÖDIE 96 MINUTEN FSK 12 ARG, MEX, ESP, DEN, USA 2025

Regie LUIS ORTEGA Darsteller NAHUEL PÉREZ BISCAYART, ÚRSULA CORBERÓ, DANIEL GIMÉNEZ CACHO, MARIANA DI GIROLAMO, DANIEL FANEGO, ROLY SERRANO

TODD-AO 18.

70mm-Filmfestival

Schauburg – Cinerama

Karlsruhe

9. - 12.10.2025

Donnerstag, 9. Oktober

14:30 Uhr

SPLICE HERE: A PROJECTED ODYSSEY

17:00 Uhr

OT: Splice Here: A Projected Odyssey / AUS 2022 / Aufgenommen digital / Präsentiert als DCP (1:1.85) / 5.1 PCM Ton / Englische Originalfassung / 118 Minuten / Welturaufführung: 19.08.2022 / Deutsche Erstaufführung: ? / Produktion: Joanne Donahoe-Beckwith, Rob Murphy, Glenn Rigberg, Michael Geoffrey Smith, Roslyn Walker / Regie: Rob Murphy / Buch: Rob Murphy / Kamera: Joanne Donahoe-Beckwith / Musik: Brett Aplin, Burkhard von Dallwitz; Schnitt: Rob Murphy

Eine Liebeserklärung an das Zelluliod in Form einer „Cine-ramischen“ Achterbahnfahrt durch Aufstieg, Fall und Wiedergeburt des projizierten Films.

19:30 Uhr WESTWÄRTS ZIEHT DER WIND

Originaltitel: Paint Your Wagon! / USA 1969 / Aufgenommen in Panavision® Anamorphic (1:2.35) (35mm Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal Stereo Magnetton / Deutsche Fassung / 137 Minuten (Original: 164 Minuten) / Erstaufführungskopie von 1970 / Roadshow-Präsentation mit Pause / Welturaufführung: 15.10.1969 / Deutsche Erstaufführung: 10.03.1970 / Produktion: Alan Jay Lerner / Regie: Joshua Logan / Buch: Alan Jay Lerner, Paddy Chayefsky / Vorlage: Frederick Loewe, Alan Jay Lerner (gleichnamiges Musical) / Kamera: William A. Fraker / Musik: Frederick Loewe, André Previn / Schnitt: Robert C. Jones / Darsteller: Lee Marvin (Ben Rumson), Clint Eastwood (Pardner), Jean Seberg (Elizabeth), Harve Presnell (Rotten Luck Willie), Ray Walston (Mad Jack Duncan), Alan Dexter (Parson), Terry Jenkins (Joe Mooney), Alan Baxter (Mr. Fenty), Robert Easton (Atwell), Sue Casey (Sarah Woodling), Edward Little Sky (Indianer), Roy Jenson (Hennesssey)

In einer nur von Männern bevölkerten kalifornischen Goldgräberstadt führen ein alter Haudegen, sein jugendlicher Partner und eine junge Frau einen fidelen Haushalt zu dritt, bis der Ältere vor der sich allmählich ausbreitenden Zivilisation das Weite sucht. Ein Western-Musical, das mit viel Aufwand an Kulissen und Statisten das Leben in dem Goldgräbernest stimmungsvoll beschreibt. Die nicht durchweg flüssige, aber durch komische Einlagen unterhaltsam aufgelockerte Verfilmung eines Erfolgsmusicals bietet Show-Unterhaltung von annehmbarer Qualität. (Quelle: Film-Dienst).

Alternativtitel: Wenn die Zigeuner ziehen / OT: Tabor Uchodit W Nebo / SU 1976 / Aufgenommen in SovScope 70® (70mm Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal Stereo Magnetton / Russische Originalfassung mit deutschen Untertiteln / 100 Minuten / Erstaufführungskopie von 1976 / Welturaufführung: 05.04.1976 / Deutsche Erstaufführung: 28.10.1977 / Regie: Emil Lotjanu / Buch: Emil Lotjanu / Buchvorlage: Maxim Gorki (Erzählung „Makar Tschudra“) / Kamera: Sergej Wronski / Musik: Jewgeni Doga / Schnitt: Nadeshda Wasilewa / Darsteller: Swetlana Toma (Rada), Grigori Grigoriu (Sobar), Boris Mulajew (Makar Tschudra), Sergej Finiti (Balbaja), Jelena Sadowskaja (Julischka)

Eine dramatisch endende Liebesgeschichte unter wandernden Zigeunern, deren Lebensart und -anschauungen nostalgisch-folkloristisch geschildert werden. Die Qualitäten des Films - gute Typenzeichnung und malerische Landschaftsaufnahmen - werden gemindert von musikalisch verstärkten, überinszenierten Schaueffekten (Quelle: Film-Dienst).

Freitag, 10. Oktober

12:00 Uhr

DER BRUTALIST

OT: The Brutalist / GB 2024 / Aufgenommen in VistaVision® (35mm 8-Perf Negativfilm), Super 16 (16mm Negativfiilm), Super 35 (35mm 3-Perf Negativfilm), TechniScope® (35mm 2-Perf Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:1.66) / 6-Kanal Datasat® Digitalton (5.1 Layout) / Englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln / 216 Minuten / Erstkopierung von 2024 / Welturaufführung: 01.09.2024 / Deutsche Erstaufführung:

30.01.2025 / Produktion: Andrew Lauren, Brian Young, D.J. Gugenheim, Trevor Matthews, Nick Gordon, Klaudia Smieja-Rostworowska / Regie: Brady Corbet / Buch: Brady Corbet, Mona Fastvold / Kamera: Lol Crawley / Musik: Daniel Blumberg / Schnitt: Dávid Jancsó / Darsteller: Adrien Brody (László Tóth), Guy Pearce (Harrison Lee Van Buren Sr.), Felicity Jones (Erzsébet Tóth), Joe Alwyn (Harry Lee Van Buren), Raffey Cassidy (Zsófia), Stacy Martin (Maggie Lee Van Buren), Isaach de Bankolé (Gordon), Alessandro Nivola (Attila), Emma Laird (Audrey), Jonathan Hyde (Leslie Woodrow), Salvatore Sansone (Orazio), Peter Polycarpou (Michael Hoffman), Jaymes Butler (Bar Manager), Ariane Labed (ältere Zsófia), Michael Epp (Jim Simpson)

1947 emigriert ein ungarisch-jüdischer Architekt, der mit seiner Frau den Holocaust überlebt hat, in die USA. Dort findet er in einem Millionär einen mächtigen Gönner, der ihn mit der Planung eines gigantischen Bauprojekts beauftragt. Die Zusammenarbeit entpuppt sich jedoch als doppelbödige Angelegenheit. Auch die Traumata der Vergangenheit lassen sich nicht mehr abschütteln, als seine Frau wieder mit ihm vereint ist. Ein im VistaVision-Format gedrehtes Filmepos um einen Mann, der dem Faschismus entkommt, in den USA aber auf einen Herrenmenschen großkapitalistischer Prägung trifft. Mit packenden Figuren und suggestiven Raumfantasien werden Seelenlandschaften einer Moderne entworfen, die energisch der Zukunft entgegenstrebt, während sich das Vergangene gleichzeitig als hartnäckiger Subtext in sie einschreibt. (Quelle: Film-Dienst).

Auszeichnungen:

Oscar 2025 Bester Hauptdarsteller, Adrien Brody

Oscar 2025 Beste Kamera, Lol Crawley Oscar 2025 Beste Filmmusik, Daniel Blumberg

16:45 Uhr

DIE SCHWARZE TULPE

Originaltitel: La Tulipe Noire / F/I/E 1964 / Aufgenommen in Superpanorama 70® (65mm Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal Stereo Magnetton / Französische Originalfassung mit deutschen Untertiteln / 115 Minuten / Erstaufführungskopie von 1964 / Welturaufführung: 28.02.1964 / Deutsche Erstaufführung: 06.03.1964 / Produktion: Georges Cheyko / Regie: Christian-Jaque / Buch: Christian-Jaque, Paul Andréota, Henri Jeanson / Vorlage: Alexandre Dumas d.Ä. (Roman) / Kamera: Henri Decaë / Musik: Gérard Calvi / Schnitt: Jacques Desagneaux / Darsteller: Alain Delon (Julien/Guillaume de Saint Prex), Virna Lisi (Caroline), Dawn Addams (Marquise Cathérine de Vigogne), Akim Tamiroff (Marquis de Vigogne), Francis Blanche (Plantin), Adolfo Marsillach (Baron La Mouche), Laura Valenzuela (Lisette), Georges Rigaud (Polizeichef), José Jaspe (Brignon), Robert Manuel (Prinz Alexandre de Grasillach de Morvan Lobo), Lucien Callamand (Frontin)

Die tollkühnen Taten adliger Zwillingsbrüder (Alain Delon in einer Doppelrolle), die am Vorabend der Französischen Revolution aus verschiedenen Gründen gegen die aristokratischen Unterdrücker kämpfen. Mit leichter Hand und voller Ironie nach Motiven von Dumas in Szene gesetztes Mantel-und-Degen-Abenteuer. (Quelle: Film-Dienst).

20:00 Uhr

AMADEUS

OT: Amadeus / USA 1984 / Aufgenommen in Panavision® Anamorphic (1:2.39) (35mm Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal Dolby® (A) Stereo Magnetton / Englische Originalfassung / 115 Minuten / Erstaufführungskopie von 1984 / Welturaufführung: 06.09.1984 / Deutsche Erstaufführung: 26.10.1984 / Produktion: Saul Zaentz / Regie: Milos Forman / Buch: Peter Shaffer, Zdenek Mahler / Vorlage: Peter Shaffer (Bühnenstück) / Kamera: Miroslav Ondrícek / Musik: Wolfgang Amadeus Mozart, Antonio Salieri, Giovanni Battista Pergolesi / Schnitt: Nena Danevic, Michael Chandler / Darsteller: Tom Hulce (Wolfgang Amadeus Mozart), F. Murray Abraham (Antonio Salieri), Elizabeth Berridge (Constanze Mozart), Simon Callow (Emmanuel Schikaneder), Roy Dotrice (Leopold Mozart), Christine Ebersole (Katerina Cavalieri), Jeffrey Jones (Joseph II.), Charles Kay (Orsini-Rosenberg), Kenny Baker (Parodie-Commendatore), Barbara Bryne (Frau Weber), Roderick Cook (Graf Von Strack), Douglas Seale (Graf Arco), Cynthia Nixon (Lorl), Vincent Schiavelli (Salieris Diener)

Die letzten zehn Lebensjahre von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), in einer fiktiven Lebensbeichte erzählt von seinem Rivalen, dem Hofkomponisten Antonio Salieri. Mozart, von Regisseur Forman zugleich menschlich entmystifiziert und als Genie erneut verklärt, wird zum populären Helden eines aufwendig inszenierten Musik- und Künstlerfilms, der mit effektvollen Kinomitteln die Figur des Komponisten dem heutigen Publikum nahebringen will. Das Thema des zugrundeliegenden Theaterstücks - der Konflikt zwischen Genie und Mittelmaß, zwischen Schein und Realität von Kunstrezeption und Kunstproduktion - findet zwar Eingang in die Handlung, wird aber immer wieder von virtuos gestaltetem Entertainment überlagert. (Quelle: Film-Dienst).

Auszeichnungen:

Oscar 1985 Bester Film, Saul Zaentz

Oscar 1985 Beste Regie, Milos Forman

Oscar 1985 Bester Hauptdarsteller, F. Murray Abraham

Oscar 1985 Bestes Drehbuch nach einer literarischen Vorlage, Peter Shaffer

Oscar 1985 Beste Kostüme, Theodor Pistek

Oscar 1985 Bester Ton, Chris Newman, Mark Berger, Tom Scott, Todd Boekelheide

Oscar 1985 Beste Ausstattung, Karel Cerny, Patrizia von Brandenstein

Oscar 1985 Bestes Make-up, Dick Smith, Paul LeBlanc

DER BRUTALIST
AMADEUS
DIE SCHWARZE TULPE

Samstag, 11. Oktober

11:00 Uhr

2001 - ODYSSEE IM WELTRAUM

OT: 2001: A Space Odyssey / GB 1965-68 / Aufgenommen in Super Panavision® 70 (65mm Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal Datasat® Digitalton (Todd-AO Layout mit 5 Frontkanälen) / Roadshow-Präsentation mit Pause / Englische Originalfassung / 149 Minuten / Neue Kopie von 2018 („Nolan“-Fassung) / Welturaufführung: 02.04.1968 / Deutsche Erstaufführung: 11.09.1968 / Produktion: Stanley Kubrick / Regie: Stanley Kubrick / Buch: Stanley Kubrick, Arthur C. Clarke / Vorlage: Arthur C. Clarke (Kurzgeschichte) / Kamera: Geoffrey Unsworth, John Alcott / Musik: Aram Khatschaturian, Richard Strauss, Johann Strauß, György Ligeti / Schnitt: Ray Lovejoy / Darsteller: Keir Dullea (David Bowman), Gary Lockwood (Frank Poole), William Sylvester (Dr. Heywood Floyd), Leonard Rossiter (Smyslov), Daniel Richter (Mondbeobachter), Robert Beatty (Halvorsen), Frank Miller (Chef der Expedition), Ed Bishop Aries-1B-Mond-ShuttleKapitän), Margaret Tyzack (Elena), Sean Sullivan (Dr. Bill Michaels), Alan Gifford (Pooles Vater), Ann Gillis (Pooles Mutter)

Ein geheimnisvoller schwarzer Monolith, der offenbar von Außerirdischen stammt, beeinflusst in grauer Vorzeit die Entstehung von Intelligenz und den „Aufbruch der Menschheit“, wird Jahrtausende später von Wissenschaftlern auf dem Mond entdeckt und lockt ein Forschungsraumschiff in Richtung Jupiter. Die Mission endet nach dem Versagen des Bordcomputers mit einer Katastrophe; der einzig überlebende Astronaut begegnet der außerirdischen Macht und erfährt eine kosmische Wiedergeburt. Kubricks fantastisches Kinoabenteuer vereint technische Utopie und kulturphilosophische Spekulation zu einer Weltraumoper von überwältigendem Ausmaß. Der kühne gedankliche Entwurf des Films (eine Entwicklungsgeschichte der Menschheit voller Skepsis und bitterer Ironie) wird mit nicht minder kühnen optischen Effekten und einer revolutionären Tricktechnik realisiert, die das Genre des Science-Fiction-Films in den folgenden Jahren entscheidend prägten. Quelle: Film-Dienst).

Auszeichnungen:

Oscar 1969 Beste Spezialeffekte, Stanley Kubrick

15:00 Uhr

LAWRENCE VON ARABIEN

OT: Lawrence of Arabia / GB 1962 / Aufgenommen in Super Panavision® (65mm Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal Datasat®-Digitalton (5.1 Layout) / Englische Originalfassung / 227 Minuten / Restaurierte Filmkopie / Roadshow-Präsentation mit Pause / Welturaufführung: 10.12.1962 / Neufassung: 08.02.1989 / Deutsche Erstaufführung: 15.03.1963 / Neufassung: 02.10.1990 / Produktion: Sam Spiegel / Regie: David Lean / Buch: Robert Bolt, Michael Wilson / Buchvorlage: Thomas Edward Lawrence (Bericht) / Kamera: Freddie Young / Musik: Maurice Jarre / Schnitt: Anne V. Coates / Darsteller: Peter O‘Toole (T.E. Lawrence), Alec Guinness (Prinz Feisal), Anthony Quinn (Auda Abu Tayi), Jack Hawkins (General Allenby), José Ferrer (türkischer Bey), Anthony Quayle (Col. Harry Brighton), Claude Rains (Mr. Dryden), Arthur Kennedy (Jackson Bentley), Omar Sharif (Sherif Ali Ibn El Kharisch)

In epischer Breite wird die Geschichte des englischen Offiziers T.E. Lawrence erzählt, der während des Ersten Weltkrieges den arabischen Aufstand gegen die türkischen Besatzer anzettelte und anführte. Der von großartigen Darsteller getragene Film, dessen visuelle Bildkraft der Wüstenszenen überwältigt, legt weniger Wert auf breit ausgespielte Kampfhandlungen, sondern macht die entbehrungsreichen Wüstenritte, die Einsamkeit und die ungeheure Kraftanstrengung augenfällig. Der Film kam 1990 erneut in die Kinos, diesmal in der von Richard A. Harris rekonstruierten und von David Lean autorisierten Fassung. Erst in dieser 30 Minuten längeren Version wird die charismatische, aber gebrochene Führerpersönlichkeit T.E. Lawrence‘ erfahrbar, der mal in die Rolle des Erlösers, mal in die des blindwütigen Rächers schlüpft, unter seiner homosexuellen Neigung leidet, masochistische Anwandlungen hat und aus seiner Eitelkeit keinen Hehl macht. Der faszinierende Film ist kein Geschichtsbild, vielmehr eine höchst subjektive Zusammenfassung der historischen Ereignisse. (Quelle: Film-Dienst).

Ausgezeichnungen

Oscar 1963 Bester Film, Sam Spiegel

Oscar 1963 Beste Regie, David Lean

Oscar 1963 Beste Originalmusik, Maurice Jarre

Oscar 1963 Beste Kamera: Farbe, Freddie Young

Oscar 1963 Bester Ton, John Cox

Oscar 1963 Bester Schnitt, Anne V. Coates

Oscar 1963 Beste Ausstattung: Farbe, Dario Simoni, John Box, John Stoll

20:30 Uhr

ONE BATTLE AFTER ANOTHER

OT: One Battle After Another / USA 2025 / Aufgenommen in VistaVision® (35mm 8-Perf Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:1.85) / 6-Kanal Datasat® Digitalton (5.1 Layout) / Englische Originalfassung / 170 Minuten / Erstkopierung von 2025 / Welturaufführung: 24.09.2025 / Deutsche Erstaufführung: 25.09.2025 / Produktion: Paul Thomas Anderson, Sara Murphy, Adam Somner / Regie: Paul Thomas Anderson / Buch: Paul Thomas Anderson / Vorlage: Thomas Pynchon (Roman „Vineland“) / Kamera: Michael Bauman / Musik: Jonny Greenwood / Schnitt: Andy Jurgensen / Darsteller: Leonardo DiCaprio (Bob Ferguson), Sean Penn, Benicio Del Toro, Regina Hall (Deandra), Teyana Taylor, Chase Infiniti, Alana Haim, Shayna McHayle, Wood Harris, Tony Goldwyn

„One Battle After Another“ ist das mit Spannung erwartete neue Werk des gefeierten Filmemachers Paul Thomas Anderson. Er fungiert als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent – ein echter Allrounder. Der Film startet am 25. September 2025 in den Kinos der USA und erlebt bei unserem Festival seine 70mm Premiere für Karlsruhe.

Im Zentrum steht Leonardo DiCaprio als Bob Ferguson, ein ehemaliger Revolutionär. Gemeinsam mit anderen Ex-Revoluzzern macht er sich auf, eine Tochter zu retten, die von einem skrupellosen Colonel entführt wurde – gespielt von Sean Penn. Der charismatische Benicio del Toro unterstützt sie dabei in seiner Rolle als Sensei Sergio.

Der Film ist inspiriert – wenn auch nicht direkt adaptiert – von Thomas Pynchons Roman Vineland und setzt auf stilistische Elemente wie eine Mischung aus Action, politischer Spannung und schwarzem Humor.

2001 - ODYSSEE IM WELTRAUM
LAWRENCE VON ARABIEN

Sonntag, 12. Oktober

11:00 Uhr

Vortrag: „Das

von Todd-AO“

Vermächtnis

Von Thomas Hauerslev (50 Min.)

Zum 70. Jahrestag der Premiere von Todd-AO präsentieren wir „Das Vermächtnis von Todd-AO“.

Der Vortrag beleuchtet den historischen Kontext des Todd-AO-Festivals. Wir fassen den Entwicklungsprozess zusammen und fragen uns, wie das Todd-AO-System die Großformatfilmvorführung in den letzten sieben Jahrzehnten beeinflusst hat. Der Vortrag enthält ein paar historische Videoclips von Walter Siegmund, in denen er erklärt, welche Entscheidungen seinerzeit vor 70 Jahren getroffen werden mussten, um in Rekordzeit ein neues Filmverfahren zu entwickeln.

Den Vortrag hält Thomas Hauerslev, Ko-Programmer des Todd-AO 70mm Festivals und Herausgeber der Webseite in70mm.com. (Vortrag in englischer Sprache)

12:00 Uhr

DER SCHWARZE FALKE

OT: The Searchers / USA 1956 / Aufgenommen in VistaVision® (35mm 8-Perf Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:1.85) / Datasat® Digitalton (Mono) / Englische Originalfassung / 119 Minuten / Erstkopierung von 2024 / Welturaufführung: 16.05.1956 / Deutsche Erstaufführung: 05.10.1956 / Produktion: Merian C. Cooper, Patrick Ford / Regie: Johjn Ford / Buch: Frank S. Nugent / Vorlage: Alan Le May / Kamera: Winton C. Hoch / Musik: Max Steiner / Schnitt: Jack Murray / Darsteller: John Wayne (Ethan Edwards), Jeffrey Hunter (Martin Pawley), Vera Miles (Laurie Jorgensen), Ward Bond (Capt. Rev. Samuel Clayton), Natalie Wood (Debbie Edwards), John Qualen (Lars Jorgensen), Olive Carey (Mrs. Jorgensen), Henry Brandon (Chief Scar), Ken Curtis (Charlie McCorry), Harry Carey jr. (Brad Jorgensen), Hank Worden (Mose Harper), Ruth Clifford, Mae Marsh, Dan Borzage (Akkordeonspieler), Patrick Wayne (Lt. Greenhill), Pippa Scott (Lucy Edwards)

Epischer Western um einen spröden, einsamen Westerner, der ein „Outlaw-Dasein“ führt. Der Besuch bei der Familie seines Bruders ist ein Abschied für immer: kurz darauf ist die Ranch niedergebrannt. Er findet den Bruder und die im geheimen geliebte Schwägerin grausam verstümmelt vor und macht sich auf die lange Suche nach der Nichte, die der Comanchen-Stamm des „Schwarzen Falken“ entführt hat. Die fünfjährige Suche entwickelt sich zu einer Reise in die Seelenlandschaft einer der vielschichtigsten Figuren der Western-Geschichte. Hinter der Oberfläche des starrköpfigen Einzelgängers werden Sensibilität und Verzweiflung sichtbar. Von seiner Reise, die glücklich endet, kommt er geläutert zurück und macht sich (in der berühmt gewordenen letzten Einstellung) erneut auf die Suche: nach Liebe und Sinn. Ein Meisterwerk des Genres, bis ins Detail stimmig und vorzüglich komponiert. (Quelle: Film-Dienst).

15:00 Uhr

VERTIGO – AUS DEM REICH DER TOTEN

OT: Vertigo / USA 1958 / Aufgenommen in VistaVision® (35mm 8-Perf Negativfilm) / Restaurierte Fassung produziert in Super VistaVision® / Präsentiert in 70mm (1:1.85) / 6-Kanal Datasat® Digitalton (5.1 Layout) / Englische Originalfassung / 128 Minuten / Erstaufführungskopie der restaurierten Fassung von 1997 / Amerikanische Erstaufführung: 09.05.1958 (Restaurierte Fassung: 04.10.1996) / Deutsche Erstaufführung: 03.02.1959 (Restaurierte Fassung: 27.02.1997) / Produktion: Alfred Hitchcock / Regie: Alfred Hitchcock / Buch: Alec Coppel, Samuel Taylor / Buchvorlage: Pierre Boileau, Thomas Narcejac (Roman „D‘Entre Les Morts“) / Kamera: Robert Burks / Musik: Bernard Herrmann / Schnitt: George Tomasini / Darsteller: James Stewart (John „Scottie“ Ferguson), Kim Novak („Madeleine Elster“/Judy B.), Tom Helmore (Gavin Elster), Barbara Bel Geddes (Midge Wood), Konstantin Shayne (Pop Liebl) Ein wegen Höhenangst aus dem Polizeidienst ausgeschiedener Detektiv verliebt sich in die neurotische Frau eines Schulfreundes, die er überwachen soll. Als sie sich von einem Kirchturm stürzt, fühlt er sich an ihrem Tode schuldig. Später begegnet er einer Doppelgängerin der Toten und muß schließlich feststellen, daß er einem Täuschungsmanöver zum Opfer gefallen ist. Hinter der perfekten, herausragend gespielten Kriminalgeschichte offenbart sich ein brillantes psychologisches Seelendrama, in dem es um Liebe geht, aber auch darum, wie Liebe durch die Obsessionen der Fantasie verhindert wird: ein Mann liebt seine Vorstellung einer Frau und versucht, sie danach zu gestalten. In der außergewöhnlichen Spannungsdramaturgie werden die Schichten und Widersprüche des inneren Seelenlebens der Hauptfigur subtil aufgedeckt. (Quelle: Film-Dienst).

18:30 Uhr DER UNSICHTBARE DRITTE

OT: North By Northwest / USA 1959 / Aufgenommen in VistaVision® (35mm 8-Perf Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:1.85) / 6-Kanal Datasat® Digitalton (5.1 Layout) / Englische Originalfassung / 136 Minuten / Erstkopierung von 2024 / Welturaufführung: 01.07.1959 / Deutsche Erstaufführung: 18.12.1959 / Produktion: Alfred Hitchcock, Herbert Coleman / Regie: Alfred Hitchcock / Buch: Ernest Lehman / Kamera: Robert Burks / Musik: Bernard Herrmann / Schnitt: George Tomasini / Darsteller: Cary Grant (Roger O. Thornhill), Eva Marie Saint (Eve Kendall), James Mason (Philip Vandamm), Jessie Royce Landis (Clara Thornhill), Leo G. Carroll (der Professor), Martin Landau (Leonard), Josephine Hutchinson (Mrs. Townsend), Edward Platt (Larrabee), Philip Ober (Lester Townsend), Edward Binns (Captain Junket)

Ein harmloser New Yorker Werbefachmann wird irrtümlich für einen Spion gehalten, der in Wirklichkeit nur als von der CIA erfundenes Phantom existiert. Der Geheimdienst benutzt seine Ahnungslosigkeit, um die Gegenseite auf eine falsche Spur zu locken. Eine Verfolgungsjagd quer durch den nordamerikanischen Kontinent beginnt, während er unfreiwillig zum Helden wird, einen Gentleman-Agenten zur Strecke bringt und die Frau fürs Leben findet. Ein brillantes Kinostück mit großartig inszenierten Spannungsszenen, verblüffenden Kehrtwendungen und spielerischen Überraschungen. Hitchcock vereint auf virtuose, zugleich höchst unterhaltsame Weise alle Qualitäten des Thrillers, des Abenteuerkinos und der Kriminalkomödie und bietet ganz nebenbei eine doppelbödig-ironische Anthologie US-amerikanischer Landschaften, Mythen und Denkmäler. (Quelle: Film-Dienst).

21:00 Uhr STIRB LANGSAM

OT: Die Hard / USA 1988 / Aufgenommen in Panavision® Anamorphic (1:2.39) (35mm Negativfilm) und Super Panavision® 70 (1:2.20) (65mm Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal Dolby® (A) Stereo Magnetton / Deutsche Fassung / 132 Minuten / Erstaufführungskopie von 1988 / Welturaufführung: 15.07.1988 / Deutsche Erstaufführung: 10.11.1988 / Produktion: Lawrence Gordon, Joel Silver / Regie: John McTiernan / Buch: Jeb Stuart, Steven E. de Souza / Vorlage: Roderick Thorp (Roman) / Kamera: Jan de Bont / Musik: Michael Kamen / Schnitt: Frank J. Urioste, John F. Link / Darsteller: Bruce Willis (John McClane), Alan Rickman (Hans Gruber), Bonnie Bedelia (Holly Genaro McClane), Alexander Godunow (Karl), Reginald Veljohnson (Sgt. Al Powell), Paul Gleason (Dwayne T. Robinson), De‘voreaux White (Argyle)

Eine Gangsterbande besetzt am Weihnachtsabend das 30. Stockwerk eines Bürohochhauses, nimmt die Gäste einer Party als Geiseln und versucht, 640 Millionen Dollar in Wertpapieren aus dem Safe eines japanischen Konzerns zu erbeuten. Ein zufällig anwesender Polizist durchkreuzt in einem aussichtslos erscheinenden Kampf gegen die Gangster und gegen die Tücken der HochhausElektronik den ausgefeilten Plan. Unter Einsatz aller erdenklichen technischen Raffinessen auf Hochspannung getrimmter harter Action-Film, der in der zweiten Hälfte zunehmend an Ironie gewinnt. Seine Rasanz und Dramatik erreicht er erst in der 70mm-Fassung und einem dementsprechend eingerichteten Kino. (Quelle: Film-Dienst).

VERTIGO – AUS DEM REICH DER TOTEN

Alles über Kunst Architektur

So. 07.09.25 PARASITE (2019; schwarz/weiß Fassung)

Junge Kunsthalle: Do 11.09. | Isabel Dotzauer & Julia Ditsch

So. 14.09.25 DIE VERACHTUNG (1963)

Junge Kunsthalle: Do 18.09. | Sara Feilen

So. 21.09.25 TATIS HERRLICHE ZEITEN (1967)

FILM Sonntag 15:00 Uhr in der Schauburg FÜHRUNG Donnerstag 16:30 Uhr an Orten der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe

In Zusammenarbeit mit Eine Filmreihe der Schauburg mit der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe

Orangerie: Do. 25.09. | PD Dr. Kirsten Claudia Voigt

So. 28.09.25 ARCHITEKTUR DER UNENDLICHKEIT (2018)

Orangerie: Do. 02.10. | Silvia Stetter-Kalbus

So. 05.10.25 E.1027 – EILEEN GRAY UND DAS HAUS AM MEER (2024)

ZKM: Do. 09.10. | Mara-Lisa Kinne

So. 12.10.25 INTOLERANCE (1916)

Bibliothek: Do. 16.10. | Dr. Dorit Schäfer

So. 19.10.25 BUILDING THE GHERKIN –NORMAN FOSTER BAUT IN LONDON (2005)

ZKM: Do. 23.10. | Dr. Leonie Beiersdorf

So. 26.10.25 RENZO PIANO –ARCHITEKT DES LICHTS (2018)

ZKM: Do. 30.10. | Maike Hohn

Miroirs No. 3

Nach einem tödlichen Unfall taucht Laura in das Leben einer fremden Familie ein. Vertraute Motive werden zu einem spannenden, atmosphärischen Drama voller Geheimnisse und Identitätsfragen verwebt.

Es sollte ein entspannter Ausflug nach Brandenburg werden, doch nach einem Unfall mit dem Cabrio stirbt Lauras Freund. Laura (Paula Beer) selbst bleibt unverletzt und wird von Betty (Barbara Auer), der Frau des Hausbesitzers, betreut. Sie übernachtet dort, trägt Kleidung von Betty, die erstaunlich gut passt. Als Bettys Mann Richard (Matthias Brandt) und ihr Sohn Max (Enno Trebs) zum Essen kommen, herrscht eine angespannte Stimmung. Sie betreiben eine Autowerkstatt in der Nähe, arbeiten an teuren Limousinen und hantieren mit Bargeld – alles wirkt merkwürdig und fehl am Platz in der brandenburgischen Provinz. Max ist besonders sprachlos, als er Laura sieht, denn sie ähnelt seiner verstorbenen Schwester, deren Tod die Familie tief belastet. Je länger Laura bleibt, desto mehr scheint sie die Rolle der Verstorbenen einzunehmen – ihr Spiegelbild zu sein.

Christian Petzold hat mit „Miroirs No. 3“ erneut einen unverwechselbaren Film geschaffen. Paula Beer spielt zum vierten Mal die Hauptrolle in einem seiner Filme, was eine bewusste Kontinuität und Vertiefung seiner Themen und Figuren zeigt. Auch die Besetzung mit Barbara Auer, Matthias Brandt und Enno Trebs ist Teil seines festen Ensembles. Petzold spielt mit wiederkehrenden Motiven: Frauen, die nach Unfällen beinahe geisterhaft durch die Welt taumeln, Doppelgänger oder das Übernehmen fremder Identitäten. Diese Themen kennt man aus „Yella“, „Undine“ oder „Transit“, wo Identität und Realität verschwimmen. Sein Werk entwickelt sich in kleinen Variationen, bleibt aber stets in seinem eigenen, unverkennbaren Kosmos, einer Komfortzone, die er sich über 30 Jahre erarbeitet hat. Petzolds Erzählweise ist einzigartig, seine Figuren komplex und geheimnisvoll. Wer Petzolds Welt mag, wird auch „Miroirs No. 3“ schätzen. Neue Zuschauergruppen dürften sich schwerer tun, doch das ist nicht das Ziel des Regisseurs. Sein Film ist ein weiteres Kapitel seiner unverwechselbaren Handschrift im deutschen Kino. programmkino.de / Michael Meyns

Donnerstags, 18.45 Uhr JAHRE1925-2025KINO

21.08. 10 WHIPLASH (2015) OmU

28.08. 20 STOLZ UND VORURTEIL (2005) OmU

04.09. 25 AMERICAN PSYCHO (2000) OmU

11.09. 30 LA HAINE (1995) OmU

18.09. 30 BEFORE SUNRISE (1995) OmU

25.09. 50 DER WEISSE HAI (1975) OmU

02.10. 70 ALLES ÜBER EVA (1950) OV

09.10. 80 FANTASIA (1940) OV

16.10. 90 FRANKENSTEINS BRAUT (1935) OV

23.10. 100 GOLDRAUSCH (1925) OV Jahre

Mit freundlicher Unterstützung der

Das tiefste Blau

In einer nahen Zukunft soll eine alte Frau in eine abgelegene Seniorenkolonie ziehen. Doch sie widersetzt sich. Ein poetisch-dystopisches Drama über Freiheit, Würde und Widerstandskraft.

Die 77-jährige Tereza (Denise Weinberg) lebt in einer kleinen Industriestadt im Amazonasgebiet. Eines Tages erhält sie die offizielle Anweisung der Regierung, in eine Seniorenkolonie in einer entlegenen Gegend zu ziehen. Hier sollen die Alten ihre letzten Jahre „genießen“, während die junge Generation sich voll und ganz auf Produktivität und Wirtschaftswachstum konzentrieren kann. Doch Tereza widersetzt sich. Sie begibt sich auf eine Reise immer weiter hinein in das Amazonasgebiet, durch die Nebenflüsse und den Dschungel. Einen letzten Wunsch will sie sich erfüllen, bevor man ihr die Freiheit nimmt. Einen letzten Wunsch, der Tereza verändern und ihr Leben in eine neue Richtung lenken wird.

Mit „Das tiefste Blau” („O Último Azul”) nimmt Gabriel Mascaro („Neon Bull”, „Divino Amor”) das Publikum mit auf eine transformative Reise durch den Amazonas und erzählt eindringlich vom Streben nach Freiheit und Widerstandsfähigkeit. Auf den 75. Internationalen Filmfestspielen von Berlin wurde der bildgewaltige und kraftvolle Film im Rahmen seiner Weltpremiere mit dem Großen Preis der Jury (Silberner Bär), dem Preis der ökumenischen Jury sowie dem Preis der Leserjury der Berliner Morgenpost ausgezeichnet. Neben der großartigen Denise Weinberg besticht der brasilianische Schauspielstar Rodrigo Santoro („Tatsächlich… Liebe”, „300”). Ein hypnotisches Erlebnis, dem man sich hingibt und das man so schnell nicht wieder vergisst.

LI VE I M KINO 2025/2026

18. Oktober 2025

LA SONNAMBULA

Vincenzo Bellini

8. November 2025

LA BOHÈME

Giacomo Puccini

22. November 2025 ARABELLA

Richard Strauss

13. Dezember 2025

ANDREA CHÉNIER

Umberto Giordano

10. Januar 2026

I PURITANI

Vincenzo Bellini

21. März 2026

TRISTAN UND ISOLDE

Richard Wagner

2. Mai 2026

EUGEN ONEGIN

Pjotr I.Tschaikowski

30. Mai 2026

EL ÚLTIMO SUEÑO DE FRIDA Y DIEGO

Gabriela Lena Frank / Nilo Cruz

Änderungen

Karlsruhe

Maria Reiche: Das Geheimnis der Nazca-Linien

Spannendes Biopic einer Frau, die ihrer Zeit weit voraus war und es mit Beharrlichkeit und purer Willenskraft geschafft hat, die Nazca-Linien als UNESCO-Weltkulturerbe für die Nachwelt zu bewahren.

SEPTEMBER Filmbeginn 20.30 Uhr

Mo 1.9. LIKE A COMPLETE UNKNOWN

Di 2.9. ALTER WEISSER MANN

Mi 3.9. NEU: F1

Do 4.9. BLOOD & SINNERS (OmU)

Fr 5.9. HARRY POTTER UND DER STEIN DER WEISEN

Sa 6.9. NEU: DAS KANU DES MANITU

So 7.9. OSCAR 2025: THE SUBSTANCE (OmU)

Mo 8.9. NEU: VIER MÜTTER FÜR EDWARD

Di 9.9. NEU: 22 BAHNEN

Mi 10.9. NEU: THE FANTASTIC FOUR: FIRST STEPS

Do 11.9. NEU: WAS IST LIEBE WERT – MATERIALISTS

Fr 12.9. NEU: FREAKIER FRIDAY

Sa 13.9. NEU: DAS KANU DES MANITU

So 14.9. KLASSIKER: BLUES BROTHERS

Peru in den 1930er Jahren: Während sich in Europa der Faschismus ausbreitet, verdient sich die junge Dresdnerin Maria Reiche (Devrim Lingnau) als Mathematiklehrerin in der Hauptstadt Lima. Doch ihre wahre Berufung wartet weiter südlich der kosmopolitischen Metropole, in der Wüste von Nazca. Der französische Archäologe Paul (Guillaume Gallienne) überredet Maria, für ihn einige Schriftstücke zu übersetzen, von denen er sich Hinweise auf ein uraltes Kanalsystem in der Gegend erhofft. Stattdessen stoßen sie mitten in der staubigen Einsamkeit auf eines der größten Rätsel der Menschheitsgeschichte: gigantische, mit mathematischer Präzision in den Sand gescharrte Linien und Figuren, die Maria sofort in ihren Bann ziehen. Nahezu besessen davon, das Geheimnis der Geoglyphen zu ergründen, ist sie bereit, ihr bisheriges Leben, ihre Liebe und ihre Arbeit als Lehrerin hinter sich zu lassen. Allein auf sich gestellt widmet sich Maria fortan mit unerschütterlichem Einsatz der Erforschung und dem Erhalt der Nazca-Linien – auch gegen den Widerstand der Mächtigen Perus.

In „Maria Reiche: Das Geheimnis der Nazca-Linien” zeichnet Autor und Regisseur Damien Dorsaz die außergewöhnliche Lebenslinie der Dresdnerin Maria Reiche, einer faszinierenden Persönlichkeit, die sich gegen widrigste Umstände im fernen Peru behauptete – und, wie viele andere Forscherinnen, heute beinahe vergessen ist. European Shooting Star Devrim Lingnau, bekannt aus der Netflix-Serie „Die Kaiserin”, Olivia Ross („Die Theorie von Allem”) und Guillaume Gallienne („The French Dispatch”, „Maman und ich”) nehmen das Kinopublikum mit auf eine Entdeckungsreise durch das mystische Peru der 1930er Jahre. Eine historische Erzählung voller Abenteuer und Romantik – aber vor allem die Geschichte einer starken Frau, die alles hinter sich ließ, um ihrer wahren Bestimmung zu folgen und das Jahrtausende alte Menschheitsrätsel zu lösen, wie und zu welchem Zweck die Nazca einst riesige Figuren in den Sand scharrten. programmkino.de / Michael Meyns

One Battle After Another

Als ihr böser Feind nach 16 Jahren wieder auftaucht, schließt sich eine Gruppe ehemaliger Revolutionäre wieder zusammen, um die Tochter eines ihrer Mitglieder zu retten. Ein filmisches Inferno – radikal, absurd und brillant besetzt.

Mit „One Battle After Another“ präsentiert Regisseur Paul Thomas Anderson ein filmisches Feuerwerk, das sich jeder einfachen Kategorisierung entzieht. Zwischen Action, Satire und surrealem Drama entfaltet sich ein wilder Trip durch die politischen und persönlichen Abgründe Amerikas. Im Zentrum steht Leonardo DiCaprio als Bob Ferguson – ein ehemaliger Aktivist, der sich nach Jahren im Exil einer brutalen Realität stellen muss: Seine Tochter wurde von einem fanatischen Milizführer entführt. Was folgt, ist ein irrwitziger Roadtrip durch das postideologische Amerika, begleitet von einer skurrilen Truppe aus Ex-Revolutionären, Verschwörungstheoretikern und Karatelehrern.

Anderson inszeniert mit gewohntem Gespür für Charaktertiefe und visuelle Opulenz. Die Kameraarbeit von Michael Bauman fängt die kalifornische Wüstenlandschaft in hypnotischen Bildern ein (aufgenommen in 35mm VistaVision!), während Jonny Greenwood mit seinem Soundtrack zwischen psychedelischem Rock und düsterer Klassik pendelt. Der Cast liest sich wie ein Who’s Who der Gegenwart: Neben DiCaprio glänzen Sean Penn, Regina Hall, Benicio del Toro und Alana Haim in Rollen, die zwischen Tragik und Groteske changieren. One Battle After Another ist nicht nur Andersons teuerster Film – sondern auch sein radikalster: ein wütender, witziger und visuell überwältigender Kommentar zur Gegenwart. Ein Film, der nicht erklärt, sondern herausfordert. Und dabei jede Schlacht wert ist. THRILLER ACTION-KOMÖDIE 170 MINUTEN FSK 16 USA 2025 Regie PAUL THOMAS ANDERSON Besetzung LEONARDO DICAPRIO, SEAN PENN, REGINA HALL, BENICIO DEL TORO,

Immer Mittwoch 14.30 Uhr im großen Schauburg Saal Eintritt 6€ inkl. 1 Glas Sekt

Specials im September

SONDERVORSTELLUNG

in Anwesenheit des Regisseurs Marcin Wierzchowski DAS DEUTSCHE VOLK

SONNTAG 7. SEPTEMBER 18.00 UHR

In der Nacht des 19. Februar 2020 erschießt ein Rassist neun junge Menschen in Hanau. Zurück bleiben trauernde Familien und Überlebende, die nicht nur für die Ermordeten, sondern auch um Wahrheit und Gerechtigkeit kämpfen. Vier Jahre lang begleitet der Film ihren unermüdlichen Widerstand gegen das Vergessen – Regisseur Marcin Wierzchowski wird nach der Vorführung für ein Filmgespräch bei uns vor Ort sein.

SONDERVORSTELLUNG

in Anwesenheit von Regisseur & Hauptdarsteller Janek Rieke

BEULE – ZERLEGT DIE WELT

SONNTAG 14. SEPTEMBER 14.30 UHR

Olli (aka „Beule“) und Anja reparieren Boote in einer windschiefen Werkstatt irgendwo in Norddeutschland. Das Dach tropft, das Konto ist leer, aber sie lieben sich. Kein Streit, keine Lügen, kein Drama, bis Anja plötzlich schwanger wird. Plötzlich steht das gesamte Leben auf dem Kopf – Regisseur und Hauptdarsteller Janek Rieke beehrt uns mit einem Besuch zur Vorführung.

QUEERFILMNACHT

DREI KILOMETER BIS ZUM ENDE DER WELT

MITTWOCH 24. SEPTEMBER 19.00 UHR OmU

Adi ist 17 und wird Opfer eines brutalen homophoben Übergriffs. Seine Eltern, die bisher nicht wussten, dass ihr Sohn schwul ist, nehmen Adi das Handy ab, sperren ihn in sein Zimmer ein und wollen ihm die „Sünde“ mit Hilfe des Dorfpriesters austreiben. Nur seine beste Freundin steht ihm bei.

100 Jahre Kino 1925–2025

DONNERSTAGS 18:45 UHR ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN

Seit jeher widmen wir uns dem Erhalt des historischen Filmerbes und analoger Filmtechnik. Denn nur auf der großen Leinwand entfaltet sich die ganze Magie eines Films. Mit „100 Jahre Kino“ kehren zehn Meisterwerke zurück ins Rampenlicht – von Chaplin bis Keira Knightley, von Universals Horrorklassikern bis zu Disneys Meisterstücken, vom „Weißen Hai“ bis zum französischen Independentkino. Ein cineastischer Querschnitt durch ein Jahrhundert voller Emotionen, Ikonen und Geschichten, die bis heute bewegen. Diese Filme laden ein, wiederentdeckt und neu erlebt zu werden – so, wie sie gedacht waren: im Kino.

4. SEPTEMBER AMERICAN PSYCHO

Bret Easton Ellis Schockroman über einen Mann im psychischen Extremzustand: Der narzisstische Investmentbanker Patrick Batement liebt Luxusgüter, schöne Körper und ganz besonders das Töten. Er führt ein Doppelleben inmitten der Schönen und Reichen, die er beneidet, aber sogleich verachtet. Verstörendes Psychogramm und Reflexion über Werte in Industriegesellschaften.

11. SEPTEMBER LA HAINE

Das trostlose Leben in Frankreichs Banlieues in den 90er Jahren. Drogen, Gewalt, Diskriminierung und Perspektivlosigkeit prägen den Alltag der Jugendlichen. Die Polizei tritt nicht als Vermittler, sondern als Täter auf. Rauer und kompromissloser Straßenfilm, der die untragbaren Zustände als politischen Zündstoff analysiert – gedreht in schwarz/weiß.

18. SEPTEMBER BEFORE SUNRISE

Gewinner des „silbernen Bär“ 1995: Eine romantische Liebesgeschichte, die sich ganz und gar, simpel und konsequent den Dialogen einer jungen Frau mit einem jungen Mann auf einer Zugreise konzentriert. Der Generation X-Klassiker besticht durch philosophische Tiefe, authentische Figuren und der charmanten Chemie von Julie Delpy und Ethan Hawke.

25. SEPTEMBER DER WEISSE HAI

An einem Badestrand treibt ein menschenfressender Hai sein Unwesen. Die Haiattrappe verursachte so viele Probleme, daß Spielberg mehrfach improvisieren musste. Diese ungeplanten „Suspense“-Elemente machten letztendlich den großen Erfolg des Badeschockers aus, welcher nachhaltig Urängste bei den Zuschauern hervorlockte. 3 Oscars!

Alles über Kunst–Architektur

SONNTAGS 15:00 UHR

Die zweite Auflage unserer Kunstfilmreihe zeigt Biopics, Dokumentationen und Spielfilme, deren Auswahl durch die Sammlung der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe inspiriert ist. Vor Filmbeginn gibt es eine kurze kunsthistorische Einführung und in der darauffolgenden Woche donnerstags eine Führung im Museum. Der Fokus auf die Baukunst ist angelehnt an die Sonderausstellung Archistories. Architektur in der Kunst, die ab dem 29. November in der Orangerie zu sehen ist.

7. SEPTEMBER S/W FASSUNG SÜDKOREA 2019 132 MINUTEN FSK 16

PARASITE

„Alle Filmklassiker sind in schwarz/weiss gedreht.“ So meint es Regisseur Bong Joon-ho, der sich selber ein Denkmal setzen möchte. Die groteske Komödie erhielt die Goldene Palme und als erster fremdsprachiger Film den Oscar© für den „besten Film“.

14. SEPTEMBER FRANKREICH, ITALIEN 1963 102 MINUTEN FSK 6

DIE VERACHTUNG

Camille Javal möchte sich von ihrem Mann trennen. Sie empfindet nur noch Verachtung für ihn, da sie glaubt, er würde sie an einen Arbeitskollegen verkuppeln wollen. Kühle Abrechnung mit den Mechanismen Hollywoods vom Erfinder der Nouvelle Vague.

21. SEPTEMBER FRANKREICH 1967 126 MINUTEN FSK 6

TATIS HERRLICHE ZEITEN

Monsieur Hulot verliert sich im labyrinthartigen Paris. Umringt von Glaspalästen und Wolkenkratzern besucht er zuerst eine Ausstellungsmesse, später ein Nobelrestaurant, in dem es drunter und drüber geht. Die perfekt getimte „Choreografie des Chaos“ lässt Staunen. Ein Meisterwerk!

28. SEPTEMBER ARCHITEKTUR

DER UNENDLICHKEIT

Zeitlichkeit und Alterung wohnen jedem Ding und Wesen inne und transzendieren je nach Anschauung ins Unendliche. Mit den Architekten Peter Zumthor, Peter Märkli und Alvaro Siza Vieira erkunden wir die Magie sakraler Räume, deren Definition hier weit über kirchliche Bauten hinausgeht.

28. AUGUST - 3. SEPTEMBER DIE WUNDERBARE REISE DES KLEINEN NILS HOLGERSSON MIT DEN WILDGÄNSEN

Nils, in einen Däumling verwandelt, reist auf dem Rücken einer Gans kreuz und quer durch Schweden und erlebt die Tier- und Pflanzenwelt.

JAHR: 1981 / LÄNGE: 82 MIN. / FSK: 0

18. – 24. SEPTEMBER MOON DER PANDA

Tian wird von seinem Vater zur Großmutter aufs Land geschickt, um weniger zu zocken. Doch in den Bergen Sichuans entdeckt er ein verlassenes Panda-Baby. Die beiden freunden sich an und erleben einen Sommer voller Abenteuer – bis Tians Eltern auftauchen.

JAHR: 2025 / LÄNGE: 100 MIN. / FSK: 6

Auf der Insel Carpathia entdeckt die schüchterne Yuri ein verletztes OchiBaby. Trotz aller Verbote will sie es zu seiner Familie zurückbringen – und begibt sich auf ein außergewöhnliches Abenteuer.

JAHR: 2025 / LÄNGE: 95 MIN. / FSK: 6

SEPTEMBER – 01. OKTOBER DIE WILDEN KERLE

Die großen Ferien beginnen und die wilden Kerle freuen sich, auf den Bolzplatz. Da hat sich aber der dicke Michi breit gemacht. Jetzt soll ein Entscheidungsspiel Klarheit bringen...

JAHR: 2003 / LÄNGE: 94 MIN. / FSK: 0

Ronja und Birk versöhnen ihre zwei verfeindeten Räuberfamilien miteinander. Verfilmung des Kinderbuchs von Astrid Lindgren.

JAHR: 1984 / LÄNGE: 120 MIN. / FSK: 0

– 08. OKTOBER MICHEL BRINGT DIE WELT IN ORDNUNG

Astrid Lindgren über Michel: ”Er war mir so nahe wie mein eigenes Kind. Eigentlich ist der Michel bis heute meine Lieblingsfigur.”

JAHR: 1973 /LÄNGE: 96 MIN. / FSK: 6

Es ist ganz einfach und viel günstiger als Sie vielleicht denken. Wenn gewünscht inklusive Feier mit Pizza, Chicken Nuggets oder Kuchen und Kakao. Eine Führung hinter die Kulissen der Schauburg ist möglich. Sprechen Sie uns einfach an ... Telefon 0721 35000 15 / -17 / -18 (Büro) /

Astrid Lindgren
Astrid Lindgren
25.
02.

Vorschau auf Oktober

AMRUM

Regie FATIH AKIN Besetzung JASPER BILLERBECK, LAURA TONKE, LISA HAGMEISTE

Amrum, Frühjahr 1945. Seehundjagd, Fischen bei Nacht, Schuften auf dem Acker, nichts ist zu gefährlich oder zu mühsam für den 12-jährigen Nanning, um seiner Mutter in den letzten Kriegstagen zu helfen, die Familie zu ernähren. Mit dem ersehnten Frieden kommen allerdings völlig neue Konflikte, und Nanning muss lernen, seinen eigenen Weg zu finden... Ein Ausnahmeprojekt, ein liebevolles Geschenk, das Fatih Akin seinem guten Freund und Mentor Hark Bohm macht.

K.

Regie AGNIESZKA HOLLAND Darsteller IDAN WEISS, PETER KURTH, KATHARINA STARK

Die renommierte Regisseurin Agnieszka Holland erschafft ein ebenso komplexes wie humorvolles Werk. Sie gibt uns einen ganz eigenen Einblick in das Wesen und Wirken des Phänomens namens Franz Kafka. Dabei fängt sie die Monotonie und Beengtheit seines Alltags genauso ein wie die Vielschichtigkeit seines Wesens und Vielsprachigkeit seiner Zeit.

BALLAD OF A SMALL PLAYER

Regie EDWARD BERGER Darsteller COLIN FARRELL, FALA CHEN, TILDA SWINTON

Macau, Glanz und Abgrund: Der spielsüchtige Lord Doyle lebt unter falschem Namen in der Welt der Casinos. Als Schulden und die Vergangenheit ihn einholen, trifft er auf Dao-Ming – geheimnisvoll und vielleicht seine letzte Chance. Ein düsterer Thriller über Sucht, Identität und Hoffnung.

Regie STEFAN HAUPT Darsteller ALBRECHT SCHUCH, PAULA BEER, MAX SIMONISCHEK

„Ich bin nicht Stiller!“ – behauptet James Larkin White, als er in der Schweiz verhaftet wird. Doch Erinnerungen, Begegnungen und alte Beziehungen werfen Zweifel auf. Stefan Haupts Verfilmung des Frisch-Klassikers ist ein intensives Drama über Identität, Wahrheit und Selbstverleugnung.

Regie LAURA PIANI Darsteller CAMILLE RUTHERFORD, PABLO PAULY, CHARLIE ANSON

Charmante Komödie über Liebe, Literatur und Selbstfindung. Zwischen Regency-Romanzen und modernen Beziehungskrisen entdeckt die Protagonistin, dass Jane Austens Weisheiten auch heute noch das Herz treffen – mit Witz, Gefühl und einem Hauch Chaos.

Regie YORGOS LANTHIMOS Darsteller EMMA STONE, JESSE PLEMONS, ALICIA SILVERSTONE

Zwei Verschwörungstheoretiker entführen eine mächtige CEO, überzeugt davon, dass sie eine außerirdische Bedrohung für die Erde ist. Schräges SciFi-Remake von „Save the Green Planet“, das schwarzen Humor mit surrealer Spannung vereint. Emma Stone und Jesse Plemons brillieren in Lanthimos’ neuem Kinoexperiment.

AB 30. OKTOBER
BUGONIA
AB 9. OKTOBER
AB 23. OKTOBER FRANZ
AB 30. OKTOBER STILLER
AB 16. OKTOBER
AB 16. OKTOBER
JANE AUSTEN UND DAS CHAOS IN MEINEM LEBEN

Ausweis(Personalausweis,Schülerausweis,Studentenausweis)gültig. EineAuszahlungdesGeldgegenwertesistleidernichtmöglich!

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Programmheft Schauburg-Cinerama, Karlsruhe September 2025 by Schauburg Kino & Theater - Issuu