Programmheft Schauburg-Cinerama, Karlsruhe Oktober 2025

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AUGUST DIEHL

AB 23. OKTOBER IM KINO

EIN FILM VON
KIRILL SEREBRENNIKOW

Neu im Oktober

Liebe Gäste und Freunde der Schauburg,

wir freuen uns sehr, Ihnen unser aktuelles Programmheft zu präsentieren – und gleichzeitig eine kleine, aber wichtige Information mitzuteilen: Am 29. und 30. Oktober bleibt die Schauburg ganztägig geschlossen. Der Grund dafür ist ein ganz besonderer: Wir dürfen in diesem Jahr erneut den „Kinound Verleiherprogrammpreis des Bundesstaatsministers für Kultur und Medien“ ausrichten, der am 30. Oktober bei uns in der Schauburg verliehen wird.

Es ist uns eine große Ehre, diese bedeutende Veranstaltung bereits zum zweiten Mal—nach 2013—hier in Karlsruhe zu beherbergen. An diesen Tagen verwandelt sich unser Kino in einen Treffpunkt für Kinobetreiberinnen, Verleiher und Kolleginnen aus der gesamten Bundesrepublik. Gemeinsam feiern wir die Vielfalt, Leidenschaft und Qualität der deutschen Kino Programmmacher—etwas, das uns allen sehr am Herzen liegt.

Wir danken Ihnen für Ihre Treue und freuen uns darauf, Sie direkt nach diesem großen Ereignis wiederzusehen—frisch inspiriert und voller Kinoenergie!

Mit cineastischen Grüßen

IMPRESSUM

AUSGABE #185

HERAUSGEBER Schauburg Kino

Herbert Born, Marienstr. 16, 76137 Karlsruhe Tel: 0721 35 000 11 / Fax: 0721 38 00 47 born@schauburg.de www.schauburg.de

Alle Starttermine sind unverbindlich.

Programmänderungen

aber manchmal unvermeidbar.

Nur für einen Tag

Als eine junge, ehrgeizige Köchin kurz vor der Erfüllung ihres Lebenstraums zu ihrer chaotischen Familie in die französische Provinz zurückkehren muss, gerät ihr perfekt durchgeplantes Leben gehörig ins Wanken.

Die aufstrebende Gourmetköchin Cécile (Juliette Armanet) und ihr Lebensgefährte Sofiane (Tewfik Jallab) stehen zwei Wochen vor der Eröffnung ihres ersten eigenen Restaurants in Paris. Was ihr noch fehlt, ist der eine, entscheidende Signature Dish. Mitten in den Vorbereitungen erreicht sie die Nachricht vom dritten Herzinfarkt ihres Vaters Gérard (François Rollin). Kurz entschlossen reist sie – zumindest für einen Tag – zurück in das verschlafene Provinznest ihrer Kindheit. Doch der Besuch verläuft anders als geplant. Ihre Mutter Fanfan (Dominique Blanc) kämpft mit der familieneigenen Truckerkneipe an der Schnellstraße, in der Pommes frites fester Menübestandteil sind. Gérard, wie seine Tochter leidenschaftlicher Koch, hat sich selbst aus dem Krankenhaus entlassen...

„Nur für einen Tag” ist die Spielfilmfassung des gleichnamigen Kurzfilms der Regisseurin Amélie Bonnin, der 2023 bei den Césars als ‚Bester Kurzfilm‘ ausgezeichnet wurde. Gemeinsam mit Co-Autor Dimitri Lucas verfasste sie das Drehbuch zu der fein beobachteten Tragikomödie über familiäre Verpflichtungen, alte Träume und neue Perspektiven. Bonnin, bislang vor allem als Illustratorin und Musikvideo-Regisseurin bekannt, konnte für die Hauptrolle in ihrem Spielfilmdebüt die französische Musikerin Juliette Armanet gewinnen – eine der markantesten Stimmen des französischen Pop. Spätestens seit ihrem spektakulären Auftritt bei der Olympia-Eröffnung in Paris – als sie auf einem Boot die Seine hinabfuhr, vor einem brennenden Klavier stand und John Lennons „Imagine“ sang – ist sie einem internationalen Publikum ein Begriff. Mit großer Präsenz und emotionaler Tiefe spielt sie die ambitionierte Köchin Cécile. An ihrer Seite überzeugt François Rollin – einer der renommiertesten Comedians Frankreichs – als ihr schrulliger, starköpfiger Vater mit leisem Humor. Ein Film voller Charme, Menschlichkeit und französischem Esprit – mit feinem Gespür erzählt er von den Brüchen des modernen Lebens, den Möglichkeiten des Neuanfangs und der unerwarteten Schönheit des Alltags.

TRAGIKOMÖDIE, MUSICAL 97 MINUTEN FSK 12 FRANKREICH 2025

Regie AMÉLIE BONNIN Darsteller JULIETTE ARMANET, BASTIEN BOUILLON, FRANÇOIS ROLLIN, TEWFIK JALLAB, DOMINIQUE BLANC

„Eine köstliche, witzige, romantische Komödie in der Tradition von NOTTING HILL“ L’illustré

The Smashing Machine

Die Geschichte des Wrestlers und MMA-Fighters Mark Kerr, der in den späten Neunzigerjahren zu den Wegbereitern des Sports wurde. Dwayne Johnson liefert die differenzierteste Darstellung seiner Karriere ab.

Mark Kerr gibt in Brasilien sein MMA-Debüt und besiegt seinen Gegner mit Leichtigkeit. Es folgen weitere Siege weltweit, unter anderem bei Pride in Japan. Dort erlebt er seine erste Niederlage – begleitet von der Erkenntnis, dass seine Beziehung toxisch ist und er ein Opioid-Problem entwickelt hat. Dennoch verfolgt er 2000 das Ziel, Pride-Champion zu werden, motiviert vom hohen Preisgeld. Es ist nachvollziehbar, dass Regisseur Benny Safdie Dwayne Johnson für die Hauptrolle gewählt hat. Johnson bringt die nötige Physis mit, aber nicht das passende Alter: Während Kerr zwischen 1997 und 2000 29 bis 32 Jahre alt war, ist Johnson bei den Dreharbeiten bereits 52. Das sieht man ihm an – und dennoch überzeugt er. Die Rolle passt zu seiner Hollywood-Persona, und sein sportlicher Hintergrund ähnelt dem von Kerr. Dieser wird als freundlicher, gesprächsbereiter Mann dargestellt, der Konflikte meidet – bis ihn der Entzug einholt und es mit seiner Freundin kracht. Johnson liefert hier die differenzierteste Darstellung seiner Karriere ab. Die Chemie mit Emily Blunt, die Kerrs Freundin spielt, stimmt – wie schon in „Jungle Cruise“. Safdie setzt auf einen körnigen, dokumentarischen Look. Immer wieder werden Interviews mit Kerr eingeblendet, was den Realismus verstärkt. „The Smashing Machine“ ist kein revolutionärer Film, aber ein eindringliches Sportlerporträt. Die emotionalen Momente sitzen, die Handlung ist stringent, und das Ensemble überzeugt. UFC-Fighter Ryan Bader spielt Kerrs besten Freund und macht auch schauspielerisch eine gute Figur. Am Ende zeigt Safdie den echten Kerr – einen unbesungenen Helden, der mit Schmerz und Einsatz dazu beitrug, MMA einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Während spätere Kämpfer zu Superstars wurden, widmet sich dieser Film ganz dem Mann, der den Weg ebnete.

DRAMA, BIOGRAFIE 123 MINUTEN FSK 16 USA 2025

Regie BENNY SAFDIE Darsteller DWAYNE JOHNSON, EMILY BLUNT, RYAN BADER, BAS RUTTEN, OLEKSANDR USYK

AB 23. OKTOBER IM KINO

Regie AGNIESZKA HOLLAND

FRANZ

Wie das Leben manchmal

spielt

Jean-Pierre Amerys berührende Tragikomödie überzeugt weniger durch seine Originalität, als durch seine beiden Hauptdarsteller, die zwei völlig unterschiedliche Figuren spielen, die überraschende Gemeinsamkeiten finden.

In Le Havre an der Atlantikküste fristet die 25jährige Marie-Line (Louane Emera) ein tristes Dasein. Mit ihrem seit einem Unfall am Bein amputierten Vater lebt sie in ärmlichen Verhältnissen und finanziert sich mit wechselnden Jobs. Aktuell bedeutet das Kellnern in einem Bistro, wo ihr eines Tages der Student Alexandre (Victor Belmondo) über den Weg läuft. Eine Affäre beginnt, die schnell ihr Ende findet. Iin ihrer Wut stößt Marie-Line Alexandre gegen ein Auto. Während Alexandre im Krankenhaus landet, findet sich Marie-Line vor Gericht wieder. Flehend wendet sie sich an den Richter (Michel Blanc) ihr zu helfen und der hat zufällig eine Idee: Da er gerade keinen Führerschein besitzt, engagiert er Marie-Line als Fahrerin, auch wenn deren baufälliges Auto wenig Verlässlichkeit ausstrahlt... Dass sich Gegensätze anziehen, ist ein filmischer Allgemeinplatz: Zwei völlig unterschiedliche Menschen werden durch Umstände zusammengeführt, raufen sich zusammen und entdecken überraschende Gemeinsamkeiten. Dieses Muster ist so bekannt, dass Autoren oft überzeichnen – die Unterschiede wirken dann übertrieben und die Annäherung unglaubwürdig. Auch Jean-Pierre Amery folgt diesem Schema in „Wie das Leben manchmal spielt“ und entwirft zwei Figuren aus völlig verschiedenen Welten, die äußerlich und intellektuell nichts verbindet. Dennoch werden sie zu Vertrauenspersonen. Wer die konstruierten Unglaubwürdigkeiten akzeptiert, wird mit einer berührenden Tragikomödie belohnt. Nach holprigem Start konzentriert sich der Film ganz auf seine Hauptfiguren: Michel Blanc als lebensmüder Anwalt, der die Grenzen seines Tuns erkennt, und Louane Emera als junge Frau, die sich mit ihrer gesellschaftlichen Rolle abgefunden hat. In pointierten Szenen nähern sie sich an, lernen voneinander und wachsen am Ende emotional zusammen. programmkino.de / Michael Meyns

TRAGIKOMÖDIE 103 MINUTEN FSK 12 FRANKREICH 2023

18. TODD-AO 70mm-Filmfestival 9.

Donnerstag, 9.10.

14.30 SPLICE HERE: A PROJECTED ODYSSEY (digital / OV mit engl. Ut.)

17.00 DAS ZIGEUNERLAGER ZIEHT IN DEN HIMMEL (OmU)

19.30 WESTWÄRTS ZIEHT DER WIND

Freitag, 10.10.

12.00 THE BRUTALIST (OmU)

16.45 DIE SCHWARZE TULPE (OmU)

20.00 AMADEUS (OV)

Samstag, 11.10.

11.00 2OO1: A SPACE ODYSSEY (OV)

15.00 LAWRENCE OF ARABIA (OV)

20.30 ONE BATTLE AFTER ANOTHER (OV)

Sonntag, 12.10.

11.00 „TODD-AO“ VORTRAG „THE LEGACY OF TODD-AO“

12.00 THE SEARCHERS (OV)

15.00 VERTIGO (OV)

18.30 NORTH BY NORTHWEST (OV)

21.00 STIRB LANGSAM

OV = Originalversion | OmU = Original mit dt. Untertiteln www.70mm-festival.de

Mit freundlicher Unterstützung der

Amrum

Basierend auf den Erinnerungen seines Mentors und Freundes Hark Bohm begibt sich Regisseur Fatih Akin in die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs und erzählt mit kindlichem Blick vom Ende der Unschuld.

Frühling 1945, noch tobt der Zweite Weltkrieg, doch auf der kleinen Nordseeinsel Amrum bekommen die Anwohner nicht allzu viel davon mit. Ja, es gibt nicht mehr ausreichend zu Essen, aber dank der rustikalen Bäuerin Tessa (Diane Kruger) werden die Felder noch bestellt. Bei der Aussaat hilft ihr auch der 12jährige Nanning (Jasper Billerbeck), der mit seiner Mutter Hille (Laura Tonke) aus seiner Heimatstadt Hamburg auf die Insel geflohen ist. Dort allerdings nicht in ärmlichen Verhältnissen lebt, denn der Vater ist ein hohes Tier im Nationalsozialistischen System...

Der 1939 in Hamburg geborene Hark Bohm verarbeitete seine Kindheitserinnerungen in einem Roman, den er auch selbst verfilmen wollte. Doch sein hohes Alter verhinderten den Plan und so bat Bohm seinen Freund Fatih Akin, das Projekt zu realisieren. Das Ergebnis ist ein Film, der unverkennbar verschiedene Perspektiven und Philosophien zu vereinigen sucht. Stilistisch zurückgenommen schildert Akin das Leben auf der Insel, schneidet immer wieder zu impressionistischen Bildern der Natur, von Insekten und Tieren. Ebenso lose wirkt die Erzählweise, die zwar einer gewissen Struktur folgt, vor allem aber durch lose Episoden das Bild einer zu Ende gehenden Zeit evoziert. Viele Figuren tauchen nur ein, zwei Mal auf, erzählen von Versuchen, in der Fremde ein besseres Leben zu finden, um dann wieder aus dem Film zu verschwinden. Die unterschiedlichen Dialekte von Einheimischen und Zugereisten verweisen auf einen der Versuche Akins, die Geschichte von „Amrum“ mit Bezügen zur Gegenwart anzureichern, darüber zu reflektieren, wer denn eigentlich wirklich Einheimischer und wer ein Fremder ist, vor allem aber, warum das wichtig sein sollte. Immer wieder scheinen Akins Hang zu stringentem Erzählen, seinem Hang zum bisweilen plakativen auf den Punkt bringen, mit Hark Bohms ruhigem, beobachtenden Ansatz zu kollidieren, der Dinge eher andeutet, als ausformuliert. So bleibt „Amrum“ am Ende vor allem ein Freundschaftsdienst, ein kleiner, ruhiger Film, der ein Bisschen Bohm und ein Bisschen Akin ist. programmkino.de / Michael Meyns DRAMA, HISTORIENFILM

Regie FATIH AKIN Darsteller ASPER BILLERBECK, KIAN KÖPPKE, LAURA TONKE, DIANE KRUGER, MATTHIAS SCHWEIGHÖFER, DETLEV BUCK, LISA HAGMEISTER

Ai Weiweis Turandot

Mit seiner beeindruckenden Ästhetik kreiert der Dokumentarfilm Erfahrung, die die Zuschauenden in die Welt von Puccinis Oper Turandot und den kreativen Schaffensprozess von Ai Weiwei entführt.

„Ai Weiweis Turandot“ ist ein faszinierender Dokumentarfilm über Ai Weiweis Opernregiedebüt am renommierten Opernhaus in Rom. Als international gefeierter Künstler und Aktivist bringt Ai Weiwei seine unverwechselbare Handschrift in die Inszenierung von Giacomo Puccinis zeitloser Oper ein und verknüpft das Werk mit drängenden Fragen der Gegenwart – vom Krieg in der Ukraine über die Flüchtlingskrise bis hin zur COVID-Pandemie. Der Film beleuchtet nicht nur die ungebrochene Relevanz von Turandot, sondern auch deren enge Verbindung zu Ai Weiweis Biografie und künstlerischem Denken. Mit seinem einzigartigen Blick hinter die Kulissen dokumentiert „Ai Weiweis Turandot“ die intensiven Proben,

JULIETTE ARMANET

BASTIEN BOUILLON

die kreative Zusammenarbeit und den Entstehungsprozess einer außergewöhnlichen Opernproduktion – ganz in der Tradition eines Frederick Wiseman.

Der Film besticht durch die eindrucksvolle Verbindung aus künstlerischer Kinematografie und kraftvoller Erzählung. Mit eindrucksvollen Bildern fesselt der Film sein Publikum, zeigt die monumentale Architektur des römischen Opernhauses und die detailreichen Bühnenbilder, die Ai Weiweis künstlerische Visionen zum Leben erwecken. Durch eine gelungene Mischung aus intimen Nahaufnahmen, dynamischen Performances und weiten Kameraeinstellungen fängt der Dokumentarfilm die emotionale Tiefe und visuelle Schönheit der Inszenierung ein. Seine beeindruckende Ästhetik macht den Film zu einem Erlebnis aller Sinne, das die Zuschauer:innen direkt in die Welt von Turandot und Ai Weiweis kreativen Schaffensprozess eintauchen lässt.

DOKUMENTARFILM, MUSIK · 81 MINUTEN · FSK 0 · ITALIEN, USA · 2025

Regie MAXIM DEREVIANKOE Mit AI WEIWEI, CHIANG CHING

„…mit einem ausgezeichneten Gespür für die kleinen und großen Irrungen und Wirrungen des Lebens, mit sanfter Komik…“ SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

„charmant und liebenswert“ THE SPOT Media & Film

Ballad of a Small Player

Ein britische Glücksspieler flieht nach Macau, wo Schulden, Sucht und Geister der Vergangenheit ihn einholen. Colin Farrell brilliert in diesem düsteren, stilvollen Thriller über Schuld, Hoffnung und zweite Chancen.

Als er von seiner Vergangenheit und seinen Schulden eingeholt wird, trifft der britische Glücksspieler Lord Doyle, der sich in Macau versteckt hat, auf einen Gleichgesinnten, der vielleicht der Schlüssel zu seiner Rettung ist.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Lawrence Osborne aus dem Jahr 2014. Regie führte Edward Berger. Schon seine letzten beiden Filme „Im Westen nichts Neues“ von 2022, der bei der Oscarverleihung 2023 unter anderem als bester internationaler Film ausgezeichnet wurde, und „Konklave“ von 2024 waren Literaturverfilmungen. Osbornes Roman wurde von dem Briten Rowan Joffé für den Film adaptiert. Er schrieb zuletzt die Drehbücher für Filme wie „The Informer“ von Andrea Di Stefano und „Locked In“ von Nour Wazzi. Mit Filmeditor Nick Emerson arbeitete Berger bereits für „Konklave“ zusammen. In der Vergangenheit war Emerson für Filme wie „Lady Macbeth“ und „Eileen“ von William Oldroyd, „Film Stars Don’t Die in Liverpool“ von Paul McGuigan, „Greta“ von Neil Jordan und „Emma“ von Autumn de Wilde tätig. Der Ire Colin Farrell spielt in der Hauptrolle den Glücksspieler Lord Doyle. An seiner Seite agiert die Schottin Tilda Swinton als Cynthia Blithe. Die Dreharbeiten fanden im Juli und August 2024 in Macau statt. Dort drehte man in den Kasinos und lebhaften Vierteln der Region. Berger zeigte sich von der dortigen architektonischen Mischung von Kolonialhäusern und modernen Hochhäusern angetan. Mit dem britischen Kameramann James Friend arbeitete der Regisseur bereits für „Im Westen nichts Neues“ zusammen. Er wurde hierfür ebenfalls mit einem Oscar ausgezeichnet. Für die Filmmusik zeichnet einmal mehr Volker Bertelmann verantwortlich, mit dem Berger bereits mehrfach zusammenarbeitete.

Jane Austen und das Chaos in meinem Leben

Verstand und Gefühl, Sinn und Sinnlichkeit, Lamas und Liebesromane: Mit pointiertem Witz und viel Herz erzählter feinsinniger und lebensnaher Feel-Good-Film über eine Buchhändlerin in Liebesnöten.

Agathe (Camille Rutherford), jung, hübsch und hoffnungslos alleinstehend, arbeitet in einer Buchhandlung und hat eine Jane-Austen-Romanempfehlung für alle Lebensfragen. Wenn sie nicht gerade den Eroberungsgeschichten ihres besten Freundes Félix (Pablo Pauly) lauschen muss, träumt sie davon, selbst Schriftstellerin zu werden. Als Félix die ersten Kapitel ihres Romans bei einem Schreibwettbewerb einreicht und Agathe einen Aufenthalt in der „Jane Austen Writers’ Residency“ gewinnt, muss die unbeholfene Mittdreißigerin ihre Komfortzone verlassen. Auf dem lauschig-historischen Landsitz soll ihr Liebesroman zwischen Teekränzchen und intellektuell stimulierendem Austausch weiter Form annehmen. Doch nicht nur die spuckfreudigen Lamas im anliegenden Garten erweisen sich als Stimmungskiller. Der romantische Kuss, den Félix Agathe kurz vor ihrer Abreise aufgedrückt hat, sorgt für reichlich gefühlige Verwirrung und eine echte Schreibblockade. Zu allem Überfluss haust sie in der Schriftstellerresidenz Tür an Tür mit dem gutaussehenden, aber versnobten Oliver (Charlie Anson), seinerseits Ur-Ur-Ur-Ur-Großneffe von Jane Austen und alles andere als ein Connaisseur von Herzschmerzliteratur. Die beiden können sich auf den Tod nicht ausstehen - und doch kreuzt das Schicksal ihre Wege immer wieder. Ehe Agathe sich versieht, steckt sie selbst mittendrin in einem modernen Jane-Austen-Roman - zwischen Stolz, Vorurteil und vielleicht doch der ganz großen Liebe.

Basierend auf dem besten Roman, den Jane Austen nie geschrieben hat: „Jane Austen und das Chaos in meinem Leben” ist eine feinsinnige und lebensnahe Komödie mit Verstand und Gefühl, Sinn und Sinnlichkeit, an der auch die ikonische Großmeisterin bestimmt ihre Freude gehabt hätte. Mit pointiertem Witz und viel Herz erzählt Regisseurin Laura Piani vom literarischen Ursprung moderner Liebeswirren und schafft Feel-Good-Kino in Perfektion, das ganz und gar verzaubert.

Zirkuskind

Ein dokumentarisches Roadmovie für Kinder und deren Familien über das Leben einer Zirkusfamilie zwischen Realismus und Magie.

Santino ist ein Zirkuskind. Sein Zirkus zieht mit den Tieren und Wohnwagen durchs Land – heute hier, morgen dort. Zuhause ist für ihn kein Ort, sondern seine Familie. Zu dieser gehören nicht nur seine Eltern Angie und Gitano und sein Bruder Giordano, sondern auch unzählige Onkel und Tanten, Cousinen und Cousins und ganz besonders sein Uropa Ehe! „Opa Ehe” ist einer der letzten großen Zirkusdirektoren Deutschlands und erzählt Santino wilde Geschichten aus seinem langen Zirkusleben. Vom prachtvollen Elefantenbullen Sahib, seinen eigenen ersten Schritten als Clown und dem „Feeling der Freiheit”, für das es sich lohnt, alle Strapazen in Kauf zu nehmen. An Santinos 11. Geburtstag stellt Ehe die Frage, was Santino denn in der Manege einmal zeigen will. Weil auch er, Santino, müsse etwas zu ihrer Gemeinschaft beitragen. Doch wie findet man das nur heraus?

„Zirkuskind“ erzählt aus dem Leben der letzten Nomaden Deutschlands – vom Aufwachsen mit der Großfamilie und Tieren und einem Leben ohne Netz und doppelten Boden, frei wie ein Vogel. Ein dokumentarisches Roadmovie mit Animationen über die Kraft von Zugehörigkeit und Gemeinschaft. Regie führten Julia Lemke und Anna Koch, die Animationen stammen von Magda Kreps und Lea Majeran. Gedreht wurde mit Familie Frank und dem Team des Circus Arena. Die Dreharbeiten begannen im Juni 2023. Gedreht wurde in Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg.

AB 16. OKTOBER

A er the Hunt

Thriller über eine Professorin, die an einem persönlichen und beruflichen Scheideweg steht. Als ihre MusterStudentin einen Kollegen beschuldigt, droht ein dunkles Geheimnis aus ihrer eigenen Vergangenheit ans Licht zu kommen.

Alma Olsson hat ihr ganzes Leben darauf hingearbeitet, um dorthin zu gelangen, wo sie heute ist. Sie wird bald die jüngste Professorin mit Festanstellung in der Geschichte von Yale. Sie hat mit Hank nur einen Konkurrenten, der auch ein guter Freund ist. Alma hat einige ihrer besten Studenten zu einem Abendessen bei sich zuhause eingeladen. Auch ihr Ehemann Frederik und Hank nehmen Teil. Besonders für Maggie ist Alma ein absolutes Vorbild. Es heißt, Maggie habe die beste Dissertation der letzten 20 Jahre in Yale verfasst. Als sich an diesem Abend alle auf den Heimweg machen, ist Alma besorgt, weil Maggie allein nach Hause geht, doch Hank hat versprochen, sie zu begleiten. Am nächsten Morgen geht Maggie auf Alma zu und erzählt ihr, dass Hank sie in der Nacht vergewaltigt habe. Alma drückt Maggie gegenüber ihre Bedenken aus, wie schwierig es ist, so etwas zu beweisen. Am nächsten Tag erzählt ihr Hank eine ganz andere Geschichte. Er habe in dieser Nacht Maggies Dissertation gelesen und festgestellt, dass sie fast vollständig plagiiert ist. Maggie sei daraufhin ausgeflippt…

In Luca Guadagnino fesselndem Thriller spielt Julia Roberts in der Hauptrolle die College-Professorin Alma Olsson. Andrew Garfield spielt den in Ungnade gefallenen Professor Hank Gibson. Ayo Edebiri ist in der Rolle der Studentin Maggie Price zu sehen. Michael Stuhlbarg spielt Almas Ehemann Frederik. Weiter auf der Besetzungsliste findet sich Chloë Sevigny. Die Dreharbeiten fanden ab Anfang Juli 2024 bis in den Herbst des Jahres hinein statt. Als Kameramann fungierte Malik Hassan Sayeed, zu dessen früheren Arbeiten „The Hunt“ von 1997, Spike Lee’s „Spiel des Lebens“ von 1998, „Eyes Wide Shut“ von 1999, „Life and Debt“ von 2001 und „Black Is King“ von 2020 gehören. Er drehte „After the Hunt“ auf 35-mm-Film. Die Filmmusik komponierten Trent Reznor und Atticus Ross, mit denen Guadagnino zuletzt für „Challengers – Rivalen“ and „Queer“ zusammenarbeitete.

THRILLER, DRAMA 139 MINUTEN FSK 12 TALIEN, USA 2025

Regie LUCA GUADAGNINO Darsteller JULIA ROBERTS, AYO EDEBIRI, ANDREW GARFIELD, MICHAEL STUHLBARG, CHLOË SEVIGNY

HITCHCOCK

Immer Sonntags 15:00 Uhr in der Schauburg

12.10.25 VERTIGO

1958, 128’ Restaurierte OV, 70mm Breitwand

19.10.25 SHADOW OF A DOUBT

1943, 108‘ OmU

26.10.25 NORTH BY NORTHWEST

1959, 136‘ OV, 70mm Breitwand

2.11.25 BERÜCHTIGT

1946, 137‘ DF 9.11.25 ROPE – COCKTAIL FÜR EINE LEICHE

1948, 80‘ DF

16.11.25 DER FREMDE IM ZUG 1951, 101‘ DF

23.11.25 DIAL M FOR MURDER

3D, 1954, 105’ OV

30.11.25 REAR WINDOW 1954, 111‘ OmU, 35mm

7.12.25 ÜBER DEN DÄCHERN VON NIZZA 1955, 106‘ DF, 35mm

14.12.25 IMMER ÄRGER MIT HARRY

1955, 99‘ DF

11.1.26 THE MAN WHO KNEW TOO MUCH 1956, 120‘ OmU

18.1.26 DER FALSCHE MANN 1956, 105‘ DF

25.1.26 PSYCHO 1960, 109‘ OmU

1.2.26 THE BIRDS 1963, 119‘ OmU

8.2.26 FRENZY

1972, 116‘ OV, 35mm

Franz K.

Top besetzter, einzigartiger Blick auf das Leben eines der faszinierendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, inspiriert von seinem Leben, seinem Werk, seiner Fantasie.

Prag, Anfang des 20. Jahrhunderts: Franz Kafka ist zerrissen zwischen der Autorität des fordernden Vaters, der Routine im Versicherungsbüro und der stillen Sehnsucht nach künstlerischer Entfaltung. Während seine Texte erste Leser finden, beginnt die Reise eines jungen Mannes, der sich nach Normalität sehnt, jedoch den Widersprüchen des Lebens begegnet, dabei Literaturgeschichte schreibt und sich immer wieder Hals über Kopf verliebt. Getrieben von Liebe, Fantasie und dem Wunsch nach Respekt, unterstützt von seinem Freund und Verleger Max Brod, entfaltet sich das ebenso berührende wie skurrile Porträt eines der faszinierendsten Denker der Moderne. Ein Film wie Kafkas Werk selbst: überraschend, poetisch, unvergesslich.

Die renommierte Regisseurin Agnieszka Holland erschafft mit „Franz K.” ein ebenso komplexes wie humorvolles Werk. Sie gibt uns einen ganz eigenen Einblick in das Wesen und Wirken des Phänomens namens Franz Kafka. Dabei fängt sie die Monotonie und Beengtheit seines Alltags genauso ein wie die Vielschichtigkeit seines Wesens und Vielsprachigkeit seiner Zeit. Idan Weiss als Franz Kafka verkörpert den zerrissenen Schriftsteller mit bemerkenswerter Intensität. Mit Peter Kurth (u.a. „Babylon Berlin”, „Zwei zu eins”, „Herbert”, „Gold”) als herrischem Vater Hermann, Katharina Stark (u.a. „Deutsches Haus”, European Shooting Star 2024) als eigensinnige Schwester Ottla und Carol Schuler (u.a. „Tatort Zürich”) als Verlobte Felice Bauer steht ein hochklassiges Ensemble an seiner Seite. Für das Drehbuch verantwortlich war Marek Epstein, die Bildgestaltung übernahm Tomasz Naumiuk.

DRAMA, HISTORIENFILM 127 MINUTEN FSK 12 CZE, POL, DEU, FRA, TUR 2025
Regie AGNIESZKA HOLLAND Darsteller IDAN WEISS, JENOVÉFA BOKOVÁ, CAROL SCHULER, SEBASTIAN SCHWARZ, KATARINA STARK, IVAN TROJAN, JOSEF TROJAN

TODD-AO 18.

9. - 12.10.2025 70mm-Filmfestival

Schauburg – Cinerama

Karlsruhe

Donnerstag, 9. Oktober

14:30 Uhr

SPLICE HERE: A PROJECTED ODYSSEY

17:00 Uhr

OT: Splice Here: A Projected Odyssey / AUS 2022 / Aufgenommen digital / Präsentiert als DCP (1:1.85) / 5.1 PCM

Ton / Englische Originalfassung / 118 Minuten / Welturaufführung: 19.08.2022 / Deutsche Erstaufführung: ? / Produktion: Joanne Donahoe-Beckwith, Rob Murphy, Glenn Rigberg, Michael Geoffrey Smith, Roslyn Walker / Regie: Rob Murphy / Buch: Rob Murphy / Kamera: Joanne Donahoe-Beckwith / Musik: Brett Aplin, Burkhard von Dallwitz; Schnitt: Rob Murphy

Eine Liebeserklärung an das Zelluliod in Form einer „Cine-ramischen“ Achterbahnfahrt durch Aufstieg, Fall und Wiedergeburt des projizierten Films.

19:30 Uhr WESTWÄRTS ZIEHT

DER WIND

Originaltitel: Paint Your Wagon! / USA 1969 / Aufgenommen in Panavision® Anamorphic (1:2.35) (35mm Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal Stereo Magnetton / Deutsche Fassung / 137 Minuten (Original: 164 Minuten) / Erstaufführungskopie von 1970 / Roadshow-Präsentation mit Pause / Welturaufführung: 15.10.1969 / Deutsche Erstaufführung: 10.03.1970 / Produktion: Alan Jay Lerner / Regie: Joshua Logan / Buch: Alan Jay Lerner, Paddy Chayefsky / Vorlage: Frederick Loewe, Alan Jay Lerner (gleichnamiges Musical) / Kamera: William A. Fraker / Musik: Frederick Loewe, André Previn / Schnitt: Robert C. Jones / Darsteller: Lee Marvin (Ben Rumson), Clint Eastwood (Pardner), Jean Seberg (Elizabeth), Harve Presnell (Rotten Luck Willie), Ray Walston (Mad Jack Duncan), Alan Dexter (Parson), Terry Jenkins (Joe Mooney), Alan Baxter (Mr. Fenty), Robert Easton (Atwell), Sue Casey (Sarah Woodling), Edward Little Sky (Indianer), Roy Jenson (Hennesssey)

In einer nur von Männern bevölkerten kalifornischen Goldgräberstadt führen ein alter Haudegen, sein jugendlicher Partner und eine junge Frau einen fidelen Haushalt zu dritt, bis der Ältere vor der sich allmählich ausbreitenden Zivilisation das Weite sucht. Ein Western-Musical, das mit viel Aufwand an Kulissen und Statisten das Leben in dem Goldgräbernest stimmungsvoll beschreibt. Die nicht durchweg flüssige, aber durch komische Einlagen unterhaltsam aufgelockerte Verfilmung eines Erfolgsmusicals bietet Show-Unterhaltung von annehmbarer Qualität. (Quelle: Film-Dienst).

Alternativtitel: Wenn die Zigeuner ziehen / OT: Tabor Uchodit W Nebo / SU 1976 / Aufgenommen in SovScope 70® (70mm Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal Stereo Magnetton / Russische Originalfassung mit deutschen Untertiteln / 100 Minuten / Erstaufführungskopie von 1976 / Welturaufführung: 05.04.1976 / Deutsche Erstaufführung: 28.10.1977 / Regie: Emil Lotjanu / Buch: Emil Lotjanu / Buchvorlage: Maxim Gorki (Erzählung „Makar Tschudra“) / Kamera: Sergej Wronski / Musik: Jewgeni Doga / Schnitt: Nadeshda Wasilewa / Darsteller: Swetlana Toma (Rada), Grigori Grigoriu (Sobar), Boris Mulajew (Makar Tschudra), Sergej Finiti (Balbaja), Jelena Sadowskaja (Julischka)

Eine dramatisch endende Liebesgeschichte unter wandernden Zigeunern, deren Lebensart und -anschauungen nostalgisch-folkloristisch geschildert werden. Die Qualitäten des Films - gute Typenzeichnung und malerische Landschaftsaufnahmen - werden gemindert von musikalisch verstärkten, überinszenierten Schaueffekten (Quelle: Film-Dienst).

Freitag, 10. Oktober

12:00 Uhr

DER BRUTALIST

OT: The Brutalist / GB 2024 / Aufgenommen in VistaVision® (35mm 8-Perf Negativfilm), Super 16 (16mm Negativfiilm), Super 35 (35mm 3-Perf Negativfilm), TechniScope® (35mm 2-Perf Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:1.66) / 6-Kanal

Datasat® Digitalton (5.1 Layout) / Englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln / 216 Minuten / Erstkopierung von 2024 / Welturaufführung: 01.09.2024 / Deutsche Erstaufführung:

30.01.2025 / Produktion: Andrew Lauren, Brian Young, D.J. Gugenheim, Trevor Matthews, Nick Gordon, Klaudia Smieja-Rostworowska / Regie: Brady Corbet / Buch: Brady Corbet, Mona Fastvold / Kamera: Lol Crawley / Musik: Daniel Blumberg / Schnitt: Dávid Jancsó / Darsteller: Adrien Brody (László Tóth), Guy Pearce (Harrison Lee Van Buren Sr.), Felicity Jones (Erzsébet Tóth), Joe Alwyn (Harry Lee Van Buren), Raffey Cassidy (Zsófia), Stacy Martin (Maggie Lee Van Buren), Isaach de Bankolé (Gordon), Alessandro Nivola (Attila), Emma Laird (Audrey), Jonathan Hyde (Leslie Woodrow), Salvatore Sansone (Orazio), Peter Polycarpou (Michael Hoffman), Jaymes Butler (Bar Manager), Ariane Labed (ältere Zsófia), Michael Epp (Jim Simpson)

1947 emigriert ein ungarisch-jüdischer Architekt, der mit seiner Frau den Holocaust überlebt hat, in die USA. Dort findet er in einem Millionär einen mächtigen Gönner, der ihn mit der Planung eines gigantischen Bauprojekts beauftragt. Die Zusammenarbeit entpuppt sich jedoch als doppelbödige Angelegenheit. Auch die Traumata der Vergangenheit lassen sich nicht mehr abschütteln, als seine Frau wieder mit ihm vereint ist. Ein im VistaVision-Format gedrehtes Filmepos um einen Mann, der dem Faschismus entkommt, in den USA aber auf einen Herrenmenschen großkapitalistischer Prägung trifft. Mit packenden Figuren und suggestiven Raumfantasien werden Seelenlandschaften einer Moderne entworfen, die energisch der Zukunft entgegenstrebt, während sich das Vergangene gleichzeitig als hartnäckiger Subtext in sie einschreibt. (Quelle: Film-Dienst).

Auszeichnungen:

Oscar 2025 Bester Hauptdarsteller, Adrien Brody

Oscar 2025 Beste Kamera, Lol Crawley

Oscar 2025 Beste Filmmusik, Daniel Blumberg

16:45 Uhr

DIE SCHWARZE TULPE

Originaltitel: La Tulipe Noire / F/I/E 1964 / Aufgenommen in Superpanorama 70® (65mm Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal Stereo Magnetton / Französische Originalfassung mit deutschen Untertiteln / 115 Minuten / Erstaufführungskopie von 1964 / Welturaufführung: 28.02.1964 / Deutsche Erstaufführung: 06.03.1964 / Produktion: Georges Cheyko / Regie: Christian-Jaque / Buch: Christian-Jaque, Paul Andréota, Henri Jeanson / Vorlage: Alexandre Dumas d.Ä. (Roman) / Kamera: Henri Decaë / Musik: Gérard Calvi / Schnitt: Jacques Desagneaux / Darsteller: Alain Delon (Julien/Guillaume de Saint Prex), Virna Lisi (Caroline), Dawn Addams (Marquise Cathérine de Vigogne), Akim Tamiroff (Marquis de Vigogne), Francis Blanche (Plantin), Adolfo Marsillach (Baron La Mouche), Laura Valenzuela (Lisette), Georges Rigaud (Polizeichef), José Jaspe (Brignon), Robert Manuel (Prinz Alexandre de Grasillach de Morvan Lobo), Lucien Callamand (Frontin)

Die tollkühnen Taten adliger Zwillingsbrüder (Alain Delon in einer Doppelrolle), die am Vorabend der Französischen Revolution aus verschiedenen Gründen gegen die aristokratischen Unterdrücker kämpfen. Mit leichter Hand und voller Ironie nach Motiven von Dumas in Szene gesetztes Mantel-und-Degen-Abenteuer. (Quelle: Film-Dienst).

20:00 Uhr

AMADEUS

OT: Amadeus / USA 1984 / Aufgenommen in Panavision® Anamorphic (1:2.39) (35mm Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal Dolby® (A) Stereo Magnetton / Englische Originalfassung / 115 Minuten / Erstaufführungskopie von 1984 / Welturaufführung: 06.09.1984 / Deutsche Erstaufführung: 26.10.1984 / Produktion: Saul Zaentz / Regie: Milos Forman / Buch: Peter Shaffer, Zdenek Mahler / Vorlage: Peter Shaffer (Bühnenstück) / Kamera: Miroslav Ondrícek / Musik: Wolfgang Amadeus Mozart, Antonio Salieri, Giovanni Battista Pergolesi / Schnitt: Nena Danevic, Michael Chandler / Darsteller: Tom Hulce (Wolfgang Amadeus Mozart), F. Murray Abraham (Antonio Salieri), Elizabeth Berridge (Constanze Mozart), Simon Callow (Emmanuel Schikaneder), Roy Dotrice (Leopold Mozart), Christine Ebersole (Katerina Cavalieri), Jeffrey Jones (Joseph II.), Charles Kay (Orsini-Rosenberg), Kenny Baker (Parodie-Commendatore), Barbara Bryne (Frau Weber), Roderick Cook (Graf Von Strack), Douglas Seale (Graf Arco), Cynthia Nixon (Lorl), Vincent Schiavelli (Salieris Diener)

Die letzten zehn Lebensjahre von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), in einer fiktiven Lebensbeichte erzählt von seinem Rivalen, dem Hofkomponisten Antonio Salieri. Mozart, von Regisseur Forman zugleich menschlich entmystifiziert und als Genie erneut verklärt, wird zum populären Helden eines aufwendig inszenierten Musik- und Künstlerfilms, der mit effektvollen Kinomitteln die Figur des Komponisten dem heutigen Publikum nahebringen will. Das Thema des zugrundeliegenden Theaterstücks - der Konflikt zwischen Genie und Mittelmaß, zwischen Schein und Realität von Kunstrezeption und Kunstproduktion - findet zwar Eingang in die Handlung, wird aber immer wieder von virtuos gestaltetem Entertainment überlagert. (Quelle: Film-Dienst).

Auszeichnungen:

Oscar 1985 Bester Film, Saul Zaentz

Oscar 1985 Beste Regie, Milos Forman

Oscar 1985 Bester Hauptdarsteller, F. Murray Abraham

Oscar 1985 Bestes Drehbuch nach einer literarischen Vorlage, Peter Shaffer

Oscar 1985 Beste Kostüme, Theodor Pistek

Oscar 1985 Bester Ton, Chris Newman, Mark Berger, Tom Scott, Todd Boekelheide

Oscar 1985 Beste Ausstattung, Karel Cerny, Patrizia von Brandenstein

Oscar 1985 Bestes Make-up, Dick Smith, Paul LeBlanc

DER BRUTALIST
AMADEUS
DIE SCHWARZE TULPE

Samstag, 11. Oktober

11:00 Uhr

2001 - ODYSSEE IM WELTRAUM

OT: 2001: A Space Odyssey / GB 1965-68 / Aufgenommen in Super Panavision® 70 (65mm Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal Datasat® Digitalton (Todd-AO Layout mit 5 Frontkanälen) / Roadshow-Präsentation mit Pause / Englische Originalfassung / 149 Minuten / Neue Kopie von 2018 („Nolan“-Fassung) / Welturaufführung: 02.04.1968 / Deutsche Erstaufführung: 11.09.1968 / Produktion: Stanley Kubrick / Regie: Stanley Kubrick / Buch: Stanley Kubrick, Arthur C. Clarke / Vorlage: Arthur C. Clarke (Kurzgeschichte) / Kamera: Geoffrey Unsworth, John Alcott / Musik: Aram Khatschaturian, Richard Strauss, Johann Strauß, György Ligeti / Schnitt: Ray Lovejoy / Darsteller: Keir Dullea (David Bowman), Gary Lockwood (Frank Poole), William Sylvester (Dr. Heywood Floyd), Leonard Rossiter (Smyslov), Daniel Richter (Mondbeobachter), Robert Beatty (Halvorsen), Frank Miller (Chef der Expedition), Ed Bishop Aries-1B-Mond-ShuttleKapitän), Margaret Tyzack (Elena), Sean Sullivan (Dr. Bill Michaels), Alan Gifford (Pooles Vater), Ann Gillis (Pooles Mutter)

Ein geheimnisvoller schwarzer Monolith, der offenbar von Außerirdischen stammt, beeinflusst in grauer Vorzeit die Entstehung von Intelligenz und den „Aufbruch der Menschheit“, wird Jahrtausende später von Wissenschaftlern auf dem Mond entdeckt und lockt ein Forschungsraumschiff in Richtung Jupiter. Die Mission endet nach dem Versagen des Bordcomputers mit einer Katastrophe; der einzig überlebende Astronaut begegnet der außerirdischen Macht und erfährt eine kosmische Wiedergeburt. Kubricks fantastisches Kinoabenteuer vereint technische Utopie und kulturphilosophische Spekulation zu einer Weltraumoper von überwältigendem Ausmaß. Der kühne gedankliche Entwurf des Films (eine Entwicklungsgeschichte der Menschheit voller Skepsis und bitterer Ironie) wird mit nicht minder kühnen optischen Effekten und einer revolutionären Tricktechnik realisiert, die das Genre des Science-Fiction-Films in den folgenden Jahren entscheidend prägten.Quelle: Film-Dienst).

Auszeichnungen:

Oscar 1969 Beste Spezialeffekte, Stanley Kubrick

15:00 Uhr

LAWRENCE VON ARABIEN

OT: Lawrence of Arabia / GB 1962 / Aufgenommen in Super Panavision® (65mm Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal Datasat®-Digitalton (5.1 Layout) / Englische Originalfassung / 227 Minuten / Restaurierte Filmkopie / Roadshow-Präsentation mit Pause / Welturaufführung: 10.12.1962 / Neufassung: 08.02.1989 / Deutsche Erstaufführung: 15.03.1963 / Neufassung: 02.10.1990 / Produktion: Sam Spiegel / Regie: David Lean / Buch: Robert Bolt, Michael Wilson / Buchvorlage: Thomas Edward Lawrence (Bericht) / Kamera: Freddie Young / Musik: Maurice Jarre / Schnitt: Anne V. Coates / Darsteller: Peter O‘Toole (T.E. Lawrence), Alec Guinness (Prinz Feisal), Anthony Quinn (Auda Abu Tayi), Jack Hawkins (General Allenby), José Ferrer (türkischer Bey), Anthony Quayle (Col. Harry Brighton), Claude Rains (Mr. Dryden), Arthur Kennedy (Jackson Bentley), Omar Sharif (Sherif Ali Ibn El Kharisch)

In epischer Breite wird die Geschichte des englischen Offiziers T.E. Lawrence erzählt, der während des Ersten Weltkrieges den arabischen Aufstand gegen die türkischen Besatzer anzettelte und anführte. Der von großartigen Darsteller getragene Film, dessen visuelle Bildkraft der Wüstenszenen überwältigt, legt weniger Wert auf breit ausgespielte Kampfhandlungen, sondern macht die entbehrungsreichen Wüstenritte, die Einsamkeit und die ungeheure Kraftanstrengung augenfällig. Der Film kam 1990 erneut in die Kinos, diesmal in der von Richard A. Harris rekonstruierten und von David Lean autorisierten Fassung. Erst in dieser 30 Minuten längeren Version wird die charismatische, aber gebrochene Führerpersönlichkeit T.E. Lawrence‘ erfahrbar, der mal in die Rolle des Erlösers, mal in die des blindwütigen Rächers schlüpft, unter seiner homosexuellen Neigung leidet, masochistische Anwandlungen hat und aus seiner Eitelkeit keinen Hehl macht. Der faszinierende Film ist kein Geschichtsbild, vielmehr eine höchst subjektive Zusammenfassung der historischen Ereignisse. (Quelle: Film-Dienst).

Ausgezeichnungen

Oscar 1963 Bester Film, Sam Spiegel

Oscar 1963 Beste Regie, David Lean

Oscar 1963 Beste Originalmusik, Maurice Jarre

Oscar 1963 Beste Kamera: Farbe, Freddie Young

Oscar 1963 Bester Ton, John Cox

Oscar 1963 Bester Schnitt, Anne V. Coates

Oscar 1963 Beste Ausstattung: Farbe, Dario Simoni, John Box, John Stoll

20:30 Uhr

ONE BATTLE AFTER ANOTHER

OT: One Battle After Another / USA 2025 / Aufgenommen in VistaVision® (35mm 8-Perf Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:1.85) / 6-Kanal Datasat® Digitalton (5.1 Layout) / Englische Originalfassung / 170 Minuten / Erstkopierung von 2025 / Welturaufführung: 24.09.2025 / Deutsche Erstaufführung: 25.09.2025 / Produktion: Paul Thomas Anderson, Sara Murphy, Adam Somner / Regie: Paul Thomas Anderson / Buch: Paul Thomas Anderson / Vorlage: Thomas Pynchon (Roman „Vineland“) / Kamera: Michael Bauman / Musik: Jonny Greenwood / Schnitt: Andy Jurgensen / Darsteller: Leonardo DiCaprio (Bob Ferguson), Sean Penn, Benicio Del Toro, Regina Hall (Deandra), Teyana Taylor, Chase Infiniti, Alana Haim, Shayna McHayle, Wood Harris, Tony Goldwyn

„One Battle After Another“ ist das mit Spannung erwartete neue Werk des gefeierten Filmemachers Paul Thomas Anderson. Er fungiert als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent – ein echter Allrounder. Der Film startet am 25. September 2025 in den Kinos der USA und erlebt bei unserem Festival seine 70mm Premiere für Karlsruhe.

Im Zentrum steht Leonardo DiCaprio als Bob Ferguson, ein ehemaliger Revolutionär. Gemeinsam mit anderen Ex-Revoluzzern macht er sich auf, eine Tochter zu retten, die von einem skrupellosen Colonel entführt wurde – gespielt von Sean Penn. Der charismatische Benicio del Toro unterstützt sie dabei in seiner Rolle als Sensei Sergio.

Der Film ist inspiriert – wenn auch nicht direkt adaptiert – von Thomas Pynchons Roman Vineland und setzt auf stilistische Elemente wie eine Mischung aus Action, politischer Spannung und schwarzem Humor.

2001 - ODYSSEE IM WELTRAUM
LAWRENCE VON ARABIEN

Sonntag, 12. Oktober

11:00 Uhr

Vortrag: „Das

von Todd-AO“

Vermächtnis

Von Thomas Hauerslev (50 Min.)

Zum 70. Jahrestag der Premiere von Todd-AO präsentieren wir „Das Vermächtnis von Todd-AO“.

Der Vortrag beleuchtet den historischen Kontext des Todd-AO-Festivals. Wir fassen den Entwicklungsprozess zusammen und fragen uns, wie das Todd-AO-System die Großformatfilmvorführung in den letzten sieben Jahrzehnten beeinflusst hat. Der Vortrag enthält ein paar historische Videoclips von Walter Siegmund, in denen er erklärt, welche Entscheidungen seinerzeit vor 70 Jahren getroffen werden mussten, um in Rekordzeit ein neues Filmverfahren zu entwickeln.

Den Vortrag hält Thomas Hauerslev, Ko-Programmer des Todd-AO 70mm Festivals und Herausgeber der Webseite in70mm.com. (Vortrag in englischer Sprache)

12:00 Uhr

DER SCHWARZE FALKE

OT: The Searchers / USA 1956 / Aufgenommen in VistaVision® (35mm 8-Perf Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:1.85) / Datasat® Digitalton (Mono) / Englische Originalfassung / 119 Minuten / Erstkopierung von 2024 / Welturaufführung: 16.05.1956 / Deutsche Erstaufführung: 05.10.1956 / Produktion: Merian C. Cooper, Patrick Ford / Regie: Johjn Ford / Buch: Frank S. Nugent / Vorlage: Alan Le May / Kamera: Winton C. Hoch / Musik: Max Steiner / Schnitt: Jack Murray / Darsteller: John Wayne (Ethan Edwards), Jeffrey Hunter (Martin Pawley), Vera Miles (Laurie Jorgensen), Ward Bond (Capt. Rev. Samuel Clayton), Natalie Wood (Debbie Edwards), John Qualen (Lars Jorgensen), Olive Carey (Mrs. Jorgensen), Henry Brandon (Chief Scar), Ken Curtis (Charlie McCorry), Harry Carey jr. (Brad Jorgensen), Hank Worden (Mose Harper), Ruth Clifford, Mae Marsh, Dan Borzage (Akkordeonspieler), Patrick Wayne (Lt. Greenhill), Pippa Scott (Lucy Edwards)

Epischer Western um einen spröden, einsamen Westerner, der ein „Outlaw-Dasein“ führt. Der Besuch bei der Familie seines Bruders ist ein Abschied für immer: kurz darauf ist die Ranch niedergebrannt. Er findet den Bruder und die im geheimen geliebte Schwägerin grausam verstümmelt vor und macht sich auf die lange Suche nach der Nichte, die der Comanchen-Stamm des „Schwarzen Falken“ entführt hat. Die fünfjährige Suche entwickelt sich zu einer Reise in die Seelenlandschaft einer der vielschichtigsten Figuren der Western-Geschichte. Hinter der Oberfläche des starrköpfigen Einzelgängers werden Sensibilität und Verzweiflung sichtbar. Von seiner Reise, die glücklich endet, kommt er geläutert zurück und macht sich (in der berühmt gewordenen letzten Einstellung) erneut auf die Suche: nach Liebe und Sinn. Ein Meisterwerk des Genres, bis ins Detail stimmig und vorzüglich komponiert. (Quelle: Film-Dienst).

15:00 Uhr

VERTIGO – AUS DEM REICH DER TOTEN

OT: Vertigo / USA 1958 / Aufgenommen in VistaVision® (35mm 8-Perf Negativfilm) / Restaurierte Fassung produziert in Super VistaVision® / Präsentiert in 70mm (1:1.85) / 6-Kanal Datasat® Digitalton (5.1 Layout) / Englische Originalfassung / 128 Minuten / Erstaufführungskopie der restaurierten Fassung von 1997 / Amerikanische Erstaufführung: 09.05.1958 (Restaurierte Fassung: 04.10.1996) / Deutsche Erstaufführung: 03.02.1959 (Restaurierte Fassung: 27.02.1997) / Produktion: Alfred Hitchcock / Regie: Alfred Hitchcock / Buch: Alec Coppel, Samuel Taylor / Buchvorlage: Pierre Boileau, Thomas Narcejac (Roman „D‘Entre Les Morts“) / Kamera: Robert Burks / Musik: Bernard Herrmann / Schnitt: George Tomasini / Darsteller: James Stewart (John „Scottie“ Ferguson), Kim Novak („Madeleine Elster“/Judy B.), Tom Helmore (Gavin Elster), Barbara Bel Geddes (Midge Wood), Konstantin Shayne (Pop Liebl) Ein wegen Höhenangst aus dem Polizeidienst ausgeschiedener Detektiv verliebt sich in die neurotische Frau eines Schulfreundes, die er überwachen soll. Als sie sich von einem Kirchturm stürzt, fühlt er sich an ihrem Tode schuldig. Später begegnet er einer Doppelgängerin der Toten und muß schließlich feststellen, daß er einem Täuschungsmanöver zum Opfer gefallen ist. Hinter der perfekten, herausragend gespielten Kriminalgeschichte offenbart sich ein brillantes psychologisches Seelendrama, in dem es um Liebe geht, aber auch darum, wie Liebe durch die Obsessionen der Fantasie verhindert wird: ein Mann liebt seine Vorstellung einer Frau und versucht, sie danach zu gestalten. In der außergewöhnlichen Spannungsdramaturgie werden die Schichten und Widersprüche des inneren Seelenlebens der Hauptfigur subtil aufgedeckt. (Quelle: Film-Dienst).

18:30 Uhr DER UNSICHTBARE DRITTE

OT: North By Northwest / USA 1959 / Aufgenommen in VistaVision® (35mm 8-Perf Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:1.85) / 6-Kanal Datasat® Digitalton (5.1 Layout) / Englische Originalfassung / 136 Minuten / Erstkopierung von 2024 / Welturaufführung: 01.07.1959 / Deutsche Erstaufführung: 18.12.1959 / Produktion: Alfred Hitchcock, Herbert Coleman / Regie: Alfred Hitchcock / Buch: Ernest Lehman / Kamera: Robert Burks / Musik: Bernard Herrmann / Schnitt: George Tomasini / Darsteller: Cary Grant (Roger O. Thornhill), Eva Marie Saint (Eve Kendall), James Mason (Philip Vandamm), Jessie Royce Landis (Clara Thornhill), Leo G. Carroll (der Professor), Martin Landau (Leonard), Josephine Hutchinson (Mrs. Townsend), Edward Platt (Larrabee), Philip Ober (Lester Townsend), Edward Binns (Captain Junket)

Ein harmloser New Yorker Werbefachmann wird irrtümlich für einen Spion gehalten, der in Wirklichkeit nur als von der CIA erfundenes Phantom existiert. Der Geheimdienst benutzt seine Ahnungslosigkeit, um die Gegenseite auf eine falsche Spur zu locken. Eine Verfolgungsjagd quer durch den nordamerikanischen Kontinent beginnt, während er unfreiwillig zum Helden wird, einen Gentleman-Agenten zur Strecke bringt und die Frau fürs Leben findet. Ein brillantes Kinostück mit großartig inszenierten Spannungsszenen, verblüffenden Kehrtwendungen und spielerischen Überraschungen. Hitchcock vereint auf virtuose, zugleich höchst unterhaltsame Weise alle Qualitäten des Thrillers, des Abenteuerkinos und der Kriminalkomödie und bietet ganz nebenbei eine doppelbödig-ironische Anthologie US-amerikanischer Landschaften, Mythen und Denkmäler. (Quelle: Film-Dienst).

21:00 Uhr STIRB LANGSAM

OT: Die Hard / USA 1988 / Aufgenommen in Panavision® Anamorphic (1:2.39) (35mm Negativfilm) und Super Panavision® 70 (1:2.20) (65mm Negativfilm) / Präsentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal Dolby® (A) Stereo Magnetton / Deutsche Fassung / 132 Minuten / Erstaufführungskopie von 1988 / Welturaufführung: 15.07.1988 / Deutsche Erstaufführung: 10.11.1988 / Produktion: Lawrence Gordon, Joel Silver / Regie: John McTiernan / Buch: Jeb Stuart, Steven E. de Souza / Vorlage: Roderick Thorp (Roman) / Kamera: Jan de Bont / Musik: Michael Kamen / Schnitt: Frank J. Urioste, John F. Link / Darsteller: Bruce Willis (John McClane), Alan Rickman (Hans Gruber), Bonnie Bedelia (Holly Genaro McClane), Alexander Godunow (Karl), Reginald Veljohnson (Sgt. Al Powell), Paul Gleason (Dwayne T. Robinson), De‘voreaux White (Argyle)

Eine Gangsterbande besetzt am Weihnachtsabend das 30. Stockwerk eines Bürohochhauses, nimmt die Gäste einer Party als Geiseln und versucht, 640 Millionen Dollar in Wertpapieren aus dem Safe eines japanischen Konzerns zu erbeuten. Ein zufällig anwesender Polizist durchkreuzt in einem aussichtslos erscheinenden Kampf gegen die Gangster und gegen die Tücken der HochhausElektronik den ausgefeilten Plan. Unter Einsatz aller erdenklichen technischen Raffinessen auf Hochspannung getrimmter harter Action-Film, der in der zweiten Hälfte zunehmend an Ironie gewinnt. Seine Rasanz und Dramatik erreicht er erst in der 70mm-Fassung und einem dementsprechend eingerichteten Kino. (Quelle: Film-Dienst).

VERTIGO – AUS DEM REICH DER TOTEN

Das Verschwinden des Josef Mengele

August Diehl spielt den als „Engel des Todes“ bekannten Arzt, der in Auschwitz grausame Experimente durchführte, als zunehmend verbitterten Mann, der im südamerikanischen Exil sein Schicksal beklagt. Brillant gefilmt, schonungslos und entlarvend.

Rattenlinie. Ein passender Name für den Fluchtweg, auf dem zahlreiche Nazis nach dem Zweiten Weltkrieg das sinkende Schiff verließen, von alten und neuen Sympathisanten unterstützt und in Südamerika eine neue Heimat fanden. Besonders in Argentinien, wo Juan Péron zu faschistischem Gedankengut neigte und die Expertise der Alt-Nazis zum industriellen Aufbau des Landes nutzte. Neben Adolf Eichmann, der später vom Mossad entführt und in Israel vor Gericht gestellt wurde, war es besonders Josef Mengele, der zu den Nazi-Berühmtheiten zählte, die lange Jahre ein recht unbeschwertes Leben in Argentinien führen konnten.

Erst nachdem Péron 1955 gestürzt wurde, änderte sich die Lage und Mengele musste weiterziehen. Kirill Serebrennikov erzählt auch vom nachlässigen Umgang der deutschen Behörden, der deutschen Bevölkerung mit der eigenen Geschichte, von Lebenslügen und billigen Ausreden und davon, ob der deutsche Umgang mit der Vergangenheit wirklich so vorbildlich und vor allem erfolgreich war, wie es oft heißt. Lange Zeit hat es sogar den Anschein, als würde sein Film nur in den Jahren nach dem Krieg spielen, als die deutsche Exilgemeinde in Südamerika rauschende Feste feierte. Für Mengele ist es der Besuch seines Sohnes Rolf, sich endlich der eigenen Vergangenheit, der eigenen Verantwortung zu stellen. Erst in diesem Moment springt der Film in die Vergangenheit, in den Zweiten Weltkrieg, nach Auschwitz – wo Mengele mit seiner Frau das Leben genießt, einen Sommertag am See verbringt, offensichtlich völlig unbeeindruckt vom Grauen, das er im Lager anrichtet. Immer dunkler wirkt das Schwarz-weiß, in dem „Das Verschwinden des Josef Mengele“ gefilmt ist, immer bedrohlicher wirkt die Natur, die dunklen Wolken, immer enger die Wohnungen, die Behausungen, in denen Mengele die letzten Jahre seines Lebens verbringt. Irgendwann 1977 starb der Engel des Todes, seine Knochen wurden erst viele Jahre später gefunden, sein Ableben per DNA-Analyse wirklich bestätigt und damit auch alle Verschwörungstheorien beendet.

Stiller

Ein Mann wird verhaftet, weil man glaubt, er sei der verschwundene Künstler Anatol Stiller – doch er bestreitet das. Die Verfilmung von Max Frischs Roman ist ein intensives Drama über Identität, Wahrheit und die Suche nach dem eigenen Ich.

Bei einer Zugreise durch die Schweiz wird der US-Amerikaner James Larkin White an der Grenze festgenommen. Der Vorwurf: Er sei der vor sieben Jahren verschwundene Bildhauer Anatol Stiller, der wegen seiner Verwicklung in eine dubiose politische Affäre gesucht wird. White bestreitet seine Schuld und beharrt darauf, nicht Stiller zu sein. Um ihn zu überführen, bittet die Staatsanwaltschaft Stillers Frau Julika um Hilfe. Aber auch sie vermag ihn nicht eindeutig zu identifizieren, in Erinnerungen wird aber mehr und mehr die Beziehung des Ehepaars offengelegt. Auch der Staatsanwalt hat eine überraschende Verbindung zu dem Verschwundenen. Was ist damals genau passiert und wer ist Stiller wirklich?

Max Frisch‘ Roman „Stiller“ erschien 1954 im SuhrkampVerlag, er wurde bis heute millionenfach verkauft und in 34 Sprachen übersetzt. „Stiller“ war für Max Frisch der Durchbruch als Romanschriftsteller und wurde mit renommierten Literaturpreisen wie dem „Großen Schillerpreis“ der „Schweizerischen Schillerstiftung“ oder dem „Wilhelm-Raabe-Preis“ ausgezeichnet. Ebenso wurde der Roman in die „ZEIT-Bibliothek der 100 Bücher“ aufgenommen. Max Frisch (1911-1991) zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts, neben „Stiller" sind vor allem seine Werke „Homo Faber" und „Mein Name sei Gantenbein" bekannt. Regisseur Stefan Haupt („Zwingli“, „Der Kreis“), der gemeinsam mit Alex Buresch („Kundschafter des Friedens“) auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, versammelt für die Verfilmung von „Stiller” einen herausragenden Cast vor der Kamera: Albrecht Schuch („Im Westen nichts Neues“, „Schachnovelle“), Paula Beer („Stella. Ein Leben“, „Roter Himmel“), Max Simonischek („Die Nachbarn von oben“), Marie Leuenberger („Bis wir tot sind oder frei“), Stefan Kurt („Sisi & Ich“) und Sven Schelker („Der vermessene Mensch“).

Sorda –

Der Klang der Welt

Ángela ist gehörlos, Héctor hört – gemeinsam erwarten sie ein Kind. Doch die Welt ist voller Barrieren. Eva Libertad erzählt einfühlsam vom Ringen um Identität, Liebe und Gleichberechtigung. Ein stilles Drama mit großer Wirkung.

Ángela ist gehörlos, Héctor hörend, ein junges Paar, fröhlich und verliebt, um so mehr, als sie ihr erstes Kind erwarten. Ona soll es heißen, ein Mädchen. Doch je näher der Tag der Geburt rückt, desto unruhiger wird Ángela. Wie soll sie sich um Ona kümmern in einer Welt, die nicht für sie gemacht ist? Wird Ona hören wie Héctor oder sein wie sie? Die kleine, beschützte Welt, die sich Ángela und Héctor geschaffen haben, gerät ins Wanken. Sie müssen es noch einmal versuchen. In der Welt, wie sie ist und wie sie sein könnte.

Immer auf Augenhöhe mit ihren Protagonist:innen erzählt Autorin und Regisseurin Eva Libertad von der ungeahnten Herausforderung, als gehörlose Frau ein Kind in einer Welt voller Barrieren zu bekommen, von Begegnungen und Missverständnissen, von Liebe und Zerreißproben. Getragen von den wunderbaren Miriam Garlo und Álvaro Cervantes ist der Film eine ungewöhnlich feinfühlige Erkundung von Identität, Liebe, Mutterschaft und den Herausforderungen, sich in einer Welt zurechtzufinden, die oft nicht zuhört. Er erzählt von Momenten der Zärtlichkeit, Frustration und Widerständigkeit mit seltener Authentizität. Mit seiner behutsamen Kameraführung und einem Sounddesign, das die Wahrnehmung erweitert, fängt „Sorda – Der Klang der Welt” die Nuancen zweier Welten ein – der gehörlosen und der hörenden – und schafft so ein einfühlsames und bewegendes Kinoerlebnis.

DRAMA 100 MINUTEN SPANIEN 2025

Bugonia

Zwei von Verschwörungstheorien besessene junge Männer entführen die einflussreiche Geschäftsführerin einer großen Firma, überzeugt davon, dass sie eine Außerirdische ist, die plant, die Erde zu zerstören.

Michelle ist CEO eines großen Konzerns, zu dem auch das Biomedizinunternehmen Auxolith gehört. Sie steht jeden Tag um 4:30 Uhr für verschiedene Trainingseinheiten auf und kommt dann ins Büro. Ihre Mitarbeiter dürfen frühestens um 17:30 Uhr Feierabend machen. Ihr Unternehmen hat mit seinen experimentellen Opioid-Entzugsmedikamenten einigen Menschen Schaden zugefügt, so auch Teddys Mutter Sandy. Teddy misstraut den Mainstream-Medien, glaubt an eine Verschwörung der Elite und dass Michelle eine böse Außerirdische ist, die die Erde zerstören will. Gemeinsam mit seinem Cousin entführt der Verschwörungstheoretiker Michelle kurzerhand und foltert sie in seinem Keller. Sein Ziel ist es, dass sich Michelles vermeintliche Spezies vor der nächsten Mondfinsternis von der Erde zurückzieht.

Nach seinem mit vier Oscars® ausgezeichneten Meisterwerk „Poor Things” bringt Ausnahmeregisseur Yorgos Lanthimos („The Lobster”) mit seinem neuesten Geniestreich „Bugonia” nun eine skurrile Sci-Fi-Komödie auf die große Leinwand. In den Hauptrollen glänzen die zweifache Oscar®Preisträgerin Emma Stone („La La Land”) in ihrer bereits fünften Zusammenarbeit mit Lanthimos sowie der Oscar®-Nominierte Jesse Plemons („Kinds of Kindness”), Kultstar Alicia Silverstone („The Killing of a Sacred Deer”), Comedian Stavros Halkias („Let’s Start a Cult”) und Newcomer Aidan Delbis. Das Drehbuch stammt von Will Tracy. Als Episoden-Autor von „Succession” und „Last Week Tonight” wurde er insgesamt mit sechs Emmys ausgezeichnet und konnte mit seinem Spielfilmdebüt „The Menu” bereits seinen makabren Sinn für Humor beweisen. Für die Produktion zeichnen neben Stone, Lanthimos und dessen langjährigen Partnern Ed Guiney („Raum”) und Andrew Lowe („Normal People”) außerdem Regietalent Ari Aster („Hereditary – Das Vermächtnis”, „Midsommar”) mit seinem Produzenten Lars Knudsen („Beau Is Afraid”) sowie Miky Lee („Die Frau im Nebel”) und Jerry Kyoungboum Ko („Past Lives – In einem anderen Leben”) verantwortlich.

MYSTERY, SCIENCE-FICTION, KOMÖDIE · 120 MIN · FSK 12 · USA, KOR, IRL, GRC · 2025

Regie YORGOS LANTHIMOS Darsteller EMMA STONE, JESSE PLEMONS, AIDAN DELBIS, STAVROS HALKIAS, ALICIA SILVERSTONE

Ausweis(Personalausweis,Schülerausweis,Studentenausweis)gültig. EineAuszahlungdesGeldgegenwertesistleidernichtmöglich!

Emil & Max

Skladanowskys Bioskop

Vor 130 Jahren – die erste offizielle Filmvorführung für ein zahlendes Publikum in Europa. von Thomas Hauerslev

Am 1. November 2025 ist es 130 Jahre her, dass Emil und Max Skladanowsky als Erste in Europa Filme vor einem zahlenden Publikum zeigten. Die Premiere fand im Wintergarten-Varieté in Berlin statt, das zum großen Hotel Central in der Nähe des Bahnhofs Friedrichstraße gehörte. Damals waren „lebende Fotografien” der große Abschluss einer Varieté-Show und keine eigentliche Kinovorstellung, wie wir sie heute kennen. Am Premierenabend traten die Brüder Skladanowsky daher auch als Nummer 18 auf, direkt nach einem Auftritt von Ephraim Thompson und seinen drei schönen Elefanten.

Max Skladanowsky (30.04.1863 – 30.11.1939) war einer der Pioniere im Bereich der bewegten Bilder und gilt als Erfinder der Filmvorführung in Deutschland. Zusammen mit seinem Bruder Emil entwickelte er den Bioskop, einen der ersten Filmprojektoren für bewegte Bilder.

Der Name „Bioskop” leitet sich vom griechischen „bios” ab, was „Leben” bedeutet, und „skopeō”, was „sehen” oder „beobachten” bedeutet. Mit anderen Worten: Bioskop = das Leben beobachten.

Die Brüder Skladanowsky führten ihre Bioskop-Maschine bereits im Juli 1895 im Gasthaus Sello im Berliner Vorort Pankow vor. Die Vorführung wurde von Julius Baron und Franz Dorn besucht, die die Brüder für den Wintergarten engagierten. In diesem Varietétheater zeigten Emil und Max Skladanowsky am 1. November 1895 zum ersten Mal ihre bewegten Bilder öffentlich vor einem zahlenden Publikum. Die Premiere war gleichzeitig die erste öffentliche Vorführung von bewegten Bildern in Europa. Der Bioscop lief vier Wochen lang mit insgesamt 23 Vorstellungen. Das Programm der Skladanowskys in

WIM WENDERS: „DIE GEBRÜDER SKLADANOWSKY“ (1996)

SONNTAG 1. NOVEMBER 13.00 UHR

Der Film erzählt von den Anfängen des Kinos in Deutschland: Max und Emil Skladanowsky stammen aus dem Varieté- und Schaugeschäft, entwickeln das „Bioskop“ und zeigen am 1. November 1895 im Berliner Wintergarten bewegte Bilder – noch vor den Brüdern Lumière in Paris. Wenders und Studenten der HFF München rekonstruieren diese Pionierzeit in Kinobildern und Gesprächen mit Zeitzeugin Lucie und setzen sie in Beziehung zur heutigen Wahrnehmung des Kinos. „Wenders würdigt den heiteren Erfindergeist der Skladanowskys, indem er große Teile seiner subtilen, unterhaltsamen, verspielten Etüde selbst mit einer alten Kurbelkamera gedreht hat.“ (Wikipedia)

Berlin umfasste neun kurze Filmsequenzen mit einer Spielzeit von jeweils 6 bis 11 Sekunden. Ein Musikstück wurde komponiert und begleitete die Filmvorführung, die insgesamt 15 Minuten dauerte. Die Musik sollte das Geräusch der laufenden Maschine übertönen.

Entwicklung bewegter Bilder Im Jahr 1895 war die Entwicklung bewegter Bilder vielerorts in vollem Gange. Thomas Edisons Kinetoskop aus Amerika hatte bereits einige Jahre zuvor Einzug in europäische Städte gehalten, aber da es sich dabei ausschließlich um ein Ein-Personen-Guckkasten-Erlebnis handelte, zählt es nicht wirklich als Kino. Das Kinetoskop war jedoch einer der ersten kleinen Schritte in Richtung Film und Kino, wie wir es heute kennen. In Frankreich arbeiteten die Brüder Auguste und Louis Lumière im Sommer 1895 an ihrem Cinématographe, einem kombinierten Gerät für die Aufnahme, das Kopieren und die Vorführung von 35-mm-Filmen. Die Premiere des Cinématographe der Brüder Lumière fand am 28. Dezember 1895 im Salon Indien du Grand Café in Paris statt, fast zwei Monate nach der Premiere des Bioscop in Berlin. Seit den Höhlenmalereien hat der Mensch versucht, eine Illusion von Bewegung wiederzugeben. Anfangs zeichnete man einfach mehrere Beine an die Tiere, um Bewegung darzustellen. Später kamen bewegliche Schattenbilder, Camera obscura, Zoetropes, Laterna magica, Illusionen und vieles mehr hinzu. Im Jahr 1878 nahm der Fotograf Eadweard Muybridge eine Serie von 12 Bildern eines Pferdes auf (Chronophotography). Er entdeckte, dass es eine Illusion von Bewegung erzeugte, wenn man die Bilder in schneller Abfolge betrachtete. Die Idee der „lebendigen Bilder” war geboren. Bereits 1887 versuchten sich der Engländer William Friese-Greene und der Franzose Louis Le Prince an lebendigen Bildern auf einem 54 mm breiten Film. Die Idee der öffentlichen Filmvorführung setzte sich in den USA am 20. Mai 1895 durch, als Woodville Lathams Eidoloscope in New York (USA) Premiere feierte. Dieses Datum gilt als Meilenstein in der Filmgeschichte, da es sich um die erste Vorführung von bewegten Bildern vor einem zahlenden Publikum handelte. Fünfeinhalb Monate später gab es eine ähnliche Premiere für bewegte Bilder in Europa.

Donnerstags, 18.45 Uhr JAHRE1925-2025KINO

21.08. 10 WHIPLASH (2015) OmU

28.08. 20 STOLZ UND VORURTEIL (2005) OmU

04.09. 25 AMERICAN PSYCHO (2000) OmU

11.09. 30 LA HAINE (1995) OmU

18.09. 30 BEFORE SUNRISE (1995) OmU

25.09. 50 DER WEISSE HAI (1975) OmU

02.10. 70 ALLES ÜBER EVA (1950) OV

09.10. 80 FANTASIA (1940) OV

16.10. 90 FRANKENSTEINS BRAUT (1935) OV

23.10. 100 GOLDRAUSCH (1925) OV Jahre

Mit freundlicher Unterstützung der

LI VE I M KINO 2025/2026

18. Oktober 2025

LA SONNAMBULA

Vincenzo Bellini

8. November 2025

LA BOHÈME

Giacomo Puccini

22. November 2025 ARABELLA

Richard Strauss

13. Dezember 2025

ANDREA CHÉNIER

Umberto Giordano

10. Januar 2026

I PURITANI

Vincenzo Bellini

21. März 2026

TRISTAN UND ISOLDE

Richard Wagner

2. Mai 2026

EUGEN ONEGIN

Pjotr I.Tschaikowski

30. Mai 2026

EL ÚLTIMO SUEÑO DE FRIDA Y DIEGO

Gabriela Lena Frank / Nilo Cruz Änderungen

Specials im Oktober

LIVE ÜBERTRAGUNG aus der Metropolitan Opera in New York

VINCENZO BELLINI: LA SONNAMBULA

SAMSTAG · 18. OKTOBER · 19.00 UHR

Der Opernsaison-Auftakt ist ein Opernjuwel und ein romantisches Meisterwerk von Vincenzo Bellini! Die wunderbare Nadine Sierra übernimmt die Rolle der schlafwandelnden Amina, die fälschlicherweise für untreu gehalten wird, bevor nach einigen Wirrungen ihre Unschuld belegt wird. Diese Oper voller atemberaubenden Koloraturen und ergreifenden Melodien wird von Rolando Villazón inszeniert.

EXTREMSPORT-KURZFILM-EVENT

EOFT 2025

DONNERSTAG · 23. OKTOBER · 20.00 UHR

Ein zweistündiges Filmprogramm mit großen Abenteuern, starken Persönlichkeiten und einer Portion Nervenkitzel: Die EOFT 2025 vereint die Extreme. Freut euch auf einen 50-tägigen Trip durch Alaska, auf dem nicht nur die schneebedeckten Berge glitzern oder eine Radtour zu den höchsten Gipfeln aller Schweizer Kantone. Dazu gibt es Eiskunstlaufen in Kanada, Speedriding in der Schweiz und eine Kletterin, die sich nach einem Sturz zurück an den Fels kämpft.

QUEERFILMNACHT

SKINNY LOVE

MITTWOCH 5. NOVEMBER 19.00 UHR ISLÄNDISCHES OmU

Die Beziehung zwischen der bisexuellen Sex-Influencerin Emilý und der Geochemikerin Katinka ist liebevoll, sexy und offen. Die beiden leben völlig unterschiedliche Lebensentwürfe, kann das gutgehen? Regisseur Sigurður Anton Friðþjófsson zeigt, wie finanzieller Druck und die Sehnsucht nach einem authentischen Selbstausdruck die Welt der Generation Z prägen. Ein Film, der Ja sagt zum Leben. Und zur Lust.

100 Jahre Kino 1925–2025

DONNERSTAGS 18:45 UHR ORIGINALFASSUNG

Seit jeher widmen wir uns dem Erhalt des historischen Filmerbes und analoger Filmtechnik. Denn nur auf der großen Leinwand entfaltet sich die ganze Magie eines Films. Mit „100 Jahre Kino“ kehren zehn Meisterwerke zurück ins Rampenlicht – von Chaplin bis Keira Knightley, von Universals Horrorklassikern bis zu Disneys Meisterstücken, vom „Weißen Hai“ bis zum französischen Independentkino. Ein cineastischer Querschnitt durch ein Jahrhundert voller Emotionen, Ikonen und Geschichten, die bis heute bewegen. Diese Filme laden ein, wiederentdeckt und neu erlebt zu werden – so, wie sie gedacht waren: im Kino.

2. OKTOBER · ORIGINALFASSUNG ALLES ÜBER EVA

Eine gefeierte Theaterschauspielerin muss sich den Regeln des Kulturbetriebes unterwerfen, welche aus Konkurrenz, Neid und Intrigen gesponnen scheint. Das köstliches Thriller-Drama war 1951 für 14 Oscars nominiert und gewann sechs davon. In einer Nebenrolle sehen wir Marilyn Monroe, der geraten wird zum Fernsehen zu gehen, da ihr Talent nicht für die Bühne ausreiche.

9. OKTOBER · ORIGINALFASSUNG FANTASIA

Walt Disneys dritter Spielfilm gilt als Blaupause für die Kunstform des Musikvideos: In neun Sequenzen interpretiert das Philadelphia Orchestra Stücke von Beethoven, Schubert oder Strawinski. Cartoons um Mickey Mouse, Animationen von Tonwellen und die Musiker selbst erscheinen auf der Leinwand. Ein psychedelisches Epos voller Magie und Imaginationskraft!

16. OKTOBER ORIGINALFASSUNG FRANKENSTEINS BRAUT

Die Fortsetzung zu ‚Frankenstein‘ gilt als gelungenster Horrorstreifen der Universal-Ära der 30er. Das aus Leichenteilen geflickte Monster fordert Menschenleben. Doch sein Verhalten wird moralischer, bis ein verrückter Doktor der Kreatur eine untote Frau erschafft. Drama, Witz und Horror, ummantelt von tricktechnischen Meisterleistungen.

23. OKTOBER ORIGINALFASSUNG GOLDRAUSCH

Der Stummfilmklassiker der Komikerlegende ist laut Chaplin selbst sein bester Film! Vom Goldfieber angetrieben gerät ein Glücksritter in Alaska Ende des 19. Jahrhunderts in absurde Situationen. Der Film zeigt das Ringen um Werte im Leben –mit einem schusseligen, liebenswürdigen Protagonisten, der auch mal Schnürsenkel wie Spaghetti verspeist.

Alles über Kunst – Architektur

SONNTAGS 15:00 UHR

Die zweite Auflage unserer Kunstfilmreihe zeigt Biopics, Dokumentationen und Spielfilme, deren Auswahl durch die Sammlung der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe inspiriert ist. Vor Filmbeginn gibt es eine kurze kunsthistorische Einführung, und in der darauffolgenden Woche donnerstags eine vertiefende Führung im Museum. Der diesjährige Fokus auf die Baukunst ist angelehnt an die Sonderausstellung Archistories. Architektur in der Kunst, die ab dem 29. November in der Orangerie zu sehen ist und spannende Verbindungen zwischen Film, Kunst und Architektur eröffnet.

5. OKTOBER

E.1027 - EILEEN GRAY UND DAS HAUS AM MEER

Die irische Designerin Eileen Gray baut 1929 ein Refugium an der Côte d‘Azur. Ihr erstes Haus ist ein diskretes, avantgardistisches Meisterwerk. Der spätere Besitzer überzieht die Wände mit Wandmalereien. Gray bezeichnet diese Malereien als Vandalismus und fordert ihre Rücknahme. Eine Geschichte über die Macht des weiblichen Ausdrucks und den Wunsch der Männer, ihn zu kontrollieren.

12. OKTOBER

INTOLERANCE

Humanistisches Stummfilm-Meisterwerk, dass unterschiedliche Episoden über menschliche Intoleranz verbindet und verzahnt. Unkonventionelle Bildsprache trifft auf stilbildenden Charakteren. Der pazifistische Grundton des Films wirbt um Versöhnung und Offenheit.

19. OKTOBER

BUILDING THE GHERKIN – NORMAN FOSTER BAUT IN LONDON

Wir begleiten Architekt Norman Foster beim Bau des Wolkenkratzers „30 St Mary Axe“ (Gherkin) in London. Er gewährt Einblicke in Arbeitsweise und Berufsethos. Architektur-Avantgarde trifft Kino, der Zuschauer erlebt hautnah die Gestaltung des öffentlichen Raums in spektakulärster Form.

26. OKTOBER

RENZO PIANO – ARCHITEKT DES LICHTS

Regisseur Carlos Saura dokumentiert die Entstehung des Centro Botín in Santander. Der Entwurf stammt von Renzo Piano, Architekt weltbekannter Bauten wie ‚Centre Pompidou‘, ‚Parco della Musica‘ und ‚The Shard‘. Es geht um Kunst, kreativen Prozess und die soziale Funktion von Schönheit.

QUEER FILM FESTIVAL KARLSRUHE

PRIDE PICTURES

DONNERSTAGS 18:45UHR ORIGINALFASSUNG

Nach unserem Queer Summer Cinema setzen wir gemeinsam mit Pride Pictures e.V. und dem Queer Film Festival ein starkes Zeichen für Diversität, Gleichberechtigung und Empowerment.

MONTAG 20. OKTOBER 19.00 UHR englischesOmU

DRIVE BACK HOME

Ein Klempner aus New Brunswick ist gezwungen nach Toronto zu reisen, um seinen entfremdeten Bruder aus dem Gefängnis zu holen, nachdem dieser wegen Sex mit einem anderen Mann in einem öffentlichen Park festgenommen worden war. Im Mittelpunkt steht ihr Roadtrip zurück ins Elternhaus.

DIENSTAG · 21. OKTOBER · 19.00 UHR · englischesOmU DREAMERS

Um sich ihren Dämonen zu stellen, muss Isio ihre Kraft nutzen und Liebe zulassen. Farah bietet ihr die Möglichkeit dies zu kanalisieren. Ein berührendes, inspirierendes Werk, das zur Reflexion über Liebe, Hoffnung und den unbezwingbaren menschlichen Geist anregt.

DONNERSTAG 23. OKTOBER 19.00 UHR spanischesOmU ¿QUIÉN QUIERE CASARSE CON UN ASTRONAUTA?

David möchte endlich seinen Partner heiraten. Er plant einen aufwändigen Roadtrip mit Hochzeit in Las Vegas. Als der Antrag abgelehnt wird, fällt David aus allen Wolken. Nun hat er zehn Tage Zeit, jemand anderen zu finden, der ihn in Las Vegas heiraten will.

FREITAG · 24. OKTOBER · 19.00 UHR · norwegischesOmU

DRØMMER

Die 17-jährige Johanne verliebt in ihre neue Französischlehrerin Johanna. Sie hält ihre überwältigenden Gefühle in einem Manuskript fest, das wir als intimes Voice-over erleben. Als Großmutter Karin, selbst Autorin, und Mutter Kristin den Text lesen, prallen Generationen, Ängste und Sehnsüchte der drei Frauen aufeinander. Gewinner des goldenen Bären 2025!

SAMSTAG 25. OKTOBER 19.00 UHR niederländischesOmU

QUEERKAMP

Wir begleiten queere Jugendliche in einem niederländischen Sommerlager – ein sicherer Ort für Selbstentfaltung, Gemeinschaft und Akzeptanz. Die Regie ist Teil der Gruppe und schafft ein berührendes, authentisches Porträt über Zugehörigkeit, Freundschaft und queere Identität. Ein berührender Film über queeres Aufwachsen, echte Gemeinschaft und sichere Räume.

25. SEPTEMBER – 01. OKTOBER DIE WILDEN KERLE

Die großen Ferien beginnen und die wilden Kerle freuen sich, auf den Bolzplatz. Da hat sich aber der dicke Michi breit gemacht. Jetzt soll ein Entscheidungsspiel Klarheit bringen...

JAHR: 2003 / LÄNGE: 94 MIN. / FSK: 0

16. – 22. OKTOBER DAS KÖNIGREICH DER KATZEN

Die 17-jährige Haru rettet eine Katze – die sich als Prinz entpuppt. Nachts erscheint der Katzenkönig und verkündet, dass Haru zur Belohnung seinen Sohn heiraten soll. Zunächst glaubt sie an einen Traum, doch bald droht ihr wirklich eine Hochzeit im Katzenreich.

JAHR: 2024 / LÄNGE: 71 MIN. / FSK: 0

IN ORDNUNG

Astrid Lindgren über Michel: ”Er war mir so nahe wie mein eigenes Kind. Eigentlich ist der Michel bis heute meine Lieblingsfigur.”

JAHR: 1973 /LÄNGE: 96 MIN. / FSK: 6

23. – 29. OKTOBER PIPPI AUSSER RAND UND BAND

Nach einem Streit mit ihrer Mutter reißen Annika und Tommy aus und schlagen sich zusammen mit ihrer Freundin Pippi Langstrumpf durch zahlreiche Abenteuer.

09. – 15. OKTOBER FUCHS UND HASE RETTEN DIE WELT

Im Wald gehen seltsame Dinge vor sich... Euli ist verschwunden, bösartige Ratten tauchen auf und ein See tritt über die Ufer. Ist es das Werk eines Bibers? Fuchs und Hase begeben sich auf ein Abenteuer, um die Situation zu retten.

JAHR: 2024 / LÄNGE: 71 MIN. / FSK: 0

JAHR: 1970 / LÄNGE: 90 MIN. / FSK: 6 30. OKTOBER – 05. NOVEMBER ALLES STEHT KOPF 2

Riley ist inzwischen Teenager. Obwohl ihre Emotionen inzwischen ein eingespieltes Team sind, gerät alles durcheinander, als eine ganz neue Gefühlsregung das Hauptquartier der Gefühle durcheinander bringt: Zweifel.

JAHR: 2024 / LÄNGE: 96 MIN. / FSK: 0

Es ist ganz einfach und viel günstiger als Sie vielleicht denken. Wenn gewünscht inklusive Feier mit Pizza, Chicken Nuggets oder Kuchen und Kakao. Eine Führung hinter die Kulissen der Schauburg ist möglich. Sprechen Sie uns einfach an ...

02. – 08. OKTOBER MICHEL BRINGT DIE WELT
Astrid Lindgren
Astrid Lindgren
STUDIO GHIBLI

Vorschau auf November

Regie NEELE LEANA VOLLMAR Besetzung ANKE ENGELKE, ULRICH TUKUR, CARL ACHLEITNER

Als Hans kurz vor der Pension steht, droht seine Ehe mit Rita in der Routine zu ersticken. Alte Wunden brechen auf, neue Fragen entstehen – über Liebe, Nähe und das, was bleibt. Und dann, ganz plötzlich, passiert das Leben. Ein feinfühliges Drama über das Wiederentdecken im Vertrauten.

AB 13. NOVEMBER ANEMONE

Regie RONAN DAY-LEWIS Darsteller DANIEL DAY-LEWIS, SEAN BEAN, SAMANTHA MORTON

Zwei Brüder, getrennt durch Schuld und Schweigen, begegnen sich in den nebligen Wäldern Nordenglands wieder. Der Film ist das eindringliche Regiedebüt von Ronan Day-Lewis – mit Daniel Day-Lewis in seiner ersten Rolle seit acht Jahren. Ein Film über Familie, Erinnerung und das, was zwischen den Worten bleibt.

Grace zieht mit ihrem Mann aufs Land – fernab von allem, was sie kennt. In der Einsamkeit beginnt sie, sich selbst zu verlieren: als Frau, als Mutter, als Mensch. Doch inmitten von Wahnsinn und Sehnsucht entdeckt sie eine ungezähmte Lebendigkeit. Ein intensives Porträt über Liebe, Identität und das Ringen um Kontrolle.

EDDINGTON

Regie ARI ASTER Darsteller JOAQUIN PHOENIX, PEDRO PASCAL, EMMA STONE

Ein Sheriff ohne Maske, ein Bürgermeister mit Vergangenheit, und eine Kleinstadt in New Mexico, in der die Nächte dunkler sind als die Geheimnisse ihrer Bewohner. Eine rabenschwarze Western-Noir-Komödie von Ari Aster – bizarr, unheimlich und verstörend aktuell.

IM SCHATTEN DES ORANGENBAUMS

Regie CHERIEN DABIS Darsteller SALEH BAKRI, CHERIEN DABIS, ADAM BAKRI

Westjordanland, 1988: Als Noor bei einem Protest schwer verletzt wird, entfaltet seine Mutter Hanan die bewegende Geschichte ihrer Familie – von Krieg, Vertreibung und Hoffnung. Episches Drama über drei Generationen, die um Heimat, Würde und Versöhnung ringen.

20. NOVEMBER
AB 20. NOVEMBER
AB 6. NOVEMBER
DANN PASSIERT DAS LEBEN
AB 13. NOVEMBER DIE MY LOVE
Regie LYNN RAMSEY Darsteller JENNIFER LAWRENCE, ROBERT PATTINSON, LAKEITH STANFIELD

REGIE: LUCA GUADAGNINO DREHBUCH: NORA GARRETT

JULIA ROBERTS
AYO EDEBIRI
ANDREW GARFIELD
MICHAEL STUHLBARG
CHLOË SEVIGNY
LUCA GUADAGNINO’S

EIN HEISSER OSCARANWÄRTER ARD MITTAGSMAGAZIN

EINE WUCHT, AUF DIE MAN SICH FREUEN KANN KINOUNDCO.DE

GEWINNER

SILBERNER LÖWE BESTE REGIE

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