REDE UND ANTWORT
«Unsere Stärke können wir nur gemeinsam ausspielen» Nach dem Ja der Abgeordneten kann die Neu ausrichtung der Samariterbewegung beginnen. Im Interview spricht Direktor Peter Lack über die Umsetzung der Strategie «Samariter der Zukunft». INTERVIEW: Christoph Zehnder Die Abgeordneten haben die neue Strategie gutgeheissen. Die Versammlung wurde im November schriftlich durchgeführt. Wie müssen wir uns das vorstellen? Peter Lack: Ursprünglich sollte die Versammlung online stattfinden. Mit 270 Abgeordneten war das aber nicht möglich. Deshalb wurde der schriftliche Weg gewählt. Leider entfiel dadurch auch der persönliche Austausch, was ich persönlich sehr bedaure. Denn die Abgeordnetenversammlung ist viel mehr als ein statutarisches Gremium. Sie hat auch eine wichtige gesellschaftliche Funktion.
Direktor Peter Lack leitet das Gesamtprojekt der Neuausrichtung sowie das strategische Projekt «Aufbau Geschäftsstelle».
ersten Phase arbeiten Samariter und Mitarbeitende der Geschäftsstelle zusammen in den Projektgruppen. Auftraggeber ist der Zentralvorstand, der den gesamten Prozess eng begleitet.
Was ändert sich mit der neuen Strategie für die Vereine und Verbände konkret?
Mittelfristig werden wir vermutlich etwas anders organisiert sein. Wie, das wollen wir gemeinsam mit Die Strategie wurde mit grosser Mehrheit Vertretern der Basis herausfinden. Die Verbundsentwicklung ist sicher das komplexeste Projekt, verabschiedet. Wie geht es nun weiter? Jetzt setzen wir diese Strategie gemeinsam mit un- aber vielleicht auch das entscheidendste für die Zuseren Mitgliedern in die Realität um. In den kom- kunft. Wir müssen mit der knappen Ressource menden vier Jahren wird mit Hochdruck an den «Freiwilligenarbeit» sorgsam umgehen, momentan ist unser Bedarf mit fast 900 Vereinen nur schon für die Strukturen riesig. Letztlich geht es in der Strategie darum, effizienter zu werden. Heute leisten manche Samariter so viel, dass es ihnen irgendwann zu viel wird. Das kann nicht die Lösung sein. Deshalb braucht es eine effizientere Struktur. Wir wollen einen Rahmen schaffen, damit freiwillige Samariter ihre Leistungen möglichst gut und mit Freude erbringen können. Weiter gewinnt die Jugend an Bedeutung. Sie soll besser wahrgenommen sechs strategischen Projekten gearbeitet. Diese werden und ihren Einfluss geltend machen können. umfassen die Bereiche Verbundsentwicklung, Frei- In der Aus- und Weiterbildung sind die Anpassunwilligenarbeit, Geschäftsstelle, Business, Jugend gen ja bereits in einer phasenweisen Umsetzung. sowie Kooperationsprojekte. Alle diese Projekte Unser Bildungssystem wird vereinfacht und durchleiten sich aus der Strategie ab. Wie schon in der lässiger (vgl. «samariter» 04/2020).
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«Der soziale Charakter gehörte schon immer zum Samariterwesen.»
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10 samariter 1/2021