risControl_weekly_KW25_2025

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Ausgabe

18. 06. 2025

Jahrgang: 23

Neue Produktpalette

Inhalt

Neue

Produktpalette 1

Übernahme 2

KI als

Wachstumsmotor 3

Vorstandserweiterung 3

Bundesspartenobmann 4

„Karrierewege“ 5

Wiener Städtische Versicherung

Die öffentlichen Diskussionen über Reformen im Sozialsystem lassen die Menschen immer mehr mit Sorge in ihre finanzielle Zukunft blicken. Eine Mehrheit der Österreicher (54 %) zweifelt mittlerweile an der Effizienz des staatlichen Pensionssystems und glaubt nicht, dass dieses ihren Lebensstandard im Alter sicherstellen kann. Umgekehrt ist das Vertrauen in die private Vorsorge seit 2016 um 60 Prozent gestiegen. Die Befragung zeigt auch, dass das Bewusstsein für private finanzielle Vorsorge in großen Teilen der Bevölkerung ange-

kommen ist und für über zwei Drittel der Befragten eine wichtige Rolle spielt.

Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt eine aktuelle, repräsentative Umfrage der Wiener Städtischen unter 1.200 Personen im Alter von 18 bis 60 Jahren. Wenn man die Österreicher nach den zentralen Kriterien bei der finanziellen Vorsorge fragt, stehen Transparenz, eine einfache Abschlussmöglichkeit sowie die Sicherheit der Veranlagung bei acht von zehn an erster Stelle.

„In den letzten Jahren hat sich der Markt stark verändert

– neue Kundenbedürfnisse, technologische Entwicklungen und regulatorische Anpassungen haben neue Herausforderungen, aber auch Chancen geschaffen“, erläutert Sonja Raus, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung. „Um diesen Wandel nicht nur zu begleiten, sondern ihn aktiv zu gestalten, entwickeln wir noch flexiblere Vorsorgelösungen. So setzen wir neue Maßstäbe in der Branche und sorgen dafür, dass unsere Kunden bestmöglich und nach ihren individuellen Wünschen abgesichert sind.“

Sonja Raus

Neu sind die fondsgebundene Lebensversicherung „aktives. fondsinvest“, die hybride Lebensversicherung „sorgenfreies.mixinvest“ und die „los. sofortpension“. Die Produkte bieten eine umfangreiche Fondsauswahl, auch ETFs und viele nachhaltige Fonds, sowie Vermö-

gensaufbau oder Pensionsvorsorge plus Ablebensschutz zur Absicherung der Familie. Die Einzahlung ist ab 50 Euro monatlich oder 5.000 Euro als Einmalzahlung möglich. Ein Sicherheitsnetz wird durch Start-, Profit- und Ablaufmanagement geboten, ebenso wie durch flexible Extras, zum Beispiel Absicherungen bei Krankheit, Arbeits- oder Berufsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit oder Karenz. Eine Auszahlung als Einmalbetrag oder als lebenslange Rente ist möglich, und es besteht eine Rententafelgarantie. Bei „sorgenfreies.mixinvest“ wird auch im Deckungsstock veranlagt, und die Verrentung erfolgt im Deckungsstock der klassischen Lebensversicherung sowie in Fonds. Beide Produkte können von 18 bis zum 80. Lebensjahr abgeschlossen werden. Die „los.sofortpension“ ist bis zum 80. Lebensjahr abschließbar, mit einer Einmalprämie von 100.000 Euro und einer garantierten Mindestpension. Es besteht unter anderem die Möglichkeit einer Übergangsrente oder einer einmaligen Kapitalauszahlung im Ablebensfall zur Absicherung der Familie.

Übernahme

BONUS/fair-finance Vorsorgekasse

Mit 12. Juni 2025 hat die BONUS Pensionskassen AG nun sämtliche Anteile an der fair-finance Vorsorgekasse von der Sinnova Gruppe übernommen. Dadurch kommen über 476.000 Anwartschaftsberechtigte mit einem Vermögen von mehr als 1,2 Milliarden Euro neu zur Betreuung. Alle Mitarbeiter von fair-finance werden übernommen.

Die Vorsorgekasse ist Teil der BONUS Gruppe, Eigentümerinnen sind zu gleichen Teilen die Generali Versicherung AG und die Zürich Versicherungs-AG. Bereits 2015 wurden die VICTORIAVOLKSBANKEN Pensionskasse und Vorsorgekasse erfolgreich übernommen und integriert.

„Wir freuen uns über diesen strategisch wichtigen Schritt und heißen

alle Mitarbeiter und Kunden der fair-finance bei uns in der BONUS willkommen. Künftig veranlagen wir die Gelder von rund zwei Millionen Anwartschaftsberechtigten sicher und transparent im Rahmen unseres gesetzlichen Auftrags der Abfertigung neu“, erklärt Georg Daurer, Vorstand der BONUS Pensionskassen AG. „Die fair-finance bleibt vorerst als eigene Gesellschaft bestehen“, so Vorstand Michael Scherhammer. „Unser Ziel ist es, die fair-finance im Herbst vollständig zu integrieren und dann auch unter der Marke BONUS zu führen. An den Verträgen und Konditionen ändert sich nichts, über neue Ansprechpartner informieren wir ab sofort. Wir freuen uns schon auf die persönlichen Gespräche mit unseren neuen Kunden.“

KI als Wachstumsmotor

Künstliche Intelligenz könnte das globale Wirtschaftswachstum bis 2035 um bis zu 15 Prozent steigern – vergleichbar mit der industriellen Revolution. Voraussetzung ist, dass KI als sicher, vertrauenswürdig und ethisch vertretbar gilt. Fehlt dieses Vertrauen, schrumpft das Potenzial auf acht bis nur ein Prozent. Die aktuelle Value in Motion-Studie von PwC warnt zudem: Klimarisiken könnten das Wachstum in den nächsten zehn Jahren um bis zu sieben Prozent bremsen. „Das Potenzial von KI macht eine Überkompensation der Klimarisiken trotz steigenden Energiebedarfs möglich – vorausgesetzt, Politik und Unternehmen schaffen es rasch, das Vertrauen der Gesellschaft in die Technologie zu stärken“, kommentiert Rudolf Krickl, CEO von PwC Österreich. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass kurzfristige Planungen durch geopolitische und wirtschaftliche Spannungen erschwert werden –langfristige Trends wie technologische Innovation, Klimawandel und neue Konsumgewohnheiten bleiben jedoch treibende Kräfte. Wer sich künftig flexibel in vernetzten Ökosystemen bewegt, wird klare Vorteile haben.Bereits im Jahr 2025 verlagern sich laut Analyse weltweit rund 7,1 Billionen US-Dollar an Umsätzen über Branchengrenzen hinweg. Traditionelle Strukturen lösen sich zunehmend auf – etwa im Mobilitätssektor, wo Automobil-, Energie-, Batterie- und Technologieunternehmen eng kooperieren.

Vorstandserweiterung

Oberösterreichische Versicherung

Der Aufsichtsrat der Oberösterreichischen Versicherung hat in seiner Sitzung am 16. Juni 2025 Robert Wasner als drittes Vorstandsmitglied gewählt.

Der 56-Jährige war zuletzt bei der Vienna Insurance Group (VIG) als Head Retail Insurance & Business Support tätig und setzte sich im Auswahlverfahren gegen zwei weitere Kandidaten durch.

„Wir gehen davon aus, dass Robert Wasner aufgrund seiner bisherigen Berufserfahrung im Versicherungsbereich und durch eine externe Sicht neue Aspekte und einen frischen Wind für die Oberösterreichische

bringen wird“, ist der Präsident des Aufsichtsrates Max Hiegelsberger überzeugt.

Wasner begann seine Laufbahn nach dem Studium der Technischen Mathematik als Versicherungsmathematiker bei AXA-Norderstern Colonia in Wien.

Später war er viele Jahre im Vorstand der Uniqa tätig, unter anderem mit Verantwortung in mehreren internationalen Märkten. Robert Wasner ist verheiratet und Vater einer Tochter.

Der Aufsichtsrat informierte bereits am darauffolgenden Tag die Finanzmarktaufsicht (FMA) über die geplante Bestellung Wasners zum Risikovorstand

Robert Wasner

mit Zuständigkeit für den Bereich Schaden. Nach der gesetzlich vorgesehenen einmonatigen „Fit & Proper“-Prüfung kann die formelle Bestellung erfolgen. Zudem verlängerte der Aufsichtsrat den Vertrag von Generaldirektor Othmar Nagl um weitere fünf Jahre und sprach ihm Anerkennung für seine bisherigen Leistungen aus.

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Bundesspartenobmann

Wirtschaftskammer Österreich

Michael Höllerer wurde als Obmann der WKÖ Bundessparte Bank und Versicherungswirtschaft bestätigt. Damit steht er weiterhin an der Spitze der Interessenvertretung für rund 460 Banken, mehr als 110 Versicherungsunternehmen sowie 16 Pensions- und Vorsorgekassen in Österreich. In der neuen Funktionsperiode haben für WKÖ-Bundesspartenobmann Höllerer die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit, Bürokratieabbau – sprich: Regulierung mit

Augenmaß, Abschaffung von Goldplating und Vermeidung neuer Überregulierung – sowie die weitere Stärkung eines stabilen und innovativen Finanzplatzes Österreich oberste Priorität. Goldplating - also über den ohnehin hohen Konsumentenschutz-Standard der EU hinauszugehen - kann sich Österreich schlicht nicht mehr leisten. Weiters soll der Zugang zu Finanzierungen erleichtert werden, um Wohnbau und die Schaffung von Eigentum sowie

Altersvorsorge zu fördern. „Die Finanzwirtschaft braucht eine regulatorische Verschnaufpause und tatsächliche bürokratische Entlastung anstatt Lippenbekenntnissen. Das Auslaufen der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen, kurz KIM-Verordnung, kann nicht durch ein Rundschreiben der Finanzmarktaufsicht durch die Hintertür unterlaufen werden“, resümiert Höllerer. Kritisch sieht er die aktuelle Erweiterung des Bundesschatzes und

das Fehlen von wirksamen und spürbaren Impulsen für den Aufschwung: „Wer der Kreditwirtschaft Liquidität entzieht, schwächt damit unmittelbar die Fähigkeit zur Kreditvergabe. Gerade in einer Phase, in der der Standort Investitionen benötigt, ist das der falsche Weg. Ein starker und vitaler Finanzplatz Österreich ist die Basis für zukünftigen Wohlstand. Hier braucht es in der Politik den Mut, ideologische Barrieren zu überwinden. Die Mitglieds-

SPRECHEN SIE MIT UNS josef.graf@efm.at

betriebe der Bundessparte Bank und Versicherungswirtschaft sind Teil der Lösung, nicht des Problems, und eignen sich nicht als Feindbild – wir sind Partner auf dem Weg zu Wachstum, Wohlstand oder der persönlichen Vorsorge.“

Michael Höllerer

„Karrierewege“

Women in Insurance

Die Versicherungsbranche war traditionell stark von Männern dominiert, doch in den letzten Jahren verändert sich das zunehmend. Immer mehr Frauen tragen aktiv zur Gestaltung der Zukunft der Finanzbranche bei. Eine bedeutende Plattform für diesen Austausch und die Förderung von Frauen in der Versicherungswelt ist das Netzwerk „Women in Insurance Austria“. Seit seiner Gründung im Jahr 2020 durch den Mutterverein „Women in Law“ bietet es Frauen in und rund

um die Versicherungsbranche die Möglichkeit, sich fachlich weiterzubilden, zu vernetzen und sich gegenseitig zu unterstützen. Kurz gesagt: Das Netzwerk bietet Frauen eine wertvolle Gelegenheit, sichtbarer zu werden und sich weiterzuentwickeln.

Impressum

Herausgeber & Verleger: risControl, Der Verein für Versicherung- und Finanzinformation | 3701 Oberthern, Oberthern 33 | ZVR 780165221

+ 43 (0)720 515 000 | www.riscontrol.at | office@riscontrol.at

Verlags-, Herstellungs- u. Erscheinungsort: risControl, Der Verein für Versicherung- und Finanzinformation | 3701 Oberthern, Oberthern 33

Redaktion: Doris Wrumen, Isabella Schönfellner, Mag. Christian Sec

Grafik: Christoph Schönfellner

Fotos: Ludwig Schedl, Eva Kelety, Daniel Taladrid I R+V Österreich

Die Veranstaltungen des „Women in Insurance Austria“Netzwerks schaffen einen echten Raum für gemeinsamen Austausch und bieten den Mitgliedern wertvolle Informationen. Gesponsert von der R+V Versicherung fand im Juni die Veranstaltung in den Räumlichkeiten des Unternehmens statt. Das Wetter spielte mit, und nach dem informativen Teil, der eine Podiumsdiskussion unter der Moderation von Kerstin Keltner (AON),

Gründungsmitglied des Netzwerks, beinhaltete, gab es einen entspannten Austausch auf der Dachterrasse. Nach den Eröffnungsworten von Nadja Schwarzenau (R+V Versicherung) und Victoria Michler, Fachbereichsleiterin Universität für Weiterbildung Krems, wurden die Teilnehmerinnen der Podiumsdiskussion begrüßt: Nadja Sauerwein (R+V Versicherung), Mag. Edeltraud Fichtinger (DONAU Versicherung), Edith Wise-Kleisinger (PI Consulting), Nora Michtner (Gesellschafterin bei SingerFössl Rechtsanwälte und ebenfalls Gründungsmitglied des Netzwerks) und Barbara Wagner (Funk Austria).

Das Thema der Diskussion, „Karrierewege in der Versicherungswirtschaft“, spiegelte die Erfahrungen der Diskussionsteilnehmerinnen wider und

regte zu interessanten Gesprächen im Nachgang an.

Barbara Wagner betonte, dass auch „wertvolle Lehrjahre“ eine wichtige Rolle in der Karriereentwicklung spielen.

Edith Wise-Kleisinger, die das Versicherungsmaklerbüro ihres Vaters übernommen hat, erklärte: „Es sind oft Sorgen, wie sich Kind und Arbeit unter einen Hut bekommen lassen. Man kann sich jedoch alles einteilen, wenn man auf Netzwerk, Organisation und Planung setzt. Sie betonte auch, dass die Tätigkeit eines Versicherungsmak-

lers oft unterschätzt wird, sie ist fordernd, aber auch spannend.“

Nora Michtner erklärte, dass sich der Weg zur Anwältin für sie ergeben habe und dass sie in ihrer Kanzlei, dank ihrer hohen Expertise, den Schwerpunkt auf Versicherungsrecht etablieren konnte. Zum Thema Familie und Beruf betonte sie, dass dies eine gute Organisation erfordere, aber durchaus möglich sei.

Lesen Sie mehr in der Juli Ausgabe von risControl!

Nora Michtner, Edith Wise-Kleisinger, Nadja Sauerwein, Barbara Wagner, Mag. Edeltraud Fichtinger und Kerstin Keltner

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