risControl 02 2024

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risControl Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation Nr. 02 - 2024 | Heft 534 | 45. Jahrgang

Wir sind nicht wie andere Interview mit Mag. Martin Linsbichler, CORUMCountrymanager für Österreich

“Ich vertraue auf unser lokales Team“ Interview mit Mag. Michael Martinek, Country President Chubb Österreich

Zukunft der Cyberversicherung In dieser Ausgabe von „risControl“ zeigen wir einen Überblick, wie die Branche sich dem Thema Cyberrisken stellt.


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Liebe Leserinnen und Leser, In der unerbittlichen Glut eines blauen Himmels, unter der gleißenden Sonne, tummeln sich Menschen, gekleidet in die leichten Stoffe, die der Mode des Jahres 814 vor Christus entsprechen. Sie lachen und zelebrieren das Leben mit einer Intensität, die nur das alte Rom zu bieten hatte. Doch hinter dieser Fassade des Überflusses und der Lebensfreude verbirgt sich eine düstere Wahrheit: Diener und Sklaven, die Lastenträger dieser Dekadenz, schleppen schwere Tische herbei, um die Gelage der Feiernden zu ermöglichen. Auf diesen Tischen finden sich Delikatessen: Tauben, Kapaune, Liebesäpfel und Wildschweine. Ein Schauspiel der Völlerei entfaltet sich, doch für die Sklaven bleibt statt des satt Essens nur das Sattsehen. Springen wir ins 17. Jahrhundert, zum Marktplatz in Neapel, wo nach der Entdeckung Amerikas das menschliche Leid eine neue Dimension erreicht. Hier, im Gedränge des Marktes, werden Menschen wie Vieh versteigert, bis ins 19. Jahrhundert sollen es über elf Millionen Menschen gewesen sein. In Ketten gelegt, reduziert als bloßes Werkzeug in den Händen ihrer Besitzer. Keine eigene Meinung, keine eigene Entscheidung. Die Sklaverei hat sich einen neuen Anstrich gegeben, doch das Elend bleibt dasselbe. Und dann, ein Sprung in das 21. Jahrhundert, wo die Dachterrassen der Städte zum neuen Austragungsort der sozialen Schichtung geworden sind. Hier, wo die jungen Visionäre und Influencer ihre geistreichen Gespräche führen, wird das Abendessen mit einem Fingertipp bestellt.

Die Lieferanten, die „modernen Sklaven“, eilen herbei, um die Wünsche der digitalen Elite zu erfüllen. Diese neuen Diener der Gesellschaft, ausgestattet mit Rollern und Fahrrädern, hetzen durch die Straßen, getrieben von der Angst vor kaltem Essen und schlechten Bewertungen. Das Wort „Sklave“ mag verpönt sein, doch die Realität, die es beschreibt, ist lebendig und drückend. Sie arbeiten unter Bedingungen, die zwar durch technologische Hilfsmittel erleichtert, aber durch die gnadenlose Logik des Kapitalismus erschwert werden. Das durchgängige Muster ist nicht zu übersehen: Eine Elite, die sich in ihrem Überfluss suhlt, auf Kosten einer unterdrückten Klasse, die im Schatten dieser Pracht lebt. Von den römischen Gelagen bis zu den hippen Dachterrassenpartys hat sich das Setting geändert, die Ungerechtigkeit jedoch hat lediglich ihre Maske gewechselt. Die Geschichte lehrt uns, dass Fortschritt nicht nur in Technologie und Kultur gemessen werden kann, sondern auch daran, wie eine Gesellschaft mit ihren schwächsten Mitgliedern umgeht. Bis wir eine Welt schaffen, in der jeder Mensch als gleichwertig betrachtet wird, unabhängig von seiner Rolle im Wirtschaftssystem, werden wir immer wieder dieselben Geschichten der Ausbeutung und Entmenschlichung schreiben. Es ist an der Zeit, dass wir uns nicht nur mit dem Wandel der Mode oder Technologie beschäftigen, sondern auch mit einem tiefgreifenden Wandel unserer Moral und Ethik. Vielleicht regt es den einen oder anderen an, einmal eine kurze Sekunde darüber nachzudenken. Ihre Doris Wrumen

risControl 02/2024 • Editorial • 03

Moderne Sklaverei


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04 • Inhalt • risControl 02/2024

32 48 Im Fokus Editorial 03 Moderne Sklaverei

News 06 Start in Österreich – One Underwriting Agency GmbH 06 Führungsteam – EFM Versicherungsmakler 07 Neue Stabstelle – Helvetia Versicherung 07 Staffelübergabe – IGV Austria 08 Neuer Sprecher – Fachgruppe UBIT Wien 08 Neustrukturierung des Vorstandes – Merkur Versicherung 09 Veränderungen im Aufsichtsrat – VIG 09 ESG-Abteilung – muki Versicherungsverein 09 Expansion – ASSEPRO Österreich

24 Zukunft der Cyberversicherung 28 OMDS 3 – Postservice – von Mag. Sigrid Hofmann 30 Künstliche Intelligenz: Fluch oder Segen? – von Andreas Dolezal 32 Es bleibt kein Stein auf dem anderen – von Mag. Christian Sec 34 Cyber-Resilienz Report – AON 34 Cyber-Attacken als Top-Risiko – Allianz 35 Cyber-Ökosystem – Finlex

Interview 20 “Ich vertraue auf unser lokales Team“ – Mag. Michael Martinek, Country President Chubb Österreich 46 Wir sind nicht wie andere – Mag. Martin Linsbichler, CORUM-Countrymanager für Österreich


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28 30

Markt 10 Intelligente Prozesssteuerung darf einfach sein 11 Fachkräftemangel Österreich – EY 12 Zinserhöhung – Generali Versicherung 12 Betriebs-Rechtsschutz neu gestaltet – ARAG 13 Update Brüssel – Fachverband der Finanzdienstleister 13 ESG-Zertifikat – HDI Leben 14 Spende – Standard Life 14 Verweisungsverzicht – HDI Leben 14 Zinserhöhung – DONAU Versicherung 15 Generationen-Studie – Helvetia 15 LV-Verzinsung erhöht – Wiener Städtische Versicherung 18 Kooperation – Zürich Versicherung/ TOGETHER CCA 18 Immer weniger Chief Data Officers – PwC Studie 19 Mit Continentale und EUROPA günstige Prämien sichern 45 Vorreiter für innovative Lösungen

Finanzen 36 Investments in die Digitalisierung – von Michael Kordovsky

Kommentar 42 Die Haftung des Versicherers für dessen Versicherungsagenten – von RA Mag. Stephan Novotny

Veranstaltung 16 Skitage in Schladming: Ski, Spaß und Gemeinschaft 48 Es ist noch nicht die Schubumkehr – Österreichische Hagelversicherung – von Mag. Christian Sec 49 Bildungs-KickOff – Kärntner Versicherungsmakler 49 Weiterbildungs Incentiv

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und Firmenkundengeschäft unterstützt One Underwriting mit digitalen LöOne Underwriting Agency sungen, um auf diese GmbH Weise den administrativen Aufwand für Versicherungsmakler Klaus Kretz hat die Leitung der One und Versicherer möglichst effiUnderwriting Agency GmbH, für den zient und kostengünstig zu geÖsterreichischen Markt übernommen. stalten bzw. weitestgehend zu reduzieren. Wir agieren als eiDas Unternehmen ist ein in Deutschland ansässiger Versicherungsgenständige Einheit am Markt“, vermittler und Tochtergesellschaft der unterstreicht Klaus Kretz, MaAon Holding Deutschland GmbH naging Director Austria. „Wir und bietet ab sofort auch in Österreich freuen uns sehr, dass wir mit Klaus branchen- und produktspezifische digiKretz einen echten Profi für die tale Versicherungskonzepte im Auftrag Leitung unseres Assekuradeurs in einzelner Risikoträger an. Der Fokus Österreich gewonnen haben. Es ist nun wichtig, den Mehrwert, den wir wird in Österreich vorerst auf digitalen dem lokalen Versicherungsmarkt brinBusiness-to-Business-to-Consumergen, klar herauszustellen und gemeinLösungen im Bereich Reise, Mobilität, Bankgeschäft und Handel liegen. sam mit Maklern und Versicherern kun„Insbesondere mit Blick auf die klassidenorientierte Lösungen zu entwickeln. schen Versicherungssparten im PrivatWir sind überzeugt, dass insbesondere

Start in Österreich

06 • News • risControl 02/2024

Führungsteam EFM Versicherungsmakler

Die EFM hat ihr Führungsteam verstärkt. Neben den bisherigen Vorständen Wilhelm Brandstetter und Peter Schernthaner sowie Prokuristin Petra Golds werden Stefan Kojalek und Philip Barwinek als neue Prokuristen bestellt. Stefan Kojalek wird im Ressort von Wilhelm Brandstetter die Bereiche Vertrieb & Marketing überneh-

Philip Barwinek

men. Er ist seit über 30 Jahren in verschiedenen nationalen wie internationalen Führungsfunktionen in der Versicherungswirtschaft tätig. Er verfügt über eine ausgezeichnete Expertise auf Maklerwie auch auf Versichererseite. Das Handwerk Versicherungsvertrieb erlernte Kojalek bei der GraWe im Außendienst. Nach der Ausbildung zum Akademischen Versicherungskaufmann an der KFU Graz wechselte er zur UNIQA, wo er zuletzt als Area Manager Maklervertrieb in Österreich und Zentral Osteuropa tätig war. Zuletzt war Kojalek über zehn Jahre als Geschäftsführer eines Top 5 Maklerunternehmens in Wien tätig. Neben seiner Funktion als Prokurist wird Kojalek nach erfolgter Gründung im 1. Quartal 2024 Vorstand der EFM Regionalholding II. Kojalek: „Das Wachstum der EFM wird von unseren Franchiseunternehmern erzielt. Mit neuartigen Versicherungslösungen und exklusiven Produkten möchte ich unsere Franchisepartner künftig verstärkt servicieren, damit sie für die Kundenberatung der Zu-

Klaus Kretz

unsere umfassende, digitale Infrastruktur zur Optimierung des Vertriebs und des Vertragsmanagements vieler Maklerhäuser beitragen kann“, betont Heribert Wolter, Geschäftsführer One Underwriting Agency GmbH.

Stefan Kojalek

kunft perfekt ausgestattet sind. Erklärtes Ziel ist, dass wir die gesamte Beratungs- und Dienstleistungsstrecke noch professioneller und einfacher gestalten, damit unsere Partner und deren Endkunden die Finanzdienstleistung Versicherung klar, übersichtlich und lückenlos dargestellt bekommen. Wenn man so will, die Existenzsicherung für Menschen 3.0“. Philip Barwinek, war bereits von 2014 bis 2017 bei der EFM AG tätig. Danach fungierte er bis 2020 als Geschäftsführer der Safe7 IT GmbH und war zuletzt bei Together CCA für diverse innovative IT-Projekte verantwortlich. Philip Barwinek wird eben-


Neue Stabstelle Helvetia Versicherung

Die Helvetia Versicherung baut den Bereich Rechtsschutz innerhalb des Ressorts Schaden-Unfall aus. Die Leitung der neuen Stabstelle hat Christian Klavzer übernommen. Der bisherige Regionalleiter Partnervertrieb Süd kehrt damit zu den Wurzeln seines Karrierestarts zurück. Als Market Underwriter gestaltete der Kärntner die Sparte Rechtsschutz bei der Zürich Versicherung maßgeblich mit, bevor er die Leitung des Maklerservice in Klagenfurt übernahm. 2013 wechselte Christian Klavzer als Regionalleiter zur Helvetia. Neben seiner

Staffelübergabe IGV Austria

Christian Pfeiffer-Vogl hat nach über einem Jahrzehnt seine Rolle im Vorstand der IGV Austria am 1. Februar 2024 beendet und übergibt seine

Helmut Hochnegger

der digitalen Prozesse wird der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ein Schwerpunkt werden.“ Aufsichtsratsvorsitzender Josef Graf freut sich das EFM Führungsteam mit kompetenten Kräften zu ver-

beruflichen Karriere absolvierte der Versicherungsexperte den MBA für Financial Planning and Services an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt sowie 2022 den Diplomlehrgang Insurance Management an der renommierten Universität St. Gallen (HSG). Ziel dieser neu geschaffenen Stabstelle ist, die Sparte Rechtsschutz weiterzuentwickeln und in den nächsten Jahren deutlich auszubauen. Christian Klavzer über seine neue Aufgabe: „Ich freue mich auf die neue Herausforderung und das Vertrauen in mich, diesen wichtigen Bereich im Unternehmen neu positionieren und vorantreiben zu können. In dieser Position kann ich all meine Erfahrung einbringen und mit vielen Abteilun-

Position an seinen Sohn Peter Pfeiffer-Vogl, den Vize-Präsidenten der IGV Nord. Der leidenschaftliche Golfspieler und Jäger erhielt von den Kollegen des Vorstandes eine Gamsjagd. „Die Jahre im IGV Vorstand waren mit Sicherheit an Spannung und Weiterentwicklung kaum zu toppen. Wir sind zur größten österreichweit tätigen Maklervereinigung geworden, vereinen 182 Maklerbetriebe zur IGV Austria – das sind Eckpfeiler, die sich sehen lassen können. Ich mache nun der Jugend – der NextGeneration – Platz, und das mit Freude und vollster Überzeugung, dass der erfolgreiche Weg der IGV Austria weiter geht“, so Christian Pfeiffer-Vogl. Helmut Hochnegger: „Christian Pfeiffer-Vogl ist ein Leuchtturm in der IGV Austria. Ein Leuchtturm an gemein-

stärken. „Damit sind wir noch besser für die Zukunft gerüstet. Ich wünsche dem Führungsteam um die beiden Vorstände Wilhelm Brandstetter und Peter Schernthaner weiterhin viel Erfolg“, so EFM Gründer Graf.

Christian Klavzer

gen und Personen zusammenarbeiten. Denn gerade im Rechtsschutz geht es ganz nach unserem Purpose darum, ›da zu sein, wenn es darauf ankommt‹“.

Christian Pfeiffer-Vogl

samen Willen, an unbändiger Diskussionsbereitschaft und einem jederzeitigen Willen, das Beste für alle Mitgliedsbetriebe zu erreichen. Er hat mit Sicherheit die letzten Jahre der IGV Austria mit seiner Tätigkeit bedeutend mitgeprägt. Ein Leuchtturm ist Christian auch in der Konsequenz und dem Willen, nun der, wie er sagt, NextGeneration den Vortritt – sozusagen „die erste Spur“ – zu überlassen.“

risControl 02/2024 • News • 07

falls im Ressort Wilhelm Brandstetter die Bereiche IT & Compliance verantworten. Barwinek: „Die Digitalisierung in der Versicherungsbranche wird künftig ein entscheidender Faktor. Neben der laufenden Optimierung


Neuer Sprecher Fachgruppe UBIT Wien

08 • News • risControl 02/2024

Compliance Experte und Nachhaltigkeitsmanager Andreas Dolezal wurde von der Wiener Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT Wien) zum neuen Sprecher des Arbeitskreises Nachhaltigkeit (vormals CSR Expert Group) bestellt. Nachhaltigkeit ist für Unternehmen von der Kür zur Pflicht geworden. Denn Stakeholder wie Konsumenten, B2B-Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter bevorzugen nachhaltig verantwortungsvolle Betriebe. Dazu gesellen sich zunehmend gesetzliche Pflichten, von denen Unternehmen aller Branchen und Größen – direkt oder indirekt – betroffen sind. „Nachhaltigkeit ist für österreichische Unternehmen zum

wichtigen Merkmal der Geschäftsstrategie und zentralen Faktor für den langfristigen Unternehmenserfolg geworden“, betont Michael Raab, Berufsgruppensprecher Unternehmensberatung in der Fachgruppe UBIT WK Wien. „Wir Unternehmensberater begleiten Betriebe bei diesem Transformationsprozess und unterstützen bei der erfolgreichen Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien. Umso mehr freuen wir uns, mit Andreas Dolezal einen ausgewiesenen Experten auf diesem Gebiet für den Arbeitskreis gewonnen zu haben, um in Zukunft noch mehr Initiativen in diesem zentralen Schwerpunkt setzen zu können.“ Im Arbeitskreis Nachhaltigkeit bündelt Sprecher Andreas Dolezal das Know-how der Wiener CSR-Experten zu Themen wie Energie- und Ressourceneffizienz, Abfallmanagement, Per-

gut eingespielten Vorstandsteam geführt“, so Alexander Lechner, Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens. Der Vorstand der Versicherung besteht somit in Zukunft aus Christian Kladiva (Risiko), Markus Spellmeyer (Vertrieb) und Andreas Gaugg (Finanzen). Unter deren Führung wird die Merkur Versicherung ihre Strategie als regional verwurzeltes Unternehmen mit überregionaler Ausrichtung und klar definierten Schwerpunkten fortsetzen. Das ver-

Andreas Dolezal

sonalsuche, Aus- und Weiterbildung, gesellschaftliches Engagement und erfolgreiches Wirtschaften im Sinne der ESG-Ziele. Mit ihrer Expertise unterstützen die Mitglieder des Arbeitskreises Nachhaltigkeit kleine und große Wiener Unternehmen bei allen Aspekten der nachhaltigen Entwicklung.

Neustrukturierung des Vorstandes Merkur Versicherung

Die Merkur Versicherung hat den Vorstand des Unternehmens neu strukturiert. Ingo Hofmann, der bisherige Vorstandsvorsitzende, wird das Unternehmen verlassen. Sein Vertrag wurde aufgelöst, Grund dafür sind Auffassungsunterschiede über die Führung des Unternehmens. „Die Merkur Versicherung wird künftig von dem bereits

Christian Kladiva

Markus Spellmeyer

Alexander Lechner

gangene Wirtschaftsjahr ist plangemäß positiv verlaufen.

Andreas Gaugg


VIG

Dr. Günter Geyer gab mit 31. Jänner 2024 bekannt, dass er mit dem Ende seiner derzeitigen Amtszeit nicht länger als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Vienna Insurance Group (VIG) tätig sein wird. Seine Amtszeit läuft bis zur ordentlichen Hauptversammlung

ESG-Abteilung muki Versicherungsverein Mag. Franz Enhuber, CPM, leitet seit Jänner die ESG-Agenden des

Dr. Dora Perfaller

Expansion ASSEPRO Österreich

Die Versicherungsmaklerunternehmen Weber & Weber GmbH sowie Hofer & Partner GesmbH wurden von ­ASSEPRO Österreich übernommen. Damit verstärkt das Unternehmen seine Präsenz im Westen Öster-

muki Versicherungsvereines, unterstützt wird er von Dr. Dora Perfaller. Vorstandsvorsitzender Thomas Ackerl erklärt zum Start: „Die Einrichtung unserer ESG-Abteilung erfolgt aus einem klaren Verständnis unserer gesellschaftlichen Verantwortung heraus. Damit zeigen wir unser Engagement für Nachhaltigkeit und verpflichten uns, langfristige Werte für alle Beteiligten zu schaffen.“ Derzeit entsteht eine umfassende ESG-Strategie, die nicht nur spezifisch auf die Bedürfnisse und Herausforderungen des Unternehmens zugeschnitten sein soll: „Sie soll klare Ziele und Maßnahmen zur Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien umfassen“, führt Abteilungsleiter Mag. Enhuber aus. „Wir analysieren gründlich die ESG-Risiken und -Chancen,

reichs. Voraussichtlich werden noch im ersten Halbjahr weitere Firmen in die A ­ SSEPRO Gruppe integriert. „Unser bisheriges Wachstum hat die Möglichkeiten unserer Kunden im Versicherungsbereich weiter verbessert, durch unseren Mutterkonzern, die The Ardonagh Group, können wir auch auf internationale Versicherungslösungen zugreifen“, so Geschäftsführer Gerhard Ulmer.

Dr. Günter Geyer

Mag. Franz Enhuber, CPM

um diese in unsere Entscheidungsprozesse einzubeziehen und Partnerschaften mit relevanten Stakeholdern aufzubauen.“ Dr. Perfaller ergänzt: „Durch die Implementierung von ESG-Richtlinien und -Standards sowie transparente Berichterstattung und Kommunikation streben wir nach einem verantwortungsvollen Umgang mit den uns anvertrauten Ressourcen.“

Gerhard Ulmer

risControl 02/2024 • News • 09

Veränderungen im Aufsichtsrat

am 24. Mai 2024, in der über das Geschäftsjahr 2023 entschieden wird. Über viele Jahre hinweg hat er einen entscheidenden Beitrag zum Wachstum der Vienna Insurance Group als führende Versicherungsgruppe in Zentral- und Osteuropa geleistet. Die Ernennung eines neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrates wird während der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates direkt nach der Hauptversammlung am 24. Mai 2024 stattfinden.


Intelligente Prozesssteuerung darf einfach sein Die Serviceplattform CarVita beweist im Praxistest auch in Österreich, dass die intelligente Abwicklung von Prozessen nicht kompliziert und mit hohem Ressourcenaufwand verbunden sein muss. Im Gegenteil: Der Umstellungs- und Implementierungszeitraum ist in der Regel sehr kurz und effizient. Dies bestätigt auch die VAV Versicherung: „Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht. (…) Die Umsetzung war fehlerfrei und reibungslos“, so Carl Kummerer, Leiter Kfz-Schaden VAV Versicherung bis Ende 2023.

10 • Markt • risControl 02/2024

Am Beispiel der VAV Versicherung lässt sich darstellen, wie CarVita den Gesamtprozess vereinfacht. CarVita wird dort zur aktiven Prozesssteuerung zwischen Versicherung, Werkstatt und Sachverständigen genutzt, um strukturiert Gutachten zu erstellen und Servicelevels von Gutachtern zu evaluieren. Schadensachbearbeitende werden von Routineaufgaben entlastet und können sich um komplizierte Schäden kümmern. Zu diesem Zweck wurde eine Systemschnittstelle eingerichtet und ein elektronischer Werkfluss zur Automatisierung von regelbasierten, nicht wertschöpfenden Tätigkeiten. Automatisiert werden Gutachter beauftragt, Daten aus Gutachten strukturiert verarbeitet, Reparaturfreigaben erteilt, Rechnungen geprüft und Buchungsdaten für Reserve und Zahlungen übertragen. Die Erstellung von Reports zur Kontrolle von Service-Level-Agreements und die Reduzierung von Durchlaufzeiten sowie die Erhöhung der Produktivität sind weitere positive Auswirkungen der Digitalisierung. Kummerer empfiehlt CarVita als Serviceplattform weiter: „Also ich kann CarVita sehr empfehlen, weil es sehr effizient ist und ein sehr

Jürgen Henschel, CEO CarVita Holding GmbH


flexibler Partner dahintersteht. So ziemlich alles kann individuell anpasst werden.“

KIM spart Zeit, Geld und Nerven Ein Teil von CarVita ist KIM, der künstlich intelligente Mitarbeitende, der über eine Rule-Engine direkt von der Versicherung konfiguriert werden kann und so zur Bearbeitung eines Schadens nach den Vorgaben der Versicherung beiträgt. Dominik Mate, ein jüngerer Mitarbeiter der VAV Versicherung, über die Erfahrung: „Wir profitieren sehr von der Automatisierung von CarVita. Ein großer Pluspunkt ist die direkte Kommunikation über das Portal mit den Sachverständigen und den Werkstätten.“ KIM unterstützt auch bei der Einspeisung von Fachwissen der Mitarbeitenden, die in Pension gehen, damit Prozesse nahtlos funktionieren sowie bei der Einarbeitung von jüngeren Mitarbeitenden, um die Bearbeitungsprozesse zu beschleunigen. Beides wird auch von der VAV Versicherung in der Praxis bestätigt: „Weniger manuelle Eingaben, weniger E-Mails, das entlastet uns alle. Automatische Rechnungsprüfung, automatisierte Besichtigungsmanagement und natürlich auch die Vorbelegung der Zahlungsmaske – all das spart uns sehr viel Zeit“, so Mate.

Die Zahlen in der Praxis Die Dunkelverarbeitungsquote schätzt die VAV Versicherung in der Kaskoversicherung auf 70 bis 80 Prozent, abhängig von der Schadenursache. Kummerer zur Dunkelverarbeitung: „In der KfzHaftpflicht, eingeschränkt auf reine KFZ-Schäden, da es mehrere Schadenursachen gibt, sehe ich den Dunkelverarbeitungsgrad bei 30 bis 40 Prozent.“ Doch wie wirkt sich der Einsatz von CarVita in Zahlen aus? Am Beispiel der VAV Versicherung werden unterschiedliche Komponenten sichtbar. Mag. Karin Strer, Leiterin Schadenmanagement bis Ende 2023 und zuständig für Digitalisierung, teilt die Erfahrung: „Wir konnten im Rahmen un-

seres Wachstums eine qualitativ hochwertige Verarbeitung von einer hohen Schadensstückzahl bei gleichem Personalstand realisieren. Durch die Forcierung von Ablösen und die dadurch entstandene Erhöhung der Ablösequote war eine Senkung des Schadenaufwandes möglich. Ein wesentlicher Schritt war außerdem die Dunkelverarbeitung bei Hagelschäden, was uns vor allem bei Kumulereignissen sehr zugutekommt.“

Dank digitalem Workflow zukunftsfit Die Potenziale von CarVita erlauben durch die intelligente Informations- und Kommunikationslogistik eine aktive Schadenund Prozesssteuerung im KfzBereich. Die VAV Versicherung plant ebenso die Erweiterung der Anwendung. Strer über die Zukunftspläne mit CarVita: „Wir planen eine Verbesserung der Schadenablösen, automatisierte Teilungsabkommen, automatisierte Schadenanlagen bei Online-Schadenmeldungen, Schnittstellenerweiterung und auch die prozessuale Weiterentwicklung zur Steigerung der Automatisierung.“ Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen geht bei der VAV Versicherung mit dem Puls der Zeit. Jürgen Henschel, CEO CarVita Holding GmbH, zur Einführung: „Ich möchte mich bei Sven Rabe, Vorstandsvorsitzenden der VAV, sowie den Projektmitarbeitern der VAV bedanken. Hier wurde und wird die Digitalisierung von Geschäftsprozessen aktiv gelebt. Wir als ServicePartner werden auch weiterhin alle unsere heutigen und zukünftigen Kunden aktiv mit unserer digitalen Serviceplattform und KIM, unserem künstlich intelligenten Mitarbeitenden, unterstützen und unsere Serviceleistungen weiter ausbauen. Hier haben wir schon die Erweiterung auf Sachschäden vorgesehen, sodass einmal implementierte Schnittstellen sich ohne großen Aufwand auf Sachschäden ausrollen lassen. Dunkelverarbeitung mit Begleitung von KI ist für uns nicht nur ein Schlagwort, sondern in der Praxis aktiv zu gestalten.“

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Fachkräftemangel Österreich EY

Die Studie „Beschäftigung und Fachkräftemangel in Österreich“, durchgeführt von der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY und 600 Verantwortlichen von mittelständischen Unternehmen mit 30 bis 2.000 Mitarbeitern, zeigt auf, dass der Fachkräftemangel noch immer das größte

Zinserhöhung Generali Versicherung 12 • Markt • risControl 02/2024

Die Generali Versicherung hat die Gesamtverzinsung für die aktuellen Tarife in der klassischen Lebensversicherung auf 2,55 Prozent erhöht und fordert ein Umdenken der Politik hinsichtlich der Förderung der dritten Säule. Martin Sturzlbaum, CIO Leben/ Kranken: „Die demografische Entwicklung zeigt, dass Vorsorge wichtiger denn je ist. Gerade für junge Menschen gilt es, rechtzeitig an morgen zu

BetriebsRechtsschutz neu gestaltet ARAG

Für das Jahr 2024 hat ARAG im Bereich Betriebs-Rechtsschutz eine innovative Tarifstruktur unter dem Motto „klar – übersichtlich – marktkonforme Leistungen“ umgesetzt. Das Einstiegsmodul dieses Betriebs-Rechtsschutzes beinhaltet eine umfassende Grunddeckung, die eine Vielzahl von Services umfasst. Neu hinzugekommen sind dabei der Rechts-

Risiko für Unternehmen in Österreich bedeutet. Nachdem der Fachkräftemangel letztes Jahr branchenübergreifend mit 87 Prozent einen bisherigen Höchststand erreicht hatte, fehlt es in diesem Jahr 82 Prozent der befragten Unternehmen an qualifiziertem Personal. Besonders heimische Unternehmer (mit einem Anteil von 47 %) geben an, besonders schwer, neue und vor allem ausreichend qualifizierte Mitarbeiter:innen zu finden. Im Jänner 2022 gaben noch 27 Prozent an, Schwierigkeiten bei der Suche nach passenden Mitarbeiter zu

haben, im Jänner 2023 lag der Anteil schon bei 42 Prozent. Nur 18 Prozent der Befragten haben keine Probleme damit, Fachpersonal zu finden – im vergangenen Jahr lag dieser Anteil bei nur 13 Prozent und hat sich demnach ein wenig verbessert. Zwei Drittel der befragten österreichischen Unternehmer:innen sehen den Fachkräftemangel als größtes Risiko für die Zukunft ihres Betriebs, noch vor möglicher Rezession, Inflation und den hohen Rohstoffpreisen. Die größten Schwierigkeiten bei der Rekrutierung trifft die Branche Gesundheit und Life Science, gefolgt von den Sparten und Industrie.

denken. Die Lebensversicherung ermöglicht eine ideale Absicherung. Mit einer deutlich höheren Gesamtverzinsung stärken wir als Generali die private Vorsorge zusätzlich“, so Sturzlbaum. „Die Förderung der dritten Säule funktioniert allerdings nur gemeinsam mit der Politik. Initiativen wie die Reduktion der Versicherungssteuer von vier auf zwei Prozent, die Erhöhung des seit 1975 gleich hohen Freibetrags in der betrieblichen Altersvorsorge von 300 auf 1.200 Euro sowie die Schaffung eines zukunftsfähigen Konzepts für die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge

würden die dafür geeigneten Rahmenbedingungen herstellen.“

schutz für Herausgabeansprüche ohne Streitwertbegrenzung sowie der Lenker-Vertrags-Rechtsschutz speziell für Betriebsinhaber. Darüber hinaus bietet ARAG attraktive Zusatzmodule an, die auf die aktuellen Rechtsbedürfnisse zugeschnitten sind. Ein Beispiel hierfür ist das neue KI- und Cyber-Paket, welches unter anderem Streitigkeiten abdeckt, die aus der betrieblichen Nutzung von Systemen mit Künstlicher Intelligenz entstehen. Diese Zusatzmodule können von den Kunden frei gewählt werden, um ihren individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. In Bezug auf die Präventionsmaßnahmen hat ARAG ihr Angebot erweitert. Das neue Präventionspaket beinhaltet jetzt auch Lösungen

für Wirtschaftsmediation, die besonders nützlich für vorvertragliche Streitigkeiten sind. Im Bereich des allgemeinen Vertrags-Rechtsschutzes ist eine standardisierte Europadeckung inkludiert, auch für Inkassofälle im Rahmen des ARAG Forderungsmanagement PREMIUM. Neben den festgelegten Streitwertbegrenzungen können auch neue Streitwertüberschreitungen in 2 Varianten gewählt werden - 1x jährlich 50 Prozent oder 100 Prozent inklusive anteilige Kostentragung bei Streitwertüberschreitungen im laufenden Verfahren. Das Handelsvertreterrecht sowie das Bauherrenrisiko im Betriebsbereich sind standardmäßig im Rahmen der vereinbarten Streitwertbegrenzungen inkludiert. Das Angebot wird abgerundet durch pauschale Fuhrparklösungen für alle betrieblich und privat genutzten

Martin Sturzlbaum


Update Brüssel Fachverband der Finanzdienstleister Der Fachverband Finanzdienstleister hat von 25. bis 26. Jänner 2024 in Brüssel am BIPAR mid-term-meeting teilgenommen und im Rahmen dieser Konferenz insbesondere Anliegen zu den Dossiers Open Finance und Retail Investment Strategy vorgebracht. In Gesprächen mit mehreren Stakeholdern wurden zum Dossier Retail Investment Strategy die Anliegen der Finanzdienstleister zum Provisionsverbot, zum Best Interest Test sowie Benchmarks vorgebracht. KommR Hannes Dolzer Fachverbandsobmann: „Obwohl es so aussieht, als ob es vor der nächsten Europa-Parlamentswahl

ESG-Zertifikat HDI Leben

Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen auch Unternehmen ihre Anstrengungen zu mehr Nachhaltigkeit verstärken und transparent darüber berichten. Versicherungsgesellschaften spielen in dieser nachhaltigen Transformation eine zentrale Rolle. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und ergänzend dazu die EU-Taxonomieverordnung geben dafür die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Standards vor und verpflichten Ver-

buch oder GISA automatisiert übernommen werden. Ebenso wurde der Großteil der versicherbaren Branchen in den Tarifrechner integriert und es können Angebote und Anträge problemlos und ohne zeitaufwendige Rückfragen erstellt werden. Mit diesem Zugang sind Tarifierungsfehler praktisch ausgeschlossen und das Haftungsrisiko für Vermittler ist deutlich reduziert. Im Privat-Rechtsschutz empfiehlt und stärkt ARAG unverändert den Zu-

gang zu den ARAG Inhouse Juristen (IHB). Diese bieten Kunden eine effiziente und prozessvermeidende Abwicklungsmöglichkeit in Streitfragen. Um auch einen Prämienanreiz zu schaffen, hat ARAG für die Tarifgrundlage mit Selbstbehalt (dieser kommt nicht zur Anwendung, wenn das ARAG Inhouse Service oder der von ARAG empfohlene Anwalt vom Kunden akzeptiert wird) neu einen 25-prozentigen Tarifrabatt (bisher 20 %) eingeführt.

im Juni keinen Abschluss bei den Verhandlungen zur Retail-Investment-Strategy geben dürfte, ist es wichtig, das Thema im Fokus zu behalten, um so (wenn nötig) jederzeit - im Sinne unserer Mitglieder - aktiv (re)agieren zu können.“ Die Europäische Kommission hat Ende Juni 2023 einen Vorschlag für eine Verordnung über einen Rahmen für den Zugang zu Finanzdaten (FIDAR, auch „Open Finance“) veröffentlicht, welcher einheitliche Regeln für den Zugang zu Kundendaten für eine Reihe von Finanzdienstleistungen vorsieht. Dadurch soll den Kunden die Möglichkeit gegeben werden, die Nutzung ihrer Finanzdaten effektiv zu kontrollieren. Für Finanzdienstleister würden damit umfassende Erschwerungen einhergehen, weshalb der Fachverband in zahlreichen Stel-

lungnahmen die gravierenden nachteiligen Auswirkungen einer Umsetzung des Dossiers aufgezeigt hat. In Brüssel wurden daher aufbauend auf den bisherigen Stellungnahmen in persönlichen Gesprächen die Problemstellungen mit Open Finance adressiert.

sicherungsunternehmen ab 2025 zu einer umfangreichen und verbindlichen Nachhaltigkeitsberichterstattung. Im ersten Schritt müssen Informationen zu zwölf vorgegebenen ESG-Standards erhoben werden. Bei Versicherungen sind von dieser Berichtspflicht vor allem Finanzprodukte, wie fondsgebundene Lebensversicherungen, betroffen. „Als HDI LEBEN sehen wir es als Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung gegenüber den Menschen an, hier ein Zeichen zu setzen und unseren Beitrag dazu zu leisten, dass die nachkommenden Generationen dieselben LEBENSWERTEN Rahmenbedingungen vorfinden, wie wir sie haben. Gerne übernehmen wir daher eine Vorreiterrolle und machen den ersten Schritt. Ab sofort können unsere Ver-

triebspartner ihren ESG-Status über die Nachhaltigkeits-Plattform SYNESGY transparent abbilden“, so Michael Miskarik, Leiter der HDI Lebensversicherung AG in Österreich. Über das automatisierte Einladungsmanagement von SYNESGY kann das Unternehmen ihre Vertriebspartner einfach und unkompliziert zur Selbstevaluierung einladen. Der Datenerhebungsprozess kann direkt online auf der Plattform durchgeführt werden. Für Michael Miskarik ergibt sich daraus ein doppelter Vorteil: „Zum einen erhalten unsere Vertriebspartner ihr ESG-Zertifikat, das ihnen zeigt, wo sie in ihrem nachhaltigen Transformationsprozess stehen. Zum anderen erhalten wir einen Gesamtüberblick und belastbare Daten, die wir für unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung verwenden können.“

KommR Hannes Dolzer

risControl 02/2024 • Markt • 13

Fahrzeuge. Diese umfassenden Leistungen des Betriebs-Rechtsschutzes gelten unverändert auch im Rahmen des bekannten Gründer-Rechtsschutzes von ARAG. Die richtige Branche aus einer endlos langen Branchenliste zu wählen, ist im Betriebs-Rechtsschutz eine Herausforderung. Als digitales Service können nun im ARAG-Tarifrechner die Branche und wirtschaftliche Tätigkeiten (ÖNACE) direkt aus dem Firmen-


Spende Standard Life

Bereits seit 2007 unterstützt das Versicherungsunternehmen Standard Life kontinuierlich gemeinnützige Projekte der Österreichischen Krebshilfe

Wien mit einer jährlichen Spende. Der heurige Spendenbeitrag in der Höhe von 6.000 Euro kommt dem Projekt „Jung&Krebs“ zugute. Das Projekt widmet sich der psychoonkologischen Beratung von jungen Menschen, die mit ihrer Lebenssituation als Krebspatienten oder mit den Spätfolgen ihrer Erkrankung auf physischer, psychischer und sozialer Ebene zu kämpfen haben.

So entfallen bei Betroffenen belastende Fragestellungen wie ‚Muss ich einen anderen Beruf annehmen?‘, ‚Wird mir die BU-Rente gestrichen oder gekürzt, wenn ich in einem anderen Beruf arbeite?‘. Das gibt in dieser schwierigen Situation eine wertvolle Sicherheit.“ Miskarik hebt noch einen weiteren positiven Aspekt hervor: „Obwohl wir unser Bedingungswerk durch die Neuregelung in wichtigen Punkten verbessern, bleiben Prämien und Gesundheitsfragen davon unberührt.“ Die HDI Leben stellt nun die konkrete Verweisung in der Erstprüfung und als Vorreiter der Versicherungsbranche auch in der Nachprüfung ein. Weiters steht das kundenfreundliche Teleclaiming sowie das „Vor-OrtKunden-Service“ zur Verfügung. Nach

„Wie für unsere Kunden im Finanzbereich sind Nachhaltigkeit und Planbarkeit auch für soziale Organisationen entscheidende Erfolgsfaktoren. Wir freuen uns daher, bereits seit nunmehr 16 Jahren einen Beitrag zur gesellschaftlich so wichtigen Arbeit der Österreichischen Krebshilfe Wien zu leisten“, betont Christian Nuschele, Head of Sales & Marketing bei ­Standard Life Österreich.

Verweisungsverzicht HDI Leben

14 • Markt • risControl 02/2024

Mit 1. Jänner 2024 entfallen bei HDI Leben für alle neu abgeschlossenen Berufsunfähigkeitsversicherungen die Regelungen zur Verweisung. Michael Miskarik, Niederlassungsleiter von HDI LEBEN in Österreich, sieht in der Neuregelung gleich mehrere Vorteile: „Mit dem vollständigen Verzicht auf Verweisungen in der Erst- sowie in der Nachprüfung erreichen wir ein neues Qualitätslevel im Berufsunfähigkeitsschutz. Zuallererst wird dadurch die Leistungsprüfung erheblich ein¬facher. Solange eine mindestens 50-prozentige Berufsunfähigkeit für den zuletzt ausgeübten Beruf besteht, wird eine BURente gezahlt – unabhängig davon, ob ein anderer Beruf aufgenommen wurde.

Zinserhöhung DONAU Versicherung

Die Zinswende bringt erfreuliche Nachrichten für die Kunden der DONAU Versicherung. Die Gesamtverzinsung in der klassischen Lebensversicherung und für den Deckungsstockanteil in der fondsgebundenen Lebensversicherung wird von 2 Prozent auf 2,5 Prozent erhöht. Für die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge „Bonus Pension“ bedeutet dies eine Anhebung der Gesamtverzinsung auf 2,25 Prozent. Reinhard Gojer, Vertriebsvorstand der ­DONAU, unterstreicht: „Der rechtzeitige Start der persönlichen Vorsorge ist

besonders wichtig. Deswegen setzen wir 2024 den Beratungsschwerpunkt auf dieses wichtige Thema. Wir gehen auf junge Menschen aktiv zu und beraten individuell. Junge Menschen können mit niedrigen Beiträgen starten und so einen Geldpolster aufbauen. Damit schenken sie sich eine finanziell sorgenfreie Zukunft. Die angehobene Gesamtverzinsung macht die klassische Lebensversicherung deutlich attraktiver und stärkt die private Altersvorsorge.“ Edeltraud Fichtenbauer, Vorstandsdirektorin der ­DONAU, hebt hervor: „Wir wissen, dass der Wunsch vorzusorgen groß ist. Der Zeitpunkt, um mit der Vorsorge zu beginnen, ist jetzt

Michael Miskarik

dem Motto „Reden statt Schreiben“ hilft HDI LEBEN seitdem betroffenen Kunden telefonisch dabei, BU-Leistungsanträge auszufüllen. In besonders schweren Fällen fahren geschulte Mitarbeiter direkt zu Kunden nach Hause und unterstützen sie dabei, die erforderlichen Angaben zu machen.

Reinhard Gojer

besonders günstig. Die klassische Lebensversicherung bietet eine sichere und vor allem lebenslange Zusatzpension, mit der die Kaufkraft in einem späte-


GenerationenStudie Helvetia

In der breit angelegten GenerationenStudie von IPSOS im Auftrag der Helvetia Versicherung wurden Österreicher zwischen 15 und 70 Jahren zu den Themen Arbeit, Vorsorge und Zukunft befragt. Ein bisher unveröffentlichter Aspekt betrifft die Bedeutung von Versicherungen. „Unser Anspruch an die Studie war und ist, die unterschiedlichen Generationen besser zu verstehen und von den Ergebnissen als Unternehmen zu lernen, um auch das richtige Angebot zu bieten. Daher ist gerade der Fokus auf die Versicherungssparten besonders interessant für uns“, erzählt Helvetia-CEO Thomas Neusiedler die Hintergründe zur Datenerhebung. Gefragt, wie wichtig die jeweilige Versicherung in der aktuellen Lebenssituation ist, ist die KFZ-Versicherung den

Versicherungswirtschaft bereits ausgearbeitet und präsentiert. Diese umfassen u. a. die Reform der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge, die Senkung der Ver-

Österreichern mit 53 Prozent am wichtigsten. Rechnet man jedoch die Bereiche sehr wichtig und wichtig zusammen, liegt die Haushaltsversicherung mit 87 Prozent Zustimmung (KFZ mit 81 %) vorne. „Was auch Sinn macht, da hier die Haftpflichtkomponente mit dem wichtigen Existenzschutz zu berücksichtigen ist“, klärt Thomas Neusiedler auf. Gerade den Babyboomern sind diese beiden Versicherungen wichtiger als den folgenden Generationen (64 % KFZ-Versicherung sehr wichtig und 60 % Haushaltsversicherung sehr wichtig). Der Haushalts- und Eigenheimversicherung folgt die Unfallversicherung auf Platz 4 (sehr wichtig mit 35 %) bzw. Platz 3 kumuliert mit wichtig (74 %). In dieser Sparte zeigt sich ein signifikanter Unterschied, denn diesmal sind die Jüngeren vorne mit dabei: Der Generation Z ist die Unfallversicherung mit 48 Prozent sehr wichtig, während ältere Generationen, wie Gen Y mit 34 Prozent und Babyboomern und Millennials mit nur 30 Prozent, ihr ei-

auf konstant hohem Niveau. 85 Prozent der ÖsterreiWiener Städtische Versicherung cher sind der Meinung, dass es für sie sehr wichtig ist, privat vorzusorgen. Die Wiener Städtische erhöht die GeDer demografische Wandel und samtverzinsung für ihre Kunden in der die angespannte Budgetsituation Lebensversicherung von 2 auf 2,5 Prodes Staates sorgen dafür, dass imzent. „Der Anstieg der Leitzinsen ist ein mer mehr ein fixes, monatliches wichtiger und richtiger Schritt in RichZusatzeinkommen in Form einer tung geldpolitische Normalität. Damit ergänzenden Privatpension als können wir unseren Kunden endlich wichtig und unabdingbar erachwieder eine deutlich höhere Gesamtten. Um die Motivation zur priverzinsung bieten. Das wird die privavaten Vorsorge noch stärker zu fördern, te Altersvorsorge im Allgemeinen und hat die Versicherungsbranche konkrete die klassische Lebensversicherung im Forderungen an die Politik adressiert: Besonderen beflügeln“, sagt Manfred die Halbierung der Versicherungssteuer, Bartalszky, Vorstand der Wiener Städsteuerliche Anreize für nachhaltige Vertischen Versicherung. Wie eine aktuelle anlagung und eine Anhebung des seit Umfrage im Auftrag von Erste Bank 1975 nicht valorisierten Freibetrags der und Wiener Städtische zeigt, ist die Bebetrieblichen Altersvorsorge auf 1.200 deutung privater finanzieller Vorsorge

sicherungssteuer bei Vorsorgeprodukten und auch die Förderung der betrieblichen Altersvorsorge durch die Anhebung des Freibetrags.

Thomas Neusiedler

nen geringeren Wert zuschreiben. „Auch beim Thema Pensionsvorsorge und Berufsunfähigkeitsversicherung steigt die Bedeutung, je jünger die Generation ist, da diese noch länger im Berufsleben steht und eine mögliche Pensionslücke fürchtet“, fasst Studienautor Alexander Zeh die Ergebnisse zusammen. Insgesamt ist die Pensionsvorsorge 33 Prozent der Österreicher sehr wichtig, 35 Prozent bei der Generation Z im Gegensatz zu 27 Prozent bei den Babyboomern.

LV-Verzinsung erhöht

Manfred Bartalszky

Euro. „Das wäre ein ganz wichtiges Signal, um das Bewusstsein privater Vorsorge in breiten Bevölkerungsschichten zu verankern. Denn die Erhaltung der Kaufkraft im Alter ist nicht nur für jeden Einzelnen von großer Bedeutung, sondern für die gesamte Volkswirtschaft“, so Bartalszky.

risControl 02/2024 • Markt • 15

ren Lebensabschnitt gestärkt wird.“ Die Vorsorge für die Pension bedarf klarer Impulse und steuerlicher Anreize durch die Politik. Konkrete Vorschläge hat die


16 • Veranstaltung • risControl 02/2024

Über 130 Teilnehmer bei den EFM Skitagen in Schladming

Skitage in Schladming: Ski, Spaß und Gemeinschaft Bereits zum 17. Mal luden EFM Versicherungsmakler ihre Partner zu den Skitagen nach Schladming ein. Das Event bot den Franchisepartnern und den Vertretern der Versicherungswirtschaft eine bewährte Gelegenheit zum entspannten Netzwerken bei gemeinsamen Aktivitäten. Diese Tage waren durch eine gelassene Stimmung und abwechslungsreiche Programmpunkte geprägt. „Die EFM Skitage sind für uns jedes Jahr eine willkommene Gelegenheit, gemeinsam mit Kollegen aus der Branche eine Auszeit zu nehmen und in lockerer Atmosphäre unsere Geschäftspartnerschaften zu pflegen“, so EFM Gründer Josef Graf. Im Sporthotel Royer wurden die Gäste herzlich empfangen und danach gab es ein gemütliches Abendessen, begleitet mit volksmusikalischen Klängen einer

Liveband. Obwohl die Veranstaltung ganz im Zeichen des Skifahrens stand, gab es auch für Nicht-Skifahrer ein Alternativprogramm mit Eisstockschießen. Wettbewerbe beim Bierpong und Kuhmelken sorgten zusätzlich für gute Laune. Die Gewinner der Wettbewerbe wurden in der Tenne nach dem Abendessen geehrt und Lorenz Brunner sowie Julian Kollmann boten musikalische Unterhaltung. Die ehe-

malige Skirennläuferin Nicole Hosp war unter den Gästen und trug mit ihrer Anwesenheit zur besonderen Atmosphäre bei. „Die Vielfalt der Aktivitäten ermöglichte es uns, auf lockere Weise miteinander in Kontakt zu treten und so auch abseits des beruflichen Alltags gemeinsame Erlebnisse zu teilen“, betont Wilhelm Brandstetter, Vorstandsvorsitzender der EFM. Unter den Teilneh-


risControl 02/2024 • Veranstaltung • 17

Ehemalige Skirennläuferin Nicole Hosp mit den Musikern Brunner & Kollmann

mern waren auch HelvetiaVorstand Werner Panhauser und Franz Maier, Generaldirektor von Atradius Österreich. Die EFM Makler nutzten die Gelegenheit, sich mit ihnen auszutauschen und aktuelle Versicherungsthemen zu besprechen. Die EFM Skitage blicken auf eine langjährige Tradition zurück. Seit 2006 werden sie von der EFM organisiert, und sie haben sich als fester Bestandteil im Kalender der Versicherungsbranche etabliert. Die Organisatoren bedanken sich bei allen Teilnehmern für ihre langjährige Treue und freuen sich darauf, im nächsten Jahr wieder gemeinsame Tage in Schladming zu verbringen.

EFM Vorstände Wilhelm Brandstetter und Peter Schernthaner mit Versicherungspartnern

gemeinsam besser leben

Zuhause besser wohnfühlen.


Kooperation Zürich Versicherung/ TOGETHER CCA Ab sofort können sich Vertriebspartner der Zurich über die Plattform von TOGETHER CCA den Österrei­ chischen Maklerdaten-Satz OMDS 2 kostenfrei herunterladen. Neben der Bestandsansicht und der elektronischen Geschäftsabwicklung profitieren, sie von einer Vielzahl an Möglichkeiten, ihre Abläufe und Prozesse über ­ TOGETHER CCA weiter zu optimieren. Dr. Jochen Zöschg, Vorstandsmitglied von Zurich: „Mit dieser Zusammenarbeit erweitern wir unser digitales Angebot. Unseren Vertriebspartnern bieten wir neben unserem

gewonnen zu haben. Vermittler könMaklernetz mit der ­TOGETHER nen nun also ganz einfach Services und Plattform auch einen weiteren, unDaten unseres neuen Partners in ihre komplizierten Zugang zu ihren BeArbeitsabläufe integrieren und so noch standsdaten und unterstützen sie effizienter und schneller arbeiten.“ dabei, ihre Prozesse zu vereinfachen. Wir freuen uns über die starke Partnerschaft und die nächsten Schritte in der digitalen Welt von ­TOGETHER CCA.“ Gerhard Schuster, CEO von ­TOGETHER CCA: „Wir freuen uns, dem mehrfachen Kundenwunsch am Markt nachgekommen zu sein und mit Zurich Österreich einen weiteren, wichtigen Partner Dr. Jochen Zöschg und Gerhard Schuster für unsere Plattform

18 • Markt • risControl 02/2024

104. Besonders in Europa ist der Rückgang ausgeprägt, während 2022 noch 42 Prozent der Unternehmen über die Position eines CDO verfügten, sind es aktuell nur noch 34 Prozent. In Nordamerika ist die Situation ähnlich, während der Anteil an CDOs in Süd- und Lateinamerika sowie in Asien stetig wächst. In Geschäftsberichten wird das Thema „Daten“ häufiger erwähnt als noch im Vorjahr, nämlich im Durchschnitt 81-mal (entspricht einem Plus von 13 %). Besonders häufig wird der Begriff im Zusammenhang mit Aspekten wie „Cloud“ und „Commercial“ erwähnt – in Europa dominiert mit 35 Prozent der Begriff „Diversity“. „Wir befinden uns an einem Wendepunkt, was die Nutzung von KI im Alltag vieler Menschen angeht. Infolgedessen überdenken Unternehmen ihre Datenstratgie, die als notwendige Grundlage für KI gilt“, erklärt Dr. Matthias Schlemmer, Partner bei Strategy& Österreich und Experte im Bereich Data und KI. Laut Experten dürfte der Hype um die CDO-Position langsam abflachen, da viele Unternehmen diese Rolle und die dazugehörigen Aufgaben bereits im Unternehmen integriert haben. Aber auch Budgetkürzungen müssen miteinbezogen werden: „Im aktuell herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld ver-

Immer weniger Chief Data Officers PwC Studie

Daten werden, vor allem im Zuge der vermehrten Nutzung von generativer künstlicher Intelligenz, immer wichtiger für Unternehmen. Der verstärkte Einsatz von Daten- und Analysetechnologien gewinnt immer mehr an Bedeutung, um das Überleben von Betrieben in wirtschaftlich schwierigen Situationen zu sichern. Umso erstaunlicher ist es, dass die „Chief Data Officer“-Studie aufzeigt, dass der Anteil der Unternehmen, die einen Chief Data Officer (CDO) ernannt haben, stetig sinkt. Zu diesen Ergebnissen kam die Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC gemeinsam mit Startegy&, der globalen Strategieberatung von PwC, nach Untersuchung der Geschäftsberichte von den weltweit 2.500 größten börsennotierten Unternehmen. Nur 590 von 2.500 Unternehmen (24 %) verfügen über einen CDO, das entspricht einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent. Im Vorjahr lag der Anteil mit 682 Unternehmen noch bei 27 Prozent, auch die Neueinstellungen eines CDO sind mit 71 rückläufig, im Vorjahr waren es noch

teilen Unternehmen die Verantwortung für die Daten möglicherweise auf verschiedene andere Rollen auf“, so Rudolf Krickl, CEO von PwC Österreich. „In einer Welt, in der KI zunehmend als Schlüsselfaktor für Wettbewerbsvorteile gilt, sind in naher Zukunft jedoch auch neue Rollen wie die des Chief Knowledge Officers oder Chief AI Officers denkbar. Diese wären betraut, die Sammlung, Analyse und Anwendungen von Wissen und künstlicher Intelligenz innerhalb ihrer Organisation zu steuern, um einen effizienten und vor allem sicheren Einsatz neuer Technologien zu gewährleisten.“ Die Finanzdienstleistungsbranche ist führend betreffend der CDO-Dichte, wobei auch hier die Tendenz sinkend ist. Aktuell beschäftigen 47 Prozent der Banken und 40 Prozent der Versicherungen einen CDO, im Vorjahr waren es noch jeweils 51 Prozent. Den größten Rückgang gab es in der Software- und Service-Branche von 44 Prozent auf aktuell nur noch 27 Prozent. Zwei Drittel der CDOs arbeiten in Unternehmen mit weniger als 25.000 Mitarbeiter – das ist eine Verschiebung im Gegensatz zum Vorjahr, in dem die Hälfte der CDOs noch in Unternehmen mit mehr als 25.000 Mitarbeiter beschäftigt war. In kleineren Unternehmen mit weniger als 5.000 Mitarbeiter gab es ein leichtes Plus von fünf Prozent – hier liegt der Anteil an Unternehmen mit CDOs bei 20 Prozent.


Mit Continentale und EUROPA günstige Prämien sichern

Es geht ganz einfach: Die Vermittler datieren beim Abschluss den Versicherungsbeginn zurück – auf den 1. Dezember 2023. Durch diesen kleinen Zeitsprung zahlt der Kunde geringere Prämien als bei einem Start im aktuellen Jahr. Der Grund: Für die Berechnung der Prämienhöhe zählt unter anderem das Alter eines Versicherten bei Vertragsabschluss. Und das steigt rechnerisch mit dem Jahreswechsel. Durch die Rückdatierung wird der Kunde also für die Continentale und die EUROPA ein Jahr jünger. Die Prämie fällt daher niedriger aus.

dividuellen Wünschen bedarfsgerecht anpassen. Dafür stehen zahlreiche Pakete für unterschiedliche Lebensphasen zur Verfügung. Beliebt ist hier das Karriere-Paket. Damit kann sich der Schutz beispielsweise bei Abschlüssen, Weiterbildungen oder einem Berufswechsel anpassen. Dieser Baustein ist im Tarif PremiumBU wählbar und auch in der preisgünstigeren Start-Variante, die junge Kunden anspricht.

Günstigere Prämien über die gesamte Laufzeit

Die EUROPA bietet als moderner Lebensversicherer Top-Beiträge und extrem leistungsfähige Tarife. Über vielfältige Nachversicherungsgarantien

Mit der Rückdatierung haben Vermittler gute Argumente für einen Abschluss gleich zu Jahresbeginn. Denn die Kunden profitieren von den günstigeren Prämien nicht nur zu Beginn, sondern während der gesamten Vertragslaufzeit. Insgesamt kann ein Versicherter durch die Rückdatierung mehrere Hundert Euro sparen. Ein Berechnungsbeispiel für die BU gibt es unter https://makler. continentale.at/bu-rueckdatierung, ein solches für die Risikolebensversicherung findet sich unter www.europa-vertriebspartner.at.

Kundenorientierte und leistungsfähige Risikolebensversicherung

lassen sie sich an den Lebensweg der Kunden anpassen. Besonders wichtige Zusatzleistungen wie Krebs Plus sind auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich. Zudem ist auch die vorgezogene Todesfall-Leistung ohne Mehrkosten bereits in den Basis-Tarifen enthalten. Junge Familien müssen für einen Abschluss bis 600.000 Euro zudem nur noch zwei Gesundheitsfragen beantworten. Dank solcher Angebote ist die Risikolebensversicherung der ­EUROPA mit Preis und Leistung seit Jahren top im Markt platziert. Weitere Informationen hierzu bekommen freie Vermittler gerne bei ihren regionalen Continentale- und ­EUROPA-Direktionsbevollmächtigten unter https://makler.continentale.at/ ansprechpartner.

Arbeitskraft flexibel absichern Bei der Absicherung seiner Arbeitskraft profitiert der Kunde von weiteren Vorteilen. So lässt sich die PremiumBU nach in-

Josef Seyr, Geschäftsführer Continentale Assekuranz Service GmbH

risControl 02/2024 • Markt • 19

Clevere Vermittler starten mit Anlauf in das neue Jahr: Bis zum 31. März 2024 sichern sie ihren Kunden die günstigen Prämien beim Abschluss einer Continentale PremiumBU oder einer Risikolebensversicherung der EUROPA – dank Rückdatierung.


“Ich vertraue auf unser lokales Team“ Wir haben mit Mag. Michael Martinek, Country President Chubb Österreich über seine neue Funktion und seine Ziele gesprochen. Mag. Michael Martinek, Sie sind seit Jänner Country President bei Chubb in Österreich. Welche Ziele haben Sie sich für das kommende Jahr und Ihre neue Position gesetzt?

20 • Interview • risControl 02/2024

Michael Martinek: Zunächst möchte ich die Gelegenheit nutzen, um meinem Vorgänger Walter Lensch, der in den Ruhestand geht, zu danken. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, die Chubb in Österreich zu etablieren und zu dem großartigen Unternehmen gemacht, dessen Leitung ich übernommen habe. Walter war einer der ersten Mitarbeiter von Chubb in Österreich, und er hat sich sehr dafür engagiert, das Geschäft über viele Jahre hinweg auszubauen und zu dem zu entwickeln, was es jetzt ist. Natürlich ruhen wir uns nie auf unseren Lorbeeren aus, es gibt also noch jede Menge Arbeit für mich zu tun. Im ersten Schritt ist mir besonders wichtig, die bestehenden Kundenund Maklerbeziehungen weiter zu festigen. Dank Walter und dem Team in Österreich haben wir dankenswerterweise eine solide Basis, auf die wir weiter aufbauen können, auch hinsichtlich unser angestrebten Neukundengewinnung in Österreich. Das Versicherungsgeschäft ist wie andere Industrien auch im Wandel begriffen, die Stichworte hierbei sind neue Technologien und digitale Innovationen. Wir werden daher genau hinschauen, welche Möglichkeiten wir, auch aus unserem Netzwerk heraus, haben, um so zeitgemäß und relevante Produkte und Services anbieten zu können. In diesem Zusammenhang ist für mich Personalentwicklung ein Schlüssel-Thema. Ich glaube daran, dass qualifizierte und hoch

werden, unter anderem, im mittleren motivierte Mitarbeitende der Weg Marktsegment. zum Erfolg von Chubb in Österreich sind. Deshalb werde ich mich persönWo liegen aus Ihrer Sicht die Stärlich dafür einsetzen, dass die Kolleginken der Chubb in Österreich, auf nen und Kollegen entsprechend gedie Sie aufbauen möchten, um schult und gefördert werden, um sich den Erfolg zu steigern? kontinuierlich weiterentwickeln zu können. Dabei haben wir auch neue Martinek: Wie ich bereits erwähnt Talente mit auf dem Schirm, um für habe, übernehme ich ein höchst erfolgsie den Versicherungsberuf attraktiver reiches Team, das über die Jahre hinweg zu machen. Dies ist mir sehr wichtig. eine beeindruckende Arbeit geleistet Wir sehen das als übergreifende Aufhat. Die hohe Professionalität und das gabe, und unterstützen beispielsweise unsere Maklerpartner mit unserer Initiative „#youngtalents“. In 2024 werden wir Das Versicherungsgeschäft eigene Veranstaltunist wie andere Industrien gen für den österreiauch im Wandel begriffen, chischen Markt anbieten. Dies sind nur die Stichworte hierbei sind einige erste Ansätze, neue Technologien und die uns beim weiteren digitale Innovationen. strategischen Wachstum unterstützen


risControl 02/2024 • Interview • 21


Aus meiner Sicht ist eine gute internationalen Vernetzung ebenso wichtig wie das Wissen um den lokalen Markt.

22 • Interview • risControl 02/2024

hervorragende technische Knowhow in allen Sparten sowie die sehr guten Kenntnisse des heimischen Marktes sind die beste Voraussetzung für die nächsten Jahre. Als globaler Versicherungskonzern ist Chubb bekannt für seine Expertise, Erfahrung, Underwritingdisziplin und exzellenten Service, sowohl auf internationaler als auch lokaler Ebene. Dies kommt auch unseren Maklerpartnern zugute, denen wir einen direkten Zugang zu unseren erfahrenen Underwritern bieten. Als verlässliche Spezialisten in ihren jeweiligen Sparten verbinden sie internationales Knowhow mit den Anforderungen des lokalen Marktes. Letztendlich geht es darum, dass wir uns weiterhin auf unsere Prinzipien und Werte konzentrieren und ausgewogene Partnerschaften mit unseren Maklerpartnern und Kunden aufbauen. Gemeinsam mit ihnen wollen wir zukünftiges Wachstum und Erfolge sichern. Welche Erfahrungen und Fähigkeiten bringen Sie als langjähriger Mitarbeiter im Unternehmen in die Position des Country President, und wie wird dies Chubb in Österreich voranbringen? Martinek: Aus meiner Sicht ist eine gute internationalen Vernetzung ebenso wichtig wie das Wissen um den lokalen Markt. Die Versicherungswirtschaft ist in vielen Bereichen eine vertrauensbasierte Industrie und setzt nach wie vor auf persönliche Kontakte und professionelle Beziehungen. Relevant hierbei ist auch das sogenannte Lokalkolorit. Auch in Zeiten der Globalisierung ist es immer noch von Vorteil zu wissen, dass der Geschäftspartner sich auf dem lokalen Markt heimisch fühlt, sich mit Gesetzmäßigkeiten und Regularien auskennt und im Zweifel auch den Wortwitz erkennt. Das sehe ich als großen Vorteil für die weitere Entwicklung der Chubb in Österreich, denn nicht zuletzt kann ich aufgrund meiner früheren Tä-

tigkeiten bei Chubb, aber auch darüber hinaus, auf umfassende Kenntnisse auf verschiedenen Themengebieten sowie weitreichende Führungserfahrungen zurückgreifen – in Österreich, aber auch global. Dabei war und ist mir persönlich sehr wichtig, die Kundenbedürfnisse wirklich zu verstehen, vor allem im Hinblick auf Kundenorientierung und -zufriedenheit. Auch fortschrittliche und innovative Technologien sowie der Einsatz neuer Lösungen und Tools zur Effizienzgewinnung und Stärkung des Servicegedankens haben einen hohen Stellenwert für mich, dafür habe ich mich bereits in meiner letzten Position wo ich bei Chubb als Director of Claims Operations für Europa, den Nahen Osten und Afrika tätig war eingesetzt. Welches sind entscheidende Faktoren für Sie, um Chubb in Österreich wettbewerbsfähig zu halten und Veränderungen im Marktumfeld entsprechend antizipieren zu können? Martinek: Folgende Punkte erachte ich hierbei als relevant: Hohe Marktpräsenz - Um Trends im Marktumfeld frühzeitig zu erkennen vertraue ich auf unser lokales Team und deren Markt- und Fachwissen. Gleichzeitig setzen wir auch auf unsere starken Partner, Kunden und das Wirtschaftsumfeld als Basis für datenbasierte Entscheidungen und Trendanalysen. Partner- und Kundenorientierung Eine enge Verbindung zu unseren Mak-

lerpartnern und Kunden ermöglicht uns eine zielgerichtete Anpassung an Nachfrage und Bedürfnisse. Die Nutzung von Kundenfeedback hilft uns die Erwartungen besser zu verstehen und entsprechend darauf zu reagieren. Investition in Technologie - Der Einsatz von Technologie wird uns helfen die Effizienz im Sinne unsere Geschäftspartner zu erhöhen. So beispielsweise über automatisierte Prozesse in gewissen repetitiven Bereichen, wie bei Versicherungsverlängerungen, die den Kundenservice merklich verbessern können. Förderung der Innovationskultur – Wir legen großen Wert auf eine innovationsfördernde Unternehmenskultur, die unseren Mitarbeitenden Raum gibt, Ideen einzubringen und kreative Arbeitsprozesse zu etablieren. Dieses Streben nach dynamischen Ideen und Prozessen ist für uns ein zentraler Punkt. Wir setzen auch auf wertvolle Partnerschaften oder Allianzen, die uns unterstützen, von den Stärken anderer Unternehmen zu profitieren und gemeinsam innovative Lösungen zu schaffen. Zusammenfassend bedeutet dies, dass wir mit einer fundierten Marktanalyse, flexiblen und agilen Arbeitsmethoden, wertebasierter Unternehmenskultur sowie strategischen Partnerschaften unsere Flexibilität und Innovationskraft bewahren können, um unseren Kunden weiterhin herausragende Produkte und Dienstleistungen anbieten zu können. Vielen Dank für das Gespräch.


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schutz


Zukunft der Cyberversicherung In einer Welt, die zunehmend digitalisiert und vernetzt ist, steigt das Bewusstsein für Cyberrisiken kontinuierlich. Unternehmen aller Größenordnungen sehen sich mit einer wachsenden Anzahl von Cyberbedrohungen konfrontiert, die von Datenlecks bis hin zu umfassenden Sicherheitsverletzungen reichen.

24 • Im Fokus • risControl 02/2024

In diesem sich schnell entwickelnden Risikoumfeld spielen Cyberversicherungen eine entscheidende Rolle, indem sie finanziellen Schutz und Unterstützung bei der Bewältigung von Cyberangriffen bieten. Angesichts der steigenden Nachfrage und der dynamischen Natur von Cyberrisiken stehen Versicherungsunternehmen vor einzigartigen Herausforderungen und Chancen. Über die neuesten Entwicklungen, Herausforderungen und Ansätze im Bereich der Cyberversicherung haben wir eine Umfrage bei Versicherern durchgeführt.

Schnelle und effektive Ersthilfe im Cyberschadensfall: Ein Einblick auf die Versicherungsangebote Das Wichtigste im Falle eines Cyberangriffes ist eine schnelle und effektive Ersthilfe. Hier ein Überblick, wie Versicherungsunternehmen ihren Kunden im Ernstfall zur Seite stehen. Peter Humer, Vorstand Kunde & Markt Österreich UNIQA Insurance Group AG, betont das umfas-

Peter Humer, Vorstand Kunde & Markt Österreich UNIQA Insurance Group AG

sende Krisenmanagement der UNIQA für Großunternehmen und Industriebetriebe. Mit einer 24-Stunden-Notruf-Hotline, Unterstützung durch professionelle IT-Partner und PR-Krisenberatung bei Reputationsschäden sowie Zugang zu Rechtsanwälten und Deckung von Kosten bei Datenschutzverletzungen bietet UNIQA eine ganzheitliche Unterstützung. Christoph Zauner, Leiter Retail und Corporate, Generali Versicherung AG: Die Cyberversicherung der Generali stützt sich auf drei Säulen: monatliche Risikochecks, 24/7-ITSupport und umfassende Deckung. Dieses Konzept gewährleistet eine rasche und effektive Ersthilfe, wodurch Probleme zügig gelöst werden können. Die Ersthilfe im Schadensfall ist äußerst rasch und effektiv. Mag. Benjamin Schilling, Underwriting CyberRisk R+V Allgemeine Versicherung AG, hebt hervor, dass die IT-Forensiker der R+V CyberRisk Notfall-Assistance rund um

Mag. Natascha Jäger, CEO COGITANDA Dataprotect AG der Niederlassung Österreich

Christoph Zauner, Leiter Retail und Corporate, Generali Versicherung AG

die Uhr erreichbar sind und im Falle eines IT-Vorfalls sofortige Unterstützung bieten können, um Angriffe abzuwehren und erste Wiederherstellungsmaßnahmen einzuleiten. Wolfgang Petschko, Vorstand DONAU Versicherung, unterstreicht die Bedeutung rascher und unmittelbarer Unterstützung. Die 24/7-Soforthilfe durch IT-Experten und ein umfassendes Serviceangebot, das über eine reine Versicherungsleistung hinausgeht. Kunden aus dem Gewerbebereich erhalten also SofortHilfe – bei Bedarf auch vor Ort. Dabei wird bei der Schadenminimierung und -behebung sowie der Dokumentation Unterstützung angeboten. Mag. Natascha Jäger, CEO COGITANDA Dataprotect AG der Niederlassung Österreich: Das Unternehmen sichert eine ständige Erreichbarkeit durch ihr eigenes Krisenmanagement-Team zu. Die Erstmaßnahmen können meist innerhalb von zwei Stunden eingeleitet werden, wobei jeder


risControl 02/2024 • Im Fokus • 25

Schadenfall engmaschig von einem Krisenmanager begleitet wird. Michaela Steininger, Helvetia Cyber-Spezialistin: Die Cyber-Assistance der Helvetia ist ebenfalls rund um die Uhr erreichbar und bietet vom Krisenmanagement bis zur Schadenbehebung umfassende Unterstützung. Kunden erhalten unmittelbare Hilfe und professionelle Beratung, auch vor Ort. Gleichzeitig übernimmt die Assistance die Schadenmeldung und unterstützt bei der Erstellung eines individuellen Notfallplans. Sonja Steßl, Generaldirektorin Stellvertreterin der Wiener Städtische Versicherung: Die Versicherung weist in jeder Polizze auf ihre 24/7-Hotline hin und empfiehlt, die Unterlagen physisch aufzubewahren. Im Ernstfall verbindet die Hotline Kunden sofort mit einem IT-Dienstleister, der bei Bedarf auch vor Ort unterstützt.

Cybersicherheit im Rückblick: Entwicklungen und Trends des letzten Jahres Das vergangene Jahr hat erneut gezeigt, dass das Risiko von Cyberangriffen in der digitalen Welt nicht zu unterschätzen ist. Trotz der weitgehenden Einigkeit über die unterschätzte Bedrohung durch Cyberangriffe bieten die Befragten unterschiedliche Perspektiven: Mag. Benjamin Schilling stellt fest, dass mit dem Wachstum des Cybermarktes auch die Schäden im Jahr 2023 zugenommen haben. Dabei lag der Einsatz von erpresserischer Malware, sogenannter Ransomware, weiterhin im Trend. Angriffe auf Social Media-Plattformen wie Facebook und Instagram stehen allerdings zunehmend im Fokus der Angreifer. Michaela Steininger von Helvetia betont, dass die Notwendigkeit, Cyber-

risiken einzudämmen, drängender denn je ist. Ein Anstieg von 30,4 Prozent an Cyberdelikten im Jahr 2022 verdeutlicht dies, obwohl die Schadensmeldungen bei Helvetia diese Zunahme nicht vollständig widerspiegeln. Dies liegt teilweise daran, dass viele Unternehmen, besonders kleinere, ihr Angriffspotenzial unterschätzen. Ein Mangel an grundlegenden Sicherheitsmaßnahmen wie Antivirensoftware oder Firewalls kann Unternehmen leicht zu Zielen machen, was neben den direkten Schäden auch zu Betriebsunterbrechungen führen kann. Mag. Natascha Jäger weist darauf hin, dass die Zunahme in Häufigkeit und Schwere der Angriffe erwartet wird, und betont die Wichtigkeit von Vorsorge und effektivem Krisenmanagement, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Sonja Steßl von der Wiener Städtischen Versicherung beobachtet eine


Michaela Steininger, Helvetia Cyber-Spezialistin

26 • Im Fokus • risControl 02/2024

fortlaufende Konfrontation mit DOS/ DDOS-Attacken und Ransomware, sieht aber auch, dass Unternehmen sich zunehmend besser vorbereiten und die Bedeutung einer sicheren IT-Infrastruktur sowie des Mitarbeiterwissens erkennen. Christoph Zauner von der Generali Versicherung AG hebt hervor, dass insbesondere im KMU-Bereich eine deutliche Zunahme von Schäden im Cyberbereich zu verzeichnen ist. Leider sei das Risikobewusstsein besonders im Privataber auch im Gewerbebereich noch relativ gering. Wolfgang Petschko von der ­DONAU Versicherung stellt auch fest, dass DOS/DDOS-Attacken und Ransomware nach wie vor die häufigsten Schadensursachen sind. Er bemerkt jedoch auch eine langsame, aber stetige Verbesserung der Vorbereitung der Unternehmen auf Cyberangriffe, getrieben durch erhöhte mediale Aufmerksamkeit und Investitionen in IT-Infrastruktur und Mitarbeiterbildung. Die Meinungen der Experten verdeutlichen, dass trotz einer allgemeinen

Wolfgang Petschko, Vorstand DONAU Versicherung

Sonja Steßl, Generaldirektorin Stellvertreterin der Wiener Städtische Versicherung

Verbesserung der Vorbereitung auf Cybervorfälle das Bewusstsein und die proaktiven Maßnahmen in vielen Unternehmen noch nicht ausreichend sind, um der wachsenden Bedrohung effektiv zu begegnen. Die Entwicklung des Schadensverlaufs und die erkennbaren Trends unterstreichen die Notwendigkeit, Cyberrisiken ernst zu nehmen und umfassende Sicherheitsstrategien zu implementieren.

Anpassungen im CyberUnderwriting In der Landschaft der Cyberversicherungen stehen Anbieter vor der ständigen Herausforderung, ihre Underwriting-Parameter an das sich wandelnde Risikoumfeld anzupassen. Die Umfrage zeigt ein differenziertes Bild der aktuellen Praktiken und Anpassungen in diesem Bereich. Einige Versicherer, wie beispielsweise die Generali und die R+V, berichten von einer Beständigkeit in ihren Underwriting-Parametern. Generali betont

Mag. Benjamin Schilling, Underwriting CyberRisk R+V Allgemeine Versicherung AG

ihre umfassende Präventions- und Versicherungslösung für Gewerbekunden, die trotz der sich ändernden Cyber-Bedrohungslandschaft unverändert bleibt. Ebenso bestätigt die R+V, dass sich an ihren Parametern nichts geändert hat, was auf eine stabile Risikobewertungsstrategie hinweist. Andere, wie beispielsweise die ­DONAU, weisen darauf hin, dass die grundlegenden Bewertungsparameter konstant geblieben sind, aber externe Faktoren, wie eine höhere Schadenfrequenz, zu einem Anstieg des Prämienbedarfs geführt haben. Die Wiener Städtische hebt ihre spezialisierte Herangehensweise hervor, mit einem fokussierten Underwriting-Team und der Integration externen Cyber-Engineerings in ihre Prozesse. Diese spezialisierte Strategie wird durch ein umfangreiches Angebot an Präventions- und Minderungsmaßnahmen ergänzt, um den sich ständig ändernden Cyberbedrohungen entgegenzuwirken. Bei komplexeren Cyberrisiken gibt es im Einzelfall eine detaillierte Risikoprüfung. Im Gegensatz dazu steht die Helvetia, die signifikante Anpassungen in ihrem Cyberprodukt vorgenommen hat, einschließlich der Anpassung von Selbstbehalt und Prämien sowie der Einführung eines obligatorischen Cyber-Basic-Scans für Unternehmen über zehn Millionen. Diese Maßnahmen inkludieren eine grobe Überprüfung der IT-Systeme, geben Handlungsempfehlungen und zeigen dies in Form eines Ampelsystems auf. Die Ergebnisse des Audits werden in Form eines Zertifikates festgehalten. COGITANDA geht noch einen Schritt weiter, indem sie ihren Underwriting-Prozess und ihre Services kontinuierlich anpasst, um potenzielle Schwachstellen proaktiv zu identifizieren. Jedes anfragende Unternehmen wird gründlich auf Schwachstellen gescannt. Die daraus resultierenden umfangreichen Berichte werden den Vertriebspartnern für das Kundengespräch kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Risikofragen wurden reduziert, und bei knapp der Hälfte der versicherbaren Betriebsarten gibt es nur noch drei Fragen. Die Buchung von Präventionsdienstleistungen kann sogar zur Reduzierung des Polizzen-Selbstbehalts führen.


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MIT BEST-LEISTUNGS-GARANTIE UND 30 MIO. VERSICHERUNGSSUMME IN DER PRIVATHAFTPFLICHT Mehr Schutz geht nicht! Die innovative VAV Haushaltsversicherung mit extrastarken Leistungen bietet einen umfassenden Haushaltsschutz. Diese versichert alles, was sich innerhalb der vier Wände befindet, schützt aber auch alle Familienmitglieder, sollten diese Schäden bei anderen verursachen – und das mit einer einzigartigen Versicherungssumme von 30 Millionen Euro in der Privathaftpflichtversicherung. Weiterer VAVorteil: Eigenheimbesitzer profitieren doppelt mit einer Kombination aus VAV Haushaltsversicherung und VAV Eigenheimversicherung. Mehr Infos auf www.vav.at


28 • Im Fokus • risControl 02/2024

OMDS 3 – Postservice Mit der OMDS 3 Release 1.10.0 wurde die Norm zum „Postservice“ definiert. Das Postservice soll es dem Versicherungsmakler/ Vermittler ermöglichen, die für ihn bestimmten Dokumente der Versicherungsunternehmen vollumfänglich zu empfangen. Somit entfällt, sofern nicht schon das eine oder andere Service für die digitale Übermittlung von Dokumenten besteht, die traditionelle postalische Zustellung. von Mag. Sigrid Hofmann Ein Schritt in Richtung papierloses Büro Das papierlose Büro bringt viele Vorteile. Die Preise für Papierendprodukte stiegen in den letzten Jahren rasant. Geopolitische Ereignisse, Rohstoffengpässe, explodierende Energiepreise und der steigende Papierverbrauch Chinas wirkten sich auf Endverbraucherpreise spürbar aus. Ein papierloses oder papierreduziertes Büro bedeutet somit eine wesentliche Kostenersparnis für den Vermittler. Digitale Prozesse sind im Allgemeinen effizienter als analoge Arbeitsschritte. Unter bestimmten Voraussetzungen kann sich das papierlose Büro

auch positiv auf die Produktivität auswirken. Dazu kommen noch zwei wesentliche Assets. Dem Umweltgedanken wird durch geringeren Energie- und Ressourcenverbrauch entsprochen und zeitgleich profitieren die Arbeitenden durch die flexible Wahl des Arbeitsplatzes, was in Zeiten des Fachkräftemangels ein guter Ansporn für potenzielle Arbeitnehmer ist.

Eine wichtige Rolle Allerdings bestehen zwischen den Begriffen „papierloses Büro“, Digitalisierung und digitale Transformation gegenseitige Abhängigkeiten. Das beginnt mit einer durchdachten Auswahl

der Hard- und Software und endet bei einer laufenden Evaluierung und Anpassung der innerbetrieblichen Prozesse sowie der Kommunikation zum Kunden und der Anbindung zu den Versicherern. Werden papierbezogene Arbeitsschritte lediglich digitalisiert, führt dies nicht automatisch zu einem vollständigen Verzicht auf Papier. Werden Prozesse nicht entsprechend angepasst, besteht die Gefahr, dass analoge und digitale Prozesse nebeneinander bestehen bleiben und somit den gegenteiligen Effekt erzielen. Erst die digitale Transformation steigert die Produktivität, reduziert die Arbeitsschritte und ermöglicht ein papierloses Büro.


Was kann die Norm 1.04.3 Postservice Die Norm 1.04.3 regelt und normiert Services, welche dem Versicherungsvermittler den lückenlosen Bezug von für ihn bestimmten Dokumenten ermöglichen. Die Norm unterscheidet, abhängig vom Adressatenkreis, drei unterschiedliche Arten von Dokumenten. Das sind Schriftstücke, die nur an den Endkunden adressiert sind, sowie Schriftstücke, die der Endkunde oder in dessen Vertretung der Vermittler erhält, sowie Schriftstücke, die nur der Vermittler erhält. Die in der Norm Postservice beschriebenen Services verändern nicht die Adressierung der Dokumente, sondern ermöglichen lediglich die digitale Übermittlung der für den Vermittler bestimmten Dokumente. Je nach Versicherungsunternehmen kann die elektronische Zustellung dabei die traditionelle Postzustellung vollständig ersetzen oder sie lediglich ergänzen.

Das Postservice im Detail Das Regelwerk sieht nicht die automatische Zustellung der Dokumente auf den Server des Vermittlers vor, sondern den Bezug einer Auflistung jener Dokumente, welche für den Vermittler zu seinem(n) Provisionskonto(en) zum Download bereitgestellt wurden. Der Versicherer braucht die Sicherheit, dass der Vermittler die gewählte Zustellungsart seiner Dokumente einhält. Hat der Vermittler seine Post auf elektronischem Wege bestellt, dann darf sich das Versicherungsunternehmen darauf verlassen, dass der Vermittler seine Post regelmäßig abholt. Der Vermittler muss nach Erhalt der Poststücke diesen aktiv mittels eines Serviceaufrufs bestätigen. Diese Lö-

sung gibt dem Vermittler die Möglichkeit, die bezogenen Dokumente auf ihre technische Lesbarkeit zu prüfen. Nach erfolgter, erfolgreicher Prüfung muss der Empfang bestätigt werden. Die Bestätigung des Erhalts eines Dokuments durch den Serviceaufruf ist eine Zustellungsbestätigung, aber keine Lesebestätigung! Die Dokumente für einen Vermittler sind in einer zeitlich unveränderlichen Reihenfolge. Der Vermittler bestätigt, bis zu welchem Zeitpunkt er die Dokumente erhalten hat. Wenn der Vermittler den Erhalt nicht zeitgerecht bestätigt, kann das Versicherungsunternehmen geeignete Maßnahmen ergreifen, z.B. den Zustellweg wieder auf die herkömmliche Zustellung umstellen. Die Norm legt nicht fest, was als zeitgerecht angesehen wird und welche Maßnahmen ergriffen werden sollen.

Softwarehersteller und Versicherungsunternehmen Das Vermittlerbüro profitiert von der Norm 1.04.3 Postservice nur, wenn Softwarehersteller und Versicherungsunternehmen das entsprechende Instrumentarium bereitstellen. Wir haben daher einige Unternehmen zu diesem Thema befragt. TOGETHER CCA zeigt sich an der Umsetzung der Norm sehr interessiert, da sie die Versorgung ihrer Kunden mit genormten Funktionen als großes Anliegen erachtet. Konkrete Aussagen zu einer Timeline kann sie aufgrund der Ungewissheit, wann Versicherungsunternehmen diese realisieren, jedoch keine machen. COURTAGE CONTROL sieht in der (genormten) elektronischen Zustellung von Dokumenten große Vorteile für seine Kunden, da einerseits das Handling von Papierdokumenten entfällt oder stark vereinfacht wird und andererseits diese elektronisch abgelegt, durchsucht und transportiert werden können. ARISECUR digitalisiert bereits seit einigen Jahren die Zustellung von Vertragsdokumenten mit digitalen Postservices nach einer Norm von BiPRO oder individuellen Lösungen. Neben deutschen Gesellschaften sind bereits fünf österreichische Versicherungen durch ein vollautomatisches Postservice angebunden. ARISECUR steht dem Einsatz von Postservices im Rahmen von OMDS 3 offen gegenüber, so-

fern ein Unternehmen an sie herantritt. Die Generali hat bereits alle Vorkehrungen für den Beginn einer raschen Umsetzung getroffen und will noch heuer mit einem renommierten Maklerbetrieb einen Pilotbetrieb starten. UNIQA hat im Rahmen ihrer „Easy Option Plus“-Programminitiative die ersten Schritte für die Implementierung des Postservices realisiert, in dem die Funktion des Dokumentendownloads bereitgestellt wurde. Mit ­TOGETHER CCA wird dieser demnächst in einem Testbetrieb evaluiert. Die Antwort der Wiener Städtischen lautet kurz und bündig, dass eine Umsetzung der Norm für 2024 nicht geplant ist.

Wo wird Verbesserungsbedarf geortet? Die Versicherungsunternehmen zeigen sich mit der Normendefinition zum Postservice aufgrund ihrer Mitarbeit am Normierungsprozess zufrieden. Softwarehersteller, denn auch sie sind in den Arbeitskreis OMDS 3 eingebunden, haben noch einige Wünsche. So moniert COURTAGE CONTROL das Fehlen von Originalpolizzen im Format PDF bei einigen Versicherungspartnern. Wird lediglich eine Kopie der Polizze zur Verfügung gestellt, muss der Vermittler zusätzlich zum elektronisch übermittelten Dokument das Papieroriginal scannen, um es dem Kunden elektronisch zu übermitteln. Um eine automatisierte Behandlung im Vermittlerbüro bzw. in den -systemen zu ermöglichen, müssen relevante Zusatzinformationen zu Dokumenten elektronisch mitgesendet werden. ARISECUR macht ihre Zufriedenheit von der jeweiligen Implementierung durch die Gesellschaften abhängig, ob die Prozessketten verbesserungswürdig sind oder nicht. Sie wünscht sich allerdings mehr Granularität bei der Typenfestlegung, der Bezeichnung der Dokumente. Derzeit beziehen sich die Typen rein auf die Art der Dokumente, nicht jedoch auf deren Inhalt. „Immer mehr Versicherungsmakler widmen sich der Digitalisierung und versuchen weitestgehend papierlos zu arbeiten, somit also ressourcenschonend, effektiv und nachhaltig zu sein. Die Norm 1.04.3 Postservice ist ein wesentlicher Beitrag, sie bei diesem Vorhaben zu unterstützen.“

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Nicht unwesentlich sind die eingesetzte Software, die standardisierte Kommunikationsschnittstellen zur Verfügung stellt, sowie Versicherungsunternehmen, die ihre nach OMDS 3 normierten Anbindungen ausbauen. Das Österreichische MaklerdatenService normiert die elektronische Kommunikation zwischen Versicherern und Versicherungsvermittlern. Unabhängig davon, mit welchen Versicherungsunternehmen Daten ausgetauscht werden, erfolgt die Kommunikation immer nach einheitlichen Regeln und Bestimmungen.


Künstliche Intelligenz: Fluch oder Segen? Künstliche Intelligenz, allen voran ChatGPT, erlebte 2023 einen wahren Hype. KI erleichtert und beschleunigt viele Tätigkeiten, daher sehen Unternehmen großes Potential. Kritiker warnen jedoch eindringlich vor den Risiken – bis hin zum Auslöschen der Menschheit. Fest steht, dass KI die Welt verändert. Die Frage ist nur, ob zum Guten oder zum Bösen. von Andreas Dolezal, Compliance Experte & Certified CSR Expert KI ist schneller als der Mensch 30 • Im Fokus • risControl 02/2024

Die reine Rechenleistung von Computern übersteigt schon seit Jahrzehnten jene des menschlichen Gehirns. Der technische Fortschritt in diesem Bereich ist ebenso enorm wie faszinierend. Was KI definitiv besser kann als der Mensch, ist schneller zum Ergebnis kommen. KI sucht geeignete Arzneimittel für Patienten und unterstützt die medizinische Diagnostik, erzeugt und analysiert Bilder, plaudert als Chatbot mit Konsumenten, erstellt Wetterprognosen viel schneller als bisherige Systeme und Vieles mehr. Für zeitraubende Tätigkeiten, die auf dem Auswerten von Daten beruht, ist KI ein Segen.

Künstlich ja, intelligent nein. Per Definition beschreibt der Begriff KI eine Nachahmung menschlicher Intelligenz mithilfe von Maschinen bzw. Computern. Künstlich ist KI sicher, intelligent im Vergleich zur Leistungsfähigkeit unseres Gehirns nicht. Denn Intelligenz bezeichnet die kognitive Leistungs- und Denkfähigkeit von Menschen. Zu kognitiver Intelligenz gehören Fähigkeiten wie schlussfolgern, abstrakt denken und planen. Ein Beispiel: Systeme, die (mehr oder weniger) autonomes Autofahren ermöglichen, können nicht unterscheiden, ob zwischen parkenden Autos ein Kleinkind hervorläuft oder ein aufgeblähtes Plastiksackerl vom Wind her-

vorgeweht wird. KI scheitert an dieser ebenso banalen wie existenziellen Unterscheidung, für das menschliche Gehirn ist der Unterschied in Sekundenbruchteilen klar. Menschliche Intelligenz hat im Zuge der Evolution die Fähigkeit entwickelt, mit Ungewissheit umzugehen. Aus den geistigen Möglichkeiten des menschlichen Gehirns stechen kausales Denken (Ursache und Wirkung), intuitive Psychologie (Absichten und Überzeugungen anderer Menschen verstehen) und intuitives Sozialverhalten (Kooperation, Konkurrenz, soziale Normen und Ethik) hervor*. Von all dem ist KI heute noch weit entfernt, und daher im Vergleich mit dem menschlichen Gehirn nicht intelligent.

Aus der Vergangenheit auf die Zukunft schließen ging schon oft daneben Die Ergebnisse von KI-Algorithmen wie ChatGPT basieren auf Daten der Vergangenheit, die aus vielen verschiedenen Quellen in rasender Geschwindigkeit gesammelt und ausgewertet werden. Das erinnert an TrendfolgeModelle, von denen letztendlich doch viele an der Realität der Finanzmärkte gescheitert sind. Das echte Leben fördert nun einmal Ereignisse zutage, die es in der Vergangenheit noch nie gegeben hat, so genannte „Schwarze Schwäne“. Niemand kann ausschließen, dass so ein „Schwarzer Schwan“ vielleicht schon morgen wieder über uns hereinbricht. Solche Ereignisse sind unvorhersehbar,

niemand erahnt sie, niemand hält sie für möglich, trotzdem passieren sie und verändern die Welt nachhaltig. KI wäre davon ebenso überrascht wie wir.

Datenmissbrauch und Meinungsmanipulation Nicht nur Künstler und Autoren sehen im „Abgreifen“ von Werken, die ihr geistiges Eigentum sind, massiven Datenmissbrauch. Das von ihnen geschaffene Werk stellt ihre Lebens- und Einkommensgrundlage dar, die bedroht ist, wenn es von KI bzw. deren Nutzern – ohne dafür eine Abgeltung zu leisten – verwendet wird. In frei zugänglichen Daten finden sich viele Information zu Personen und Personengruppen, die diskriminierend, rassistisch, diffamierend usw. sind. Wir KI mit solchen Daten „trainiert“, besteht die Gefahr, dass sich Diskriminierungen und Diffamierungen (und noch viele Schlimmeres) in den Ergebnissen und Antworten der KI unreflektiert fortsetzen. Dieses unreflektierte Übernehmen von Daten wurde schon als massives Problem von KI erkannt. Lösungen dafür gibt es noch keine. Besonders problematisch ist das Nutzen von Personendaten in Bereichen, in denen KI womöglich wichtige Entscheidungen über Menschen trifft, wie beispielsweise, ob jemand einen Job oder einen Kredit bekommt, oder eine Krankenversicherung abschließen kann. Eine Debatte entstand 2023 über den Einsatz von KI beim Generieren von Forschungsergebnissen. Systeme


AI schafft prekäre Jobs KI muss trainiert werden. Wussten Sie, dass wir Internetuser tagtäglich dabei helfen? Zum Beispiel, wenn wir im Zuge von Login-Vorgängen von „Google reCAPTCHA“ aufgefordert werden, bestimmte Dinge (Fahrräder, Treppenstufen, Brücken usw.) auf angezeigten Bildern zu identifizieren bzw. anzuklicken. Grundsätzlich dient dieses Verfahren zum Unterscheiden, ob der Login-Vorgang von einem Menschen oder von einem Bot vorgenommen wird. Gleichzeitig dienen unsere Klicks aber dem Training von KI. In armen Ländern wie etwa Kenia oder Kolumbien bearbeiten billige Arbeitskräfte, so genannten „Clickworker“, Millionen Fotos, Videos und Texte, aus denen KI-Systeme lernen. Solche Systeme sind dümmer als es der Hype vermuten lässt, sagt Milagros Miceli, In-

Viele wichtige Daten sind nicht öffentlich Die Algorithmen, auf denen KI aufbaut, „lernen“ aus allgemein verfügbaren Daten, oder werden, wie gerade beschrieben, von Internetusern und Clickworkern trainiert. Viele Informationen, die wir benötigen, um optimale Ergebnisse zu erzielen, sind allerdings nicht öffentlich. Als Beispiel kann ich meine Compliance Tätigkeit für konzessionierte Wertpapierdienstleister anführen. Um das Erbringen von Wertpapierdienstleistungen gesetzeskonform zu gestalten, reichen die öffentlich verfügbaren Informationen alleine nicht aus. Unverzichtbar sind Erfahrungswerte, die in der jahrelangen Praxis oder bei Vorort-Prüfungen der FMA gesammelt werden – und die sind nicht öffentlich verfügbar. KI mag für das Zusammenfassen von Verordnungstexten, die gerne hunderte Seiten umfassen, hilfreich sein. Der alleinige Verlass auf die öffentlichen Informationen, auf die sich KI stützt, führt bei komplexen Themen auch zu falschen Ergebnissen.

Wer übernimmt die Verantwortung? Wer trägt letztendlich die Verantwortung für Handlungen, die auf Basis von KI-Ergebnissen getroffen werden? Liegt KI bei der Wetterprognose daneben, ist das für uns nur unangenehm, Piloten hingegen werden das ganz anders sehen. Taugt der KI-generierte Schulaufsatz nichts, hagelt es halt eine schlechte Note. Aber wie handhaben Ärzte ihre persönliche Verantwortung, wenn sie womöglich lebenswichtige Entscheidungen für ihre Patienten auf Basis von KI-Daten treffen? Oder, noch drastischer, wer übernimmt die Verantwortung, wenn die KI-gesteuerte Drohne das falsche Ziel trifft?

Enormer Energieverbrauch Im Kern der Sache basiert KI auf enormer Rechenleistung. Mehr und mehr Server-Farmen werden aus dem Boden gestampft, die immer mehr Strom und (Kühl-)Wasser benötigen. Neuerdings wollen Suchmaschinen wie Google, Bing & Co. die Ergebnisse von Abfragen standardmäßig mit KI optimieren. Jede kleine Suche nach Kochrezepten, Sportergebnissen, Promi-News, Flugtickets, Bettwanzen (Platz 9 im deutschen Google SuchRanking 2023) usw. lässt energiefressende Prozessoren heiß laufen, die mit großen Mengen Wasser gekühlt werden müssen. Für viele KI-Anwendungen ist der Ressourcenverbrauch angemessen, weil wichtig, von Vorteil und an anderer Stelle ressourcensparend. Die KI-Maschinerie für jede der täglich zig Milliarden Abfragen anzuwerfen, ist jedoch wenig klima- und umweltfreundlich. Im Sinne der ESG-Kriterien hat KI ein Problem mit dem „E“ für Environment bzw. Klima- und Umweltschutz.

Fazit Der Hype rund um KI, ChatGPT & Co. ist nachvollziehbar. KI ist eine faszinierende Entwicklung. Aber die vermeintliche Allwissenheit, die solchen Computerprogrammen zugeschrieben wird, und die beschriebenen Probleme, die mit KI einher gehen, dürfen auch skeptisch machen.

* Aus dem Buch „Klick – Wie wir in einer digitalen Welt die Kontrolle behalten und die richtigen Entscheidungen treffen“ von Gerd Gigerenzer, C. Bertelsmann Verlag, 2021

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wie ChatGPT können wertvolle Hilfe beim Auswerten großer Datenmengen leisten, aber die Grenze zur Fälschung ist fließend. Forscher ließen ChatGPT Studiendaten fabrizieren, die zu einem gewünschten Resultat passten. Derart könnte man selbst abwegige Studienergebnisse mit erfundenen Daten untermauern – und somit wissenschaftliche Fake News produzieren. Ganz zu schweigen von militärischen Anwendungen von KI. Diese heiße Kartoffel greift auch der geplante AI Act der EU nicht an, sondern macht einen Bogen darum. Dabei wären gerade hier menschenachtende Regeln unverzichtbar.

formatikerin und Soziologin am Weizenbaum-Institut in Berlin. Um einer KI zum Beispiel beizubringen, was eine Katze ist, muss man ihr so viele Beispiele wie möglich von einer Katze zeigen. Doch auf den Bildern zu beschreiben, was überhaupt eine Katze ist – das übernehmen die Clickworker. Viele „Clickworker“ berichten von Ausbeutung, digitaler Überwachung und Perspektivlosigkeit. Arbeiter bekommen fallweise nur umgerechnet 1,20 Euro in der Stunde bezahlt. Die Arbeitsverhältnisse sind prekär. Schätzungsweise zehn Millionen Menschen arbeiten weltweit an der Bearbeitung von Trainingsdaten für KI. Im Sinne der ESG-Kriterien hat KI also ein Problem mit dem „S“ für Soziales und Gesellschaft.


Es bleibt kein Stein auf dem anderen Beim Reuters Event „Future of Insurance“ in Amsterdam ging es unter anderem um die organisatorische Herausforderung, die die Digitalisierung und die KIRevolution mit sich bringt. Die Änderung des Mindsets der Versicherungswirtschaft ist dabei von höchster Bedeutung. von Mag. Christian Sec

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Das Tempo des technologischen Wandels in der Versicherungsbranche übersteigt mittlerweile die Geschwindigkeit, mit der dieser umgesetzt werden kann, was zu einer potenziellen kulturellen Gegenreaktion in der Branche führen kann, erklärt Danilo Raponi, Innovationschef bei Generali. „Die Branche ist gewohnt, in einem risikoaversen Umfeld vorsichtig zu agieren“, erklärt Raponi. Generali Ventures fungiert dabei auch als Scouting-Tool und nicht nur als Funding-Partner von Start-ups. Generali Ventures hat dafür eine intermediäre Führungsebene gegründet. Diese arbeitet bereits in der ersten Phase mit den Start-ups zusammen, womit auch die Akzeptanz zwischen den beiden Kulturen entstehen kann. Die innovative Haltung der Mitarbeiter muss auch belohnt werden, erklärt Raponi. Die Generali hat dafür einen Innovation-Fund gegründet, der jedem Mitarbeiter die Möglichkeit geben soll, seine Ideen zu präsentieren. Raponi nennt das Konzept die „Demokratisierung von Innovation“. Jede Idee, wenn sie nur gut genug ist, kann zu einer Finanzierung führen. Typischerweise beinhalten diese Projekte die Zusammenarbeit mit Startups und anderen externen Einheiten. Eine Idee, die daraus finanziert wurde, ist z.B. Deep Property. Damit kann nun die Generali Geodaten durch die Kombination aus Satelliten- und Klimadaten sowie KI-gesteuerten Analysen und Fotoanalysen auf Straßenebene nutzen. Diese Lösung soll die versteckten Informationen für eine viel genauere Risikoeinschätzung aufdecken.

Big-Bang-Strategie Hanbing Ma, Innovations-Chefin bei Ergo, erklärt, dass die Voraussetzung für Innovation in einem Unternehmen ein klares und glaubwürdiges Commitment des Top-Managements ist. „Die Führungsriege muss den Leuten vorzeigen, dass sie es ernst mit Digitalisierung und Innovation meinen.“ Innovation und Digitalisierung müssen dabei eine strategische Priorität haben. Dies bedeutet die Zuweisung von Ressourcen, Personal und Investitionen in allen Bereichen des Unternehmens vom Risikokapital bis hin zu KI, Robotik, Scouting, Startup-Kollaborationen und vielem mehr. Erst kürzlich wurde der Chef von Ergo Digital Ventures in den Vorstand der Ergo Group berufen. „Solche Aktionen zeigen das Top-Management-Commitment zur Innovation.“ Es hilft nichts, nur darüber zu sprechen, es muss auch danach gehandelt werden, so Ma. Der in Großbritannien ansässige Privatversicherungs-Insurtech Policy Expert hält es so, dass alle Mitarbeiter der gesamten Organisation zusammenkommen, um Erfahrungen über alle Projektteams hinweg auszutauschen. „Das ist ein Weg, um jeden Einzelnen dabei zu helfen, Teil der Innovation zu sein“, so Steve Hardy, CEO und Gründer von Policy Expert. Bei AG2R La Mondiale, einem Pariser Versicherungskonzern, startete der neue CEO gleich mit einem BigBang-Ansatz und einer Transformation, die hunderte Millionen US-Dollar an Investitionen erfordert. „Obwohl immer noch in der Anfangsphase, beginnt sich diese Strategie bereits aus-

zuzahlen“, so Raphael Gusdorf, Chief Digital Officer der Gruppe. Das erste Projekt konzentrierte sich dabei auf das Kundenbeziehungsmanagement, und bereits jetzt zeigt sich bei 80 Prozent des Verkaufspersonals ein gestiegener Net Promoter Score. Alicia Davis, die bei Solera zuständig ist für die Entwicklung, betonte die zentrale Rolle der Unternehmenskultur bei der Förderung von Innovationen. Davis betonte dabei, wie Inklusivität innovative Ideen fördert und den Weg für eine Zukunft, in der vielfältige Stimmen die Branchennormen neu definieren. „Die Versicherungsbranche mag alt sein, aber das bedeutet nicht, dass wir es sind.“ Sie kritisiert das Mindset der Versicherungsbranche, das noch immer feststeckt im Denken: „Wir haben es immer so gemacht“. Innerhalb von vier Monaten stellte das Unternehmen im Bereich Produktmanagement 800 neue Mitarbeiter ein. „Wir erhielten damit neue Talente und Menschen mit unterschiedlichem Background und vor allem Leute ohne das alte Mindset.“ Die Transformationsprozesse sind umso erfolgreicher, je mehr die Menschen im Zentrum der Transformation stehen, erklärt Phil Vermeulen von EY. Um genau zu sein, liegt die Wahrscheinlichkeit, dann erfolgreich zu sein, um 2,6-mal höher, so Vermeulen. Jedoch genau hier liegt ein Problem, wie Ian Thompson von Zurich Versicherung erklärt. Denn die Talente sind einfach viel zu wenig vorhanden. „Als Branche müssen wir Schulabsolventen gewinnen, jedoch sind wir sehr schlecht darin, das zu tun.“ Versicherungen müssen viel mehr an die Unis und sich als Arbeitgeber


präsentieren. Genauso schlecht ist die Branche dabei, diese Talente zu fördern. Nicht nur die jungen Uni-Absolventen, sondern auch die Lehrlinge verlassen die Branche. „Zu Beginn sind sie sehr motiviert, aber dann passiert etwas.“

Versicherer suchen nach dem vollständig automatisierten Ablauf ihrer Prozesse und der Beherrschung der Daten und ihrer Quellen, um schnell das Risiko einzuschätzen und den Kundenservice zu verbessern. Aber in Spezialmärkten wird das Underwriting immer noch hauptsächlich von Menschen durchgeführt, erklärt Amelie Breitburd, CEO von Lloyds Europe. „Wenn man heute ein Makler in Deutschland ist, ist es nicht möglich, Cyber zu versichern, weil wir zu wenig Daten haben.“ Daten und deren Standardisierung würden Kapazitäten näher an den Makler, den Vermittler und sogar den Kunden bringen. lbers Boudewihn, Verkaufsdirektor von VMware, erklärt: „Heute ist der langsamste Tag der Innovation.“ Das bedeutet: Die Geschwindigkeit der Veränderung erhöht sich täglich, somit ändern sich auch die Geschäftsmodelle so schnell, wie nie zuvor. „Es ist das Ökosystem, mit dem die Branche kooperieren muss“, auch weil Daten das Herz einer Organisation sind. Trotzdem meint er, das Ende des Versicherungsmaklers wurde immer wieder prophezeit, was sich jedoch nie bewahrheitete. Mit der Einführung von In-Depth-Datenanalysen können Versicherer ihre Wertschöpfungsketten perfektionieren, indem sie datenbezogene Entscheidungen nutzen, um die Effizienz ihrer Lösungen zu verbessern. Allerdings hat dies auch Herausforderungen für das Management mit sich gebracht, da der Datenstrom zunimmt und damit auch die Anfälligkeit für Sicherheitsverletzungen für Versicherungen und ihre Kunden.

KI Schon 2024 wird KI die Versicherungsbranche revolutionieren. Dabei geht es um die Umgestaltung traditioneller Prozesse und Strategien. Vom Underwriting bis zur Schadensbearbeitung sind Versicherer dabei, die Nutzungsmöglichkeiten von KI-Algorithmen und Automatisierungs- und Rationalisierungsmöglichkeiten auszuloten. Karol Dobias, Global Head of Multinational Transformation von Allianz Commercial meint: Change-Management wird das entscheidende Unterscheidungsmerkmal sein, ob ein Unternehmen Erfolg haben wird. Obwohl die Vorteile von KI beträchtlich sind, gibt es jedoch beträchtliche Herausforderungen und ethische Bedenken. Der Konsens unter den Diskussionsteilnehmern war, dass sich die Technologie schneller entwickeln wird, als man die Mitarbeiter darauf vorbereiten kann. Es besteht eine spürbare Zurückhaltung gegenüber der Einführung von KI aufgrund der Angst der Mitarbeiter, den Arbeitsplatz zu verlieren, und aufgrund der Unsicherheit, welche Auswirkungen die Technologie auf den Alltag eines Mitarbeiters hat. „Es ist eine kulturelle Nuss zu knacken“, meint dazu Fredrik Thuring, Chef von Operational Analytics, des schwedischen Versicherers Trygg. Der Schlüssel zu

diesem Rätsel liegt in der Kommunikation. „Die wichtigste Botschaft an unsere Mitarbeiter ist die, dass KI dazu da ist, unsere Arbeitssituation zu verbessern“, erklärt Meeri Savolainen, CEO und Gründer von INZMOl. Aber am Ende des Tages sind es die Menschen, die für alle Entscheidungen verantwortlich sind. Daher sollte die KI nicht die Verantwortung in Fällen übernehmen, die ethische Probleme verursachen können. Was mit KI auch gesamtgesellschaftlich erreicht werden kann, demonstriert das Beispiel des schnell wachsenden Start-ups EvolutionIQ. Das Unternehmen hat eine KI-gestützte Schadensberatungsplattform entwickelt, die die Schadensforderungen reduziert, und gleichzeitig stieg die Zahl der Erkrankten und Verletzten, die wieder zur Arbeit zurückkehren, um ein Drittel. Arbeitsunfälle und Erkrankungen kosten in Großbritannien jährlich 20,7 Milliarden Pfund und betreffen rund eine Million Erwerbstätige. „Eine schnelle Lösung für die Geltendmachung von Ansprüchen liegt im Interesse aller Parteien. Es ist wichtig, schnellstmöglich Unterstützung und die Ressourcen zur Verfügung zu stellen, die sie benötigen. Dies führt zu einer Vielzahl von nachgelagerten Vorteilen“, erklärt Michael Saltzman, CEO von ­EvolutionIQ.

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Makler bleiben wichtig


Cyber-Resilienz Report AON

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Der Aon-Bericht zur Cyber-Resilienz 2023 verdeutlicht, dass Unternehmen branchenübergreifend ihre CyberReife merklich von einem „basic“ zu einem „managed“ Niveau gesteigert haben. Dieser Fortschritt basiert auf der Analyse von Daten, die von 2.946 Aon-Kunden im Jahr 2022 gesammelt wurden, und spiegelt sich in den verbesserten Sicherheitsmaßnahmen in Bereichen wie Zugangs- und Systemsicherheit sowie im Umgang mit Homeoffice und Anwendungsdaten wider. Der Bericht dient als wertvoller Leitfaden für Cybermanagement-Verantwortliche, indem er eine vergleichende Risikobewertung ermöglicht, die fundierte Entscheidungsfindung unterstützt und speziell auf Risiken wie Lieferkettenunterbrechungen, operative, systemische und Reputationsrisiken eingeht. Die wachsende Bedeutung von Cyber-Risiken für die Führungsebenen von Unternehmen wird durch die potenziellen Auswirkungen größerer Cyber-Vorfälle auf den Aktienwert börsennotierter

Cyber-Attacken als Top-Risiko Allianz

Das diesjährige Allianz Risk Barometer, basierend auf einer Befragung von 3.000 Risikoexperten aus 92 Ländern, stuft Cybervorfälle, wie etwa Ransomware-Attacken, Datenpannen und IT-Ausfälle, für Unternehmen weltweit bereits zum dritten Mal in Folge mit 36 Prozent als größtes Risiko ein. Gefolgt von daraus resultierenden, generellen Betriebsunterbrechungen (31 %), Störungen der Lieferketten sind seit der Corona-Pandemie zwar seltener, für 2024 sollte der Fokus im Risikomanagement von Unternehmen in der Sicherstellung von Geschäftsfähig-

Unternehmen hervorgehoben. Michael Sturmlechner, Managing Director Multinational Clients bei Aon in Österreich, kommentiert die Lage wie folgt: „CyberSicherheit muss als integraler Bestandteil des Risikomanagements betrachtet werden, denn Häufigkeit und Schwere von Cyber-Bedrohungen und Ransomware-Gefahren nehmen leider zu.“ Er weist auch auf die dynamischen Veränderungen im Versicherungsmarkt hin, die sich in steigenden Prämien, höheren Selbstbehalten und intensiveren Prüfungen durch Versicherer manifestieren. Der Bericht zeigt eine allgemeine Verbesserung im Umgang mit CyberRisiken, weist jedoch auch auf die Notwendigkeit hin, operative Risiken, insbesondere durch Ransomware, und Insider-Risiken, die durch fehlende Kontrollen in Securit- Operations-Centern verdeutlicht werden, weiter zu adressieren. Die Bewältigung systemischer Risiken, die aus der zunehmenden Vernetzung resultieren, wird als hoch prioritär eingestuft, was die kontinuierliche Anpassung von Risikoquantifizierungsmodellen und Szenarienplanung erfordert. Branchenspezifische Einblicke zeigen eine Zunahme von Schadensmeldungen im Finanz- und Ver-

keit, dem Identifizieren von Engpässen in der Lieferkette und dem Aufbau alternativer Zuliefer liegen. Platz 3 im globalen Risk Barometer besetzen Naturkatastrophen mit 26 Prozent (Österreich auf Platz 6) und sind damit die größten Aufsteiger. 2023 war in dieser Hinsicht ein Jahr der Rekorde – es war beispielsweise das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, die Versicherungsschäden übersteigen bereits zum vierten Mal in Folge die 100 Milliarden USDollar-Marke. Durch diverse Naturkatastrophen waren vor allem europäische Autohersteller und Zulieferer durch Engpässe bei Bauteilen und Produktionsverzögerungen betroffen. Den Platz 6 besetzen Feuer und Explosionen, der Klimawandel befindet sich auf Rang 7, wobei er in Brasilien, Mexi-

Michael Sturmlechner

sicherungssektor, Verbesserungen im Gesundheitswesen und in der Fertigungsindustrie, wobei Letztere trotz des größten Verbesserungssprungs immer noch Herausforderungen in Bezug auf die durchschnittliche Risikobewertung aufweist. Sturmlechner fasst die Ergebnisse zusammen und betont die Herausforderung der Cyber-Resilienz: „Risiken sollten unbedingt aus einer ganzheitlichen Perspektive heraus betrachtet und angegangen werden. Dies ist ein wesentlicher Faktor bei der Bewältigung globaler Herausforderungen.“ Er unterstreicht die Bedeutung der Beratung durch externe Fachleute, um Unternehmen dabei zu unterstützen, finanzielle, betriebliche und Reputationsrisiken nachhaltig zu minimieren.

Rémi Vrignaud

ko, Griechenland und der Türkei unter die Top-3-Risiken fällt. Betroffen vom Klimawandel sind vor allem Versorger sowie Energie- und Industrieunternehmen, für die die physischen Schäden durch Extremwetterereignisse die größte Bedrohung sind. Auch mit dem


Cyber-Ökosystem Finlex

Um den Herausforderungen der steigenden Cyberkriminalität zu begegnen, entwickelt und verbessert sich die Cyber-Versicherung ständig weiter. Eine Kombination aus Cyber-Versicherung und proaktiver IT-Sicherheit wird als essenziell angesehen, um zukünftigen Bedrohungen standzuhalten. Finlex erweitert sein Cyber-Ökosystem, um ein umfassendes Sicherheitsnetz zu bieten. Kein Unternehmen ist vor Cyberkriminalität sicher: 93 Prozent der vom Digitalverband Bitkom befragten Unternehmen gaben bereits 2022 an, sicher oder vermutlich Opfer von Cyberkriminalität gewesen zu sein. Um diese Angriffe abzuwehren und die Schäden zu minimieren, ist umfangreiches Expertenwissen auf vielen Gebieten nötig. Sebastian Klapper, CEO und Mitbegründer von Finlex, betont, dass Cyber-Versicherungen allein nicht ausreichen; vielmehr ist ein breites Spektrum an Expertenwissen erforderlich, um Unternehmen versicherbar zu machen. Fin-

„Das schwache Wachstum ist ein notwendiges Übel, denn somit werden hohe Inflationsraten endlich der Vergangenheit angehören“, erklärt Ludovic Subran, Chefökonom der Allianz. Er ergänzt, dass Zentralbanken einen größeren Spielraum erhalten und damit niedrige Zinsraten im zweiten Halbjahr wahrscheinlich werden. Hemmschuh könnten allerdings die zahlreichen Wahlen und die damit verbundenen Risiken je nach Wahlausgang sein. Der Fachkräftemangel belegt mit 12 Prozent Platz 10 (vormals 8) und wird somit als geringes Risiko im Vergleich zu 2023 eingeschätzt. Unternehmen in Deutschland, Zentral- und Osteuropa, Großbritannien und Australien nennen den Mangel an Fachkräften allerdings als Top-5-Risiko. Das größte damit verbundene Problem ist der Mangel an IT- und Datenexperten, die im Kampf gegen Cyberverbrechen dringend nötig sind. Österreichische Studienteilnehmer sehen, wie auch bereits im Vorjahr, Cyber-Attacken als größte Gefahr für Unternehmen. Platz 2 belegen in diesem

lex zielt darauf ab, Versicherungsmaklern eine optimale Beratung und Vermittlung von Cyber-Versicherungen und IT-Sicherheitsdienstleistungen zu ermöglichen. Durch Transparenz und einen strukturierten Überblick über geprüfte Dienstleister können Sicherheitslücken effizient geschlossen werden. Florian Ploghaus hebt die Einzigartigkeit des Finlex Ökosystems hervor, das tiefgreifende Expertise in Cyber-Versicherungen mit Risikodaten verknüpft und Maklern ermöglicht, schnell passende Angebote für ihre Kunden zu finden. Die Finlex Plattform bietet zwei Kanäle für Makler: den Partner-Marktplatz und den PartnerGuard. Der Marktplatz ermöglicht es Maklern, Dienstleister basierend auf ihrer spezifischen Expertise zu suchen und zu kontaktieren, während der PartnerGuard Makler aktiv bei der Auswahl von IT-Dienstleistern unterstützt, basierend auf identifizierten Sicherheitslücken. Tools wie der Finlex Cyber-Score und Risikoquantifizierungstools von Citalid verbessern den Beratungsprozess und die Entschei-

Jahr unter ihnen makroökonomische Entwicklungen (2023: Platz 4) wie Inflation, Deflation, finanzpolitische Entscheidungen und Sparprogramme – und verdrängen damit die Energiekrise, die im vergangenen Jahr diesen Platz belegte, auf Platz 8. Platz 3 belegen Betriebsunterbrechungen, und von Rang 10 auf Rang 4 wechselten Sorgen über Veränderungen von Gesetzen und Vorschriften, wie beispielsweise Sanktionen oder Zölle. Klimawandel und Naturkatastrophen belegen weiterhin die Plätze 5 und 6. „Naturkatastrophen sind erneut unter den größten Risiken. Unwetter, Dürren, Überschwemmungen und klimatisch bedingte Brände sind auch in Österreich Realität geworden. Hier gilt es für Betriebe, entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Auf der anderen Seite brauchen wir Regelungen, die eine gute Naturkatastrophendeckung für Versicherer ermöglichen. Eine Integration in die Feuerversicherung nach dem belgischen Vorbild scheint vor diesem Hintergrund sehr sinnvoll“, so Rémi Vrignaud, CEO bei Allianz Österreich.

Sebastian Klapper

dungsfindung bezüglich der Versicherungssummen und -bedingungen. Durch die Implementierung geeigneter Sicherheitsmaßnahmen kann die Dauer von Ausschreibungsverfahren verkürzt und die allgemeine Versicherbarkeit von Unternehmen erhöht werden, was potenziell zu niedrigeren Versicherungskosten führt. Das System soll kontinuierlich weiterentwickelt werden, um neue Dienstleister und Sicherheitslösungen zu integrieren, mit dem Ziel, Expertise und Technologie zu vereinen und so eine optimale Versicherungslösung zu bieten.

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Klimawandel verbundene Unternehmensrisiken auf dem Weg zur Klimaneutralität sind Investitionen in neue, häufig noch kaum bewährte Technologien mit geringem CO2-Ausstoß, um ihr Geschäftsmodell zu transformieren. Politische Risiken und Gewalt klettern durch die andauernden Konflikte im Nahen Osten und der Ukraine, sowie Spannungen zwischen den USA und China mit 14 Prozent von Platz 8 auf 10. Ein weiteres Risikopotenzial bietet hierbei das Superwahljahr 2024, in dem mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung zum Urnengang aufgerufen werden, wobei das besondere Augenmerk auf den Wahlen in den USA, Indien, Russland und Großbritannien liegt. Einen kleinen Lichtblick unter den Befragten geben die makroökonomischen Entwicklungen, die nach den teils heftigen wirtschaftlichen Ausschlägen in den Covid-Jahren mit 19 Prozent von Platz 3 auf 5 rutschen. Die Daten von Allianz Research zeigen allerdings eher durchwachsene Wachstumsaussichten mit einem weltweit kaum mehr als zweiprozentigem Wachstum.


Investments in die Digitalisierung Künstliche Intelligenz (KI), das Internet der Dinge und die Digitalisierung von Produktion und Handel werden Arbeit, Lebensweise und die zukünftige Wirtschaftsentwicklung prägen. Eine Reihe von börsennotierten Unternehmen wird daran erheblich profitieren. Hier einige einschlägige Aktien und ETFs, die von diesen Megatrends profitieren. von Michael Kordovsky

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Das Internet entwickelt sich weiter, und infolge der Digitalisierung von Industrie und Verkehrsinfrastruktur (z.B. satellitengesteuerte autonom fahrende Fahrzeuge mit zahlreichen Online-Informations- und Entertainmentfunktionen) gewinnt das Internet der Dinge immer mehr an Bedeutung. Es ist die Vernetzung technischer Geräte wie Industrieanlagen, aber auch Haushaltseinrichtungen wie Licht, Kühlschrank, Überwachungskameras und Waschmaschinen mit dem Internet. Im Alltag ist das Internet der Dinge (IoT) bereits bei Fitnessarmbänderung und in der Steuerung von Haustechnik und Elektrogeräten des Haushalts. Smart Home ist online omnipräsent, und renommierte Firmen positionieren sich bereits. Obwohl derzeit Konsumentenanwendungen des IoT besonders stark wachsen, sieht das Beratungsunternehmen McKinsey die größten Potenziale im Firmenbereich: In standardisierten Produktionsumgebungen wie z.B. Fabriken hat das IoT bis zum Jahr 2030 das größte Potenzial. Primär geht es hier um eine Verbesserung der Anlagenproduktivität. Das IoT wächst hier somit auch im Einklang mit der Digitalisierung der Produktion. Ein großer Trend ist auch die Überwachung und Behandlung von Krankheiten über intelligente Geräte oder das Überwachen von Körperfunktionen über Fitnessarmbänder. Das IoT soll auch für Bauprojekte oder in der Erdöl- und Erdgasförderung von Bedeutung sein, während in der Stadtverwaltung die Messung von Umweltdaten und Verkehrssteuerung von Relevanz ist. Selbst Autos werden zukünftig

mit dem Internet verbunden sein und so könnten beispielsweise Versicherungsunternehmen im Zuge des Auslesens von Fahrzeugdaten über eine KI-Applikation bald für jedes Fahrzeug die optimale Versicherung per Mausklick anbieten. Weitere Funktionen im Automobilsektor sind beispielsweise Überwachung von Wartungsintervallen und Nachverfolgung von Fahrstrecken durch Dritte. Insgesamt beziffert McKinsey das gesamte Wertpotenzial vom „Internet der Dinge“ bis 2030 auf 13 Billionen US-Dollar.

berangriffe noch bremsen. Dennoch sollte laut Fortune Business Insights der Weltmarkt für Industrieroboter von 2023 bis 2030 um 12,3 Prozent p.a. (CAGR) auf 41,02 Milliarden USDollar wachsen. Der Bedarf an diesen Maschinen wächst vor allem in der Automobilindustrie, im Pharma- und Consumer-Elektronik-Bereich und in der Verpackung von Produkten.

KI als Treiber der Industrieautomatisierung

Wegen hoher Markteintrittsbarrieren (wie z.B. Entwicklungskosten, Fachkräftemangel,...) und relativ stabiler Kundenverbindungen erscheinen marktführende Unternehmen lukrativ, die im Bereich Robotik und Industrieautomatisierung tätig sind: ABB mit Sitz in der Schweiz ist ein führender Anbieter von Automatisierungssystemen und -lösungen. Ein Produktbeispiel ist der für Verpackungstätigkeiten entwickelte FlexPicker IRB 365 Deltaroboter, dessen Einsatzbereiche im Umverpacken, der Flaschenhandhabung, dem Bestücken, vertikalen Einlegen und der Paketsortierung liegen. Die ABB-Aktien sind durchaus akzeptabel bewertet, denn laut Analystenschätzungskonsens unter finanzen.at sollte der Gewinn/die Aktie von 2024 bis 2027 um 8,3 Prozent pro Jahr wachsen. Das für 2025 geschätzte KGV liegt per 2. Februar bei 18,7. Weitere wichtige börsennotierte Marktteilnehmer in der Industrieautomatisierung (Roboter) sind Yaskawa

Ein mit dem Internet der Dinge verwandtes Thema ist die Industrieautomatisierung. Laut einer am 20. Juni 2023 von McKinsey veröffentlichten Analyse wächst der Markt für industrielle Automatisierungslösungen von damals aktuell 103 Milliarden auf 115 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025. Die höchsten Wachstumsraten werden dabei Cloudanwendungen sowie Lösungen für das Industrial Internet of Things (IloT) mit knapp 20 Prozent pro Jahr aufweisen – so die Experten von McKinsey, die die Marktgröße für dieses Segment mit „gut 6 Milliarden US-Dollar“ beziffern. Eine wesentliche Triebkraft dieser Entwicklungen sollte dabei die Künstliche Intelligenz (KI) sein, während die Komplexität der vorhandenen Industrieinfrastruktur, hohe Kosten für den Einsatz neuer Technologien, akuter Fachkräftemangel und Sicherheitsbedenken hinsichtlich Cy-

Profiteure der Industrieautomatisierung und passende Investments


ketScreener nur minimal über ihren Buchwert notiert und auf Basis eines Kurses von 2.165 Yen für die Geschäftsjahre 2025 (endet 31.3.2025) und 2026 mit günstigen KGVs von jeweils 15,4 bzw. 13,6 bewertet sind. Ein besonderer Marktführer in lukrativen Segmenten ist die 1956 gegründete japanische FANUC, einer der weltweit führenden Hersteller von Industrierobotern, CNC-Systemen, Drahterodier- und Spritzgussmaschinen sowie vertikalen Bearbeitungszentren. Auch ist FANUC Weltmarktführer bei größeren Industrierobotern, die beispielsweise in der Autound Elektronikindustrie eingesetzt werden. Vor allem will das Unternehmen seinen Absatz in Europa forcieren. Das gegenüber früheren Jahren eher gemächliche Umsatz- und Gewinnwachstum sollte sich in den kommenden Jahren beschleunigen. Der Schätzungskonsens der Analysten geht laut MarketScreener von 2023/24 bis 2025/26 (Geschäftsjahr endet per 31. März) von einer Steigerung des Gewinnes/Aktie von 131,4 auf 183 Yen aus, woraus bei einem Kurs von 4033 Yen ein für 2025/26 erwartetes KGV von nur noch 22 resultiert. Mehr Value hat Komax (Schweiz), deren Gewinn/Aktie von 2024 bis 2027 um 14,4 Prozent jährlich wachsen sollte, weshalb bei einem Kurs von 164,40 Franken ein für 2025 geschätztes KGV von 14,9 günstig ist. Komax ist weltweit führend in der automatisierten Kabelverarbeitung. Wer das Thema „Automatisierung und Robotik“ breit über einen ETF abdecken möchte, wird in dem 154 Positionen enthaltenden iShares Automation & Robotics UCITS ETF (ISIN IE00BYZK4552) fündig. Der ETF mit rund 3,8 Milliarden US-Dollar Volumen bildet den STOXX Global Automation & Robotics Index ab und verfügt per 31. Dezember 2023 u.a. über folgende Top-Positionen: Lasertec Corp (Inspektions- und Messgeräte für die Halbeiterfertigung), Intel, Splunk (IoTSicherheit), EPAM Group (Software) und Sage Group (weltweit einer der größten Anbieter von Unternehmenssoftware für KMU). Wie sich leicht

erkennen lässt, werden hier auch mit Automatisierung verbundene Themen abgedeckt. Eine Alternative wäre der Amundi MSCI Robotics & AI ESG Screened UCITS ETF (ISIN LU1861132840), der

per 2. Februar 2024 auf 5-Jahressicht fast 96 Prozent im Plus liegt. Der 167 Titel enthaltende ETF investiert in Firmen mit hohem Engagement in den Bereichen Robotik/Künstliche Intelligenz, IoT/Smart Homes, Cloud-Computing, Cybersicherheit, Medizinische Robotik, Social Media Automation und Fahrzeugautomatisierung. Zu dessen Top-Positionen zählen AMD, Palo Alto Networks (Cybersicherheit), Intel, Intuitive Surgical (Chirurgie-Roboter) und Stryker (Medizintechnik).

IoT-Investments und die IT-MegatrendWertschöpfungskette Industrieautomatisierung, IoT, KI und Cybersicherheit sind Notwendigkeiten, während sich im Gegensatz dazu die Zukunft von Metaverse und virtuellen Welten noch schwer einschätzen lässt. Es gibt zwar in den „älteren“ Branchen, wie beispielsweise der Halbleiterherstellung samt deren Ausstattern oder in manchen Software-Marktsegmen-

ten, noch eine Reihe börsennotierter Marktteilnehmer - doch je jünger die Bereiche sind, desto weniger, aber dafür größere disruptive Unternehmen dominieren den Markt. Im Social-MediaBereich sind dies beispielsweise Meta und Twitter. Bei den Suchmaschinen hat eindeutig Google (Alphabet) die Nase vorn, während der SmartphoneMarkt unter wenigen Riesen aufgeteilt ist. Platzhirsch mit einem Weltmarktanteil von 24,7 Prozent ist laut Statista im vierten Quartal 2023 Apple, gefolgt von Samsung (16,3 %), Xiaomi (12,5 %) und Transsion (8,6 %). Was noch auffällt ist, dass die aktuellen Wachstumsthemen, wie KI, VR, grüne Mobilität, autonomes Fahren sowie Cloud-Computing, maßgeblich von sieben „Technologie-Giganten“ geprägt werden, den sogenannten „Magnificent Seven“. Diese sind Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla. Deren Aktien sind aber bereits alles andere als günstig bewertet, zumal deren KGV im Schnitt zu Jahresbeginn 2024 bereits bei rund 35 lag. Allerdings gibt es im asiatischen Raum Herausforderer, die dank Produkten mit günstigem Preis-LeistungsVerhältnis bereits hohe Marktanteile haben und teils noch weiter dazugewinnen. Klassische Beispiele dafür sind

risControl 02/2024 • Finanzen • 37

Electric und Mitsubishi Electric, die laut Daten von Mar-


38 • Finanzen • risControl 02/2024

­ amsung und Xiaomi, die wesentS lich günstiger als Apple bewertet sind: Xiaomi ist auf Basis eines Kurses von 12,20 Hongkong-Dollar mit einem für 2024 geschätzten KGV von 19,2 bewertet und Samsung weist auf Basis eines Kurses von 73600 Südkoreanischer Won hier nur einen Wert von 16,9 auf. Apple hingegen ist mit einem für 2024 erwarteten KGV von 28,3 bereits wesentlich ambitionierter bewertet. Bei hohen Bewertungsniveaus reicht oft schon eine kleine Enttäuschung der Anleger, und der Aktienkurs korrigiert binnen kürzester Zeit in zweistelliger Größenordnung. Im Unternehmens-Software-Bereich, in dem die Cloud und KI immer mehr an Bedeutung gewinnen, interessant erscheinen SAP SE und Oracle. Hingegen im Software-Bereich zu den Pionieren des IloT zählt das US-Unternehmen PTC, dessen IloT-Pattform „ThingWorx“ technische Hürden für die IloT-Implementierung beseitigt und für ein breites Spektrum von Einsatzszenarien in den Bereichen Fertigung, Service und Technik entwickelt wurde. Das Unternehmen, das von 2021 bis 2023 (Geschäftsjahr endet am 30.09.) die Umsätze von 1,81 auf 2,10 Milliarden US-Dollar steigern konnte, sollte in den kommenden Jahren richtig durchstarten. Bis 2025 rechnet der Analystenschätzungskonsens von Zacks mit einer Umsatzsteigerung auf 2,63 Milliarden USDollar und auf Basis eines Kurses von 178,73 US-Dollar würde das für 2025 geschätzte KGV bei 29,4 liegen. „Urgestein“ im IoT-Bereich ist Cisco Systems, die im September die Übernahme des (Maschinen-) Datenspezialisten Splunk für 28 Milliarden US-Dollar bekanntgab. Splunk sammelt und strukturiert die Daten technischer Geräte. Aus dieser Übernahme resultieren für Cisco enorme Vorteile, denn die Fähigkeit von Splunk, Informationen aufzunehmen, zu korrelieren und verwertbare Infos unter Verwendung der Splunk-KI-Engine bereitzustellen, sollte sich mit all den Netzwerk-, Sicherheits- und Anwendungsdaten aus den Cisco-Angeboten erheblich verbessern. Das Gesamtergebnis der Verbindung beider Unternehmen könnte ein Komplettangebot sein, das umfassende Transparenz über alle Unternehmensstandorte hinweg sowie KI-gesteuerte Erkenntnisse liefert. Auf jeden Fall sollte dies einen starken freien Cashflow ermöglichen, der laut MarketScreener von 13,3 Milliarden US-Dollar im

Geschäftsjahr 2023 (endete am 29. Juli) bis zum Geschäftsjahr 2026 auf 17 Milliarden US-Dollar wachsen sollte. Indessen sollte der Gewinn/die Aktie von 3,07 auf 3,489 US-Dollar steigen, woraus bei einem Kurs von 50,15 US-Dollar ein für 2025/26 geschätztes KGV von relativ günstigen 14,4 resultieren würde.

Wertschöpfungskette Richtig interessant wird es aber erst auf der Ebene der Zulieferer aus der Halbleiterbranche, die weltweit laut Skyquest von 2023 bis 2030 um 10,9 Prozent jährlich (CAGR) auf 253,55 Milliarden US-Dollar wachsen sollte. Am Chipmarkt herrscht eine große Vielfalt für die unterschiedlichsten Anwendungen. Es gibt hier neben den wachstumsorientierten Platzhirschen Intel, AMD (übernahm Xilinx und profitiert auch vom KI-Boom), Nvidia (KI, Graphikprozessoren) und Broadcom sowie den drei größten DRAM-Herstellern Samsung, Hynix und Micron sowie noch speziellere Chip-Hersteller wie Infineon und Qualcomm. Letztere steht nach einem zyklischen Ertragstief im Jahr 2023 wieder vor einer Erholungsphase. Das Unternehmen entwickelt ICs für Mobilfunkkommunikation wie etwa 4G und 5G und dominiert den Bereich Base-band-Prozessoren. Seine System-on-a-Chip-Familie Snapdragon findet vor allem in Smartphones und Tablets Einsatz. Die Aktie ist faktisch wie ein Value-Investment bewertet: Per 2. Februar liegt das für das Geschäftsjahr 2025 erwartete KGV bei 13,7. Infineon hingegen ist der Weltmarktführer bei Halbleiterlösungen für Autos und mit einem für das Geschäftsjahr 2024/25 günstigem erwarteten KGV von 12,2 bewertet. Ein interessantes Spezialunternehmen ist auch Rambus, das Hochgeschwindigkeits- und Hochsicherheitschips liefert. Da durch KI-Anwendungen und die Weiterentwicklung des IoT, Metaverse und des autonomen Fahrens zukünftig massive Kapazitäten für schnelle Datentransfers erforderlich sind, profitiert Rambus von der steigenden Nachfrage nach schnellen Schnittstellen zwischen Datenspeicher und -verarbeitung. Sehr zukunftsträchtig ist auch Skyworks Solutions, die Halbeiter für Funkfrequenz- und Mobilkommunikationssysteme herstellt und per 2. Februar mit einem für das Geschäftsjahr 2025 geschätzten KGV von 16,5 angesichts eines soliden Wachstums günstig erscheint. Als Ausstatter der Halblei-

terindustrie ist der Weltmarktführer, die niederländische ASML, im Bereich der Lithografiesysteme lukrativ und wachstumsstark. Stark abhängig von Importen seltener Erden aus China ist die Halbleiterindustrie, die außerhalb Chinas von China unabhängig sein möchte, weshalb vor allem in den USA und Australien ansässige Lieferanten seltener Erden an Bedeutung gewinnen. MP Materials mit Sitz in Las Vegas hat in Kalifornien in der Mountain Pass Mine die Produktion wiederaufgenommen und fördert mittlerweile rund 15 Prozent des weltweiten Seltenerd-Angebots. Ein weiteres Unternehmen wäre das australische Lynas Rare Earths mit dem Bergwerk Mount Weld (Australien) und einer Aufbereitungsanlage in Malaysia. Mit einem für 2025 geschätzten KGV von 13,5 wäre die Aktie durchaus interessant, zumal enormes Wachstumspotenzial besteht.

IoT- und KI-ETF-Investments – rund 50 bis 80 Aktien in einem Portfolio Wer die IoT- und KI-Wertschöpfungskette über ETFs abdecken möchte, sollte einen Blick auf den Xtrackers Artificial Intelligence and Big Data ETF

(ISIN IE00BGV5VN51) werfen, der den Nasdaq Global Artificial Intelligence and Big Data Total Return Index (enthält 83 Aktien) abdeckt. Zu den großen Positionen zählen Meta, Salesforce, Nvidia, Alphabet, Amazon, AMD und Samsung. Interessantes Detail: Per 29. Dezember lag das Forward-KGV des Portfolios nur noch bei 22,5. Eine weitere Möglichkeit wäre der Global X Internet of Things UCITs ETF (ISIN IE00BLCHJT74), der Un-

ternehmen selektiert, die von Trends wie WiFi, 5G-Technologien und Optoelektronik profitieren. Dabei wird ein großer Teil der Wertschöpfungskette berücksichtigt, zumal die Bereiche Halbleiterund Elektronikkomponenten abgedeckt sind. Unter den Top 10 der 54 im Portfolio befindlichen Werte sind derzeit u.a. Garmin (Smartwatches, Mutisportuhren, Navigationssysteme und GPSGeräte für Fitness, Outdoor, Automotive, Avionik und Marine), Advantech (eingebettete Systeme und Automatisierungslösungen), Dexcom (Gluxosesensoren für Diabetes-Patienten), STMicroelectronics (Halbleiterprodukte für Autoindustrie und IoT), Skyworks Solutions und Rambus.


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Servicefreundlichster Versicherer Im Zuge der diesjährigen Wahl zum „Servicefreundlichsten Versicherer“ zeichnet sich wieder eine besondere Gelegenheit für Vertriebspartner ab, ihre Stimme abzugeben. Im Rahmen der „Vertrieb im Zentrum“ am 4.4. 2024 werden die ersten drei Plätze gekürt. Die Bedeutung dieser Auszeichnung ist nicht zu unterschätzen. Sie dient als anerkanntes Qualitätsmerkmal in der Branche und spiegelt die Wertschätzung und das Vertrauen der Vertriebspartner wider. Für die Vertriebspartner bietet die Teilnahme an der Wahl die Chance, aktiv Einfluss auf die Servicequalität der Versicherer zu nehmen und diejenigen Unternehmen zu würdigen, die außergewöhnlichen Service bieten. Dadurch wird eine Win-Win-Situation für beide Seiten geschaffen: Versicherer können aufgrund der Ergebnisse und Feedbacks ihre Leistungen verbessern und Vertriebspartner profitieren von hochwertigen, effizienten und kundenorientierten Services. Jede Stimme zählt und trägt dazu bei, die Standards in der Versicherungsbranche zu erhöhen.

2023 Bereits zum 19. Mal - nach einigen Jahren Pause - fand 2023 wieder die Wahl zum „Servicefreundlichsten Versicherer“ statt. In Kooperation mit meine-weiterbildung.at wurden landesweit Versicherungsmakler, Agenten und Finanzdienstleister aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Rund 4.300 Bewertungen wurden von 1.700 Vertriebspartnern abgegeben, die die Versicherer in sechs Kriterien – Produkt-Service, Erreichbarkeit, Qualität, Vertragsservice und Leistungsabwicklung, IT-Service und menschliche

Komponente – bewertet haben. Die Umfrage sei repräsentativ für die gesamte Vertriebslandschaft, so Oliver Lintner, Geschäftsführer von „meineweiterbildung.at“. Knapp die Hälfte aller Votings stammte von Maklern, ein weiteres Viertel von Agenten – jeweils direkt vom Gewerbeinhaber.

Platzierungen Im letzten Jahr wurde auf den ersten Platz die VAV Versicherung gewählt, gefolgt von der Helvetia Versicherung und der Hannoverschen Leben. Joachim Klepp, der Leiter des Maklervertriebs bei der VAV, hatte die Ehre, den ersten Platz und die damit verbundene Auszeichnung für sein Unternehmen entgegenzunehmen. Er betonte damals, dass es keineswegs eine Selbstverständlichkeit sei, eine solche Ehrung zu erhalten. „Diese Auszeichnung ist für uns bei der VAV ein starker Antrieb, auch zukünftig ein exzellentes Maklerservice zu bieten“, hatte Klepp erklärt. Dipl.Ing. Christian Sipöcz, Vorstandsmitglied der VAV Versicherung, zeigte große Freude über die Wahl der VAV zum „Servicefreundlichsten Versicherer“ Österreichs. „Unser Hauptziel ist es, Makler und Mehrfachagenten nicht nur mit erstklassigen Produkten, sondern auch mit hervorragendem Service zu versorgen“, betonte Sipöcz. Die Helvetia Versicherung erreichte den zweiten Platz. Alexander Neubauer, Leiter des Partnervertriebs, sah diesen

Erfolg als klares Zeichen dafür, dass die von Helvetia verfolgte Strategie der Regionalität Anklang bei der Maklerschaft findet. „Es ist aber auch ein Ansporn dafür, dass wir es bei der Umfrage im nächsten Jahr noch eine Stufe höher schaffen“, so Neubauer. Werner Panhauser, Vorstand für Vertrieb und Marketing: „Unser Engagement spiegelte sich in all unseren Aktivitäten wider: Wir setzten auf starke regionale Verankerung, aktive und engagierte Betreuung vor Ort sowie auf schnelle, unkomplizierte und transparente Prozesse und Digitallösungen.“ Jörg Illing, Leiter des Vertriebspartnerservice für Deutschland und Österreich bei der Hannoverschen Leben, zeigte sich sehr erfreut über den dritten Platz: „Die Auszeichnung war für uns eine große Wertschätzung und zugleich eine Motivation. Ich bin sehr dankbar und freue mich, dass wir gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern unsere Vertriebsunterstützung und Aktionen in Österreich umsetzen konnten – und dass sie unsere Kompetenz im Vermittlermarkt anerkennen.“ Er dankte auch seinen Regionalleitern Mario Woltsche und Martin Kaiser, die vor Ort mit umfangreichen Fachkenntnissen und großem persönlichem Einsatz sowie Servicebereitschaft die Vertriebspartner unterstützten. „Wir setzten weiterhin alles daran, mit umfassenden Services und leistungsstarken Absicherungskonzepten zu überzeugen“, so Jörg Illing rückblickend.


Servicefreundlichster Versicherer 2024 risControl startet wieder die Wahl zum „Servicefreundlichsten Versicherer“! Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner meine-weiterbildung starten wir die größte Umfrage der Branche, in der ermittelt wird, wie zufrieden Sie als Vertriebspartner mit den Leistungen und der Zusammenarbeit mit den Versicherern sind. Deshalb bitten wir Sie, sich 5 Minuten Zeit zu nehmen und an unserer Umfrage auf meine-weiterbildung.at/feedback/Versicherer-2024 teilzunehmen.

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Die Haftung des Versicherers für dessen Versicherungsagenten von RA Mag. Stephan Novotny

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In der Praxis kommt es oftmals zu unterschiedlichen Auslegungen zur Frage, wer für das Verschulden eines Versicherungsagenten zu haften hat: Der Versicherer oder der Versicherungsagent selbst. Daher finden sich mitunter unklare Regelungen in vorgelegten Agenturverträgen, deren Konsequenzen wohl erst im Schadensfall zu Tage treten werden. Ziel dieses Beitrags ist es daher, eine branchenweite Diskussion über das Thema anzuregen, an die grundlegende Rechtsmaterie des ABGBs zu erinnern und Problembewusstsein für das Thema zu schaffen. Sowohl auf Seiten der Versicherer, aber auch der Versicherungsvermittler (Tipp: Nicht alles ungeprüft unterschreiben, was vorgelegt wird). Aktuelle Frage aus der Praxis: Darf Versicherer die Haftung für den Agenten im Agenturvertrag auf die Höhe der gesetzlichen Mindestversicherungssumme beschränken? Und damit die uneingeschränkte Haftung für den Agenten nach § 1313a ABGB einschränken?

Gelegentlich hört man in Gesprächen, dass der Versicherungsagent über eine eigene Haftpflichtversicherung verfüge und daher selbst zu haften habe. Vielleicht war diese Überlegung der Grund, warum ein großer Versicherer in einem kürzlich vorgelegten Agenturvertrag folgende Passage aufgenommen hat: …. dass der Versicherer „bis auf weiteres die uneingeschränkte Haftung gemäß § 137c Abs 2 GewO bis zur Höhe der gesetzlichen Mindestversicherungssummen…“ übernimmt. Hinweis zu § 137c Abs 2 GewO: Hier nimmt man auf die in der Gewerbeordnung vorgeschriebene Haft-

pflichtversicherung des Agenten Bezug. Obige Passage im Agenturvertrag hätte zur Folge, dass die Haftung des Versicherers

auf 1,250 Millionen pro Schadensfall und auf 1,850 Millionen Euro für alle Schadensfälle eines Jahres begrenzt wäre.

Diese Einschränkung der Haftung auf die Höhe der gesetzlichen Mindestversicherungssummen widerspricht ganz klar dem Grundsatz nach § 1313a ABGB. Was steht im § 1313a?

„Wer einem andern zu einer Leistung verpflichtet ist, haftet ihm für das Verschulden seines gesetzlichen Vertreters sowie der Personen, deren er sich zur Erfüllung bedient, wie für sein eigenes.“ Die Folge dieses Paragraphen: Der Versicherer haftet für den Agenten und zwar uneingeschränkt. Achtung: Das ist kein theoretischer Streit, um des Kaisers Bart, sondern kann dramatische finanzielle Auswirkungen haben. In Sendungen wie etwa „Bürgeranwalt“, wird immer wieder um die finanziellen Folgen nach Unfällen zwischen Anwälten, Versicherungen und Sachverständigen gestritten. Sollte jemand nach einem Unfall schwer behindert und damit aus dem Beruf gerissen worden sein, wird man viele Jahre kostspielige Behandlungen brauchen. Das kann zu Millionen-Forderungen der Geschädigten führen. Weil neben Verdienstentgang vieler Jahre, die zu erwartenden Behandlungskosten, die vielleicht künftig auftretenden gesundheitlichen Folgen und deren Behandlung, den behindertengerech-

Mag. Stephan Novotny

ten Umbau der Wohnung, etc. kalkulieren muss. Wenn nun ein Fehler des Versicherungsvermittlers und ein oben skizzierter Unfall passiert sein sollte, dann darf sich der Versicherer nicht auf die im Agenturvertrag vorgeschriebene maximale Höhe der Haftpflichtversicherung zurückziehen. So eine HaftungsEinschränkung erlaubt §1313a nicht! Und was sagt die EU-Versicherungsvermittler-Richtlinie zu all dem?

2018 kam es mit der Umsetzung der RL (EU) 2016/97 (IDD) in Österreich zu umfassenden Änderungen in der Versicherungslandschaft1, auch hinsichtlich Haftung des Versicherungsvertreters, der bis dahin als Versicherungsagent bezeichnet wurde. Auf Ebene der Versicherer erfolgte die Umsetzung durch das VersicherungsvertriebsrechtsÄnderungsgesetz 2018 (VersVertrRÄG 2018)2 und auf Ebene der selbstständigen Versicherungsvermittler durch die Versicherungsvermittlungsnovelle3.4

1 Vgl Jaborgnegg in Fenyves/Schauer (Hrsg.), Die neue Richtlinie über den Versicherungsvertrieb (IDD) (2019) 13. 2 BGBl I 16/2018. 3 BGBl I 112/2018. 4 Jabornegg, Neue gewerberechtliche Regelungen für die Versicherungsvermittlung, VR 2019 H 7–8, 38; Ramharter, Das neue Vertriebsrecht für Versicherungsunternehmen, ZVers 2018 H ZVers-Spezial, 12.


Mit der Umsetzung der IDD in nationales Recht5 werden die Versicherungsvermittler gemäß Gewerbeordnung 1994 (GewO 1994) idgF nach der Tätigkeit in Versicherungsvermittler in Haupttätigkeit (oder auch Hauptberuf bzw. -geschäftszweck)6 und Versicherungsvermittler in Nebentätigkeit7 und nach der Gewerbeberechtigung in Versicherungsagenten8 und Versicherungsmakler verbunden mit Berater in Versicherungsangele-

genheiten9 unterteilt. Selbstständig tätige Versicherungsvermittler10 benötigen zur Ausübung des in Österreich reglementierten11 Gewerbes der Versicherungsvermittlung eine Gewerbeberechtigung von der zuständigen Gewerbebehörde12 – für die Banken ist hier zu die Finanzmarktaufsicht (FMA) zuständig.

Versicherungsagent wird zum Versicherungsvertreter Mit Inkrafttreten des Versicherungsvertriebsrechts-Änderungsgesetzes

2018 (VersVertrRÄG 2018)13 wurde in den §§ 43 ff VersVG (BGBl I 16/2018) der „Versicherungsagent“ durch den „Versicherungsvertreter“ ersetzt und so definiert, dass „Versicherungsvertreter im Sinne der nachstehenden Bestimmungen ist, wer die Tätigkeit der Versicherungsvermittlung (§ 137 Abs 1 GewO 1994) als selbständiger Versicherungsagent oder die Tätigkeit des Versicherungsvertriebs (§ 5 Z 59 VAG) als Angestellter des Versicherers durchführt. Als Versicherungsagent im Sinne der nachstehenden Bestimmungen gilt auch, wer mit nach den Um-

5 §§ 137 bis 138 GewO 1994 (BGBl. I Nr. 112/2018). 6 § 137 Abs 3 Z 1 GewO 1994. 7 § 137 Abs 3 GewO 1994. 8 Funk-Leisch, Versicherungsvermittlung 76. 9 Funk-Leisch, Versicherungsvermittlung 73. 10 Gemäß § 1 Abs 2 GewO 1994 wird eine Tätigkeit gewerbsmäßig ausgeübt, wenn diese selbstständig, regelmäßig und in der Absicht, einen Ertrag oder sonstigen wirtschaftlichen Vorteil zu erzielen, betrieben wird, gleichgültig für welche Zwecke dieser bestimmt ist. 11 § 94 Z 76 GewO 1994. 12 § 339 ff GewO 1994; Gruber/Paliege-Barfuß, GewO7 § 339 (Stand 1.10.2017, rdb.at). 13 BGBl I 16/2018, ausgegeben am 24. April 2018 (Inkrafttreten mit 1. Oktober 2018); Vgl Fenyves, Die Neuerungen im VersVG – ein Überblick, VR 2019 H 9, 27.

risControl 02/2024 • Kommentar • 43

Unterteilung der Versicherungsvermittler


ständen anzunehmender Billigung des Versicherers als solcher auftritt.“. Versicherungsagent ist, wer die Tätigkeit der Versicherungsvermittlung gemäß § 137 Abs 1 GewO 1994 selbständig ausübt; Versicherungsvertreter im engeren Sinn sind die Angestellten des Versicherers, welche die Tätigkeit des Versicherungsvertriebs gemäß § 5 Z 59 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) ausüben.14

Zurechnung des Versicherungsagenten zum Versicherer gemäß § 1313a ABGB iVm §§ 43 ff VersVG

44 • Kommentar • risControl 02/2024

Der Versicherungsagent wird als Erfüllungsgehilfe (§ 1313a ABGB) für dessen Geschäftsherren, den Versicherer tätig, und vermittelt im Auftrag und auf Rechnung des Versicherers für diesen Versicherungsverträge.15 Mit dem VersVertrRÄG 2018 wurde eine Haftungserweiterung des Versicherers für Versicherungsagenten und Pseudomakler auf nur diese treffende Informations- oder Beratungspflichten eingeführt.16 Den Erläuterungen zur RV anlässlich des VersVertrRÄG 2018 ist zu entnehmen, dass laut ständiger Rechtsprechung der Versicherungsagent der Sphäre des Versicherers zugerechnet wird, jedoch in der Lehre die Ansicht vertreten wird, dass eine Zurechnung des Fehlverhaltens zum Versicherer nur dann stattfindet, wenn der Versicherungsagent gleichzeitig eine den Versicherer treffende Informations- oder Aufklärungspflicht verletzt. Mit dieser Neuregelung wollte man eine mögliche Inkonsistenz beseitigen, und es wurde die Haftung des Versicherers auf Informations- oder Beratungspflichten der Erfüllungsgehilfen ausgedehnt.17 Zur Zurechenbarkeit des Versicherungsagenten führte Schauer bereits

früher aus, dass dieser aufgrund dessen Funktion als „Hilfsperson des Versicherers“ dem Versicherer zuzurechnen ist.18 Wie Funk-Leisch19, Jabornegg20 und Wieser21 zum „Versicherungsagenten“ und Fenyves22 zum „Versicherungsvertreter“ ausgeführt haben, zeichnen sich beide Vermittler dadurch aus, dass diese im Auftrag des Versicherers tätig werden. Nach außen, und damit für den Versicherungsnehmer, ist dies auch durch die Eintragung der Agenturverhältnisse23 im Gewerbeinformationssystem Austria (GISA)24 ersichtlich. Beide Vermittler (der selbständige Versicherungsagent und der Versicherungsvermittler) sind ihren Geschäftsherren, den Versicherern, verpflichtet und somit weisungsgebunden25.

Versicherungsagent - Berufshaftpflichtversicherung Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass seit der Änderung des VersVG, durch das VersVertrRÄG 2018, der Versicherer gegenüber dem Versicherungsnehmer für den Versicherungsagenten, welcher die Tätigkeit der Versicherungsvermittlung gemäß § 137 Abs 1 GewO 1994 selbständig ausübt, sowie dem Pseudomakler, ohne Einschränkung zu haften hat.26 Gleiches gilt auch für den (angestellten) Versicherungsvermittler. Die in der Praxis noch vorkommende Unterscheidung in Ausschließlichkeitsagent und Mehrfachagent ist seit dem VersVertrRÄG 2018 nicht mehr zutreffend. Als Argument, dass der Versicherungsagent zu haften hat, wird oftmals vorgebracht, dass dieser ge-

mäß § 95 Z 76 GewO 1994 über eine eigene Haftpflichtversicherung verfüge und daher selbst zu haften habe.

Diesem Argument kann schon aufgrund der obigen Ausführungen nicht gefolgt werden bzw. ist die Haftungsabsicherung in der Form einer Haftpflichtversicherung nur eine von drei Möglichkeiten zur Erlangung der Gewerbeberechtigung. Weitere Möglichkeiten sind eine Deckungsgarantie (§ 137c Abs 1 GewO 1994) oder eine uneingeschränkte Haftungserklärung (§ 137c Abs 2 GewO 1994), wobei wenn mehrere Unternehmen, eine Haftungserklärung abgegeben haben, haften diese dort, wo es keine direkte Zurechenbarkeit gibt, solidarisch.

Regress des Versicherers beim Versicherungsagenten Im Haftungsfall des Versicherers kann dieser versuchen beim Versicherungsagenten Regress zu nehmen, jedoch kommt hier unter Umständen das Haftungsprivileg des Dienstnehmerhaftpflichtgesetzes (DHG) zur Anwendung. Ein Regress wäre bei einer entschuldbaren Fehlleistung somit nicht möglich. Bei fahrlässigem Verhalten des Schadenverursachers komme dann das richterliche Mäßigungsrecht zur Anwendung, wo die Haftung auf bis zu Null reduziert werden könnte. Im Falle einer vorsätzlichen Schadensverursachung durch den Versicherungsagenten wäre ein Regress zu Gänze möglich. Abschließender Tipp: Der mögliche Regressfall ist ein Grund, warum sich Versicherungsagenten im Rahmen einer eigenen Berufshaftpflichtversicherung versichern sollten, da diese eine Abwehrdeckung für solche Ansprüche bietet. Andernfalls könnte der Versicherer nach der Schadenersatzzahlung an den Geschädigten eine Aufrechnung mit den Provisionen vornehmen, zum Nachteil für den Versicherungsagenten.

14 § 43 VersVG (BGBl I 16/2018); Fenyves, VR 2019 H 9, 27 (29). 15 § 43 VersVG (BGBl I 16/2018) iVm § 137 Abs 1 GewO 1994 (BGBl I 112/2018); RIS-Justiz RS0080420 und RS0114041; Leitner-Baier, Der Wegfall des § 43 Abs 4 VersVG und seine Folgen, ZVers 2021, 10; Leitner-Baier, § 44 Abs 2 VersVG: Ist die Haftungsverschärfung für den Versicherer sachgerecht?, ZVers 2021, 102; Zur Erfüllungsgehilfenhaftung vgl Reischauer in Rummel, ABGB3 § 1313a (Stand 1.1.2004, rdb.at) sowie Koziol, Haftpflichtrecht II3 D/2/ (Stand 1.1.2018, rdb.at). 16 Fenyves, VR 2019 H 9, 27; Grubmann, VersVG9 § 44 (Stand 1.7.2022, rdb.at); 17 ErläutRV 26 BlgNR 26. GP 13; Fenyves, VR 2019 H 9, 27 (30). 18 Schauer, Versicherungsvertragsrecht³ 97. 19 Funk-Leisch, Versicherungsvermittlung 88. 20 Jabornegg, Zur Umsetzung von Beratungspflichten für den Versicherungsvertrieb gemäß IDD, wbl 2017 H 9, 481 (485). 21 Wieser, Versicherungsvertragsrecht³ 32. 22 Fenyves, VR 2019 Heft 9, 27. 23 §§ 365a Abs 1 Z 15 und 365b Abs 1 Z 12 GewO 1994 (BGBl. I Nr. 112/2018). Ein Agenturverhältnis regelt die vertraglich vereinbarte (Geschäfts-) Beziehung zwischen dem Versicherer und dessen Versicherungsagenten. Für den Versicherungsnehmer ist hierbei wichtig zu wissen, für welche Versicherungssparten der Versicherungsagent bevollmächtigt ist. Dies wird, wie oben ausgeführt, durch die Eintragung ins GISA publik gemacht. 24 § 365 ff GewO 1994 (BGBl. I Nr. 45/2018); Abfragen im Gewerberegister (GISA) sind unter www.gisa.gv.at kostenlos möglich. 25 Vgl Grubmann, VersVG8 – Ergänzungsheft § 43 (Stand 1.1.2019, rdb.at). 26 Vgl die Rechtsprechung zur Anlageberaterhaftung iVm Erfüllungsgehilfen wie zB OGH 27.04.2023, 17 Ob 8/23k; OGH 21.11.2018, 3 Ob 150/18g; OGH 18.02.2010, 6 Ob2 4/10p; OGH 17.12.2012, 4 Ob 129/12t; OGH 27.07.2014, 8 Ob 66/14k.


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Diese ist von erfahrenen Maklern erdacht und programmiert worden. Die Vorgabe lautete: So wenige Daten eingeben wie möglich, aber so viele wie notwendig! Binnen 10 bis 15 Minuten schafft auch ein Makler, der noch wenig Erfahrung mit dem Gewerbegeschäft hat, eine automatisierte Ausschreibung inklusive Antragsversand an derzeit bis zu 15 unterschiedliche Versicherungsunternehmen. Weitere folgen. Der Vorteil: Jede Anfrage ist ident – eine enorme Arbeitserleichterung und Zeitersparnis für Versicherer UND Makler. Derzeit sind Anfragen zur Allgemeinen Sachversicherung oder Haftpflicht möglich. Meist treffen die ersten Angebote von den für die Ausschreibung eingeladenen Versicherern noch am selben Tag ein, die restlichen binnen kürzester Zeit. Die Gewerbeplattform unterscheidet sich grundlegend von allen am Markt erhältlichen Produkten. Sogar ein aussagekräftiger Versicherungsvergleich ist mittlerweile möglich – einzigartig bei Ausschreibungen. Die automatisierte Abfrage der Firmenjahreszahlen verringert zusätzlich alljährlich notwendige Arbeitsschritte und erleichtert die Arbeit des Versicherungsmaklers. Weitere Versicherungsprodukte zu integrieren sowie diverse Affinity Produktlösungen, ist für 2024 in Planung. Die Philosophie von g&o brokernet war und ist die Wahrung der 100-prozentigen Unabhängigkeit und Eigenständigkeit jedes einzelnen Mitglieds.

Im Hintergrund arbeitet das Team der g&o brokernet GmbH, das sich als Dienstleister betrachtet und Unterstützung bietet. Das Intranet ist die zentrale Kommunikations- und Informationsplattform für die gesamte Gruppierung. Im Maklerforum zeigt sich das KnowHow und Spezialistenwissen der einzelnen Mitglieder – Jeder hilft jedem. Alle Rahmenvereinbarungen, Formulare und Dokumente sowie jegliche wichtige Information sind im Intranet hinterlegt. Ebenso die Schulungen der brokernet Akademie (mit IDD-Stunden), sowie alle Veranstaltungen, die übers Jahr geplant sind. Unser Erfolg gibt uns recht, denn nach wie vor erwarten sich – nach un-

serer langjährigen Erfahrung - Versicherungsmakler von einer Gruppierung: • Die Erleichterung der täglichen Arbeit mittels automatisierter, digitalisierter Prozesse • Die Entwicklung qualitativ hochwertiger und preislich attraktiver Produkte für den Kunden • 100 Prozent Unabhängigkeit und Eigenständigkeit Bei g&o brokernet steht der Makler mit seinen Bedürfnissen stets im Mittelpunkt. Wir wollen langsam wachsen und weitere Versicherungsmakler von unseren Leistungen überzeugen. Doch keinesfalls zu schnell, denn nur auf diese Weise kann die Qualität unserer Dienstleistungen erhalten bleiben.

risControl 02/2024 • Markt • 45

Die mit g&o brokernet kooperierenden Maklerpartner konnten sich Ende Jänner 2024 beim jährlichen KickoffVideomeeting davon überzeugen, dass die Gruppierung nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ eine enorme Steigerung erfahren hat. Die Vorhaben der vergangenen Jahre hinsichtlich automatisierter, digitalisierter Prozesse sind zum Großteil abgeschlossen, die neu entwickelte Gewerbeplattform ist bereits erfolgreich in Verwendung.


Wir sind nicht wie andere Im Gespräch mit risControl erklärt Mag. Martin Linsbichler, der CORUM-Countrymanager für Österreich, warum der französische Immobilienfonds ein wenig anders ist als die anderen Anbieter, und was ihn hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lässt. Welche Auswirkungen haben die Wirren der heimischen Immobilienbranche auf die Nachfrage nach ­CORUM-Fonds?

46 • Interview • risControl 02/2024

Martin Linsbichler: Wir haben die Sales-Ziele knapp erreicht. Nennen wir es eine „Schwarze Null“. Die Wirren des Marktes haben begonnen mit dem Signa-Problem sind weitergegangen mit einem großen Immobilienentwickler (Anm. der Redaktion 6B47) dem das Testat vom Wirtschaftsprüfer entzogen wurde und drittens mit einer internationalen Fondsgesellschaft, die mit einem österreichischen Fonds am Markt die Rückgaben beschränkt hat. All diese Vorfälle sind innerhalb von wenigen Wochen passiert. Daher gab es verständlicherweise eine Verunsicherung, sowohl auf der Investoren- als auch auf der Beraterseite. So gesehen sind wir zufrieden mit dem Ergebnis, das wir trotzdem erzielt haben. Wir waren zum Halbjahr 2023 der viertbestverkaufte Fonds unter den Vermögensberatern am österreichischen Markt und als Fondsgesellschaft an zweiter Stelle mit den Nettomittelumsätzen. Wir rechnen auch für das Gesamtjahr mit einem Platz weit in den Top-Ten. Um das Vertrauen der Kunden wieder zu gewinnen, müssen Sie vielleicht auch den Unterschied zwischen CORUM und Signa kommunizieren? Linsbichler: Was wir herausheben, sind unsere Besonderheiten. Erstens, wir machen alles In-House. Das bedeutet die Analyse der Märkte, der Managementprozess bzw. die Hausverwaltung bis hin zum gesamten Verkaufsprozess. Das hat sich besonders während der Pandemie als positiv herausgestellt. Zweitens liegt unsere

Fremdkapitalquote bei nur rund zehn bis zwölf Prozent, weil wir das Kapital aus dem Fundraising verwenden, um in Immobilien zu investieren. Wir sind also nicht, wie andere, von hohen Zinssätzen getroffen worden. Drittens sind wir in der Lage unser Fundraising zu limitieren. Wir sind auch nicht gezwungen unbedingt zu kaufen, weil uns die Investoren Geld zur Verfügung stellen. Das höchste Gut für uns ist es, dass wir unseren Kunden die Dividende von zumindest sechs Prozent im CORUM Origin, und von zumindest fünf Prozent im CORUM XL ausschütten können. Das wäre nicht möglich, wenn wir, wie viele andere Häuser, wie wild gekauft hätten in den vergangenen drei, vier Jahren mit Renditen von drei bis vier Prozent. Wir warteten ab. Ab 2022 kauften wir wieder ein, mit 20 bis 30 Prozent Abschlägen. 2022 und 2023 tätigten wir jeweils rund 25 Zukäufe. Von den Nettozuflüssen von 1,1 Milliarden Euro im Jahr 2023 konnten wir etwa eine Milliarde Euro wieder platzieren, und zwar mit Anfangsrenditen zwischen 6,7 bis 9,7 Prozent. Das ist der Unterschied zu vielen anderen Gesellschaften. Der Fonds sieht keine Liquiditätsreserven vor, wie er bei österreichischen Fonds vorgeschrieben ist. Dies könnte dann ein Risiko darstellen, wenn viele Anleger ihre Anteile verkaufen wollen. Dann müsste der Fonds, schnelle Verkäufe tätigen, was nicht gut für den Verkaufspreis wäre? Linsbichler: Dieses Risiko, eine Handvoll Immobilien verkaufen zu müssen, versuchen wir dadurch zu vermeiden, dass wir fast nur den RetailMarkt bespielen. Wir haben also nicht das Risiko, dass institutionelle Investoren beschließen mit entsprechenden Volumina auszusteigen und wir dann

entsprechende Maßnahmen setzen müssen. Unsere Privatkunden sind mit durchschnittlich 30.000 Euro investiert. In Österreich haben wir 2.300 Kunden. Auch eine Panikreaktion von Kleinanlegern sehen wir nicht. Wir gehen davon aus, dass sich der Markt mit Ende 2024 aufgrund der Zins- und Inflationssituation wieder beruhigt. Für die österreichischen Anleger sind diese Einkünfte ausländische Erträge. Wie sieht dies steuerlich aus? Linsbichler: Es gibt Doppelbesteuerungsabkommen mit der Befreiungsmethode und Doppelbesteuerungsabkommen mit der Anrechnungsmethode. Aufgrund der Doppelbesteuerungsabkommen lag die durchschnittliche Kest-Quote bisher knapp unter 20 Prozent und damit unter der eigentlichen Kest-Steuer von 27,5 Prozent. Welche Kosten fallen an bei den Mieteinnahmen? Und welche Kosten gibt es insgesamt zu beachten? Linsbichler: Die Kostenbelastung, die von den Mieteinnahmen abgezogen wird, ist 13 Prozent. Dabei muss man festhalten, dass 100 Prozent der Mieteinnahmen ausgeschüttet werden, abzüglich der Kosten. Der Ausgabeaufschlag liegt bei zwölf Prozent, der aber erst beim Verkauf von Anteilen abgezogen wird. Das bedeutet, dass die volle Investitionssumme zur Dividendenberechnung herangezogen werden kann. Der Ausgabeaufschlag amortisiert sich dadurch nach rund drei Jahren. Warum ist die Zielrendite beim CORUM XL mit fünf Prozent geringer?


risControl 02/2024 • Interview • 47

Linsbichler: Man hat hier ein Währungsexposure, und damit ist man mit fünf Prozent auf der sicheren Seite. Bisher waren die Investments immer sehr gut getimt, wie z.B. der Einstieg in Großbritannien. Wir konnten nach dem Brexit günstig einkaufen. Nachdem die Immobilienpreise nach dem Brexit-Schock nun wieder steigen, werden erstmals Verkäufe in UK durchgeführt. Der erste erfolgte bereits im Vorjahr. Warum lässt man sie nicht im Portfolio? Linsbichler: Weil es in anderen Ländern bessere Opportunitäten gibt. So haben wir das Kapital genutzt, um in den Niederlanden zu investieren, wie etwa in ein an PwC vermietetes Gebäude in Amsterdam oder das CapGemini Headquarter in Utrecht.

Wie geht CORUM mit der bilanziellen Bewertung seiner Immobilien um? Linsbichler: Wir sind offiziell geprüft und lassen unsere Vermögenswerte routinemäßig zum Jahresende von einem unabhängigen Gutachter bewerten. Das ist der Weg, wie wir Vertrauen aufbauen und wir hoffen, dass dies auch in der jetzigen Phase so angenommen wird. Die jüngste Bewertung hat ergeben, dass wir im heurigen Jahr nicht abwerten mussten. Im Jahr 2022 konnten wir aufwerten. Bei CORUM geht man aber auch hier sehr vorsichtig vor. Man hat zum Beispiel während der Corona-Zeit bewusst nicht aufgewertet, weil

die weitere Entwicklung der Märkte unklar war. Trotz dramatischer Aufschwünge am Immobilienmarkt ist CORUM nicht jedes Jahr mit den Bewertungen mitgegangen, weil hier ein sehr konservativer Ansatz gewählt wird. Wir danken für das Gespräch.

Wir sind offiziell geprüft und lassen unsere Vermögenswerte routinemäßig zum Jahresende von einem unabhängigen Gutachter bewerten.


Es ist noch nicht die Schubumkehr Österreichische Hagelversicherung von Mag. Christian Sec

48 • Veranstaltung • risControl 02/2024

Bei seinem Besuch in der Österreichischen Hagelversicherung sprach Finanzminister Magnus Brunner über die Maßnahmen seines Ressorts zur Ökologisierung der Wirtschaft. „Wir stellen in den nächsten drei Jahren 14 Milliarden Euro zur Verfügung für eine Mobilitätswende, für eine Energiewende und für die Transformation der Wirtschaft.“ Weiters habe man beim Finanzausgleich mit Ländern und Gemeinden einen „Paradigmenwechsel“ erzielt. Die Verhandlungen endeten damit, dass die Länder 2,4 Milliarden Euro mehr Geld pro Jahr erhalten für Investitionen, insbesondere im Bereich Gesundheit, Pflege und Kinderbetreuung. Die Ausgaben sind jedoch verknüpft mit der Zielerreichung im neu geschaffenen Zukunftsfonds. Der Zukunftsfonds ist mit 1,1 Milliarden Euro dotiert. Die Hälfte davon fließt in die Kinderbetreuung, ein Teil in die Sanierung und rund 300 Millionen Euro in Umwelt und Klima. Wenn diese Ziele

erreicht werden, können Mittel für andere Projekte verwendet werden, erklärt Brunner die neuen Spielregeln für Länder und Gemeinden. Dies soll einen Anreiz für die Länder bieten, z.B. auch den Bodenverbrauch in eine andere Richtung zu lenken. Aber Brunner gibt zu verstehen, dass damit erst ein erster Schritt geleistet wurde. „Diese Lösung mit den Ländern und Gemeinden ist noch nicht die Schubumkehr.“ Um die Ausgaben nachhaltiger zu machen, hat das Finanzministerium unter dem Titel „Green Budgeting“ ein Klimateam installiert, um sektorenübergreifend die Staatsausgaben zu prüfen, ob diese dem Klima helfen oder schaden. Hierbei werden u.a. auch Themen wie die Pendlerpauschale in den Fokus genommen. Kurt Weinberger, Chef der Hagelversicherung, weist diesbezüglich auf eine kürzlich erschienene Studie des WIFO hin, die zeigt, dass Nichthandeln beim Klimaschutz die öffentliche Hand schon jetzt mit rund sieben Milliarden Euro pro Jahr belastet.

Innovation notwendig Für die Klimawende versucht der Staat auch privates Geld zu mobilisieren. Daher hat die Republik erstmals grüne Anleihen, auch Green Bonds genannt, ausgegeben. Die Emission war sieben-

fach überzeichnet. „Das zeigt, dass der Markt nach solchen Möglichkeiten ruft.“ Daher ist seitens der Republik geplant weitere Green Bonds aufzulegen. Die ambitionierten Klimaziele der Regierung sind jedoch ohne technologischen Fortschritt nicht zu erreichen, betont Brunner. Daher sind Innovationen in diesem Bereich von großer Bedeutung. Hier erwähnt der Finanzminister vor allem Technologien wie Carbon Capture and Utilization und Technologien zur Speicherung von CO2. Von hoher Bedeutung ist auch die Wasserstofftechnologie, ist Brunner überzeugt. „Wasserstoff ist ein Allrounder im Energiebereich von der industriellen Anwendung bis hin zur Langfristspeicherung.“

Lob für EstG-Novelle Kurt Weinberger zeigt in seiner Eröffnungsrede als Gastgeber neben Klimafonds und Green Budgeting auch mit der Novelle des §6 des Einkommenssteuergesetzes zufrieden mit dem Finanzminister. Mit dieser Änderung wurde eine steuerliche Benachteiligung beseitigt, sodass leerstehende Gebäude nun auch sinnvollerweise vermietet werden können. Davor hat eine Vermietung einen enormen steuerlichen Nachteil gebracht und damit den Leerstand gefördert, erklärt Weinberger und konkludiert: „Die Maßnahme ist ein Beitrag, den Boden zu schonen.“

Siegfried Huber (LK-Kärnten), Petra Winter (Veterinärmedizinische Universität), Franz Titschenbacher (LK-Steiermark), Eva Schulev-Steindl (Universität für Bodenkultur), Ulrike Jezik-Osterbauer (Bundesverband der Österreichischen Gärtner), Franz Raab (LK-Niederösterreich), Stefan Jauk (Niederösterreichische Versicherung AG), Magnus Brunner (Finanzminister), Ferdinand Lembacher (LK-Österreich), Kurt Weinberger (Österreichische Hagelversicherung), Ralph Müller (Wiener Städtische Versicherung), Christian Eltner (Österreichischer Versicherungsverband VVO), Gabriel Felbermayr (WIFO), Karin Doppelbauer (Abg. z. NR), Paul Nemecek (NÖ-Bauernbund) und Norbert Walter (LK-Wien)


Bildungs-KickOff

Raphael Toman, Isabelle Vonkilch, Kerstin Goritschnig (Geschäftsführerin Fachgruppe Kärnten)

Weiterbildungs Incentiv Vom 8. bis 12. Januar fand in Costa Adeje im Süden Teneriffas ein interessantes Weiterbildungsseminar für Geschäftsführer von Versicherungsmaklerunternehmen statt. Veranstaltet wurde es von Dr. Helmut Tenschert, einem unabhängigen, IBW-zertifizierten Bildungsträger. Diese erstmalig durchgeführte Veranstaltung wurde von den Teilnehmenden durchweg positiv aufgenommen und stellte einen wichtigen Meilenstein in der beruflichen Weiterbildung innerhalb der Versicherungsbranche dar. Die Tagung bot ein vielfältiges Programm, das wichtige Branchenthemen abdeckte. Dazu gehörten Vorträge über Datensicherheit aus technischer und rechtlicher Perspektive, Betriebshaftpflichtversicherungen, Absicherungen für Geschäfts-

führer und Maklerhaftung. Diese Präsentationen wurden von erfahrenen und sachkundigen Referenten gehalten, die die Inhalte sowohl spannend als auch informativ vermittelten. Neben dem fachlichen Lernen bot die Veranstaltung den Teilnehmern auch die Möglichkeit, ihre gesetzlichen Weiterbildungsverpflichtungen für das Jahr 2024 zu erfüllen. Das angenehme Klima und das herrliche Wetter in Costa Adeje schufen eine ideale Umgebung für intensives Networking und fachlichen Austausch. Dieser Aspekt wurde von

Teilnehmer aus ganz Österreich, die via Livestream dabei waren. Die hybride Durchführung der Veranstaltung, die 2020 aufgrund der Pandemie eingeführt wurde, hat sich als erfolgreich erwiesen und die Teilnehmerzahlen haben die Erwartungen sogar übertroffen. Das Programm sprach gezielt die aktuellen Bedürfnisse der Branche an. Isabelle Vonkilch gab einen Überblick über die Überprüfung allgemeiner Versicherungsbedingungen sowie die aktuelle Rechtsprechung des OGH und des EuGH. Raphael Toman erörterte die Zukunft des Versicherungsvertriebs und stellte die Frage, ob es sich um eine Revolution oder Evolution handelt. Norbert Jagerhofer widmete sich am zweiten Tag dem immer wichtiger werdenden Bereich der Cyberversicherung und dem Schutz vor Cyberereignissen. Diese und weitere Vorträge boten den Teilnehmern wertvolle Einblicke und Anregungen, um ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und sich an die schnell ändernden Bedingungen im Versicherungswesen anzupassen.

den Teilnehmern besonders geschätzt, da er ihnen ermöglichte, wertvolle Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen mit Branchenexperten auszutauschen. Angesichts des großen Erfolgs dieser Veranstaltung ist bereits geplant, ein ähnliches Weiterbildungsformat im nächsten Jahr zu organisieren. Die positive Resonanz und die hohe Qualität der Beiträge bestätigen das Konzept eines solchen intensiven und gleichzeitig angenehmen Weiterbildungsformats als effektive Methode zur Förderung von Fachwissen und Netzwerken in der Versicherungsbranche.

risControl 02/2024 • Veranstaltung • 49

etabliert und bietet den Teilnehmern eine ausgezeichnete Gelegenheit zum Austausch Kärntner Versicherungsmakler über neueste Themen und Herausforderungen in der Branche. Franz Ahm, Fachgruppenobmann der KärntEnde Januar fand der Bildungs-­KickOff ner Versicherungsmakler, verzeichnete der Kärntner Versicherungsmakler eran beiden Tagen eine hohe Beteilifolgreich statt. Die Veranstaltung hat gung: 120 Anwesende und rund 500 sich in Kärnten als wichtiger Termin


In der nächsten Ausgabe

Impressum “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der ­Verein für Versicherungund ­Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at Team: Doris Wrumen, Chefredakteur; Isabella Schönfellner, Geschäftsführer; Christian Proyer; Christoph Schönfellner, Layout; ­Jasmin Brandel; Andreas Dolezal; Michael Kordovsky; Mag. Christian Sec. Fotos: One Underwriting, EFM, Riedler Peter, Anna Tina Eberhard, Foto Mur, Richard Tanzer, Lukas Lorenz, Robert Frankl, Marcel Peters, Robert Frankl, VYHNALEK.COM, Wiener Städtische/Jeff Mangione, Adobe Stock/Dilok, AdobeStock/ChaiwutNNN, AdobeStock/Andrey Popov, AdobeStock/madedee.

50 • Schluss • risControl 02/2024

Mobilität „Grüne Wege und nostalgische Pfade“

Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „­ risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher sprachformen verzichtet. Sämtliche Personen Bezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird.

Walter Kupec, CInsO Schaden/Unfall, Generali Versicherung AG

Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif 01/2024/ (ca)


Zurich und TOGETHER CCA:

Gemeinsam in eine digitale Zukunft Als neuer Partner von TOGETHER CCA erweitern wir unser digitales Angebot. Über OMDS2 erhalten Sie ab sofort einfachen Zugang zu Bestandsdaten. Durch unsere neue Partnerschaft können Sie Prozesse effizienter gestalten und Zeit und Ressourcen sparen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.

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Bei Unzustellbarkeit retour an: risControl, 3701 Oberthern, Oberthern 33

www.donauversicherung.at

bei einer Krebsdiagnose finanziell abgesichert sein.


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