risControl 12 2023

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risControl Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation Nr. 12 - 2023 Heft 532 45. Jahrgang

Eine Mission Interview mit Mag. Birgit Eder, CEO ARAG Österreich

Versicherungen entdecken Green-Bonds von Mag. Christian Sec

Partnerschaft auf Augenhöhe Thomas Ackerl, Vorstandsvorsitzender muki Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, im Gespräch

Um Gutes zu tun, braucht‘s keine Überlegung. Wir haben Unternehmen eingeladen, über ihr soziales Engagement zu berichten


WUNDERBARE ZEIT

Wunder sind leise wie die Sterne.

Generali wünscht Ihnen eine wunderbare Zeit und ein glückliches neues Jahr!


Liebe Leserin, lieber Leser! Es ist bzw. war wieder einmal so weit: die Weihnachtstage mit dem in unserem Land so traditionellen Weihnachtsbaum. Schon im November wird darüber gesprochen, wo, wie und wer den Baum kauft, schneidet, besorgt oder auch vielleicht als lebendige Leihgabe liefern könnte. Es wird von Mondschnitt und Bio gesprochen, aber auch von einem langlebigen Weihnachtsbaum aus Plastik. Bei all den Fragen und noch ungeklärten Beschaffungsmodalitäten kommt eines natürlich nicht zu kurz: die Gedanken an vergangene Weihnachten, als die Kinder noch klein oder man selbst noch Kind war. Nehmen Sie sich Zeit und denken Sie einmal daran zurück, wie es damals war. Bei diesen Gedanken dachte ich auch einmal an Weihnachten vor langer Zeit. An den geschmückten Baum, der plötzlich im Wohnzimmer stand, obwohl man doch nur kurz mit Oma und Opa spazieren war. An Geschenke unter dem Baum, Lametta und Engelshaar, das nicht nur Omas Herz erfreute, sogar an echten Kerzen wurde nicht gespart. Das lange Warten auf die „Bescherung“, als das gemeinsame Weihnachtsmahl für uns Kinder einfach nicht enden wollte. Aber natürlich fallen mir auch lustige Geschichten ein. Der Weihnachtsbaum ist geschmückt mit letzter Kraft, denn das Kochen, Putzen und Baumschmücken gehen einem zwar leicht von der Hand, brauchen aber dennoch ihre Zeit. Die Geschenke sind platziert und nun stellt sich die Frage: Wie sollen wir das berühmte „Glöckchen“ läuten lassen? In jedem Elternteil schlummert tief versteckt ein Erfinder: eine lange, ganz dünne Schnur, quer durchs Wohnzimmer und die berühmte Durchreiche in die Küche gespannt. Und dann hieß es warten bis die Kinder mit Oma und Opa nach Hause kommen. Von Kälte gerötete Wangen, Vorfreude in den Augen. „Mama, heute kommt das Christkind!“ Ja, und es wird auch nicht mehr lange dauern. Ein kleines Ablenkungsmanöver, rein in die Küche, zur richtigen Zeit an der Schnur ziehen – es funktioniert! Es läutet zwar nur kurz, aber für Kinderohren ausreichend. Zurück in die Stube und zur Tür, hinter der es geläutet hat. Tür auf und hinein. Fällt

Ihnen der Fehler auf, liebe Leserinnen und Leser? Wer sind in solchen Momenten die Ersten? Nicht derjenige, der die Schnur wegräumt, sondern die Kinder. Damals war es die Oma, die zur Schnur marschierte. Die Glocke fiel herunter, die Oma war verdutzt, doch zum Glück fiel es den Kindern vor Freude nicht auf. Die Erinnerungen daran machen glücklich. Eine andere Geschichte möchte ich Ihnen auch noch erzählen: Als die Kinder größer wurden, durften und wollten sie beim Schmücken des Christbaums dabei sein. Nicht nur beim „Illuminieren“, sondern auch schon beim Besorgen. Also alle gemeinsam ab in den Wald, zum Christbaumbauern. Einen wunderschönen, nicht ganz geraden Baum ausgesucht und sogar selbst schneiden durften wir ihn. Mit vereinten Kräften ab in das obligatorische Netz und hinunter vom Berg in die Stube. Wir hielten uns nicht an Mondphasen, sondern einigten uns nach langen Diskussionen auf einen Baum. Ab in den Keller und auf den Dachboden: Weihnachtsschmuck holen, keine Häkchen finden, also ab in den Baumarkt. Im Januar, wenn der schöne Schmuck wieder abgeräumt wird, kommen die neuen Häkchen dann zu den anderen 100, die man Jahr für Jahr kauft. Alles hergerichtet, den Baum von seiner Warteposition hereinholen. Das Bäumchen in den Ständer stellen, einrichten, die Schere an das Netz – und dann kam das Unerwartete: Der Baum breitete seine Äste aus, ließ sich kurz bewundern und schon rieselten alle Nadeln zu Boden. Keine Mär, sondern eine wahre Geschichte. Es gab beim Christbaumbauern einen Ersatz, der nach Mondphasen geschnitten wurde. Das gemeinsame Schmücken war und ist bis heute eine Zeit der Gemeinsamkeit und Freude. Und jetzt, wo die Kinder selbst Kinder haben, kommen die alten, wundervollen, handgefertigten Glaskugeln wieder in die Schachtel und der unzerbrechliche Weihnachtsschmuck wird wieder herausgeholt. Bis die Kinder der Kinder groß sind. Schöne Weihnachten im Kreise Ihrer Familie wünscht Ihnen Ihre Doris Wrumen

risControl 12/2023 • Editorial • 03

Alle Jahre wieder!


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04 • Inhalt • risControl 12/2023

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Editorial

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03 Alle Jahre wieder!

News 06 Vorstand – UNIQA 06 Neuer Bereich „CO³“ – VIG 06 Country Manager – wefox Austria 07 Digitalisierung als Chance – Bundesgremium Versicherungsagenten 08 Führungswechsel – UNIQA 08 100 Jahre-Gewinnspiel – Niederösterreichische Versicherung 08 Neuer Regionalleiter – VAV Versicherung

Im Fokus 24 Um Gutes zu tun, braucht‘s keine Überlegung.

Kolumne 32 Transition Finance: Böse oder sinnvoll? – von Andreas Dolezal 38 Versicherungen entdecken Green-Bonds – von Mag. Christian Sec

Interview 16 Partnerschaft auf Augenhöhe – Thomas Ackerl, Vorstandsvorsitzender muki Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit 44 Eine Mission – Mag. Birgit Eder, CEO ARAG Österreich

Finanzen 14 Halbleiterchips sind das neue Öl – von Leopold Quell


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Markt 10 Mehrwert für Kunden – GARANTA Versicherung 10 Neue Dividendenpolitik – Vienna Insurance Group 10 Elektronische Kommunikation – Fachverband der Versicherungsmakler 11 Direktive – Fachverband der Finanzdienstleister 11 Insolvenzstatistik – Creditreform 12 EFM: Das System mit dem Wachstumsplus 15 Die neue Sach- und Vertriebsstrategie von Wüstenrot überzeugt auf ganzer Linie 20 Neuer Miteigentümer – Courtage Control Consulting GmbH 30 Generali InflationStrategie bietet Schutz vor Wertverlust 34 NV-Eigenheimversicherung Wohnenplus mit Rundum-Schutz 40 AbgesichertER GO! Wir managen die Risiken Ihrer Kunden. 41 Entfesseln Sie Ihr Versicherungsvermittlerpotenzial: Werden Sie VERDAS - Partner! 42 Nachfolgekonzept – wefox/SEWICO 43 Rating bestätigt – UNIQA Insurance Group AG 43 Wesentliche Neuerungen – VAV Versicherung

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Veranstaltung 22 „Women Wanted“ – Wirtschaftskammer Österreich 22 Cybersecurity – DONAU Versicherung 23 Innovationsgeist – Generali 36 Partner Cercle – Helvetia 48 Das Ende der unabhängigen Beratung?

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Vorstand UNIQA

Laut Beschluss des Aufsichtsrats vom 22. November wird die Anzahl der Vorstandsmitglieder der Gruppe, die auch die UNIQA Österreich Versicherungen AG umfasst, von neun auf sieben reduziert. Diese Änderung tritt im Zuge des planmäßigen Ausscheidens von Peter Eichler und Erik Leyers mit 30. Juni 2024 in Kraft. In einem strategischen Schritt zur Optimierung der Vorstandsressorts werden deren Aufgaben neu verteilt. Wolf Gerlach übernimmt die Agenden von Erik Leyers, während René Knapp die

Verantwortungsbereiche von Peter Eichler übernehmen wird. Eichler, der aus Altersgründen ausscheidet, bleibt dem Unternehmen als Berater erhalten und wird ab Juli 2024 ein Vorstandsmandat bei der UNIQA Privatstiftung antreten. Zudem hat der Aufsichtsrat die Amtszeiten folgender Vorstandsmitglieder bis zum 30. Juni 2028 verlängert: Andreas Brandstetter (CEO), Wolf Gerlach (Operations, Data & IT), Peter Humer (Kunde & Markt Österreich), Wolfgang Kindl (Kunde & Markt International), René Knapp (Asset Management, Personenversicherung, Personal & Marke) und Kurt Svoboda (Finanzen & Risikomanagement). Sabine Pfeffer, die seit

Andreas Brandstetter

dem 1. April 2023 das Ressort Kunde & Markt Bank Österreich leitet, bleibt bis zum 31. Dezember 2026 im Amt.

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erfahrung sowie internationale Pro j e k t e x p e rtise in ihr neues Aufgabengebiet ein.„Die Kommunikation bildet die Basis und die Klammer für alle Formen der Zusammenarbeit. Ich freue mich sehr, dass wir mit Karin Kafesie eine ausgewiesene Kommunikationsexpertin für diese spannende Position gewinnen konnten, die auch tiefes Know-how aus dem Business Development mitbringt. Zusammen mit ihrem Team und den Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern wird sie Best Practices sichtbar machen, neue Zusammenarbeitsformate etablieren und dabei die Schwarmintelligenz unserer Gruppe nutzen“, o Hartwig Löger. Vor ihrem Wechsel in die VIG Holding verantwortete Karin Kafesie

das strategische Marketing, die Kundenkommunikation & das Innovationsmanagement der Wiener Städtischen Versicherung und baute das Corporate Start-up „viesure“ mit auf, dessen Geschäftsführung sie über die letzten fünf Jahre über eine Doppelfunktion innehatte.

Country Manager von wefox Austria, wird seine neue Rolle als Strategic Advisor für das Unternehmen übernehmen. In dieser Position wird er seine umfangreichen Kenntnisse und Erfahrungen nutzen, um die globale Broker Value Proposition zu gestalten und wefox‘s Ambitionen als 360 Grad Plattform für Versicherungsvermittler weiter voranzutreiben.

Vogelmanns Nachfolger als Country Manager wird Rene Besenbäck sein, der ab 2024 die strategische Ausrichtung und Weiterentwicklung des Unternehmens in Österreich übernimmt. Sein Fokus wird auf dem Ausbau der 360-Grad-Plattform durch die Gewinnung neuer strategischer Partner und die Einführung neuer Geschäftsfelder liegen. Besenbäcks zentrale Zielsetzung ist es, die Komplexität im Versiche-

Neuer Bereich „CO³“ VIG

Die Vienna Insurance Group (VIG) vertieft die Interaktion zwischen ihren Gruppengesellschaften über den neu geschaffenen Bereich CO³ - Communication, Collaboration & Cooperation. Der Fokus liegt sowohl auf der Intensivierung des länderübergreifenden Erfahrungsaustauschs, als auch auf der verstärkten Zusammenarbeit der VIGGesellschaften im selben Land. Die lokale Mehrmarkenstrategie wird dabei weiter gestärkt. Die Leitung des Bereichs, der im Ressort des Vorstandsvorsitzenden Hartwig Löger angesiedelt ist, hat Karin Kafesie (51) übernommen. Seit über 20 Jahren ist die Betriebswirtin bereits in der Versicherungbranche tätig und bringt umfassende Management-

Country Manager wefox Austria

wefox hat bedeutende Änderungen in seinem Top-Management bekannt gegeben, die ab 1. Januar 2024 wirksam werden. Rainer Vogelmann, bisheriger

Karin Kafesie


Digitalisierung als Chance Bundesgremium Versicherungsagenten

„Es ist kein Geheimnis, dass immer mehr Versicherungsunternehmen auf die Digitalisierung von Abläufen setzen“, sagt Bundesgremialobmann KommR Horst Grandits. „Vor allem für Online-Vertragsabschlüsse kommt digitale Unterstützung heute immer öfter zur Optimierung von Versicherungsprodukten zum Einsatz“, setzt er fort. Den Menschen können diese modernen Technologien aber nicht ersetzen. Im sensiblen Versicherungsgeschäft kommt es immer mehr auf zwischenmenschliche Beratung und individuelle Unterstützung an.

Moderne Technologien erleichtern den Arbeitsalltag 2022 wurde österreichweit eine Branchenstudie unter den Versicherungsagenten durchgeführt. Dabei nannten 71 Prozent der Befragten Bürokratie und Verwaltung als eine der größten Herausforderungen der Zukunft.

Rene Besenbäck, Rainer Vogelmann und Lukas Lindenhofer

setzung dieser Erfolgsgeschichte zusammen mit Rene Besenbäck optimistisch entgegen. Besenbäck hebt hervor, dass er stolz darauf ist, die Nachfolge von Vogelmann anzutreten und bekräf-

Genau in diesen Bereichen können die neuen Technologien den Alltag erleichtern und auch einen Mehrwert für Kunden generieren. Um mit ihnen erfolgreich zu sein, muss man sich allerdings – zumindest anfänglich – auch gründlich damit auseinandersetzen. Sich mit den Möglichkeiten von Digitalisierung und auch Künstlicher Intelligenz für das Versicherungswesen vertraut zu machen ist genauso wichtig, wie die stetige Fort- und Weiterbildung auf anderen berufsrelevanten Gebieten. Bundesgremialobmann Grandits blickt voraus: „Wir werden auch bei den IDD-Bildungsangeboten immer mehr über Digitalisierung lernen. Das ist eine Chance, sich mit der Thematik vertieft auseinanderzusetzen. Die moderne Technologie, mit Hausverstand eingesetzt, kann in Zukunft ein wertvolles Werkzeug für die internen Prozesse einer Versicherungsagentur sein“, lautet sein Schluss.

Kein Ersatz für den Versicherungsagenten Moderne Technologien können die Versicherungsagenten bei Organisation und Verwaltung unterstützen und

tigt das Bestreben des Unternehmens, digitale Kompetenz mit emphatischer Beratung zu verbinden und dadurch Mehrwerte für Partner und Kunden zu schaffen. risControl 12/2023 • News • 07

rungsgeschäft zu vereinfachen und einen effizienten, verständlichen und vergleichbaren Zugang zu Versicherungen für Vermittler und Kunden zu ermöglichen. Rainer Vogelmann blickt stolz auf die Errungenschaften des Teams in Österreich zurück, insbesondere auf die erfolgreiche Fusion mit DIE Maklergruppe, die Entwicklung der Plattform zur Nummer eins in Österreich, das außergewöhnliche Wachstum und die Transformation zur wefox Company. Er ist überzeugt, dass Rene Besenbäck zusammen mit Lukas Lindenhofer das Unternehmen in Österreich erfolgreich in die Zukunft führen wird. Vogelmann wird dem neuen Managementteam weiterhin beratend zur Seite stehen. Lukas Lindenhofer, der Geschäftsführer von wefox Austria, betont ebenfalls die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens unter der Leitung von Rainer Vogelmann und sieht der Fort-

KommR Horst Grandits

so mehr Zeit für das individuelle und proaktive Gespräch schaffen. Persönliche Beratung, mit dem Erfahrungsschatz des Experten bereichert, bindet den Kunden an den Versicherungsagenten seines Vertrauens. So kann eine faire, langfristige Kundenbeziehung entstehen. Egal, ob Computer, Handy oder Alexa – wenn der Schadenfall eintritt, können diese Geräte einem nicht zu Hilfe kommen. Sie sind kein Ersatz für den Versicherungsexperten vor Ort. Als zeitsparendes, modernes Werkzeug zur Erleichterung des Arbeitsalltags in der Versicherungsagentur sind die neuen Technologien allerdings sehr wohl einsetzbar. Sie helfen, Zeit zu sparen und ermöglichen eine optimale Kundenbetreuung.


Führungswechsel UNIQA

Mit Jänner 2024 wird Josef Pöchtrager die Leitung der Landesdirektion Salzburg übernehmen. Er folgt damit Waltraud Rathgeb, die in den wohlverdienten Ruhestand geht. Im Jahr 2020 hat Waltraud Rathgeb die Leitung der UNIQA Landesdirektion in Salzburg übernommen, geprägt hat sie das Unternehmen jedoch viele Jahrzehnte. Sie begann 1987 ihre Karriere in der Versicherungsgruppe und übernahm schnell leitende Funktionen in der Schadensbearbeitung. Ihre umfassenden Kenntnisse und Erfahrungen trugen maßgeblich zur Reorganisation der

08 • News • risControl 12/2023

100 JahreGewinnspiel Niederösterreichische Versicherung

Heuer feiert die Niederösterreichische Versicherung ihren 100. Geburtstag. Anlässlich der Feierlichkeiten gab es ein 100-Jahre- 100 Preise Gewinnspiel. Unter allen aktiven Nutzern des Kundenportals Meine.NV, die am

Schadenbearbeitung bei UNIQA in Österreich bei. Josef Pöchtrager besuchte die Landwirtschaftsschule Klessheim und absolvierte im Anschluss eine Tischlerlehre. Vor 30 Jahren entschied er sich für eine Karriere in der Versicherungsbranche, die ihn im Jahr 2000 zu UNIQA führte. Zuletzt trug er als Vertriebsleiter für das gesamte Bundesland Salzburg die Verantwortung für 300 Vertriebsmitarbeitende. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Josef Pöchtrager eine erfahrene und in Salzburg bestens vernetzte Persönlichkeit aus den eigenen Reihen für die Leitung unserer Landesdirektion gewinnen konnten. Mit seinem Engagement und sei-

ner Hands-on-Mentalität wird er den erfolgreichen Kurs in Salzburg fortführen“, so Peter Humer Vorstand Kunde und Markt Österreich bei der UNIQA Insurance Group AG.

Stichtag eine aufrechte Versicherungspolizze hatten, wurden Preise im Gesamtwert von 65.000 Euro verlost. Bei der Auswahl der Preise wurde auf Regionalität und Nachhaltigkeit geachtet. Die Gewinner konnten sich über regionale Genuss-Geschenkboxen, NÖ Cards, Gutscheine für Kultur oder Kulinarik und Hotelgutscheine freuen. Nun erfolgte die Übergabe der Hauptpreise. Johann Kramar aus Ebenthal konnte exakt an seinem 74. Geburtstag den Hauptpreis, einen brandneuen e-Mini Cooper SE entgegennehmen, Sabrina Edel (28) aus Großkrut freut

sich über eine Vespa Elettrica L1, und der Gutschein über ein E-Bike nach Wahl ging an Bettina Schuh (34) aus Roseldorf. NV-Generaldirektor Stefan Jauk bei der Übergabe der Preise: „Es ist unglaublich, welche Entwicklung die NV in den 100 Jahren ihres Bestehens erfahren hat. Unsere Kundinnen und Kunden schenken uns damals wie heute ihr Vertrauen und können sich darauf verlassen, dass wir an ihrer Seite stehen, wenn´s drauf ankommt. Mit unserem großen Gewinnspiel wollen wir 100 unserer Kundinnen und Kunden – stellvertretend für alle – Danke sagen.“

Mehrfachagenten. Privat ist der zweifache Familienvater nicht nur begeisterter Motorradfahrer und Angelsportler, auch handwerkliche Tätigkeiten aller Art zählen zu seinen Hobbys. „Mit Michael Heim gewinnen wir einen kommunikationsstarken Versicherungsprofi für unser Vertriebsteam. Er wird mit seiner Expertise unsere Vertriebspartner in der Region Ost sehr stark vor Ort unterstützen und gemeinsam mit dem Serviceteam erster Ansprechpartner für die Anliegen der Makler und Agenten

Josef Pöchtrager

Neuer Regionalleiter VAV Versicherung

Mit November 2023 übernahm Michael Heim die Position des Regionalleiters für Wien und Niederösterreich in der VAV Versicherungs-AG. Der gebürtige Mödlinger genoss in jungen Jahren eine handwerkliche Ausbildung und blickt auf acht Jahre Erfahrung im Bankensektor sowie 13 Jahre im Versicherungsbetrieb zurück. Bei der VAV verstärkt Michael Heim das bestehende Team der Region Ost und übernimmt die Betreuung von neuen Maklern und

Michael Heim

sein.“, so Joachim Klepp, Leitung Makler- und Agenturvertrieb der VAV.


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Mehrwert für Kunden GARANTA Versicherung

10 • Markt • risControl 12/2023

Die GARANTA bietet ihren Versicherungskunden neben erstklassigen Versicherungslösungen auch umfangreiche Zusatzangebote rund um das Thema Automobilität an. Jüngstes Beispiel ist eine Kooperation mit dem Serviceprovider MO‘ Drive. Der Versicherungskunde kommt dadurch in den Genuss von zahlreichen Vorteilen, wie einem reduzierten Selbstbehalt, einem kostenlosen Leihwagen, dem kostenlosen Hol- und Bringservice oder einer kostenlosen Fahrzeugreinigung. Versicherungsmakler, die ihren Kunden diese Zusatzvorteile des Tarifs „Top Mobil“ bieten wollen, können das ganz bequem im Zuge der Schadenmeldung veranlassen. Dies ist sowohl über das Vertriebspartner-InformationsSystem „easyBT“, als auch per EMail oder Telefon möglich. Da-

Neue Dividendenpolitik Vienna Insurance Group

Seit ihrem Börsengang 1994 an der Wiener Börse beteiligt die Vienna Insurance Group (VIG) ihre Aktionäre kontinuierlich am Geschäftserfolg. Mit

Elektronische Kommunikation Fachverband der Versicherungsmakler

Die Allianz Versicherung hat in den letzten Wochen an einige Versiche-

rüber hinaus haben Kunden die Möglichkeit, eine Schadenmeldung direkt bei MO‘ Drive zu machen, wofür eine 24/7 Hotline zur Verfügung steht. „Das Feedback des Marktes zu dieser Zusammenarbeit ist überaus positiv. Wir dürfen daher all unsere Vertriebspartner im Vertriebsweg Makler einladen, die Möglichkeiten dieser Partnerschaft zu nutzen um ihren Kunden dadurch einen kostenfreien Mehrwert zu bieten“, erläutert Mag. Erwin Mollnhu-

ber, Mitglied der Geschäftsführung der ­GARANTA Österreich. Auch MO‘ Drive Geschäftsleiter Wolfgang Weinberger freut sich über die Zusammenarbeit mit der G ­ ARANTA: „Wir kennen und schätzen GARANTA aus der langjährigen Zusammenarbeit bei der Schadensregulierung für unsere Werkstattkunden. Umso mehr freuen wir uns, dass wir nunmehr als offizieller Partner für das Schadensmanagement auch zusätzliche Kundinnen und Kunden begrüßen und mit unserem Kundenservice überzeugen dürfen.“

Mag. Erwin Mollnhuber (Mitglied der Geschäftsführung, GARANTA Versicherungs-AG Österreich), Wolfgang Weinberger (MO‘ Drive Geschäftsleiter) und Mag. Heinz Steinbacher (Hauptbevollmächtigter, GARANTA Versicherungs-AG Österreich)

Blick auf eine konstante und vorhersehbare Dividendenpolitik plant die VIG, zukünftig eine Dividende pro Aktie zu zahlen, die mindestens so hoch wie im Vorjahr ist und bei guter operativer Leistung weiter ansteigt. Bisher basierte die Dividendenpolitik der VIG auf dem Konzernnettogewinn, wobei eine Ausschüttungsquote zwischen 30 Prozent und 50 Prozent vorgesehen war. Um die

Widerstandsfähigkeit ihres Geschäftsmodells auch in der Dividendenpolitik widerzuspiegeln, hat die VIG-Unternehmensleitung beschlossen, die Dividende des Vorjahres als Mindestdividende festzulegen. Entsprechend der neuen Dividendenpolitik wird die Dividende pro Aktie für das Geschäftsjahr 2023 mindestens 1,30 Euro betragen. Der endgültige Dividendenvorschlag wird vom Management nach Vorlage der vorläufigen Ergebnisse für 2023 bekannt gegeben.

rungsmakler Schreiben versendet, in denen diese aufgefordert wurden, dem Versicherer die E-Mail-Adresse der Kunden bekanntzugeben, damit zukünftig mit diesen auf elektronischem Weg kommuniziert werden kann. Alternativ sollte der Makler die ausschließliche Zustelladresse für die Kunden sein. Der Fachverband sah darin eine rechtliche Problematik, denn dazu würde vom Kunden

eine Spezialvollmacht benötigt. Und es würde auch eine entsprechende Vollmacht des Maklers brauchen, damit dieser als ausschließliche Zustelladresse von rechtsgeschäftlichen Erklärungen des Versicherers an die Kunden sein kann. Das würde gewisse Risiken für den Versicherungsmakler bergen, denn er müsste alle diese Erklärungen zeitnah prüfen und an den Kunden weiterleiten. So könnte der Versicherer z. B. dem Makler auch eine qualifizierte


Direktive Fachverband der Finanzdienstleister Die Änderungen zur Digital Markets Financial Service Directive (DMFSD) Richtlinie betreffend den Fernabsatz von Finanzdienstleistungen (auch Digital Markets Financial Service Directive – DMFSD) wurden im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Die Mitgliedstaaten haben nun bis zum 19. 12. 2025 entsprechende Umsetzungsbestimmungen zu erlassen. Diese sind anschließend ab 19. 6. 2026 anzuwenden. Der Fachverband der Finanz-

Insolvenzstatistik Creditreform

Der österreichische Gläubigerschutzverband Creditreform hat die endgültigen Zahlen zur Insolvenzentwicklung in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 präsentiert. Mit insgesamt 11.321 verzeichneten Firmen- und Privatinsolvenzen, was einem Anstieg von 9,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, wird eine deutliche Tendenz sichtbar. Trotz dieses Anstiegs lässt die aktuelle Situation keinen Anlass zur Beunruhigung erkennen. Im Einzelnen verzeichnen die Firmeninsolvenzen einen Zuwachs von 10,6 Prozent, was die Zahl auf über 4.000 Fälle ansteigen lässt. Dies entspricht 21 Insolvenzen pro Werktag. Besonders hervorzuheben sind die Branchen, die einen starken Anstieg aufweisen: Tourismus

tern der Allianz Versicherung eine Einigung betreffend die digitale Kommunikation. Die Zustimmungserklärung zur elektronischen Kommunikation wurde inhaltlich adaptiert, sodass diese nunmehr aus Sicht des Fachverbandes seitens der Makler akzeptiert werden kann. Der Fachverband weist seine Mitglieder jedoch darauf hin, dass die Zustimmung in der alleinigen unternehmerischen Entscheidung des jeweiligen

Maklers liegt. In der unterfertigten Zusicherungserklärung der Allianz ist unter anderem festgehalten, dass bei jeder zulässigerweise durch die Allianz über die vom Maklerunternehmen bereitgestellte E-Mail-Adresse geführte Korrespondenz mit dem Kunden der Makler eine Kopie des E-Mails erhalten wird. Der genaue Wortlaut der Zusicherungserklärung ist auf der Website des Fachverbandes ersichtlich.

dienstleister hat in seinem Newsletter die Mitglieder darüber informiert, dass der Rechtsakt für Finanzdienstleister relevant ist, welche Fernabsatzverträge zu Finanzdienstleistungen mit Verbrauchern abschließen (z.B. Website). In Österreich wurden die bislang bestehenden Bestimmungen zur Richtlinie im Fern-Finanzdienstleistungs-Gesetz (FernFinG) umgesetzt. Regelungsgegenstände der Richtlinie zielen dabei – wie bisher - auf den Verbraucherschutz ab. Nachdem es wie bisher zu Überschneidungen mit anderen Rechtsakten kommen kann (Verbraucherkreditvertrag mit der Anwendung des VKrG), sollen die Bestimmungen aber weiterhin nur subsidiär zur Anwendung kommen. Allerdings sind im

Fernabsatz Verschärfungen bei der Nutzung von Chatboxen/Robo-Advice zu beachten. So muss nach der Umsetzung der DMFSD gewährleistet sein, dass während der Geschäftszeiten des Unternehmens – trotz Bereitstellung einer Chatbox – stets ein menschliches Eingreifen kostenfrei möglich ist. Auch sind abhängig vom Geschäftsmodell Änderungen zum Rücktrittsrecht zu beachten. So soll - wenn ein Unternehmen einem Verbraucher einen Vertragsabschluss über eine Website ermöglicht (z. B. per Mausklick) - es diesem Verbraucher ebenso leicht möglich sein, den Vertrag innerhalb der gesetzlichen Fristen (14 Tage ab Vertragsabschluss) zu widerrufen. Als Beispiel wird dabei ein Rücktrittsbutton genannt (bislang sind dafür Formulare zu verwenden).

und Handel melden signifikant mehr Fälle, während in der Bauwirtschaft und in der Industrie „moderate“ Zuwächse zu verzeichnen sind. Die Entwicklung bei den Privatinsolvenzen verläuft ähnlich, jedoch mit einem etwas geringeren Anstieg von 8,2 Prozent, was durchschnittlich 39 Insolvenzen pro Werktag bedeutet. Erfreulicherweise hat der robuste Arbeitsmarkt dazu beigetragen, dass das Niveau der Privatinsolvenzen noch nicht wieder das Vor-PandemieNiveau erreicht hat, was auf eine gewisse wirtschaftliche Stabilität hindeutet. Gerhard Weinhofer, Geschäftsführer des Gläubigerschutzverbandes Österreichischer Verband Creditreform, blickt vorsichtig in die Zukunft. Für das Gesamtjahr 2023 wird mit circa 5.500 Firmeninsolvenzen gerechnet – ein Wert, der dem niedrigsten Stand

Gerhard Weinhofer

seit den Jahren 2019 beziehungsweise 2002 entspricht. Daher gibt es (noch) keinen Grund, Alarm zu schlagen – wenn auch der Trend steigender Insolvenzen sich im kommenden Jahr fortsetzen wird. 2024 wird dann die Marke von 6.000 Firmeninsolvenzen erreicht werden. Bei den Privatinsolvenzen wird 2024 die 10.000er-Grenze überschritten werden.

risControl 12/2023 • Markt • 11

Mahnung wegen Nichtzahlung der Prämie rechtswirksam zustellen, wobei die Frist bereits mit dem Zugang beim Makler zu laufen beginnt. Nun gibt es nach vielen intensiven Gesprächen des Fachverbandes, vertreten durch Fachverbandsobmann KommR Christoph Berghammer, Fachverbandsobmann-Stv. KommR Rudi Mittendorfer und Arbeitskreisleiter „Recht“ Dr. Klaus Koban, mit Vertre-


EFM: Das System mit dem Wachstumsplus EFM Versicherungsmakler, mit über 75 Standorten die Nr. 1 in Österreich, steht heute für Sicherheit, Stabilität und Vertrauen. Das ist ein Werteversprechen, auf das sich über 120.000 Kundinnen und Kunden tagtäglich verlassen können. Dieses Versprechen spiegelt sich in der Entwicklung der EFM und damit auch in den Wachstumszahlen wider.

12 • Markt • risControl 12/2023

So sind alle EFM Partner seit ihrem Beitritt deutlich über dem Markt gewachsen. 60 Prozent von ihnen haben ihren Umsatz in dieser Zeit verdoppelt bis sogar verfünfzehnfacht. Dazu erklärt Josef Graf, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der EFM Versicherungsmakler AG: „Dieser Erfolg ist zweifellos das Ergebnis harter Arbeit und durch das Engagement unserer Franchiseunternehmer möglich.“

Drei Schlüsselfaktoren zum Erfolg Dieses Wachstums-Plus ist kein Zufall, sondern hat ganz klar System. Es sind vor allem drei Faktoren dafür verantwortlich: 1. Die klar kommunizierte Marktführerschaft von EFM. Ein Kunde entscheidet sich eher für einen Marktführer als für einen anderen Anbieter: „EFM – Mit über 75 Standorten die Nr. 1 in Österreich“ ist hier eine klare Ansage. 2. Die gemeinsame Forschung, Entwicklung und Arbeitsteilung zwischen der Servicezentrale und den Versicherungsmaklern. Dies führt zu effizienten analogen und digitalen Prozessen und damit zu optimalen Arbeitsabläufen im System. 3. Das kostenpflichtige Aktive Versicherungscontrolling (AVC) mit dem Dreifachschutz von EFM: Dieses bietet einen standardisierten, hoch effizienten Prozessablauf und ermöglicht einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz für individuelle

Kunden, Familien und Unternehmen. Das AVC bildet somit die Basis des EFM Schutzes.

Erfolgsgeheimnis AVC Seit 1998 genießen EFM Kunden die Vorteile des AVC, also von Servicepaketen, welche die regelmäßigen Polizzenüberprüfungen, das Jahresservice (Risiko-Check), die Polizzenanpassungen, einen kostenlosen Klientenanwalt sowie eine 50-Millionen-Euro-Deckung bei der VSH umfassen. Das Best Advice Prinzip bildet dafür die Basis. Mit diesem Dienstleistungspaket verbessert jeder Makler seine Wirtschaftlichkeit und reduziert die Arbeit für alle Beteiligten. Die Einnahmen durch das Zusatzhonorar, eine Ausweitung der Bestandsdichte je Kunde und die höhere Empfehlungs-

Josef Graf

quote sind einige Eckpunkte des Wachstumsmotors AVC. Die EFM wird 2024 mit den bestehenden und auch mit neuen Partnern diese Erfolgsgeschichte fortschreiben.


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Halbleiterchips sind das neue Öl Nichts geht mehr ohne Mikrochips. CPUs (central processing units) und GPUs (graphics processing unit) haben nicht nur unseren Alltag in den letzten Jahren und wenigen Jahrzehnten vollkommen verändert, sie sind auch nicht mehr aus dem Wirtschaftsleben wegzudenken. von Leopold Quell, Aktienfondsmanager bei der Raiffeisen KAG

14 • Finanzen • risControl 12/2023

Dabei ist es für uns selbstverständlich geworden, dass die Computerleistungsfähigkeit ständig zunimmt. ‚Moore’s Law‘, welches besagt, dass sich die Anzahl der Transistoren auf einem Halbleiterchip – durch zunehmende Miniaturisierung - im Schnitt alle zwei Jahre verdoppelt, hält noch immer – und das fünf Jahrzehnte nachdem Gordon Moore diesen Trend erstmals beobachtet hat. Dieses Wachstum ist einerseits Zeugnis großer Ingenieurskunst und andererseits das Ergebnis von hohem Konkurrenzdruck unter anderem zwischen TSMC, Samsung oder Intel, der diese Unternehmen zu Höchstleistungen antreibt.

USA hat die Nase vorn Mikrochips steuern aber nicht nur Handys und Computer, sie machen auch Waffen effizienter und „smart“. Folglich ist die geopolitische Dimension von Technologie im Allgemeinen und Halbleiterinnovation sowie künstlicher Intelligenz im Besonderen immens. Das weiß die US-Regierung genauso wie das Politbüro in Beijing. Um die Stellung als Supermacht zu behalten bzw. zu erlangen, ist es notwendig die globale Technologie-Führerschaft zu sichern. Es wundert daher wenig, dass Washington spätestens seit der Präsidentschaft von Donald Trump einen Schwenk gegenüber China vorgenommen hat, um dem Reich der Mitte den Zugang zu Hochtechnologie schwieriger zu gestalten. Denn in der Vergangenheit haben chinesische Firmen bewiesen, dass sie ganze Branchen auf den Kopf stellen und übernehmen können. So geschehen zum Beispiel beim Markt für Solarpa-

nele. Von der ursprünglichen Dominanz deutscher Unternehmen in diesem Sektor in den frühen 2000er Jahren ist nichts mehr übrig. China kontrolliert weit über 80 Prozent des Marktes. Auch die Elektroautobranche kann hier – mit Abstrichen – genannt werden. Unterhalb des Hochpreissegments, das von Tesla angeführt wird, haben sich chinesische Anbieter, wie BYD, XPeng oder Li Auto etabliert. Europäische Hersteller finden sich hingegen in der Defensive. Im Halbleiter und KI-Bereich ist China von einer solchen Dominanz hingegen noch entfernt. Entgegen der oftmals geäußerten Annahme, dass China bereits Technologieweltführer ist, ist festzuhalten, dass gerade die Produktion und das Design von Halbleiterchips von nichtchinesischen Unternehmen kontrolliert wird. Neben TSMC (Taiwan) sind ua ASML (Niederlande), Applied Materials und Qualcomm (beide USA) sowie einige japanische Unternehmen (zB Tokyio Elctron) zu nennen.

China holt auf China lässt sich jedoch nicht so leicht abschütteln. Bester Beweis dafür ist das im Spätsommer vorgestellte ‚Huawei Mate 60 Pro‘. Es handelt sich dabei um das aktuelle Spitzenmodell des chinesischen Telekommunikationsriesen. Die Leistungsspezifikationen des Handys lasen sich eindrucksvoll und unabhängige Tests bestätigten rasch, was Branchenexperten nicht für möglich gehalten hätten. Nämlich dass das ‚Mate 60 Pro‘ nur 12 bis maximal 18 Monate hinter den leistungsstärksten westli-

Leopold Quell

chen und koreanischen Handys liegt. Warum ist das erstaunlich? Weil es sich – nahezu vollständig – um ein Handy ‚Made in China‘ handelt. Denn während Huawei und andere chinesische Handyhersteller in der Vergangenheit CPUs, beim führenden Halbleiterhersteller Taiwan Semiconductor (TSMC) fertigen lassen oder 5G-Chips bei Qualcomm kaufen konnten, müssen sie aufgrund von Exportbeschränkungen der US-Regierung nun mehrheitlich auf chinesische Zulieferer setzen. Auf Zulieferer wie den Chiphersteller SMIC, der das leistungsstarke Herzstück des Mate 60 Pro, den Kirin 9000s CPU, produziert. Erfolge wie diese lassen mich erwarten, dass sich das Wettrennen um die technologische Vormachtstellung in Schlüsselbranchen zwischen China und den USA noch verschärfen wird. Das heißt Technologie-Unternehmen müssen voraussichtlich mit mehr politischer Einflussnahme rechnen, was den Gewinnen und somit dem Kurspotential im Normalfall abträglich ist.


Die neue Sach- und Vertriebsstrategie von Wüstenrot überzeugt auf ganzer Linie

Wüstenrot in der Offensive Ein wesentlicher Faktor für die kommenden Erfolge der Wüstenrot Gruppe ist die neue Vertriebsstrategie. Sie wurde entwickelt, um sich am Markt neu zu positionieren. Das Sachversicherungsgeschäft wurde verstärkt und soll im Maklervertrieb in den nächsten Jahren deutlich wachsen. Eine wichtige Grundlage dafür ist die systematische Adaption des Sach- und Unfallversicherungsangebots. Die Optimierungen an Kfz- sowie der Eigenheim/Haushalts-Versicherung wurden bereits positiv am Markt angenommen. Bei all den Änderungen sind die Ambitionen stets klar: Wüstenrot will eine führende Rolle in der Branche einnehmen

und die Wettbewerbsfähigkeit nachdrucksvoll stärken. So wird 2024 der Retail-Bereich der S/U-Versicherung deutlich ausgebaut. Zudem startet Wüstenrot ein innovatives Produkt, das den stetig wachsenden Mobilitätsbedarf der Menschen und dessen Absicherung begleitet. Sascha Wetzstein, Leiter Customer & Products bei Wüstenrot, führt aus: „Wir haben im Bereich Kfz ein am österreichischen Markt einzigartiges Produktkonzept geschaffen – mit einem Versicherungsschutz, der weit über die Leistungen einer klassischen Kfz-Versicherung hinausgeht. Das Besondere: Er gilt auch für Kraftfahrzeuge ohne Kennzeichnungspflicht. Zudem werden zahlreiche Assistance-Hilfeleistungen begleitend im Paket angeboten.“ So will Wüstenrot auch in der Kfz-Versicherung in den kommenden Jahren deutlich über Marktniveau wachsen.

Der Kunde im Fokus

Tobias Kohl

Darüber hinaus werden in nächster Zeit weitere Produktinnovationen und neue Services für die Vertriebspartner geplant. Auf diese Weise trägt Wüstenrot der Tatsache Rechnung, dass sich der Markt heute wesentlich schneller weiterentwickelt. Folgerichtig stehen Produktinnovationen immer wieder auf der Tagesordnung. Zudem soll der Produktzyklus deutlich verkürzt werden. Tobias Kohl,

Chief Customer Officer Wüstenrot, erklärt: „Wir haben die Bedürfnisse unserer Kunden sowie Makler stets im Blick und wollen so schnell wie möglich reagieren. Deshalb möchten wir im Rhythmus von weniger als sechs Monaten neue Trends identifizieren und neue Produkte entsprechend anpassen.“ Dafür soll auch das Thema Customer Centricity als zentrales Element der Unternehmensausrichtung etabliert werden. So wurde im zentralen Bereich Customer & Products ein spezialisiertes Team gegründet, das sich fokussiert dem Thema Kundenzentrierung widmet, damit Produkte noch besser auf die Anforderungen des Marktes abgestimmt werden.

Next Level: Digitaler Vertrieb wird ausgebaut Ein weiterer zentraler Punkt für die neue Vertriebsstrategie ist die fortschreitende Digitalisierung im operativen Geschäft. So wurde der digitale Vertrieb unter der Leitung von Digitalisierungsexperten Herbert Moldan neu aufgestellt. Sein Digital Sales Team baut den Wüstenrot OnlineKanal essenziell aus und erweitert die digitale Kommunikation mit Maklerinnen und Maklern sowie Vertriebspartnern systematisch. Im Rahmen dessen wird auch der Verkaufs- und Serviceprozess für einen schnelleren und sicheren Datenaustausch vereinheitlicht und standardisiert, so dass der gesamte Verkaufsprozess deutlich effizienter wird.

risControl 12/2023 • Markt • 15

Die Wüstenrot Gruppe ist für das kommende Jahr und neue Aufgaben gut aufgestellt. Das beweist nicht nur der vielversprechende Jahresverlauf 2023. Mit vielen positiven Veränderungen – wie dem neuen Tarif für die Kfz-Haftpflichtversicherung und zahlreichen Optimierungen der Kasko – hat Wüstenrot eine ideale Basis für eine erfolgreiche Zukunft geschaffen.


Partnerschaft auf Augenhöhe Thomas Ackerl, Vorstandsvorsitzender muki Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, im Gespräch zu schlanken Entscheidungsstrukturen, Nachhaltigkeit, Vorteile der Regionalität und den Mehrwert für Vertriebspartner. Wie zufrieden sind Sie mit dem heurigen Geschäftsjahr?

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Ackerl: Sie wissen, dass sich heuer die Konjunktur deutlich schlechter entwickelt als noch im Juni prognostiziert; die Ursachen sind bekannt. Als Branchensektor Finanz und Versicherungen schneiden wir jedoch mit einer Bruttowertschöpfung von +4,7 Prozent deutlich besser als die meisten ab. Auch vor diesem Hintergrund bin ich mit unserem Unternehmenserfolg ausgesprochen zufrieden, vor allem auch mit unserer Bestandsentwicklung. Im 2. Quartal verzeichnen wir mit 262,1 Prozent die höchste SCR-Quote seit Bestehen des Unternehmens. In der Schadensbilanz, vor allem bei den Naturkatastrophen, profitieren wir von unserer konservativen Rückversicherungspolitik, sodass Großereignisse hier keine besondere Herausforderung darstellen. Welche neuen Produkte sind in Planung? Ackerl: Wer muki kennt, weiß, dass wir dank unserer schlanken Entscheidungsstrukturen besonders schnell und innovativ auf Marktanforderungen reagieren. Wir werden zu Jahresbeginn 2024 unsere Haushalts- und Eigenheimversicherung weiterentwickeln. Besonders widmen wir uns der Thematik erneuerbarer Energien, u.a. ergänzen wir unser Angebot um ein Photovoltaikpaket zusätzlich zur bisher schon prämienfrei mitversicherten Solartechnik. Insgesamt machen wir die Erfahrung, dass sich für etablierte Produkte eher ein Finetuning als ein disruptiver Eingriff auszahlt. Das hat sich zum Bei-

spiel beim Launch unseres neuen SonWer muki kennt, weiß, dass derklasse-Optionstawir dank unserer schlanken rifs gezeigt, den wir Entscheidungsstrukturen gekoppelt mit unserer erfolgreichen Unbesonders schnell fallsonderklasse plus und innovativ auf anbieten. Unsere beMarktanforderungen währte Innovationsstrategie gilt auch für reagieren. das kommende Jahr, in dem wir für das Gesamtportfolio eine mannigfaltige Reihe mend nach ökologischer und sozialer von Evolutionen statt „der“ großen ReVerantwortung der betreffenden Unvolution planen. ternehmen. Für uns bei muki sind mit wachsender Nachhaltigkeit verbundene Wie nachhaltig ist muki? KlimaEffekte wie ein positives Image, bessere wandel und Nachhaltigkeit – ist Kundenbindung etc. lediglich sekundär; Nachhaltigkeit in der Versicheunsere Motivation, umweltfreundlicher rungsbranche machbar oder nur und sozial verantwortlicher zu werden, ein Wettbewerbstrend? ist intrinsisch – also quasi ein Wert an sich. Bei diesem Querschnittsthema reiAckerl: Selbstverständlich treffen Kunchen unsere Aktivitäten vom Angebot den und Vertriebspartner ihre Konsumdes e-Briefes über die Möglichkeit einer bzw. Geschäftsentscheidungen zuneh-


risControl 12/2023 • Interview • 17


18 • Interview • risControl 12/2023

Viertagewoche (eingeführt im Jänner 2023) bis zur Entwicklung nachhaltiger Versicherungsprodukte. Allen Aktivitäten ist dabei gemeinsam, dass wir es nicht nur uns selbst, sondern auch Kunden und Vertriebspartner ermöglichen, das eigene Risiko in Bezug auf Umweltauswirkungen zu mindern. Ein Unternehmen wie muki, das diese Entwicklung ernsthaft angeht und nachhaltige Praktiken in seine Geschäftsmodelle integriert, wird langfristig nicht nur erfolgreich sein, sondern auch einen positiven Impact auf unsere Gesellschaft und Umwelt haben. Dazu gehören bei muki auch Benchmarks wie eine Frauenquote von 66 Prozent bei den Mitarbeiter und 58 Prozent auf Leitungsebene. Ein schöner Nebeneffekt unserer gemeinsamen Bemühungen war zum Beispiel der Sonderpreis „Soziale Nachhaltigkeit“, den wir bereits im Rahmen der Versicherungs Awards Austria 2021 erhalten haben. Der soziale Ansatz ist ohnehin tief in unserer UnternehmensDNA verankert, denn unser core product muki FamilyPlus basiert ja gerade darauf, dass auch kranke Kinder und solche mit besonderen Bedürfnissen umfassend abgesichert sein sollen. Welchen Mehrwert bieten Sie Ihren Vertriebspartnern bei einer Zusammenarbeit an? Ackerl: muki setzt auf langjährige produktive Kooperationen. Deshalb erhalten alle unsere Vertriebspartner unterschiedslos von Beginn an unsere ausgezeichneten Produkte, Prämien, attraktive Vergütungsmodelle und volles Service durch eigene VertriebspartnerBetreuer, Zweiklassen-Vertriebspartnerbetreuung lehnen wir ab! Gerade wenn Vertriebspartner mit uns wachsen, vergessen sie nicht, wer bereits von Anfang an für sie da war – und nicht erst Interesse zeigt, wenn große Bestän-

Mit unseren motivierten Mitarbeitern leben wir in einer echten Partnerschaft auf Augenhöhe und mit der gelebten Handschlagqualität ist muki der ideale Partner.

de vorhanden sind. Wir garantieren bestmögliIch gehe davon aus, dass che Produktschulungen, niemand ein Interesse und jeder Vertriebspartner hat einen eigenen daran hat, die Effizienz Betreuer, welcher gerne der Unternehmen unserer Face-to-face-Termine Branche zu mindern wahrnimmt und kompetent unterstützend und schmerzhafte zur Seite steht. Relevant Auswirkungen auf für uns ist, dass unsere die Prämien von Vertriebspartner-BeVersicherungsprodukten treuer zum Beispiel mehr Tempo in Form auszulösen. einer höheren Terminfrequenz leisten als der Mitbewerb. Mit unseren motivierten Mitarbeitern leben wir in einer echten Partnanzstabilität und Markttransparenz, nerschaft auf Augenhöhe und mit der dafür stehen wir als Unternehmen gelebten Handschlagqualität ist muki ebenso ein wie die unterschiedlichen der ideale Partner. Zum Beispiel unser Ebenen der Legislative, die diese Festhohes Servicelevel in der Schadenslegungen treffen. Wir erkennen an, dass bearbeitung: Da ist kein Call-Center Vorgaben und Prüfungsaufwand stets vorgeschaltet, sondern die zuständigen gegen Compliance-Kosten und unnöSchadensreferenten sind auch die Antige Bürokratie abgewogen werden. Ich sprechpersonen. Kunden und Vertriebsgehe davon aus, dass niemand ein Intepartner wissen, welche Personen für ihre resse daran hat, die Effizienz der UnterAnliegen zuständig sind, und können nehmen unserer Branche zu mindern sie per Telefon und E-Mail direkt erund schmerzhafte Auswirkungen auf reichen. An diesem altbewährten, transdie Prämien von Versicherungsprodukparenten Verfahren halten wir weiterten auszulösen. Innovationshemmnisse hin fest, was mittlerweile nicht mehr für werden so vermieden, denn wenn unseden gesamten Versicherungsmarkt gilt. re Branche aus Besorgnis vor regulatoDiese Philosophie kommt hervorrischen Hürden keine neuen Produkte mehr einführen könnte, stagnierte der ragend an. Vergangenen Sommer hagesamte Markt. Meine Conclusio: Die ben wir uns zum vierten Mal in unserer spezifischen Marktbedingungen, die großen Umfrage bei unseren VertriebsZiele der Regulierung und die Auspartner mit allen Arbeitsbereichen eiwirkungen auf Konsumenten, Unterner Bewertung nach Schulnoten gestellt. nehmen und die Gesellschaft als GanNicht nur der Rücklauf war mit ca. 550 zes werden ausreichend berücksichtigt. Bewertungen wieder sehr erfolgreich, Herausfordernd wird es mitunter für auch die Ergebnisse können sich sehen kleinere Unternehmen dadurch, dass lassen: Wir haben wieder eine hervordie Vorgaben vom multinationalen ragende Gesamtdurchschnittsnote von Player bis zum kleineren Verein ident 1,63 erzielt. Das ist dennoch kein Grund, sind: Der Ressourcenaufwand, um den sich zurückzulehnen – die Bewertunregulatorischen Anforderungen gerecht gen und speziell die Anmerkungen in zu werden, ist aliquot ungleich höher. den Rückmeldungen nehmen wir ernst, um die aufgeWelche digitalen Prozesse braucht zeigten Potenziale zu heben. es, um dem Maklervertrieb den Arbeitsalltag zu erleichtern? Die Versicherungswirtschaft ist ein besonders Ackerl: Heute steht uns ein ganzer stark regulierter IndustStrauß von digitalen Werkzeugen zur riebereich, ist es bereits Verfügung, die vom effizienten CRMüberbordendend? Wie System für die digitale Kundenversehen Sie das? waltung über Online-Vergleichstools, E-Signaturen und digitale DokumenAckerl: Uns sind die Ziele tenverwaltung, automatisierte Anbotsder besonderen Regulierung und Antragsprozesse, Online-Schuunserer Branche bewusst: lungs- und -Weiterbildungsplattformen Konsumentenschutz, Fi-


Mit 42 Jahren sind Sie ein relativ junger Vorstandsvorsitzender. Wie kam es zu dieser Karriere? Ackerl: Ich bin mein ganzes Berufsleben, seit 1998, in der Versicherungsbranche tätig. Bei muki war ich Vertriebsdirektor und Vertriebsleiter, bevor ich 2018 Bereichsleiter wurde. Heute bin ich im vierten Jahr Vorstandsvorsitzender. Eine Erfahrung hat mich beson-

ders geprägt, sodass ich sie auch jetzt in die Philosophie unseres Unternehmens einfließen lasse: Wir sind stolz und glücklich, dass wir Positionen durch alle Hierarchiestufen überwiegend intern besetzen können. Das ist nicht auf meine Karriere beschränkt, sondern ist Teil der Unternehmenkultur; das gilt für meine Vorstandskollegen Mag. Dr. Niklaus Riener, MSc MBA und Dipl.-Math. Christian Clauß ebenso wie für unsere drei Bereichsleiter Sandra Hischier, M.Sc., Stefan Boschitzko und Wolfgang Reiter, die zuvor Abteilungen geleitet haben, sowie die noch 2022 eingesetzten Vertriebsdirektoren Barbara Weiß (Wien, Niederösterreich und Burgenland) und zuletzt Mag. Richard Weißenbacher (Steiermark und südliches Burgenland). Wie erleben Sie im Salzkammergut die Mitarbeitersuche, wie kämpft muki im „war for talents“? Ackerl: Wir sind die einzige österreichweit tätige Versicherung, deren Zentrale nicht in Wien oder einer Landeshauptstadt liegt. Inzwischen hat sich Bad Ischl sogar zu einem Vorteil im Wettbewerb um die besten Bewerber entwickelt, die Lebensqualität spielt bei solchen Entscheidungen eine immer gewichtigere Rolle. Hier ist eben auch eine Menge „life“ an der Work-life-balance beteiligt. Und je stärker die gesamte Wirtschaft auf Digitalisierung

setzt, umso unerheblicher ist es für uns, wie weit wir von Wien physisch entfernt sind. Das ist auch nicht die einzige relevante Messgröße: Unsere Mitarbeiter verkörpern das Salzkammergut als Region, leben den muki-Spirit und schätzen muki als Arbeitgeber. Selbstverständlich bemühen wir uns auch, attraktive Arbeitsplätze anzubieten: Zum Beispiel haben wir heuer die Möglichkeit einer Viertagewoche eingeführt – soweit ich das überblicke, als erste Versicherung österreichweit. Dabei sind wir für unsere Kunden und Vertriebspartner selbstverständlich weiterhin von montags bis freitags in gewohnter Servicequalität erreichbar. Ich bin überzeugt, dass der zusätzliche Koordinationsaufwand durch die Vorteile für unsere Mitarbeiter und ihre gesteigerte Motivation mehr als ausgeglichen wird. Es ist faszinierend, wie erfolgreich es uns regelmäßig gelingt, high potentials ebenso in der Region zu identifizieren wie auch ins Salzkammergut zu holen. Ich scheue vor Klischees zurück, doch in diesem Fall stimmt es wirklich: Ein Unternehmen kann nur so erfolgreich wie alle seine Mitarbeiter sein, und muki verdankt seinen Erfolg einem hervorragenden Team, auf das ich besonders stolz bin. Was wir in Bezug darauf schon herzeigen können: muki ist von der ÖGVS als „Top Arbeitgeber KMU 2023“ ausgezeichnet worden. Wir danken für das Gespräch.

risControl 12/2023 • Interview • 19

bis zu Kundenportalen, Datensicherheits- und C o m p l i a n c e -To o l s , mobile Anwendungen, digitale Marketingstrategien und die Datenanalyse mittels Integration von Künstlicher Intelligenz reichen. Die Einführung dieser digitalen Prozesse kann die Effizienz des Maklervertriebs steigern, die Kundenerfahrung verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Es ist jedoch wichtig, sicherzustellen, dass diese Tools nahtlos in die bestehenden Arbeitsabläufe integriert werden und die Datenschutzund Compliance-Anforderungen erfüllen. muki arbeitet mit Vertriebspartner vom Einzelunternehmen bis zum nationalen Großvertrieb zusammen, deshalb achten wir besonders auf ein vielfältiges Portfolio an Unterstützungslösungen wie zum Beispiel etablierte Schnittstellen. Aktuell stehen wir zum Beispiel in der Umsetzung einer OMDS3-Schnittstelle mit einem zentralen Vertriebspartner in der KfzSparte für Berechnung, Offert und Antrag; ein weiteres Projekt betrifft eine Erweiterung für OMDS2-Datensätze zu Mahn- und Inkassovorgängen sowie Klauseln. Zusätzlich entwickeln wir eine Schnittstelle, um den Workflow mit Partner-Kfz-Werkstätten und -Gutachter zu automatisieren. Anfang 2023 haben wir außerdem unser mehrjähriges Projekt zur Virtualisierung der Arbeitsumgebung zum Abschluss gebracht – Anlass dafür war natürlich der erste Lockdown in der COVID19Pandemie, wir profitieren davon aber auch in Bezug auf Datensicherheit und Nachhaltigkeit.


Neuer Miteigentümer Die Courtage Control Consulting GmbH – als führendes Servicezentrum für atomisiertes Bestands- und Provisionscontrolling im Versicherungsbereich - gibt bekannt, dass die business-point consulting & vorsorge gmbh mit Herrn KommR Arno Slepice als neuer Gesellschafter in das Unternehmen eingetreten ist.

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Arno Slepice ist Unternehmensberater und Versicherungsmakler und seit mehr als 25 Jahren in der betrieblichen Vorsorgeberatung tätig. Als Geschäftsführer leitet er bereits seit Anfang 2022 erfolgreich die Courtage Control ­Consulting GmbH. Er wird weiterhin die operative Geschäftsführung innehaben und mit der Gesellschafterrolle zusätzlich die langfristige strategische Ausrichtung und Unternehmensentwicklung maßgeblich mitgestalten können. Arno Slepice: „Ich freue mich auf die zusätzliche neue Rolle. Als Miteigentümer kann ich meine Markterfahrungen und Visionen noch stärker einbringen und im Diskurs mit meinen Kollegen die Ausrichtung der Courtage Control zukunftsweisend mitbestimmen.“ Dr. Ignaz Geiger – Vertreter der Eigentümer - äußerte sich ebenfalls erfreut über die Aufnahme in den Gesellschafterkreis: „Wir freuen uns sehr,

Dr. Ignaz Geiger

Herrn Slepice nunmehr als Mit- Gesellschafter begrüßen zu dürfen. Seine Erfahrungen und Fähigkeiten haben bereits als Geschäftsführer wesentlich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen. Als Mit-Eigentümer werden wir von seinem Know-how und seiner dynamischen Gestaltungskraft noch stärker profitieren.“ Courtage Control ist ein unabhängiges Dienstleistungsunternehmen, das eine innovative Informations- und Datendrehscheibe Arno Slepice entwickelt hat, die Versicherungsunternehmen und Vertriebe digital verbindet. Auf der technischen Grundlage tagesaktueller Daten werden den KunBestandsdaten können Modelle entwiden wertvolle digitale Services für den ckelt werden, mit deren Hilfe die vergeschäftlichen Alltag angeboten. Mit trieblichen Aktivitäten verstärkt werihrer Technologie integriert den. Die mandantenübergreifende Courtage Control eine VielDarstellung aller Bestands- und Provisionsdaten bilden die perfekte Basis für zahl an Datenquellen aus alle Maklergruppierungen. Dadurch ist unterschiedlichen Systemen ein laufendes Controlling aller relevanin ihre Plattform und kann in der Folge Geschäftsproten Zahlen möglich. Die täglich aktualizesse automationsgestützt sierten Daten in Bestand und Provision abwickeln. liefern eine optimale Gesprächs- und Mit modernen GeVerhandlungsbasis mit den Versicheschäftsprozessen für Darungsunternehmen. tenaktualisierung, SubverDurch die zahlreichen Singlemittler-Abrechnung und Sign-On Schnittstellen zu den VersiDokumentenlieferung wercherungsgesellschaften werden Versiden Makler und Vertriebscherungsvermittler und Anbieter von organisationen unterstützt. Maklerverwaltungssystemen bestens Kontrollsysteme können unterstützt. Auch Versicherungsgesellaufgebaut und aktuelle schaften werden mit entsprechenden Kennzahlen und ManageDienstleistungen in der Beratung und mentinformationen zur UnUmsetzung von Datenlieferungsprojekternehmensführung genutzt ten begleitet, wie z.B. bei der OMDS2 werden. Mit der tiefen und Datengenerierung für Versicherungsstrukturierten Einsicht in makler und Versicherungsagenten.


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10:30 Uhr

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05.03.2024 06.03.2024 07.03.2024

Vorarlberg / Bregenz, Hotel Schwärzler Tirol / Innsbruck, Villa Blanka Salzburg / Eugendorf, Holznerwirt

10:30 Uhr 10:30 Uhr 10:30 Uhr

Präsenz Präsenz Präsenz

12.03.2024 13.03.2024 14.03.2024

Burgenland / Rust, Seehotel Rust Steiermark / Grambach, Das Grambacher Kärnten / Pörtschach a. W., Parkhotel Pörtschach

10:30 Uhr 10:30 Uhr 10:30 Uhr

Präsenz Präsenz Präsenz

19.03.2024 20.03.2024 21.03.2024

Niederösterreich / St. Pölten, Cityhotel D&C Oberösterreich / Linz, Park Inn Wien / Hilton Vienna Danube Waterfront

10:30 Uhr 10:30 Uhr 10:30 Uhr

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Unsere Regionalleiter und Experten freuen sich auf einen intensiven Austausch mit Ihnen.


„Women Wanted“ Wirtschaftskammer Österreich

22 • Veranstaltung • risControl 12/2023

dern in Führungspositionen und das Überwinden veralteter Rollenbilder wurden als wichtige Herausforderungen identifiziert. Studien zeigen, dass Unternehmen, die von Frauen geführt werden, innovativer, erfolgreicher und widerstandsfähiger sind. Trotzdem sind Frauen in Führungspositionen immer noch unterrepräsentiert. „Als Bundesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft kann ich nicht oft genug betonen, dass es mir ein großes Anliegen ist, den Stellenwert von Unternehmerinnen in der Öffentlichkeit zu erhöhen und vielen Frauen Mut zuzusprechen, sich selbstständig zu machen. Mit der Initiative „Women Wanted“ setzt der Fachverband der Versicherungsmakler einen weiteren Schritt in diese Richtung“, erklärte Martha Schultz, Bundesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft und Vizepräsidentin der WKÖ.

Als weibliches Vorbild und Female Leader beantwortete KommR Mag. Angelika Sery-Froschauer, Obfrau der WKÖ-Bundessparte Information und Consulting (BSIC), Fragen zum „Unternehmerinnentum“ und bestärkte die Besucherinnen in ihren beruflichen Vorhaben. „Als Unternehmerin und Bundesspartenobfrau freue ich mich über diese Initiative des Fachverbandes der Versicherungsmakler. In den Interessenvertretungen gestalten wir die Rahmenbedingungen für die Zukunft unserer Branche. Gerade in der Sparte Information und Consulting ist der Anteil der Unternehmerinnen in den letzten Jahren kontinuierlich von 20 auf mittlerweile 30 Prozent gestiegen. Unternehmerinnen wollen auch in ihrer Interessenvertretung mehr Gehör erhalten. Diese wollen wir gezielt ansprechen und für aktive Mitgestaltung in der WKO gewinnen“, so Sery-Froschauer.

In der Podiumsdiskussion der ­ ONAU Versicherung wurde die D kritische Rolle der Cybersecurity in der digitalisierten Welt thematisiert. Florian Tursky und weitere Fachleute wie Ivona Matas, Diplom-Psychologin und Spezialistin für IT-SecurityStudien, Markus Schaffhauser, Präsident von Fit4Internet und CEO von Eviden, sowie Wolfgang Petschko, Vorstandsdirektor der D ­ ONAU Versicherung, und Heike Welten, Expertin für Cyberversicherungen, diskutierten über den Anstieg der Cyberkriminalität und deren Auswirkungen auf Unternehmen.

Cyberangriffe sind für Unternehmen mittlerweile auf der Tagesordnung: Rund 50 Prozent verzeichnen mehrmals im Monat Angriffe. Zudem werden die Methoden der organisierten Cyberkriminellen immer raffinierter und subtiler. Die Mehrheit der Unternehmen setzt zur Abwehr auf technische Lösungen wie Firewalls und Antiviren-Software, doch der menschliche Faktor bleibt eine signifikante Schwachstelle, da viele Angriffe durch menschliche Handlungen ermöglicht werden. Diese Erkenntnisse wurden vor über 50 Gästen in der Generaldirektion der D ­ ONAU Versiche-

Eine neue Initiative des Fachverbandes der Versicherungsmakler wurde in diesen Tagen bei einer hochkarätig besetzen Veranstaltung in der Wirtschaftskammer Österreich vorgestellt. Ziel der Initiative ist, den Frauenanteil in der Versicherungsbranche zu erhöhen. Obwohl der Beruf der Versicherungsmaklerin großes Potenzial für Frauen bietet, beträgt der aktuelle Frauenanteil in der Branche nur 15 Prozent. Die Initiative zielt darauf ab, Frauen stärker zu vernetzen und ihnen die Vielfalt des Berufs des Versicherungsmaklers näherzubringen. KommR Mag. Christoph Berghammer, MAS, Fachverbandsobmann, betonte die Bedeutung von Vielfalt in der Branche und die Notwendigkeit, die Stärken und Perspektiven von Frauen einzubringen. Bei einer Auftaktveranstaltung in Wien wurden verschiedene Ansichten und Ideen zur Förderung von Frauen in der Branche diskutiert. Dabei wurde festgestellt, dass es mehr weibliche Vorbilder und flexiblere Arbeitsbedingungen braucht, um die Branche für Frauen attraktiver zu gestalten. Die KommR Christoph Berghammer, MAS, KommR Mag Sery-Froschauer, Martha Schultz, Mag. Bernadette Hawel (Bundesgeschäftsführerin von Frau in der Wirtschaft) und Mag. Vereinbarkeit von Beruf Philipp Graf (Geschäftsführer Wirtschaftskammer Österreich, Bundessparte Information und Familie, die Sichtbarund Consulting) keit von weiblichen Vorbil-

Cybersecurity DONAU Versicherung

In einer hochkarätigen Podiumsdiskussion der DONAU Versicherung gingen Staatssekretär für Digitalisierung, Florian Tursky, und weitere Experten der Frage nach, wie sich Unternehmen trotz steigender Cyberkriminalität schützen können und welche Rolle dabei die eigenen Mitarbeiter spielen.


Innovationsgeist Generali

Matthias Gerbavsits, Leiter des Exklusivvertriebs der Generali Österreich, lud zur „Start (me) up – Generali Founders Night“ in die Ottakringer Brauerei ein. Bei dem Event, das auch mit einer hochkarätigen Podiumsdiskussion aufwartete, wurden die erfolgreichen Kooperationen der Generali mit den Unternehmen riskine und Radancy, den „Start-ups“, aufgezeigt. Der Einladung folgten über 120 Gäste. In einem Interview verdeutlichte Arno

Schuchter, Vorstand für Vertrieb und Marketing der Generali Versicherung: „Etablierten Unternehmen am Markt fällt es zunehmend schwerer, sich selbst neu zu erfinden und die anfängliche Innovationsgeschwindigkeit beizubehalten. Stillstand bedeutet meist Rückstand. Die Erfolgsgeschichten mit riskine und Radancy beweisen, dass die Zusammenarbeit mit Startups für beide Seiten Chancen birgt und sich lohnt.“ Die spannende Podiumsdiskussion stand unter dem Motto „Tradition trifft Innovation: Start-up-Spirit für etablierte Unternehmen“. Mit dem CEO der Generali Österreich, Gregor Pilgram, diskutierten Alexandra Palla,

Unternehmerin, Ralf Widtmann, CEO von riskine, und Matthias Wolf, CRO DACH von Radancy, über die Chancen und Herausforderungen bei der Zusammenarbeit von etablierten Unternehmen mit Start-ups. Gregor Pilgram betonte die Relevanz der Kooperationen für die Generali: „Um als Unternehmen vorne mit dabei zu sein, müssen Innovationen forciert werden. Wir glauben an die ständige Weiterentwicklung. Deshalb arbeiten wir seit Jahren mit Startups zusammen. Dadurch entwickeln wir uns laufend weiter und können auch in Zukunft durch unsere hohe Innovationskraft als Lifetime Partner für unsere Kunden und Partner da sein.“ Durch den Abend führte FM4-Moderatorin Conny Lee.

risControl 12/2023 • Veranstaltung • 23

rung präsentiert, wobei die Bedeutung der Mitarbeiter im Kampf gegen Cyberkriminalität betont wurde. „Durch das vermehrte Aufkommen von Daten und die zunehmende Vernetzung von Technologien nimmt auch das Risiko von Cyberangriffen zu. Wir erwarten, dass allein bis 2025 mehr als 75 Milliarden Geräte weltIvona Matas, Heike Welten, Wolfgang Petschko, Silvia Grünberger, Florian Tursky und weit mit dem Internet Markus Schaffhauser verbunden sein werden. Mit dieser umfassenden Vernetzung können Cyberangriffe massive Auswirkungen auf Unternehmen oder Inden Erfolg von Internetkriminalität zu die entsprechenden Kompetenzen. Das frastrukturen haben. Das ist besonders verringern“, ergänzt Ivona Matas. gelingt nur im Schulterschluss zwischen für kleine und mittlere Unternehmen Politik, Unternehmen und der BevölWolfgang Petschko, Vorstand der ein Problem, da diese meist keine eikerung. Hier setzt Fit4Internet an und DONAU Versicherung, betont: „Die gene IT-Abteilung und kaum Erfahleistet einen wichtigen Beitrag zur Stärbeste Firewall nützt einem Unternehmen wenig, wenn die Mitarbeiter unrung im Umgang mit Cyberkriminalität kung der digitalen Skills. Gleichzeitig zureichend ausgebildet sind. Die techschaffen neue Technologien die nötige haben. Musste früher noch vor TrickbeBasis. Als kompetenter Partner der heitrügern gewarnt werden, die von Haus nische Optimierung zum Erkennen und mischen Betriebe und der Verwaltung zu Haus ziehen, so müssen wir heute vor Abwehr von Cyberattacken bildet die den neuesten Maschen der Internetbebietet Eviden die passenden Lösungen“, Basis für die IT-Sicherheit. Die Austrüger warnen. Klar ist, in einer digitabildung und Sensibilisierung der Mitsagt Markus Schaffhauser. len Welt bedarf es neuer Kompetenzen, „Neben dem technischen Schutz arbeiter, um potenziellen Betrug oder um den neuen Herausforderungen gegeht es auch um die „digitalen SicherAngriffe zu erkennen, sind eine weirecht zu werden, daher haben wir Anheitskompetenzen“ der Mitarbeiter. Es tere Säule, um Schäden vorzubeugen. fang des Jahres auch die digitale Kommuss zum einen das Bewusstsein und die Eine Cyberversicherung wird gerade für petenzoffensive ins Leben gerufen. Im Sensibilität für die Techniken von CyKMU immer wichtiger und ist durch Zuge der digitalen Kompetenzoffenberkriminellen geschaffen werden, damit die regelmäßige Risikoanalyse ein wesentlicher Teil der Prävention. Finanzisive halten wir insgesamt 3.500 niederMitarbeiter auch im beruflichen Alltag schwellige Workshops ab, um die digidarauf achten. Zugleich darf es nicht nur elle Schäden in Folge einer Cyberattacke tale Fitness eines jeden Einzelnen zu bei einem erhöhten Sicherheitsbewusstwerden immer gravierender. Die Cyberstärken“, erklärt Florian Tursky. sein bleiben, vielmehr müssen Mitarbeiversicherung sorgt für rasche Unterstüt„Um die Cybersicherheit am Standter auch praktisches Know-how im Umzung im Fall des Falles und kann die finanziellen Folgen abfedern.“ ort zu stärken, braucht es in Österreich gang mit Cyberangriffen aufbauen – um


Um Gutes zu tun, braucht‘s keine Überlegung. (Johann Wolfgang von Goethe)

In Österreich herrscht eine bemerkenswerte Kultur der Großzügigkeit und des sozialen Engagements, die besonders in der Weihnachtszeit zum Ausdruck kommt. Ein passendes Motto für diese Zeit könnte lauten: „Tue Gutes und sprich nicht darüber, aber lass andere von deinen Taten wissen, damit sie sich ein Beispiel nehmen können. Handle dabei stets mit Bedacht und nicht nur im Streben nach Anerkennung.“ Dieses Leitbild spiegelt die Haltung vieler Österreicher wider, die sich durch ihre Spendenbereitschaft und ihr ehrenamtliches Engagement auszeichnen. 24 • Im Fokus • risControl 12/2023

Im Jahr 2023 wurde in Österreich eine beeindruckende Summe von über einer Milliarde Euro gespendet. Diese Zahl, die vom Fundraising Verband Austria, dem Dachverband der Spendenorganisationen in Österreich, veröffentlicht wurde, zeigt eine Steigerung von über 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Anstieg ist umso bemerkenswerter, als er in einer Zeit erfolgte, in der viele Herausforderungen zu bewältigen waren. Die Zusammensetzung dieser Spenden ist vielfältig. 920 Millionen Euro, also 84 Prozent der Gesamtsumme, stammen aus privaten Haushalten. Hierbei ist interessant, dass 120 Millionen Euro durch Erbschaften erzielt wurden, was zeigt, dass das Konzept des gemeinnützigen Testamentes in Österreich immer mehr Anklang findet. Jeder neunte Spendeneuro kommt mittlerweile aus einem solchen Testament. Unternehmen und gemeinnützig aktive Stiftungen trugen jeweils 8 Prozent zum Gesamtaufkommen bei. Ein wichtiger Aspekt ist die Verteilung der Spenden nach Einkommensschichten. Der Mittelstand in Österreich spielt eine Schlüsselrolle: 96 Prozent aller Spenden kamen aus Beträgen unter 600 Euro. Großspenden über

1.000 Euro machten hingegen nur 2 Prozent aus. Dies zeigt, dass die Spendenkultur in Österreich breit verankert ist und nicht nur auf große Einzelspenden angewiesen ist. Neben Geldspenden ist auch das ehrenamtliche Engagement in Österreich beachtlich. Im Jahr 2022 engagierten sich 3,73 Millionen Menschen über 15 Jahre ehrenamtlich. Ein Viertel davon tat dies in Vereinen, während 36,7 Prozent sich in der Nachbarschaft oder bei hilfsbedürftigen Menschen engagierten, oft auch in handwerklichen Bereichen. Die Motivation für dieses Engagement ist vielfältig, wobei der

Wunsch zu helfen und Freude an der Tätigkeit an erster Stelle stehen. Eigennützige Motive spielen hingegen eine untergeordnete Rolle. Diese Zahlen und Fakten zeigen, dass die österreichische Gesellschaft tief in einer Kultur des Gebens und Helfens verwurzelt ist, die weit über materiellen Spenden hinausgeht. Es ist eine Kultur, die durch Mitgefühl, Gemeinschaftssinn und den Wunsch, zum Gemeinwohl beizutragen, geprägt ist. In diesem Jahr haben wir uns erneut in unserer Branche umgehört und Unternehmen dazu eingeladen, über ihr soziales Engagement zu berichten.

Auf Initiative der Merkur und der Garanta Versicherung wurde auch heuer wieder das traditionelle Golf-Charityturnier ausgetragen.


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Es ist uns wichtig zu betonen, dass die folgende Auflistung der Unternehmen und ihrer sozialen Aktivitäten keine Wertung oder Rangfolge darstellt.

Charity-Golfturnier

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Auf Initiative der Merkur und der Garanta Versicherung wurde auch heuer wieder das traditionelle Golf-Charityturnier ausgetragen. Der Reinerlös der Veranstaltung in der Höhe von 10.000 Euro kam karitativen Einrichtungen zugute. Die Empfänger einer Spende waren in diesem Jahr der Verein „Badhaus Leogang“ und der Verein „Rainbows Graz“ sein. Während das Badhaus in Leogang Menschen in körperlicher, emotionaler oder sozialer Akut- bzw. Notsituation unterstützt, widmet sich Rainbows Graz der Unterstützung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen, in einschneidenden Lebenssituationen, wie der Trennung oder Scheidung der Eltern, oder dem Tod eines nahen Angehörigen. Soziales Engagement ist der Merkur ein großes Anliegen. Durch die Charity-Golfturniere konnten in den letzten Jahren insgesamt über 160.000 Euro aufgebracht und an soziale Einrichtungen übergeben werden.

Soziale Initiative Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung sind untrennbar mit der Geschäftstätigkeit der HDI Versicherung

gabarage Geschäftsführer Stephan Schimanowa und Petra Miteff, Abteilungsleitung Marketing, PR und Vertrieb HDI

verbunden. Gerade zum Jahresende gibt es viele Möglichkeiten zu helfen. Durch unterschiedliche Sammelaktionen der Mitarbeiter werden kleine Geschenke, Konserven, Decken und andere Sachspenden für bedürftige Menschen gesammelt, die dann im Anschluss über die Caritas verteilt werden. Auch Kindern soll der Advent versüßt werden: Dazu wurden im Zuge einer weiteren Caritas Sammelaktion über 100 Adventskalender von HDI an armutsbetroffene Kinder gespendet. Eine weitere Kooperation, die HDI besonders am Herzen liegt, ist gabarage upcycling design. Neben dem Upcycling von ausgedienten Produkten, deren Lebenszyklus dadurch deutlich verlängert wird, werden durch ein damit verbundenes Sozialprojekts Arbeitsplätze für Menschen in den Werkstätten, im Ver-

Gemeinsam stark gegen Blutkrebs – 5 Jahre Stammzellspende: Dr. Peter Eichler (UNIQA), Alexandra Meissnitzer (Moderation), Univ. Prof. Dr. Wolfgang Holter (St. Anna Kinderspital), Dr. med. Ursula Kreil (Rotes Kreuz), Mag. Gerry Foitik (Rotes Kreuz)

kauf oder in der Verwaltung geschaffen, die es am Arbeitsmarkt schwerer haben, ihren Platz zu finden. Dabei wurden von HDI einerseits aussortierte Monitore gespendet, die den gabarage Mitarbeitern bei der Arbeit oder auch beim Erlernen neuer Fähigkeiten im Zuge des Sozialprojekts zur Verfügung stehen. Andererseits erhalten alte Werbemittel, wie Transparente und Fahnen, ein neues Leben, indem sie zu etwas Nützlichem verarbeitet werden. Das wiederum schont unsere Umwelt.

Verantwortung in der Gesellschaft UNIQA ist es seit jeher ein Bedürfnis, neben den Versicherungsangeboten auch in anderen, unternehmensfernen Bereichen Verantwortung wahrzunehmen und einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Vom sozialen Bereich über Sport, Gesundheit bis hin zu Inklusion unterstützt UNIQA zahlreiche Initiativen, Projekte und Vereine. Dabei steht nicht nur finanzielle Unterstützung im Fokus: UNIQA und ihren Mitarbeitenden sind ganz besonders jene Projekte ein Anliegen, bei denen persönliche Unterstützung gefragt ist. Beispielsweise im Rahmen des Projektes „Sindbad“, bei dem UNIQA Mitarbeitende bis 35 Jahre Schüler der Mittelschule beim Start in Ausbildung oder Lehre unterstützen. Und der „UNIQA Sozialtag“ ermöglicht es allen Mitarbeitenden, sich bei einer Organisation ihrer Wahl zu engagieren.


The Human Safety Net Die Generali Österreich setzt sich gemeinsam mit younus (vormals Big Brothers Big Sisters) aktiv für das Wohl von Familien ein. Das Family Mentoring Programm FAME startete als Teil von The Human Safety Net 2019 in Wien und wird seitdem kontinuierlich ausgebaut. Nach erfolgreichem Start in Graz im Jahr 2022 wird FAME nun erstmals auch in Linz angeboten. The Human Safety Net ist eine globale Initiative der Generali Group, die sich für die Unterstützung von Familien mit Kindern bis sechs Jahren in herausfordernden Situationen einsetzt. FAME

Generali Mitarbeiter sind als ehrenamtliche Mentoren für Kinder und Eltern sowie als CoTrainer von Kompetenztrainings in ihrer Freizeit im Einsatz

bietet eine breite Palette an Hilfestellungen für Familien, darunter OnlineLernmodule, Eltern-Kind-Workshops und Mentoring. Ein besonderes Merkmal des Programms ist die aktive Beteiligung der Generali Mitarbeiter in ihrer Freizeit – als ehrenamtliche Mentoren für Kinder und Eltern sowie als Co-Trainer von Kompetenztrainings. Die Workshops stärken die Elternkompetenz und ermöglichen, wertvolle FamilienZeit zwischen Eltern und Kindern. Auf diese Weise wird die persönliche Entwicklung der Kleinen in den entscheidenden ersten sechs Lebensjahren gefördert. Die Kinder-Mentoren spielen als Vertrauenspersonen eine wesentliche

Wiener Städtische Generaldirektor Ralph Müller und Vorstandsdirektorin Doris Wendler pflanzten gemeinsam mit 55 Mitarbeiterinnen bei einer Aufforstaktion in Stammersdorf rund 2.000 Bäume und Sträuche

Rolle und setzen nachhaltige positive Einflüsse. Das Eltern-Mentoring unterstützt bei alltäglichen Herausforderungen. Hier können Mütter und Väter ihre Belastungen ansprechen und erhalten von erfahrenen Eltern ein offenes Ohr. Seit 2022 betreibt younus, dank der Unterstützung von The Human Safety Net, die öffentlich zugängliche Plattform du:ich:wir. Diese Plattform liefert praktische Tipps für den Alltag mit kleinen Kindern und entlastet die gesamte Familie wirksam.

Soziales Engagement Die Wiener Städtische Versicherung engagiert sich umfassend im Sozialbereich – das breite Spektrum reicht von Kinder- und Jugendförderung über Patenprojekten für Flüchtlinge und Unterstützung psychisch kranker Menschen bis hin zu Initiativen im Pflegesektor und Spendenaktionen für Armutsgefährdete. Seit 2011 stellt die Wiener Städtische mit dem „Social Active Day“ Mitarbeitern, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, einen Arbeitstag zur Verfügung. Hunderte Mitarbeiter absolvieren ihren jährlichen „Social Active Day“ bei der Betreuung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen, der Begleitung älterer Menschen oder in Sozialmärkten. Kinder- und Jugendförderung: Das Unternehmen unterstützt die „Mentalhealthdays“, Tage der psychischen Gesund-

risControl 12/2023 • Im Fokus • 27

Alle sozialen Projekte haben eines gemein: Sie profitieren von stetiger Kommunikation. Besonders gilt das für die Stammzellspende, eine Initiative des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK): Diese ist bei einer Leukämie-Erkrankung oftmals die einzige Möglichkeit zu genesen. Das ÖRK sucht mit Unterstützung der UNIQA Privatstiftung nach möglichen Spendern. Dabei übernimmt sie den größten Teil der Kosten für die Auswertung der Spendeneignung im Labor. Mitte November 2023 feierte die erfolgreiche Kooperation ihr fünfjähriges Jubiläum. Inzwischen haben in Österreich mehr als 100 Stammzellspender aus der ÖRK-Stammzellspenderdatei erkrankten Menschen geholfen.


Alexander Neubauer, Leiter Partnervertrieb bei einer Scheckübergabe der IDEA an die Verrückte Jugend Aktion des Blinden- und Sehbehindertenverbands Wien, Niederösterreich und Burgenland.

28 • Im Fokus • risControl 12/2023

heit, deren Ziel es ist, das Tabu psychischer Erkrankungen bei Jugendlichen aufzubrechen. Kindern aus Sozialeinrichtungen wird der Besuch der Kinderuni Wien ermöglicht. Das Unternehmen ist außerdem langjähriger Kooperationspartner der Kinder- und Jugendhilfeorganisation Pro Juventute und des Wiener Jugendrotkreuzes. Mitarbeiter übernehmen Patenschaften für jugendliche Flüchtlinge und unterstützen dabei, in Österreich Fuß zu fassen, Deutsch zu lernen und die österreichische Kultur besser zu verstehen. Mikroversicherungen bieten bedürftigen Menschen Absicherung gegen elementare Risiken. Die Wiener Städtische hat als erste österreichische Versicherung dieses äußerst wichtige Thema aufgegriffen. Dabei kooperiert sie mit der „Die Zweite Sparkasse“ und ermög-

licht in Not geratenen Menschen kostenlose bzw. besonders günstige Bankund Versicherungsleistungen. Weiters unterstützt das Unternehmen seit vielen Jahren Initiativen im Pflegebereich und kooperiert partnerschaftlich mit Hilfsorganisationen wie Caritas, Hilfswerk, Rotes Kreuz, Arbeitersamariterbund und Volkshilfe in ganz Österreich. Zudem fungiert die Wiener Städtische als Partner der Initiative „Ein Funken Wärme“, die Spenden für die Heizkosten Bedürftiger sammelt, und der alljährlichen Drei-Königsaktion.

Nachhaltigkeitskultur Soziales Engagement ist Teil der Nachhaltigkeitskultur bei der Helvetia Versicherung: Mit dieser fördert Helvetia Werte, Verhaltensweisen und Prakti-

ken, die ökologisch und sozial nachhaltig sind. Dies beinhaltet den Schutz der Umwelt und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen, aber auch die Förderung von sozialer Verantwortung. Hier ein kleiner Auszug des gesellschaftlichen Engagements. Schutzwald-Engagement: Als verantwortungsbewusste Versicherung unterstützt Helvetia die Österreichischen Bundesforste seit über einem Jahrzehnt bei der Aufforstung heimischer Schutzwälder. Als „grüne“ Lebensversicherung in steilen Hanglagen halten sie Lawinen, Erdrutsche und Steinschläge fern von Siedlungen und Verkehrswegen. Sie schützen Leben, Hab und Gut von vielen Menschen. So wurden mit Unterstützung von Helvetia bereits über 145.000 Bäume in Österreichs Schutzwäldern aufgeforstet. Stiftung IDEA: „Wir unterstützen Personen und Institutionen bei konkreten Projekten in den Bereichen Mensch, Natur und Umwelt und konnten 2023 bereits 27 Projekten durch die Realisierungshilfe von IDEA zur Umsetzung verhelfen.“ Reparieren statt Wegwerfen: Helvetia bietet seit Mai 2021 eine kostenlose, maßgeschneiderte Versicherungslösung für Repair Cafés. Mit anfangs 20 Initiativen sind nun bereits über drei Viertel aller Repair Cafés pro bono bei Helvetia abgesichert. Versichert sind Schäden vor Ort und Folgeschäden durch Reparaturen. Das Versicherungspaket ist ein lang herbeigesehnter Meilenstein für die Repair Café Szene und stellt die ehrenamtliche Arbeit endlich auf sicheren Boden.

223 Weihnachtswunder

Gemeinsam mit der Unterstützung aller Mitarbeiter der Merkur Versicherung wird 223 sozial bedürftigen und benachteiligten Kindern, Kindern in Heimen oder mit Erkrankungen eine weihnachtliche Freude bereitet.

Gemeinsam mit der Unterstützung aller Mitarbeiter der Merkur Versicherung wird 223 sozial bedürftigen und benachteiligten Kindern, Kindern in Heimen oder mit Erkrankungen eine weihnachtliche Freude bereitet. In Kooperation mit ausgewählten sozialen Einrichtungen und Kinderorganisationen, wie dem Sterntalerhof, der Lebenshilfe oder dem SOS Kinderdorf, wurden 223 Herzenswünsche gesammelt, die von den Mitarbeitern der Merkur erfüllt werden.



Generali InflationStrategie bietet Schutz vor Wertverlust Die Teuerung beeinflusst das tägliche Leben der Österreicher. Mit einer neuen indexgebundenen Lebensversicherung können Anleger den Wertverlust, der durch Inflation entsteht, reduzieren.

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Die Inflation ist eine der größten Sorgen der Österreicher. Das ist kein Wunder, denn laut Prognose der Österreichischen Nationalbank werden die Verbraucherpreise in Österreich im Jahr 2023 voraussichtlich um rund 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen sein. 2024 soll die Teuerung zwar zurückgehen, jedoch noch immer bei durchschnittlich 4,3 Prozent liegen. Für diese Situation bietet die ­Generali InflationStrategie eine inno-

vative Antwort. Mit der indexgebundenen Lebensversicherung können Anleger den inflationsbedingten Wertverlust senken. „Die Entwicklung der letzten Monate hat gezeigt, wie schnell die Inflation steigen kann. Mit der Generali InflationStrategie bieten wir unseren Kunden eine Lösung, um den Wert ihres Geldes auch über einen längeren Zeitraum bestmöglich zu erhalten”, verdeutlicht Martin Sturzlbaum, Chief Insurance Officer Leben/Kranken der Generali.

Risikostreuung durch strukturierte Anleihen Und so funktioniert die Wertsicherung: Durch die Investition in strukturierte Anleihen, denen Staatsanleihen der Länder Österreich, Italien und Spanien zugrunde liegen, wird das Risiko gestreut. Die Lebensversicherung läuft für einen fixen Zeitraum, beginnend mit 1. Februar 2024 bis 1. Februar 2039, mit einer Einmalprämie ab 5.000 Euro. Die ab Dezember 2023 verfügbare Lebensversicherung ist für vorsichtige Anleger geeignet und bietet neben dem Werterhalt die Möglichkeit der individuellen Vermögensweitergabe sowie eine garantierte Ablebensleistung.

Mit der Inflation steigt die Erlebensleistung Bei der Generali I­ nflationStrategie werden über einen Zeitraum von 15 Jahren die jährlichen Inflationsraten des harmonisierten Verbraucherpreis-Index HVPIxT der Eurozone summiert. Diese fließen in die Rückzahlung der zugrundeliegenden strukturierten Anleihen ein. Die Erlebensleistung der ­Generali Inflation­Strategie entspricht der Tilgung der strukturierten Anleihen in Höhe des Nennwerts/Nominale (entspricht der einbezahlten Prämie) zuzüglich der positiven Summe der jährlichen Inflationsraten der Eurozone. Diese wird auf Basis der Vergleichswerte vom November eines Jahres zum November des Vorjahres festgelegt. Mit der Generali Inflation­ Strategie können Anleger trotz der Teuerung entspannter in die Zukunft blicken.


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Transition Finance: Böse oder sinnvoll? Große Geldgeber wie Banken, Versicherungen und Vermögensverwalter stehen regelmäßig am grünen Pranger, weil sie immer noch fossile Projekte finanzieren bzw. in diese investieren. Der Vorwurf lautet, dass sie damit die globale Klimakrise mitfinanzieren. Was wäre die Alternative? Erdöl, Erdgas und Kohle ab morgen nicht mehr zu fördern? Das ist wenig bis gar nicht realistisch. von Andreas Dolezal, Certified CSR Expert

32 • Kolumne • risControl 12/2023

Ja, das globale Klima befindet sich im Wandel. Ja, die globalen Durchschnittstemperaturen erklimmen Rekordwerte. Ja, unsere westliche Wohlstands- und Wegwerfgesellschaft verursacht enorme Schadstoffemissionen und Müllberge. Ja, wir gehen zu sorglos mit unserer Umwelt und Natur um. Und trotzdem ist der sofortige Verzicht auf fossile Energieträger und Rohstoffe ein ideologiegetriebenes Wunschszenario, dass in die Kategorie „grüner Traum“ fällt.

Schmutzige, aber harte Fakten Klimaschützer und -kleber, grüne NGOs und ebenso gesinnte politische Parteien bekommen angesichts des letzten Absatzes vermutlich prompt Schnappatmung. An den harten, zugegeben auch schmutzigen Fakten, die uns die Realität beschert, ändert das allerdings nichts. Werfen wir nur einen Blick auf fossile Treibstoffe: Europa verfügt aktuell über einen PKW-Bestand von etwa 250 Millionen Fahrzeugen. Die allermeisten davon werden mit Benzin oder Diesel betrieben. Gibt es diese fossilen Treibstoffe ab morgen nicht mehr, stehen Millionen PKW still (und würden damit schlagartig wertlos, was einer enormen Vernichtung von Volksvermögen entspricht). Sehr gut, werden Klimaschützer sagen, zum Stillstand ver-

dammte Stinker-PKWs sind gut fürs Klima. Ja, aber … Nicht nur Millionen PKWs würden stillstehen, auch zehntausende LKWs, die unter anderem unsere Nahversorgung sicherstellen, Einsatzfahrzeuge von Rettung, Polizei und Feuerwehr, ebenso die Traktoren und Mähdrescher von Bauern, die uns mit Nahrungsmitteln versorgen. Auch Baumaschinen, Omnibusse, Schiffe und viele Lokomotiven würden sich nicht mehr von der Stelle bewegen. Die vielen, vielen Fahrzeuge, die auch in ferner Zukunft weiterhin mit fossilen Treibstoffen betrieben werden (darunter auch Panzer und Militärfahrzeuge), entlarven das von der EU beschlossene Verbrenner-Aus in PKWs ab dem Jahr 2035 als reine Symbolpolitik. Vergleiche mit dem Plastiksackerl-

Verbot inmitten tausender Plastikverpackungen im Supermarkt liegen nahe.

Stillstand in Wirtschaft und Gesellschaft Aktuell käme ohne fossile Treibstoffe unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben zum Stillstand. Viele Millionen Menschen kommen nicht mehr zu ihrem Arbeitsplatz (von denen es viele gar nicht mehr geben würde). Supermärkte werden nicht mehr mit frischen Waren beliefert. Häuser brennen ab, Verletzte verbluten und Plünderungen nehmen zu, weil Feuerwehr, Rettung und Polizei nicht mehr zum Einsatz kommen. Auch die Notstromversorgung von Krankenhäusern mit Diesel-Generatoren wäre nicht mehr gesichert. Die Idee, ab


morgen auf Erdöl zu verzichten, ist ein nettes Gedankenexperiment, geht aber an der Realität vollkomme vorbei. Nicht nur als Treibstoff wird uns Erdöl noch lange erhalten bleiben. Denn auch Fußbodenbeläge, Kleidung, Lacke und Farben, Autoreifen und Teer für Straßen (die auch Elektroautos brauchen), Medikamente und Kosmetik entstehen aus diesem fossilen Rohstoff. Ganz zu schweigen von Plastikverpackungen für Lebensmittel, Zahnpasta & Co. Besser, wir freunden uns mit dem Gedanken an, dass unsere Gesellschaft auf Erdöl so schnell nicht verzichten kann. Fossile Treibstoffe und Rohstoffe werden uns noch jahrelang begleiten. Sie zu verteufeln, führt zu nichts. Wir werden Erdöl, Erdgas und Kohle nach viele Jahre lang fördern und verarbeiten. Was spricht also dagegen, in fossile Projekte zu investieren, um Förder- und Produktionsprozesse wenigstens umwelt- und klimafreundlicher zu machen? Warum werfen wir Ölkonzernen, die Solar-Parks zur grünen Stromversorgung bauen, immer gleich Greenwashing vor? Eine mit erneuerbarer Energie versorgte Raffinerie wird

Anmerkung des Autors Ich weiß, wie aufgeladen und emotional die Diskussion über fossile Rohstoffe geführt wird. Als zertifizierter Nachhaltigkeitsmanager und vernünftig denkender Mensch ist mir klar, dass sich etwas ändern muss. Gleichzeitig bin ich als gelernter Techniker und Compliance Officer aber auch Realist und Pragmatiker. Realitätsferne Ideen befriedigen vielleicht das eigene grüne Gewissen, leisten aber keinen wirksamen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz. An den Fakten ist (leider) nicht zu rütteln – auch wenn diese schmutzig und unbequem sind.

dadurch zwar nicht zum KlimaschutzVorreiter, aber zumindest weniger umweltschädlich.

Transition Finance Sogar die Europäische Union, die ab 2050 klimaneutral sein möchte, erkennt mittlerweile, dass sich, um die mittelund langfristigen Klima- und Umweltziele zu erreichen, Finanzierungen und Investitionen nicht nur auf Unternehmen oder Aktivitäten beschränken dürfen, die bereits umweltfreundlich sind. Vielmehr, so die EU-Kommission in einer Empfehlung aus dem Juni 2023, müssten auch Unternehmen und Pro-

jekte verstärkt finanziert werden, mit denen eine rechtzeitige und geordnete Transition in Richtung nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft möglich ist. Die Kommission will weiter daran arbeiten, Umstellungsfinanzierungen zu erleichtern und möglichst viele Marktteilnehmer für das Konzept „Transition Finance“ zu begeistern. Was wir Jahrzehnte lang versäumt haben, können wir nicht in wenigen Jahren nachholen. Das gilt auch für unsere Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen. Realitätsferne Ideen beschleunigen die grüne Transformation und den Abschied von Erdöl, Erdgas und Kohle nicht.

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34 • Markt • risControl 12/2023

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36 • Veranstaltung • risControl 12/2023

Werner Panhauser (Mitglied des Vorstandes), Tom Walek, Mag. Thomas Neusiedler (Vorsitzender des Vorstandes) und Alexander Neubauer (Leiter des Partnervertriebes)

Partner Cercle Beim 17. Helvetia Partner Cercle versammelten sich über 650 Vertriebspartner bei fünf Abendveranstaltungen in ganz Österreich, um Tom Walek, den Keynote Speaker, zu hören, der von seiner Teilnahme an der SüdpolExpedition berichtete. Der renommierte Extremsportler und Mikroabenteurer Tom Walek vermittelte in seinen fesselnden Geschichten von der Südpol-Expedition inspirierende Botschaften, bei denen Teamgeist und Durchhaltevermögen im Mittelpunkt standen.

Der Wettlauf zum Südpol Die ehrgeizige TV-Expedition „Wettlauf zum Südpol“ hat die Teilnehmer an ihre Grenzen gebracht, wie keine heimische Fernsehsendung davor. Am südlichsten Punkt der Welt gewannen sie wertvolle Erkenntnisse, die sich auf Beruf und Alltag umlegen lassen. „Es

geht nicht nur ums Schaffen, sondern darum, besser als die anderen zu sein. Für sich selbst und das Team. Es sind die kleinen und beständigen Schritte, die den Unterschied machen“, betonte Tom Walek. Mit diesem Anspruch gelang es dem österreichischen Team den Wettkampf gegen die deutsche Mannschaft für sich zu entscheiden und sogar den norwegischen Weltrekord zu unterbieten. In 9 Tagen und 22 Stunden durchquerten sie 400 Kilometer Eiswüste und erreichten am 28. Dezember 2010 den südlichsten Punkt der Erde. Die größte Herausforderung waren nicht die –50 Grad Außentemperatur, berichtet Tom Walek, sondern die

Reizlosigkeit der Umgebung. „Schnee bis zum Horizont und soweit das Auge reicht, dazu kommen gleißende Sonne und absolute Stille. Nach einer Woche bettelt man darum, dass sich der Handy-Parkschein meldet“, scherzte der Moderator.

Helvetia: Regional & Digital In der Eiswüste hieß es, den Überblick zu behalten, sich jeden Tag aufs Neue zu beweisen, die Höhen zu fokussieren und gleichzeitig Tiefen anzunehmen, um aus ihnen zu lernen. „Wer das Ziel nicht kennt, wird den Weg nie finden. Das gilt am Südpol, wie am Hohen


risControl 12/2023 • Veranstaltung • 37

Markt. Und wir bei Helvetia haben unsere Vision stets fest im Blick: Unser Best-Partner-Ansatz soll weiterhin neue Maßstäbe setzen“, eröffnete Werner Panhauser den Veranstaltungsreigen in Linz. Alexander Neubauer, Leiter des Helvetia Partnervertriebs, ergriff die Chance, um sich bei den Vertriebspartnern persönlich zu bedanken: „Wir richten unser Augenmerk auf schnelle Prozesse und flexible Digitalisierungslösungen – daher freut es mich ganz besonders, wenn unsere Leistungen in diesen Bereichen bei Ihnen ankommen. Vielen Dank für die ausgezeichnete Zusammenarbeit!“ Helvetia konnte ihr Neugeschäft seit 2009 verzwölffachen. Mit 39 Dienstleistungszentren und fast 80 größeren Agenturoutlets ist Helvetia weiterhin nahe an ihren Kunden.


Versicherungen entdecken Green-Bonds Die Finanzierung durch „Grüne Anleihen“ ist ein neues Phänomen. Versicherungen entdeckten dieses Instrument erst in der Corona-Zeit für sich. von Mag. Christian Sec

38 • Kolumne • risControl 12/2023

Grüne Anleihen gibt es bereits seit rund 20 Jahren. Aber so richtig hat der Hype um die nachhaltigen Bonds erst in den letzten Jahren um sich gegriffen. Für 2023 prognostizieren die Analysten der britischen Bank Barclays ein Emissionsvolumen von grünen Anleihen von über 460 Milliarden US-Dollar, das würde einem Anstieg von rund 30 Prozent zum Vorjahr entsprechen. 2016 lag das Volumen im Vergleich noch bei bescheidenen 70 Milliarden US-Dollar. Auch die Versicherungsbranche ist in den letzten Jahren immer mehr auf den Geschmack gekommen, grüne Anleihen zu begeben. Die italienische Assicurazioni Generali war dabei ein Pionier am europäischen Versicherungsmarkt und emittierte erstmals 2019 einen 750 Millionen Euro schweren Green Bond zur Finanzierung von Sanierungsprojekten des Immobilienvermögens des Konzerns, mit dem Ziel der Energieoptimierung. Mittlerweile folgten bereits vier weitere Emissionen mit einem Gesamtvolumen von 1,5 Milliarden Euro. Nach der Generali folgten weitere Versicherer, so z.B. auch die Schweizer Assekuranz Helvetia, die 2020 ihre erste grüne Hybridanleihe mit einem Volumen von 200 Millionen Schweizer Franken begab.

UNIQA als Vorreiter in Österreich Auch die börsennotierten österreichischen Versicherer sprangen auf den Zug. Die UNIQA emittierte ihre ersten beiden grünen Anleihen 2020 und 2021. Insgesamt lag dabei das Emissionsvolumen bei 575 Millionen Euro.

Im Juni 2020 wurde der erste grüne Bond mit einem Emissionsvolumen von 200 Millionen Euro, einem Kupon von 3,25 Prozent und einer Laufzeit von 15,25 Jahren begeben. Rund 15 Monate später wurde das gesamte mit der Emission eingesammelte Geld bereits vollständig in klimaschonende Projekte gesteckt. Laut der ESGAgentur Sustainalytics, die als externer Berater der Versicherung fungiert, konnten mit den Projekten rund 804 Kilotonnen CO2 eingespart werden. Der größte Anteil der Investitionen betraf Wind- und Solarenergie. Rund 88 Millionen Euro wurden dabei in Windkraftanlagen, sowohl Inshore, als auch Offshore investiert, 96 Millionen Euro in Photovoltaikanlagen. Sieben der elf Projekte wurden in Spanien finanziert, zwei in Deutschland, je eines in Portugal und Norwegen. 2021 begab die UNIQA einen zweiten grünen Bond in der Höhe von 375 Millionen Euro mit einem Kupon von 2,375 Prozent. Laut dem UNIQA-Bericht wur-

den in den ersten zwölf Monaten nach Begebung dieser grünen Anleihe 110 Millionen Euro in 20 Projekte und elf Ländern investiert. Die Investitionen in erneuerbare Energie (Solar, Wind), Abfallwirtschaft und Wasserwirtschaft haben laut dem UNIQA-Bericht zu einer Vermeidung von 96.910 Tonnen an CO2-Emissionen geführt. Bei den Anlagen in Photovoltaik waren die Auswirkungen mit rund 44.000 Tonnen CO2-Einsparungen am größten.

VIG mit E- und S-Anleihe 2021 begab auch die VIG eine Nachhaltigkeitsanleihe in der Höhe von 500 Millionen Euro, mit einem Kupon von 1,00 Prozent und einer Laufzeit von 15 Jahren. Innerhalb eines Jahres nach der Emission konnte die Versicherung den gesamten Nettoerlös der Nachhaltigkeitsanleihe veranlagen. Rund 80 Prozent flossen in grüne Projekte, 20 Prozent in soziale Vorhaben. Wie der Nachhaltigkeitsbericht der VIG

Geschichte der Green-Bonds Die erste Klimaanleihe wurde 2001 von der Stadt San Francisco ausgegeben. Diese Projekte in erneuerbare Energie und Energiespeichermaßnahmen in den Wohnhäusern wurden als Solar-Bonds bezeichnet. Sie zeichneten sich dadurch aus, dass die Rückzahlung ausschließlich aus Einnahmen erfolgte, die von einer bestimmten umsatzgenerierenden Einrichtung im Zusammenhang mit dem Zweck der Anleihen erzielt werden und nicht aus Steuern. Dann war es die Europäische Investmentbank im Jahre 2007, die erstmals ein Fixed-Income-Produkt im Bereich nachhaltiger Investments ausgab. Der Klimabond investierte in erneuerbare Energie und Energieeffizienzprojekte. Schlussendlich war es die Weltbank im Jahre 2008, die erstmals einen Bond als „Green Bond“ labelte.


alles seinen Gang nehmen, tritt der neue Standard mit Ende 2024 in Kraft. Das Ziel der EU ist es, Anlegern Orientierung zu geben und einem Greenwashing von Anleihen vorzubeugen. Emittenten sollen ihre Anleihen nur dann als „europäische grüne Bonds“ (EuGBs) bezeichnen können, wenn sie strengen Transparenz- und Offenlegungsanforderungen nachkommen und die Emissionserlöse in mit der EU-Taxonomie konforme Projekte investiert werden. Damit werde erstmals ein verbindlicher Marktstandard für Anleihen zur Verfügung stehen.

ausweist, wurde mit 215,7 Millionen Euro, und damit der größte Anteil, in ökologisch nachhaltige Büro- und Wohngebäude investiert. 94,1 Millionen Euro wurden in die Erzeugung erneuerbarer Energie finanziert. Auch Projekte wie ein Offshore-Windpark in Deutschland oder zwei Solaranlagen in Spanien wurden finanziert. 92 Millionen Euro flossen in fünf österreichische Projekte für bezahlbares Wohnen, die insgesamt 959 Wohneinheiten umfassen. 88,6 Millionen Euro gingen in den Bereich umweltfreundlicher Transport, konkret in die Umsetzung eines Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnprojekts in Frankreich, sowie zweier U-Bahn-Projekte in Spanien. Mit 10,1 Millionen Euro wurde der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Bildung und Gesundheit verbessert. So wurde eine Schule ausgebaut und in die Gesundheitsforschung in Österreich investiert.

der positiven Auswirkungen auf den CO2-Ausstoß, ist manchmal jedoch das Risiko, Greenwashing-Vorwürfen ausgesetzt zu werden, die Ausgabe von grünen Anleihen nicht wert, erklärt Jason Taylor, Leiter für Nachhaltigkeitsberatung und -finanzierung der National Bank of Kanada, in einem Bloomberg-Interview. „Es gibt eine Reihe von Emittenten, die das KostenNutzen-Verhältnis neu überdenken.“ Oft profitieren Herausgeber von günstigeren Refinanzierungskonditionen in Form von Greeniums, obwohl die Anforderungen an die Offenlegungsund Berichtspflichten kostspielig sind. Abseits davon drohe aber die Gefahr von Reputationsrisiken durch Greenwashing-Vorwürfe. Dies könnte einige Unternehmen dazu veranlassen, darüber nachzudenken, ob ein oder zwei Basispunkte wirklich dieses Risiko wert sind, so Taylor.

Furcht vor „Greenbashing“

Neuer EU-Green-BondStandard

Sowohl bei der UNIQA als auch bei der VIG überprüft neben der internen Compliance auch die ESG-Agentur Sustainalytics die Einhaltung der offengelegten internen Richtlinien. Trotz

Genau um dem Risiko entgegenzutreten, dass Unternehmen die Emission von nachhaltigen Anleihen meiden, wurde jüngst der EU-Green-BondStandard auf den Weg gebracht. Sollte

Der Asset Manager Bantleon rechnet bei den ersten EU-Green-Bonds mit einer überdurchschnittlichen Nachfrage. Auch am Sekundärmarkt erwartet Bantleon ein hohes Performancepotential. „Kurzfristig ist nicht auszuschließen, dass EUGreen-Bonds sich besser als bestehende Green Bonds und konventionelle Anleihen desselben Emittenten entwickeln. Mit zunehmendem Angebot an EU-Green-Bonds sollte dieser Effekt jedoch verschwinden“, so Bantleon in einer Aussendung. Mit Ende August lag die Rendite von Green Bonds bei durchschnittlich 4,5 Prozent und ist nach dem starken Zinsanstieg eine attraktive Anlageklasse, wie Marcia da Costa, Senior Portfoliomanager von Bantleon, erklärt. Aber nicht nur die attraktive Rendite spricht aktuell für Green Bonds, sondern auch das stetig größer werdende Green-Bond-Universum. Im EUR-Investment-GradeMarkt für Unternehmensanleihen wurde jede sechste emittierte Anleihe als Green Bond begeben. Darüber hinaus profitieren Emittenten und Investoren gleichermaßen von den grünen Anleihen: Emittenten schätzen die erhöhte Nachfrage bei Green-Bond-Emissionen, während Investoren mit Kursgewinnen im Sekundärmarkt rechnen können und davon profitieren, dass die meisten Investoren Green Bonds als langfristige Kapitalanlage betrachten.

risControl 12/2023 • Kolumne • 39

Gute Aussichten für Anleger


AbgesichertER GO! Wir managen die Risiken Ihrer Kunden. Der richtige Schutz für die Familie und Partner Ihrer Kunden muss nicht viel kosten, aber er soll helfen, wenn es darauf ankommt – als Vorsorge für den Fall der Fälle. Auch vorausschauende Unternehmer sorgen für die Zukunft vor.

40 • Markt • risControl 12/2023

ERGO fürs Absichern – die Risikoversicherung mit Verantwortung

kommen. Für Geschäftspartner, damit die weiteren finanziellen Verpflichtungen allein getragen werden können.

Das Haus oder die Wohnung ist bezugsfertig? Das erste Kind unterwegs? Das Unternehmen oder Start-up nimmt Fahrt auf ? Egal, in welcher Lebensphase sich Ihre Kunden befinden, die Absicherung der Familie oder des Partners ist wichtig. Es ist nie leicht, das Augenmerk auf ein heikles Thema zu lenken: Was ist, wenn Ihr Kunde als Verdiener wegfällt? Noch schlimmer, wenn er Alleinverdiener ist. Mit ERGO fürs Absichern bieten Sie Ihren Kunden den richtigen Schutz. Für Haupt- oder Alleinverdiener, damit die finanzielle Zukunft abgesichert ist, v.a. wenn ein Kredit im Spiel ist. Für Ehepartner, weil eine Witwenpension oft nicht ausreicht. Für unverheiratete Paare, weil sie keine Witwenpension be-

LeistbarER GO! Der richtige Schutz muss nicht viel kosten Grundsätzlich richtet sich der Schutz bei ERGO fürs Absichern nach dem persönlichen Bedarf z.B. Kredithöhe, Absicherung für eine oder zwei Personen, und der finanziellen Situation Ihres Kunden. Als Richtwert zur Höhe empfehlen Verbraucherschützer das Drei- bis Fünffache des Jahreseinkommens. Ihr Kunde bestimmt neben der Höhe die Laufzeit, die Prämienzahlung, Anzahl der versicherten Personen und ob eine gleichbleibende oder fallende Versicherungssumme besser wäre. Ein ungefährlicher Beruf, Freizeitaktivitäten mit geringem Risiko und eine gesunde Lebensweise sichern

Ihrem Kunden eine günstigere Prämie. Nichtraucher zahlen weniger. ERGO fürs Absichern kann noch mehr: Sie passt sich der Lebenssituation Ihres Kunden an. Er kann – ohne neuerliche Gesundheitsprüfung – bis zum Alter von 45 Jahren die Versicherungssumme erhöhen, wenn z.B. ein Kind die Familie vergrößert, oder die Laufzeit verlängern, wenn sich die Laufzeit des damit besicherten Kredits ändert. Wir lassen Ihren Kunden auch in schwierigen Situationen nicht allein. Die Absicherung einer Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit oder Unfall hilft bei bestehenden Kreditrückzahlungen.

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Geschäftsführer Mag. Erich Dulle

Mag. Erich Dulle erich.dulle@verdas.at 0676/6550090

risControl 12/2023 • Markt • 41

Als versierter Vermittler stehen Sie täglich vor individuellen Herausforderungen, die über branchenübliche Probleme hinausgehen.


Kunden und zukunftsgerichtete Kundenpotentiale. Unabhängig davon, ob für Verkäufer oder Käufer, wollen wir damit einen aktiven Beitrag zu einem nachhaltigen, langfristigen Fortbestand unserer Branche leisten und in der Kaufpreisermittlung unterstützen.

Nachfolgekonzept wefox/SEWICO

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wefox Austria hat die Zusammenarbeit mit SEWICO bekanntgegeben. SEWICO ist eine renommierte Unternehmensberatung mit Fokus auf die Branche der Versicherungsvermittler und Spezialisierung unter anderem auf die Beratungsschwerpunkte Unternehmensnachfolge und erfolgreiche Übergabe nach Unternehmensverkauf. Diese Kooperation zielt darauf ab, das Angebot von wefox für seine Versicherungsvermittler zu erweitern, insbesondere im Bereich der Unternehmensnachfolge und des Übergangs nach Unternehmensverkäufen. In der Versicherungsmakler-Branche gibt es demografische Herausforderungen, da viele Makler sich dem Ruhestand nähern. Über das wefox Partnerportal erhalten Makler Zugang zu Beratungsleistungen und Schulungen von SEWICO, die auf den Prozess der Unternehmensnachfolge ausgerichtet sind. Diese Dienstleistungen sollen den Übergang sowohl für Verkäufer als auch für Käufer von Maklerbetrieben erleichtern. Die Partnerschaft zielt darauf ab, die Kontinuität und Qualität der Dienstleistungen in der Versicherungsmakler-Branche zu gewährleisten, indem sie einen reibungslosen Übergang und eine kompetente Nachfolge für Maklerbetriebe sicherstellt. Was sind die Hauptziele der ­wefox Austria und SEWICO Partnerschaft im Bereich Unternehmensnachfolge? Lukas Lindenhofer, wefox ­ Austria Geschäftsführer, verantwortlich für die Ressorts Human Resources und Legal Compliance: Unsere Mission ist es, Versicherungsvermittlern ein sinnvolles Werkzeug im Umgang mit dem Thema Unternehmensnachfolge an die Hand zu geben. Dazu zählt beispielsweise die Ausarbeitung von wichtigen Kennzahlen wie Einnahmestrukturen, Ausgabenquoten, Altersstruktur der

Wie kam es zu der Partnerschaft? Rene Besenbäck, wefox Austria Managing Director: Wolfgang Willim ist mit seinem Unternehmen SEWICO eine Koryphäe auf diesem Gebiet. Wir konnten ihn dieses Jahr auch bereits für unsere Power Days (Anmerkung = die Weiterbildungsserie von wefox) gewinnen und haben festgestellt, dass dieses Thema unseren Partnern unter den „Nägeln“ brennt. Aus einem ersten gemeinsamen Brainstorming wurde in weiterer Folge eine konkrete Idee zur Umsetzung geboren das „wefox Nachfolgekonzept“. Bereits bei der Ankündigung der Partnerschaft im Rahmen einer Q&A Veranstaltung zeigten 100 Partner enormes Interesse an dieser für sie so wichtigen Thematik. Welche Faktoren sind für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge entscheidend, abseits von Preis und Vertrag? Besenbäck: Aus der reinen Motivation einer möglichen Veräußerung lässt sich meist relativ rasch ein Erfolg/ Misserfolg ableiten. Im Wesentlichen sind unseres Erachtens folgende Punkte von größter Bedeutung: Man sollte sich emotional mit dem Thema Veräußerung auseinanderset-

zen, ein gewisses „Loslassen“ auch zulassen, um auch wirklich „bereit“ hierfür zu sein. Es sollte rechtzeitig mit dem Thema Nachfolgekonzept losgelegt werden. Schnellschüsse sind kohärent mit Misserfolg. Wir empfehlen eine Vorlaufzeit von mindestens 3 Jahren, so bleibt auch genügend Zeit, vor dem Verkauf „hinderliche“ Themen strukturiert abzuarbeiten. Der potenzielle Nachfolger/die potenzielle Nachfolgerin sollte gut gewählt sein. Nicht jeder Käufer passt zu jedem Verkäufer. Bereits im Vorfeld sollten die jeweiligen Prioritäten abgesteckt werden und in eine Bewertung miteinfließen. Und nicht zuletzt sollte man sich auf beiden Seiten der finanziellen Folgen bewusst sein. Dazu empfehlen wir jedenfalls im Vorfeld bereits das Aufsuchen von Spezialisten, um etwaige Risiken im Vorfeld bekannt zu machen und ggf. auszumerzen. Das sind unseres Erachtens die wichtigsten Zutaten für eine erfolgreiche Nachfolge! Inwiefern trägt die Zusammenarbeit zwischen wefox Austria und SEWICO dazu bei, den Fortbestand und die langfristige Nachhaltigkeit von Maklerbetrieben in der sich wandelnden Versicherungswirtschaft zu sichern, und welche Rolle spielen dabei rechtliche und steuerliche Beratungen? Lindenhofer: Aktuell befinden wir uns, nicht nur in Österreich, in einem extremen, käufergetriebenen Markt. Es scheint, dass der Zugewinn von kurzfristigen Marktanteilen um jeden Preis ein Trend zu sein scheint, der sich auch 2024 halten wird.

Lukas Lindenhofer, Wolfgang Willim und Rene Besenbäck


Rating bestätigt UNIQA Insurance Group AG Die internationale Ratingagentur Standard & Poor´s hat der UNIQA Versicherung AG und der Rückver-

Wesentliche Neuerungen VAV Versicherung

Die VAV hat ihr Unfallprodukt überarbeitet und um wesentliche Punkte erweitert. Vor allem Familien profitieren von einem idealen Schutz zu höchst attraktiven, familienorientierten Prämien. Kinder bis 15 Jahre sind bei allen Sportarten – inkl. Wettbewerben – mitversichert. Darüber hinaus wurde im neuen Tarif der Unfallbegriff deutlich erweitert. So fallen neben Verrenkungen von Gliedern sowie Zerrungen und Zerreißungen von oder an Gliedmaßen und an der Wirbelsäule befindlichen Muskeln, Sehnen, Bändern und Kapseln auch plötzliche Meniskusverletzungen unter den Begriff „Unfall“ im Rahmen der zugrundeliegenden Versicherungsbedingungen. Das VAV Unfallprodukt ist bis auf die Deckung „Unfallrente“ durchgängig ohne die Beantwortung von Gesundheitsfragen abschließbar. Darüber hinaus wird der VAV Unfalltarif erstmals auch über die Vergleichsplattform „chegg.net“ rechenbar sein, wodurch

rechtlichen oder klassischen rechtlichen Themen (bspw. Kaufvertragserstellung) oder auch die Unterstützung des „Nachfolgers“ und des „Vorgängers“ nach Abschluss des Deals. Unsere Conclusio: Lieber im Vorfeld in die Beratung investieren, damit im Nachgang böse, rechtliche Überraschungen vermieden werden. Wolfgang Willim, SEWICO: „Die erfolgreiche Nachfolge, das eigene Lebenswerk zu übergeben, stellt aus

sicherungsgesellschaft UNIQA Re AG das „A“-Rating bestätigt. „Unserer Meinung nach wird die Gruppe weiterhin ihre langjährigen Beziehungen zu Privatkunden, kleinen und mittleren Unternehmen sowie Bancassurance-Kooperationen nutzen, um ihre Marktposition in Österreich und CEE weiter zu festigen“, schreiben die Analysten. Positive Erwähnung findet

eine noch breitere Basis für Geschäftsabschlüsse ermöglicht wird. Das Produkt wird in den zwei Varianten „Exklusiv“ und „Top Exklusiv“ angeboten. Diese können zusätzlich zum fixen Baustein um den Zusatz „Dauernde Invalidität“ individuell erweitert werden. In beiden Varianten kann eine maximale Versicherungssumme von 250.000 Euro für den Bereich „Dauernde Invalidität“ gewählt werden. Mögliche individuelle Erweiterungen sind beispielsweise die Bausteine Unfalltod, Unfallkosten, Spitalgeld, Taggeld, Knochenbruch, REHAPauschale, erweitertes Infektionsrisiko, Unfallrente sowie eine verbesserte Gliedertaxe. Schon die Variante „Exklusiv“ bietet einen sehr weitgehenden Versicherungsschutz, der zum Beispiel auch Schmerzensgeldleistungen nach einem Unfall oder die Einschlussmöglichkeit von Taggeld bis zu 100 Euro pro Tag beinhaltet. Auch für Sportler wird eine passgenaue Deckung angeboten. Durch Abschluss des Sportpaketes gelten Unfälle, die der Versicherte im Zuge einer vereinsmäßigen Mannschaftssportart (ausgenommen Fußball) ausübt und dabei nicht als Berufssportler tätig ist, als mitversichert.

unserer Erfahrung eine der größten Herausforderungen für die Branche Versicherungsmakler dar. Nicht nur der Preis und ein guter Vertrag sind wichtig, vielmehr entscheiden Qualität, rechtzeitige Vorbereitung und natürlich auch die Form der Übergabe über den Erfolg. Diese Qualität wollen wir gerne auch den Partnern von wefox zur Verfügung stellen.” Wir danken für das Gespräch.

auch die erfolgreiche Integration der AXA-Gesellschaften, wodurch sich das Standing von UNIQA in Polen, Tschechien und der Slowakei weiter verbessert habe. Die Analysten erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Daher geht die Ratingagentur davon aus, dass der Konzern trotz einiger geopolitischer und makroökonomischer Herausforderungen seine Rentabilität aufrechterhalten wird.

Christian Sipöcz

„Mit dem neuen VAV Unfalltarif haben wir unser einzigartiges Produkt nochmals verbessert. Neben dem Ausschluss von Gesundheitsfragen legen wir besonderen Wert auf den Schutz aller Familienmitglieder und erweitern den Unfallbegriff deutlich. Damit schaffen wir ein innovatives Produkt, das unseren Kundinnen und Kunden höchstmögliche Flexibilität und außergewöhnlichen Schutz bietet. Besonders erfreulich: Durch die neue Rechenbarkeit über ,chegg.net´ erhöhen wir den Servicierungsgrad für unsere Vertriebspartner deutlich“, so Christian Sipöcz, Vorstandsmitglied der VAV Versicherung.

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Durch diese Herangehensweise ergeben sich jedoch für beide Seiten auch potentielle Risiken, welche möglicherweise im Vorfeld nicht bedacht werden. Unsere gemeinsame Idee ist es, hier vorzugreifen und wefox Partner auf diese Szenarien vorzubereiten. Sei es nun die Ermittlung eines Verkaufs- oder Kaufpreises, die Unterstützung in der Wahl der Verkaufs-/Kaufart (Anmerkungen - asset vs share deal), die Bereitstellung von Experten im Umgang mit steuer-


Eine Mission Wir haben mit Mag. Birgit Eder, CEO ARAG Österreich, über Frequenz von Schadensfällen, Streitkultur in Österreich und neue Innovationen gesprochen. Das Jahr neigt sich dem Ende zu, ihr Resümee?

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Von der Schadenseite aus verIn letzter Zeit legen wir auch zeichneten wir großen Wert auf Prävention – Eder: Wir sind heuer überaus zufriedieses Jahr eidurch rechtzeitige Beratung, den mit der Gesamtentwicklung – sonen deutlichen wohl die Geschäftsentwicklung als Anstieg bei der die Bereitstellung von auch unsere Projektvorhaben sind mehr Frequenz neuer Musterverträgen und digitale als positiv verlaufen. Rechtsschutzfälle. Dienste wie den Mieterpass, In unsicheren Zeiten ist die NachEs wird mehr gestritten als in den frage nach Rechtsschutz besonders den Fake-Shop-Detektor hoch. Dieses Jahr konnten wir einen vorangegangenen oder den Website-Check. Rekordwert beim Produktionsvolumen Jahren. Bei ARAG erreichen, der alle bisherigen Jahre seit setzen wir seit JahGründung der ARAG übertrifft. Wenn ren sehr erfolgeine große Menge an Anträgen zur Bereich auf die audieses Ziel zu erreichen. Ein bedeutenarbeitung eingeht, stellt dies für unser ßergerichtliche Konfliktlösung durch der Konsens und unser gemeinsamer bestehendes Team stets eine Herausden Einsatz unserer Inhouse-Juristen. Schwerpunkt, den wir gleich zu Beginn forderung dar, den Service-Level hochDiese konnten in vielen Fällen Streitigunserer Gespräche erzielt haben, ist die keiten deeskalieren und außergerichtlizuhalten. In unserer Vertragsabteilung Überzeugung, dass präventive Maßhaben wir ein hochengagiertes Team. che Lösungen für unsere Kunden finden. nahmen und die außergerichtliche BeiGleichzeitig konnten wir dieses Jahr In letzter Zeit legen wir auch großen legung von Streitigkeiten stets einem mehrere Digitalisierungsvorhaben erWert auf Prävention – durch rechtzeiGerichtsverfahren vorzuziehen sind. folgreich abschließen – wie zum Beispiel tige Beratung, die Bereitstellung von diverse Schnittstellenanbindungen zu Musterverträgen und digitale Dienste Wir verstehen, dass Kunden primär Vertriebspartnern, die Automatisierung wie den Mieterpass, den Fake-Shopeine Lösung ihrer rechtlichen Probleme von Polizzierungsprozessen und ErDetektor oder den Website-Check. anstreben, ohne in langwierige Streitigweiterungen im Tarifrechner. All diese keiten verwickelt zu werden. Als ARAG Können Sie uns etwas mehr über Vorhaben sparen sowohl der ARAG als bieten wir nun auf der Website des VSV die anstehende Kooperation verauch unseren Vertriebspartnern viel Zeit die Möglichkeit zum Abschluss einer raten? Wir haben gehört, dass Sie und Aufwand. Rechtsschutzversicherung an. Dies ist spannende Pläne von großer Bedeutung, da aktuell nur haben. Könnten etwa ein Drittel der VSV-Mitglieder Sie uns einige Einrechtsschutzversichert ist. Diese Lücke blicke geben, auch kann zu Herausforderungen führen, beEin bedeutender Konsens wenn die Details sonders wenn ein Gerichtsverfahren unund unser gemeinsamer noch in Arbeit vermeidbar und dessen Finanzierung sind? erforderlich wird. Hier hoffen wir auf Schwerpunkt, den wir eine bessere Absicherung der Mitgliegleich zu Beginn unserer Eder: Im Rahmen der. Zeitgleich ist unser Ziel bei künftiGespräche erzielt haben, unserer Mission, den gen Massenschäden strategisch zusamZugang zum Recht menzuarbeiten. ist die Überzeugung, für möglichst viele Damit die Finanzierung von Masdass präventive Menschen zu ersenschäden effektiver zu gestalten, um Maßnahmen und die leichtern, haben wir zukünftige Ausschlüsse im Rechtsaußergerichtliche Beilegung Kooperationsgespräschutzbereich zu vermeiden. Damit che mit dem VSV schaffen wir mehr Rechtssicherheit für von Streitigkeiten stets initiiert. Gemeinsam Alle. einem Gerichtsverfahren erörtern wir Mögvorzuziehen sind. lichkeiten der ZuDer Zugang zum Recht ist ein sammenarbeit, um wichtiger Aspekt und der Grund-


risControl 12/2023 • Interview • 45


46 • Interview • risControl 12/2023

tale Tools erweitert, die der Prävention dienen. Zum Als weltweit führender Beispiel ermöglicht unser Rechtsschutzversicherer Service den Kunden, vor dem Kauf eines Gebrauchtverfolgt ARAG das wagens durch die Eingabe zentrale Ziel, den des Kennzeichens oder der Zugang zum Recht für Fahrzeugidentifikationseine breite Öffentlichkeit nummer relevante Prüfberichte digital abzurufen. zu ermöglichen. Im Bereich der Wohnungsvermietung bieten wir ein Mieter-Screening an, das Vermieter vor potenzielgedanke der ARAG. Wie beablen Mietnomaden schützt. Des Weitesichtigen Sie, diese Zugänglichren haben wir den Fake-Shop-Detektor keit mithilfe von digitalen Tools für sichere Online-Einkäufe und Know-how zu verbessern? und einen Website-Check für Könnten Sie uns einige Beispiele Betreiber von Webseiten entgeben, wie diese Initiative Menwickelt. Unser soziales Engaschen unterstützen wird? gement ist aber ebenso ein wichtiger Bestandteil unseEder: Als weltweit führender Rechtsrer Mission, den Zugang zum schutzversicherer verfolgt ARAG das Recht zu ermöglichen, insbezentrale Ziel, den Zugang zum Recht für sondere für Personen, die sich eine breite Öffentlichkeit zu ermögliin schwierigen Lebenslagen chen. Wir haben uns daher zur Aufgabe befinden. Ein Beispiel hierfür gemacht, dieses Thema auch internatioist der internationale ARAG nal weiter voranzutreiben. In Österreich Day, den wir am 29. Septemhaben wir uns besonders dem Thema ber erstmalig gefeiert haben. der Präventionsarbeit gewidmet. AnAn diesem Tag wurden in jegesichts der psychischen Belastung, die dem der 19 Länder, in deein Gerichtsverfahren mit sich bringen nen ARAG tätig ist, Menkann, ist es unser Bestreben, Rechtsschen unterstützt, die keinen probleme unserer Kunden vorzugsweise Rechtsschutz besitzen, aber außergerichtlich zu lösen, oder idealerweise Rechtsstreitigkeiten ganz zu vermeiden. Dieses Ziel erreichen wir erfolgreich durch das Beratungsangebot unserer ARAG Inhouse-Juristen. Wir verfügen über mehr als 40 hauseigene Rechtsanwälte, die für unsere Kunden direkt über eine Hotline zugänglich sind. Zusätzlich bieten wir ein weitreichendes Anwaltsnetzwerk sowohl in Österreich als auch international. Unsere Produkte beinhalten spezielle Leistungen, die darauf ausgerichtet sind, spätere Rechtsstreitigkeiten zu verhindern. Dazu zählen unter anderem die Scheidungs- und Trennungsmediation, die darauf abzielt, spätere Unterhaltsstreitigkeiten zu vermeiden, sowie die Konfliktberatung in Arbeitsrechtsfällen, die präventiv gegen zukünftige Rechtsstreitigkeiten im Arbeitsumfeld wirkt. Zusätzlich haben wir unser Portfolio auch um effektive digi-

rechtliche Hilfe benötigen. In Österreich haben wir die Organisation JUNO unterstützt, die getrennt- und alleinerziehende Personen in allen Belangen zur Seite stehen. Unsere Juristen boten an diesem Tag in den Räumlichkeiten von JUNO-Rechtsberatung im Bereich Familienrecht und Gewaltschutz an – eine Aktion, die für unser Team von großer Bedeutung war und als großer Erfolg gewertet werden kann. Die Idee, Schäden zuerst direkt bei Ihrem Unternehmen zu melden, bevor man sich an einen Anwalt wendet, klingt interessant.

Unser soziales Engagement ist aber ebenso ein wichtiger Bestandteil unserer Mission, den Zugang zum Recht zu ermöglichen, insbesondere für Personen, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden.


Könnten Sie erläutern, warum dieser Ansatz Vorteile bietet und wie er sicherstellt, dass die bestmögliche Vertretung gewährleistet ist?

deeskalierend zu wirken. Sie erkennen, dass Unsere Juristen sind in der ersten Reaktion speziell darin geschult, auf Konflikte häufig zu drastischen Maßnahmen in Beratungsgesprächen erwogen werden, ohne zu deeskalierend zu wirken. berücksichtigen, dass eine friedlichere Lösung möglich wäre. Besonders bei Nachbarschaftsstreitigmöglicht es uns, viele Vertriebspartner keiten konnten unsere Juristen schon mit ihren Systemen direkt an ARAG oft langwierige Konflikte verhindern, inanzuschließen, was eine enorme addem sie beiden Parteien einen vernünfministrative Erleichterung sowohl für tigen Lösungsvorschlag unterbreiteten. uns als auch für unsere Vertriebspartner Um diesen Service auf höchstem Niveau darstellt. Weiterhin arbeiten wir an der anbieten zu können, investieren wir konErweiterung unseres ARAG Tarifrechtinuierlich in die Schulung und fachliche ners – zukünftig sollen automatisierte Weiterbildung unserer Juristen. Konvertierungsangebote auf Vertragsebene erstellt werden können. Mit dem Welche Pläne in Richtung Verneuen Tarif wird ein neues digitales triebspartner und ProzessopServiceangebot für Makler eingeführt, timierung sind in Arbeit, bedas nicht nur eine Arbeitserleichterung ziehungsweise an welchen darstellt, sondern auch haftungsredukonkreten Initiativen wird gezierend wirkt. Eine Marktinnovation, arbeitet, um die Zusammenarbeit über die ich derzeit noch nicht spremit Vertriebspartnern zu stärken chen kann. Aktuell arbeiten wir außerund Prozessoptimierungen vordem an einem neuen Vermittlerportal, anzutreiben? das den alten ‚Gläsernen Akt‘ ablösen und viele neue Funktionen bieten soll. Eder: ARAG hat als erster Rechtsschutzversicherer eine BiPro-SchnittDanke für das Gespräch. stelle entwickelt. Diese Schnittstelle er-

Eder: Im Jahr 2012 haben wir bei ARAG begonnen, die interne Bearbeitung von Rechtsschutzfällen – also die außergerichtliche Beratung und Vertretung unserer Kunden durch unsere Inhouse Juristen –zu intensivieren. Zuvor wurde dieser Ansatz nur in Einzelfällen praktiziert. Es hat sich aber gezeigt, dass zu viele Fälle vorschnell gerichtlich behandelt wurden, wodurch der Anteil außergerichtlicher Lösungen abnahm. Daraufhin trafen wir die strategische Entscheidung, den Fokus verstärkt auf außergerichtliche Streitbeilegungen zu legen. Damit begann eine Erfolgsgeschichte – mittlerweile bearbeiten unsere Juristen jährlich etwa 12.000 Rechtsschutzfälle. Der Anteil außergerichtlicher Erledigungen ist deutlich angestiegen, was zu einer Reduzierung der Schadenkosten und einer erheblichen Steigerung der Kundenzufriedenheit geführt hat. Es ist eine Situation, von der alle Seiten profitieren. Unsere Juristen sind speziell darin geschult, in Beratungsgesprächen

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Das Ende der unabhängigen Beratung? Das Institut für Versicherungswirtschaft an der Johannes Kepler Universität Linz widmete die diesjährige Herbstveranstaltung dem Thema „Die Zukunft des Vertriebes in der Lebensversicherung“.

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Wie auch schon bei einigen anderen Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Expert:innentreffen der Versicherungsmakler 2023 in Rust, lag das Hauptaugenmerk auf der Retail Investment Strategy. Mit Susanne Hofer (Internationale Angelegenheiten, Versicherungsverband Österreich) und Dieter Pscheidl, Head of European-Affairs bei der Vienna Insurance Group, befassten sich zwei hochqualifizierte Branchenvertreter in ihren Vorträgen mit dem Kommissionsentwurf und der Lage in Europa. Sie gingen dabei auf die Herausforderungen der Versicherungswirtschaft, insbesondere auf den Vertrieb von Kapitalanlageprodukten, ein. „Neben dem ,partiellen’ Provisionsverbot für unabhängige Beratung sind im Kommissionsentwurf auch Bestimmungen zur Offenlegung, dem elektronischen Vertrieb, der Produktentwicklung, Marketingkommunikation, Informationspflichten, sowie ein nachgeschärfter

Best-Interest-Ansatz enthalten“, erklärt Gastgeber Othmar Nagl, Vorsitzender des Instituts und Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung. Und weiter: „Provisionen sind in Österreich ein bewährtes System, um Beratungs- und Vertriebsleistungen zu vergüten. Verrechnet werden diese durch den Produkthersteller über die Kosten. Da die Kosten im Produktpreis den Kunden weiterverrechnet werden, bezahlen im Ergebnis die Kunden Beratungs- und Vertriebsleistungen des Vertreibers.“ Bei Kapitalanlageprodukten soll durch die seit 24. Mai 2023 als Entwurf vorliegende EU-Kleinanlegerstrategie zugunsten von Kunden in dieses Vergütungssystem regulatorisch eingegriffen werden. Ziel des Richtlinienentwurfes ist neben dem Kundenschutz auch die Förderung der Kapitalveranlagung durch Kleinanleger. Bereits Ende April hat die EU-Kommissarin für Wirtschaft und Kapitaldienst-

leistungen, Mairead McGuinness, in einer Rede angekündigt, dass in diesem Entwurf doch kein vollständiges Provisionsverbot für Versicherungsanlageprodukte enthalten sein wird. Und tatsächlich ist, wie angekündigt, kein vollständiges Provisionsverbot in der Veröffentlichung zu finden. Vielmehr wurde dieses auf die unabhängige Beratung sowie auf den beratungsfreien Verkauf eingeschränkt. Vor gut einem Monat stellte die SPÖ in einer parlamentarischen Anfrage drei Ministerien jeweils zehn Fragen zum Vertrieb von Lebensversicherungen. Die inhaltlich umfangreichste Antwort kam aus dem Konsumentenschutzministerium. Laut Minister Johannes Rauch ergeben sich trotz der derzeitigen gesetzlichen Schutzbestimmungen Probleme für Verbraucher und er spricht von Beschwerden aufgrund der hohen Abschlusskostenbelastung. Das Konsumentenschutzministerium wird sich dafür

Die Gastgeber des Instituts für Versicherungswirtschaft, Vorsitzender und Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung Othmar Nagl (1vl) und Generalsekretär Martin Berger (4vl) freuen sich auf die Vorträge und interessante Diskussionen mit den Branchenexperten Susanne Hofer (Versicherungsverband Österreich) und Dieter Pscheidl (VIG).


sieht er keinen Grund. Am Beispiel der Niederlande, die seit 2013 ein Provisionsverbot für „komplexe“ Kapitalanlageprodukte eingeführt haben, sieht man, dass ein Provisionsverbot für Makler bedeutende Folgen hat. Kunden sind oft nicht bereit, das Honorar vom Verkauf unabhängig zu bezahlen. Zudem wird von Vertreibern verlangt, Kunden über wichtige Entwicklungen während der Vertragslaufzeit zu informieren. Bezahlt werden müsse das aber aus dem Honorar der „Abschlussberatung“, für After-Sales-Services gibt es aktuell kein Geschäftsmodell. Petra Hielkema, Vorsitzende der europäischen Aufsicht (EIOPA), argumentiert in einem Interview für das deutsche Fachmagazin Versicherungswirtschaft im Oktober, dass die Versicherungsbranche zu stark auf den „Point of Sale“ ausgerichtet sei. Sie selbst spricht sich nicht für eine Preisobergrenze aus, wichtig sei allerdings den gesamten Produktzyklus in Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis zu betrachten. Während sich Deutschland, Frankreich und auch Österreich für ein Provisionssystem aussprechen, hält die EU-Kommission beharrlich am Entwurf des Provisionsverbotes fest. „Die Industrie muss offen darüber diskutieren, was verbessert werden muss“, meint Hielkema. Die Position von EIOPA gegenüber der Kommission ist, dass es nicht zwingend darum geht, Provisionen zu verbieten, solange Verbesserungen auf dem Markt erkennbar sind. Hielkema ist an der Mitte interessiert, da man mit einem Verbot zwar einige Probleme lösen kann, aber eben nicht alle.

Entscheidung nur nach höchstqualifizierter Beratung möglich Meinungen gibt es also viele zu dem Thema. Dieter Pscheidl bringt seinen Ansatz auf den Punkt: „Sozial verträgliche Beratung bringt Privatanleger zum Kapitalmarkt - nicht zentrale EUProduktregulierung.“ Susanne Hofer formuliert ihre Aspekte noch deutlicher: „Das Legislativpaket zur ,Retail Investment Strategy´ (RIS) beinhaltet Vorschläge, die das Angebot und die Gestaltung von Lebensversicherungsprodukten überbordend regulieren. Sollte das RIS-Paket in der derzeitigen Form beschlossen werden, würde dies zu einer erheblichen Schwächung der privaten Altersvorsorge und der individuellen Absicherung führen. Selbst die angedachten partiellen Verbote von

provisionsbasierter Beratung hätten u.a. disruptive Folgen für den flächendeckenden bzw. niederschwelligen Zugang der Konsumenten zu Beratung, Finanzbildung und Versicherungsschutz. Überregulierung und Markteingriffe, wie die Einführung von indirekten Preisdeckeln, sowie durch Einheitsprodukte laufen der Produktvielfalt und den Grundfreiheiten des EU-Binnenmarktes zuwider. Zudem schwächt Überregulierung den Wirtschaftsfaktor ,Versicherung´ und gefährdet das Potenzial, einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Transformation zu leisten.“ Auch der Generalsekretär des Versicherungsinstituts, Martin Berger, ist der Ansicht, dass es eine höchst qualifizierte und unabhängige Beratung braucht, um als Kleinanleger in der Kapitalveranlagung vernünftige Entscheidungen treffen zu können. „Durch Preisbeziehungsweise Kostendeckel und Provisionsverbote wird der Markt auf wenige Vertreiber und Produkte eingeschränkt“, zeigt Berger die Gefahr eines Provisionsverbotes auf. Zudem ist bei sogenannten „Pull-Products“, zu denen auch die Kapitalanlageprodukte gehören, die Bereitschaft von Anlegern gering, für Beratung Honorare unabhängig vom Abschluss zu bezahlen. „Es ist zu befürchten, dass die ,Beratung´ auf unregulierte und nicht steuerbare Medien verlagert wird, und Kleinanleger auf Basis dieser kostenfreien Meinungsbildung in sozialen Netzwerken ihre Kapitalanlageentscheidungen treffen“, so Berger weiter. Unser Provisionssystem mag unvollkommen sein und Potential zur Optimierung haben, ein Provisionsverbot als einziges Heilmittel zur Fehlerbehebung scheint zu kurz gedacht. Zudem ist das Ziel der Förderung von Veranlagungen im europäischen Kapitalmarkt durch Kleinanleger mit einem Umstieg auf Honorarberatung nicht sicher erreicht, wie auch die Geschichte Großbritanniens zeigt. „Die Definition des Versicherungsmaklers nach deutschem Vorbild neu zu überdenken und die ,Unabhängigkeit´ wegzuargumentieren, erachte ich angesichts der in der Retail Investment Strategy enthaltenen Review-Clause als risikoreiche Abkürzung, da eine EURichtlinie, die faktisch den Markt nicht trifft, zwangsläufig den Kommissionswunsch verfehlt und in Folge zu einem vollständigen Provisionsverbot für alle Vertriebswege führen kann“, erklärt Berger abschließend.

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einsetzen, dass die Verhandlungen auch tatsächlich zu Bestimmungen führen, die einen verbesserten Schutz für Verbraucher gewährleisten. Ob das zwangsläufig zu einem Provisionsverbot führt, bleibt aktuell offen. Während sich der VVO gegen die vorgeschlagenen Provisionsverbote und Benchmarks positioniert, sieht sich der BVK deutscher Makler von dem Verbot überhaupt nicht betroffen. Der deutsche Rechtswissenschaftler Christoph Brömmelmeyer, Professor an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt, arbeitet derzeit an einem Gutachten, welches sich mit der Frage eines möglichen Provisionsverbotes auseinandersetzt. Er glaubt, einen Ausweg gefunden zu haben. Stellt ein Makler im Vertrieb von Versicherungsanlageprodukten klar, dass er zwar nicht persönlich von einem bestimmten Versicherer abhängig ist, die von ihm angebotene Beratungsleistung allerdings dennoch nicht unabhängig erfolgt, weil er wirtschaftlich von Provisionszahlungen abhängig ist, ist der Makler nicht unabhängig, so Brömmelmeyer. Unerwartete Unterstützung findet seine Ansicht durch den deutschen Bundesgerichtshof (BGH), der bereits in früheren Entscheidungen festgehalten hat, dass der Makler Sachwalter des Versicherungsnehmers, aber nicht „unabhängig“ ist. Auch der Fachverband der Versicherungsmakler hat sich klar gegen ein Provisionsverbot ausgesprochen. Die Intention der EU-Kommission, wie Prof.Mag. Erwin Gisch, MBA in seiner Funktion als Fachverbandsgeschäftsführer der Versicherungsmakler in seiner Rede am diesjährigen Expertentreffen darstellte, sei nicht, der Berufsgruppe der Makler ein Provisionsverbot aufzuerlegen. Der Kommission geht es seinem Verständnis nach vielmehr um ein Wahlrecht zwischen Provisions- und Honorarvergütung. Er sieht den Grund darin, dass in den europäischen Mitgliedsstaaten unterschiedliche Definitionen für die Berufsgruppe der Makler bestehen. In Österreich ist das Maklerrecht im EUVergleich relativ streng und ein Wahlrecht steht möglicherweise nationalem Recht entgegen. Daher wird überlegt, wie man den Vorschlag zur Retail Investment Strategy ins nationale Recht umsetzen kann, ohne auf die Vergütung über Provisionen verzichten zu müssen. Paul Carty, Chef des EU-Ausschusses BiPAR, forderte in Rust in seinem Vortrag ein Wahlrecht der Staaten und Konsumenten, wie sie die Vergütung regeln. Für ein europaweites Reglement


In der nächsten Ausgabe

Impressum “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger

Interview mit Dr. Philipp Wassenberg, CEO ERGO Versicherung, und Ulrike Trimmer, Vorstand Ressort Rechtsschutzversicherung

Redaktion: risControl, Der ­Verein für Versicherung- und ­Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at Team: Doris Wrumen, Chefredakteur; Isabella Schönfellner, Geschäftsführer; Christian Proyer; Christoph Schönfellner, Layout; ­Jasmin Brandel; Michael Kordovsky; Mag. Christian Sec.

50 • Schluss • risControl 12/2023

Fotos: Adobe Stock/Stock Rocket, ­ GARANTA Versicherung, Institut für Versicherungswirtschaft, Christian Husar, risControl/Christoph Schönfellner, Adobe Stock/Oleksandr Kotenko, Adobe Stock/AI DREAMS, Adobe Stock/ Julien, ARAG, UNIQA/keinrath.com, Marlene Fröhlich, wefox Austria/Marco Pertl, Franz Neumayr, PhoTobi, Roland Rudolph, www.fabshoot.me, Jana Madzigon, gabarage/ Astrid Schrödl, SCHEINAST.COM, ÖRK/Markus Hechenberger, Sanja Radin, Adobe Stock/koldunova, VYHNALEK. COM, Chubb Communications, Sebastian Philipp. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr.

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Interview mit Mag. Michael Martinek, Country President Chubb Österreich

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