dorfblitz Juli 2019

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BASSERSDORF

25.7.2019, Nr. 7

Kultur der Begegnung mitten im Dorf Ende August präsentiert sich der lokale Detailhandel als «Spielstadt» von Annamaria Ress Das Gewerbe, Handwerker sowie Dienstleister werden sich am Donnerstag, 22. August von einer ganz neuen Seite präsentieren. Von 17 bis 22 Uhr haben Interessierte die Möglichkeit, sich mit einer spielerischen Auseinandersetzung besser über die Anbieter zu informieren. Im Sinn einer Begegnungskultur findet die «Spielstadt Bassersdorf» statt.

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er Anlass «Spielstadt Bassersdorf» wurde von der Ladengruppe des Gewerbevereins Bassersdorf Nürensdorf (GVBN) in Zusammenarbeit mit cdg Beratungen geplant. Im Dorfzentrum präsentieren sich der lokale Detailhandel, das Handwerk, aber auch Dienstleis-

ter aller Art. Geschehen soll dies aus einer neuen, hauptsächlich spielerischen Perspektive. Ziel ist es, Besucherinnen und Besuchern einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen und die in Bassersdorf beliebte und erprobte Kultur des Begegnens und des Zusammenhaltes zu fördern. Geboren wurde die Idee aus dem Umstand, dass der lokale Detailhandel nur schwach vom Bevölkerungswachstum profitiert, wie schon an der Generalversammlung des Gewerbevereins zu erfahren war. So soll ab diesem Sommer jährlich ein Anlass stattfinden, der Bassersdorf bereichert und erlebbar machen soll. Verschiedene Spielfelder Bis Ende Juni haben sich rund 34 Gewerblerinnen und Gewerbler für die «Spielstadt Bassersdorf» angemeldet. Diese möchten mit den erwarte-

ten gegen 2000 Besuchern ins Gespräch kommen, vielleicht bei einem Spiel. Bassersdorf wird aus insgesamt sieben verschiedenen sogenannten Spielfeldern bestehen. Diese Spielfelder orientieren sich an unterschiedlichen Themen und Mottos. Obschon der Gewerbeverein auch den Nürensdorfern dient, konzentriert sich der diesjährige Anlass auf Bassersdorf. «Geschäfte in umliegenden Orten können jedoch Teil des Geschehens werden», wie Jasmin Kern von cdg Beratungen verrät. Essen für einen guten Zweck Wie üblich wird von den Organisatoren empfohlen, zu Fuss oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Beruhigend für alle, die zu diesem Zeitpunkt zum Teil vom Arbeitstag zurückkehren: An etlichen Orten wird es etwas zu essen und trinken

Mutig rütteln an Lebensthemen Engagierter Aufruf zum Handeln von Sandra Lanz Der von der reformierten Kirche Bassersdorf-Nürensdorf durchgeführte Frauenapéro lud Ende Juni Monika Stocker als Gastreferentin zum Thema «Ethisches Handeln im Alltag» ein. Die frühere Zürcher Stadträtin zog als Rednerin viele Frauen zum Anlass. Wer kennt sie nicht: Monika Stocker, die Nachfolgerin von Emilie Lieberherr, welche einen langjährigen Sitz im Zürcher Stadtrat innehatte, im Nationalrat ihre Frau stand und sich als Sozialpolitikerin einen Namen machte. Da stand sie nun inmitten einer Schar von Frauen, die allesamt im gesetzten Alter waren und ihre eigene Geschichte vom Frausein mitbrachten. Was heisst ethisches Handeln im All-

tag denn nun? Monika Stocker erläuterte, dass Ethik ein Tätigkeitswort werden müsse und die eigene Handlungsebene angeschaut werden solle. «Geredet wurde bis heute vieles», sagte sie. Begonnen wurde vor 50 Jahren und es sei jetzt an der Zeit, aufzuwachen und laut zu werden. So plädierte die Referentin, dass in der

heutigen Zeit, in der Schlagwörter wie Hunger und Krieg, Katastrophen, Klimawandel und Hass, Gleichgültigkeit und die Vergiftung der Natur jedem auf der Seele brennen würden, solle sich keine verzweifelte Angst breitmachen. Es sei Handeln angesagt und zwar bei jedem selbst. Das Thema der Autonomie bis ans Le-

Monika Stocker rüttelt mutig und engagiert an Lebensthemen und inspiriert die Frauen in der zweiten Lebenshälfte. (sl)

geben. Der gesamte Gewinn aus dem Verkauf von Getränken und Esswaren soll an eine gemeinnützige Organisation gespendet werden. Auf dem Dorfplatz selbst wird zudem eine grossen Handwerkerlounge zum Verweilen einladen. Der ganze Anlass wird mit einem Wettbewerb abgedeckt, bei dem unterschiedlichste Preise von einigen teilnehmenden Geschäften zu gewinnen sind. Die diesjährige «Spielstadt Bassersdorf» wird von der Bank Raiffeisen (Hauptsponsor), dem TSM Grindel sowie dem Flughafen Zürich, dem GVBN und der Migros unterstützt. ■

bensende, Ganzsein und Ganzbleiben im Alter stünden den heutigen Forderungen von Sparbemühungen bei Pflegeheimen, der Spitex oder bei Alterswohnungen gegenüber. Als Mitglied der Grossmütterrevolution ist dies ein wichtiges Anliegen von Monika Stocker. «Der ökonomische Geist steht in der heutigen Zeit der Menschlichkeit hintenan.» Jeder Mensch sei bedürftig und habe ein Recht darauf, dass man dies anerkenne, wie es auch in der Bundesverfassung stünde: «Das Wohl des Volkes misst sich am Recht des Schwächsten». Frauen sollen ihre Anliegen und Meinungen äussern und Bedürfnisse klar und laut definieren. Dazu brauche es Mut, eine persönliche Haltung und Verantwortungsbewusstsein. Die Auseinandersetzung mit Themen wie Lebensqualität, Wohlstandsgesellschaft und Zukunftsängste wecke den Mut, tätig zu werden, so Monika Stocker. ■


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