daheim-Blick-JuliAug2025

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DEUTSCHLANDS SCHÖNSTE SEITEN

EXTRA

ERFRISCHEND BESONDERE SCHWIMMBÄDER

27 SEITEN BERGWIESEN UND GIPFELGLÜCK, HÄNGEBRÜCKEN UND HÜTTENZAUBER

DENKWÜRDIG MIT DEN RÖMERN AM LIMES

EINZIGARTIG HORNBRILLEN AUS HANDARBEIT

EXTRA: ALPENSOMMER

18 LOCKRUF DER BERGE Eine Bilderreise durch die Alpen

26 GIPFELKÜNSTLER Wolfgang Pusch schnitzt Bergmodelle

28 KLEINER GRENZVERKEHR Wanderung auf dem Schmugglerweg

3 WILLKOMMEN

6 JUBILÄUM Wir feiern 20 Jahre daheim

8 UNSER LAND

12 LESERBRIEFE/IMPRESSUM

13 DAS LIEBEN WIR!

17 FINDEN SIE DEN GLÜCKSPFENNIG und gewinnen Sie 100 Euro!

Titelbild: Sonnenaufgang im Tölzer Land

34 FEUER & FLAMME Bergfeuer

36 DAS GLÜCK LIEGT IN DER WIESE Bergheu ist bestes Tierfutter und Naturapotheke

40 DEM HIMMEL SO NAH Berghütten: Wanderziel, Restaurant, Nachtlager

LAND & LEUTE

45 GEWUSST WO?

48 PERFEKTER RAHMEN Handgefertigte Hornbrillen aus der Eifel

54 PARADIES FÜR FAULPELZE Die Legende vom Schlaraffenland

56 HAMBURGS GARTEN

Zu Gast in den Vier- und Marschlanden

64 INS SCHWARZE GETROFFEN Tradition: Schützenfeste

66 DIE GRENZEN ROMS Welterbe: unterwegs am Limes

74 ERSTKLASSIGE IDEE Bildung für alle: Kulturgeschichte der Schule

HAUS & HOF

78 MARKTFRISCH Waldbeeren

82 BASTELTIPP Pflanzkübel mit Sitzbank

84 GARTENTIPPS Gärtnern für Anfänger

NATUR

86 BIENE MAJAS WILDE SCHWESTERN Wildbienen retten Ernten

90 NATURDENKMAL

Der Hirschsprung-Felsen im Schwarzwald

123 VORSCHAU 78 48

92 HOLUNDER WIRKT WUNDER Klostermedizin

95 LESER FÜR LESER

FREIZEIT

96 KURZTRIPS Auf nach ... Rügen, Fulda, Andernach

104 DAHEIM-RÄTSEL Jubiläumspaket zu gewinnen!

106 VOLKSLIEDER

Das Wandern ist des Müllers Lust

108 BADEPARADIESE

Außergewöhnliche Freibäder

GRENZENLOS

114 GOLDENES DANZIG

Ein Wochenende in der polnischen Stadt

120 TRAUM VOM FLIEGEN

Motorflugpionier Jacob Brodbeck aus Stuttgart

122 GRÜSSE AUS MARRAKESCH

BILDERREISE

Lockruf der Berge

Sommer zwischen und auf den Gipfeln der bayerischen Alpen

TEXT: JENS BEY

18 LOCKRUF DER BERGE Eine Bilderreise durch die Alpen

26 GIPFELKÜNSTLER Wolfgang Pusch schnitzt Bergmodelle

28 KLEINER GRENZVERKEHR Wanderung auf dem Schmugglerweg

34 FEUER & FLAMME Bergfeuer

36 DAS GLÜCK LIEGT IN DER WIESE Bergheu ist bestes Tierfutter und Naturapotheke

40 DEM HIMMEL SO NAH Berghütten: Wanderziel, Restaurant, Nachtlager

Nach drei Stunden Aufstieg ist es geschafft, die Hand streicht übers Gipfelkreuz auf dem Hohen Ifen. Dazu der sagenhafte Blick aus 2230 Meter Höhe: Kleinwalsertal und Allgäuer Berge, das bizarr-karge Gottesackerplateau und da, weit hinten, der Bodensee. Der Hohen Ifen, der wohl ungewöhnlichste Allgäuberg – ein Plateau über senkrechten Felswänden – liegt, wie so oft im Alpenraum, zum Teil in Deutschland, zum Teil in Österreich.

Die untergehende Sonne verwandelt die Zugspitze (1) in eine Leinwand für alle Schattierungen von Rot. Und das gleich doppelt, denn der Eibsee am Fuß des Massivs spiegelt das Alpenglühen wider. Während das Abendlicht Gipfel und Grate intensiv leuchten lässt, steht das Alphorn (2) für den Klang der Berge. Obwohl es allgemein als Schweizer „Erfindung“ gilt, wird das Holzinstrument auch in Bayern gespielt: Sein langgezogener, voller Klang ist ein Symbol für den ganzen alpinen Raum.

WIR ÜBER UNS

Unser Lieblingsbäcker

Als wir uns kennenlernten, war er Haus- und Hoflieferant der Traube Tonbach in Baiersbronn sowie von Brenners Parkhotel in Baden-Baden. Eberhard Holz (im Foto links) backte auf Drei- Sterne-Niveau für Nelson Mandela und Bill Clinton, die Liste derer, die seine Kreationen kosteten, liest sich wie ein „Who is Who“ der jüngeren Weltgeschichte. Nebenbei engagierte er sich, ohne viel Aufhebens darum zu machen, für zahlreiche humanitäre Projekte und ist längst Träger des Bundesverdienst- kreuzes. Trotzdem fand der vielbeschäftigte Schwabe die Zeit, für unseren weihnachtlichen Plätzchenwettbewerb 2012 die 24 besten Rezepte sogar selbst nachzubacken. Ein Jahr später verriet der begnadete Konditor daheim sogar seine eigenen, bis dahin geheimen Lieblingsrezepte für Weihnachtsplätzchen. Zum Zehnjährigen von daheim brachte er uns eine riesige Buttercremetorte in die Redaktion … und auch letztes Weih- nachten erreichte uns eine große Dose mit allerfeinstem Gebäck aus seinem Ofen. Der Kontakt mit Eberhard Holz zählt zu den nettesten, die sich aus meiner Tätigkeit für unser Magazin ergeben haben. Ein toller Bäcker und ein noch tollerer Mensch! Michael Kallinger, Chefredakteur

Ob von der Alten Hängebrücke oder von der Aussichtsplattform

Eibenschlucht: Der Blick in die Tiefe ist atemberaubend

WANDERUNG

Kleiner Grenzverkehr

Zwischen Bayern und Tirol: Wo einst Schmuggler unterwegs waren, wandern heute Abenteurer

TEXT: PETER HUMMEL

Die Leberkässemmel im Dorfladen Schleching ist eine wunderbare Stärkung für einen langen Wandertag. Fast ist man versucht, eine zweite mit auf den Weg zu nehmen und wird dazu von der Verkäuferin ermuntert: „Drüben bei den Österreichern gibt’s so was Gutes nicht“, sagt sie schmunzelnd. „Aber verpetzen Sie mich nicht, wenn Sie dort angekommen sind.“ Und so geht es mit der bayerischen Spezialität im Rucksack auf ins Nachbarland – und beinahe fühlt es sich an wie ein kleiner Lebensmittelschmuggel.

Auf den Wiesen rund um das Bergsteigerdorf im südlichen Achental im

BRAUCHTUM

Feuer & Flamme

Seit Jahrhunderten gibt es Bergfeuer. Sie leuchten weit ins Tal und faszinieren uns mit ihrer Kraft und Symbolik

1. Funkenflug. Das Brennholz wurde über Wochen kunstvoll aufgeschichtet. 2. Feuerreigen. Im Werdenfelser Land lodern die Johannisfeuer

Eben noch hat man auf dunkle Berge geschaut, die wie eine Wand in die helle Sommernacht ragen.

Dann flackert plötzlich ein rotgelbes Licht auf, wie ein Geist, oben am Grat. Erst zaghaft, dann stärker, setzt es ein Leuchten in den Himmel.

Feuer! Jetzt werden es immer mehr, an der Bergflanke beginnt es zu brennen, unterhalb des Gipfels. Eine Katastrophe? Nein, Bergfeuer, kontrolliert entzündet und ein Ritual (nicht nur) in den Alpen.

Den Sommer begrüßen und den Märchenkönig feiern Was fasziniert die Menschen so an den Flammen in Bergeshöhen? Die einen schleppen voll Vorfreude schwere Holzscheite zu den Feuerplätzen, andere genießen alljährlich als Zuschauer das majestätisch-märchenhafte Leuchten an schroffen Felsflanken. Gelegenheiten dazu gibt es viele.

Etwa die Johannisfeuer rund um den 21. Juni. Sie feiern den längsten Tag des Jahres, den Beginn des Sommers. Ein zunächst heidnischer Brauch, den die katholische Kirche aber geschickt mit dem Namensfest

von Johannes dem Täufer am 24. Juni zu verbinden verstand. Ihr Zweck blieb für die Menschen derselbe: das Böse austreiben, Krankheiten abwehren, Missernten verhindern. Also bringen in vielen bayerischen Gemeinden die Bergbahnen all jene in die Höhe, die den mächtigen Glutöfen so nah wie möglich sein wollen.

Einen ganz anderen Hintergrund haben die Feuer, die am Abend des 24. August von den Bergen rund um das oberbayerische Oberammergau leuchten. Seit 1888 erinnern sie an den Geburtstag des „Kini“, des bayerischen König Ludwig II., am folgenden Tag. Deshalb geht am Hausberg Kofel auch eine 14 Meter hohe hölzerne Krone in Flammen auf.

Sieben Feuer sind es insgesamt, die nach drei Böllerschüssen die Sommernacht, die oft schon die erste Herbstkühle in sich trägt, erhellen. Viele Zuschauer zieht es zu den Feuerplätzen in die Höhe, doch der Blick aus dem Tal auf das Lodern eines riesigen Kreuzes oder ein „L II“ aus Fackeln ist mindestens so eindrucksvoll. Dem sagenumwobenen „Märchenkönig“, der 1886 unter ungeklärten Umständen im Starnberger See ertrank, hätte das mystische Spektakel sicher gefallen.

Dem Himmel so nah

Berghütten sind Wanderziele, Restaurants – und manchmal unvergessliche Nachtlager

TEXT: MONIKA JOHNA

Pause auf der HündeleskopfHütte bei Pfronten. Hier kann man nicht übernachten, aber vegetarisch essen oder am Jodel- und Singstammtisch teilnehmen

Die Beine angenehm müde, der Magen gut gefüllt mit dem leckeren Mahl der Allgäuer Hüttenwirtin, das nach der strammen Wanderung gleich noch mal so gut geschmeckt hat. Ringsherum die eindrucksvollen Silhouetten von Kratzer, Muttlerkopf und Krottenspitze. Und über allem ein funkelndes, unendlich weites Himmelszelt. Mit „wunschlos glücklich“ könnte man diesen Zustand wohl treffend bezeichnen. Das Rezept hierfür ist ganz einfach: Dieses angenehme Gefühl stellt sich bei denjenigen ein, die abends in den Bergen auf einer Hüttenterrasse sitzen und einfach nur genießen.

Vergessen ist dann der schweißtreibende Aufstieg, vergessen sind die Blasen an den Füßen, und es macht auch gar nichts aus, dass man nach der glücklichen Ankunft womöglich eine halbe Stunde wartend vor der Tür des Gemeinschaftsbads verbracht hat, ehe der heißersehnte Platz unter der Dusche frei wurde. Dass ein Aufenthalt in einer Hütte etwas besonderes ist, das wissen all jene nur zu gut, die in den Bergen unterwegs sind.

Aufwendige Mittel und Wege, um die Gäste zu versorgen Zum Deutschen Alpenverein (DAV) gehören 588 Hütten, 381 davon sind bewirtschaftet und bieten 20 000 Schlafplätze unterschiedlichster Art. Den Rekord hält die Rappenseehütte in den Allgäuer Alpen mit 304 Betten und jährlich 10 000 Übernachtungen. Das Angebot in den Hütten reicht vom einfachen Matratzenlager bis zum Familienzimmer.

890 000 Übernachtungen verzeichnet der DAV pro Jahr, dazu kommen noch einmal zwei Millionen Tagesgäste, Tendenz steigend. All die Gipfelstürmer und Naturliebhaber, die sich zu Fuß, mit dem Rad oder mit der Seilbahn in die Berge aufmachen, wollen natürlich auch verpflegt werden.

Glühender Abschied

eines Sommertags an der Elbe in Kirchwerder

LANDSCHAFT

Hamburgs Garten

Die Vier- und Marschlande sind bekannt für Obst- und Gemüseanbau sowie für ihre Blumenzüchter. Die Natur hat dort einen hohen Stellenwert

TEXT: SILVIA TYBURSKI

WIR ÜBER UNS

Feedback &

Freundschaft

Zu meinen schönsten Aufgaben gehört es, die Post unser Leserinnen und Leser zu sichten, denn durch die er fahren wir, was die Menschen bewegt und interessiert, für die wir Tag für Tag dieses Magazin gestalten. Zwischen traum- haften Bildern, rührendem Lob, tollen Anregungen und sogar Gedichten, die daheim huldigen, ereignen sich auch besonders schöne Begebenheiten: Nachdem wir 2009 ein Foto der Sticke- reien von Renate Thon aus Bad Hersfeld im Heft abgebildet hatten (Foto), wurde sie von einer weiteren Leserin kontaktiert, die ihre Handarbeit bewunderte – und so entstand eine jahrelange Brieffreundschaft zwischen den beiden Damen. Jana Lenke, Redakteurin

Gärtnern für Anfänger

Auch wer keinen grünen Daumen oder wenig Erfahrung hat, kann erfolgreich gärtnern

TEXT: DOROTHEE FAUTH

Petersilie ist ein Sensibelchen. Sie liebt es feucht, neigt aber rasch zu Wurzelfäule, „meckert“ beim falschen ph-Wert und verweigert gern gebrauchte Pflanztöpfe. Es gibt jedoch einige Gemüsesorten und Kräuter, die es selbst Menschen ohne grünen Daumen leicht machen. Salat, Spinat, Zucchini, Radieschen und Mangold gelten als Anfängerpflanzen. Auch Schnittlauch wächst fast von selbst.

Gärtner ohne Vorerfahrung kaufen am besten Setzlinge statt Saatgut. Die Jungpflänzchen sind schon gut verwurzelt und robust, beanspruchen wenig Aufmerksamkeit und Pflege. Es ist auch ratsam, etwas kleiner zu beginnen anstatt gleich quadratmeterweise Beete zu beackern. Vielleicht experimentiert man erst einmal mit einem Hochbeet. Dafür findet man in Gartencentern spezielle Erden. Sie kommen den Ansprüchen vieler Pflanzen entgegen.

Mit Radieschen lassen sich am schnellsten Erfolge feiern. Auch Salate, Rote Bete und Spinat gedeihen unkompliziert und rasch. Bei Zucchini kommt man mit dem Ernten mitunter kaum hinterher – es sei denn, die Schnecken sind schneller. Sie entern für das Kürbisgemüse selbst Hochbeete. Tipp: den Früchten nachts Socken überziehen. Anspruchslose Minze wuchert sogar derart, dass man sie besser in einen eigenen Topf verbannt.

Für die geliebten Tomaten muss man hingegen etwas mehr Zeit investieren. Sie fordern regelmäßig Dünger und viel Wasser, aber bitte nicht von oben,

nicht einmal in Form von Regen. Außerdem sollte man ihre Seitentriebe konsequent entfernen.

Da auch Pflanzen Freunde und Feinde haben, ist es hilfreich, sich schlau zu machen, wer sich mit wem verträgt und wer nicht. Spinat und Mangold etwa sind sich nicht grün, auch Rote Bete und Lauch mögen sich gar nicht, ebenso wenig wie oder Radieschen und Zwiebeln.

Einige Blumen sind gute Partner im Gemüsebeet Mischkulturen aus Gemüse und Kräutern bewähren sich meistens. Es gibt zudem Blumen, die gute Partner sind und mit ihren Blüten das Beet optisch aufwerten. Tagetes schützt Wurzelgemüse vor Wurmbefall, Kapuzinerkresse zieht Schädlinge auf sich. Lavendel hilft gegen Blattläuse, Ringelblume verbessert die Bodenstruktur und vertreibt Schnecken. Da jedes Beet letztlich seine eigene Dynamik hat, sollten sich Garten-Novizen nicht entmutigen lassen, wenn es mal nicht ganz so schön grünt.

Pilze züchten

1. Eimerweise Mangold. Das Blattgemüse, eine Kulturform der Rübe, ist pflegeleicht und belohnt mit üppigen Ernten. 2. Büschelweise Lavendel. Die winterharte Pflanze blüht fleißig, freut Bienen und vertreibt Blattläuse. 3. Kiloweise Gemüse. Tomaten verlangen etwas mehr Aufmerksamkeit, an Buschbohnen können sich auch Gartenanfänger wagen

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Jeder kann seine Lieblingspilze selber züchten – im Pappkarton. Im Handel findet man dazu Pilzbrutsets für Champignons, Austernpilze, Seitlinge & Co. Das jeweils spezifische Substrat ist mit Pilzsporen geimpft. Sie gedeihen bevorzugt in kühler, feuchter Umgebung (Keller). Geerntet wird nach zwei bis vier Wochen und bis zu vier Mal.

WIR ÜBER UNS

daheim-Models

Wenn wir mal für einen Magazinbeitrag kein passendes Bild finden, setze ich gerne auf Unterstützung aus den eigenen Reihen. Kollegen sprangen zum Beispiel schon ins kalte Wasser für ein Foto zu einem Beitrag über ein Mineralbad, machten Kehrwoche in Stuttgart (hier Kerstin Juchem), posierten in Fahrrad- und in Langlauf-Kleidung. Auch meine Söhne waren in daheim zu sehen: bei einer Schnitzeljagd und auf der BrooklynBridge in New York. Diese Bilder bereichern unsere Artikel auf besondere Weise. Fotos mit uns als Models verleihen unseren Beiträgen eine persönliche Note und zeigen, wie engagiert und vielseitig wir sind.

Tobias Deeg, Grafiker

NATURDENKMAL

Auf dem Sprung

Der Hirschsprung-Felsen beflügelt auch heute noch unsere Fantasie

TEXT: MONIKA JOHNA

Zweieinhalb Meter hoch und 400 Kilogramm schwer ist der bronzene Hirsch, der sehr dekorativ am Eingang zum Hochschwarzwald Position bezogen hat

Gab es ihn wirklich, oder ist er nur eine Sagengestalt? Fest steht, der Hirsch, der dem Hirschsprung im Schwarzwald seinen Namen gab, muss durchaus sportlich gewesen sein.

Bis zu 130 Meter hoch ragen die Felsen im Höllental über den Höllbach, neun Meter breit war dort die Engstelle der Schlucht. Diese soll das edle Tier mit einem kühnen Satz überwunden haben. Verfolgt von einem Jäger, rettete es mit dem legendären Sprung sein Leben –und wurde unsterblich. Denn seit Mitte des 19. Jahrhunderts, anlässlich der Hochzeit von Großherzog Friedrich, steht dort oben auf der spektakulären Felsformation eine Hirschskulptur.

Mit der Höllentalbahn geht es auf Abenteuerfahrt

Dieser bronzene Nachfolger hat schon einiges erlebt. Immer wieder machen sich wagemutige Kletterer auf zu dem Felsvorsprung und verpassen der Figur einen neuen Lack. Bei einer Generalüberholung entdeckte man, dass eines der Beine angesägt war.

Das Höllental bei Breitnau ist das Eingangstor zum Hochschwarzwald. Früher war das Tal eng und unwegsam, nur über einen Pfad konnte man die Strecke zwischen Freiburg und Hinterzarten passieren. Heute führen eine Straße und eine Bahnlinie hindurch.

Mit der Höllentalbahn lässt sich die Höllenschlucht wunderbar entdecken. Unzählige Tunnel und Brücken machen die Fahrt zu einem Erlebnis. Und wenn zwischen den hohen Felsen plötzlich majestätisch der mittlerweile weiß lackierte Hirsch auftaucht, dann drücken sich nicht nur die Kinder am Fenster die Nasen platt.

Der HIrschsprung befindet sich im Naturpark Südschwarzwald. Im Haus der Natur am Feldberg gibt es Informationen und Ausstellungen über die abwechslungsreiche Natur- und Kulturlandschaft. www.naturpark-suedschwarzwald.de DER BESONDERE TIPP

Ab ins Kühle Nass! Entweder im Sitzen oder – noch schneller –im Liegen

SCHWIMMBÄDER

Badeparadiese

Man muss nicht immer gleich ans Meer. Man kann sich auch in außergewöhnlichen Freibädern stilvoll abkühlen

TEXT: MARTA POPOWSKA

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