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Vitalität durch die Brille des Gleichgewichts

NIELS FISCHER DEMUTH

VITALITÄT DURCH DIE BRILLE DES GLEICHGEWICHTS

Aus dem Blickwinkel und mit der Brille des Gleichgewichts betrachtet, ist Vitalität eine Frage des Gleichgewichts, sowohl von aussen nach innen als auch von innen nach aussen.

Geht man davon aus – und davon kann man ausgehen –, dass der Mensch eine individuelle, aber in sich verbundene Einheit bildet, so wird einem bewusst, dass Ausgewogenheit, Balance einen wichtigen Faktor für Vitalität darstellt. Ausgewogenheit bedeutet in dem Fall, dass sich alles die Waage hält.

Das Bestreben des Menschen ist es stets, ein gewisses Gleichgewicht zu erlangen, und das in den unterschiedlichsten Lebenslagen. Somit lassen sich äussere Lebensumstände und inneres Befinden nicht voneinander trennen bzw. sie bedingen sich gegenseitig. Die essenziellen Körperetagen, wenn es um Gleichgewicht und Balance geht, sind die Füsse, das Becken, die oberen Halswirbel sowie die Ohren und die Augen. Wenn sich die Gleichgewichtsorgane Augen und Ohren in der Horizontalen ausgerichtet befinden, so schafft dies Sicherheit. Somit sind Sicherheit und Vitalität eng miteinander verbunden, und durch die Brille des Gleichgewichts betrachtet ist eine gute, individuelle Funktionalität dieser Körperetagen sehr wichtig.

In unsere Praxis kommen viele Menschen, denen das fehlende Gleichgewicht Beschwerden bereitet. Sie sind sehr vielfältig: Kopfschmerzen, Nackenverspannungen, Kreuzbeschwerden, Hüft- und Knieprobleme oder Schulter-Arm-Beschwerden, um nur die häufigsten zu nennen. In der Therapie ist es daher wichtig, nicht nur das Symptom zu behandeln, sondern nach der Ursache des Ungleichgewichts zu suchen. Sie kann oftmals fern der eigentlichen Schmerzregion liegen. So gibt es aufsteigende Ursache-Folge-Ketten, zum Beispiel kann bei Kopfschmerzen ein Fussproblem zugrunde liegen, oder bei absteigenden wie bei chronischen Hüftbeschwerden nicht selten die oberen Halswirbel, oder es kann eine Hornhautverkrümmung der Augen ursächlich sein. Als Therapeuten sind wir bestrebt, die Beschwerden immer aus der Warte des Menschen zu betrachten, der zu uns kommt.

Wie bei einer herkömmlichen Balkenwaage entsteht Gleichgewicht, wenn die Gewichte, die in der Waagschale liegen, ausgeglichen sind und sich der Waagebalken in der Horizontalen befindet. Die Kräfte, die auf die Waage wirken, sind somit gleichmässig verteilt. Auf den Menschen bezogen bedeutet dies, dass alle Strukturen, wie zum Beispiel die Muskulatur, die Gelenke oder die Bandscheiben, eine normale Spannung aufweisen und gleichmässig belastet werden, wenn der Körperschwerpunkt in die Unterstützungsfläche der Füsse fällt.

Ziel der FOI-Therapie ist es, dieses individuelle Gleichgewicht durch sanfte Techniken wiederherzustellen und so dem Menschen wieder die Möglichkeit zu geben, sich in einem körperlich ausgeglichenen Zustand zu befinden.

NIELS FISCHER DEMUTH wurde 1974 in Deutschland geboren und lebt seit 2007 in Basel. 2012 gründete er im Herzen Basels das erste FOI-Kompetenzzentrum in der Schweiz. Er hat sich mit seinem Team auf chronische Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen spezialisiert. Neben seiner Praxisarbeit ist er seit 2008 Dozent im Ausbildungsinstitut für Funktionelle Orthonomie und Integration FOI und Autor dreier Bücher. foi­praxis.com

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