4.
Sie handeln nachhaltig
Nachhaltigkeit ist zu einem zentralen Thema für jedes Unternehmen geworden. Vielleicht versuchen Sie bereits, Wasser zu sparen oder bieten Bio-Produkte in Ihren Menülinien an? Die Anzahl pflanzlicher Speisen und Zutaten zu erhöhen, ist ein noch effektiverer Weg, um den ökologischen Fußabdruck Ihres Unternehmens zu verkleinern. Eine pflanzliche Ernährung verbraucht weniger Ressourcen, weniger Land und verursacht zudem weniger Treibhausgase als eine mischköstliche Ernährung (siehe Seite 11). Zum Beispiel erfordert die Herstellung eines Rindfleisch-Pattys 2.250 l Wasser. Im Vergleich dazu beträgt der durchschnittliche Wasserfußabdruck eines Soja-Pattys nur 158 l.1 Der persönliche ernährungsbedingte CO2Fußabdruck kann durch eine rein pflanzliche Ernährung etwa halbiert werden.2
5.
Sie reduzieren Ihre Kosten
Vollwertige Grundnahrungsmittel wie Hülsenfrüchte und Getreide sind in der Regel kostengünstiger als tierische Produkte. Wenn Sie tierische Zutaten in Ihren Gerichten durch vollwertige pflanzliche ersetzen oder reduzieren, sparen Sie Geld. Eine vollwertige pflanzliche Küche kann die Lebensmittelkosten um bis zu ein Drittel senken (siehe Seite 32).3 Laut der neuen Ernährungsstrategie der EU soll der Preis der Lebensmittel stärker die tatsächlichen Kosten der Umweltbelastung abbilden. Das heißt, dass die nachhaltigsten und gesündesten Lebensmittel künftig preiswerter und die umweltschädlichsten teurer werden sollen.4
6.
Sie profitieren vom „Veggie-Effekt“
Menschen, die sich bewusst für pflanzliche Angebote entscheiden, kennen sich meist mit der bestehenden Auswahl an Restaurants sehr gut aus und sind bereit, Zeit und Geld in tolles Essen zu investieren. Sobald sie von Ihrem Angebot überzeugt sind, werden sie oft zu treuen Kund:innen – und machen sogar unter ihren Bekannten und in den sozialen Medien Werbung für Ihr Lokal! Auf Social-Media-Plattformen wie Instagram sind Inhalte zur pflanzlichen Lebensweise sehr beliebt, vor allem attraktive Essensbilder. Postet ein Tischgast eine Fotostrecke mit Ihren Gerichten, wird Ihre Küche bekannter. Darüber hinaus sind vegetarisch und vegan lebende Menschen oft ausschlaggebend bei der Restaurantauswahl einer Gruppe von Menschen: Wenn sie bei Ihnen keine pflanzlichen Optionen finden, zieht die Gruppe weiter. So verpassen Sie nicht nur die Veggie-Kundschaft, sondern auch das Geschäft mit ihren Freund:innen, Familienmitgliedern oder Kolleg:innen.
3. ZIELGRUPPEN DER PFLANZLICHEN SPEISENANGEBOTE Die Zielgruppe für pflanzliche Angebote ist sehr vielfältig und wächst schnell. Die folgenden Personengruppen werden es zu schätzen wissen, wenn Sie pflanzliche Optionen in Ihre Speisekarte aufnehmen.
FLEXITARISCH
Flexitarier:innen
55 %
Ernährungsform von 46 Mio. Menschen
6%
Die größte und am schnellsten wachsende Zielgruppe für pflanzliches Ernährungsform Essen besteht aus Flexitarier:innen. von 5 Mio. Menschen Sich flexitarisch zu ernähren bedeutet, die eigene Ernährung flexibler zu gestalten, den Konsum von tierischen Lebensmitteln aktiv zu reduzieren und offener für pflanzliche Alternativen zu Ernährungsform von 1,2 Mio. Menschen sein.10 11 Bis zu 55 % der Bevölkerung in Deutschland bezeichnen sich als Flexitarier:innen und geben an, aktiv Alle Zahlen beziehen sich auf Deutschland. weniger Fleisch zu konsumieren.12 Auch Auf Grundlage verschiedener Erhebungen von: IfD Allensbach den Verzehr von Milchprodukten wollen (2019)5, YouGov (2019)6, BMEL (2019)7, BMEL (2020)8, GfK (2016)9 40 % der Flexitarier:innen reduzieren und umgekehrt mehr pflanzliche Lebensmittel wie Milch- und Fleischalternativen in ihre Ernährung aufnehmen.13 Schon heute wird der größte Umsatz mit pflanzlichen Produkten und Gerichten über Flexitarier:innen gemacht.14 All das deutet darauf hin, dass der reduzierte Verzehr tierischer Lebensmittel die neue Normalität ist.
VEGETARISCH VEGAN
1,5 %
Vegetarier:innen Vegetarisch lebende Menschen essen kein Fleisch, keinen Fisch und keine Zutaten von toten Tieren wie Gelatine oder tierische Brühe. Säfte, Weine und Essige zum Beispiel sind nicht immer vegetarisch, da sie teils mit Gelatine geklärt werden. Selbst viele Käsesorten sind nicht vegetarisch, da die Milch oft mit Lab, einem Enzym aus dem Magen eines geschlachteten Kalbs, zur Gerinnung gebracht wird. Um sicher zu gehen, verlassen sich viele Vegetarier:innen daher auf unabhängige Siegel wie das V-Label. Veganer:innen Vegan ist das neue Vegetarisch. Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine rein pflanzliche Ernährung, also eine Ernährung ganz ohne tierische Produkte. Sie greifen regelmäßig zu Alternativen zu Fleisch und Fisch, Milchprodukten, Eiern und Honig. Besonders bei den jüngeren Generationen ist die Begeisterung groß: Bereits 13 % der unter 30-Jährigen geben an, vegan-vegetarisch zu leben.15 In den kommenden Jahrzehnten wird diese Zielgruppe den Markt bestimmen.
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3. Zielgruppen der pflanzlichen Speisenangebote
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