kmuRUNDSCHAU 04/2017

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MARCOM

WICHTIGSTE BERUFLICHE HANDLUNGSKOMPETENZEN Marketingfachleute sind fĂ€hig: von den Marketingzielen abgeleitete Konzepte zu erstellen; >> sich in den Konzepten sinnvolle Ziele zu setzen, Strategien abzuleiten, die benötigten Massnahmen innerhalb des Budgets zu definieren sowie diese entsprechend zu kontrollieren; >> eine ĂŒber alle Kommunikations­ instrumente integrierte, crossmediale Planung zu realisieren und dabei die einzelnen Instrumente gemĂ€ss Zielvorgaben richtig zu gewichten; >> die geplanten Massnahmen rechtlich korrekt umzusetzen und mit externen Spezialistinnen und Spezialisten zusammenzuarbeiten; >> den Bereich des digitalen Marketings konzeptionell und operativ abzudecken; >> digitale Kampagnen zu planen und die dafĂŒr benötigten Instrumente und KanĂ€le systematisch zu nutzen; >> ihre Aufgaben interdisziplinĂ€r zu bearbeiten; >> Informationen ĂŒber das Markt­ geschehen mit den verschiedenen Marktteilnehmern zu erheben, zu analysieren und daraus richtige SchlĂŒsse zu ziehen; >> die Marktleistung inklusive Angebotsund Preisgestaltung zu planen und zu realisieren, die QualitĂ€t stets zu sichern und bei Bedarf anzupassen; >> die einzelnen Instrumente der Kommunikation zu planen, zu vernetzen sowie einzusetzen und zu kontrollieren; >> die operative Distribution zu gestalten, sinnvolle Partnerschaften einzugehen sowie die Distributionsprozesse laufend zu optimieren; >> Informationen und Wissen zu sammeln und mit geeigneten Arbeitstechniken, methodischen Kompetenzen, ProjektmanagementKnow-how und dem richtigen innerbetrieblichen sowie ausser­ betrieblichen Netzwerk ihre Arbeit zielfĂŒhrend und effizient zu gestalten.

TrÀgerverbÀnden eine umfassende Reform der Berufsbilder Marketing- und Verkaufsfachleute (MFL und VFL) eingeleitet. Die Reform betrifft die beiden Berufsbilder als Ganzes sowie die entsprechenden

Das Marketing schaut ĂŒber den Tellerrand der einzelnen Branchen und liefert gleichzeitig zielge­ richtete Ergebnisse.

Ausbildungen und die eidgenössischen PrĂŒfungen. 2019 werden die ersten eidgenössischen PrĂŒfungen fĂŒr Marketing- und Verkaufsfachleute nach dem neuen Reglement durchgefĂŒhrt.

leute sind auf der Liste des SBFI (Staatssekretariat fĂŒr Bildung, Forschung und Innovation) aufgefĂŒhrt. Studierende können direkt von BundesbeitrĂ€gen von bis zu 50 Prozent an die Kurskosten profitieren.

Welches Wissen und welche FĂ€higkeiten braucht die Wirtschaft? Um die Berufsbilder auf die heutigen und die zu erwartenden BedĂŒrfnisse auszurichten, wurden Unternehmen in einer gross angelegten Erhebung nach den aktuellen Job-Beschrieben sowie den kĂŒnftigen Anforderungen an Marketing- und Verkaufsfachleute befragt. Die Ergebnisse aus den verschiedensten Branchen dienen als Kompass fĂŒr die Gestaltung der kĂŒnftigen Berufsbilder. FĂŒr die befragten Unternehmen ist ĂŒber alle Betriebsgrössen und Branchen hinweg klar, dass sie Fachleute mit Praxis brauchen. Deshalb gilt ab 2019 eine mindestens zweijĂ€hrige einschlĂ€gige Berufspraxis als zwingendes Kriterium fĂŒr die Zulassung zur eidgenössischen PrĂŒfung. Studierende, die den praxisnahen Weg wĂ€hlen, erhalten eine Weiterbildung, die ihnen das theoretische RĂŒstzeug bietet, sie darĂŒber hinaus aber auch befĂ€higt, das Gelernte in ihrer tĂ€glichen Arbeit umzusetzen. So wurde bei der Erarbeitung der PrĂŒfungswegleitung besonderes Augenmerk auf die operativen Kompetenzen gelegt.

DAS BERUFSBILD MARKETINGFACHLEUTE

Um den Schulungsinstituten die Möglichkeit zu geben, ihre LehrgĂ€nge auf die verĂ€nderten Rahmenbedingungen auszurichten, wurden sie bereits frĂŒh ĂŒber die Reform informiert. Die beiden Weiterbildungen Marketing- und Verkaufsfach-

Die Marketingfachleute arbeiten in allen Branchen, analysieren dabei stets das Marktgeschehen, konzipieren sowie planen MarketingaktivitĂ€ten und setzen diese selbst oder mithilfe von Spezialistinnen und Spezialisten um. Ihr Arbeitsgebiet erstreckt sich ĂŒber alle wirtschaftlichen GĂŒter­arten und alle Marketinginstrumente. Sie unterstĂŒtzen die Marketing­leitung in ihren Aufgaben oder verantworten selbststĂ€ndig einen Teilbereich des Marketings, beispielsweise im digitalen Marketing oder im Produktmanagement. Sie bilden eine zentrale Schnittstelle zwischen allen am Wertschöpfungsprozess beteiligten Anspruchsgruppen sowie den Kunden. ïź

MARCEL WEIBEL ist GeschĂ€ftsfĂŒhrer von Swiss Marketing. www.examen.ch www.swissmarketing.ch/start

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