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VOLUME 10

TRAVEL & SAVOIR VIVRE

Arabien

Dubai & Oman

Armenien

Schönheit jenseits des Ararat

Uganda

Die Perle Afrikas

Irland

Besucherzentren der grünen Insel

USA

www.prestigemedia.ch | CHF 10.–

New Yorks Streetfood

9 772 235 37 0401

Thailand // Namibia // Salzburg // Apulien // ABC Inseln




SPECIAL DESTINATIONS VOLUME 10


Kunst und Design in Dubai & Golfen im Oman

Geschätzte Leserinnen, geschätzte Leser Für die einen ist es das Paris des Mittleren Ostens, für die anderen das New York der arabischen Welt oder das Las Vegas am Golf. Man liebt es oder man hasst es. Die, die es hassen bezeichnen es als seelenlose, dekadente City der Superlative oder als modernen Turmbau zu Babel. Unsere Redakteurin liebt Dubai jedoch und zeigt uns ein anderes Gesicht hinter der goldenen Fassade des Prunks. Tauchen Sie mit uns ein in die Kulturoase Dubai, die Heimat einer jungen aufstrebenden Kulturszene. Doch in der arabischen Welt fasziniert nicht nur Dubai, auch das Sultanat Oman ist längst aus seinem Dornröschenschlaf erwacht. Die Spuren der 5 000-jährigen Seehandelstradition sind noch allgegenwärtig und ihre beeindruckenden archäologischen Zeugnisse sind Weltkulturerbe der UNESCO — unzählige Bienenkorbgräber, monumentale Lehmfestungen, sagenumwobene Häfen und Rastplätze der Weihrauchstrasse, warten darauf erkundet zu werden. Unsere beiden Food-Redaktoren verschlug es dieses Mal hingegen nach New York und Monte Carlo. Während der eine die Küche des Feinschmeckerparadieses Monaco testet und beim Grossmeister Alain Ducasse speiste, reiste die andere auf den Spuren der New Yorker Foodtrucks in einem Tag um die ganze Welt. Unsere von Fernweh geplagte Kollegin Helena Ugrenovic verschlug es hingegen auf die ABC-Inseln. Diese liegen unweit der Küste Venezuelas. Und ihre klangvollen Namen lassen schon erahnen, was Besucher erwartet: Aruba, Bonaire und Curaçaco. Auf welche Insel Taucher sollten, welche Romantikern am besten gefallen wird und wo es am lebhaftsten zugeht, erfahren Sie in der vorliegenden Ausgabe. Gehen Sie mit uns auf Entdeckungstour und begleiten Sie uns auf einer spannenden Lesereise rund um den Globus und lassen Sie sich inspirieren.

Francesco J. Ciringione Verleger

Yvonne Beck Chefredaktorin

EDITORIAL VOLUME 10 IMAGINE 3


Inhalt 8 Editorial 3

Special Destination Dubai 8 Kultur aus Übermorgencity

Oman 14 Arabiens Schönheit

Namibia 20 Die Heimat der Himba

Uganda 26 Afrikas Perle

City & Culture Armenien 30 Schönheit jenseits des Ararat

36

Irland 36 Liebeserklärung an die Kultur

Salzburg 40 Stadt der Festspiele

Hotels Let Your Soul Fly

44

Schafzucht und Designhotel

48

Italian Flair in London

52

Adler Thermae Spa & Relax Resort

Bergland Hotel Sölden

Hotel Baglioni

44


68

Lost & Found Apulien 56 Im Land der Orecchiette

Tessin 62 Sunny Side of Switzerland

Sylt 68 Wind of Change

Food Lounge USA 74 New York Streetfood

Monacco 80 In der Küche von Alain Ducasse

Air, Road & Sea

74

Luxus entspannt geniessen

88

Kreuzen auf dem Sambesi

94

Seemeilen vom Alltag entfernt

In der Heimat der Victoriafälle

Traumstrassen der Welt

100

Graubünden entdecken

106

Von San Francisco bis zur Garden Route

108

Rhätische Bahn

Adventure & Sport Ein nasser Spass

108

Serffauss-Fiss-Ladis

114

Nauders am Reschenpass

118

Element Wasser

Neue Bergsommer Ideen

100

Biken im Dreiländereck


Pure Life Ferien back to the Roots Hausboot, Glamping, Hüttenzauber

122

Kleinwalsertal 130 Lebensfeuerregion

Luzern 132 Willkommen am Vierwaldstättersee

Ferien mit Kindern

134

Tiroler Stubaital

140

Ferien zu Glück

142

Von Bauernhof bis Bali

Familienfreundlichkeit & Genuss

Auswärts Daheim

Unique

122

ABC-Inseln 144 Das schönste Alphabet der Welt

Reiseexpertentipps 150 Von Panama bis Korea

Thailand 152 Der Elefantenflüsterer

Vorschau 160

152


«Besten Business Class Sitz der Welt» Zwei Jahre nacheinader! Über 18 Millionen Menschen haben gewaehlt.

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«ÜbermorgenCity» setzt auf Kultur LIFESTYLE, KUNST UND DESIGN IN DUBAI «Es ist das Paris des Mittleren Ostens, das New York der arabischen Welt, das Las Vegas am Golf», so sagen die einen. Andere bezeichnen Dubai als seelenlose, dekadente City der Superlative, als modernen Turmbau zu Babel. Fest steht: Mit knapp zehn Millionen Touristen im Jahr gehört Dubai zu den Top-7-Destinationen weltweit. AUTOR Angelika Möller

D

ubai: bewundert – verpönt – belächelt – beneidet! Hier ist das scheinbar Unmögliche selbstverständliche Realität. Sicher, Dubai polarisiert, und man kann es auf einen Nenner bringen: love it or hate it! Frei von Vorurteilen sollte man sich allerdings die Zeit nehmen, die spannenden Facetten dieser Stadt zu erkunden. Man wird bald feststellen, dass diese vielfach als «Übermorgen-City» titulierte Metropole in den Arabischen Emiraten weit mehr als eine dem Gigantismus frönende Stadt ist. Dubai, voll beeindruckender Ambitionen, besinnt sich auf Werte wie Art, Design und Lifestyle auf sehr hohem Niveau. Mag Abu Dhabi die Überholspur anstreben – auch dank der Finanzkraft scheinbar unendlicher Öl-

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Ressourcen –, «die Musik spielt in Dubai», so hört man immer wieder. Das zeigt sich in vielen Bereichen: Dubai hat citynah die weitaus attraktiveren Strände, die eleganteren Shopping Malls, die hippe Flaniermeile «The Walk» am Jumeirah Beach, eine kaum zu toppende Hotellerie, sternedekorierte Restaurants und Nightlife in szenigen Lokalitäten – und punktet mit einer wachsenden, interessanten Kunstszene sowie atemberaubender Architektur. Architekturperlen Es ist nicht vermessen zu sagen, dass sich hier seit Jahren die global besten Architekten kreativ und mit beachtlichem Sinn für Ästhetik «austoben» konnten. Der «Burj Khalifa», der seit 2010 mit 828 Metern das

zurzeit höchste Gebäude der Welt ist, besticht durch überwältigende Formschönheit. Im Stadtteil Dubai Marina strecken sich surreal wirkende Wolkenkratzer wie Ausrufungszeichen in Stahl und Glas in den Himmel. Dubai ist ein wahr gewordenes Märchen aus 1001 Nacht im futuristischen Gewand. Während in palastartigen Shopping Malls exklusive Luxusgüter zum Kauf verführen, verlocken duftende Gewürze, arabisches Kunsthandwerk und jede Menge opulenter Goldschmuck in den orientalischen engen Gassen der Souks. Während Nobel-Limousinen die achtspurigen Highways entlanggleiten, ziehen vor der Stadt Kamelkarawanen durch die Wüste, Fischer fahren in


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ihren malerischen Holz-Dhaus auf das Meer mit Handelsware für Indien, Pakistan und die arabische Welt. Eine Wüstentour oder auch ein Dhau-Bootstripp bei Sonnenuntergang sind unvergessliche Erlebnisse. Die Kunstoase Dubai als Drehkreuz von Asien, Afrika und Europa hat sich in den letzten Jahren zu einer wahren Oase der Kunst entwickelt. Wesentlich dazu beigetragen hat die 2007 ins Leben gerufene «Art Dubai». Kunstinteressierte aus aller Welt treffen sich hier jährlich Ende März. In Dubai boomt die Kunst wie sonst nirgendwo in der Region. Das Stadtviertel Al Quoz wurde zur Heimat der jungen aufstrebenden Kunstszene. Seit 2003 lassen sich Künstler hier nieder, angelockt von günstigen Mieten in dem etwas schäbig wirkenden Gewerbeviertel. Hier spürt der Besucher nichts von dem Glitzer der Stadt, hier befinden sich Autowerkstätten und Kleinbetriebe in Wellblechhallen. Rund 20 Galerien haben in den letzten Jahren eröffnet. Besondere Beachtung findet der «big player» der Kunstszene, der Deutsch-Iraner Ramin Salsali. Der ehemalige Hedgefonds-Manager aus der Schweiz betreibt ein Non-ProfitMuseum mit beseelter Leidenschaft. Die Grundstücksbetreiber erkannten das Potential dieser Kunstszene und investierten rund zehn Millionen Euro für die Erweiterung des Kunstviertels. Bemerkenswert ist auch der «Pavilion Downtown Dubai», ein neuer architektonisch herausragender «Kunstraum» der Stadt. Hier

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wird zeitgenössischen lokalen und internationalen Künstlern eine Ausstellungsfläche geboten und gleichzeitig ein Forum für Diskussionen zwischen Künstlern und Besuchern geschaffen. Und überhaupt, in Bastakiya, dem unter Denkmalschutz gestellten Künstlerviertel, findet man noch die Seele des alten Dubai. Hinter den Bauten der mondänen Fassaden wie auch den Kulturprojekten steckt Scheich Mohammed Bin Rashid al Maktoum, der Herrscher von Dubai, ein Mann mit Visionen. Da hier absehbar die Öl-Ressourcen knapp werden, setzt Scheich Mohammed vor allem auf den Tourismus und auf Dubai als Handels- und Finanzzentrum für internationale Konzerne. Das Emirat hat sich mittlerweile zu einem Schmelztiegel entwickelt, in dem in 195 Sprachen kommuniziert wird. Daher überrascht es kaum, dass sich die Vereinigten Arabischen Emirate mit dem Thema «Connecting Minds, Creating the Future» um die Ausrichtung der World Expo 2020 bewerben. Und stattfinden soll sie – na klar – in Dubai. In Planung ist auch die «Mohammed Bin Rashid City», bestehend aus einer Parkanlage mit Hotels, einem Universal-Studios-Themenpark, der weltweit grössten Shopping Mall sowie einem Areal nur für Kunstgalerien und -projekte. Ein weiteres Mega-Bauvorhaben ist der «Dubai Adventure Studio Fun Park», ein gigantischer neuer Freizeitpark im Stadtgebiet Jebel Ali.


Fazit Ob f端r einen Stopover oder Urlaubstage, Dubai hat seinen Reiz.

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NICE TO KNOW Anreise ab Zürich nonstop mit Emirates. www.emirates.com Übernachtung Das Hotelangebot in Dubai ist kaum zu überbieten: Grosse Hotelketten, Themen- und Boutique-Hotels, Strandresorts und Wüsten-Retreats mit unübertroffenem Luxus stehen zur Auswahl. Madinat Jumeirah Hier findet man märchenhafte Wunderwelt mit Hommage an die arabische Hochkultur. Der Resort-Komplex, der einer arabischen Stadt (Madinat) nachempfunden ist, liegt an einem der attraktivsten Sandstrände von Dubai. 3,5 Kilometer lange Wasserwege durch üppig exotische Parkanlagen in einer Lagune durchziehen das 48’000 Quadratmeter grosse Gelände. Ein Venedig der arabischen Art. Mit Abras (Wassertaxis) kann man als Gast die Anlage erkunden und sich zu seinem Hotelzimmer oder seiner Villa transportieren lassen. Reizvoll ist auch der original nachgebaute Souk mit kleinen Geschäften und Ständen, die typisch arabische Produkte anbieten. Drei Möglichkeiten bieten sich, im «Madinat» zu logieren, alle auf 5-SterneNiveau: das Luxushotel Mina’A Salam, die opulente Palastanlage des Suitenhotels Al Qasr und die Villen im Dar Al Masyaf mit Butler und luxuriöser Privatsphäre. Fast überflüssig zu sagen, dass die Exzellenz der Restaurants und das Talise Spa dieser Nobel-Oase entsprechen. www.jumeirah.com Jumeirah Zabeel Saray Hier logiert, wer «auf die Palme gebracht werden» möchte (die künstliche Palmeninsel vor Dubai) und osmanischen Prunk liebt; wer es pompös mag, wird die faszinierende Pracht des Schwesterhotels geniessen. www.jumeirah.com Palm Tree Court: ein komfortables Wohlfühlhotel etwas ausserhalb der City. Nach umfassender Renovierung wurde das Suitenhotel ein Refugium für Paare, Familien und Singles. Die Lage könnte kaum schöner sein an dem 800 Meter langen palmenumsäumten Privatstrand am kristallklaren Arabischen Golf. Die Villen liegen inmitten üppiger Gärten mit Bächen und Wasserfällen. Vier neu gestaltete Pools verteilen sich über das grosszügige Gelände. Ein eigener 9-Loch-Par36-Meisterschaftsgolfplatz wird anspruchsvolle Golfer begeistern. Neben allen Arten von Wassersport locken Tontaubenschiessen und Reiterlebnisse auf echten arabischen Vollblütern. Kulinarisch gibt es exquisite Gaumenfreuden in zehn verschieden Restaurants. Von Fine Dining im «White Orchid» mit asiatisch inspirierter Küche bis zum «American Diner» am hauseigenen kleinen Yachthafen. Besonderen Reiz hat «The Spa». Eingebettet in einer malerischen Naturkulisse werden hier mehr als 40 spezielle Treatments in- oder outdoor angeboten. Genuss pur! www.jaresortshotels.com

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PLACES TO BE & THINGS TO DO Restaurant: At.mosphere Das höchste Restaurant der Welt mit 456 Meter Höhe über dem Wüstenboden befindet sich in der 122. Etage des «Burj Khalifa». Nicht nur durch die unvergleichliche Lage mit atemberaubenden Ausblicken, sondern auch durch die hochgelobte Küche wurde dieser himmelsnahe Gourmet-Tempel zum Treffpunkt für Feinschmecker aus aller Welt. www.atmosphereburjkhalifa.com Beachclub: «Meydan Beach» an der Promenade von «The Walk» in Dubai Marina ist aktuell der angesagteste internationale Hot Spot für Chill Out mit Ibiza-Feeling. Infinity Pools, Lounges und das «Café de Mar» bieten am Tage wie für das Nightlife einen Tummelplatz für «schöne Menschen in schöner Umgebung» ... www.meydanbeach.com Shopping/Fashion: Ausser in den spektakulären Shopping Malls wie Mall of The Emirates (www.malloftheemirates.com) und The Dubai Mall (www.thedubaimall.com) gibt es hier ausgefallene Designerkleidung und Accessoires, wo sich Fashionists austoben können: Dubais Designer Market (www.dubaidesignermarket. com), Bambah (www.bambah.com), Garderobe (www.garderobevintage.com) oder Parmar Tailors, hier werden Einzelstücke exklusive massgeschneidert angefertigt (www.parmartailors.com). Kunsträume/Galerien: Ein «Must» für Kunstinteressierte ist ein Besuch im «Al Quoz»-Viertel. Mit dem Private Museum of Ramin Salsali (www.salsalipm.com) und der «Green Art Gallery» (zeitgenössische arabische Kunst) www.greenartgallery.com Downtown Dubai: «The Pavilion Downtown Dubai» mit Exponaten lokaler und internationaler Künstler. www.pavilion.ae «XVY Gallery&Café», angesagte Galerie mit Hotel. www.xvagallery.com «JamJar», Ausstellungsraum und Veranstaltungen für Kunstperformances. www.thejamjardubai.com Zu den klassischen «Things To Do» in Dubai zählt natürlich eine Tour in die Wüste. Angebote findet man bei Arabian Adventures. www.arabian-adventures.com Ferner sollte man eine Fahrt auf einem der zahlreichen Abras (Wassertaxis) auf dem Creek nicht versäumen und die spektakuläre Skyline Dubais an sich vorüberziehen lassen. Gänsehaut-Feeling stellt sich ein bei der allabendlichen gigantischen Fontänen-Laser- und Soundshow auf der künstlichen Seenlandschaft vor dem «Burj Khalifa». Dieses imposante Schauspiel muss man einfach mal erlebt haben!

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Die Schönheit

Oman

Arabiens

Das Sultanat Oman überrascht mit wild zerklüfteten Hochgebirgen, tiefen Canyons, idyllischen Oasen und weitläufigen Plantagen. Jedoch, dass man hier inzwischen auch hervorragend Golf spielen kann, wissen die wenigsten.

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AUTOR Lilly Steffen


E

s war einmal … Sindbad der Seefahrer, die Weihrauchstrasse und die Heiligen Drei Könige – die spannende und ereignisreiche Vergangenheit Omans ist längst Allgemeinwissen. Die stolzen Menschen und atemberaubenden Landschaften hinter diesen Legenden sind jedoch noch immer ein gut gehütetes Geheimnis, das zu entdecken sich lohnt. Omanis sind weltoffen und tolerant Der Oman ist eine junge Nation im Aufbruch. Die Hälfte der Bevölkerung ist unter 18 Jahre alt. Dank des hervorragend ausgebauten Gesundheitswesens, von der WHO als effizientestes weltweit eingestuft, stieg die Lebenserwartung innerhalb der letzten zwanzig Jahre von durchschnittlich 49 auf 71 Jahre. In den Gesichtern und Sprachen der Omanis spiegelt sich ihre lange Tradition als Seefahrervolk. Viele Familien leb ten über Generationen hinweg in den alten Handelsniederlassungen in Ostafrika und Belutschistan, sprechen noch heute Suaheli und Urdu. Die Hautfarbe spielt keine Rolle. Die Gastarbeiter kommen meist aus Indien und Pakistan, eine Minderheit aus Europa. Frauen sind in Oman ebenso staatstragend wie Männer. Sie sind berufstätig, im Management genauso anzutreffen wie auf Regierungsposten. Oman ist der einzige Golfstaat mit Ministerinnen. Viele Frauen kleiden sich traditionell, manche aber auch westlich. Es gibt keinerlei Schleierzwang, an der Universität jedoch eine Männerquote, denn dort sind die jungen Frauen in der Überzahl. Der Islam ist das Bindeglied zwischen den verschiedenen Gruppierungen im Land und sichert die kulturelle Identität auch in Zeiten starken Wandels. Der Islam erfuhr in Oman eine eigene Ausprägung – die Ibadiyah. Diese Rechtsschule aus dem Jahr 700, zu der sich die Mehrheit der Omanis bekennt, ist in ihren Grundzügen demokratisch und von grosser Toleranz und Friedfertigkeit geprägt. So gibt es in Oman auch christliche und protestantische Kirchen sowie Hindutempel. Der langanhaltende Austausch der Omanis mit den Kulturen Ostafrikas, Indiens und des Fernen Ostens hinterliess nachhaltig Spuren im Alltag, in der Architektur und Ornamentik, Musik und im Brauchtum. Omanische Frauen hüllen sich gerne in prächtige, parfümierte Stoffe aus Afrika oder Indien. An Festtagen räuchern die Männer ihre Bärte mit Weihrauch und legen ihren

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Krummdolch an, den Khanjar. Er ist nicht Waffe, sondern Statussymbol, ein Meisterwerk der Silberschmiedekunst. Ihre bodenlangen Gewänder, die Dishdashas, ziert eine Quaste am Kragen, welche ebenfalls mit edlen Essenzen getränkt wird. Das edle Kaschmirtuch für ihren Turban, den Ammama oder Massar, wird in Kaschmir extra dafür gewoben. Eine reich mit Ornamenten verzierte Kappe, die Kumma, ist die Alltagskopfbedeckung der in Dörfern und Städten lebenden Omanis. Sie hat ihren Ursprung in Ostafrika. Wer also mit wachen Sinnen durch Oman reist, der taucht ein in eine betörende Duftkultur, entdeckt Bilder aus längst vergangenen Zeiten und hört neben den Stimmen und Klängen Arabiens auch jene Afrikas und Indiens. Golfers Paradise Oman bietet jedoch nicht nur ein Paradies für Kulturinteressierte und Naturbegeisterte, sondern auch sportlich aktive Menschen. Trekkingpfade, Gebirge zum Klettern und Tauchspots locken viele Aktivurlauber ins Land. 42 gut markierte Trekkingpfade eröffnen atemberaubende Einblicke in die zerklüftete und spektakuläre Bergwelt Nordomans. Die Wege weitab der Strassen führen durch uralte Siedlungen, entlang kilometerlanger Bewässerungskanäle, durch schwindelerregende Steilwände und auf kühle Hochplateaus. Wer als Kletterer endlich einmal abseits der gängigen Routen unterwegs sein will, der findet hier sein El Dorado. Eins werden mit der Natur, in Oman wird dieser Traum vieler Menschen schnell zur Wirklichkeit. Ein ganz anderes Bild bieten die kilometerlange einsame Sandstrände: leuchten hell liegen sie im gleissenden Licht, dramatisch stürzen die Klippen der Steilküsten ins Meer, wild schäumend brechen sich die Wellen an den grossen Korallenriffen, strahlend blaugrün liegt still das Wasser in den Lagunen. Die 1 700 Kilometer lange Küste Omans ist ein wahres Paradies zum Baden, Schwimmen, Tauchen und Schnorcheln. Das klare Wasser gibt den Blick

frei auf Korallenbänke und eine faszinierende Welt unter Wasser – bunte Fischschwärme ziehen dahin, gefleckte Muränen, Delphine und manchmal auch Wale. Doch auch Golfbegeisterte haben den Oman für sich entdeckt. Schon seit einiger Zeit ist Golf im Sultanat Oman ein Thema und inzwischen kann auf einigen exzellenten Plätzen gespielt werden. Der 18Loch Championship Golfplatz Almouj eröffnete im Jahre 2011 und wurde von der Golflegende Greg Norman designt. Er ist der erste Links-Golfplatz des Sultanats. Jede Bahn unterscheidet sich von der Vorherigen, gemein ist ihnen jedoch, dass man von überall einen wunderbaren Blick auf den Indischen Ozean und das Hadschargebirge hat. Ein Platz der Hobbyspieler, aber auch Profis gleichermassen begeistert. Desweiteren lockt der Ghala Valley Golf Club in einem ehemaligen Trockenflusstal, inmitten grosser Kalksteinberge. Er ist der älteste Golfplatz in Oman und wurde bereits im Jahre 1971 eröffnet. Was als Sandplatz begann, ist heute vollständig begrünt. Durch seine Lage ist der Enge Talplatz jedoch nicht ganz einfach zu spielen und bietet einige Herausforderungen. Doch auch wenn mal ein Schlag daneben geht, der wunderbare Blick aufs Meer lässt den misslungenen Schlag schnell vergessen. Last but not least erfreuen sich Golfer an den 18 Bahnen, der von Paul Thomas entworfenen Muscat Hills Golf 6 Country Club. Der international renomierte Golfplatzdesigner zeichnet sich unter anderem für die Topplätze La Manga West in Spanien und den den Top Players Golf Club in Japan verantwortlich. Und auch in Oman schaffte er ein wahres Meisterwerk. Die 18 Bahnen liess er in eine geeignete Ausbuchtung der Maskater Berge hineinbauen. Ihre natürlichen Begrenzungen bilden die Wadis und Schluchten. Der Platz wirkt wie eine grüne Oase inmitten einer Berg- und Wüstenlandschaft. Hier finden Spieler jeglichen Könnens ihre Herausforderung. Oman gilt mit diesen Plätzen heute also als eine ernstzunehmende und erstklassige Golfdestination.

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NICE TO KNOW Klima Im Winter liegen die Temperaturen im Norden bei etwa 25° Celsius, das Wasser ist angenehm warm, nur hin und wieder kommt es zu gewitterartigen Schauern. Im Sommer dagegen sind Temperaturen von über 40° die Regel, im Landesinneren sogar bis zu 50°. Die Küste der Südprovinz Dhofar wird zwischen Juni und September von Monsunausläufern gestreift. Diese hüllen die Region in dichten Nebel und Nieselregen (Kharif Season), der das Küstengebirge subtropisch ergrünen lässt. Wegen der starken Strömung im Sommer kann an der Südküste Omans nur im Winter im Meer gebadet werden. Die Durchschnittstemperatur im Süden liegt ganzjährig bei zirka 30° Celsius. Beste Reisezeit Die Reisesaison in Oman ist ganzjährig, aber als beste Reisezeit wird Oktober bis März empfohlen. Landessprache Arabisch ist Amtssprache, weitere verbreitete Sprachen sind Suaheli, Urdu, Hindi. Gängige Verkehrs- und Handelssprache ist auch Englisch. Einwohner 2,6 Millionen (Fremdanteil ca. 25 Prozent), mit 7,8 Einwohnern pro Quadratkilometer einer der am dünnsten besiedelten Staaten der Welt Anreise Direktflüge bieten Swiss und Oman Air von Zürich nach Muscat an. Die Flugdauer beträgt zirka 6,5 Stunden. www.omantourism.de

Weiter Informationen www.omantourism.de

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One&Only The Palm, Einzigartige Perle der arabischen Metropole begeistert mit seiner einmaligen Lage und dem grandiosen Blick auf die Skyline Dubais. Das Resort besticht durch seine Eleganz und lädt seine Gäste in luxuriösem Ambiente zur Erholung ein.

Ferien vom Feinsten Pauschalarrangement 5 Übernachtungen ab CHF 3’270.Im Pauschalarrangement inbegriffen: Flug mit Emirates ab Zürich - Dubai in Economy Klasse, Privattransfer Flughafen - Resort - Flughafen, 5 Übernachtungen im Palm Manor House Premier Doppelzimmer mit Halbpension. Gültig für Aufenthalte ab 28.09. bis 14.12.13. Buchung bis spätestens 30.08.13. Nicht inbegriffen: Annullations- und Rückreisekostenversicherung, Dossiergebühren vom Reisebüro. Flughafen- und Sicherheitstaxen, Treibstoffzuschlag (CHF 90.-). Kosten für Verlängerung des Aufenthaltes und Preis für Flug in Business Klasse auf Anfrage. Programm- und Preisänderungen vorbehalten. Unsere allgemeinen Vertrags- und Reisebedingungen kommen zur Anwendung.

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Unterwegs im Norden Namibias

Die Heimat der Himba

Namibia – das Land im Südwesten Afrikas zwischen dem Oranje-Fluss im Süden und dem Kuene-Fluss im Norden – ist ein karges, raues Land, wie aus einer anderen Welt und dennoch so einladend und leicht zu bereisen.

AUTOR Yvonne Beck

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N

amibia ist das Traumland des Fotografen, ein Land der Kontraste und der klaren Farben. Es ist ein Land, in das sich schon viele Menschen verliebt haben. Wer Ruhe sucht und Natur, wer grandiose Landschaften, Wüste und Weite geniesst, den wird Namibia, das zu den am dünnsten besiedelten Ländern der Erde zählt, nicht mehr loslassen. Dazu reicht es bereits, nur den weitgehend unbekannten Norden des Landes zu besuchen. Per Propellermaschine in die Wildnis Sobald man Windhoek und seine Vororte hinter sich gelassen hat, ändert sich die Natur schlagartig, plateauartige Hügel wechselen sich mit weiten Ebenen in Braun-, Gelb- oder Rottönen ab. Nach einem zirka 1,5-stündigen Flug erreicht man den felsigen Norden des Damaraland und die «Palmwag Concession Area». In Namibia gibt es insgesamt über zwanzig Konzessionsgebiete, deren Kontrolle und Vergabe der staatlichen Naturschutzbehörde obliegt. Die Ziele dieser Gebiete sind neben dem Schutz der Natur unter anderem die Entwicklung der Regionen durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und anderen Einnahmequellen für die lokalen Kommunen. Tourismusunternehmen können sich um die Nutzung der Konzessionsgebiete bewerben und dort zum Beispiel Lodges und Camps betreiben. Das Desert Rhino Camp ist eins davon. Inmitten einer steinigen, minimalistisch-schönen Hügellandschaft entstand das Camp in Zusammenarbeit mit dem «Save the Rhino Trust», einer Organisation, die zur Aufgabe hat, das Überleben der schwarzen Nashörner zu sichern. In den 80er und 90er Jahren wurde hier sehr viel gewildert, so dass nur noch wenige Exemplare dieser Tiere übrig waren. Heute ist diese Nashorn-Population wieder die grösste in Afrika ausserhalb eines Nationalparks! Eine stabile Population von etwa dreissig Tieren hält sich in der Umgebung des Camps auf. Wird ein Nashorn gesichtet, wird der Weg, zusammen mit einem Guide, immer zu Fuss fortgesetzt, um sich den majestätischen Tieren, die aus einer längst vergangenen Zeit entsprungen zu sein scheinen, möglichst unbemerkt zu nähern. Vor einem Nashorn oder auch Elefanten in freier Wildbahn zu stehen ohne den Schutz des Jeeps ist ein unvergessliches Erlebnis. Das zirka 5 000 Quadratkilometer grosse Palmwag-Konzessionsgebiet liegt zwischen dem Etosha-Nationalpark und der Skelettküste. Dieses Naturschutzgebiet zeichnet sich durch die atemberaubende, von Hügeln und seltenen Pflanzen durchzogene Landschaft sowie die faszinierende Tierwelt aus. Weitab von der Zivilisation, auf der Fahrt durch Täler und Flussbetten, passiert man immer wieder felsige Schluchten und fruchtbare Quellen. Springbock, Oryx, Kudu, Strauss, Schakal, Giraff und Zebra sind dabei ständige Begleiter. Die Wildtiere vor der Kulisse roter Felsen und weiter Flächen bieten ein ganz besonderes Fotomotiv. Ständig wechselt das Landschaftsbild, von satten Flussbetten über Schluchten zu den für Namibia so typischen endlosen Weiten. Und auch wenn sich mal kein Tier sehen lässt, wird es keinen Moment langweilig. Zu überwältigend sind die Landschaften. Etosha-Nationalpark Nur eines unter hunderten von Highlights in Namibia ist der Etosha-Nationalpark im Herzen der Etosha-Pfanne. Er ist Namibias bekanntestes Ziel für Safari, denn er bietet Tierbeobachtungsmöglichkeiten par excellence – vor allem im trockenen Südwinter, wenn sich die Tierherden an den Wasserlöchern drängen. Als der Etosha-Nationalpark 1907 gegründet wurde, war er mit fast 100’000 Quadratkilometern der grösste Nationalpark weltweit und auch heute noch hat der Park einen festen Platz auf der Weltkarte der Nationalparks. Dank seiner Lage und Grösse gehört er zu den schönsten der Welt. Nahezu die gesamte Palette an afrikanischem Grosswild ist im Park vertreten. Mehr als 250 Löwen, 4 000 Gnus, 5 500 Oryx-Antilopen, 300 Nashörner, 3 000 Giraffen, 12’000 Zebras und über 2 500 Elefanten sind im Park anzutreffen. Von den Springböcken gibt es fast 20’000 Exemplare und oft sieht man sie in riesigen Herden von mehreren hundert Tieren in den Weiten der Landschaft grasen. Doch die Anziehungskraft des Nationalparks beruht nicht nur auf der Vielzahl der Tierarten, die hier zu Hause sind, sondern auch auf seiner einzigartigen Landschaft. Der weite, weisse Landstrich mit den schillernden Luftspiegelungen und der vielfältigen Vegetation unterscheidet sich von anderen Parks in Afrika. Die grossen Wildherden von Etosha sind während des grössten Teil des Jahres auf die Wasserlöcher im Park angewiesen – eine ideale Bedingung zum Beobachten und Fotografieren der Tiere. Der Etosha-Nationalpark ist das ganze Jahr über befahrbar.

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Allerdings ist die beste Zeit um Tiere zu beobachten zwischen Mai und September, denn zu dieser Zeit herrscht die Trockenperiode und somit sind viele Tiere an den Wasserstellen und der Etosha-Pfanne zu bestaunen. Die Temperaturen sind morgens um die 10 Grad, im Laufe des Tages wird es aber angenehm warm mit selten mehr als 30 Grad. Im Sommer zwischen Januar und März verwandelt sich das ganze Gebiet dank ergiebigen Regens in eine grüne Wiese. Da der Wasserstand in jeder Jahreszeit anders ist, ändert sich auch Art und Anzahl der Tiere, die man an den Wasserstellen antrifft. Es ist daher ratsam, sich im Camp nach den jeweiligen Wanderbewegungen der Tiere zu erkundigen. Die Etosha-Pfanne, welche dem Park seinen Namen verlieh, ist eine rund 5 000 Quadratkilometer grosse flache Senke im Osten des Parks. Vor tausenden vor Jahren erstreckte sich hier ein seichter See, den der Kunene-Fluss spies. Als dieser seinen Lauf veränderte, liess er einen riesigen mineralreichen Sumpf zurück. Die endlose Oberfläche der Pfanne ist während der trockenen Monate ausgedörrt und zersprungen und gibt vor allem aus dem Flugzeug betrachtet ein faszinierendes Bild ab. Auch während der Regenzeit steht in der Pfanne nur wenig Wasser, zudem ist die Flüssigkeit zu brackig, als dass Tiere sie trinken Könnten. Wenn das Wasser jedoch verdunstet ist, wächst eine salzverträgliche Grasssorte in der Pfanne, die Gnus, Oryx und Zebras eine proteinreiche Nahrung zukommen lässt. Einer alten Legende zufolge entstand die Salzpfanne übrigens so: «Bei einem Überfall auf die ansässigen Heikum-San wurden alle männlichen Stammesmitglieder getötet, nur die Frauen blieben am Leben. Eine Mutter war über den Tod ihres Sohnes derart untröstlich, dass sie so viel weinte, dass ihre Tränen einen riesigen See bildeten. Über die Zeit verdunstete das Wasser, aber das Salz der Tränen blieb zurück.» Was also einstmals aus Tränen entstand, fasziniert heute zehntausende Touristen aus aller Herren Ländern. Und das zu Recht, denn kaum ein Park dieser Welt kann mit einer derartigen Artenvielfalt aufwarten wie der Etosha-Nationalpark.

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Trockene Wüstengebiete und der Etoshapark Während sich die Tiere des Etosha-Nationalparks an den Wasserstellen erfreuen, ist es für die Tiere im Nordwesten Namibias ein eher karges Dasein. Am Ufer des Kunene-Flusses, welcher die Grenze zu Angola bildet und die einzige permanente Wasserquelledieser Region ist, findet man zwar ein wenig Grün, aber ansonsten prägt Sand und Dürre diesen Landstrich. Tierbeobachtungen sind limitiert auf Bergzebras, Oryx, Springböcke, Wasservögel, endemische Reptilien wie das Wüstenchamäleon und das zahlreich vorkommende Nilkrokodil. Trotzdem ist diese Wüstenlandschaft nicht weniger faszinierend als der Rest des Landes. Das Hartmanntal verläuft über weite Strecken parallel zur Küste und bildet das Eingangstor zu Serra Cafema. Dieser Teil Namibias ist nur mit dem Flugzeug zu erreichen. Das Flugfeld wurde auf eine Hochebene gebaut, von hier fällt die Strasse zum Teil steil zum Fluss hin ab. Die Umgebung ist eine wundervolle Kombination aus Sanddünen und schroffen Felsen, gesprenkelt mit Feenkreisen, den sogenannten «fairy circles». Wie mit dem Zirkel gezogene, vegetationslose Kreise stechen sie aus dem dürren Gras der Steppe hervor. Und es gibt Millionen von ihnen. Während die drei bis zehn Meter grossen kreisrunden Stellen vollkommen kahl und unfruchtbar wirken, wächst rundherum ein Ring aus hohem und dichtem Gras, welcher vielen kleinen Tieren Lebesraum gibt. Mäuse, Borstenhörnchen und Löffelhunde halten sich bevorzugt in der Nähe der Feenkreise auf. Diese Feenkreise gibt es nur in extrem trockenen Gebieten auf einem schmalen Streifen von der Küste bis etwa 160 Kilometer landeinwärts. Sie sind ein naturwissenschaftliches Rätsel und niemand weiss, ob Meteoriteneinschläge, Pflanzen, Sandtermiten oder gar Feen, die beim Tanzen die kreisrunden Kahlstellen hinterlassen, dafür verantwortlich sind. Doch egal woher sie rühren, ein faszinierender Anblick aus der Luft sind sie allemal. Ein Besuch dieser Region bietet also auf ein einzigartiges Naturerlebnis. Die Ursprünglichkeit und die Kontraste von Wasser und Wüste, bizzaren Felsformationen und Feenkreisen überwältigt aber alle.


Zu Besuch bei den Himba Statistisch gesehen sind nur 2,4 Personen auf jedem Quadratkilometer Namibias zu finden. Trotzdem ist die ethnische Vielfalt um ein Vielfaches grösser und stärker differenziert als in vielen anderen Ländern des Kontinents. Der Norden Namibias gilt als die Heimat der Himba, die zu den letzten Normaden Afrikas gehören. Die schroffe, unwirtschaftliche Skelettküste, die abweisenden Gebirge, der Kuene-Fluss im Norden und die menschenleeren Wüstengebiete wirken wie ein Schutzschild, das fremde Einflüsse vom Kaokoveld fernhielt – und so dazu beitrugen, dass Kultur und Traditionen der Himba zum Grossteil bis heute erhalten geblieben sind. Erst im Jahre 1986 kamen sie zum ersten Mal mit unserer Zivilisation in Kontakt. In der Kuene Region leben rund 16’000 Menschen, davon etwa 6 000 Himba. Ihre Siedlungen bestehen aus bienenkorbähnlich geformten Hütten, die aus Baumsprösslingen – meist Mopanebäumen – errichtet und schliesslich mit einer Mischung aus Schlamm und Rinderdung bestrichen werden. Viele dieser Siedlungen sind verlassen, da das Hirtenvolk der Himba ständig umherzieht, um für seine grossen Rinderherden die besten Weidegründe zu suchen. Dabei tragen sie ihre gesamten Besitztümer in einer Tierhaut gewickelt mit sich. Die Himba leben hauptsächlich von der Rinderzucht, doch werden die Tiere nur zu besonderen Anlässen geschlachtet. Eins ihrer Hauptnahrungsmittel ist geronnene Kuhmilch. Ihre Haut reiben die Himba zum Schutz vor starken Sonnenstrahlung, Flüssigkeitsverlust und Insekten mit einer Mischung aus Ocker, Butter und verschiedenen Kräutern und Rinden ein. Die Himba benutzen auch «Deodorants»: Dazu dienen ihnen die Zweige des «Parfümstrauches», ein zuerst verdorrt aussehender Busch, bricht man jedoch seine Äste ab verströmt er einen angenehmen intensiven Duft. Selbst die Parfumeindustrie hat diesen Busch inzwischen für sich entdeckt und kauft den Himba Äste und Zweige ab. Für die Himba hat der Ahnenkult grosse Bedeutung im alltäglichen Leben. Das «Okuruo», das heilige Feuer, das niemals erlöschen darf, ist der Mittelpunkt eines jeden Krals. Der Sippenälteste nimmt hier Kontakt mit den Vorfahren auf, bringt Opfer dar, holt sich Rat und Hilfe oder beichtet Fehler und Vergehen. So leben die Himba noch immer nach alten Riten und Gesetzten ihr Leben in der kargen Wildnis Namibias.

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NICE TO KNOW Anreise Am schnellsten geht es mit einem der täglichen Direktflüge der Air Namibia ab Frankfurt nach Windhoek. Air Berlin fliegt ab München bzw. Düsseldorf. Die Flugdauer beträgt jeweils zirka 10 Stunden. www.airnamibia.com www.airberlin.com Unterkunft Desert Rhino Camp Dieses Camp wird in Zusammenarbeit mit der Organisation «Save the Rhino Trust» im felsigen Norden des Damaraland unterhalten. Es liegt im privaten Palmwag-Gebiet zwischen dem EtoshaNationalpark und der Skelettküste. Selbstverständlich sind die schwarzen Nashörner die Hauptattraktion. Eine stabile Population von etwa dreissig Tieren hält sich in der Umgebung des Camps auf. Die lokalen Mitarbeiter des «Save the Rhino Trusts» sind heute weitgehend die Guides/ Tracker des «Desert Rhino Camps». Serra Cafema Camp Das aus acht Einheiten bestehende Camp liegt abgeschieden, aber wunderschön, auf einem von den Himba gepachteten Gelände, das bis zum Kuene-River reicht. Die Sicht auf die grüne Vegetation entlang des Flussufers und die unendliche Weite der Wüstenlandschaft sind atemberaubend. Es ist das abgeschiedenste Camp im gesamten südlichen Afrika und garantiert ein unvergessliches Erlebnis in Namibia. Ongava Tented Camp Das Zeltcamp befindet sich an der südlichen Grenze des Etosha-Nationalparks auf einem 30’000 Hektar grossen Privatgelände. Die Unterkunft besteht aus acht grossen, komfortablen Meru-Zelten mit en-suite Badezimmer und Dusche/WC. Vor dem Hauptgebäude befindet sich in 50 Metern Entfernung ein gut frequentiertes Wasserloch, welches auch von einigen Zimmern einsehbar ist. Besonders Nachts finden sich hier oft Löwen ein. www.wilderness-safaris.com Klima Die Namibier erleben rund 300 Sonnentage im jahr. Im Winter ist der Himmel selten bewölkt (allerdings ist es trüb und feucht), nur im Sommer türmen sich meistens am Spätnachmittag grössere Wolkenmassen auf. Grundsätzlich lässt sich das Land das ganze Jahr bereisen. Weitere Informationen zu Namibia Namibia Tourism Board www.namibia-tourism.com

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Botswana, Kenia, Südafrika, Mosambik, Malawi, Sambia, Simbabwe, Madagaskar, Rep.Kongo Namibia, Oman, Tansania, Réunion, Uganda, Ruanda, Mauritius, Seychellen, VAE

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Unterwegs in der Perle Afrikas

E

in letzter Blick auf die Packliste: «Haben wir alles dabei? Ja, nun kann es endlich losgehen!» Wir fliegen heute nach Uganda und werden dort eine zweiwöchige Rundreise durch die Perle Afrikas machen. Nach dem Flug landen wir voller Vorfreude in Entebbe und können gleich den typisch afrikanischen Geruch wahrnehmen, der uns schon am Flughafen auffällt. Unser Abenteuer hat begonnen. Am Flughafen werden wir von unserem Reiseleiter Isaac in Empfang genommen, der uns mit einem freundlichen «Willkommen in Uganda» begrüsst. Isaac ist Ugander und spricht fliessend deutsch. Er hilft uns beim Verstauen des Gepäcks im Auto und dann geht die einstündige Fahrt nach Kampala los. Während der Fahrt können wir viele kleine und kunterbunte Shops entlang der Strasse entdecken. Schon von weitem sind die Hochhäuser von Kampala zu erkennen. Der stockende Verkehr und die vielen Autos, Menschen und BodaBodas (Motorradtaxis) gehören zum Alltag der ugandischen Hauptstadt. Die erste Nacht verbringen wir in einer Lodge etwas ausserhalb von Kampala mit wunderschönem Ausblick über den Viktoriasee und einem leckeren Abendessen auf der Terrasse.

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Uganda

AUTOR Tatjana Spähn

Der Kibale Forest-Nationalpark Nach dem Frühstück fahren wir in den Kibale Forest im Westen der Stadt, der 13 verschiedenen Primatenarten ein Zuhause bietet. Wir passieren grüne Teeplantagen und fahren durch eine wunderschöne hügelige Landschaft. Aus der Ferne können wir sogar einen Blick auf das dritthöchste Gebirge Afrikas, das Rwenzorigebirge, werfen. Heute Nacht schlafen wir in einem der Baumhäuser mitten im märchenhaften Kibale Forest. Die Geräusche in der Nacht sind atemberaubend. Unser Baumhaus ist 8 Minuten Fussweg vom Haupthaus entfernt und wir haben das Gefühl ganz alleine im Wald zu sein. Am nächsten Morgen nehmen wir an einer geführten Wanderung durch den Kibale Forest teil und treffen auf wildlebende Schimpansen und viele andere Affenarten, darunter schwarz-weisse Colobusaffen und Meerkatzen. Unser Guide erzählt uns, dass der Kibale Forest die höchste Primatendichte weltweit hat und hier mehr als 1 500 Schimpansen leben. Während unserer Wanderung durch den Wald entdecken wir wunderschöne Schmetterlinge und viele unterschiedliche Vögel. Die hier lebenden Waldelefanten bekommen wir leider nicht zu Gesicht, dafür aber einen blauen Riesenturako. Nachmittags


führt uns ein lokaler Guide durch das Bigodi-Sumpfgebiet. Er zeigt uns die umliegenden Dörfer und erzählt währendessen viel über die Lebensweise der hier lebenden Menschen. Queen Elizabeth-Nationalpark Nach einem gemütlichen Frühstück begeben wir uns auf den Weg zum nahegelegenen Queen Elizabeth-Nationalpark, dem zweitgrössten Nationalpark in Uganda. Dieser grenzt an das Rwenzorigebirge, den Virunga-Nationalpark und den Edwardsee. Uns erwartet eine abwechslungsreiche Landschaft mit offene Savannen, Kraterseen und Tropenwald. Auf der Fahrt zu unserer Unterkunft machen wir unsere erste Pirschfahrt durch den Park und sehen viele Antilopen, Elefanten und verschiedene Vogelarten. Am Nachmittag unternehmen wir eine weitere Pirschfahrt durch den Park, der einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt ein Zuhause bietet. Die Bootsfahrt auf dem Kazinga-Kanal, der den Edwardsee mit dem Georgesee verbindet, gehört mit zu einem absoluten Höhepunkt unserer Reise nach Uganda. Hier sehen wir so unzählig viele Hippos, wie noch nie zuvor. Ausserdem können wir vom Boot aus die durstigen Elefanten und Büffel entdecken. Die riesigen Krokodile am Uferrand, die wie Baumstämme daliegen sind nicht zu übersehen. Die Bootsfahrt ist die beste Möglichkeit um die wunderschönen Eisvögel, Pelikane, Komorane und Fischadler zu beobachten. Einfach nur unbeschreiblich schön! Der südliche Teil des Queen Elizabeth Nationalparks ist für seine baumkletternden Löwen bekannt, die in den Baumkronen nach Schatten suchen und sich dort vor der heissen Mittagssonne verstecken. Es dauert nicht lange und wir können die hellbraunen Beine in den Baumkronen entdecken und die vollgefressenen Löwen beobachten. Bwindi Impenetrable Forest Nach einer abenteuerlichen Fahrt in den südwestlichsten Teil von Uganda bis zur Grenze zur Demokratischen Republik Kongo und Ruanda erreichen wir hungrig und müde den Lake Mutanda. Unsere Lodge liegt direkt am See und hat einen wunderbaren Blick auf drei der Virungavulkane: Sabinyo, Gahinga und Muhabura. Heute wird mir klar, warum in der Packliste stand, dass wir auch etwas wärmere Kleidung für kühle Abende einpacken sollen. Trotz der kühleren Temperaturen lädt der See zum Schwimmen ein – diese Chance lassen wir uns natürlich nicht entgehen! Am Abend gibt es noch ein leckeres Abendessen und einige Infos zum Gorillatracking am nächsten Tag. Wir haben das grosse Glück die Gorillafamilie Nkuringo besuchen zu dürfen, die aus 19 Gorillas besteht. Gorilla Tracking Früh am Morgen bringt Isaac uns mit ausreichend Proviant und Trinkwasser bepackt zum Startpunkt unserers Gorillatrackings, wo wir eine ausführliche Einführung bekommen. Die verantwortlichen Ranger erklären uns, wie wir uns Verhalten sollen und erzählen uns einiges über die Gorillafamilie, die wir heute besuchen werden. Dann ist es endlich soweit. Wir machen uns auf den Weg zu den Gorillas. Die Träger helfen uns bei den besonders steilen Hängen. Nach einer fast zweistündigen Wanderung erfahren wir, dass wir eine Abkürzung, steil bergab nehmen können und dass die Gorillas ganz in der Nähe sind. Nach weiteren 30 Minuten ohne erkennbaren Weg, querfeldein, über Stock und Stein macht uns der Ranger auf die Schlafplätze der Gorillas, die wie

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überdimensional grosse Vogelnester aussehen, aufmerksam. Hier hat die Gorillafamilie ihre Nacht verbracht. Von hier aus folgen wir den Frassspuren und weitere 30 Minuten später, hören wir die Gorillas in der Ferne. Von jetzt an sollen wir uns ruhig verhalten. Die Spannung steigt. Nachdem die Ranger überprüft haben ob wir willkommen sind, dürfen wir uns nähern. Der Anführer der Gruppe, der Silverback sitzt nur fünf Meter entfernt und beobachtet uns aufmerksam. Die Ranger haben uns am Morgen erzählt, dass diese Familie insgesamt vier ausgewachsene männliche Silverbacks und drei Jungtiere hat, die wir nun miteinander herumtollen sehen. Die anderen Gorillas liegen und sitzen entspannt herum und beobachten uns friedlich. Für mich war die Begegnung mit der Gorillafamilie ein unvergesslicher Moment und die Zeit mit den Gorillas ging leider viel zu schnell vorbei. Nach einer Stunde müssen wir uns leider wieder von der Gorillagruppe trennen, da wir sie nicht zu lange stören dürfen und brechen auf. Die Erinnerung an die Begegnung mit den Gorillas entschädigt uns für den anstrengenden Rückweg, den langen, steilen Hang nach oben. Unterwegs legen wir immer wieder eine Pause ein und kommen am Abend glücklich, aber sichtlich erschöpft in unserer Unterkunft an, in welcher schon ein warmes Abendessen auf uns wartet. Entspannung am Lake Bunyonyi Nachdem wir am nächsten Morgen ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt haben, verlassen wir den Bwindi Impentrable Forest und fahren in Richtung Lake Bunyonyi, wo wir mit einem Kanu auf eine der Inseln inmitten des Vulkansees paddeln. Hier haben wir den Nachmittag und einen weiteren Tag Zeit, um den See per Kanu zu erkunden und Vögel zu beobachten. Die malerische Gegend rund um den Lake Bunyonyi ist der perfekte Ort, um sich von dem anstrengenden Gorillatracking zu erholen. Lake Mburo-Nationalpark Völlig entspannt machen wir uns auf den Weg zum Lake Mburo Nationalpark, dem einzigen Park in Uganda, in dem Zebras leben. Aber nicht nur Zebras, sondern auch Warzenschweine, Uganda Kob und viele Topi können hier beobachtet werden. Ein kleines Highlight ist die Wanderung zu Fuss durch den Nationalpark, bei der man von einem Ranger begleitet und viel über die Tierwelt im Lake Mburo-Nationalpark erfährt. Kampala und Entebbe Doch jeder Urlaub geht einmal zu Ende. Heute begeben wir uns auf den Rückweg. Unterwegs stoppen wir am Äquator und haben die Möglichkeit handgefertigte Kunst und Souvenirs zu kaufen. Danach fahren wir weiter nach Kampala. Wir verbringen eine weitere Nacht in der Hauptstadt und bekommen von Isaac den Geheimtipp uns den Sonnenuntergang vom Diplomate Hotel aus anzuschauen. Am nächsten Morgen fahren wir früh in Richtung Entebbe, wo wir den Botanischen Garten besuchen und uns von unserer Reisebegleitung verabschieden müssen. Wir sind uns schon jetzt sicher: das war nicht unsere letzte Reise nach Uganda und wir hoffen schon jetzt, dass wir bald wieder zurück in die Perle Afrikas kommen können. Ein Besuch des Murchison Falls-Nationalpark, des Mount Elgon und des östlichen Teils von Uganda ist für das nächste Mal geplant! www.aquaterra-travel.ch info@aquaterra-travel.ch

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D

och die Wiege des Christentums hat weit mehr zu bieten als ihre unnachahmliche Landschaftliche Schönheit. Am Kreuzpunkt von Asien und Europa spiegeln sich 3 000 Jahre Kultur. Sei es in der Kunst, in der sakralen Architektur oder in der Geschichte eines gepeinigten Volkes, das sich über die Jahrtausende vor allem eines bewahrt hat: seine herzerwärmende Gastfreundschaft. «Ich liebe das Blau unseres Himmels, das klare Wasser, den Glänzenden See, die Sommersonne und die drachenstimmigen Winterstürme, die schwarzen Mauern der im Dunkeln verborgenen Häuser und uralter Städte tausendjährigen Stein liebe ich. Wo ich auch bin, ich vergesse nicht den klagenden Ton unserer Gesänge, vergesse nicht unsere zu Gebeten gewordenen Bücher in Eisenschrift und wie sehr auch mein Herz von unseren blutigen Wunden brennt, mein verwaistes, kummervolles und geschätztes Armenien liebe ich ewiglich.» Unermesslicher kultureller Reichtum Die Worte des armenischen Lyrikers Jeghische Tsch’arents‘ stehen sinnbildlich für die gehaltvolle, traditionsreiche Literatur, die jahrtausendealte Kultur, aber auch für die Diaspora des Landes. Verdichtet in wenigen Zeilen, bringt Jeghische Tsch’arents‘ die Geschichte Armeniens poetisch zum Klingen. Gerade die bildende Kunst, die Literatur und die phantastisch illuminierte Handschriftlichkeit waren in Armenien seit jeher ein Mittel der kulturellen und geistlichen Elite, um die bewegte, oft tragische Vergangenheit zu reflektieren und ihr Gestalt zu verleihen. Die armenische Literatur gilt heute als eine der ältesten lebenden Nationalliteraturen der Welt. Die wertvollsten Schriften finden sich im Museum Matenadaran, welches rund 17’000 Manuskripte beherbergt. Doch auch die Mauern der zahlreichen uralten Klöster und Kirchen, von denen einige zum UNESCO Weltkulturerbe gehören, legen ein lebendiges Zeugnis längst vergangener Epochen ab. Inmitten dieser kulturellen Schätze, die aus wertvollsten Materialien geschaffen und vollendet in spektakuläre Landschaften integriert wurden, umweht einen unweigerlich der Hauch der Geschichte gepaart mit einem leisen Gefühl von Demut. Wiege des Christentums Armenien ist untrennbar mit der Religion verbunden. Sei es in geographischer, architektonischer oder in historischer Hinsicht. Der kleine Binnenstaat im Kaukasus ist umgeben von islamisch Geprägten Ländern. Nichtsdestotrotz liegt in Armenien die Wiege des Christentums. Armenien war das erste Land, das den christlichen Glauben zur Staatsreligion erklärte. Dies bereits im Jahr 301 unter der Regentschaft von König Trdat III. Damit ist die Armenisch-Apostolische Kirche die älteste Staatskirche der Welt. Noch heute gehören nahezu 95 Prozent der Bevölkerung dem christlichen Glauben an. Dieser ist in Armenien Tradition und Identität zugleich. Doch er war auch Auslöser für zahlreiche Kriege, die das Land und sein Volk stark gebeutelt haben. Die Beziehungen zu den Nachbarstaaten Aserbaidschan und Türkei sind bis dato anhaltend schwierig. Lange Zeit wirkte auch die fast siebzigjährige Sowjetherrschaft nach, die erst 1991 endete, so dass es noch Jahre dauerte, ehe sich die Armenier wieder mit Stolz ihrer christlichen Tradition und Identität zuwenden konnten.

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Natur und Kulturparadies Armenien Faszinierend raue Hochgebirgslandschaften und idyllisch karge Steppen im Wechsel mit fruchtbaren Regionen, sattgrünen Tälern und tiefblauen Seen – alleine schon wegen seiner atemberauben­‐den Optik ist Armenien eine Reise wert.

Die beispiellose Schönheit jenseits des Ararat AUTOR Kulturreisen Divertimento

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Die Mutter der Welt und die blaue Perle Armenien ist überaus reich an landschaftlichen Höhepunkten. Zwei davon gilt es besonders hervorzuheben. Mit einer Wasseroberfläche von rund 1 400 Quadratkilometern und knapp zwei Kilometer über dem Meeresspiegel gelegen, ist der Sevan See nicht nur das grösste Gewässer des Landes, er gehört auch zu den höchsten Seen der Welt. Aufgrund der gigantischen Ausmasse erinnert die blaue Perle, wie die Armenier ihren See liebevoll nennen, eher an ein Meer. So tiefgründig der Sevan See, so erhaben der Berg Ararat. Im wahrsten Sinne majestätisch ragt der 5 156 Meter hohe, ruhende Vulkan von weither sichtbar in den Himmel. Der Ararat gilt nach christlicher Überlieferung als «Mutter der Welt». Im Gebirge Ararat soll nach der Sintflut die Arche Noah auf Grund gelaufen sein. Das armenische Stammvolk Hajk soll sich zu seinen Füssen niedergelassen haben. Unter seinem Schutz fand das heidnische Volk zum Christentum. Und in Urzeiten sollen ihn göttliche Mächte bewohnt haben. Mag man daran glauben oder nicht, der Ararat strahlt mit seinem schneebedeckten, leuchtend weissen Gipfel eine derart faszinierende Kraft und Schönheit aus, dass man sich seiner Mystik schlicht nicht zu Entziehen vermag. Schliesslich könnte er auch als steinernes, monumentales Sinnbild dienen für die Resilienz des armenischen Volkes. Diaspora und der Weg in die Moderne Dem armenischen Volk blieb von der Zeit seiner Urväter vor rund drei Jahrtausenden bis heute wenig erspart. Auf die Massaker während des Osmanischen Reichs folgte der Völkermord während des Ersten Weltkriegs. Diesem ersten Genozid des 20. Jahrhunderts fielen zwischen 300’000 und über 1,5 Millionen Armenier zum Opfer. Darunter auch 600 armenische Intellektuelle, die gezielt verfolgt und hingerichtet wurden. Die armenische Diaspora geht jedoch bereits auf das Jahr 1064 zurück, als Tausende vor den Seldschuken flohen. Sie ist ein ebenso fester wie tragischer Bestandteil der Geschichte Armeniens. Heute leben Armenier in allen Winkeln der Welt. In der Schweiz zwischen 3 000 und 4 000. Der grösste Teil emigrierte nach Frankreich und in die USA. Doch das Land ist heute im Wandel. Folgt unaufhaltsam der Moderne. Besonders spürbar ist dies in der Hauptstadt Jerewan. Fast ein Drittel der Bevölkerung lebt mittlerweile in dieser pulsierenden Metropole, die einer westlichen Grossstadt in wenig nachsteht. Modernität, Lebendigkeit und Schnelligkeit prägen das Bild. Geblieben ist bei allem Wandel die herzliche Gastfreundschaft. Lebensfreude, Gastfreundschaft und leise Melancholie Der hohe Stellenwert der Grossfamilie ist in Armenien ebenso wichtig wie die legendäre Gastfreundschaft. Mit Sicherheit rührt das eine in gewisser Weise vom anderen her. Vielleicht haben die Armenier gerade auch wegen der Diaspora eine besondere Offenheit und Wandlungsfähigkeit entwickelt. Über den ganzen Globus verteilt, haben sie sich immer wieder angepasst, neu orientieret und eingelebt. Die Offenheit der Ausgewanderten ist den Daheimgebliebenen gleichermassen zueigen. Mit anderen Worten: Ein Gast ist stets willkommen. Diese Flexibilität und Intensität zeigt sich nicht zuletzt in der armenischen Musik, die ausgesprochen facetten- und variantenreich ist – von klassischer Musik über Volksmusik und fahrenden Sängern bis hin zum armenischen Jazz. Das Nationalinstrument ist und bleibt aber das Duduk. In Anbetracht der Geschichte Armeniens verwundert es kaum, dass der samtige Klang dieser traditionsreichen Flöte aus Aprikosenholz beim Hörer vor allem ein Gefühl auslöst: eine sanfte, zarte, leise Melancholie.

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Travel News «Summertime and the living is easy» Bella Bavaria! Auch wenn das Thermometer noch keine 36 Grad anzeigt – der lange Winter ist endlich vorbei und Hotel Gut Ising am Chiemsee bereitet sich auf einen aktiven Sommer vor. Neben klassischem Badeurlaub und zahlreichen Wassersportangeboten rund um den Ch iemsee bietet das Vier-Sterne-Superior-Hotel viele weitere Freizeitaktivitäten wie Nordic Walking, Golf oder Tennis. Bekannt ist das charmante Landgut vor allem für seine Reit- und Poloangebote. Mit drei Reithallen, einer Reitschule und vielseitigen Angeboten von Country Cross bis hin zu Spring- und Dressurturnieren ist für jeden Pferdeliebhaber das Richtige dabei. Am Ende eines sommerlichen Tages geniessen Gäste kulinarische Schmankerl im Usinga, dem Fine Dining Restaurant von Gut Ising oder im Restaurant «Zum Goldenen Pflug» – das Team um Chefkoch Rüdiger Linke und Chef de Cuisine Roland Schön begrüsst die warme Jahreszeit mit regionalen sowie saisonalen Köstlichkeiten von Spargel über Bärlauch bis hin zu Erdbeeren und Rhabarber. www.gut-ising.de

Laufsteg über den Wolken London, Mailand, Paris: Anfang des Jahres dreht sich in der Modewelt alles um die Fashion Weeks. Dies hat Skyscanner, Europas führende Flugsuchmaschine, zum Anlass genommen und eine Online-Umfrage zum Thema «Welche Cabin Crew hat das schönste Outfit?» durchgeführt. 1 200 Teilnehmer haben auf der Skyscanner Website vom 8. bis zum 31. Januar 2013 abgestimmt und die Uniformen von 15 Fluggesellschaften auf einer Skala von eins bis fünf bewertet: gewonnen hat Aeroflot – sie ist «Europe’s most stylish Airline». Auch die Deutschen gehen mit gutem Beispiel voran: Lufthansa hat es unter die Top 3 geschafft. www.skyscanner.com

Neuer Gourmet-Stern am Bodensee Nach einer zweijährigen Umbauphase eröffnete im April das Gourmet-Restaurant Mammertsberg in Freidorf (TG) wieder seine Pforten. Die neuen Gastgeber sind die regional bekannten Luisa und August Minikus. Das 1911 erbaute Anwesen hatte in den letzten Jahren kein leichtes Los, meinte es das Schicksal doch anfänglich nicht gerade gut mit dem unter Denkmalschutz stehenden Gasthof. Fünf Jahre Leerstand zeichneten das Haus merklich. Nun ist das Herz des Hauses wieder die Küche und die Kochkunst von August Minikus. Minikus richtet dabei sein Augenmerk auf die einzelnen Zutaten und versteht es, diese in ihren eigentlichen Geschmacksnuancen zu erhalten und spannend zu kombinieren. Für die Neugestaltung zeichnet die Zürcher Stararchitektin Tilla Theus verantwortlich. Sie ist dafür bekannt historische Elemente mit moderner Raffinesse zu vereinen. In enger Kooperation mit der Denkmalpflege wurde der Mammertsberg von Grund auf nach dem neuesten Stand der Technik saniert und die Anziehungskraft von gestern in eine zeitgemässe transformiert. www.mammertsberg.ch


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Entdeckungstouren durch die bunte Kunstszene Farbenprächtige Ölgemälde, schimmernde Bronzeskulpturen oder aussergewöhnliche Drucke – nirgendwo kommen die Lebendigkeit und das besondere, facettenreiche Flair der Florida Keys besser zur Geltung, als in der örtlichen Kunstszene. Regelmässige «Art Walks» laden Besucher und Kunstliebhaber zum abendlichen Kulturspaziergang ein. Kunst, Kulinarik, Musik und Entertainment werden beim «Third Thursday Art Walkabout» auf Islamorada grossgeschrieben. Jeden dritten Donnerstag im Monat verwandelt sich der Morada Way zum Treffpunkt für Kunstinteressierte. Bei zwanglosen Empfängen bieten sich viele Gelegenheiten zum Austausch mit den anwesenden jungen Talenten und etablierten Kunstschaffenden. www.fla-keys.com

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Eine Liebeserklärung an die Kultur Mit der Bezeichnung «Interpretative Centres» wird es deutlicher. Besucherzentren sind Orte, an denen etwas umfassend dargestellt und erklärt wird. Und davon gibt es auf der grünen Insel eine Vielzahl, wobei der Übergang zum Museum fliessend ist. Von Irlandreisenden werden sie hoch gelobt. Aber was loben sie eigentlich?

M

an betritt einen Raum in dem Stimmen flüstern, als würden sie hereingeweht, und hat man den Raum lauschend durchschritten, ist man mit Versen, Rhythmen und Geschichten erfüllt, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Man gelangt durch einen Korridor auf einen Felsenbalkon und erschauert beim Anblick der unfassbaren Weite einer in Gischt und Dunst gehüllten Klippenlandschaft, während man 200 Meter hoch über dem tosenden Atlantik steht. Oder man stapft durch eine satte, wellige Graslandschaft, die scheinbar bedeutungslos unter dem irischen Regen ausharrt. Tritt man aber ins Besucherzentrum ein, gelangt man vor einen riesigen, wie ein Kunstobjekt wirkenden, Glaskasten. Darin liegen die aufgeschnittenen Torf- und Gesteinsschichten des Graslands frei und man schaut darauf, selber so klein, wie aus der Perspektive eines Maulwurfs. Geschichte anschaulich machen … Dies sind nur drei Beispiele aus den vielfältigen Möglichkeiten, wie sich Irland in seinen Besucherzentren selbst darstellt und den Betrachter in Erlebniswelten zieht. Sie gehören zum Writers‘ Museum

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Irland

AUTOR Lilly Steffen

in Dublin, dem Cliffs of Moher Visitor Centre an der Westküste und zu den Céide Fields, einem der grössten neolithischen Siedlungsgebiete der Welt im einsamen County Mayo. In allen ist die umfassende, sensorische Erklärung der Besonderheiten des Ortes geglückt. Und in allen steckt die unnachahmliche Fähigkeit der Iren, Geschichten so anschaulich zu erzählen, dass sie mitreissen. Mit anderen Worten – es sind in den Besucherzentren auch Meister der visuellen Erzählkunst am Werk. Seit den 2 000er Jahren, mit dem Aufstreben des Celtic Tiger und dem damit verbundenen Wohlstand, entstanden die Besucherzentren als Kulturvermittler und auch als Wirtschaftsfaktor für die wachsende Tourismusindustrie. Es halfen auch die neuen Technologien, auf die Irland mit Eifer zugriff und für neue, interaktive Gestaltungsformen nutzte. Finanzielle und ideelle Unterstützung kam von verschiedenen Vereinigungen wie Heritage Ireland, Fáilte Ireland, dem Office of Public Works (OPW) und dem National Trust. Von Produktionsbetrieben zu interaktiven Akademien Zunächst waren es typisch irische Produktionsbetriebe wie Wollwe-


bereien, Brauereien und Destillerien, die sich dieser Mittel bedienten, ihre historischen Lagerhallen umbauten und mit fantastischen Ausstellungsstücken, Storyboards, interaktiven Bildschirmen, Videoräumen und Showrooms ausgestalteten. Das berühmteste dieser Besucherzentren ist bis heute das Guinness Storehouse in Dublin. Aber auch Foxford Woollen Mills in County Mayo und die Bushmills Distillery in Nordirland gehören zu den Klassikern. In ihrer Folge erschufen sich bald die irischen Kulturstätten neu. Archäologische und historische Stätten, Schlösser, Burgen, Literaturschauplätze, historische Industrieparks – kaum eine der bedeutenden Sehenswürdigkeiten Irlands kommt heute ohne Besucherzentrum aus, und sei es auch noch so klein. Als dritte Generation dieser erlebnisreichen «Akademien» für irische Lebensart und Kultur wird nun mit Giganten und gigantischen Projekten aufgewartet. Eine völlig neue Dimension ist im Jahr 2012 mit dem Titanic Belfast geschaffen worden. Schon seine architektonische Form eines in den Himmel ragenden Schiffsbugs von genau der Höhe, die auch die Titanic hatte, nimmt das Thema der multi-

medialen Ausstellung zur Geschichte der Ozeangigantin im Inneren des Gebäudes vorweg. Einem Riesen ist auch das neue Giant’s Causeway Visitor’s Centre gewidmet. Der «Damm des Giganten» aus zehntausenden sechseckiger Basaltsäulen an der Küste von Antrim ist die Hauptattraktion Nordirlands und entsprechend gross ist auch hier die interaktive Ausstellung über Erdgeschichte, Vulkanismus und die Legende vom Riesen. Das erste Besucherzentrum der Generation Terra X aber, das zur Vorlage für die beiden anderen wurde, ist in geradezu monströser Erdarbeit unter die naturgeschützte Landschaft vor den Cliffs of Moher eingelassen und bereits 2007 eröffnet worden. Doch ob gross oder klein – es herrscht an allen diesen «Schau-Plätzen» der grünen Insel eine wie aus sich selbst heraus entwickelte familiäre Atmosphäre. Der Besucher wird zum Teil der Erzählung, als dürfe und solle er sie mit gestalten und lernen irisch zu denken. Und das bedeutet auch, die in den Darstellungen verborgenen Liebeserklärungen an die Einzigartigkeiten des Inselkosmos zu entdecken und zu verstehen. Deshalb werden die irischen Besucherzentren so gelobt.

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NICE TO KNOW Die Giganten Cliffs of Moher Visitor Experience, County Clare Schon die Architektur des Informationszentrums verdient eine Auszeichnung. Um die meist besuchte Sehenswürdigkeit Irlands in ihrer natürlichen Harmonie zu belassen, wurde der Bau in die Erde versenkt. So ragt das grosse Fenster des Restaurants mit seinem phantastischen Ausblick gerade mal aus dem hohen Gras hervor. Die zweite Auszeichnung geht an das interaktive Konzept der Ausstellung «Atlantic Edge». Der Klimawandel, die Reichtümer des Ozeans sowie die Geschichte des Menschen in seinem Lebensraum und eine virtuelle Rekonstruktion der Steilklippen sind im Sinne der Cliffs herausragend in Szene gesetzt. www.cliffsofmoher.ie Giant’s Causeway Visitor Centre, County Antrim Der tief in die Erde gelegte Neubau zitiert mit seiner Fassade aus polierten Basaltsäulen die natürliche Struktur des vor Jahrmillionen aus vulkanischer Tätigkeit erwachsenen Naturwunders des Giant’s Causeway. Wie er mit seinen 34’000 sechseckigen Basaltstelen in einer Diagonale in den Atlantik ragt, so ist er auch in der Innenarchitektur angelegt. Es gibt in den Räumen so gut wie keine rechten Winkel. Der Naturschönheit der Causeway Coastal Route wird mit einem Grasdach und niedrigstem CO2-Ausstoss Rechnung getragen. Die interaktive Ausstellung beschäftigt sich mit Vulkanismus auf hohem wissenschaftlichem Niveau und geht gleichzeitig spielerisch und erzählerisch mit der Legende über den Riesen um, der den Causeway erbaut haben soll. www.nationaltrust.org.uk/giantscauseway Titanic Belfast, County Antrim Die Architektur des gigantischen, silberglänzend über dem Hafen aufragenden Schiffsrumpfs, signalisiert, wie hoch Belfast mit dem Titanic Centre hinaus will. So hoch wie die Ozeanriesin war, die einst neben dem hypermodernen Bauwerk von der Slipanlage gezogen wurde. Die auf sechs Ebenen verteilte multimediale Ausstellung geht jedoch mit eher dezenter und gelungener Dramaturgie an die Geschichte des Unglücksschiffs. Von der Vorgeschichte der Katastrophe über die gesellschaftlichen Verhältnisse in der damaligen «Boomtown Belfast» bis zu

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einem nachgebauten Titanic-Dock verleiht die mediale Show der Tragik hinter dem ganzen doch ihre Würde. Zwar wird der Untergang mit allen Mitteln modernster Unterhaltungstechnologie inszeniert, aber der eigentliche Höhepunkt der Schau ist ein Gang über einen transparenten Glasboden, unter dem die Unterwasseraufnahmen vom Wrack der Titanic so brillant inszeniert sind, dass man glaubt, auf das Schiff zu schauen. www.titanicbelfast.com Die Klassiker Guinness Storehouse, Dublin: www.guinness-storehouse.com Bushmills Distillery, County Antrim: www.bushmills.com Foxford Woollen Mills, County Mayo: www.foxfordwoollenmills.com Historische und prähistorische Stätten Strokestown Park, County Roscommon: www.strokestownpark.ie Céide Fields, County Mayo: www.museumsofmayo.com Skellig Experience, County Kerry: www.skelligexperience.com Croagh Patrick, County Mayo, www.croagh-patrick.com Landschaftsparks Der Burren, County Galway: www.burrennationalpark.ie Glenveagh National Park, County Donegal: www.glenveaghnationalpark.ie Glendalough, County Wicklow: www.wicklowmountainsnationalpark.ie Literarische Orte Writers Museum, Dublin: www.writersmuseum.com Coole Park, County Galway: www.coolepark.ie Tourism Ireland Tourist Service und gratis Broschürenversand: +41 (0) 44 210 41 53 info.ch@tourismireland.com www.ireland.com


Luxuriöses Arabisches Erlebnis

Der Schweizer Reiseveranstalter "Golf and Travel" entführt Sie in die arabische Welt des „ShangriLa’s Barr Al Jissah Resort and Spa“, eines der fünf besten Ferienresorts im Mittleren Osten. Bei der aus drei Hotels bestehenden Anlage in Oman wählen Sie zwischen den folgenden Alternativen: ab CHF 1,480 pro Person im familienfreundlichen “Al Waha“, ab CHF 2,110 für das im Herzen der Anlage gelegene „Al Bandar“ oder ab CHF 2,540 für das luxuriöse „Al Husn“. Das exklusive Arrangement beinhaltet den Hin- und Rückflug mit Oman Air, den Transfer zwischen Flughafen und Hotel sowie die Übernachtung mit Frühstück für sieben Nächte. Der Aufenthalt im Al Husn Hotel ist darüber hinaus inklusive Mini Bar, Teeservice und Aperitifs vor dem Abendessen. Für die Übernachtung von Kindern (1) im Zimmer der Eltern werden CHF 750 für die Reise berechnet. Das Arrangement ist gültig von 01. – 25. Oktober 2013 Weitere Informationen, auch zu allen weiteren Sommer Arrangements, erhalten Sie auf der Internetseite www.golfandtravel.ch oder unter der Telefonnummer 0041 41 799 71 99.

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Die Stadt der Festspiele Salzburg Salzburg ist bekannt und beliebt als Mozartstadt und als Barockjuwel: Die Stadt diente zudem als Drehort von «The Sound of Music». Doch vor allem die Salzburger Festspiele locken jedes Jahr tausende Kulturbegeisterte an. AUTOR Angelika Möller

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ie Salzburger Festspiele, 1920 ins Leben gerufen, gelten als weltweit bedeutendste Kulturveranstaltung. Jeden Sommer pilgern Musikliebhaber aus aller Herren Länder im Juli und August in die Festspielstadt, um sich von hochkarätigen Opern-, Schauspiel- und Konzertprogrammen begeistern zu lassen. Markenzeichen der Festspiele sind der «Jedermann» auf dem Domplatz sowie exem plarische Mozart- und Strauss-Aufführungen.

Zum 200. Geburtstag der Herren Wagner und Verdi Als anerkannte Grösse in der Kulturlandschaft wollen sich die Festspiele jedes Jahr ein wenig neu erfinden, jedoch ohne Verzicht auf traditionelle Werke. 2013 stehen Richard Wagner und Giuseppe Verdi, beide vor 200 Jahren geboren, mit sechs Opern im Mittelpunkt der Operninszenierungen. Das Programm stellt der Intendant der Festspiele, Alexander Pereira (seit Langem wieder der erste Österreicher auf dem Festspielthron), gemeinsam mit dem Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf auf. Nach einer umstrittenen ersten Saison 2012 in der Mozartstadt möchte Pereira, der als Kulturmanager von der Oper Zürich kam, frischen Wind in das Gesamtkonzept einbringen. Im Vorwege gibt es jedoch wieder Kritiker, insbesondere von deutscher Seite (und das gehört dazu wie das Salz in der Suppe), die ihm vorwerfen, zu sehr auf Popularität und grosse Namen zu setzen und weniger auf Innovation und inhaltliches Profil. Es wird halt nicht nur in «Felix Austria» gern gegrantelt ... Kunst-Delikatessen für sechs lange Wochen zu servieren, ist ein Hochseilakt mit Absturzpotential. Und wenn die FAZ als Fazit der letzten Jahre bemängelt, dass Bayreuth und Salzburg gegen die «Pest der Beliebigkeit und Austauschbarkeit zu kämpfen haben», so macht der von Pereira versprochene frische Wind neugierig. An prominenten Sängernamen wie Netrebko, Domingo, Villazon, Kaufmann, Hampson und Dirigenten mit grossen Namen wie Muti und Zubin Mehta, um nur einige zu nennen, fehlt es wahrlich nicht.

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Interessante Neuinszenierungen in der Musik wie im Schauspiel lassen an der Kritik zweifeln. Die Highlights der diesjährigen Festspiele Zu Beginn des Veranstaltungsreigens steht erneut Joseph Haydns Schöpfung «Ouverture Spirituelle» unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt. Bei den Konzerten 2013 ist in der Reihe Salzburg contemporary Harrison Birtwistle der zentrale Komponist, von dem sechs Werke aufgeführt werden. Ein zweiter Schwerpunkt widmet sich der neueren Musik aus Japan. Und ein besonderes Erlebnis sind die Symphony- und Chorkonzerte des visionären Projektes El Sistema, das erstmals ausserhalb Venezuelas mit 1 400 Kindern und Jugendlichen in Europa zu hören sein wird. Das Opernprogramm wartet mit einem neuen «Falstaff» von Verdi unter Dirigent Zubin Mehta und Regisseur Damiano Michieletto auf. Ebenfalls gibt eine Neuinszenierung von Wagners «Die Meistersinger von Nürnberg» (Dirigent: Daniele Gati, Regisseur. Stefan Herheim) Diskussionsstoff. Ferner wird «Don Carlo» von Peter Stein und Antonio Pappano auf die Bühne gebracht. Anna Netrebko singt an der Seite von Placido Domingo in «Giovanna dʼArco». Ricardo Muti wird das Stück ebenso wie «Nabucco» dirigieren. Bei den Schauspielaufführungen wird ein neuer «Jedermann» auf dem Domplatz spielen: Cornelius Obonya, der in die Fussstapfen seines Grossvaters, des berühmten Attila Hörbiger, tritt. Die Buhlschaft in der Neuinszenierung von dem Engländer Julian Crouch und dem Amerikaner Brian Mertes verkörpert, wie im Vorjahr, Brigitte Hobmeier. Im Landestheater folgt die Premiere von Friedrich Schillers «Jungfrau von Orléans», Regie Michael Thalheimer. Wenig später folgt in der grossartigen und wiedergewonnenen Spielstätte Residenzhof die Premiere von Shakespeares «Sommernachtstraum». In jedem Fall wird Salzburg auch 2013 ein Tummelplatz sein für kulturinteressierte Prominenz, Bildungsbürger und die unverwüstlichen «Adabeis» (die «wir sind auch dabei»-People).

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PLACES TO BE Hotel Goldener Hirsch

Dieses Haus im Herzen der Stadt, in der berühmten Getreidegasse, gehört zu Salzburg wie das «Ritz» zu Paris. Es ist Treffpunkt der internationalen High Society, und das nicht nur zur Festspielzeit. Die Geschichte des Hauses lässt sich bis ins Jahr 1407 zurückverfolgen. Die Fassade ist schlicht geblieben und zeigt Understatement nach aussen und Luxus in Form von Noblesse und Stil erst hinter der massiven alten Holztür. Der «Goldene Hirsch» ist eben ganz und gar anders als übliche Weltklassehotels, zu denen es zählt. Geprägt wurde der Stil des Hauses von Gräfin Harriette Walderdorff, die ihre Vorstellung, Gastgeberin internationaler Prominenz zu werden, bereits ab 1948 verwirklichte. Auch heute, inzwischen ein Hotel von «The Luxury Collection» und mit 69 Zimmern und Suiten ein kleines Haus, hat es den Charakter eines exklusiven Privathauses bewahrt. Auf Schritt und Tritt entdeckt man Altes, Kostbares, Echtes, seien es Gemälde, Gobelins, Truhen oder auch der alte Refektoriumstisch im Restaurant. Ein wenig Patina hat dieses hinreissend charmante Hotel inzwischen angesetzt, was den Reiz des Hauses eher erhöht als schmälert. www.goldenerhirsch.com

Schloss Fuschl Resort & Spa Nur 20 Autominuten von Salzburg entfernt liegt auf einer pittoresken Halbinsel des blaugrünen, klaren Fuschlsees dieses Hoteljuwel. Wer die Sissi-Filme mit Romy Schneider gesehen hat, wird in Erinnerungen schwelgen. Hier hatte Regisseur Marischka die ideale Kulisse für Sissis Heimatschloss gefunden. Wer Romantik mit hohem Luxusfaktor liebt, dem wird beim Kuscheln in Fuschl das Herz aufgehen. Viele Gäste bevorzugen den historischen Kern des Hauses, den Turm mit den Turmsuiten und besonders die Sissi-Suite. Wer hochkarätige Hauben- und Sterneküche schätzt, wird sich von Küchenchef Thomas Walkensteiner verwöhnen lassen. Wer historisches Flair in einer Symbiose mit moderner Architektur und ein Gesamtkunstwerk im wahrsten Sinne des Wortes erleben möchte, der ist im «Schloss Fuschl» perfekt aufgehoben. Eine hochwertige Gemäldesammlung alter Meister aus dem 17.–19. Jahrhundert befindet sich in der Schloss Fuschl Collection, die in den öffentlichen Bereichen sowie in allen Suiten zu sehen ist. Ergänzt werden diese Kunstwerke von aktuellen modernen Fotoausstellungen. www.schlossfuschlsalzburg.com

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Mitten ins Herz, mitten in Salzburg ... erstes 5 Sterne Superior Hotel Salzburgs traumhafter Stadtblick 14.000 m2 großer Schlosspark 24 luxuriöse Zimmer & Suiten haubengekröntes à la Carte – Restaurant Kleinstes Restaurant der Welt Wellnessbereich mit Day SPA Angeboten standesamtliche Trauung wie im Märchen

Für unvergessliche Augenblicke über den Dächern der Mozartstadt!

SPECIAL DESTINATIONS 10 59 IMAGINE 43 Mönchsberg Park 26 5020 Salzburg Austria Tel.: +43662 / 84 85 55-0 Fax: +43 662 / VOLUME 84 85 salzburg@monchstein.at www.monchstein.at


Let Your Soul Fly Adler Thermae Spa & Relax Resort Eingehüllt in die Dampfschwaden des wohlig warmen Thermalwassers von Bagno Vignoni erfährt man tiefe Entspannung in der traumhaften Hügellandschaft der Val d’Orcia. AUTOR Lilly Steffen

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ie Toskana gilt weltweit als Genuss- und Kulturlandschaft. Sanfte Hügel, schlanke Zypressenreihen, verträumte Dörfer und einsame Bauernhäuser umgeben von blühenden Feldern prägen die Region. Von der UNESCO wurde die Val d’Orcia wegen ihrer Vielfalt an Kunst- und Kulturschätzen, Burgen und Klöstern sowie aufgrund ihrer reizvollen Landschaft zum Weltkulturerbe erklärt. Und genau in dieser reizvollen und zauberhaften Landschaft befindet sich das Adler Thermae Spa & Relax Resort. Auf dem Gelände eines ehemaligen Travertin-Steinbruchs gelegen, schmiegt sich das Fünf-Sterne-Hotel harmonisch an die toskanischen Hügel und bietet vor allem Ruhe und Entspannung, fernab von der Hektik des Alltags. Ein idealer Ort um Kraft zu tanken Die Brüder Dr. Andreas und Dr. Klaus Sanoner planten hier das Adler Thermae Spa & Relax Resort, denn die ruhige und unberührte Natur des Val d’Orcia, die unmittelbare Nähe zum antiken Kurort Bagno Vignoni und die mineralstoffreiche Thermalquelle, die das Resort mit dem heilenden Wasser versorgt, sind ideale Vorrausetzungen, um den eigenen Körper wieder in Schwung zu bringen. Besonderen Wert legten die Gebrüder Sanoner auf die Integration des Resorts in die unberührte Hügellandschaft. Es sollte nicht als Fremdkörper ins Auge stechen, sondern sich anmutig erheben. Das Haupthaus lässt den Renaissance-Stil einer toskanischen Villa aufleben, während sich die angrenzenden Wohnflügel terrassenförmig in den natürlichen Hangverlauf des Grundstücks einfügen. Als magische Kulisse dienen die geschnittenen Travertinwände. Ein architektonisches Highlight ist das 100 Quadratmeter grosse Glasdach über dem Restaurant, das sich im obersten Stockwerk des Haupthauses befindet. Per Knopfdruck lässt es sich öffnen oder schliessen. So dinieren Gäste je nach Saison und Klima unter freiem Himmel und geniessen selbst bei geschlossenem Dach die romantische Aussicht auf den Sonnenaufgang am Morgen und den Sternenhimmel am Abend. Hier geniessen die Gäste eine leichte, genussreich mediterrane Küche sowie toskanische Spezialitäten. Küchenchef Gaetano Vaccaro und sein Team verwenden überwiegend lokale und saisonale Produkte. Viele Erzeugnisse bezieht der Küchenchef von kleinen Bauern der Region – meist in Bio-Qualität. Erlesene Zutaten wie Safran aus der Val d’Orcia, schwarze Seneser Trüffel, weisses Chianina-Rind, feinster Prosciutto, 30-jähriger Wein- und Apfelessig aus der Toskana, verschiedene Sorten von Pecorino-Käse aus Pienza, Honig aus der Val d’Orcia, Bio-Marmeladen und heimisches Olivenöl zählen zu den Geheimnissen seiner Gerichte. Wellness der Spitzenklasse Auch bei der Gestaltung des Wellnessbereichs um den natürlichen Travertinsee war für Familie Sanoner Authentizität besonders wichtig. So kommen Gäste beispielsweise in den Genuss der Grotte des Philosophen im Travertinfels, des unterirdischen etruskischen Solebeckens und einer Oliven-Sauna. Die Thermal- und Poollandschaft Adler Aquae mit zwei grossen Aussenbecken fügt sich harmonisch in die Natur ein. Die heisse, mineralstoffreiche Thermalquelle mit einer Austrittstemperatur von zirka 50 Grad zählt zu den absoluten Highlights des Fünf-Sterne-Hotels. Die Heilkraft des Wassers kommt aus dem Erdinneren. Regenwasser dringt durch die Erdschichten in die

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Tiefe und löst Mineralien und Schwefelverbindungen. Etwa in 1 000 Meter Tiefe stösst das Wasser auf vulkanische Schichten, die es erwärmen und mit 50 Grad Celsius wieder nach oben befördern. Da dieser Prozess über Jahre andauert, ist das Wasser mit besonders wertvollen Substanzen angereichert. Wissenschaftler belegten die bereits zu Römerzeiten hoch gelobte, heilende und reinigende Wirkung des bikarbonat- und sulfathaltigen Thermalwassers für Haut, Knochen und Gelenke. Weiterhin lädt ein halbolympisches SportSchwimmbecken bei 28 Grad Wassertemperatur mit integriertem Strömungskanal zum Bahnenziehen ein. Entspannung bieten der Natur-Relaxsee, das orientalische Rasulbad, diverse Dampfbäder, Saunen, darunter auch eine Lady-Sauna, verschiedene Ruhezonen, ein Entspannungsraum mit Wasserbetten und die 3 000 Quadratmeter grosse Liegewiese. Das Adler Spa verwöhnt die Gäste mit 120 Beauty- und Wellnessanwendungen aus aller Welt und hält ganzheitliche Programme für jedes Alter bereit. Neben Antistress- und Anti-Cellulite-, Entschlackungs-, Thermal- und Beautyprogrammen ergänzt das Adler Med das ganzheitliche Angebot. Medizinische Check-ups, Diagnostik und ärztliche Beratung gepaart mit effektiven, individuell auf den Gast abgestimmten Anwendungen verhelfen zur Gesundheitsprävention in Urlaubsatmosphäre. Und auch die Adler Balance Programme widmen sich dem ganzheitlichen Wohlbefinden. So kommen beispielsweise beim Mind & Spirit verschiedene fernöstliche Anwendungen zum Einsatz: Reiki, Shiatsu, Qi Shu oder tibetische Klangschalen-Behandlung sowie Ayurveda, welches von Beginn an zu den Kernkompetenzen des Hauses zählt. Freie Fahrt mit einem Oldtimer-Cabrio Das Fünf-Sterne-Hotel Adler Thermae Spa & Relax Resort ist jedoch auch ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die UNESCO Weltkulturlandschaft Val d’Orcia. Unternehmungslustigen stehen verschiedene Modelle wie ein Alfa Romeo Spider oder ein Fiat Spider im Rahmen des Arrangements Spa & Drive zwei Tage gratis zur Verfügung. Nur 15 Autominuten entfernt vom Hotel befindet sich die Renaissancestadt Pienza. Im dortigen Dom sind kunsthistorische Schätze zu bestaunen. Zahlreiche historische Gebäude und Renaissance-Paläste schmücken das Bild der Altstadt, das nach den Wünschen von Papst Pius II. am Reissbrett entworfen wurde. Heisse Tipps für alle Weinfans sind der Weinort Montalcino, bekannt durch den weltberühmten Rotwein Brunello, und Montepulciano, das auch als Perle des 16. Jahrhunderts bezeichnet wird. Ein Stopp empfiehlt sich bei der romanischen Abteikirche Abbazia Sant’Antimo. Umgeben von Olivenbäumen ist die Klosteranlage nach 530 Jahren Pause seit 1979 wieder in Betrieb. Die ganz persönliche Route tüfteln Unternehmungslustige mit Hilfe des inklusiven Road Books aus. Nach der Spritztour klingt der Tag mit einer entspannenden Poppea-Massage mit Milch und Honig aus. Zweisamkeit geniessen Gäste in der unterirdischen Grotta Salina, einem 36 Grad warmen Thermalbecken, dessen Wasser mit zwölf Prozent Salz aus dem Toten Meer angereichert wird. Das Arrangement Spa & Drive beinhaltet fünf Übernachtungen von Sonntag bis Freitag im Superior Doppelzimmer inklusive Halbpension, Sektempfang mit frischen Erdbeeren und den beschriebenen Spa-Leistungen sowie freier Nutzung der 1 000 Quadratmeter grossen Aquae Wasser- und Wellnesslandschaft. Buchbar ist es bis 2. Oktober 2013.  www.adler-thermae.com

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entdecken sie die kraft der gegensätze Spüren Sie die belebende Kraft des Thermalwassers in unserem Thermendom mit den vielfältigen Innenbecken und den schwebenden Außenschalen. Genießen Sie die angenehme Wärme und die spektakulären Aufgüsse in unserer Saunawelt Gletscherglühen. Erleben Sie pure Entspannung von Kopf bis Fuß im Beauty & Spa Morgentau. Tauchen Sie ein, in wohltuende Wellnessmomente in unserem exklusiven SPA 3000 Bereich - neu seit Dezember 2012. Verbringen Sie einen Wellnessurlaub der Extraklasse bei uns im AQUA DOME.

AQUA DOME | TIROL THERME LÄNGENFELD GmbH & Co KG oberlängenfeld 140 | a-6444 längenfeld | tel: +43 5253 6400 | fax: +43 5253 6400 480 net: www.aqua-dome.at | mail: office@aqua-dome.at |

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Ein Resort der:

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Schafzucht und 4-Sterne-SuperiorDesignhotel Schmugglerpfade und Sky Spa Schafe gehรถren zum Bergland Hotel wie die Berge zu Sรถlden. Zwar gehen sie dort nicht ein und aus, wie es in den Bergland-Image-Filmen zu sehen ist, aber trotzdem trifft man immer wieder auf Kelly, das hauseigene Maskottchen, und ihre Freunde aus der Herde. AUTOR Boris Jaeggi

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otelchef Sigi Grüner hat es geschafft, seine beiden Hobbys, Hotellerie und Schafzucht, perfekt miteinander zu kombinieren. Wenn Grüner einmal nicht im Hotel anzutreffen ist, trifft man ihn am liebsten bei seinen Schafen. 25 Mutterschafe und bis zu 50 Lämmer umfasst die Grüner’sche Schafzucht. Die gewonnene Wolle findet sich in Form von Kissen, Deko-Objekten, Taschen oder Teppichen im Hotel wieder. Das Lammfleisch wird in der Küche verarbeitet. «Die Ernährung der Tiere ist für die Qualität des Fleisches ganz entscheidend», sagt Sigi Grüner. Deshalb treibt er seine Herde jeden Sommer selbst in die Berge. Dorthin, wo schmackhaftes, wildes Grün wächst. Regelmässig wandert Sigi Grüner hinauf zu seinen Schafen, um nach dem Rechten zu sehen. Interessierte Hotelgäste können ihn dabei begleiten. Ein Schaf-Grossereignis ist der Almabtrieb im Herbst, wenn alle Schafe des Ötztals über die alten Schmugglerpfade, über die wohl auch der Ötzi schon gewandert ist, wieder hinunter ins Tal getrieben werden. Dann kann auch Grüner wieder ruhiger schlafen, denn hier kann er abends vom Bett aus per Webcam noch einmal einen Blick in den Stall werfen. Die ungewöhnliche Verbindung von Hotel und Schafen funktioniert nicht nur sehr gut, sie wird auch mit Preisen ausgezeichnet. Für den besonders gelungenen Einsatz von Schafprodukten wurde das Bergland Hotel Sölden 2012 mit dem Innovationspreis des Schafzucht-Verbands ausgezeichnet.

Bergland-Basics Das Bergland Hotel Sölden gibt es bereits seit über 60 Jahren. 2010 wurde es in der Rekordzeit von nur acht Monaten komplett um- und neu gebaut und ist seither eines der schönsten Hotels im Ötztal. Im Dezember 2011 wurde das Hotel Bergland mit seinen 86 Suiten zum ersten Designhotel im Ötztal gewählt: Sehr viel Wert haben die Besitzer auf die moderne und stylishe Ausstattung gelegt, die immer auch einen Bezug zu Tiroler Traditionen aufweist. Die Genusswelten im «Bergland Sölden» teilen sich in das Hotel-Restaurant mit 190 Sitzplätzen und das À-la-carte-Restaurant «Wine & Dine». In der Küche werden soweit es geht Lebensmittel aus der nahen Umgebung verarbeitet. Milch, Butter und Joghurt kauft der Küchenchef bei Ötztaler Bauern, ebenso die Marmeladen – die Ötztaler Preiselbeer-Marmelade ist besonders begehrt. Eier, Käse und Gemüse kommen aus Tirol, das Brot macht ein Bäcker aus der Nachbarschaft in Sölden. Fleisch wird österreichweit eingekauft. Auf der Weinkarte des Hauses sind über hundert edle Tropfen zu finden – hauptsächlich aus Österreich. Immer wieder finden Degustationen dieser Weine in den stimmungsvollen Gewölben des eigenen Weinkellers statt. Mit seiner Vielseitigkeit hat sich das «Bergland Sölden» längst als Urlaubsziel für Geniesser und zentraler Ausgangspunkt für Aktive etabliert. Paare und Familien finden hier eine reiche Auswahl an

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unvergesslichen Erlebnissen. Wander- und Naturliebhaber schliessen sich etwa der geführten Tour mit dem Patron auf die Amberger Hütten an. Teenager und jung gebliebene Adrenalinjunkies fühlen sich in der AREA 47 besonders wohl. In diesem einzigartigen OutdoorAbenteuerpark lässt sich mit den Kindern ein ereignisreicher Aufenthalt ideal mit ein paar angenehmen Ferientagen im Hotel Bergland verbinden – so kommt die ganze Familie auf ihre Kosten. Klettern, Rafting, Canyoning, Wandern, Mountainbiken, Baden: Beim Urlaub im Ötztal ist der Hotelgast bevorzugt in der frischen Natur unterwegs. Strahlender Sonnenschein, donnernde Gewitter, oftmals auch im Sommer verschneite Berggipfel gehören zum einzigartigen Stimmungsbild dieser wunderbaren Landschaft. Die Natur lässt sich nicht bändigen, ist aber mit der richtigen Ausrüstung immer einen Ausflug wert. Nebst den sportlich aktiven Gästen finden aber auch Anhänger von Wellness im «Bergland» eine wahre Oase des Wohlgefühls. Spa und Wellness Eine Besonderheit ist das Sky Spa auf dem Dach des Hotels mit den grossen Fenstern, die den Blick in die Gipfelwelt der Ötztaler Alpen freigeben. Das 1700 Quadratmeter grosse Sky Spa mit dem prächtigen Hallenschwimmbad im obersten Stock, dem Panorama-Outdoor-Whirlpool, einem Fitnessraum sowie verschiedenen Saunen ladet zum Verweilen ein. Angenehm duften die mit frischem Heu aus der eigenen Landwirtschaft gefüllten Heubetten im Raum der Stille – relaxen und die Seele baumeln lassen – so kann man einen Aufenthalt im Hotel Bergland am Besten umschreiben. Und wer noch mehr Saunen und Bäder besuchen möchte, der erreicht in knapp zehn Autominuten das AQUA DOME mit den futuristisch anmutenden Aussenbecken, einer Arche Noah für die Jungmannschaft und unzähligen verschiedenen Saunen für die Erwachsenen. www.bergland-soelden.at

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PLACES TO BE AREA 47 Das Outdoor-Highlight am Eingang zum Ötztal Freizeit- und Sporterlebnisse für Gross und Klein. Im ultimativen Freizeitpark in Tirol erlebt man Action und Adrenalin in noch nie da gewesener Art und Weise. Die spektakuläre Location für den Adventure-Urlaub in Tirol verdankt dem 47. Breitengrad ihren Namen – und ehrlich: Man muss schon mindestens 47-mal da gewesen sein, um alles erlebt zu haben, was die AREA 47 und das Ötztal zu bieten haben! Rafting, Canyoning, Klettergaudi und weitere OutdoorAbenteuer bieten Nervenkitzel pur. Von Ende April bis Ende September bietet die AREA 47 den weltweit grössten Abenteuerspielplatz für Kids, Teens und Erwachsene mit einer unglaublichen Fülle an actionreichen Angeboten. Check it out: www.area47.at

AQUA DOME Weltweit einzigartig und unvergesslich: die Schalenbecken In der Freilufttherme vermitteln drei scheinbar schwebende futuristische Schalenbecken, die durch einen leuchtenden Glaskegel miteinander verbunden sind ein Gefühl der Schwerelosigkeit. In einer Schale untermalen Unterwassermusik und Lichteffekte das Badeerlebnis. Die Massageschale präsentiert sich als eine Art überdimensionaler Schwefelpool und die Soleschale hebt Schwerkraft und Alltagssorgen auf. Ergänzt wird die grosszügige Badewelt durch eine Vielzahl an verschiedenen Saunen. «Ahoi» aus der Alpen Arche Noah Der AQUA DOME bietet Kindern und Familien eine eigene, abgeschlossene Wasserwelt, die Alpen Arche Noah. Zwei grosse Schwimmbecken an Deck eines Schiffes, eine Riesenrutsche und phantasievolle Spielräume sind die Highlights der Alpen Arche Noah. Im Sommer wartet zudem ein eigener Aussenbereich auf die kleinen Gäste. Die pädagogisch geschulten Animateure sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Nach ein paar ruhigen Stunden in den Erwachsenen- Welten des AQUA DOME können die Eltern die kleinen Entdecker wieder völlig entspannt abholen. www.aqua-dome.at

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Italian Flair in rocking London Hotel Baglioni Die unweit der Royal Albert Hall im geschäftigen Treiben des Londoner Stadtteils Knightsbridge gelegene italienische Perle bildet den perfekten Ausgangspunkt, um die britische Hauptstadt von ihrer schÜnsten Seite kennenzulernen. AUTOR Boris Jaeggi

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as Boutique Hotel Baglioni mit seinem typisch italienischen Flair liegt im Herzen von Knightsbridge direkt gegenüber vom Hyde Park. Kensington Gardens, Kensington Palace, die altehrwürdige Royal Albert Hall mit seinen fantastischen Konzerten und das bekannteste Kaufhaus der Welt «Harrods» sind nur ein paar Gehminuten vom Hotel entfernt. Der italienische Export ist also der perfekte Ausgangsort, um die schönsten Seiten der Metropole London zu erkunden. Style Obwohl sich das Hotel im Zentrum von London befindet spürt man bereits beim Eintreten den italienischen Charme. Klassische Eleganz und zeitgenössisches Interieur sind gelungen kombiniert und schaffen eine wohlig warme und herzliche Athmosphäre.Goldglänzende Tapeten widerspiegeln die Wärme der Italienischen Sonne, das Wasserspiel in der Eingangshalle zollt den Brunnen auf den Italienischen Piazze Tribut und die grossartigen Fotografien von La Dolce Vita ehren die italienische Kunst, die namhaften Filmemacher sowie die berühmten italienischen Modeschöpfer. Rooms & Suites Das Boutique-Hotel befindet sich in einem Viktorianischen Gebäude und glänzt mit 67 geschmackvoll eingerichteten Zimmer. Einige der Zimmer verfügen über ein eigenes Cheminée oder eine Terrasse

mit prächtigem Blick auf den Hyde Park. Alle Zimmer sind in den warmen Farbtönen «coffee and cream» oder «soft grey with black and gold» gehalten. Die 240 Quadratmeter grosse Royal Suite im ersten Stock trumpft mit 3 Schlafzimmern und 4 Badezimmern sowie zwei Aufenthaltsräumen auf. Gäste profitieren von einem persönlichen Butlerservice. Bar & Restaurant Das hoteleigene Restaurant Brunello mit seinem luxuriösen Stil, viel Murano Glas und einer gemütlichen Feuerstelle gehört mit seiner italienischen Gastfreundschaft zu den berühmtesten Restaurants und Treffpunkten in London. SPA & Wellness Im Baglioni SPA & Wellness Bereich befinden sich 4 ruhige und sehr gediegene Behandlungszimmer. Das Hotel ist bekannt für seine professionellen Terrake und Thalgo Behandlungen. Nebst den Hot Stone Massagen werden ausschliesslich hochwertige Produkte für die Reinigungs- und Anti-Aging-Gesichtsbehandlungen sowie für Peelings verwendet. Selbstverständlich können auch Maniküre und Pediküre gebucht werden. Das Baglioni GYM ist klein aber fein und mit den modernsten Technogym Fitness Geräten ausgestattet. Ein aromtisches Dampfbad rundet das ganze Angebot ab. www.baglionihotels.com

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Travel gadgets

Geschützt und stilsicher unterwegs In den vergangenen Jahren hat sich der Inhalt von Portemonnaies revolutionär verändert. Traditionelles Münzund Papiergeld wurde durch Hightech-Karten mit Computerchips ersetzt. Doch nicht nur der Benutzerkomfort ist gestiegen, auch die Risiken sind gewachsen. In einem gewöhnlichen Geldbeutel können Daten von Chipkarten aus einer Distanz von bis zu 30 Metern aktiviert, gelesen und kopiert werden. Die Secrid RFID-Wallets made in Holland schützen sowohl Geld als auch Privatsphäre. Der Geldbeutel besteht aus einem Aluminium-Cardprotector und einer multifunktionalen Hülle aus hochwertigem Leder. www.verapassione.ch

Für’s Ipad Mini Wenn es im Leben wirklich so sehr auf die kleinen Dinge ankommt, dann soll man auf die auch besonders gut Acht geben. Und weil man bekanntlich nicht um FREITAG herumkommt, wenn es um umwerfend gut aussehenden Schutz geht, kamen auch die beiden Brüder nicht darum herum, das kleine iPad unter ihre Fittiche zu nehmen. Daher gibt es nun das F29 SLEEVE for iPad® mini. Wie gewohnt im LKW-Blachen-Look mit Schnellreisslasche. www.freitag.ch

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Packhilfen für den Familienurlaub Stehen die grosse Familienferien vor der Tür und es geht ans Packen, dann bricht meist das totale Chaos aus. Die Kinder wollen nicht auf Spielzeug verzichten, die elektronischen Geräte müssen gut verpackt sein, Badesachen nicht vergessen und Schlechtwetterbekleidung einpacken. Organisation ist gefragt. Eagle Creek bietet eine Bandbreite an passendem Reisegepäck für jede Destination und Art der Reise. Mit den Produkten des Pack-it™-Systems lassen sich sowohl Bekleidung als auch alle anderen Kleinigkeiten hervorragend organisieren, so dass auch im Urlaub kein Chaos entsteht. Die schönste Zeit des Jahres kann entspannt beginnen. www.eaglecreek.com


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Im Land der Orecchiette Apulien, der Absatz des Stiefels, ist eine zauberhafte Region, ein Landstreifen im Meer mit einer grossen Auswahl an wunderschönen Küsten für jeden Geschmack.

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Mare e Terra

AUTOR Lilly Steffen


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A

pulien, am äussersten Ende Italiens gelegen – auf dem Stiefelabsatz mit Sporn – liegt im Trend. Kein Wunder, denn die Welt voller Kontraste mit über sechs Monaten heisser mediterraner Sonne, geheimnisvollen Meeresgrotten und Höhlenkirchen, prachtvollen Gartenlandschaften und orientalisch anmutenden Städtchen an glasklarem Wasser gelegen, fasziniert einfach. «Le Puglie» bezaubert durch eine Vielfalt an Natur, Geschichte, Tradition, Düften und Spiritualität. Padre Pio und Apuliens Hobbithütten Apulien bietet eine breite Palette Vielfalt an Sehenswürdigkeiten, die jeden Geschmack und jedes Interesse befriedigen: Von den Castelli entlang der Küsten zu den kleinen Künstlerdörfern, wo man Meisterwerke des regionalen Handwerks finden kann, bis hin zum San Giovanni Rotondo in Foggia, der der Ort an dem Pater Pio sein Leben verbrachte. Bei dem katholischen Priester und Kapuziner zeigten sich Stigmata und er besass laut Berichten die Gabe des Heilens. Er ist einer der populärsten Heiligen Italiens. Das Kapuzinerkloster Santa Maria delle Grazie ist sehenswert, wo Pater Pio im Jahre 1968 starb, und die neue Kirche, von Star-Architekt Renzo Piano entworfen und 2004 eingeweiht. Wer tiefer in die Geschichte und Tradition Apuliens eintauchen möchte, sollte vor allem Alberobello besuchen, die Heimat der «Trulli», antiker, ohne Mörtel gebauter Steinbehausungen mit Kegeldach. Sie sind so eigenartig und einzigartig dass sie in die UNESCO World Heritage List aufgenommen wurden. Laut einer Legende aus dem 17. Jahrhundert mussten Hausbesitzer an den Kö-

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nig Grundsteuern zahlen. Der Feudalherr Giangirolamo Acquaviva, der sich der Gebäudesteuer des Grossreiches Neapel entziehen wollte, liess die Bevölkerung mörtellose Steinhütten bauen, damit diese beim Nahen der Steuereintreiber ihre Häuser abtragen konnten. So entstanden aus kelgelförmig geschichteten Feldsteinen kleine Räume und für jeden Raum ein neuer Kegel. Rund 5 000 dieser TrulliBauten stehen auch heute noch im Itria-Tal in Apulien. 1 000 davon allein in Alberobello. Tendenz steigend, denn neben den alten sind längst auch neue Trulli auszumachen. Ein weiteres Weltkulturerbe in Apulien ist das in der Nähe von Andria, im 13. Jahrhundert auf Betreiben Friedrichs II. von Hohenstaufen errichtete Schloss Castel del Monte, ein Meisterwerk der mittelalterlichen Architektur. Interessant ist hier ist die Leitzahl acht, die beim Bau eine wichtige Rolle spielte: der Festungsbau hat einen achtseitigen Grundriss, acht Säle im Erdgeschoss und im ersten Stock, die so angeordnet sind, dass sie ein Achteck bilden. Auf den Mauern thronen acht Türme, natürlich auch diese achteckig. Die Landeshauptstadt Apuliens Das Gebiet der Terra di Bari längst der Küste und hinein ins landesinnere beherbergt gleich mehrere Höhepunkte Apuliens. Einer davon ist sicherlich die Landeshauptstadt Apuliens und ein wichtiger Fremdenverkehrs- und Handelshafen: Bari. Neben Neapel ist sie die bedeutendste Metropole Süditaliens, deren Stadtkern spannende Kontraste aufweist. Auf der einen Seite befindet sich der labyrinthartige Altstadtkern mit romanischen Kirchen wie der Basilica San Nicola und kleinen Cafés, auf der anderen Seite die schachbrettar-


tige Neustadt mit schicker Flaniermeile und geschäftigem Treiben. In der Basilica San Nicola, welche aus dem Jahr 1197 stammt, trifft man auf Pilger aus allen Herren Ländern. Das Gotteshaus ist als Tempel für die Gebeine des heiligen Nikolaus gedacht. Bareser Seeleute entwendeten den Leichnam des im Mittelalter hoch verehrten Märtyrers aus Myra und schafften sie nach Bari. Seine Gebeine ruhen auch heute noch in der Krypta der Basilika, und alljährlich am 8. Mai erinnert eine prächtige Holzbootprozession an die Überführung des Heiligen nach Bari. Doch auch die Cattedrale San Sabino stellt ein stimmungsvolles Beispiel apulischer Romanik dar und im dazugehörigen Museum werden grosse Teile einer kostbaren Exsuletenrolle des frühen 11. Jahrhunderts aufbewahrt. Auch das Umland Baris hat einiges zu bieten und auf der MurgeHochebene scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die endlose Landschaft wird nur von kahlen Felsen, Graten und Einschnitten unterbrochen. Zahlreich sind auch die Karstphänomene: eine von den schöpferischen Kräften des Wassers und der Zeit geprägte einzigartige Landschaft. Der Mensch machte im Laufe der Jahrhunderte diese grossen Flächen urbar und heute werden die ausgetrockneten Flussbetten für den landwirtschaftlichen Anbau genutzt, so dass Olivenbäume, Mandelbäume und Weinberge die weite Ebenen prägen. Diese Produkte finden sich natürlich auch auf den Speisekarten Apuliens wieder. Die Wiege der «Öhrchenpasta» Die aufgrund ihrer schlichten Zutaten seit jeher als «arm» geltende apulische Küche bietet erlesene Köstlichkeiten für jeden Gaumen.

Sie basiert im Wesentlichen auf drei Erzeugnissen: Hartweizenmehl, Gemüse und Olivenöl, die in Verbindung mit Fleisch und Fisch immer zu ausgezeichneten, unvergleichbaren Gerichten werden. Eckpfeiler der Regionalküche sind die handgemachten Nudeln aus Hartweizenmehl oder aus einer Mischung aus Hart- und Weichweizenmehl: Von den in etlichen Varianten hergestellten Orecchiette – dem Regionalgericht – und den ebenfalls bekannten Strascinati, früher ein Armeleuteessen, heute ein begehrtes Gericht in den teuersten Restaurants. Diese Nudelsorten werden noch immer nach alter Tradition hergestellt. Apulien ist ein grosser, duftender Gemüsegarten, in dem das Gemüse an Geschmack und Farbe nicht zu übertreffen ist. Zusammen mit den hausgemachten Nudeln, dem frischen Meeresfisch und dem schmackhaften Fleisch wird es zu einer wahren Gaumenfreude. Aber es ist vor allem die Verbindung von Nudeln und Gemüse, die unerwartete Überraschungen zu Tage fördert wie Strascinati mit Kohl und gebratenem Speck, Orecchiette mit grünem Brokkoli, Tomaten oder Cacioricotta. Auch Fischliebhaber bietet diese Region mit ihren 800 Kilometern Küste eine reichhaltige Auswahl. Man hat die Qual der Wahl, denn hier gibt es wirklich für jeden etwas: roh, mariniert, als herrliche Fischsuppen und auch mit Käse. Kurz: Einfach und doch genial. Die Apulier sind übrigens Meister der Gemüsekonservierung, dabei hilft ihnen die glühende Sonne sowie ihr Olivenöl, in das sie gegrilltes oder gekochtes Gemüse einlegen. Pobieren muss man zudem unbedingt pomodori secchi, die getrockneten Tomaten. Sie werden kurz in Essigwasser weich gekocht, abgetrocknet und dann in Olivenöl, Oregano und Knoblauch eingelegt: das ist der Geschmack Apuliens. Und über allem steht die Magie des Südens.

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NICE TO KNOW Anreise Die ideale Kombination für alle, die ihr Reiseziel möglichst schnell erreichen und im Urlaub trotzdem mobil sein wollen, ist die Anreise per Flugzeug und die Miete eines Wagens vor Ort. Direktflüge nach Apulien bietet Helvetic Airways von Zürich und Bern an. Der Flughafen Palese in Bari befindet sich nur 12,5 km östlich der Stadt Bari. Als Transportmöglichkeiten stehen ShuttleBusse, Taxis oder Mietwagen am Flughafen zur Verfügung. Der Aeroporto del Salento befindet sich 6 km nördlich der Stadt Brindisi. Als Transportmöglichkeiten stehen auch hier Shuttle-Busse, Taxis oder Mietwagen am Flughafen zur Verfügung. Die Flugzeit von Zürich nach Bari beträgt 1 Stunde 50 Minuten bzw. nach Brindisi 1 Stunde 55 Minuten. Bari wird im Sommer 6x wöchentlich im Direktflug von Zürich aus bedient. Brindisi wird 1x wöchentlich von Bern und 2x wöchentlich von Zürich direkt angeflogen. www.helvetic.com Reisezeit Von Oktober bis April schliessen an der Küste viele der Hotels und Ferienanlagen. Die Städte und das Landesinnere kann man das ganze Jahr bereisen. Meiden sollte man jedoch den italienischen Ferienmonat August, es sei denn man liebt überfüllte Strände und zahlt gerne mal ein wenig mehr. Klima Mit durchschnittlich 300 Sonnentagen im Jahr, einem heissen Sommer, milden Frühling und Herbst, einem kurzen, nahezu frostfreien Winter mit geringen Niederschlagsmengen, gehört Apulien zu den wärmsten Zonen Europas. Literatur Ein Klassiker der Reiseliteratur ist die «ItalienTrilogie» von Eckart Peterich. Im dritten Band beschäftigt sich der Autor auf rund 150 Seiten mit Apulien. Als echter Kenner Italiens beschäftigt sich Peterich mit Kunstgeschichte, Botanik, Geologie und Geografie Apuliens.

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träumen auf italienisch...

...ermöglicht mit Helvetic Airways! Sommerflugplan 2013 Destinationen

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I

l Ticino, wie der Kanton in der vierten Landessprache auch heisst, liegt auf der Alpensüdseite und wird von der Sonne weit mehr verwöhnt wird als die Nordseite. Dies wissen wir nicht erst seit dem Beginn der Wetterberichte. Jenseits der Alpen empfängt uns der Süden mit Palmen, mildem Klima, pittoresken Gassen und belebten Piazzas. Den Stau vor dem Gotthardtunnel haben wir längst vergessen und die Begrüssung des mediterranen Tessin teilt uns mit: Willkommen in den Ferien! Das Tessin ist aber nicht nur Dolce Vita, hier findet man auch den Sinn nach Kultur und Natur. Seit Urzeiten fühlten sich Dichter und Künstler von den romantischen Landschaften angezogen. Architekten liessen sich zu ihren kühnen Bauten von alter Tradition inspirieren und die Natur bezaubert mit Bergen und Tälern. Kultur und Natur Die Einfahrt ins Tessin wird bewacht von Bellinzonas Burgen. Der Kriegskommisar Azzo Visconti beschrieb 1475 die strategische Rolle Bellizonas als «Schlüssel und Tor zu Italien» und tatsächlich führen in der Talenge von Bellizona einen Vielzahl an Passrouten zusammen wie kaum in einen anderen südlichen Alpenausgang. Im laufe der Jahre ergaben sich nicht

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The sunny side of Switzerland

Tessin

Unangefochten ist die stetige Sehnsucht nach Sonne und sommerlichen Temperaturen, und durch die geographische Lage befindet sich der Kanton Tessin in einer privilegierten Lage.

AUTOR Lone K. Halvorsen

nur aus der verkehrspolitischen Situation, sondern auch aus den topographischen Voraussetzungen eine Veränderung der strategischen Bedeutung die zur Errichtung von Befestigungsanlagen einluden. Die Wehranlagen von Bellizona gehören zu den bedeutendsten Zeugen der Befestigungsbaukunst in der Schweiz. Auf dem Felshügel des Castelgrande beruht die heutige Gestalt der Talsperre; dies vor allem auf der umfangreichen Bautätigkeit der Herzöge von Mailand im 15. Jahrhundert. Mit ihren Mauern, Türmen, Zinnen und Toren sollte die mächtige Festung, dem kriegerischen Vordringen der Eidgenossen Einhalt gebieten. Im Jahre 2000 wurde diese imposante Befestigungsanlage in die Liste des Unesco Weltkulturerbes aufgenommen und löst auch heute beim Betrachter Erstaunen aus. Aber auch die Natur löst beim Betrachter Begeisterung aus, vor allem wenn man das Verzascatal erlebt. Es ist zweifellos jenes der Tessiner Täler, welches am direktesten die wahren Eindrücke der Alpenlandschaft südlich des Gotthards vermittelt. Ein bezauberndes und faszinierendes Tal, das noch die Spuren aus der Vergangenheit vermittelt. Pittoreske Dörfer, die smaragdgrüne Verzasca und die atemberaubende Landschaft betören mit ihrer natürlichen Schönheit. Aufgrund der vielen verschiedenen Klimazonen erlebt man hier dichte Kastanienwälder und Palmen, aber eben auch ein ausgesprochen alpines Klima.

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Eine der schönste Wanderungen im Verzascatal ist der «Sentierone», der durch das ganze Verzascatal bis nach Gordola oder Tenero verläuft. Entlang der Strecke begegnet man Ortschaften, die viele historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten bieten, und für deren Betrachtung Zeit einzuplanen sich lohnt. In Lavertezzo befindet sich das bekannteste Ziel im Verzascatal, die Ponte dei Salti, fälschlicherweise auch als «Römerbrücke» bezeichnet. In Wirklichkeit stammt der Bau mit den beiden kühnen Bögen aus dem 17. Jahrhundert. Die wunderschöne Brücke ist Ausgangspunkt mehrerer Wanderrouten, eine Vielfalt von leicht zu begehenden, aussichtsreichen Spazierwegen durch eindrückliche, wunderschöne Landschaften. Auch zum Baden und Tauchen ist Lavertezzo am Fluss äusserst beliebt. Die Zeugen der Vergangenheit wie diese romanische Brücke, oder die Burg, die Mühlen oder die Kirchen kontrastieren mit heutigen Bauwerken wie der Verzasca-Staumauer inmitten einer einmaligen, faszinierenden Landschaft. Der Berg der Wahrheit Sie träumten vom aufgeklärten Leben fern jeglicher Bürgerlichkeit. Auf dem Monte Verità im Westen von Ascona trafen sich die Gleichgesinnten – die Anarchisten, Esoteriker und Nonkonformisten, die mit neuen Lebensformen experimentierten. Der Ruf des Monte Verità verbreitete sich in ganz Europa und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich auf dem Berg einen Künstlerkolonie von Aussteigern und Freidenkern. Sie kokettierte mit dem Naturalismus, der Sonne, der vegetarischen Lebensweise und zog Persönlichkeiten wie Hans Arp, Hugo Ball, Hermann Hesse und Rainer Maria in ihren Bann. 1926 übernahm der Freidenkender, Belgischer Baron und Bankier Eduard von der Heydt den Monte Verità und liess das noch heute bestehende Bauhaus-Hotel errichten. Das mediterrane Klima am Lago trieb die kühnen Gedanken hervor, und der Blick aus dem grandiosen Bauhaus-Hotel von Emil Fahrenkamp tat das Seine dazu. Später wurde es zu einen Ort für Avantgarde-Künstler wie Paul Klee, Marianne Werefkin oder Alexej Jawlensky. Der Berg ging 1964 nach dem Tod von Von der Heydt in den Besitz des Kantons Tessin über. Jedoch tat sich der Kanton immer wieder schwer mit dieser Erbe, denn im Testament hatte Von der Heydt ausdrücklich geschrieben: «dass der Monte Verità für künstlerische und kulturelle Aktivitäten von internationaler Ausstrahlung genutzt werden muss». Der leidenschaftliche Sammler zeitgenössischer und aussereuropäischer Kunst hinterliess Spuren, die bis in die heutige Zeit reichen, aber wie man seinem Willen gerecht werden kann, ist bis heute letztlich nicht geklärt. Galt die Kolonie damals als die Wiege des Alternativbewegung und als Zentrum des politischen Widerstands gegen die europäischen Regime Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, findet man seit 1989 dort einen Kongressund Kulturzentrum. Jedes Jahr werden eine Vielzahl von wissenschaftlichen Kongressen und Tagungen veranstaltet und darüber hinaus betreut die Stiftung ein Kulturprogramm. Unter dem, seit 2011 amtierenden Direktor Lorenzo Sonognini gibt es wesentlich mehr Veranstaltungen zu philosophischen, psychologischen und naturwissenschaftlichen Themen. Diese Ausrichtung zeigt sich deutlich im Programm der Events im 2013. Jedoch sind hier die finanziellen Mittel eingeschränkt und anhaltende Finanzprobleme spiegeln sich auch in der Geschichte um die Casa Anatta. Das alte Holzhaus aus der Gründerzeit der Vegetarier-Kolonie hat jahrelang die permanente Ausstellung über die Geschichte und Tradition des Monte Verità beherbergt.

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2008 musste es geschlossen werden, weil es sogar durchs Dach regnete. Die Tradition soll jedoch fortgesetzt und der «Wahrheitsberg» soll wieder zum Leuchtturm der Kultur, zum Sprech- und Denkzentrum Westeuropas werden. Dieses Jahr in März hatte der neue Literaturfest «Eventi Letterari Monte Verità» Premiere und unter der Überschrift «Utopien und herrliche Obsessionen» erinnerte das viertägige Festival an den legendären Berg der Wahrheit als Ort der Künstler und Freigeister. Eine Stimmung, die den Berg erneut zu einem Magneten machen könnte, muss sich hingegen noch entwickeln.

PLACES TO STAY Hotel Eden Roc Direkt am Ufer des Lago Maggiore gelegen, mit privatem Badestrand, weitläufigem PanoramaBootssteg, 95 luxuriösen Gästezimmern und Suiten, dem 2 000 m2 umfassenden Eden Roc Spa, vier aussergewöhnlichen Restaurants, die mit insgesamt 45 Punkten von GaultMillau honoriert sind und ein wahrer Garten Eden – das sind seit langem die «paradiesischen» Komponenten des Eden Roc. www.edenroc.ch

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Winds of Change Urlaub in Sicht! Wohin geht’s in diesem Sommer? Let’s go Sylt!, ist die Antwort für viele Connaisseure, die das «savoir vivre» auf Sylt kennen oder erkunden möchten.

Sylt

AUTOR Angelika Möller

G

ibt es noch dieses unverwechselbare Sylt-Feeling von ausgelassener Lebensfreude und unbändigem Genuss? In einer Landschaft mit herbem Reiz und einem Klima, das euphorisiert? «Sylt hat sich verändert, die Glanz-und-Gloria-Zeiten, als sich die europäische Prominenz hier tummelte, sind vorbei. Die neue Generation weiss nicht mehr zu feiern. Das Wetter wird immer schlechter, die Preise immer höher.» So wird von manchen Nörglern geunkt.

Die Insel der Promis? Sicher, der Anteil an glamourösen Urlaubern, deren Namen die Klatschpresse beherrschen, ist geringer geworden. Ist das ein Manko? Die alteingesessenen Familien aus Adel, Wirtschaft, Politik und Kultur sind geblieben, ziehen sich aber vermehrt in ihre Refugien in der Kampener und Braderuper Heide zurück. Ihre Kinder sind heute global unterwegs: St. Barth, Hamptons, Ibiza, Mauritius et cetera. Ein paar Tage auf Sylt sind natürlich auch drin, vor allem in der Hauptsaison Ende Juli/Anfang August. Dann lassen sich auch etliche Stars aus dem Showbiz sehen, die sich meist sportlich leger an den Hot Spots der Szene untermischen. Zwei Urgesteine von Kult-Lokalitäten in Kampen haben sich in diesem und im letzten Jahr zurückgezogen: War es Anfang 2012 Greta, die Wirtin vom «Rauchfang», einem In-Treff vom frühen Nachmittag bis in die tiefe Nacht, und kürzlich Rolf Seiche, Lichtgestalt des Kampener Lifestyles vom legendären «Gogärtchen». Zumindest im «Rauchfang» unter den neuen Betreibern Björn und Nele Berg war im letzten Sommer alles wie gehabt. Hier wurde wieder «Dolce Vita» zelebriert. So werden auch Christina Hässler und Florian Hühne (Rolf Seiches Nachfolger) versuchen, den legendären Ruf des «Gogärtchens» weiterzuführen. Und sonst? Sylt ist einmalig und für so manchen die schönste Insel der Welt «Moin» – schon die Begrüssung auf dem Sylt-Shuttle stimmt auf den inseltypischen Gruss zu jeder Tageszeit ein – mal behäbig langgezogen, mal kurz und knackig, bloss nicht «Moin, Moin». Das gilt hier schon als geschwätzig. Der Autozug an sich ist schon Kult, wenn die Dieselloks über den Hindenburgdamm zuckeln. Spätestens jetzt werden die Autofenster runtergekurbelt, um den betörenden Duft von Salz, Tang und Heide zu inhalieren. Die schnellste Variante, nach Sylt zu kommen, ist natürlich per Flug. Nirgendwo sonst wird der Tagesablauf so vom Wetter bestimmt wie auf Sylt. Ein Sommermorgen: Der Himmel zeigt sich im seidenweichen Blau, die Sonne streichelt schon am frühen Morgen Körper und Seele und man wünscht sich, den Tag am Meer zu verbringen. Unterhalb des alten Kampener Leuchtturms erstreckt sich ein breiter Strand mit weit auseinander stehenden Strandkörben. Das angesagte Beach-Bistro auf Pfählen, das «Grand Plage», mit lichtdurchfluteter Strandsauna ist Treffpunkt zu jeder Tages- und Abendzeit, –Bilderbuch-Sonnenuntergänge gratis.

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Alternativ reizt ein kleiner Strandmarsch von circa 15 Minuten zur «Buhne 16». Unwahrscheinlich, dass man dort nicht auf bekannte Gesichter stösst, die an allen schönen Orten dieser Welt zu sehen sind. «Buhne 16», legendär seit den 60er Jahren, begründete den Ruf der «Schönen, Reichen und Nackten» von Sylt. Hier aalt(e) sich die Prominenz, fast ausschliesslich nackt, oft auch schön, und die Wohlhabenheit ist zu ahnen, wenn bei auffrischendem Wind der Iris von Arnim-Kaschmirpullover übergestreift wird. Gerne bleibt man «unten ohne», was dem elitären, aber einfachen Holz-Bistro auch den Namen «Café Po» bescherte. Hier ist es chic, nicht das zu tragen, was man sich leisten kann ... Beach-Feeling à la Hamptons auf Long Island bietet der kilometerlange Strand am Ellenbogen, dem nördlichsten Teil der Insel. In dieser beeindruckenden Dünenlandschaft ist man selbst zur Hochsaison weitgehend allein mit dem Geschrei der Möwen, dem Rauschen der Brandung und atmet die salz- und jodhaltige Luft in tiefen Zügen ein. Für Roman Polanski war es der ideale Drehort für seinen Film «Ghostwriter». Das besondere Reizklima von Sylt, das sich von den anderen Nordfriesischen Inseln unterscheidet, ist kein Mythos, sondern Realität. Durch die vorgelagerte Stellung der Insel ist sie Meer und Wind stärker ausgesetzt, was den Salz- und Jodgehalt der Luft erhöht. Ob sie die nachgesagte Libido erhöht, mag jeder selbst erfahren ...

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Vom «Gogärtchen» zur «Sansibar» Der Nachmittag auf Sylt nach einem satten Strandtag wird gern an einem der Hot Spots mit Aussenbereich verbracht. Sonnenverbrannt und noch leicht versandet in lässiger Beachwear trinkt man Latte Macchiato zu herrlich duftendem Blechkuchen oder ein Glas Champagner. Wenn auch nicht mehr Rolf Seiche verlässlich am Eingang seines legendären «Gogärtchens» seine Gäste begrüsst, so werden es die Nachfolger nicht anders halten. Im «Kleinen Leysieffer» wird an Stehtischen der Abend geplant und im «Rauchfang» auf «Deubel komm raus» geflirtet. Alles spielt sich auf der sogenannten Whiskymeile ab, die eigentlich Strönwai heisst. Es ist nach wie vor der Catwalk der Nobelkarossen, die auf diesem etwa 300 Meter langen Abschnitt entlangröhren, und abends der Laufsteg der gestylten Beaus und Beautys in Edelklamotten aus den exklusiven Boutiquen in Kampen und Keitum. Apropos Keitum – der wohl idyllischste Ort der Insel, am Watt gelegen, mit viel Grün der üppigen Baumbestände, blumenreichen Bauerngärten und den wunderbaren Reetdachhäusern, die gemütliche Geborgenheit vermitteln. Bei «Fisch Fiete», seit Generationen hoch beliebt, muss man mal die Sylter Fischsuppe und die frische Seezunge mit hausgemachtem Kartoffelsalat geniessen. Ein Bummel durch die Nobel-Boutiquen mit Inselflair ist obligatorisch. Sie sind eine Ergänzung zu den Kampener Shops, die von Hermès bis Wunderkind repräsentiert sind.


Das Sylter Abend- und Nachtleben ist gleichermassen vielfältig wie prickelnd. Kulinarisch top sind nicht nur die Sterne-Restaurants wie der «SölʼRing Hof» in Rantum, «Jörg Müller» in Westerland, «Landhaus Stricker» in Tinnum oder das «Munkmarscher Fährhaus». Fangfrischer Fisch, Matjes, Krabben und Hummer begeistern, wenn man «goschen» geht in List, in der nördlichsten Fischbude Deutschlands, aus der heute ein kleines Imperium entstanden ist. In der alten Bootshalle, einem «Hofbräuhaus» im Seemannsstil, geht Kaschmir mit Jogginganzug auf Tuchfühlung. Ähnlich war der Aufstieg von Herbert Seckler mit seinem Phänomen «Sansibar», der Skihütte in den Dünen, die das Sylter Lebensgefühl reflektiert und umsetzt. Mehr Sylter Lifestyle geht nicht. Ob Gottschalk, Jauch, Joop, Beckenbauer, Boris Becker oder der europäische Adel – sie alle gehen hier ein und aus und werden von Herbert mit seiner authentischen Gemütlichkeit willkommen geheissen, ebenso wie der «normale» Gast. Die Speisen sind rustikal und hervorragend, der Weinkeller beherbergt wahre Schätze. Die «Hütte» ist zu jeder Jahreszeit voll. Tagsüber stören jedoch die vielen Touristen, die zum «Gucken» des Phänomens anreisen. Etwa ab 20 Uhr ist der Spuk vorbei. Das Sylter Nachtleben spielt sich für viele Urlauber in Westerländer Bars und Clubs ab. «Places to be» der exklusiven Art sind in Kampen: «Pony», «Rotes Kliff», «Sturmhaube» oder an den (Open Air) Bars von «Gogärtchen» und «Rauchfang».

Urlaubstage auf Sylt ohne Sport? Kaum denkbar! Vier Golfplätze, zum Teil mit fantastischem Meerblick (Budersand), Surfen, Reiten, Biken, Wandern, Segeln, Beach Volleyball sind unwiderstehliche sportliche Herausforderungen. Für die Passiv-Sportler sind die German Polo Masters Ende Juli/Anfang August oder die Surf Cup-Meisterschaften Ende Juli und September allein schon einen Wochenendtrip wert. Für kulturelle Erlebnisse sind die Veranstaltungen des «Meerkabaretts» oder der «Kampener Literatursommer» eine reizvolle Abwechslung. Ein Urlaub auf Sylt – vielseitiger und belebender kann man Ferientage nicht verbringen. Winds of change? Sylt erfindet sich immer wieder aufs Neue. Sylt spürt den Zeitgeist auf und setzt ihn auf inseltypische Weise um.

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NICE TO KNOW Unterkunft: Suitenhotel Village: Wer auf Sylt kein Hideaway sein Eigen nennen kann, der wohnt gern so als ob. Kaum ein Domizil kann diesen Wunsch nach exklusiver Privatsphäre und Individualität so perfekt erfüllen wie das Suitenhotel Village. Mitten im Herzen von Kampen liegt dieses kleine, feine Country-Hotel. Das unter dem Reetdach geduckte Friesenhaus im Sylter Stil offeriert nur zehn Wohneinheiten, sieben Suiten und drei Doppelzimmer. Schon beim Betreten der kleinen Wohnhalle umfängt den Gast eine wohlige Atmosphäre, die, geprägt von der persönlichen Handschrift der Eigentümer, exklusives Understatement, Individualität, Mut und Passion für aussergewöhnliche Farb- und Materialkombinationen zeigt. Minka und Peter Stütz, die mit Liebe und Engagement dieses Haus führen, sind international bekannte Interior-Designer und haben mit ihren extravaganten Einrichtungsideen ein spannungsreiches kos-

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mopolitisches Ambiente geschaffen. Unter dem Motto «Wir freuen uns darauf, Sie zu verwöhnen» erhält der Gast vor der Anreise einen Wunschzettel, auf dem er persönliche Vorlieben mitteilen kann. Für private Inseltouren stehen eine Vespa, zwei Smarts (einer als Cabrio) und ein VW Caravelle gegen Gebühr zur Verfügung. www.village-kampen.de Anreise: Es verkehrt ein DB-Autozug über den Hindenburgdamm zwischen Niebüll und Westerland. Mit dem DB-Autozug kann das Auto bereits in Lörrach verladen und dann von Hamburg Altona auf der Strasse nach Niebüll gefahren werden. Wer auf der Insel kein Auto braucht, fliegt einfach auf die Insel, beispielsweise mit Air Berlin via Düsseldorf. Zudem fliegen auch Lufthansa und Sylt Air zur Insel.


Best of Travel Apps

Hotelsuche und -vergleich Mit der kostenlosen Anwendung «HRS Hotel Suche» des bekannten Hotelvergleichs im Internet finden Reisende dank GPS-Empfänger in kürzester Zeit Hotels in direkter Umgebung. Oder man gibt Zieldestination, An- und Abreisedaten manuell ein und lässt die App nach passenden Quartieren suchen. Bewertungen, Fotos und Kommentare anderer User erleichtern die Qual der Wahl. Zimmer können direkt aus der App heraus gebucht werden.

Mobiler LocationScout «Twisper» kennt die eigenen Lieblings-Restaurants, -Hotels, -Bars und Co. schon, bevor man selbst dort war – in der eigenen Stadt und auf der ganzen Welt. Und das funktioniert ganz einfach: Nach einer kurzen Registrierung und Eingabe der gewohnten Lieblings-Locations aktiviert die App ihren schlauen Algorithmus. Ganz einfach findet man anhand der eigenen Stammbar in Zürich zum Beispiel die neue Lieblingsbar in Berlin. Oder das Lieblingshotel in New York führt zur perfekten Übernachtungsmöglichkeit in Amsterdam.

Packhilfe Schon einmal was ganz Wichtiges für die Ferien zu Hause vergessen? Mit «Pack The Bag» wird das nicht mehr passieren. Schluss mit unvollständigen, handgeschriebenen Listen für die nächste Reise. «Pack The Bag» ist eine Anwendung, mit der man Gepäcklisten verwalten kann. Die App bietet eine Auswahl an 650 Gepäckstücken in 26 Kategorien, kann diese per E-Mail verschicken und empfängt Listen von Freunden. So erspart man sich den Stress vor dem Urlaub alle möglichen Dinge, die man eventuell braucht, im Kopf durchzugehen.

Der Offline-Reiseführer fürs iPhone Mit der neuen MARCO POLO Travel Guides App können Metropolen ganz entspannt erkundet werden. Durch übersichtliche Listen und individuelle Filtermöglichkeiten, detaillierte Karte und innovative Routinghilfe ist jeder Hotspot schnell und einfach gefunden. Orientierung vor Ort ist ganz einfach und die Gefahr des Verlaufens in fremder Umgebung gebannt. Äusserst praktisch und kostenschonend: Die MARCO POLO Travel Guides App inklusive Kartenmaterial funktioniert auch im Offline-Modus.


An einem Tag um die ganze Welt

New York Streetfood

Liebe geht durch den Magen, Sightseeing auch. Denn in New York City bauen sich jeden Tag Foodtrucks mit dem besten Essen auf, das der Globus zu bieten hat – diese sind zum Kult avanciert.

AUTOR Angelika Schwaff

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eisst du, wo der Schnitzel-Truck heute steht?», lautet eine alltägliche Frage, die Perry per Twitter empfängt. Mobiles Munchies heisst sein Account beim Kurznachrichten-Dienst. Und Perry kennt natürlich auch die Antwort. Denn Streetfood hat sich in den Jahren in New York ziemlich verändert. Als ich zum ersten Mal 1992 im Big Apple war, fand man zwar überall kleine silberne Wägelchen auf der Strasse, aber verkauft wurden dort morgens nur Bagels, Kaffee oder Obst. Wenn man Glück hatte, war die Qualität akzeptabel. Mittags kamen neue Händler hinzu und verkauften den klassischen «Dirty Water Hot Dog» – meist ein viel zu lange im Wasser gelegenes Würstchen in einem faden Brötchen serviert. Um dem Ganzen ein wenig Geschmack zu geben, klatschten die Händler noch Gurken, frittiere Zwiebeln und allerlei Sossen darauf. Nach dem Motto: Der Hunger treibt’s rein. Seit einigen Jahren kann sich so etwas keiner mehr erlauben. Die New Yorker und auch die Touristen sind wählerisch geworden, und im sprichwörtlichen Melting Pot köcheln jetzt erfahrene Köche – aber eben in LKW. Streetfood auf höchstem Niveau. Der Streetfood-König von New York City Perry Resnick war ein Streetfood-Esser der ersten Stunde. Er arbeitete als IT-Experte in Manhattan und war irgendwann mittags gelangweilt von den Angeboten der umliegenden Cafés und Delis. «Da gab es immer nur den gleichen Kram», erzählt er. Also liess er sich in seiner Pause treiben und schaute, was es sonst noch gab. Als die ersten Foodtrucks kamen, war das für ihn ein echter Gewinn. «Ich habe damals Twitter genutzt, um meinen Freunden schnell mitzuteilen, wo ich gerade diese hervorragende vietnamesische Suppe esse», erinnert er sich. «Ich konnte jeden Tag einen anderen Truck mit anderem internationalen Essen ausprobieren.» Schnell sprach sich sein Twitter Account herum und er wurde zum Experten. Seitdem betreibt er eine Website, die er täglich pflegt und auf der er das Essen der Foodtrucks bespricht. Seine Meinung ist seit Jahren unbestechlich. Die Auswahl ist riesig und er postet jeden Tag auf Twitter, Facebook und seiner Internetseite, wo man die besten Trucks findet.

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Saftige Burger, exotische Speisen – alles vom Truck Denn heutzutage ist es schwierig geworden, um die Mittagszeit durch New York City zu gehen, ohne von den verschiedenen Düften verführt zu werden. Die Wagen stehen an jeder Ecke. Die hungrigen Kunden verlangen nach Hinweisen, Tipps und Einordnung des grossen Angebots. Ein Klassiker und einer der Mütter aller Foodtrucks ist «Frites’n’Meat», der hausgemachte Burger mit Pommes frites anbietet. Bezogen werden die Zutaten von besten lokalen Produzenten, die Pommes frites werden nach belgischer Art zweimal frittiert. Seit einiger Zeit kann man die Burger sogar online ordern. Wo man den Truck selbst findet, kann man natürlich bei Perry nachlesen.

Der Insider Perry wäre kein New Yorker, wenn er nicht schnell gemerkt hätte, wie viel Erfolg er mit seinem Wissen erzielen kann. Bereits vor zwei Jahren machte er sich während seiner Feierabende ans Werk und bastelte an einer App für Smartphones, die es jedem möglich macht, die besten Streetfood Trucks per einfachem Klick zu lokalisieren. 2011 dann ging die App online. Die Händler können ihren Standort für den Truck einfach eingeben und jeder Hungrige kann den Truck so ohne lange zu suchen finden. Bei über 3 000 Foodtrucks eine geniale Lösung für das Problem: Wo gibt es das beste Sushi, die besten Burger oder das beste Schnitzel um die Ecke? Schnell, gut, aber trotzdem günstig?

Aber es gibt auch Exotischeres zu entdecken. Im vergangenen Jahr machte sich ein Händler mit ausgefallenem Essen aus Peru schnell einen Namen. «Morocho» nannte er seinen kleinen Wagen. «Aji de Gallina» heisst eines seiner pikanten Gerichte, das aus Hühnchen, Eiern und Kartoffeln zubereitet wird. In Peru selbst ein Klassiker, auf den Strassen von New York und für viele Besucher der Stadt ein echtes Novum. Die Küche war dauerhaft so gut, dass der Foodtruck schon im ersten Jahr den seit Jahren verliehenen «Vendy Award» eingeheimst hat.

Die Lieblingstrucks des Insiders Perry isst seit 2010 mittags ausschliesslich bei Streetfood Trucks. «Ich habe natürlich auch meine Lieblinge», verrät er mir, «der Schnitzel-Truck, bei dem ich mein erstes Streetfood gegessen habe, gehört ganz klar dazu.» Jahrelang gleichbleibende Qualität zu bieten, ist ein Muss für die Trucks, denn durch die schnelle Verbreitung im Internet haben die Köche verstanden, dass die Kunden sie schnell abstrafen, wenn der Service nicht mehr stimmt. «Es gibt Trucks,

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die so berühmt geworden sind, dass die Schlangen davor auch mal gleich mehrere Meter oder gar einen ganzen Block lang sind», weiss Perry zu berichten. Einige Foodtruck-Betreiber haben deshalb schon einen zweiten Wagen auf die Strassen gebracht oder sich vergrössert, andere sind sogar sesshaft geworden und haben richtige Restaurants eröffnet. Der Vorteil eines Foodtrucks liegt aber für Besitzer und Kunden ganz klar auf der Hand: Der Abverkauf vom Wagen geht schneller und ist günstiger. Ein weiterer Liebling von Perry ist der Taim-Falafel-Wagen. «Das Pita-Brot ist warm, der Salat kann nicht frischer sein und die Portionen sind grosszügig», schwärmt er. Sechs handgeformte und gut gewürzte Falafel-Bällchen kommen in die Brottasche. Dazu gibt es hausgemachten Hummus und allerlei Sossen. Das ganze Sandwich für sieben Dollar. Nur an kalten und regnerischen Tagen steht hier keine wartende Meute. Foodtrucks, ein weltweiter Trend Es hat nicht lange gedauert, bis die Streetfood-Welle über das ganze Land gezogen ist und auch Los Angeles, San Francisco und andere

Städte überrollt hat. Sogar in Europa gibt es erste Pioniere, die sich hier an diesem Geschäftsmodell versuchen. Zum Teil sehr erfolgreich wie der Burger-Wagen «Le Camion Qui Fume» in Paris. Ein weiterer Trend ist auch an der Streetfood-Szene nicht vorbeigegangen: das Verlangen nach gesundem Essen. Es gibt den «NYC Healthy Bites»-Wagen, der täglich seinen Standort wechselt. Serviert wird alles, was New Yorker lieben, allerdings in der Bio-Variante: Hot Dogs, Burger, Vegetarisches. Und wer noch mehr Gutes tun möchte, kann beim Wagen von «Cinnamon Snail» vegane Köstlichkeiten essen. 20 Prozent der Erlöse gehen direkt zum Charity Projekt von Earth Share New York, einer Organisation, die sich für nachhaltige Umweltprojekte einsetzt. «Aber natürlich ist Sinn und Zweck des Ganzen immer noch: einfach gut, schnell und günstig essen», meint Perry. «Ganz egal, worauf du Hunger hast: Du wirst es in den Streetfood-Wagen von New York finden und dir wünschen, das gäbe es auch in deiner Stadt», sagt Perry, bevor er lächelnd in sein Schnitzel von seinem Lieblingswagen beisst. Das schmeckt ihm einfach immer noch am besten.

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NICE TO KNOW Anreise Mit Swiss, United Airlines und American Airline kommt man täglich von Zürich nach New York. Perrys «New York Streetfood»-Seite findet man unter newyorkstreetfood.com, die gleichnamige App gibt es für iPhone und Android-Systeme.

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Searock

DESTINATIONS Roamer of Switzerland AG – Solothurn – Tel. 032 625 51 11 – info@roamer.ch –SPECIAL www.roamer.ch VOLUME 10 IMAGINE 79


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it mehr als 18’000 Einwohnern pro Quadratkilometer ist das kleine Fleckchen zwischen Himmel und Meer, das sich trotzig in die steil abfallenden Ausläufer der Meeralpen krallt, das dicht besiedeltste Land der Erde. Gleichzeitig strotz das Fürstentum von üppigen Parks und Gärten, wie dem Jardin Exotique oder dem pittoresken Jardin Japonais, lockt mit typisch provenzalisch anmutenden Plätzen und engen Gässchen, bietet exklusive Shoppingarkaden und elegante Einkaufsstrassen, in denen Nobelboutiqen und Delikatessengeschäfte mit ihren Auslagen um die betuchte Kundschaft buhlen und zahllose Cafes, Bars und Brasserien auf Gäste warten, glänzt mit bedeutenden Museen und Sammlungen oder Theatern wie der Opéra de Monte Carlo – eines der schönsten Musiktheater der Welt. Doch halt, wir sind ja gerade erst angekommen.

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1,95 km Genuss Zu Gast im Feinschmeckerparadies Monaco 2

Mit knatternden Rotoren landet der Eurocopter der Air Monaco nur sieben Minuten nach dem Start vom Flughafen Nizza auf dem Helipad von Fontvieille. Während das träge in den ersten Sonnenstrahlen glitzernde Wasser der Côte d'Azur unter unseren Füssen rasch näher kommt, wachsen die dicht gedrängten Wolkenkratzer, die die Sykline des Fürstentums unverwechselbar machen, am Horizont in den stahlblauen Himmel.

AUTOR Dr. Thomas Hauer

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T.Dhellemmes ® ®

Am berühmtesten ist das mit 3 Sternen gekrönte Louis XV. von Grossmeister Alain Ducasse, das seine Pforten im Hôtel de Paris bereits vor 25 Jahren geöffnet hat – der höchst dekorierte Feinschmeckerpalast des Fürstentums. Mit Franck Cerutti hat Ducasse die Geschicke des Louis XV. einem seiner ältesten Weggefährten in die Hände gelegt. Am Herd trägt Ducasses ehemaliger Souschef aus dem Plaza Athénée in Paris, Dominique Lory, die Verantwortung. Das Ambiente erinnert mit seiner verschwenderischen Pracht spontan an die opulenten Prunksäle von Versailles. In der Mitte des Restaurants zieht ein monumentales Blumenarrangement im Gegenwert eines Kleinwagens die Blicke auf sich und es würde uns nicht wundern, stünde Louis XV. plötzlich persönlich an unserem mit goldenen Platztellern und Besteck eingedeckten Tisch, um sich nach dem werten Befinden zu erkundigen.

T.Dhellemmes

Gekrönter Feinschmeckerpalast Keine 20 Meter vom Landeplatz des Hubschraubers entfernt, wartet schon eine Shuttle-Limousine. Unser Ziel: das Carré d'Or, das sich rund um die mondäne Place du Casino mitten im pulsierenden Zentrum von Monte-Carlo erstreckt, dem bekanntesten der 10 Quartiere in die sich der Zwergstaat gliedert und dessen Name oft synonym für Monaco verwendet wird. Eingerahmt von der wohl berühmtesten Spielbank der Welt, dem mondänen Hôtel de Paris und dem nicht minder luxuriösen Hôtel Métropole, dessen historischen Kern der französische Designer Jacques Garcia in ein Grand Hôtel des 21. Jahrhunderts verwandelt hat, schlägt hier auch das kulinarische Herz Monacos. In einem Umkreis von grade mal 250 Metern locken nämlich gleich vier Michelinbesternte Restaurants.

Die rein männliche Servicebrigade versieht ihren Dienst mit der Akkuratesse und Leichtigkeit eines Balettensembles und die Qualität der Speisen übertrifft noch unsere kühnsten Erwartungen. Die Preise allerdings auch. Die Küche ist – Ducassetypisch – einfach, aber genial. Kurzum: das Produkt ist der Star. Die leichte Mischung aus französischer und italienischer Mittelmeerküche lebt von den Viktualien, die quasi vor der eigenen Haustür und teilweise speziell für das Louis XV. angebaut oder produziert werden. Darunter z.B. die berühmten Zitronen aus Menton, frische Artischocken, feine Morcheln, tagesfrische

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Fische und Meeresfrüchte – alles, was der fruchtbare Landstrich, die Berge und das Meer entlang der Riviera zu bieten haben landet hier auf dem Teller und verwandelt sich dabei in essbare Stillleben, so schlicht, aber gleichzeitig so schön anzuschauen, dass man sie kaum essen mag. Gaumenkino à la Monaco Ein wenig fühlen wir uns beim Amuse bouche, hauchdünnen, rohen Gemüsescheibchen, die mit einem Dipp aus schwarzen Oliven, Anchovis und ein wenig Knoblauch serviert werden, dann wie der Gastrokritiker Ego im Film Ratatouille: Als wir die knackigen Frühlingsboten kosten, schiessen uns unwillkürlich Erinnerungen an die Lieblingsgerichte unserer Kindheit in den Kopf – viel mehr braucht man über diese Küche nicht zu sagen. Das ist ganz grosses Gaumenkino! Ein Meisterwerk zum Beispiel der Wolfsbarsch mit grünem Spargel und konfierten Zitronen und Kumquats oder das über offenem Feuer am Spiess gebratene Milchlamm mit frischen Erbsen und Frühlingszwiebeln. Natürlich verfügt das Hôtel de Paris auch über einen veritablen Weinkeller in dessen rund 1,2 Kilometer lange Korridoren und diverse Schatzkammern, die die Felsen unterhalb des Hotel und der angrenzenden Plätze und Strassen durchlöchern wie einen Emmentaler Käse, aktuell ca. 400’000 Flaschen lagern. Gleich hinter dem Hôtel de Paris liegt das Hermitage, wo Feinschmecker mit dem von Pierre Yves Rochon gestylten Sternerestaurant Vistamar unter Ägide von Jöel Garault das beste Fischlokal Monacos erwartet. Das Motto: Nimm einen frischen Fisch, tue etwas Gemüse dazu und gare das Ganze auf den Punkt. Voila! Von der Terrasse geniesst man einen spektakulären Blick auf den gegenüberliegenden Stadtbezirk Monaco-Ville mit dem Fürstenpalast. Wir probieren u.a. Dorade Royal in einem Schuppenkleid aus hauchdünnen Courgette Scheibchen und schwarzem Trüffel. Chapeau, Monsieur Garault! Übrigens: Das Louis XV. und das Vistamar beziehen viele Produkte exklusiv von Monacos letzter Fischerfamlie, den Rinaldis – nicht zu verwechseln mit den Grimaldis, die eher für die Staatsgeschäfte zuständig sind.

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Nach einem ausgiebigen Dîner lässt man den Abend stilvoll bei coolen Chill-Out-Vibes und einem Drink in der mondänen Buddha-Bar ausklingen, die im Ostflügel des Kasinokomplexes untergebracht ist und wo die monegassische Jeunesse Dorée die Nacht zum Tag macht. Sowohl Casino als auch Bar, wie das Hôtel de Paris, das Hermitage und zahlreiche weitere Restaurants, Bars und Hotels der Stadt gehören übrigens zur altehrwürdigen Société des Bains de Mer, kurz SBM, die 2013 ihr 150-jähriges Jubiläum feiern kann. Auf der anderen Seite des Place du Casino liegt etwas zurückversetzt, am Ende einer auf den ersten Blick beinahe unscheinbaren Auffahrt, das bereits erwähnte Hôtel Métropole, wo mit Joël Robuchon der zweite Küchentitan Quartier bezogen hat. Er betreibt dort mit dem Yochi nicht nur ein besterntes Japanisches Restaurant, sondern mit dem Joël Robuchon Monte-Carlo unter Executive Chef Christophe

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Cussac auch ein vertiables Restaurant gastronomique über dem zwei der begehrten Michelinsterne funkeln. Doch zunächst zum Yoshi. Das stylische Interiordesign punktet mit kräftigen Farben, Ebenholz, Stein und edelsten Seidenstoffen: ideale Kulisse für die erlesenen Speisen, die in einer offenen Küche zubereitet werden. Vor dem Fenster erstreckt sich ein kleiner japanischer Garten. Was hier auf den Teller oder zum Lunch auf Wunsch in einer traditionellen japanischen Bento-Boxen landet, könnte jederzeit als Vorlage für ein FoodShooting dienen. Sushi und Sashimi sind von sensationeller Qualität – nirgendwo in Europa haben wir das bisher besser gegessen! Zum Essen trinken wir japanischen Sake. Die à la carte-Gerichte sind eine Hommage des bekennenden Japanfans Robuchon an das Reich der aufgehenden Sonne – unbedingt probieren sollte man z.B. Ebi Shinjo. Eine Kombu Consommé mit Garnelenbällchen und Ingwer oder Ghindara No Seiko Yaki, marinierter Black Cod vom Grill.


Abseits der Sternegastronomie Im Robouchon Monte-Carlo hingegen setzt der Chef auf klassische mediterrane Küche. Wir schwelgen in zuckersüssen Scampi, die mit Rosevalkartoffeln, Rosinen und grünen Äpfeln kombiniert werden und feinem Saint-Pierre mit angesäuerten lila Artischocken und Rucola. Auf keinen Fall sollte man sich den Dessertwagen entgehen lassen. Am legeren Chefs-Table hat man einen optimalen Blick auf das Geschehen in der ebenfalls offenen Küche.

Stockfisch in herzhafter Tomatensosse mit schwarzen Oliven und Kräutern oder Socca, eine Art pikanter Pfannkuchen aus Kichererbsenmehl. Fougasse, die es in jeder Bäckerei gibt, sind dagegen ein süsses Gebäck, aromatisiert mit Orangenblütenessenz und Anis, bestreut mit Haselnüssen und Mandeln.

Doch Monaco hat Foodies weit mehr als Sternegastronomie zu bieten. Lokale Spezialitäten sind u.a. Barbajuan, kleine frittierte Ravioli mit verschiedenen Füllungen. Typisch monegassisch ist aber auch Stocafi,

Lohnend ist auch ein Besuch auf den beiden täglich stattfinden Märkten. Der Marché de Condamine, teilweise überdacht, liegt gleich unterhalb des Palastes an der Place d'Armes, der Marché de Monte-Carlo liegt oberhalb der Place du Casino in der Rue St.-Charles nur einen Steinwurf von der französischen Grenze entfernt. An den Marktständen sind Cœur de Bœuf-Tomaten, Courgettes, Auberginen oder Babyartischocken so kunst-

Literaturtipp

NICE TO KNOW

CityTrip Monaco, Claudia & Eberhard Homann, Reise Know-How Verlag

Monaco Reiseinfos unter: www.visitmonaco.com SBM Betriebe: www.montecarlosbm.com Hôtel Metropole: www.metropole.com

voll drapiert, als handele es sich um Preziosen in der Auslage von Cartier oder Bulgari. Zwischen den Mahlzeiten haben wir natürlich nicht versäumt Monaco zu Fuss zu erkunden – es gibt eigentlich keinen Punkt, den man nicht auch per pedes erreichen kann, auch wenn es mitunter ziemlich steil auf- oder abwärts geht. Neben einem Besuch des Palastes und der Kathedrale, sollte unbedingt ein Abstecher in Musée Océnaographique eingeplant werden – in unmittelbarer Nähe liegt auch die beste Chocolaterie des Fürstentums am Place de la Visitation. Zum Abschluss dann noch ein Abstecher in die Brasserie de Monaco in der Route de la Piscine – hier wird das süffige monegassische Bier gebraut. Wohl bekommts!

Brasserie de Monaco www.brasseriedemonaco.com Chocolaterie de Monaco www.chocolateriedemonaco.com

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Postcard from ...

t e In gröss s a ! g ib t, n d n e si a bild e o e c ke n s d d r t o In n t e di q ua l zu a ng se n d es Ä o vie t Da t g ewis a la ng s a ls t e m n e la m si c h e ln d s Se e e s n In g ilt nd i 17’000 üh lt, in La oh l f Üb e r d e. E w r E g i r e d r ich t ich d ln un si c h selre ma n e m pe en. T s it s riva t n a m da z up n vo an p n e t m a e d oc h r n n t Be we n h eit e üblich dem u c h, log e n e n ke g ilt a : Vor h G e pf c e s t s e t, ll i e o s astg g eleg en. D ung n t un in e G sz ie h d i a u le le a k m K e te e si n d ch u h Was er d i nd g u ngen d ie S . Im m kt e u n lad u e n i heen r e c E r g i s o i a nd e o M u z uf k t. B e ke H ekt z er t a ie lin e n is p d d W s e la a r e R n n, d ein g rosse sein e n ut z e ird g a m it n be d e es w r m d e h n e b u N astg e it e n n und em G lichke G eb e m um d u Zär t z d esid n n u indo n e Ha gen t. n n e is u g r d n h re c h t i n ü br e Ha e i n es : B er hkeit n re i n K o pf soll te e nt lic n f n e d ie u f u d erÖ t d er ne P . N ie ich t u in uf ei a t io n an n a a u r m F it r e S s uf in g und ch e Wa d a ra em F pein li Ma n n ma n m it d ein e e ch e n t ls n ll is i n a o w s r z be n ie m , den zt, und astg e eig e n e n sit z G n d e n o r n o e h B sch er ü em Pers en b uf d ein e chse n an a auf m t h n c i n Er wa il. n n . We soh le per t e e ut e n Fuss r K ör e e so n d i g i d t ss wer n, d a in d er a ch t e a ls m lt i g uss d er F

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Seemeilenweit vom Alltag entfernt

Luxus entspannt geniessen

Ein Fünfsterne-Hotel auf hoher See, entspannte Eleganz fernab vom Krawattenzwang – das ist die «MS Europa 2» aus dem Hause Hapag-Lloyd.

AUTOR Yvonne Beck

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echs neue Kreuzfahrtschiffe erleben in diesem Jahr ihre Taufe. Die Konkurrenz wird also grösser, die Angebote an Bord werden immer ausgefallener. Die «MS Europa» führt seit Jahren die Liste der besten Kreuzfahrtschiffe an. Mit dem Schwesterschiff beschert sich Hapag-Lloyd eine Premiere: Erstmals hat die Reederei zwei Flaggschiffe in der Flotte. Und mit der «Europa 2» von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, die am 10. Mai in Hamburg feierlich getauft wurde, werden neue Massstäbe auf den Weltmeeren gesetzt. Trotz fast identischer Namen der beiden Schiffe erwarten die Passagiere einige Neuerungen. Geht es auf der «MS Europa» weiterhin klassisch elegant zu, mit Abendgarderobe, Tischordnung

und Captain’s Dinner, geht es auf dem neuen Schiff eher moderner und legerer zu. Das neue Luxusschiff verfügt über elf Decks, ausschliesslich Suiten mit eigener Veranda und einer Mindestgrösse von 28 Quadratmetern sowie dem insgesamt grössten Platzangebot je Gast an Bord eines Kreuzfahrtschiffes.

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Grosszügige Suiten mit Liebe zum Detail Die kleinste der 251 Suiten auf der «Europa 2» ist 28 Quadratmeter gross, die grösste 99. Ihnen allen ist jedoch eins gemein: Sie schaffen individuelle Freiräume zum Wohlfühlen in privater Atmosphäre. Zur Auswahl stehen acht Suitentypen, in den grösseren ab 42 Quadratmetern steht ein eigener Butler rund um die Uhr zur Verfügung. Wer es klassisch mag, wählt die Veranda Suite oder die Grand Suite: luxuriös ausgestattet, mit begehbarem Kleiderschrank und allen erdenklichen Annehmlichkeiten. Wem Wellness und Entspannung wichtig sind, der wird sich in der Ocean Suite und der Spa Suite wohlfühlen: beides private Wellness-Oasen mit fantastischem Panoramablick auf den endlosen Ozean aus der eigenen Whirlpoolwanne; in der Spa Suite sogar mit eigener Dampfsauna. Und wer es noch luxuriöser mag – die Grand Penthouse Suite und Owner Suite sind ein exklusives Zuhause auf höchstem Niveau. Alle Suiten besitzen eine mindestens sieben Quadratmeter grosse Veranda mit traumhaftem Meerblick, einen optisch getrennten Wohnbereich mit einer hochwertigen Ausstattung in freundlich-hellem Design.

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Eine kulinarische Weltreise mitten auf dem Meer Wer an ein exzellentes Dinner auf hoher See denkt, verbindet dies meist mit einer steifen, gesetzten Atmosphäre und Abendgarderobe. Auf der «Europa 2» wird dieser Gedanke jedoch neu interpretiert. Das Grundkonzept der Restaurants an Bord ist wohltuend aufgelockert. Ohne starre Tischzeiten, leger, aber gleichwohl mit Stil. Alle Restaurants überzeugen mit Kochkunst auf höchstem Niveau und jeder Menge Abwechslung. Ob frisch vom Grill, vegetarisch, französisch, italienisch oder asiatisch – für Abwechslung ist stets gesorgt. Unterstützt werden die genussvollen Momente durch die stilvolle Atmosphäre. Das grösste Restaurant an Bord ist das Restaurant Weltmeere, es befindet sich achtern auf dem Schiff. In dem grosszügigen Raumkonzept setzten Designelemente dezente Akzente. So entsteht eine gelungene Balance zwischen Offenheit und Behaglichkeit. Den Gaumen verwöhnt Executive Chef Stefan Wilke, der bereits Geniesser-Gaumen an Bord der «Europa» verwöhnte. Das Angebot reicht von internationalen bis hin zu vegetarischen Menus, die immer wieder neu und überraschend interpretiert werden. Im Restaurant Tarragon hingegen umweht die Passagiere ein Hauch frankophiles Savoir-vivre. Hier wird französisch orientierte Küche serviert, die ebenso einfach wie raffiniert ist. Cassoulet vom Kaninchen mit Möhren und Minze, Champagner-Mousse im Zartbittermantel, dazu einen kräftigen Bordeaux entzücken die Geschmacksnerven. Die Ausstattung des «Tarragon» erinnert mit seinen dunklen Säulen und grün gepolsterten Bänken an eine charmante Brasserie in Paris. Der Küche Asiens wird hingegen im Restaurant Elements gehuldigt. Traditionell chinesisch nach den Lehren der Fünf-Elemente-Küche oder feurig scharf und leicht wie ein gutes ThaiCurry oder einzigartig gewürzt wie indische Geschmacksentdeckungen. Weiter geht die kulinarische Weltreise im Restaurant Serenissima: Von Antipasti bis Espresso – italienisch geniessen ist eine hohe Kunst. Den Küchenchefs des Restaurants gelingt es immer wieder, mit Klassikern und aufregenden Interpretationen einer der beliebtesten Küchen zu begeistern. Das puristisch-edle Interieur spiegelt die Qualität der Küche wider. Verzicht auf alles Überflüssige, Konzentration auf den Genuss. Im offenen Yacht Club Restaurant verbindet sich die Meeresbrise mit dem feinen Duft der offenen Kochstationen. Der Blick auf den weiten Horizont und dazu delikate Grillspezialitäten sowie Kulinarisches vom Buffet sind ein einmaliges Erlebnis. Komplettiert wird das kulinarische Angebot durch das Sushi-Restaurant Sakura und das ganz private Speisezim-

mer für besondere Anlässe im Kreise von Freunden oder der Familie. Und da zu einem guten Essen auch ein guter Tropfen gehört, können sich Gäste der «MS Europa 2» mit Sommeliers auf eine einzigartige Weinreise begeben. Weltweit ist es eine Bezeichnung für Weine höchster Qualität – an Bord der «Europa 2» ist das «Grande Reserve» der Ort, an dem sich Kenner und neue Weinliebhaber zu ihrer Passion treffen. In zwei gläsernen Klimaräumen erwartet Weinfreunde eine überwältigende Auswahl edler Weine aus aller Welt. Ob einfach nur ein gutes Glas oder eine private Weinverkostung bis zu zwölf Personen – die Weinbar ist die perfekte Umgebung, um die Kunst meisterhafter Winzer zu geniessen und auch mal einen ganz besonderen Wein zu verkosten. Locker, ungezwungen und ausgelassen geht es in der «Sansibar» zu. Die legendäre Bar mit den zwei gekreuzten Piratensäbeln hat seit Jahrzehnten Kultstatus – auf Sylt und ganz exklusiv auf der «Europa 2» und ihrem Schwesterschiff, der «Europa». Die unvergleichliche Atmosphäre lässt sich vom Vormittag bis in die Nachtstunden geniessen. Gerade wenn der Himmel sich nachtblau färbt, die Sonne sich langsam vom Tag verabschiedet, ist die Bar ein beliebter Treffpunkt für alle, die gerne das Tanzbein schwingen.

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Bühne frei So facettenreich wie die Farbe des Meeres ist auch das Entertainment auf der «MS Europa 2». Im Theater heisst es: Bühne frei – für die Darbietungen prominenter Gastkünstler und die exklusiv produzierten Bühnenshows. Namhafte Musiker geben sich ein Stelldichein im Jazzclub und Lesungen von namhaften Autoren und Schauspielern runden das Programm ab. Auf der «MS Europa 2» lässt sich für jeden Geschmack das Richtige finden. Kunst an Bord Die «MS Europa 2» geht nicht nur mit ihrem Suitenkonzept, ihrem Design und dem Küchenkonzept neue Wege, sondern auch beim Thema Kunst an Bord. Sie wird nicht als dekoratives Element verstanden, sondern als Erlebnis. Vor allem die Werke junger zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und allen Teilen Europas gehen mit der «Europa 2» auf Reisen. Sowohl Neuentdeckungen sind unter den Künstlern als auch solche, die auf der Schwelle zu einer grösseren Bekanntheit stehen, und solche, die sich durch verschiedene Ausstellungen bereits einen Namen im Kunstmarkt gemacht haben. Wer auf der «MS Europa 2» reist, kann sich so manches Museum sparen, denn hier hängen sogar echte Gerhard Richters an den Wänden. Kurz: eine schwimmende Kunstsammlung.

Die «Europa 2» nimmt Kurs auf die reizvollsten Destinationen der Welt. Von Mai bis September kreuzt sie im westlichen Mittelmeer: Küstenstädte wie Barcelona und Saint-Tropez und traumhafte Inseln wie Sardinien sind nur einige Highlights dieser Region. Anschliessend steuert die «Europa 2» bis November das östliche Mittelmeer an: Griechische Inseln, Ziele am Schwarzen Meer und an der türkischen Ägäis bestimmen den Routenplan. Die Arabische Halbinsel mit ihren boomenden Metropolen steht im November bis Dezember 2013 sowie im April 2014 auf dem Programm. Im Anschluss begibt sich die «Europa 2» von Dezember 2013 bis April 2014 nach Asien.

4 Regionen – 26 Routen – 123 Häfen Nicht nur das Interieur und die legere Atmosphäre an Bord zeugen von Freiheit, auch das Routenkonzept der «Europa 2» eröffnet diese auf maximale Weise bei der Reiseplanung. Die Routen zeichnen sich durch eine kürzere Reisedauer aus. So haben beispielsweise die meisten Reisen im Mittelmeer eine Dauer von sieben Tagen. Dabei sind die einzelnen Reisen auch zu einem mehrwöchigen Urlaub kombinierbar. Die «Europa 2» erreicht aufgrund ihrer geringen Schiffsgrösse auch entlegenste Winkel, die abseits der üblichen Ziele liegen. An einsamen Stränden kommen die Gäste mit Zodiacs den schönsten Plätzen ganz nah.

Fazit: Die «MS Europa 2» setzt neue Massstäbe im Bereich Kreuzfahrt. Durch einen Tiefgang von nur 6,30 Meter erreicht das Schiff auch die kleinsten Häfen und einsame Buchten abseits der gängigen Routen. An Bord ist entspannte Eleganz kein abstrakter Begriff mehr, sondern ein wahr gewordener Traum vieler Kreuzfahrt-Freunde.

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NICE TO KNOW Kleine Zahlenkunde der «Europa 2» Circa 1 000 Tonnen Stahl wurden verbaut und 23’000 Quadratmeter Teppich verlegt. Vier Dieselgeneratoren erzeugen 24 MW Strom. 5  982 Pläne und Zeichnungen wurden von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten geprüft. Insgesamt wurden 29’910 Ausbau- und Architekturzeichnungen angefertigt. Das Glasschiebedach über dem Pool wiegt circa 80 Tonnen.

Imagines Lieblingsplätze auf der «MS Europa 2»: Herrenzimmer Im sogenannten Herrenzimmer sind auch Frauenzimmer zugelassen. Wer es ruhig liebt, lässt hier die Erlebnisse des Tages am knisternden Kamin Revue passieren – entspannt zurückgelehnt bei einem gehaltvollen Whiskey oder vielleicht einer kubanischen Spezialität aus dem Humidor. Poolareal Das grosszügige, teakholzgetäfelte Pooldeck besticht durch den atemberaubenden Panoramablick ins unendliche Blau. Imposanter Mittelpunkt ist der lang gestreckte Pool, der zum ruhigen Bahnenziehen oder Aquafitness einlädt. Wer private Zweisamkeit in prickelnder Meeresluft geniessen möchte, zieht sich auf eins der Daybeds zurück und schirmt sich von den übrigen Gästen ein klein wenig ab. Spa-Bereich Vielfalt und viel Raum finden Gäste auch im Wellness-Bereich der «Europa 2», der sich allein über 620 Quadratmeter erstreckt. In acht Behandlungsräumen des Ocean Spa werden Anwendungen von Massagen über Gesichtsbehandlungen bis zur Thalasso-Therapie angeboten. Die grosszügige Saunalandschaft bietet mehr Platz pro Gast zum Entspannen als jedes andere Schiff dieser Klasse.

Weitere Informationen und Buchungen: www.hlkf.de

Auf dem ganzen Schiff wurden 300 Kilometer Leitungen verlegt. Die Gäste können aus 800 verschiedenen Getränken wählen, darunter 35 Sorten Gin, 180 Sorten Rot- und Weisswein, 100 verschiedene Sorten Softdrinks ... Gegessen werden kann mit 37 verschiedenen Besteckteilen. Die Anzahl verschiedener Löffel liegt bei stattlichen 13. Für grosse und kleine Köstlichkeiten stehen 25’052 Geschirrteile bereit. 890 Kunstoriginale schmücken die Decks. 1 Kapitän bringt die «Europa 2» sicher über die Meere. Der durchschnittliche Verbrauch während einer 14-tägigen Reise liegt bei 19’500 Eiern, 780 Kilogramm Mango, 1 560 Kilogramm Ananas, 2,6 Tonnen Orangen, 1 560 Kilogramm Kartoffeln, 1 550 Kilogramm Mehl, 1 000 Flaschen Champagner, 5,3 Tonnen Fleisch und 2,1 Tonnen Fisch.

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Kreuzen auf dem Oberen Sambesi

In der Heimat der Victoriafälle

Es ist Mitte Mai, der Wasserstand ungewöhnlich hoch für diese Zeit. Fünf Meter ist das Wasser gestiegen und hat die Uferlandschaft verändert und ihr ein anderes Gesicht gegeben. Entwurzelte Bäume und von Trockengras umwickelte Sträucher zeugen vom Hochwasser des Sambesi.

AUTOR Esther Kunz

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m Toka Leya Camp von Wilderness Safaris im «Mosi oa Tunja»-Nationalpark in Sambia wachsen die Bäume aus dem Wasser, denn der Sambesi ist über die Ufer getreten und seine Wasser reichen bis unter die auf Stelzen errichteten Luxusunterkünfte, die Lodges. Von der Plattform meiner Terrasse reicht der Blick zwischen den Stämmen hindurch bis ans andere Ufer nach Zimbabwe. Hier bildet der Strom die Grenze zwischen den beiden Ländern. Ich relaxe im Liegestuhl, beobachte, höre, träume. Ein Paradies am Ufer des Sambia River. Fünf Kilometer sind es bis zur Stadt mit dem legendären Namen Livingstone, rund zwölf Kilometer bis zu den Victoriafällen.

Kompositionen der Natur Tag und Nacht ist das eindringliche, gleichmässige Rauschen des Flusses zu hören, einem Wassermusik-Allegro ähnlich. Sogar die Schreie der Vögel verlieren sich darin. Mit einem Tässchen echten italienischen Espresso in der Hand schauen wir anderntags vom Loungebereich gebannt auf die in der

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Sonne gleissende unruhige Wasserfläche. Es hüpft, spritzt, bildet glitzernde Wassersternchen und kurzlebige Schaumkrönchen, als ob sich Wassergeister ein Stelldichein geben würden! Ein wunderbarer Ort, um sich selbst zu finden und zu träumen. Einige Treppenstufen tiefer lädt ein Swimmingpool zum Plantschen oder Schwimmen ein. Dafür ist mir die kostbare Zeit im fremden Lande zu schade, denn es gibt rundum viel zu entdecken und zu erleben. Nach der Mittagsruhe erwartet uns Chuma zur Bootstour im überdachten modernen Aluminiumboot der Lodge. Vor Sonnenuntergang den Wasserfällen entgegenfahren, das war unser Wunsch gewesen und wurde erfüllt. Auch bei reissender Strömung wie heute ist das Boot mit wenig Tiefgang gut manövrierbar. Der Gast sitzt auf einem bequemen drehbaren Sessel, was sich bei Tierbeobachtungen als das A und O entpuppen wird. Ohne Vorwarnung flitzt Chuma grinsend los, sodass uns Hören und Sehen vergeht. Er steuert das gegenüberliegende Ufer

von Zimbabwe an. Die weissen Punkte auf einem entwurzelten Baum entpuppen sich als Ibisse, die sich dort bereits zum Schlafen versammeln, während Nilgänse noch auf Futtersuche sind. Nahe einer Sandbank drosselt unser Driver den Motor und gibt Zeichen, sich nicht zu bewegen. Da liegt es starr wie eine Mumie, das in etwa zwei Meter lange Krokodil. Seine Tarnfarbe ist derart perfekt, dass es von uns erst gar nicht wahrgenommen wird. Erst später auf dem PC ist erkennbar, dass es uns mit offenen Augen beobachtete und keineswegs schlief! Der «Donnernde Rauch» Das Hochwasser hat Inseln und Inselchen entstehen lassen, auf denen Buschböcke grasen, Affen herumtummeln und sich heimisch fühlen. Auch die Vogelwelt hat hier ebenso ein Paradies auf Zeit gefunden wie Kanäle, die sich eben erst gebildet haben. Einfach betörend! Plötzlich glotzen Riesenaugen aus den Fluten. Erst als ein massiger Körper nach dem


andern aus dem Wasser auftaucht, erkennen wir die Hippos. Farbige Paradiesvögel schwirren knapp über unsere Köpfe hinweg zum andern Ufer. Wir folgen ihnen in rasender Fahrt. Eine steil ins Wasser abfallende Sandsteinwand voller Löcher entpuppt sich als ihr Brutort. Das eine Loch wird vom Muttervogel mit Futter im Schnabel angeflogen, aus dem andern guckt ein buntes Köpfchen oder ertönt ein Piepsen. Welche Wunderwelt, die uns Europäern beinahe unwirklich anmutet. Man möchte bleiben, schweigen und nur gucken. Da lässt uns ein aus der Ferne kommendes merkwürdiges, monotones Getöse aufhorchen. Bug voraus zieht sich ein Wasservorhang über den Sambesi. Es ist die Gischtwolke der Victoriafälle, deren bis zu 300 Meter hoch aufsteigende Sprühnebel bis auf 30 Kilometer Entfernung zu sehen sind. Bei Hochwasser wie jetzt im Mai stürzen die Wasser mit Wucht 110 Meter in die Tiefe. Auch das empfindet man im ersten Moment als unwirklich, bis man es nicht

selbst sehen und erleben kann. Die einheimischen Kololo nennen den Wasserfall mit Recht «Donnernder Rauch». Wir beobachten beeindruckt in Stille. Doch plötzlich sind wir nicht mehr alleine unterwegs. Ausflugsboote, auf denen Passagiere zu lauter Musik für 50 US-Dollar ihren Apéro trinken, fahren uns entgegen. Sie bekommen von der Schönheit des Sambesi wenig mit, geschweige denn vo n den bunten Vögeln, die von Ufer zu Ufer fliegen! Chuma dreht ein, und wir fahren glücklich dem Sonnenuntergang und der Stille entgegen. Schweigend geniessen wir unsern afrikanischen Sundowner und beobachten zufrieden und zugleich neugierig das abendliche Leben der Tiere am Fluss.

entstehen durch die tropische Sonne magische Regenbögen. Wir steigen nicht in die Tiefe, sondern schlagen den einfacheren Uferweg auf der Sambiaseite ein. Nicht minder spektakulär und beeindruckend! Wir schauen flussaufwärts, bevor die Wasser über die Basaltfelsen fallen. Dort sind wir gestern vor Sonnenuntergang gefahren. Das Wasser ist nicht tief, denn Bäume, Inselchen, Steine gucken heraus. «Bei Niedrigwasser kann man hier den Sambesi zu Fuss queren und kurz Zimbabwes Boden betreten», sagt mein Begleiter. «Dann muss ich also zurückkommen», antworte ich ihm spontan. Das würde ich mit grosser Freude tun, denn der Sambesi und seine Fälle sind faszinierend und unvergesslich.

Anderntags fahren wir die kurze Strecke zu den Fällen mit dem Jeep. Bei der Kasse erhält man Regenmantel und Gummistiefel. Eintritt 20 US-Dollar. Das Tosen ist von Weitem zu hören. Der hier 1 700 Meter breite Sambesi stürzt tief in eine Querschlucht. Über dem aufqualmenden Wasserschauer

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NICE TO KNOW Anreise Mehrere internationale Fluggesellschaften, darunter South African Airways (SA) und British Airways (BA), bieten Flugverbindungen nach Lusaka an. Beste Reisezeit Die klimatisch beste Reisezeit für Sambia liegt zwischen Mai und Oktober. Für Safaris eignet sich die Trockenzeit im Oktober und November. In dieser Zeit ist die Vegetation zum grossen Teil vertrocknet und ermöglicht so ein besseres Beobachten der Tiere. Für Vogelbeobachtungen ist die Regenzeit von Dezember bis April am besten geeignet. Nationalparks Die sambische Regierung hat seit langem die wirtschaftliche Bedeutung einer intakten Natur erkannt und sich aktiv um den Naturschutz bemüht. Fast neun Prozent des Landes sind Natur- und Tierschutzgebiete. Der Tourismus konzentriert sich überwiegend auf acht der 19 Parks, unter ihnen der Mosi-oa-Tunja. Auf Gruppensafaris (6–8 Personen pro Fahrzeug) mit erfahrenen Führern lernt man die afrikanische Flora und Fauna am besten kennen. Büffel-, Elefanten- und Antilopenherden können, ebenso wie Löwen und Zebras, in freier Wildbahn beobachtet werden. Nashörner, Affen, Paviane, Wildschweine, Nilpferde und Krokodile sind ebenfalls mit ein wenig Glück zu sehen. Die Vogelwelt ist allgegenwärtig, an den Schwemmebenen und Flussufern halten sich jederzeit Scharen von Wasservögeln auf. Aktivitäten Riesige Seen, üppige Feuchtbiotope und atemberaubende afrikanische Sonnenuntergänge machen Sambias malerische Pracht aus. Das Land, das 17 Wasserfälle besitzt, einschliesslich der spektakulären Victoriafälle, zieht sowohl Naturliebhaber als auch abenteuerlustige Besucher an. Der wilde Sambesi-Fluss eignet sich perfekt für adrenalingeladene Aktivitäten wie das Rafting, Kanufahren, Flusssurfen und Tigerfischen.

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Traumstrasse der Welt SÜDAFRIKA Die Garden Route in Südafrika verläuft von Hermanus am Westkap bis nach Port Elizabeth am Ostkap. Auf einer Strecke von 800 Kilometern laden viele Aussichtspunkte Naturliebhaber zum Verweilen ein. In Port Beaufort lassen sich Wale beobachten, in Knysna sind Elefanten zu sehen. Jedes Jahr geniessen auf der Garden Route Millionen von Afrikabesuchern unvergessliche Eindrücke. Beste Reisezeit: Mai bis November

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Schneller als mit dem Flugzeug kann man fast nicht ans Ziel kommen. Allerdings gilt bei vielen spektakulären Strassen: Der Weg allein ist schon das Ziel. Auf diesen Strassen geht es nicht bloss darum eine Strecke zu bewältigen, sondern um die Poesie der Natur, die sie umgibt.


NORWEGEN Wer Norwegen durchqueren möchte, braucht vor allem ein – jede Menge Zeit. Von Haugesund bis zum Nordkap sind es 2 400 Kilometer. Eine Fahrt durch eine stille Natur, vorbei an Gletschern, kleinen Fischerdörfern mit Holzhäusern, tiefen Fjorden und Rentierherden. Beste Reisezeit: Im Sommer, wenn es fast 24 Stunden lang hell ist. Die Mitternachtssonne am Nordkap zu erleben ist ein einmaliges Erlebnis.

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AUSTRALIEN Senkrechte Kalksteinklippen, darunter der tosende Ozean, dichter Regenwald mit Koalas auf der anderen Seite. Bilder, die Reisende auf der 250 Kilometer langen Great Ocean Road von Torquay nach Warrnambool in Australien erwarten. Was für Amerika die Route 66 ist für Australien der Highway 100, der entlang der australischen Südküste führt. Anhalten sollte man auf jeden Fall beim Baumwipfelpfad des Otway Range mit seinen riesigen Mammutbäumen und den Felsen der Zwölf Apostel.

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DEUTSCHLAND Weingenuss und Sinnesfreuden, ein Klima wie im Süden, das bietet die 85 Kilometer lange Deutsche Weinstrasse, die von Bockenheim in der Nähe von Worms bis nach Schweigen-Rechtenbach an der französischen Grenze durch das Weinbaugebiet Pfalz führt. Das mediterrane Flair in dieser südwestlichen Ecke Deutschlands, wo 1 800 Sonnenstunden im Jahr sogar Feigen, Kiwis und Zitronen reifen lassen und die Nachbarschaft zu Frankreich, die das typische «savoir vivre» verprüht, machen den Reiz dieser Route im Zeichen der Traube aus.

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FRANKREICH Die französische Riviera erstreckt sich über etwa 200 Kilometer an der Mittelmeerküste. Wer mit dem Cabrio von Hyères nach Menton fährt kann hier ein echtes James Bond Feeling erleben. Vorbei an Schwindelerregenden Klippen, mondänen Yachthäfen, einsamen Buchten und Stränden fühlt sich so manch einer in die Zeit Grace Kellys versetzt. Und noch heute gibt sich die Haute-Volée in Cannes und Monaco ein Stelldichein.

«Der kürzeste Weg zu dir selbst führt einmal um die Welt.» Richard Hoffmann

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USA Von der Golden Gate Brücke in San Francisco bis Los Angeles sind es zirka 760 Kilometer auf dem Pacific Coast Highway. Mit heruntergekurbeltem Fenster, der Sonne Kaliforniens im Nacken, dem alten Mamas & Papas Song «California Dreamin» im Radio geht es entlang endloser Strände und den Klippen von Big Sur. Die Küstenstrasse, der Highway Number One, gehört sicherlich zu einer der schönsten Landschaften und Autostrecken der USA.

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Eine grossartige Landschaft, die einzigartige Streckenführung und kreative Angebote auf Schienen machen die Rhätische Bahn (RhB) so besonders. Historische Zugskompositionen aus dem Dampfzeitalter wie auch Fahrzeuge aus den dreissiger Jahren fehlen ebenso wenig im Angebot der Rhätischen Bahn wie modernste Panoramawagen in den weltberühmten Zügen «Bernina Express» auf der Strecke Chur-Tirano und «Glacier Express» von St. Moritz nach Zermatt. Über zehn Millionen Fahrgäste geniessen jährlich das besondere Erlebnis einer Bahnfahrt in und durch Graubünden.

Graubünden entdecken … Natürlich mit der Rhätischen Bahn Vielfältig wirkt das Grischun, mit seinen reissenden Flüssen, tiefen Tälern, massiven Bergen und farbenfrohen Wäldern. Aber eine Konstante zieht sich durch den Kanton: Die Rhätische Bahn (RhB) bleibt ihrer Spur seit über 100 Jahren treu, fährt stolz über Viadukte und durch Tunnels, hin zu den verschiedenen Kulturen und Sprachregionen, zu Bräuchen und Spezialitäten.

UNESCO Welterbe – Ein bahntechnisches Meisterstück Die Bahnstrecke über Albula und Bernina ist bezüglich Bautechnik und Linienführung eine einzige Meisterleistung. Die Bahnstrecken zwischen Thusis und St. Moritz (Albula) und St. Moritz und Tirano (Bernina) sind hervorragende und technisch innovative Beispiele für die Erschliessung der hochalpinen Landschaft. Seit über 100 Jahren verkehren die Züge auf der Albula- und Berninalinie, seit 2008 zählt das Gebiet zum UNESCO Welterbe. Harmonisch in die wilde Natur eingebetteten verschmelzen Landschaft und Eisenbahn: in engen Radien, raffinierten Kunstbauten, in Schlangenlinien durch schroffe Täler. Die namhaften Zeugen auf der Welterbestrecke sind zum Beispiel das Landwasserviadukt, die Kehrtunnels zwischen Bergün und Preda oder das Kreisviadukt von Brusio. Einmalige Bahnerlebnisse Mit der RhB lassen sich die Besonderheiten Graubündens auf komfortable Weise entdecken. So zum Beispiel das Bahnmuseum Albula in Bergün, wo sich Geschichten und Gegenstände aus über 100 Jahren RhB versammeln und Eisenbahnfans in die Vergangenheit geführt werden. Die über 600 Exponate auf 1 300 Quadratmetern Ausstellungsfläche zeugen von Pioniertaten in Graubünden, von den Menschen, die die Bahn prägten – und Landschaften, die von ihr geprägt wurden. Im Simulator der legendären «Krokodillok» steuern Besucher selbst über die Albulalinie. Oder ein «bahntastischer» Abstecher in die imposante Rheinschlucht «Ruinaulta», die ein gewaltiger Felssturz vor fast 10’000 Jahren schuf. Der wilde Vorderrhein schlängelt sich nun durch diese Schlucht aus weissen Steilwänden, bizarren Sandsteinformationen und ausgedehnten Wäldern. Die RhB folgt dem Lauf des Rheins und rollt auf schmaler Schiene durch den «Swiss Grand Canyon».

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NICE TO KNOW Bahndorf Bergün: Mitten im UNESCO Welterbe Rhätische Bahn. Auf ins Bahnparadies: Im neuen Bahnmuseum Albula in Bergün erfahren Sie alles über die Geschichte des Bahnbaus, der Bahnpioniere und ihrer Landschaft. Bergün ist aber auch idealer Ausgangspunkt für eine eindrückliche Bahnfahrt mit der RhB durch den Albulatunnel ins Val Bever oder ins Engadin. Auf Ihrer Fahrt erwarten Sie Kunstbauten, Viadukte, Kehrtunnels, abenteuerliche Aussichten und eine bezaubernde Landschaft. Reiseprogramm 1. Tag: Individuelle Anreise von Ihrem Wohnort nach Bergün. Einchecken im Hotel. Je nach Ankunftszeit können Sie am Nachmittag das Bahnmuseum Albula besichtigen, eine leichte Wanderung auf dem Bahnerlebnisweg unternehmen oder mit der RhB nach St. Moritz und zurück fahren. Übernachtung mit Frühstück im Hotel in Bergün. 2. Tag: Individuelles Tagesprogramm, je nach Aktivitäten am 1. Tag. Anschliessend individuelle Rückreise zum Wohnort.

Rundreise Erlebnis Ruinaulta: Die Rheinschlucht per E-Bike und zu Fuss. Ruinaulta nennen die Einheimischen die Vorderrheinschlucht auf romanisch, was so viel bedeutet wie «hoher Schutthaufen» – entstanden durch einen Felssturz. Erleben Sie den faszinierenden «Grand Canyon der Schweiz», eine zauberhafte Region. Die eindrückliche Landschaft mit sanften Sandbänken, wilden Stromschnellen, schönen Wäldern sowie kleinen Dörfern wird Sie auf der Veloroute vom Klosterdorf Disentis bis nach Ilanz begeistern. Reiseprogramm 1. Tag: Individuelle Bahnnreise von Ihrem Wohnort nach Ilanz. Einchecken im Hotel. Danach reisen Sie mit dem Zug von Ilanz nach Disentis. Dort nehmen Sie Ihr E-Bike entgegen und fahren nach Ilanz zurück. Der Rest des Tages steht zur freien Verfügung. Übernachtung mit Frühstück im Hotel in Ilanz. 2. Tag: Gestalten Sie den zweiten Tag frei nach Ihren Wünschen und nutzen Sie das Ruinaulta-Billett. Unser Tipp ist die Rheinschlucht-Wanderung via Flims zum türkisblauen Caumasee. Anschliessend individuelle Rückreise zu Ihrem Wohnort.

Beide Reisen sind buchbar im SBB Reisebüro, online unter: sbb.ch/panoramareisen oder telefonisch unter der Nummer 0848 777 077 (Ortstarif)

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Ein nasser Spass

Das Element Wasser

Der chemische Formel H20 – eine Verbindung der Gase Wasserstoff und Sauerstoff – gepaart mit Ferien und Abenteuer.

AUTOR Lone K. Halvorsen

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s existiert wohl kaum ein alltäglicheres Element wie das Wasser. Es ist eine elementar wichtiges Element, jedoch auch einen Element mit dem wir so selbstverständlich, wie auch gedankenlos, umgehen. Es ist der Baustein der Lebensprozesse und ein unabkömmlicher Bestandteil aller Körpersubstanzen, die Pflanze, Tier und Mensch aufbauen. Aber Wasser ist noch viel mehr! Kaum einen Urlaub wird heutzutage ohne die Nähe zur Wasser verbracht – Das Wasser wird als Erholungs- oder Abenteuerfaktor betrachtet. Orlando Seaworld, Florida Ein Erlebnis sowohl für Kinder, wie auch für Erwachsene, die mehr über die Unterwasserwelt unsere Erde erfahren möchten, bietet der populäre Meerestier-Abenteuerpark Seaworld Orlando. Auf über 80 Hektaren kann man hier Otter, Haie, Rochen, Delfine, Wale oder auch Pinguine bestaunen. Zahlreiche Shows, Vergnügungsfahrten sowie informative Ausstellungen runden das Angebot ab. Klarer Höhepunkt und der Star unter den Attraktionen im Seaworld ist die «Shamu Show» in dem Orca-Wale eine Show darbieten. Auch der längste Unterwassertunnel der Welt ermöglicht erstaunliche Einblicke in die Welt der Meeresbewohner. Ferner gibt es für Besucher, die den Kick erleben möchten, eine High-SpeedAchterbahn mit dem Namen «Kraken», die in mehr als 40 Meter Höhe führt und etliche Schrauben und Loopings zu bieten hat. Jedoch steht das Fahrvergnügen hier im Park eher an zweiter Stelle, denn im Vordergrund stehen ganz klar die Tiere. Das Seaworld FloridaProgramm zur Rettung und Rehabilitation von Tieren arbeitet mit staatliche Organisationen zusammen und hat bereits Hunderte von Meerestieren gerettet, gesund gepflegt und zurück in ihren ursprünglichen Lebensraum gebracht. Hochseeangeln, Norwegen Herrliche Landschaften, eine hervorrangende Fischerei im Süsswasser und Salzwasser sowie grosse Fische macht Norwegen zu einen attraktiven Ziel für Angler. Das Angeln ist nicht nur ein fester Bestandteil des norwegischen Lebensstils, sondern die Jagd nach dem Fisch wird sogar zum Kulturerbe des Landes gezählt. Mit einer Küstenlänge von 57.000 Kilometern sowie unzähligen Seen und Flüssen gehört Norwegen zu den wasserreichsten Ländern der Erde. Daher ist die nächste Angelmöglichkeit selbst in den grösseren Städten nie weit entfernt. Ålesund und die Region Sunnmøre kann man als Norwegens «FischereiHauptstadt» betitelnbezeichnen. Das Angeln ist hier ein beliebtes Hobby, sowohl von Einheimischen, wie auch von Touristen. Nicht nur auf dem offenem Meer, sondern auch in den Fjorden sowie den Flüssen und Seen, wird man hier garantiert einen Fisch fangen. In den Flüssen um Ålesund warten die Lachse, in den Seen die Forellen und wer auf dem Meer seinen Glück versuchen möchte, wird Dorsch, Heilbutt, Schellfisch, Pollack, Seelachs, Makrele, Hering und Leng auf seinen Köder fangen.

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Wellenreiten, Hawaii Welcher Surfer, der auf der Suche nach den höchsten und besten Wellen ist, hat noch nicht davon geträumt, die Riesen von Hawaii zu reiten? Waimea Bay, Sunset Beach, Banzai Pipeline, Haleiwa – dies sind Strände wo sich Amateure und Surfprofis aus aller Welt jedes Jahr treffen, um sich auszutoben. Hawaii gilt als Geburtsort des Wellenreitens und ist somit der ideale Ort um den «Sport der Könige» – auch «hee nalu» auf hawaiianisch genannt – zu erlernen oder zu erleben.

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Die geografische Lage beschert Surfern das Ganze Jahr über sehr gute Bedingungen und wo sonst als auf Hawaii kann man eine örtliche Telefonnummer wählen um den aktuellen Surfreport abzuhören? Aus dem Nordpazifik finden alljährlich gigantische Wellen ihren Weg nach Hawaii und dies sehr zur Freude der örtlichen Surfszene. Wer sich noch etwas wackelig auf dem Brett bewegt oder noch nie ein Brett unter den Füssen gehabt hat, sollte sich in den Wellen vom Waikiki Beach probieren. Die Südküste von Oahus ist unter anderen perfekt für Anfänger und hier bringen seit Generationen sogar die Einheimischen den Besuchern das Surfen bei. Jaws – diese vier Buchstaben lassen Surfer aus aller Welt in Ehrfurcht erstarren und versetzen sie noch mehr in Panik. Die grosse und heftigen Wellen hier an der Nordküste von Mauis können in den Wintermonaten bis zu 25 Meter und und 50 Km/h schnell werden. Und wenn man nicht komplett verrückt oder Lebensmüde ist, bieten sich auch Big Eds, Hookipa Beach, Shark Point und Mala Wharf für gute Surfer an.


Alpamare, Schweiz Wer nicht allzu weit verreisen möchte, um ein wenig Wasserwelt zu erleben, findet in Pfäffikon SZ den grössten überdachten Wasserpark der Schweiz mit den spektakulärsten Rutschbahnen. Seit über 30 Jahren bietet die Wasserwelt am Zürichsee sowohl Erholung wie Action in Verbindung mit dem Element Wasser. Auf den elf einzigartigen Wasserrutschbahnen erlebt man garantiert auch einen Adrenalinkick. Total gibt es elf verrückte Rutschbahnen und einen besonderen Nervenkitzel verspricht «KingCone». Auf einen Schlauch sitzend überwindet man hier während der 153 Meter langen Fahrt durch steil abfallende Haarnadelkurven und trichterartige Elemente fast 17 Höhenmeter. Auch durch den «Tornado» saust man mit hoher Geschwindigkeit zuerst durch eine lange gerade Röhre in einem 12 Meter breiten und 6 Meter hohen Trichter. Der Adrenalinschub folgt spätestens beim Eintritt mit hoher Geschwindigkeit und in Schräglage in den Trichter, in welchen man sich noch drei bis vier Runden dreht, bevor man mit einem Sprung im Zielbereich landet. Weitere verrückte Rutschen mit Namen wie «Balla Balla», «Cobra», «Thriller», oder «Double Bob Splash Pipe», um nur einige zu nennen, versprechen den ultimativen Wasserkick. Wer es jedoch etwas gemütlicher vorzieht, kann sich auch in das Wellenbad oder den Rio Mare, wo man sich an fantastischer Aussichtslage durch die Flussströmung treiben lassen kann, wagen.

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Tauchen, Great Barrier Reef, Australien Farbenprächtige Korallen und Fische, glasklares Wasser und ein der artenreichsten Regionen der Welt. Hier ist der ideale Ort zum Schnorcheln und Tauchen! Das grösste Riff der Welt erstreckt sich ganz vom Norden Queenslands von Cape York bis in den Süden nach Bundaberg und ist über 2’300 Kilometer lang. Im «grössten Aquarium der Welt» leben rund 1 500 Fisch- und 400 Korallenarten und das Great Barrier Reef ist UNESCO Weltnaturerbe. Ob Riff- oder Walhaie, ob Mantas oder Muränen, ob Korallen oder Krokodilfisch: Hier bleibt fast kein tropischer Unterwassertraum unerfüllt. Und bei Sichtweiten von bis zu 100 Metern und ganzjährig angenehm warmen Wassertemperaturen schrecken selbst badescheue Feriengäste vor dem Gang ins Wasser nicht zurück. Das Schnorcheln ist ebenfalls eine hervorragende Möglichkeit, die Unterwasserwelt hier zu erleben. Die unbeschreibliche Vielfalt erlebt man auch ohne tief in die Tiefe zu tauchen. Durch das angenehm warme Wasser lässt sich die Unterwasser-Welt von Queensland das ganze Jahr über erkunden. Ein besonderes Erlebnis für Taucher und Schnorchler sind die legendären «Unterwasser-Schneestürme» im November. Das Riff ist von verschiedene Regionen in Queensland aus erreichbar und die zahlreiche Inseln sind gute Ausgangspunkte für Exkursionen.

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Mit Wolf, Bär und vielen Ideen in den neuen Bergsommer Serfaus-Fiss-Ladis Unter den Ferienregionen der Alpen nimmt Serfaus-Fiss-Ladis in Tirol eine Sonderstellung ein. Mit bereits einem guten Dutzend bestehender Spiel-, Spass- und Abenteuereinrichtungen für gemeinsame Erlebnisse der Eltern mit kleinen oder grossen Kindern, bietet die Region das mit Abstand vielfältigste Angebot und gilt als europaweit führend im Bereich «Familienferien».

© Foto Mayer Serfaus

AUTOR Lilly Steffen

Wanderrast mit Blick auf Komperdell

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© Andreas Kirschner Fiss

© www.foto-mueller.com

Gipfelglück mit Aufstiegshilfe

E

s ist aber auch die ungebremste Innovationsfreude, mit der Serfaus-Fiss-Ladis seine Vorreiter-Rolle festigt und selbst Stammgäste und Kenner immer wieder überrascht. So steht der Sommer 2013 unter dem Motto «Sommer. Berge. Attraktionen.», passend dazu gehen zum Beginn mit der Erlebniswelt Wolfsee und dem Bären Caching Park zwei weitere Angebote an den Start, die im Alpenraum bisher einzigartig sind. Mit Smartphone und App auf der Bärenspur Mit dem Bären Caching Park in Serfaus betritt die Tiroler Vorzeigeregion ein von anderen Ferienorten weitgehend unberührtes Terrain. Die Generation, die heute mit dem Smartphone aufwächst, ist auch in den Ferien nicht mehr mit Würstchengrillen und Fahrradausflügen zufrieden zu stellen. Da muss die Reizschwelle schon höher liegen und vor allem Dinge einbeziehen, die für Kinder und Jugendliche längst zum Alltag gehören. Genau da setzt der neue Abenteuerpark von Serfaus-Fiss-Ladis an. Er ist sozusagen die Transformation der Schnitzeljagd hinein ins IT-Zeitalter. Am Start des Parcours beim Kiosk im Erlebnispark Murmliwasser wird eine App via QRCode und kostenlosem W-Lan auf das Smartphone geladen. Der Bildschirm zeigt den aktuellen Ort und den nächsten Anlaufpunkt auf einem Luftbild an. Ziel ist es, der Spur von Meister Petz zu folgen, um dann am Ende das Geheimnis des Bärenschatzes zu lüften. Insgesamt gibt es sieben Stationen. Hat man eine erreicht, so erhält man einen Hinweis, wo der vierstellige Code zu finden ist, der zur nächsten Etappe führt. Am Ende des Parcours wartet ein grosser Bär, auf dessen Bauch ein Fernrohr montiert ist. Schaut man durch dieses durch, entdeckt man den Schatz des Bären, der allen gehört. Was das ist? Geheimnis!!! Die grosse Wolfspirsch Zweite grosse Neuerung, die Serfaus-Fiss-Ladis zum Sommerstart 2013 fertig stellt, ist der Wolfsee. Die Spiel- und Erlebniswelt ist an einem kleinen See angelegt und gliedert sich in drei Reviere: Eines

Abenteuerberge - Kinder suchen das notgelandete Flugzeug

inszeniert den Lebensraum des Wolfes, das zweite das Revier des Braunbären und das dritte das des Luchses. Im Stil von Pirsch- und Lauerjägern durchstreifen Kinder wie Eltern die Areale und lernen an Spiel- und Info-Elementen die Lebensweise der Tiere kennen, die noch vor nicht allzu langer Zeit im Alpenraum heimisch waren und sich allmählich wieder ansiedeln. Von einem grossen Aussichtsturm aus kann man das ganze Gelände überschauen und geniesst zudem einen herrlichen Blick auf das umgebende Bergpanorama. Sommer. Berge. Attraktionen. Von den bereits bestehenden Attraktionen, die Serfaus-Fiss-Ladis auch im Bergsommer 2013 anbietet, seien nur einige herausgegriffen. Ungebremster Beliebtheit erfreuen sich die Abenteuerberge des Kinderbuchautors Thomas C. Brezina, eine didaktisch-abenteuerliche Inszenierung von Erlebnissen in den Bergen der Region. Nicht weniger Freunde hat das Murmliwasser, ein interaktiver Wasserspielpark in Serfaus, der alles bietet, was man rund und vor allem mit Wasser anstellen kann. Hier gibt es ausserdem ein Murmli-Rodeo, eine begehbare Murmeltierhöhle sowie ein Murmeltiergehege mit echten Murmeltieren. Ungebremster Anziehungspunkt für Gross und Klein ist weiterhin der Sommer-Funpark Fiss, mit Attraktionen, die Spass, Unterhaltung und auch ein bisschen Nervenkitzel bieten. Dazu zählen unter anderem der Fisser Flieger, mit dem man in bis zu 47 Meter Höhe rasend schnell zu Tal schwebt, der Fisser Flitzer, eine Sommerrodelbahn mit reichlich Kurvengefühl und der Skyswing, eine Riesen-Schaukel, auf der man das Gefühl der Schwerkraft und der Schwerelosigkeit gleichzeitig erleben kann. Zwei Urlaube in einem – und auch mal ganz für sich Sein Renommee als die führende Familienferienregion der Alpen verdankt Serfaus-Fiss-Ladis einem Konzept, das zwei Bergerlebnisse in einem bietet: Eines mit Kindern und eines ohne. Damit Letzteres ohne Sorgen um den Nachwuchs gelingt, gibt es mit dem Murmli-Club Serfaus und dem Mini&Maxi Club Fiss-Ladis

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© www.foto-mueller.com

© www.artinaction.de

Bergerlebnisse für die ganze Familie

© www.lightwalk.de

© Andreas Kirschner

Familienglück in Serfaus Fiss Ladis

Bergtouren für jeden Schwierigkeitsgrad

zwei betreute Kindereinrichtungen, die von halb- bis zu ganztägiger Beschäftigung alles bieten, was Kinder mögen und die Eltern brauchen, um auch mal Bergerlebnisse alleine zu geniessen. Dank eines intensiven Wochenprogrammes mit wechselnden Aktivitäten, die jeweils auf das Alter der Kinder angepasst werden, haben kleine Bergfexe Spass, während die Erwachsenen auch mal ganz für sich sein können. Mit der Super. Sommer. Card. können alle bestehenden und neuen Familieneinrichtungen der Region kostenlos oder gegen einen geringen Obolus genutzt werden. Inkludiert ist hier neben der Benutzung der Bergbahnen und des Wanderbusses auch das Animationsprogramm für Kinder von 3 bis 15 Jahren in den beiden Clubs. Und am Abend sind wieder alle zusammen, Gross und Klein, und berichten von Urlaubstagen, die lang sind, aber niemals langweilig.

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Wanderungen vor imposantem Panorama

NICE TO KNOW Weitere Informationen Serfaus-Fiss-Ladis Information A-6534 Serfaus/Tirol Telefon 0043-5476-6239 www.serfaus-fiss-ladis.at


Book News Planen, buchen, aufbrechen Alles Praktische rund ums Thema «Reisen auf eigene Faust» in einem Buch: Sich zum Träumen verleiten lassen und gleichzeitig erfahren, wie Reiseträume Wirklichkeit werden lassen. Die reiseerfahrenen Autorinnen zeigen, wie man von der Schweiz aus die besten Angebote findet, wann sich der Rat eines Profis empfiehlt, was man vor der Abreise klären sollte und was unterwegs auf Reisen wichtig ist. Der Ratgeber informiert über Visa, Versicherungen und Rechtsfragen, das ganze Spektrum an Unterkunftsmöglichkeiten und Verhaltensregeln in fremden Kulturen. Viele Tipps zum Reisen der anderen Art runden das Buch ab. Besonders hilfreich: das umfassende Angebot an Internet-Tipps und mehr als 100 App-Empfehlungen, geeignet für Anfänger wie auch geübtere Webreisende. Clever unterwegs | Nicole Krättli & Susanne Loacker | Beobachter Edition

Was Menschen erleben, träumen und hoffen Yann Arthus-Bertrand und sein Team befragten in einem Zeitraum von sieben Jahren mehr als 6000 Menschen zu grundsätzlichen Themen des Lebens: was für sie Freiheit, Glück, Liebe, Glaube, Angst bedeutet, wovon sie träumen und vieles mehr. Die verblüffend offenen Antworten sind oftmals überraschend und berühren durch ihre Ehrlichkeit und intime Nähe. Einer unter 7 Milliarden gibt damit ein reichhaltiges, vielfältiges und zugleich authentisches Bild der heutigen Menschheit. Begleitet werden die Interviews durch mehr als 500 fotografische Porträts von Menschen aus allen Erdteilen. Einer unter 7 Milliarden | Yann Arthus-Bertrand | Knesebeck Verlag

Die legendäre Erstbesteigung Den Gipfel des mit 8.848 Metern höchsten Berges der Erde, des Mount Everest, zu erklimmen, gehört zu den grössten Menschheitsträumen. Die Ersten, denen die Verwirklichung dieses Traumes gelang, waren am 29. Mai 1953 Sir Edmund Hillary und sein Sherpa Norbu Tenzing Norgay. George Lowe begleitete als junger Mann Hillary und Norgay bei dieser triumphalen Erstbesteigung und dokumentierte die Schlüsselmomente in zahlreichen grandiosen Fotografien, atemberaubenden Landschaftstableaus und intensiven Porträts. Zum 60. Jahrestag dieses historischen Ereignisses versammelt der einzigartige Band exklusives und zum Grossteil erstmals veröffentlichtes Bildmaterial aus dem privaten Archiv des heute legendären Bergsteigers und Fotografen Lowe. Die Eroberung des Mount Everest | Huw Lewis-Jones | Knesebeck Verlag

Europa neu entdecken Die New York Times präsentiert 125 Wochenendtrips in die schönsten Ecken des Kontinents. Kultur, Geschichte, Theater, Mode, kulinarische Köstlichkeiten und spektakuläre Architektur – Europa lockt mit so vielen Reichtümern, man könnte sich auf ewig darin verlieren. Diese aktualisierte, erweiterte Sammlung der berühmten «36 Hours»Reisekolumnen aus der New York Times enthält 125 Reisepläne für europäische Kurztrips, mit lockerer Hand geschrieben und schick illustriert. Die Highlights des Kontinents, von der Renaissance in Florenz bis zum Flamenco in Sevilla, von Sizilianischen Mumien in ihrem Sonntagsstaat bis zur sommerlichen Schlittenfahrt auf Madeira oder dem Penthouse eines Hotels in Tallinn, in dem der KGB ein Spionagenest unterhielt. The New York Times. 36 Hours. 125 Wochenenden in Europa | Barbara Ireland | Taschen Verlag


Biken im Dreil채ndereck: maximale Vielfalt vor dem Lenker Nauders am Reschenpass

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Drei Länder und drei Kulturen prägen das Gebiet um den Reschensee, wo Tirol, der Südtiroler Vinschgau und das Schweizer Engadin aufeinandertreffen. Tiroler Bodenständigkeit, südländisches Flair, die beeindruckenden Gipfel des Alpenhauptkammes und mediterranes Klima begleiten auf den Bike-Touren durch die Drei-Länder-Bike-Arena Nauders. 80 Touren auf mehr als 2 200 Kilometer und 80’000 Höhenmeter machen das Thema «Rad» zu einem wahren Abenteuer.

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as kleine Örtchen Nauders in einem Hochtal zwischen Finstermünzpass im Norden und Reschenpass im Süden liegt im österreichischen Tiroler Oberland, gehört geografisch aber schon zum Südtiroler Vinschgau. Am Dreiländergrenzstein auf 2 179 Meter treffen im Südwesten des Gemeindegebietes die Grenzen von Österreich, Italien und der Schweiz aufeinander. Die ehemaligen Schmugglerpfade sind heute das ideale Terrain für Mountainbiker. Schon seit jeher ist die 1 500-Seelen-Gemeinde Nauders als Durchgangsstation für Transalp-Biker bekannt. Doch schon bald hat sich in der Szene herumgesprochen, dass man als reiner Alpenüberquerer doch die schönsten Trails verpasst, und es dauerte nicht lange, bis Nauders zu einem richtigen Bike-Mekka wurde. Nicht ganz unschuldig daran ist auch Harry Ploner, ein bikeverrückter Hotelwirt im Ort. Er ist der Pionier der Entwicklung des Bike-Gebiets rund um den Reschenpass. Als vor 15 Jahren die Bikemagazine noch vom «Bikeverbot in Österreich» schrieben, gelang es Harry, dem damaligen Tourismusobmann, die ersten offiziell freigegebenen Bikerouten Österreichs in Nauders zu präsentieren. Auf seine Initiative hin gab es auch den ersten Tourenbericht im «Bike-Magazin» über die legendäre Val d’Uina-Schlucht. Tourenvielfalt in der Drei-Länder-Bike-Arena Nauders ist der ideale Ausgangspunkt für Touren auf den weiten Hochebenen des Reschenpasses, um den Reschensee und in die Bergwelt der umliegenden Dreitausender, ein spannendes Terrain mit anspruchsvollen Touren, Singletrails und Downhills. In jedem Fall aber gibt es knackige Anstiege und tolle Trails, die für ein besonderes Bike-Erlebnis sorgen. Auffahrten von 500 Höhenmeter sind das Minimum, meistens sind es mehr. Geniesser, Familien und Anfänger nutzen die drei Seilbahnen in Nauders, die auch Biker transportieren, als Teil-Aufstiegshilfe. Mit der Summercard Gold können diese beliebig oft benützt werden. Für Familien empfehlenswert ist ausserdem die 2 000 Jahre alte Römerstrasse Via Claudia Augusta, ideal für Einsteiger sind auch die unzähligen Wald- und Wiesentrails. FahrtechnikProfis erhöhen auf diesen Strecken einfach das Fahrtempo und geniessen so puren Fahrspass. Die Knüller der Region heissen aber mit Sicherheit Transalp und Dreiländertour. Eine Transalp-Alpenüberquerung über das Madritschjoch oder den Tarscher Pass ist direkt von Nauders aus an einem Tag fahrbar. Auf den klassischen Dreiländertouren kommt man an einem Tag durch alle drei Länder Österreich, Italien und Schweiz und wieder retour. Dicht dahinter reihen sich die Eintagesklassiker wie zum Beispiel die Fahrt durch die Uina-Schlucht. Hier wurde auf eine Länge von 600 Meter ein Pfad durch den Felsen gesprengt. Fahrfehler sind hier nicht erlaubt, deswegen schiebt man lieber.

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Die Belohnung der Mühe ist eine Rast auf der Hütte, während man vor Apfelstrudel und Kaffee das Panorama bewundert und sich auf die Abfahrt ins Engadin freut. Val Mora und der Chaschauna-Pass sind nicht weit. Hier wird alles geboten: viele Höhenmeter, spektakuläre Aussichten und lange Trail-Abfahrten. Wer die Wahl hat, hat die Qual «Wo sonst fällt die Entscheidung zur Tourenplanung so schwer wie in der Region rund um den Reschensee? Österreich, Italien oder doch die Schweiz? Oder gleich alle drei Länder mit dem Bike an einem Tag? In jedem Fall sorgen knackige Anstiege und geschichtsträchtige Trails für ein besonderes Bike-Erlebnis», meint unser Bike-Guide in Nauders. «Zu meinen Lieblingstouren zählt die Strecke zur Hochebene Plamord, was so viel wie tote Ebene bedeutet. Dabei fährt man auf verschlungenen Pfaden der Almwiesen, aus denen mächtige Betonpfeiler mit spitzen Eisenkappen ragen. Panzersperren aus dem 2. Weltkrieg. Auf dem Trail hinab nach Italien eröffnet sich dann ein gewaltiges Panorama auf das Ortler-Massiv in seiner ganzen Pracht. Unser Ziel für heute ist allerdings die Rossbodenalm.»

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Auf einer alten Militärstrasse starten wir die Auffahrt zur Rossbodenalm. Nach einem dichten Waldabschnitt erreichen wir schliesslich die Baumgrenze und es eröffnet uns eine beeindruckende Aussicht auf den türkisblauen Reschensee und den Gletscher des Weisskogels. Nach 1 000 Höhen- oder eigentlich vielmehr «Tiefenmeter» spuckt uns der Trail wieder direkt am Ufer des Reschensees, dem Wahrzeichen der Gegend, aus. Der ehemalige Kirchturm von Graun ragt halb aus dem Wasser und zählt wohl zu den beliebtesten Fotomotiven in Nauders. Gleichzeitig ist die Bike-Arena Nauders das Revier von Dreiländergiro, Race across the Alps und vielen weiteren Mountainbike-Events. Das Race across the Alps ist das härteste Eintagesrennen der Welt und der Start ausschliesslich für erfahrene Langstreckenspezialisten erlaubt, die die 540 Kilometer innerhalb von 24 Stunden schaffen. Mountainbike-Grössen wie Gary Fisher oder die beiden Rohloff-Brüder waren hier schon zu Gast. Abseits der Aushängeschilder hat die Drei-Länder-Bike-Arena nicht minder lohnenswerte Touren zu bieten. Nicht so prestigeträchtig und hochgejubelt vielleicht, aber fordernd bis entspannend, aussichtsreich und geschichtsträchtig allemal.


NICE TO NOW Mehr Informationen zur Region: TVB Tiroler Oberland Tourismusbüro Nauders www.nauders.info Auf Mountainbiker spezialisiertes Hotel in der Region: Alpen-Comfort-Hotel Central www.hotel-central.at Informationen zu allen MountainbikeRegionen und Hotels: Mountain Bike Holidays www.bike-holidays.com

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FERIEN

«Back to the Roots»

Immer mehr Menschen suchen Erholung abseits der Alltagshektik in der freien Natur. Authentisches Erleben von Land und Leuten beim Kameltrekking, Camping oder auf Hikingtouren.

AUTOR Yvonne Beck

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erien unter dem Motto «Back to the roots» muss nicht heissen, dass man auf jede Annehmlichkeit verzichtet. TV, Minibar und Air-Conditioning können durchaus dazugehören, müssen sie aber nicht. Ferien «Back to the roots» sind auch nicht zwingend irgendwelche Selbstfindungstrips oder esoterische Reisen. So unterschiedlich die Länder, die Charaktere der Reisenden, so unterschiedlich auch die Angebote der Tourismusbranche. Ob als Backpacker durch Asien, Baumhausbewohner in Kanada, Safariteilnehmer oder Glamper in Australien: So unterschiedlich die Ansprüche und Reisearten sind, eins ist ihnen gemein, der Wunsch nach Authentizität und einmal im Leben etwas ganz besonders zu erleben – abseits des eigenen hektischen Alltags. Imagine stellt Ihnen einige Reiseziele und –formen vor, die alle «Back to the roots» sind. Unterwegs auf dem Wüstenschiff Eine Reise durch die Wüste unterscheidet sich von herkömmlichen Trekkingreisen, denn Reisen dieser Art sind vor allem ein intensives Wüstenerlebnis im natürlichen Rhythmus von Mensch, Tier und Umgebung. Bei einem Kameltrekking beschäftigt man sich während mindestens 50 Prozent der Reisedauer mit dem Kamel und baut zu ihm eine ganz besondere Beziehung auf. Auch als Anfänger fühlen Sie sich schon bald sicher, vertrauen dem Tier und können einen unbeschwerten Ritt durch die Wüste geniessen. Das Trekkingtempo ist stets gemächlich und keinenfalls darauf ausgelegt, möglichst viele Kilometer zurückzulegen. Besonders beliebt für diese Art des Reisens sind die Wüsten Afrikas, Arabiens und des Fernen Ostens. Den Menschen in den Ländern, in denen man zu Gast ist, ist die europäische Kultur meist ebenso fremd, wie den Reisenden die Kultur des Gastlandes. Ein hohes Mass an gegenseitiger Toleranz und Rücksichtnahme ist daher geboten. Doch mit einigem Feingefühl kann man tief in die Welt der Beduinen und anderer Wüstenbewohner eintauchen. Vorausgesetzt man respektiert ihre Lebensgewohnheiten und verhält und kleidet sich dementsprechend.

Die Reise verläuft im Einklang mit der Natur und richtet sich nach den vorherrschenden Temperaturen und Wetterverhältnissen. So bricht die Gruppe in der Regel morgens recht früh auf um vor Mittag beim Rastplatz zu sein. Um die Mittagszeit wird es sehr heiss und diese Zeit verbringt man lieber im Schatten. Nach der meist etwas kürzeren Nachmittagsetappe erreicht man das Nachtlager zeitig vor Sonnenuntergang, damit das Camp noch bei Tageslicht hergerichtet werden kann. Bei diesen Reisen übernachtet man in der Wüste unter freiem Himmel, auf Wunsch können auch Zelte aufgestellt werden. Wer jedoch das Firmament als einziges Dach über dem Kopf wählt, dem wird eins der eindrucksvollsten Erlebnisse einer Wüstentour geschenkt. Millionen von Sternen scheinen zum Greifen nah, lassen das Universum unendlich erscheinen und die Stille der Wüste tut ihr übriges dazu. In der Ruhe und Schönheit der Wüste geniesst man auf einem Kameltrekking den Luxus des einfachen Lebens – bei dem es trotzdem an nichts fehlt.

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Hütte statt Suite Hüttenferien sind für Menschen geeignet, denen Luxus nicht wichtig ist. Oder besser gesagt, sind für Menschen geeignet die in Luxus nicht vergoldete Wasserhähnen, Rundumservice und Minibar sehen, sondern die Chance endlich mitten der Natur zu wohnen und selber Holz hacken zu dürfen. Die meisten echten, urigen Hütten werden nämlich nur durch ein Feuer im Kachelofen warm und selbst fürs Kaffeewasser muss erst einmal der Herd angefeuert werden. Anders als bei Hotelaufenthalten ist die eigene Garderobe völlig nebensächlich, ungestört in Jogginghose und Sweatshirt am Frühstückstisch zu sitzen, kann für Menschen die sonst täglich einem strikten Dresscode unterworfen sind, sehr erholsam sein. Ebenso der Erholung zuträglich ist der Faktor, dass die äusseren Einflüsse sehr beschränkt sind: Kein Fernseher, kein Internet und kein Autolärm oder pulsierendes Metropolen-Leben. Hier bleibt endlich Zeit ein gutes Buch zu lesen, Gemeinschaft zu pflegen, bis in die Nacht Karten zu spielen oder ausgedehnte Spaziergänge zu unternehmen. Diese Art von Ferien lässt sich auf der ganzen Welt machen. Ob in den Schweizer Alpen, in der Wildnis Kanadas oder im schwedischen Småland. Wer Ruhe und Abgeschiedenheit in der Natur sucht, hat also die Qual der Wahl. In Skandinavien kann man sogar ein eigenes Eiland mieten. Auf den Inseln werden Abenteuerlustige zum Einsiedler: Mitten in den Wäldern oder am Ufer kann man in kleinen, spartanischen Hütten Urlaub nach dem Motto «Back to the roots» erleben. Hier stört wirklich keiner, und weit und breit ist kein Nachbar zu sehen. Der perfekte Ort, um die Seele baumeln zu lassen.

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Ferien auf dem Wasser Eine weitere Alternative, um der Zivilisation zu entfliehen, sind Hausboot-Ferien. Ein bisschen kommen diese Gefährte wie «schwimmende Wohnwägen» daher, die den Vorteil haben, dass man in vielen Ländern nicht mal einen Bootsschein braucht, um sie zu lenken. Füherscheinfrei sind unter anderem die Länder Holland, Frankreich, Irland und weite Teile Deutschlands. Das Steuern und Navigieren ist wirklich kinderleicht. So kann man als eigener Kapitän die schönsten Kanäle und Flüsse Europas befahren und dabei wunderschöne Landschaften vom Wasser aus geniessen. Zudem lassen sich unterwegs ganz einfach urtümliche Dörfer erkunden und lokale Spezialitäten probieren. So erleben Hausboot-Reisende das authentische Hinterland entlang der Wasserläufe und können tief in die Gepflogenheiten der Einheimischen eintauchen. Anlegen wann und wo es beliebt, Übernachten an den

schönsten Stellen inmitten der Natur. Frei nach Lust und Laune zu Fuss oder mit dem Velo historische Orte besuchen oder einfach ausspannen. Auf jedem Hausboot lädt ein Aussenplatz zum Sonnenbaden und Grillen ein und zur Abkühlung empfiehlt sich ein beherzter Sprung ins erfrischende Wasser. Das macht den Luxus eines Hausbootes aus. Ganz egal ob als Familie, als Paar oder zusammen mit Freunden: Hausbootferien sind in jeder Facette möglich.

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Camping für Verwöhnte Bei den Worten Zelten und Camping stehen vielen die Haare zu Berge. Enge Unterkünfte, muffig-feuchter Geruch, Massentoiletten, Ungeziefer, unbequeme Isomatten – kurz alles andere als komfortabel. Mancher Hartgesottene liebt diese Art des Reisens, denn kaum irgendwo ist man der Natur so nahe wie beim Campen. Genauso viele hassen diese Art des Verreisens jedoch, irgendwann ist man einfach zu alt, um auf hartem Untergrund und bei Wind und Wetter seine wohlverdienten Ferien zu verbringen. Kurzum: Man liebt oder hasst es. Doch für alle Campinghasser gibt es seit einigen Jahren eine Alternative: das Glamping! «Glamping» kommt aus dem englischen Sprachraum und ist eine neue Wortschöpfung: Ganz einfach zusammengesetzt aus den Wörtern «Glamourous» und «Camping» und bezeichnet einen Lebensstil, der Stil und Glamour mit Naturnähe und Unkompliziertheit verknüpft. Beim Glamping wird der Komfort eines Hotel mit der natürlichen Umgebung und der Freiheit eines Campingplatzes kombiniert. Glamping-Unterkünfte sind komplett eingerichtete, geräumige Zelte und edel gestaltete Mobilheime. In den Zelten finden die Gäste sogar ein eigenes Badezimmer mit richtiger Dusche und WC. Vorbei sind die Zeiten der Massenwaschstellen. Inzwischen lässt sich auf der ganzen Welt luxuscampen, ob vor dem Ayers Rock in Australien, in der Wildnis Botswanas, in der Steiermark oder in der Wüste Arabiens. Beim Glampen lässt sich Luxus und Natur gleichzeitig erleben! Zudem muss ein Glamper sein Zelt nicht selbst aufstellen, geschweige denn durch die Gegend tragen. Und so stösst diese Art des Reisens auf immer mehr Anhänger. Selbst auf den Malediven findet sich inzwischen ein luxuriöses Zeltresort, das Banyan Tree Madivaru. Vom Stoff abgesehen, haben die 264

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Quadratmeter grossen Domizile mit einem Zelt jedoch wenig gemein. Doch das tut dem Spass keinen Abruch, dass finden auch die Stars: Kate Moss und Jamie Oliver sind beispielsweise zwei begeisterte Glamper. Ferien «Back to roots» lassen sich also auf viele Weisen interpretieren. Und es gibt unzählige weitere Alternativen. Schlafen wie Heidi im Heu im Heuhotel, in umgebauten Rettungskapseln in den Haag, im windumtosten Leuchtturm auf Rügen oder in Windmühlen in Holland. Lang gehegte Kinderträume lassen sich in Baumhaushotels in Deutschland oder Kanada, in Erdhäusern in Schweden oder in Berghöhlen in der Türkei erfüllen. Dass man dabei nicht nur etwas ganz besonders erlebt, sondern der Natur wieder näher kommt ohne auf Komfort verzichten zu müssen, macht diese Art des Reisens so reizvoll.


PUSCHL AV ( SCHWE IZ ), 2005

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Neue Trends So frei wie barfuss Barfuss-Schuhe: Für ein natürliches Laufgefühl – Barfuss-Schuhe geben Füssen die Freiheit, lassen den Boden spüren und wecken das frische Gefühl in Füssen – barfuss und doch geschützt. Bis der Mensch die Schuhe erfand, ging er barfuss. Durch das Tragen von Schuhen hat er verlernt, wie sich verschiedene Untergründe anfühlen. Mit den Barfuss-Schuhen kann dieses Gefühl wiederentdeckt werden – ob beim Spazieren, Wandern oder anderen Outdooraktivitäten! Ganz nebenbei stärkt das Barfusslaufen die Fuss- als auch Beinmuskulatur und schult die allgemeine Balance und Körperwahrnehmung.

Road Glove Dash 2 W Merrell Diesen Schuh fühlt man nicht am Fuss: vielseitiger, gut stabilisierender Barfuss-Damenlaufschuh mit dünner Vibramsohle, die ein optimales Barfuss-Feeling ermöglicht und den Fuss ideal schützt. Gerade im Sommer schwitzt man viel und bewegt sich noch dazu: Deshalb wurde der Schuh mit einem antibakteriellen Fussbett behandelt.

Bitihorn dr1 W Jkt Norrona Stylisher Damenschnitt mit erfrischender Farbenkombination. Sehr leichte Wetterschutzjacke, lässt sich ganz klein in einer Tasche verstauen. Bei Wind, Regen oder vielem Schwitzen im Aufstieg glänzt sie mit höchster Wasserdichte und Atmungsaktivität.

ACT Trail 20 SL II Deuter Sehr vielseitiger Multisportrucksack mit vielen praktischen Details: gut belüftetes Aircontact-Rückensystem, elastisches Frontfach, direkter Zugriff zum Hauptfach mittels Front-Reissverschluss, Lastenkontrollriemen an Trägern und Hüftgurt, Nasswäschefach, Pickel- und Wanderstockhalterung, integrierte Regenhülle und geeignet für Trinksysteme.

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Wasserdicht und atmungsaktiv Die weltweit erste Jacke mit wasserdichten Belüftungsöffnungen. Die Outdoorbranche gab sich mit der hohen Atmungsaktivität von Gore-Tex Active Shell nicht zufrieden und wollte eine maximale Atmungsaktivität für Wetterschutzjacken erzielen. Berghaus hat die erste Jacke entwickelt, die ein einzigartiges Belüftungssystem integriert. Dies, ohne die Vorzüge der wasserdichten Membran zu beeinträchtigen. An verschiedenen Schüsselpunkten der Jacke finden sich die Öffnungen, durch welche die Luft strömen kann. Und dies, ohne dass Wasser eintritt.

Bare Access 2 Merrell Gut dämpfender Barfuss-Laufschuh mit dünner Vibramsohle, daher ideal für den Ein- bzw. Umstieg in die Welt des Barfussgehens. Gerade im Sommer schwitzt man viel und bewegt sich noch dazu: Deshalb wurde der Schuh mit einem antibakteriellen Fussbett behandelt.

Vapour Storm Jkt Berghaus In dieser Jacke dürfen Sie sich bewegen: Dies ist vermutlich die atmungsaktivste Wetterschutzjacke aus Gore-Tex Active, dank patentierten wasserdichten Belüftungsöffnungen. Am Rumpf sind an allen Seiten zahlreiche Öffnungen angebracht, welche Feuchtigkeit heraus- und frische Luft hereintransportieren.

Talon 22 Osprey Schrilles Multifunktions-Daypack, das mit einem sehr gut belüfteten, bequemen Rücken und äusserst geringem Gewicht punktet. Zugang zum Hauptfach mittels Rundum-Reissverschluss. Taschen aus Stretchgewebe an den Seiten und an der Front. Geeignet für Trinksysteme.


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Die erste Lebensfeuer Region der Welt Kleinwalsertal Wer sich in den Ferien nicht nur den Alltagsstress hinter sich lassen möchte und einfach entspannen will, sondern sich effektiv erholen will, der ist im Kleinwalsertal im Vorarlberg bestens aufgehoben.

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AUTOR Lilly Steffen FOTO Kleinwalsertal Tourismus Photographie Monschau

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m Kleinwalsertal, nur 180 Kilometer von Zürich entfernt, können sich Feriengäste nicht nur auf die Wellnessangebote, Spas, Massagen und vieles mehr freuen, sondern auf aktive Erholung durch einzigartige Bewegungsangebote wie die Vital-Wanderwege des «Walser Omgang» und die Besonderheit, den auf der Herzratenvariabilitätsmessung basierenden Gesundheitscheck «Lebensfeuer-Messung». Als erste Lebensfeuer-Region der Welt macht das österreichische Kleinwalsertal mit ausgebildeten LebensfeuerProfessionals, vier zertifizierten Lebensfeuer-Hotels und weiteren, ausgewählten Gastgebern Erholung messbar. Zugleich können Empfehlungen für die Aktivitätsimpulse zur richtigen, massvollen Erholung geben werden. Durch die klare Bergluft lässt sich wieder frei durchatmen, die Natur regeneriert den Körper und die Seele. Aber auch bei Anwendungen von der Alp, wie dem Walser Heubad, Kräuter- oder Molkebädern, nutzt man die «Fatburner» Berge zur Aktivierung – sei es beim Wandern, Bergsteigen, Klettern, Nordic Walking, Biken und vielem mehr. So findet jeder in seinen natürlichen Rhythmus.

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Neues und einzigartiges Gesundheitskonzept Wer kennt sie nicht? Müdigkeit, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme, Rückenschmerzen, Muskelverspannungen, Verdauungsprobleme, Schlafstörungen – allesamt Symptome unserer modernen Gesellschaft. Die Lebensfeuer-Messung ist eines der wenigen Verfahren, das vollkommen objektiv feststellen kann, wie es um den Gesundheitszustand eines Menschen steht. Als erste Lebensfeuer-Region der Welt hat sich das Kleinwalsertal intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ferien auseinander gesetzt. Das Lebensfeuer ist innere Landkarte und Wegweiser zugleich – die Darstellung des eigenen Lebensstils und der eigenen Gesundheit. Mittels eines Streichholzschachtel grossen, alltagstauglichen EKGGeräts wird die Herzratenvariabiliät, dieser minimal unregelmässige Abstand zwischen den einzelnen Herzschlägen, über 24 Stunden gemessen und in einer aussagekräftigen Lebensfeuer Grafik dargestellt – völlig schmerzfrei und komplikationslos! Einer der zwölf speziell ausgebildeten Lebensfeuer-Professionals berät den Gast


nach seiner Ankunft entsprechend des in der Lebensfeuer-Messung eruierten Impulses, der allgemeinen Vitalität und anderer Parameter und gibt wertvolle Tipps für die richtige Erholung in den Ferien und auch im Anschluss Zuhause.

die «Walser Güütschle» – gemütliche Ruheliegen aus heimischer Weisstanne – zum Verweilen und Geniessen ein. Die bestens ausgeschilderten Wege können individuell bewandert werden, mehrmals wöchentlich finden aber auch geführte Touren statt.

Vier der fünf weltweit zertifizierten Lebensfeuer-Hotels befinden sich im österreichischen Kleinwalsertal. Alle vier Häuser haben sich dazu entschlossen, auf die allgemeine Reizüberflutung zu reagieren und ihr Hotel-Konzept entsprechend zu verändern. Der Gast soll Erholung finden und zur Ruhe kommen. Die ausgebildeten Mitarbeiter passen Ernährung, Bewegung, Aktivitäten, ja sogar das Wellness-Programm dem individuellen LebensfeuerImpuls jedes Gastes an und fördern so nachhaltig seine Erholung.

Wandern im Kleinwalsertal Bereits im Tal selbst ist man «immer auf der Höhe» – alles spielt sich in der nicht nur für die Gesundheit optimalen Lage zwischen 1 100 und 2 500 Metern ab. So hoch hinaus kommt man auf den zahlreichen Gipfeln, die das Tal umrunden. Mit 2 536 Metern ist der grosse Widderstein der Wächter über das Tal. Einzigartige Wanderungen wie zum Beispiel die Tour über das Gottesackerplateau oder eine Wanderung durch das Hochmoor am Hörnlepass bieten dem Gast unverfälschte Naturerlebnisse.

Vital-Wanderwege «Walser Omgang» Der Walser Omgang ist ein neuartiges Bewegungs- und Vitalprogramm zur Verbesserung von Lebensqualität, Gesundheit und Leistung, welches auf die individuelle Lebenssituation ausgerichtet ist. In Verbindung mit der Lebensfeuer-Philosophie stehen acht ausgesuchte Wanderwege in den drei unterschiedlichen Talebenen zur Auswahl. Jeder Weg hat seinen eigenen Charakter, jeweils abgestimmt auf die Lebensfeuer-Impulse aktivierend – regenerierend – balancierend. An den schönsten Stellen laden Installationen wie beispielsweise

Zusammen mit dem benachbarten Oberstdorf bildet das Kleinwalsertal die deutsch-österreichische Zweiländerwanderregion. Das Wanderwegnetz umfasst rekordverdächtige 400 km und garantiert somit grenzenloses Wandervergnügen. Mit dem Bergbahn-Inklusive-Ticket, das bei zahlreichen Gastgebern im Sommer bereits im Ferienpreis inbegriffen ist, sind die Bergbahnfahrten an allen acht Berg- und Sesselbahnen im Kleinwalsertal und Oberstdorf bereits enthalten!

NICE TO KNOW Kurze Anreise aus der Schweiz Über St. Gallen in Richtung Bregenz und von dort weiter über die Queralpenstrasse nach Oberstaufen, Immenstadt, Sonthofen und Oberstdorf weiter ins Kleinwalsertal. Im Sommer bzw. wenn der Riedbergpass frei ist, besteht die Möglichkeit über den Bregenzerwald (Hittisau) – Riedbergpass – Fischen – Oberstdorf zu fahren. www.kleinwalsertal.com

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Willkommen am VierwaldstätterSee Erlebnisregion Luzern Die Region Luzern-Vierwaldstättersee mit der weltbekannten Stadt Luzern und idyllischen Ferienorten wie Weggis und Vitznau am Fusse der Rigi bietet eine grossartige Vielfalt an Ferienerlebnissen.

AUTOR Lilly Steffen

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vantgarde hat in der Erlebnisregion Luzern in Form des KKL Luzern (Kultur- und Kongresszentrum Luzern) von Jean Nouvel genauso ihren Platz wie Sehenswürdigkeiten und Traditionen, die schon Jahrhunderte überdauert haben. Die Museen, Theater und Festivals decken Tradition und Trend, archaisches Brauchtum und Hightech perfekt ab und machen Luzern so zu einer Kultur- und Festivalstadt erster Klasse. Geniessen Sie unvergessliche Ausflüge auf einem Raddampfer auf dem Vierwaldstättersee, tanken Sie Natur pur auf den nahen Ausflugsbergen und erholen Sie sich im südländisch anmutenden milden Klima der Luzerner Riviera mit ihrem führenden Angebot an Wellness-Hotels.

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Brauchtum und Nostalgie In der Region Luzern – Vierwaldstättersee hat die Schweiz ihren Ursprung. Hier findet man jahrhundertealtes Brauchtum und unzählige Traditionen von nationaler Bedeutung. Viele davon werden noch heute gelebt und gepflegt. Gehen Sie auf Reisen und entdecken Sie dabei die vielen verkehrstechnischen Meisterwerke rund um und auf dem Vierwaldstättersee, die Nostalgie pur versprechen. Luzern ist der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region und für Wassererlebnisse. Die Landschaft ist geprägt durch den unverwechselbaren Vierwaldstättersee, Flüsse, Bäche, Bergseen und eine spektakuläre Natur: Geniessen Sie entspannende oder sportliche Erlebnisse am, im und auf dem Wasser. Eine Schifffahrt auf dem Vier-

waldstättersee mit Europas grösster Binnenschifffahrt ist ein Höhepunkt. Die fünf nostalgischen Raddampfer, der elegante Katamaran oder die Panorama-Yacht SAPHIR bieten erstklassige Erlebnisse in atemberaubender Landschaft: Schneebedeckte Berge, idyllische Ortschaften und historische Stätten wie beispielsweise die Tellsplatte oder das Rütli, wo die Schweiz ihren Ursprung hat. Die Ausflugsberge in der Region haben Tradition: So windet sich Europas erste Zahnradbahn die Rigi empor und auf den Pilatus führt die steilste Bahn der Welt. Wen Spiel und Spass im ewigen Schnee rufen, fährt mit der ersten Dreh-Gondel, der Rotair, auf den Titlis – mit über 3 000 m.ü.M. der höchste Aussichtspunkt der Erlebnisregion Luzern-Vierwaldstättersee. Seit 2012 fährt


Musik und Festivals in Luzern Mit Veranstaltungen wie dem LUCERNE FESTIVAL, aber auch kleineren, innovativen Events wie das Comix Festival Fumetto, Blue Balls oder Lucerne Blues Festival, verfügt Luzern über eine ganze Palette an erstklassigen Festivals während des ganzen Jahres. Bequem von Postkartenmotiv zu Postkartenmotiv Entdecken Sie die Wanderwege der Region Luzern-Vierwaldstättersee. Zum Beispiel den vielseitigen «Weg der Schweiz»: eine Seelandschaft in der Urschweiz mit historischen und religiösen Stätten. Er führt zu geschichtlichen Stationen der Eidgenossenschaft rund um den Urnersee. Der Gottardo-Wanderweg im Urner Reusstal bietet imposante Eindrücke in wildromantischer Umgebung und vermittelt mit einer AudioTour viel Wissenswertes und Verblüffendes zur bedeutendsten Bahnlinie der Schweiz. Oder entdecken Sie Wanderwege in Verbindung mit den Alpkäsereien der Region Vierwaldstättersee und erleben Sie Ihre Wanderung für einmal ganz anders. Die Region Luzern-Vierwaldstättersee bietet Natur pur und ein vielfältiges Netz an Wander-, Fahrrad- und Mountainbike-Routen. Kluge Outdoor-Fans und Aktivreisende

überlassen die Detailplanung und Reservationsaufwand Luzern Tourismus. Verschiedene buchbare Wander-, Fahrrad- und Bikeangebote inklusive Gepäcktransporte laden zu unvergesslichen Naturerlebnissen ein – bequem von Postkartenmotiv zu Postkartenmotiv. Wohlfühl- und Wellnessregion Luzern-Vierwaldstättersee Die Erlebnisregion Luzern-Vierwaldstättersee steht für Wellness vom Feinsten und bietet in den Bereichen Entspannung, Ernährung und Bewegung alles, was man sich für die aktive oder passive Erholung wünscht. Erstklassige Wellness-Hotels, kulinarische Köstlichkeiten für jeden Geschmack und unzählige Möglichkeiten sich zu bewegen. Die «Luzerner Riviera» bietet in der Region Weggis Vitznau Rigi mit sechs führenden Wellness-Hotels und TopInfrastruktur ein vielfältiges Angebot an. Hier geniessen die Gäste erholsame Stunden in der Seeregion, den Besuch in einem Day-Spa oder gleich eine Übernachtung in einem der auf Wellness spezialisierten Hotels. Im 2012 öffnete das vom Schweizer Star-Architekten Mario Botta entworfene Mineralbad & Spa Rigi-Kaltbad seine Türen. Aufgrund des milden Klimas, was südliche Pflanzen wie Palmen, Orchideen und Kastanienbäume gedeihen lässt und der vielen Sonnentage wird die Region als Luzerns Riviera bezeichnet, wo selbst, Goethe, Queen Victoria, Mark Twain oder brasilianische Fussballgötter wie Ronaldinho ins Schwärmen geraten.

NICE TO NOW Festival und Eventauswahl Summer Night Classics 1. Juni – 6. Juli 2013 www.classic-events.ch Luzerner Fest 29. Juni 2013 www.luzernerfest.ch Ruderwelt Luzern – World Cup Final 12. – 14. Juli 2013 www.ruderwelt-luzern.ch Berg-Schwingfest Rigi 14. Juli 2013 www.rigi-schwingen.ch Lucerne Festival im Sommer 16. August – 15. September 2013 www.lucernefestival.ch Lucerne Blues Festival 9. – 17. November 2013 www.bluesfestival.ch Weitere Informationen Luzern Tourismus AG www.luzern.com

© Lorenz A. Fischer

die CabriO® Bahn, die weltweit erste doppelstöckige Luftseilbahn mit offenem Oberdeck, auf das Stanserhorn. Die Kabine besteht aus einer Glaskonstruktion und bietet freie Sicht in die Bergwelt.

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Den Nachwuchs im Gepäck Reisen mit Kindern kann eine echte Herausforderung sein, doch es gibt viele Destinationen, die als besonders familienfreundlich gelten und mit ein paar kleinen Tipps kann fast jede Reise erholsam verlaufen – auch mit den lieben Kleinen!

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Reisen mit Kindern

AUTOR Yvonne Beck


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lle Jahre wieder die Frage nach dem Wohin im nächsten Urlaub. Wer mit Kind reist, reist anders. Ob Cluburlaub, Camping in Norwegen, Städtetrip oder selbst organisierte Rucksacktour durch Asien, zunächst müssen die Eltern herausfinden: Was wollen wir? Und wie lassen sich die Elternwünsche mit denen der Kinder unter einen Hut bringen? Es gibt kein richtig oder falsch, aber einiges, was man sich ersparen kann. Um ein paar Tipps für stressfreie Reisen mit dem Nachwuchs zu bekommen sprach «Imagine» mit Geraldine Friedrich, der Autorin des Buches «Reisen mit Kindern – von Bauernhof bis Bali». Imagine: Frau Friedrich, wie kamen Sie dazu ein Buch über das Reisen mit Kindern zu schreiben? Geraldine Friedrich: Die Initialzündung gab ein Wohnungstausch im Jahr 2011. Damals wohnten wir noch in Riehen bei Basel und tauschten über Ostern für knapp fünf Tage unser Heim mit Hamburger Freunden, die eine Tochter im Alter meines Sohnes hatten und damit eben auch über eine kleinkindgerechte Wohnung verfügten. Diese Reise fand ich so genial und günstig, dass ich die Erfahrung weitergeben wollte und überlegte, welche spannenden Reisen es für Familien noch geben könnte. Welche Reiseformen und -ziele stellen Sie in Ihrem Buch vor? Zusammen mit sieben Co-Autoren und Autorinnen stellt das Buch rund 20 verschiedene Urlaubsformen vor, entweder als Erfahrungsbericht oder als Interview. Mir war es sehr wichtig, dass jeder Autor die einzelne Urlaubsform mit seinen Vorund Nachteilen beschreibt. Das fängt beim bereits erwähnten Haus- und Wohnungstausch an, den ausser uns auch eine Berliner Familie wagte –allerdings mit einer für sie fremden Familie aus New York–, geht über die Wanderung mit Esel einer Familie mit zwölfjähriger Tochter durch

die Provence bis zur recht teuren Familiengruppenreise nach Galapagos. Ein Autor ist alleinerziehend und hat mit seinen beiden Kindern eine Campingtour nach Nordnorwegen unternommen, eine Kollegin verbrachte mit Mann und zwei Töchtern einen vierwöchigen Rucksackurlaub auf Bali. Eine andere Familie ermöglichte es dank beharrlicher Recherche ihrem Sohn trotz Trisomie 21 den Tauchschein zu machen. Das fand ich sehr beeindruckend. Mir geht es weniger um die Reiseziele, sondern mehr um die verschiedenen Reiseformen und die damit verbundenen Erfahrungen. Ist denn Reisen mit Kindern so anders als ohne Nachwuchs? Ich würde sagen: Für Eltern mit kleinen Kindern 100-prozentig Ja. Für sie ist Reisen einfach anstrengender, denn sie müssen ihren Nachwuchs ununterbrochen beaufsichtigen und versorgen. Auch was das Programm vor Ort angeht, läuft ein Urlaub mit Kleinkind deutlich anders ab: Während ich gerne ins Museum gehe, will mein Sohn beispielsweise lieber im Wasser planschen. Da muss jeder Kompromisse machen und natürlich kann ich von einem Dreijährigen weniger Kompromissbereitschaft verlangen als von einem Zehnjährigen. Hinzu kommt: Mit Krabbelkind oder tobendem Kleinkind ist man nicht überall gern gesehen. Auch dieses Thema kommt in dem Buch vor, insbesondere im Kapitel «Museumsbesuch mit Kind». Je älter die Kinder jedoch werden, desto selbstständiger kann jedes Familienmitglied seine Interessen verwirklichen. Muss bzw. kann man lernen wie man mit Kindern verreist? Ich glaube schon. Frischgebackene Eltern müssen sich zunächst von der Vorstellung verabschieden, dass sie ihre Reisen einfach weiter so planen können wie bisher. Gerade Familien mit kleinen Kindern

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brauchen für alles mehr Zeit, mehr Platz und natürlich haben Kinder andere Bedürfnisse als die Eltern. Mein Tipp: Immer gut hinhören, wenn andere Eltern von ihren Reiseerfahrungen berichten und auch konkret nachfragen, wie denn was genau lief – vor allem dann, wenn es besonders gut oder schlecht war. Bei vielen Eltern ist der Cluburlaub mit Kinderunterhaltung und Betreuung sehr beliebt. Was halten Sie persönlich davon und gibt es Alternativen? Seit ich Mutter eines Kleinkinds bin, verurteile ich Cluburlaub nicht mehr. Eine meiner besten Freundinnen ist sehr erfolgreich im Beruf, hat zwei Kleinkinder und ist alleinerziehend. Dass die dann sagt, ich brauche mal einen Urlaub mit Kinderanimation, finde ich völlig nachvollziehbar. Cluburlaub bietet gerade sportbegeisterten Eltern die Chance, sich selbst mal wieder austoben zu können und trotzdem zu wissen, dass ihre Kinder in guten Händen sind. Der Nachteil: In der Hauptsaison sind diese recht teuer. Eine gute und meist günstigere Varianten sind Feriendörfer mit limitierter Kinderbetreuung und Selbstversorgung. Ich denke da jetzt konkret an die genossenschaftlich organisierte Schweizer Reisekasse (Reka) oder an kommerzielle Veranstalter wie Landal. Wer das nicht möchte, kann vielleicht mit einer befreundeten Familie mit Kindern im selben Alter wegfahren. Tipp: Die Hotelzimmer bzw. Ferienhäuser nebeneinander buchen, dann kann jedes Paar abwechselnd auf die Kids des anderen aufpassen und das andere Paar hat mal frei. Welche Urlaubsformen bevorzugen sie mit Ihrer Familie und warum? Wir mögen Kontraste. Ostern haben wir in einem traditionsreichen Luxushotel mit schickem Spa in Pontresina verbracht – inklusive kollektiver Ostereiersuche in der mondänen Lobby. Ich war überrascht wie viele Eltern mit kleinen Kindern so ihre Feierta-

ge verbringen. Kellner und Hoteldirektor reagierten übrigens sehr entspannt, als mein Sohn Schokolade in den Vorhang des Grand Restaurants schmierte. Da das Wetter eher schlecht war, hat sich das Spa mit mehreren Schwimmbecken enorm ausgezahlt. Pool, See oder Meer sind im Sommerurlaub natürlich Pflicht, nicht nur fürs Kind, sondern auch für die schwimmbegeisterte Mama. Da ich zudem gerne koche, mögen wir für längere Urlaube lieber Ferienwohnungen als Hotels. Mir selbst ist es wichtig, dass es in der Nähe unserer Wohnung Ausflugsziele gibt, die entweder landschaftlich oder kulturell reizvoll sind. Ist jedes Reiseziel bei richtiger Vorbereitung mit Kindern möglich? Nein, ich glaube, dass es vom Alter der Kinder abhängige Grenzen gibt. Aber die hängen natürlich auch vom Stress- und Fitnesslevel der Eltern ab. Wenn Eltern sich zutrauen, den gesamten Jakobsweg mit zwei Kleinkindern im Fahrradanhänger zu erradeln, finde ich das bewundernswert. Mir wäre das aber zu anstrengend. Für mich hört der Spass dann auf, wenn Eltern aus Unwissenheit oder egoistischen Motiven die Gesundheit oder Sicherheit ihres Kinds gefährden, zum Beispiel, wenn sie ihr Kind nicht impfen lassen, aber trotzdem mit ihm die Fernreise nach Afrika oder Asien unternehmen. Oder wenn Eltern mit ihrem Neugeborenen in der prallen Sonne auf schmalen stolperanfälligen Wegen im Tragetuch in den Alpen wandern. Das passt dann für mich nicht zusammen. Von welcher Art des Reisens würden Sie Eltern mit Kind abraten? Ich würde gerade bei kleineren Kindern von Ferien abraten, bei denen man alle zwei Tage die Unterkunft wechselt. Weniger ist mehr: Lieber drei feste Orte anpeilen, an denen man je einer Woche bleibt und von dort aus Ausflüge unternehmen. Das Kind hat sonst bei vielen Ortswechseln keine Chance anzukommen und evtl. Kontakt zu Spielkameraden aufzubauen. Und das ewige Ein- und Auspacken ist mit Familie einfach nervig. Und was halten Sie von Fernreisen mit Kleinkindern? Grundsätzlich kein Problem, aber den Eltern muss vorher klar sein, dass der Flug mit Baby, Kleinkind und auch grösseren Kindern z.B. nach Australien anstrengend werden kann und sie selbst kaum ein Auge


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zu machen. Da Babys ab drei Monaten fliegen dürfen, eignet sich durchaus das Zeitfenster zwischen drei und sechs Monaten nochmals für eine Fernreise mit viel Sightseeing zum Beispiel nach New York, denn das Baby ruht in der Regel noch zufrieden in einer Trage am Bauch, schläft viel und kann noch nicht robben oder krabbeln. Bei Kleinkindern bis drei Jahren besteht nach meiner Erfahrung die Gefahr, dass die Eltern nicht mehr so viel von der teuren Fernreise haben, da sie ständig schauen müssen, dass sich ihr Kind nicht kopfüber in den nächsten Fluss stürzt. Der Wohnungs- oder Haustausch ist meines Erachtens auch gerade bei Fernreisen eine gute Option, denn dann landet eine Familie in der Normalität einer anderen Familie. Und natürlich spart dies viel Geld. Wie ist das Angebot der Reisebranche für kindgerechte Ferien? Sehr gross. Auffallend ist, dass es mittlerweile viele Reiseanbieter gibt, die sich auf Fernreisen für Familien spezialisiert haben. Da sollten die Kinder aber schon mindestens fünf bis sechs Jahre alt sein und diese Reisen sind recht teuer. Zudem gibt es inzwischen jede Menge Familienhotels.

«Reisen mit Kindern – von Bauernhof bis Bali» von Geraldine Friedrich (Hrsg.), Verlag Edition Reiseratte www.edition-reiseratte.de In dem Buch stellen acht Autoren rund 20 verschiedene Reiseformen für Kinder im Alter von etwa drei Monaten bis zwölf Jahren vor, ergänzt um Vor- und Nachteile der jeweiligen Reiseform sowie praktische Tipps zum Thema Gesundheit auf Reisen. Das Buch ist als Ideengeber gedacht und will Eltern bei der Wahl des richtigen Urlaubs beraten. Die Autorin/ Hrsg.: Geraldine Friedrich, Jahrgang 1970, arbeitet als Reise-, Food- und Wirtschaftsjournalistin für deutsche und Schweizer Medien. Die Diplom-Betriebswirtin wohnte dreieinhalb Jahre in Riehen bei Basel und lebt nun mit ihrer Familie im deutschen Inzlingen bei Lörrach. Auf dem Blog Reiseratte (www.reiseratte.de) schreibt sie über ihre Reiseerfahrungen mit und ohne Kind.

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Wie sieht Ihr nächster Familienurlaub aus? Wir gehen über Pfingsten fünf Tage in den Schwarzwald in eine Jugendherberge und verbringen unseren Ferien «Auf den Spuren der Indianer». Es handelt sich dabei um eine organisierte DJH-Reise, an der sechs bis acht Familien teilnehmen, also überschaubar. Die Reise ist für Kinder zwischen drei und acht Jahren gedacht und bietet mehrere Stunden Indianer-Programm pro Tag, so haben wir Eltern vielleicht auch etwas Zeit für uns. Unseren 14-tägigen Sommerurlaub werden wir im einzigen Reka-Feriendorf am Meer in der Toskana verbringen. Dort gibt es nicht nur Sonne, Sand und Spielkameraden, sondern auch jede Menge Kultur und Kulinarisches für die Eltern. Geniessen Sie es auch mal ohne Kind zu verreisen? Ja, absolut. Und mein Beruf als Reisejournalistin verschafft mir das Privileg alleine zu verreisen, wenn auch nicht mehr so oft wie früher. Ich rege mich inzwischen viel weniger auf, wenn beispielsweise das Flugzeug Verspätung hat. Und denke für mich: Wie gut, dass nur ich hier sitze – und nicht auch noch mein Sohn.


Travel News Bikers Paradise Wo im Winter Skifahrer und Snowboarder über die Pisten carven, finden sich im Sommer Mountainbike-Fans aus aller Welt ein. Der Sommercircus Saalbach Hinterglemm Leogang gilt als die führende Mountainbike-Region in Österreich und lockt auch im 2013 Freerider, Downhiller und Freizeitradler ins Salzburger Land. Bei actionreichen Events und Contests stehen neue Champions und viel Spass auf dem Programm. Vom 20. bis 23. Juni 2013 ist der Bikepark Leogang beim OUT OF BOUNDS-Festival Schauplatz von rasanten Wettbewerben und atemberaubender Luftakrobatik. Vom 4. bis 7. Juli 2013 findet zum ersten Mal das Festival BIKES and BEATS in Saalbach Hinterglemm statt. Bei den World Games of Mountainbiking gehen vom 5. bis 8. September 2013 erstmals auch Profis an den Start und kämpfen in mehreren Disziplinen um die begehrten Weltmeistertitel aller Mountainbiker. Eine neue Strecke, die Z-Line powered by TREK, am Zwölferkogel sowie ein erweiterter Kids Mini-Bikepark an der Talstation der Asitzbahn warten ab dem Sommer auf ambitionierte Freerider und Freizeit-Biker. www.sommercircus.at

Lust auf magische Natur Kärnten lockt mit seinen neuen Angeboten ins Grüne. Unter dem Dach von «Magische Momente in Kärntens Natur» verbergen sich 40 unterschiedliche Tagesprogramme durch seine schönsten Landschaften. Ein Schmankerl für Augen und Seele stellt die Sonnenaufgangswanderung zum Gipfel des Falkert dar. Los geht es im Morgengrauen, wenn die Welt noch schläft. Der Weg zum Gipfelkreuz führt über taufrische Almwiesen. Hier tauchen die ersten Sonnenstrahlen die Nockberge in ein goldenes Licht. Die ersten Vögel zwitschern. Der Tag könnte nicht besser beginnen und wird nur noch vom anschliessenden Sennerfrühstück mit Spezialitäten aus der Region wie der Kärntner Frigga, Sterz oder dem Kärntner Reindling perfektioniert. Die Tour startet in Bad Kleinkirchheim und wird von einem Biosphären-Parkranger geführt. www.kaernten.at

Chinesisches Eldorado für Feinschmecker Gourmets haben Hangzhou als neues Reiseziel auserkoren. In der Hauptstadt der chinesischen Provinz Zhejiang lassen sich die beiden Bereiche besonders gut während des alljährlich stattfindenden Fishing Festival miteinander kombinieren. Dann angeln Einheimische und Besucher selbst in den Gewässern des Xixi-Sumpfgebiets nach Fischen und Meeresfrüchten, welche anschliessend direkt an Ort und Stelle zubereitet und verzehrt werden. Wer nicht selbst fischen möchte, kann alternativ auf dem Hongyuan-Fischmarkt auf den Fang des Tages zurückgreifen oder in einem der zahlreichen lokalen Restaurants einkehren. Mit Spannung erwarten Gourmets im Oktober das Hangzhou International Food Festival. Eine Woche lang wird dann die raffinierte Küche der Stadt mit ihren vielfältigen, kulinarischen Richtungen gefeiert und Liebhaber guten Essens werden mit typischen Speisen verwöhnt, die es nur in Hangzhou gibt. Zu den berühmten Gerichten der Hangzhouer Küche zählen unter anderem das in Lotusblätter gewickelte Bettler-Huhn, gebackene Krabben in Osmanthus-Ingwer-Tee und Karpfen aus dem Westsee in süsser Essigsauce. www.gotohz.com


Genuss und Familienfreundlichkeit pur Tiroler Stubaital Das Stubaital, im Herzen Tirols und in der Nähe von Innsbruck gelegen, steht für ganzheitlichen Genuss, aktive Bewegung und hohe Familienfreundlichkeit.

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AUTOR Anna Meyer FOTO TVB Stubai Tirol Andre Schönherr

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as Tal bietet vielfältige Erholungs- und Sportmöglichkeiten, eine malerische Landschaft umgeben von 109 Dreitausendern und 80 Gletschern mit herrlichen Naturschauplätzen, originelle Einkehrmöglichkeiten mit typischer regionaler Kost, genussvolle Wanderwege, bis hin zum abenteuerlichen BIG Family Kinderprogramm. WildeWasserWege – Tief durchatmen am Grawa Wasserfall Wasser ist pures Leben! Auf den WildeWasserWegen im Stubaital mit einzigartigen alpinen Schauplätzen kann man die Entstehung eines reissenden Baches bis zu seinen Ursprüngen zurückverfolgen und auf seinen Spuren wandern. An klaren Gebirgsbächen, imposanten Gletscherzungen und einer Plattform am Grawa Wasserfall ist die Kraft des Elements Wasser im Stubaital besonders spürbar. Herzstück der WildeWasserWege ist der Grawa Wasserfall – der breiteste Wasserfall der Ostalpen. An diesem zentralen Ausgangspunkt für viele Wanderungen, nahe der Grawa Alm, begeistert nicht nur das herrliche Naturschauspiel der sich herabstürzenden Wassermassen jährlich unzählige Besucher, er besitzt durch das zerstäubte Wasser auch einen gesundheitsfördernden Aspekt für die oberen Atemwege. BIG Family Stubai Sommer-Club – Langeweile Adé! Von der familienfreundlichen Unterkunft mit Kinderprogramm über das vielseitige Angebot beim BIG Family Stubai Sommer-Club bis hin zu den attraktiven Preisen für Familien, setzt das Stubaital seit Jahren Massstäbe in Sachen Kinder- und Familienfreundlichkeit. Eigene BIG Family Premium Homes, BIG Family Partnerbetriebe und BIG Family Restaurants sind voll auf Familien mit Kindern spezialisiert. Bestens geschultes Personal kümmert sich bei den vielfältigen Tagesausflügen des BIG Family Stubai Sommer-Clubs professionell um die Kleinen. Und das ist noch lange nicht alles. Im Juli/

August findet auch das grosse BIG Family Stubai Sommerfest am Kampler See in Neustift statt sowie die BIG Family Märchenwoche, bei der alles im Zeichen von Sonne, Mond und Sternen steht. Genussvolles Stubaital – Vom Wandern und Schlemmen Auf verschiedenen Genussrouten kann das Stubai auch kulinarisch erwandert werden. Im Stubaital wird das Genusswandern zum ganzheitlichen Erlebnis für Körper und Geist, denn kulinarischer Genuss wird erwander- und erlebbar gemacht. Die Bewegung an der frischen Bergluft macht hungrig und im Stubaital darf ohne schlechtes Gewissen geschlemmt werden. Entlang der Wege erwarten Wanderer Almen, Hütten und Jausenstationen die heimische Schmankerln und hochwertige Spezialitäten aus der Region servieren. Die Genussrouten führen durch bunte Wälder, über blühende Almwiesen, vorbei an imposanten Wasserfällen und Bergseen bis hinauf ins hochalpine Gebirge. Teile der Genussrouten können mittels eines eigenen Stubaier Genuss Programms erlebt werden. Von Juni bis Oktober bieten verschiedenste Betriebe, Almen und Bauern Führungen durch deren Erzeugerbetriebe an und das Verköstigen der vielen Leckereien kommt dabei natürlich auch nicht zu kurz.

NICE TO KNOW Aktuelle Angebote, Termine und Veranstaltungen unter: www.stubai.at Spezielle Sommerangebote unter: www.stubaitourismus.at

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chliessen Sie die Augen und denken Sie an Ihre nächsten Ferien. Was sehen Sie? Wird Ihnen vielleicht mulmig bei dem Gedanken an die Wahl der Feriendestination, an die beschwerliche Reise dorthin, die Organisation von Hotelzimmern, Kinderbeschäftigung …? Oder sehen Sie Tiefenentspannung, eine komfortable Unterkunft, sportliche Aktivitäten, intakte Natur, glückliche Kinder und kulinarische Highlights? Letzteres liegt näher als Sie glauben. Das Zauberwort für entspannte Ferien heisst Center Parcs.

Auswärts daheim Ferien zum Glück Kurztrip oder lange Sommerferien? Mit der Familie, mit Freunden oder romantisch zu zweit? Eine Auszeit in einer Center-Parcs-Anlage ist unkompliziert, komfortabel und macht Gross und Klein glücklich – ab Juli neu auch am Bostalsee im Saarland, nur dreieinhalb Stunden von Basel entfernt.

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Für alle etwas – von Action bis Entspannung Der Marktführer für Kurztrips in grosszügig angelegte Ferienparks mitten im Herzen der Natur begeistert mit Ferienanlagen in Deutschland, Frankreich, Holland und Belgien. Jede Anlage bietet Wasserspass für Gross und Klein im Aqua Mundo: ein echter Dschungel, spektakuläre Wasserrutschen und Wildwasserbahnen, Entspannung und Wellness - erfunden von Center Parcs und bis heute unerreicht. Das Herz jeder Center-Parcs-Anlage ist der Market Dome: shoppen, flanieren, fein essen in verschiedenen Restaurants, auf Terrassen unter Palmen und Liveunterhaltung unter tropischen Pflanzen und in Gesellschaft exotischer Tiere. Die Unterkünfte in den Parks begeistern mit Komfort. Die harmonisch in die Landschaft integrierten, geräumigen Ferienhäuser für zwei bis zwölf Personen mit zwei bis sechs Schlafzimmern sind hell und dadurch, dass sich die grossen Terrassenschiebetüren aus Glas weit öffnen lassen, erhält man das Gefühl buchstäblich draussen zu leben. Für kühlere Tage steht in jedem der Häuser ein Cheminée zur Verfügung. Alle Häuser sind mit offener, voll eingerichteter Küche und Wohnzimmer mit Sitzlandschaft ausgerüstet, und die Badezimmer bieten je nach Haustyp ein Sprudelbad oder sogar eine Sauna oder ein türkisches Dampfbad.


Wie von allein entsteht so bei Center Parcs das Gefühl von «auswärts zuhause sein». So kann eine Familie oder eine Gruppe von Freunden schon prima ein paar Tage ausspannen, die Natur geniessen, gemeinsam kochen, abends vor dem Cheminée Spiele spielen oder einfach faulenzen. Auch wer Action sucht, wird bei Center Parcs fündig. Je nach Anlage gibt es ein grosses Angebot von sportlichen Aktivitäten wie Volleyball, Fussball und Tennis, Bogenschiessen, Mountainbiken oder Wassersport, einen Hochseilgarten, viel Raum für Entdeckungsreisen in intakter Natur oder Streichelzoos und Kinderbauernhöfe. Pflanzen- und Wasserparadies: neuer Park im Saarland Am 1. Juli 2013 erhält Center Parcs Zuwachs: Die 20. Freizeit- und Ferienanlage öffnet ihre Türen am Bostalsee im Dreiländereck Deutschland – Frankreich – Luxemburg, nur dreieinhalb Stunden von Basel entfernt. Auf 90 Hektar wird in umweltschonender, nachhaltiger Bauweise ein Ferienpark zum botanischen Erlebnis ausgebaut. Auf dem Parkgelände wird die natürliche Artenvielfalt der Region von vor 200 Jahren wiederhergestellt, und im Aqua Mundo wie auch im Zentrum des Parks werden asiatische Pflanzen angesiedelt. Die neue Ferienparkanlage am 120 Hektar grossen Bostalsee bietet Aktivitäten für alle, die sich gerne am und im Wasser tummeln. Familien können sich im Aqua Mundo auf einer Fläche von circa 4 000 Quadratmetern austoben und den Market Dome mit Supermarkt und Restaurants sowie Spielplätze und einen Streichelzoo nutzen. Reitgelegenheiten, die Sommerrodelbahn Petersberg, der Naturwildpark Freisen und der Hochseilgarten Sankt Wendel warten in der Umgebung. 500 Ferienhäuser in drei Häuserkategorien (Comfort, Premium, VIP) mit 52 bis 146 Quadratmetern Wohnfläche für zwei bis zehn Personen werden zurzeit gebaut: Alle Häuser sind komplett möbliert, mit viel Holz und in warmen Farben ausgestattet, zum Teil mit Cheminée (ab der PremiumKategorie) und Privatsauna sowie Aussenkamin und -grill (VIP).

NICE TO KNOW Reservation/Infos: www.centerparcs.ch Telefon 0848 11 22 77 sowie in jedem Reisebüro

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Wer «A» sagt, der muss auch «C» sagen Unweit der Küste Venezuelas, ausserhalb des Hurrikan-Gürtels und am linken Zipfel des halbmondförmigen Bogens, den die Karibischen Inseln bilden, liegt eine Inselgruppe der besonderen Art.

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Aruba, Bonaire, Curaçao ... das schönste ABC der Welt AUTOR Helena Ugrenovic


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hre klangvollen Namen lassen erahnen, was Besucher erwartet und doch unterscheiden sich Aruba, Bonaire und Curaçaco nicht nur voneinander, sondern auch vom Rest aller karibischen Inseln. Curaçao ist die lebendigste der dreien, Bonaire das Taucherparadies schlechthin und Aruba lockt mit den romantischsten Stränden die meisten Touristen an. Die Schöne Aruba Sommerliches Wetter das ganze Jahr hindurch, die schönsten weissen Strände und aquamarinfarbenes Wasser, das sanft im Sand versickert sind verantwortlich dafür, dass es die meisten Besucher und Wiederkehrer der ABC-Inseln nach Aruba zieht. Das malerische Paradies verkörpert mit seinen pastellfarbenen Kolonialstil-Häusern ein «ruhiges Europa», das nicht so hektisch wie Curaçao und ein Magnet für Romantiker ist. Einsame Buchten, eine paradiesische Unterwasserwelt und eine Durchschnittstemperatur der Luft von 28 Grad Celsius bieten ein ganzjähriges Reiseziel. Wie die ihrer zwei Schwesterinseln ist Arubas Geschichte geprägt durch die Entdecker und Eroberer, Sklaven und verschiedenste Einflüsse, welche die Kultur und Küche der jetzigen Multi-Kulti-Bevölkerung beeinflusst haben. Von Meeresfrüchten und Fisch, Eintöpfen, deftiger spanischer oder südamerikanischer Küche bis zu niederländischen Köstlichkeiten, wird keine Gaumenfreude ausgelassen. Noch dazu schwören die Arubaner auf ihre «Hot Sauces» auf deren Beliebtheitsskala die milde, orangefarbene «Pica di Papaya» besonders beliebt ist, gefolgt von «Madame Jeanette», einer mit scharfen «Scotch Bonnet Chili»-Schoten angereicherte Sauce für ganz mutige.

Keith und Patty Lindsey sind ein typisches Business-Ehepaar aus Washington D.C. Anzug und Krawatte, Kostüm und perfektes Outfit gehören genauso zu ihrem Alltag wie Meetings und wichtige Entscheide. Ein Mal im Jahr aber gönnen sie sich ihre eigene persönliche Aus-

zeit. «Unsere Freunde fragen uns, weshalb wir seit 13 Jahr jedes Jahr nach Aruba fliegen», erzählt Keith, «diese Frage ist simpel erklärt – wir konzentrieren uns auf uns selber.» «Es ist schwierig, an einem Ort wie Aruba nicht romantisch zu sein», ergänzt Patty, während Keith ihre Hand küsst. «Wenn wir am Strand entlang reiten oder mit dem Jeep die Insel Mal für Mal neu entdecken und all die Unterhaltungsmöglichkeiten, welche die Insel bietet, gemeinsam erleben, widmen wir uns ganz uns selber.» Keith zeigt auf den Sonnenuntergang, während er und Patty mit einem Champagnerglas anstossen: «Abends auf diesem Liegestuhl zu sitzen, den Sonnenuntergang zu beobachten, zu schweigen oder zu lachen, damit verlassen wir nicht nur unsere hektischen Arbeitstage, sondern frischen auch unsere Beziehung Jahr für Jahr auf.» Abends steigt in den Strassen die grosse Karnevalparty. Keith und Patty sind kostümiert und tanzen ausgelassen zu den karibischen Klängen. Sie erwecken den Eindruck, ein frisch verliebtes und gerade erst verheiratetes Pärchen zu sein.

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Taucherparadies Bonaire Auf der Insel der Flamingos, wie Bonaire auch genannt wird, leben genauso viele der rosafarbenen Vögel wie Menschen. Die zweitgrösste der ABC Inseln ist zirka 40 Kilometer lang, liegt an der windgeschützten Westküste der kleinen, unbewohnten Insel Klein-Bonaire und gehört zu den besten Tauchgebieten der Welt. Unzählige Tauchbasen sind auf der Insel stationiert und zahlreiche Tauchfestivals werden das Jahr hindurch gefeiert. Eine Besonderheit der Insel ist der individuelle Tauchablauf, denn ein Tauchgang kann selber gestaltet werden. Die Tauchplätze sind mit Markierungen an den Strassen, gelben Steinen mit den spektakulären Namen «Angels», «Salt Pier», «Alice» oder «Invisibles» gekennzeichnet. Jedoch ist es nicht notwendig, aufs Meer hinauszufahren, um die Schönheit und Faszination der seltenen, Schwarzen Korallen, Rochen oder farbenfrohen Fischschwärme zu erleben. Da die Riffe bis zum Strand reichen, beginnt das Tauchen nur wenige Meter nach dem Strand. Der einzigartige Meerespark im gesamten Küstenbereich der Insel, der Bonaire Marine Park, ist der erste seiner Art in der Karibik und der grösste der Welt. Doch nicht nur Taucher kommen auf Bonaire voll auf ihre Kosten. Wer es lieber trocken mag, der findet, ob mit dem Jeep, dem Fahrrad oder Kajak, eine Vielzahl interessanter Ecken, kann Höhlen und Grotten erkunden oder im Washington-Slagbaai Nationalpark Famingos beobachten.

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Different Curaçao Der Name zergeht auf der Zunge wie sein berühmter blauer Likör, doch wer automatisch an die Raffaelo oder Bounty-Werbung und vorwiegend an einsame, schneeweisse Strände, türkisblaues Wasser und Kakadus denkt, wird eines anderen belehrt, denn Curaçao ist anders. Ganz anders. Bedingt durch ihre geschichtsträchtige Vergangenheit und immer wiederkehrende Zugehörigkeit zum Königreich der Niederlande, steckt viel Europa auf der Insel und wird die Hauptstadt Willemstad das karibische Amsterdam genannt. Einer Überlieferung zufolge waren die Häuser bis ins Jahr 1817 Weiss gestrichen. Da der damalige und exzentrische Gouverneur das gleissende und in den Augen blendende Weiss für seine Kopfschmerzen verantwortlich machte, liess er die Kolonialstil Häuser in Pastellfarben streichen. 1997 wurden sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Willemstad Die grösste Stadt Curaçaos ist ein bunter Mix niederländischer und indischer Kultur und ein Ort, wo nicht nur europäische sowie karibische Architektur, sondern Burger King, Kentucky Fried Chicken und Garküchen zu einer Einheit verschmelzen. Die quirlige Stadt bietet Entdeckung und Vergnügen zugleich. Punda Otrobanda, was übersetzt «die andere Seite» bedeutet, ist ein mit Geschichte und Sehenswürdigkeiten übersäter Bezirk, dessen unzählige Kaffehäuser, Garküchen mit lokalen Köstlichkeiten und Shops Touristen in Massen anlocken. Wenn sich abends die Dämmerung über die Stadt legt, spiegeln sich die jahrhundertealten Häuser von Willemstad in all ihren Pastelltönen in der schimmernden Wasseroberfläche und zaubern eine eigene Lichtshow entlang der Flaniermeile.

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Wilde Schönheit, bizarre Formen So anders die Insel Curaçao ist, so bizarr ist ihr Aussehen, so dass sie fast schon schroff wirkt. An der Süd- und Westküste Curaçaos laden nicht viele, dafür schneeweisse, feinpulvrige Strände und kristallklares, türkisfarbenes Meer Sonnenhungrige und Wassersportler ins Paradies ein. Wie auch die Inseln Aruba und Bonaire, weht der Passatwind eine willkommene und kühlende Brise über erhitzte Körper. Die grösseren Strände im Süden dienen dem geselligen Beisammensein und Austausch während die kleineren und zum Teil menschenleeren Sandstrände und Buchten an der Westküste der Insel Oasen des Relaxing und ein Stelldichein zwischen Mensch und Natur bieten. An der Süd-Südwest-Küste tauchen Wassersportler in eines der schönsten Taucherparadise der Karibik ein. Bunte Tropenfische in phosphoreszierenden Farben, ganze Wälder gigantischer Riesenpilze in verschiedenen Formen, ganze Schwammwälder und Gehirn-Korallen, deren Oberfläche, wie ihr Name schon sagt, die gleichen Verflechtungen wie ein menschliches Gehirn aufzeigen, bieten eine unvergleichliche UnterwasserPhantasiewelt. In den Tiefen des karibischen Meers rund um die Insel Klein-Curaçao, die östlich ihrer grossen Schwester liegt, befindet sich weltweit die grösste Ansammlung seltener Lebewesen und Weichtiere. In krassem Gegensatz zur fast schon lieblichen Süd-West-Küste Curaçaos stehen die Nord- und Ostküste mit ihren zackigen Vulkanfelsen, die von tiefblauem Wasser umspült sind. Rau und wild peitscht die aufschäumende Gischt der Wellen gegen die Klippen, versinkt in unzähligen Strudeln, um sich von neuem aufzutürmen und gegen die Felsen zu donnern. Boca Tabla wird das Plateau genannt, das isoliert im Shete Boca Nationalpark liegt. Ins Vulkangestein hat das Wasser ein Höhlensystem gefressen, dass vor Millionen von Jahren noch unter Wasser lag und erst durch die letzte Eiszeit über den Meeresspiegel trat.

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NICE TO KNOW Klima Alle ABC-Inseln haben 28 Grad Celsius Lufttemperatur im Schnitt, einen kühlenden Passatwind, keine Gefahr für Hurrikans, Ganzjahres Reiseziel Anreise Curaçao, Willemstad – KLM Royal Dutch Airlines, American Airlines, Insider-Tipp: Air Berlin – Direktflug, super Preis von Zürich nach Willemstad Aruba, Oranjestad – KLM Royal Dutch Airlines, American Airlines, Air America Bonaire, Kralendijk – KLM Royal Dutch Airlines Währung Curaçao = Niederländische Antillengulden, auch Florin genannt, auch der USDollar und Kreditkarten können problemlos eingesetzt werden. Der US-Dollar hat einen festen Wechselkurs: US$1 = Nafl. 1.77 (Bargeld) und US$ 1 = Nafl. 1.78 (Traveller Checks) Aruba = Florin (Afl.), die Währung ist an den Dollar angelehnt und der Umrechnungskurs beträg 1.78 Aruba Florin für einen US-Dollar Bonaire = US Dollar Einreise Für die ABC Inseln benötigt man einen noch 6 Monate gültigen Reisepass und ein Rückflugticket Ortszeit MEZ minus sechs Stunden

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Mein Tipp … Reiseexperten geben Reisetipps

Rita Hille Managing Director Wiechmann Tourism Service Washington State: Atemberaubende Vielfalt in einem Staat Die Vielfalt Washingtons ist geprägt von wunderschönen Landschaften, imposanten Bergregionen und Nationalparks, einer atemberaubenden Küste und der aufregenden Metropole Seattle. Während Sehenswürdigkeiten, Unterhaltung und Museen vor allem in Seattle geboten werden, findet man ausserhalb der Stadt eine vollkommen andere Welt. Gerade für Abenteuer- und Naturbegeisterte empfehle ich die unzähligen Outdoor-Aktivitäten, um Washington kennenzulernen. Mount Rainier, der Vulkan Mount St. Helens, die Cascades und der Olympic National Park sowie die unglaublichen Regenwälder in Olympic Peninsula sind nur einige der wunderschönen Naturgegenden. Mein Geheimtipp: Um die naturgeschützten

San Juan Islands kann man in den warmen Sommermonaten Wale, insbesondere Orcas beobachten, oder einfach das offene Meer, den schönen Sandstrand und die Klippen entlang der Küste geniessen. Auch Gourmet-Geniesser kommen hier nicht zu kurz. Ob kulinarische Genüsse mit fangfrischem Fisch oder ausgezeichnete Weine in einer der unzähligen Weingebiete wie Yakima Valley: Washington hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. www.experiencewa.com

Cornelia Gemperle Abteilungsleiterin Rundreisen Kuoni Vielseitiges Mittelamerika: Nicaragua – Costa Rica – Panama Haben Sie schon viel gesehen und möchten etwas neues entdecken? Dann sind Sie auf dieser massgeschneiderten Rundreise durch Central-Amerika mit uns richtig. Sie werden von einem erfahrenen Kuoni-Reiseleiter ab/bis Zürich begleitet und wir garantieren Ihnen den gewohnten Komfort. Die drei Länder werden Sie begeistern in Bezug auf traumhafte Naturschönheiten, Ursprünglichkeit und Vielseitigkeit. Die erlebnisreiche Reise beginnt in Nicaragua. Vulkane, Mangrovenwälder, Kaffee- und Tabakplantagen, kochen von traditionellen Spezialitäten sowie der Besuch der ältesten Kolonialstadt des amerikanischen Kontinents, sind hier die Highlights. In Costa Rica erwarten Sie tropischer Regenwald, Bauern die Bananen, Ananas, Papaya und Nüsse anbauen. Im Tortuguero Nationalpark forschen Sie nach Kaimanen, Schildkröten, Faultieren, Affen und seltenen Vögeln.

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Sie erfahren die Geheimnisse echter Tortillas sowie der Kaffeeröstung und halten im Nebelwald nach dem Quetzal Ausschau, dem sagenumworbenen Göttervogel der Maya. Panama City beeindruckt mit seiner Altstadt und Wolkenkratzern, und Sie besuchen die Indios und befahren den Panamakanal - welcher 2013 seinen 99. Geburtstag feiert – und geniessen an der MirafloresSchleuse ein Nachtessen. Sie werden garantiert mit vielen zahlreichen bleibenden Eindrücken nach Hause reisen, wo sie mancher Freund darum beneiden wird! www.kuoni.ch/meine-reise


Beate Zwermann Geschäftsführerin BZ.COMM Korea: Busan – Strände, Fischmärkte und ein vibrierendes Nachtleben Bei Korea denken viele automatisch an Seoul – dabei hat Busan, die zweitgrösste Stadt des Landes, mindestens ebenso viel zu bieten wie die Hauptstadt. Busan liegt im Süden Koreas direkt am Meer und schmiegt sich an die Hänge der umliegenden Berge. Stadtstrände und Palmen vermitteln Sommergefühl, auf dem grössten Fischmarkt Koreas wird allerlei Exotisches aus dem Meer

feilgeboten und im Stadtteil Gamcheon führt ein Kunstpfad zu Galerien in kleinen, kunterbunten Häusern aus den 1970er Jahren. Besonders faszinieren mich die Tempel in der Stadt und der Umgebung, in denen man eine Auszeit vom Alltag nehmen und tief in die buddhistische Tradition des Landes eintauchen kann. Busan ist per Flugzeug oder in knapp drei Stunden mit dem Schnellzug KTX von Seoul aus zu erreichen, in der Stadt selbst kann man sich wunderbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen. www.visitkorea.or.kr

Peter Potoczky Inhaber DIVERTIMENTO Kulturreisen, Basel Irland: Magische Landschaften und grosse Klassik in Wexford und Dublin Zwischen Himmel und Meer schuf Gott Irland, die Grüne Insel. Sanfte Hügelwelten, weite Ebenen, Klippen die in unvorstellbaren Höhen ins Meer abbrechen, einsame Fjorde und Strände. Die Entdeckung der quirligen Hauptstadt Dublin mit ihren georgianischen Backsteinfassaden und den farbenfrohen Eingangstüren – die ja geradezu ein Markenzeichen Dublins sind – oder ein Abstecher in die Erhabenheit der St. Patricks Kathedrale, auch ein Besuch des «neuen Stadtviertels» den Docklands sind absolut lohnenswert. Natürlich darf eine Visite im Trinity College – der ältesten Universität Irlands nicht fehlen! Nur vier Städte weltweit dürfen die Auszeichnung «UNESCO City of Literature» tragen. Dublin gehört dazu! Unter den irischen Dramatikern, die das Welttheater beeinflusst haben, finden sich berühmte Namen wie Oscar Wilde, George Bernard Shaw

oder Samuel Becket. Ein Ausflug in den Garten Irlands – die Wicklow Mountains ist genau so ein «Must» wie der Besuch der mittelalterlichen Stadt Kilkenny mit seinen malerischen Gassen aus schwarzem Kalkstein. In Sachen Musik aber ist das exzentrische Opernfestival von Wexford ein absoluter Geheimtipp! Seit bereits 61 Jahren verwöhnt das «Raritäten-Festival» Musikliebhaber aus dem In- und Ausland mit wunderbaren Inszenierungen selten gespielter Opern. Wexford ist sicher eines der wohl erstaunlichsten Opernfestivals der Welt und darf sich nicht umsonst «most sophisticated» nennen. www.divertimento.ch

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Auge in Auge mit den Dickh채utern

In zwei Tagen zum ElefantenFl체sterer

Im malerischen Goldenen Dreieck von Thailand kann man echte Abenteuer auf den R체cken von Elefanten erleben und zudem noch Gutes tun.

AUTOR Angelika Schwaff

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I

ch höre sie schon nachts. Und es irritiert mich. Ich liege in meinem Luxuszelt, das an einem Dschungelberg gebaut ist. In Hanglage. Aber noch habe ich so gut wie nichts gesehen, denn ich bin abends angekommen. Mein Herz klopft wild und ich finde kaum Schlaf, denn morgen werde ich ganz nah bei ihnen sein. Bei den Elefanten. Aufregend. Am nächsten Tag weckt mich Vogelgezwitscher. Ich stehe auf und öffne den Reissverschluss meines überdimensionalen Zeltes und trete mit staunenden Augen auf die Terrasse. Vor mir liegt das Goldene Dreieck von Thailand. Malerisch schlängelt sich ein Fluss durch die Landschaft. Hinten sehe ich Berge. Laos und Burma sind in Sichtweite. Meine müden Augen erkennen eine Bewegung auf der Gras- und Waldlandschaft vor dem Fluss. Da sind die Elefanten, die hier mit im Four Seasons Tented Camp leben. Ein Lächeln huscht über meine Lippen. Ich mache mich fertig und gehe zum Frühstück. Und kaum sitze ich und nippe an meinem Kaffee, geht ein Raunen durch das offene Restaurant des Hotels. Frühstück mit Elefanten Ich drehe mich um und glaube meinen Augen kaum. Da kommen zwei Elefanten direkt zu uns. Je ein Mahout, so werden die Elefanten-Trainer und -Pfleger hier genannt, an der Seite. Ich springe auf und gehe hin. An der Treppe stehen Körbe mit kleinen thailändischen Bananen und die Mahouts ermutigen mich und die anderen Gäste, die Elefanten damit zu füttern. Gerade als ich eine in der Hand halte und noch überlege, ob ich die erst mal pellen muss, kommt auch schon der Rüssel des kleineren Elefanten auf mich zu und schnappt mir die Banane aus der Hand. Samt Schale. Damit wäre also meine Frage geklärt. Auf Elefantisch. Ein Dauergrinsen schleicht sich fortan auf mein Gesicht. Das fängt ja gut an, denke ich. Und dann kommt auch schon jemand vom Hotel und sagt mir, dass ich mich vor meinem geplanten Abenteuer erst einmal umziehen muss. Entsprechende Kleidung würde schon in meinem Zelt hängen. Rettung für Elefant und Mahout Mein Abenteuer heisst: Ausbildung zur Elefanten-Flüsterin. Das Programm wird vom Hotel mit der hier angeschlossenen Stiftung Think Elephants International angeboten. Gemeinsam holen sie geschundene Elefanten von der Strasse und geben ihnen und den

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bis dahin verarmten Mahouts ein neues Zuhause. Wissenschaftler sind vor Ort und machen zudem Verhaltensforschung mit den Tieren. Eine gute Sache. Wenig später stecke ich in einem Jeansanzug, den man in der Taille mit einem bunten Stoff zusammenbindet. Erst später soll ich erfahren warum. Und dann gehört zum Outfit etwas, das mich beim Anziehen wirklich Überwindung kostet: lange, ziemlich enge Socken und Crocs. Die würde ich normalerweise nicht an meinen Fuss lassen. Und das Camp ist wohl auch das einzige 6-Sterne-Haus, in dem das in diesem Fall sogar erwünscht ist. Aufregende Annäherung an die Dickhäuter In kompletter Montur stehe ich wenige Minuten später am Treffpunkt bereit. Mein Trainer Seng trifft zeitgleich ein. Er ist hier eine Art Ober-Mahout. Die Socken sind als Schutz gedacht – denn Elefantenhaare, so erfahre ich, sind sehr borstig und könnten sonst auf der nackten Haut kratzen. Wir gehen die Treppe hinunter zum Fluss und von dort aus genau in die Richtung, in der ich am Morgen bereits die Elefanten gesehen hatte. Und dann kommen sie. Mein Herz bleibt stehen. Sind die gross, denke ich. Noch grösser als ihre Kollegen am Morgen. Ich bekomme ein wenig Angst, denn ich weiss gar nicht wohin mit mir, als der grösste direkt auf mich zumarschiert. Seng bemerkt das sofort und beruhigt mich. Ich solle einfach langsam weitergehen. Das mache ich auch und Yuki, wie der Elefant heisst, bleibt direkt vor mir stehen. Ich könne die Elefantenkuh auch anfassen, sagt Seng – und das mache ich. Yuki hat ganz raue Haut und jetzt spüre ich auch die borstigen Haare. Ihre Augen schauen mich an und ihr Rüssel schnüffelt an mir. Ich muss lachen. Hinter Yuki laufen noch weitere Elefanten zu uns.

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«Bao, Bao» – Sprechen mit Elefanten «Das hier ist dein Elefant, Bua Thong», sagt Seng und zeigt auf einen lustig aussehenden Gesellen, nicht so gross wie Yuki, aber ebenso mit sanftmütigem Blick. Jeder Elefant hat seinen eigenen Mahout dabei. Nach einer kurzen Einführung zeigen sie uns, wie sie auf die Elefanten aufsteigen. Dazu ruft der Mahout zunächst ein Kommando und der Elefant knickt mit dem Vorderbein ein. Der Mahout greift dann beherzt an das Elefanten-Ohr, setzt seinen eigenen Fuss auf das gewinkelte Elefantenbein und zieht sich grazil auf den Dickhäuter. Ich bin begeistert. Aber ich stehe mit offenem Mund da, als ich höre, genau das solle ich nun auch machen. Einfach so. Ich? Ich muss schlucken und mein Puls wird schneller. Aber ich überwinde meine Bedenken, greife ebenso kräftig zu und klettere auf den Elefanten. Natürlich nicht so grazil wie ein Mahout. Aber ich bin oben und muss mich richtig festhalten, als der Elefant sich wieder aufrichtet. Jetzt weiss ich auch, warum ich den Taillengürtel trage: An ihm hält mich der Mahout hinter mir fest. Sonst wäre ich wohl heruntergefallen. Der Mahout ruft laut «Bao» hinter mit. Das ist das Kommando zum Gehen. Elefanten hören schlechter, als man denkt, darum die Lautstärke. Wir reiten durch den Dschungel, ich klammere ich weiter fest, habe Respekt vor der Höhe auf dem Tier. Im Sattel sitzt man hier nicht. Das ist nicht gut für die Tiere, erklärt mir der Seng. Hier oben lerne ich weitere Kommandos – für «geh rechts» und «geh links» und ein Befehl für den Abstieg. Zitterpartie: Vollbad im Fluss Wir kommen am Wasser an und ich steige ab. Die Elefanten gehen zunächst alleine mit ihren Mahouts in den Fluss und nehmen ein Vollbad. Sie haben Spass, spritzen Wasserfontänen mit ihren Rüsseln durch die Luft und tröten. Mir allerdings bleibt kurze Zeit wieder die Spucke weg, als man mir mit einem breiten Lächeln mitteilt, dass nun auch ich mit Mahout und Elefant ins Wasser soll. Wie bitte? Jetzt bekomme ich vollends Schnappatmung. Was, wenn ich ins Wasser falle? Oder abrutsche? «Mach dir nicht so viele Gedanken», lächelt mich Seng an. «Wir halten dich.» Also auch hier: allen Mut zusammenkratzen, aufsteigen und rein ins Wasser. Mein Bua Thong hat besonders viel Spass in den Fluten. Gleich dreimal taucht er so tief unter, dass ich bis zum Hals im Wasser bin. Aber mein Mahout hält mich fest. Und Bua Thong liebt es, andere mit einer vollen Rüsselladung nass zu spritzen. Ich spüre förmlich, wie viel Spass er hat, und er überträgt den Spass auf mich. Ich lache wie ein glückliches Kind bei der Bescherung und bin froh, nicht gekniffen zu haben. Insgesamt drei Stunden dauert das Mahout-Training, und als ich absteige, bin ich wirklich traurig, dass es vorbei ist. Aber zum Elefanten-Flüsterer-Programm gehört noch mehr. Der Doktor und das liebe Vieh Am nächsten Tag darf ich eine Tierärztin beim Elefanten-Check begleiten. Sie klärt mich auf, woran man erkennt, dass ein Tier gesund ist: unter anderem am Gewicht und an vielen weiteren Faktoren. Besonders berührt bin ich aber in dem Moment, als ich den Puls des Elefanten messen darf. Das macht man hinter seinem Ohr, wo gut sichtbar eine der grossen Venen liegt. Als meine Hand darauf ruht und ich den langsamen Herzschlag spüre, ist es vollends um mich geschehen: Ich fühle mich für immer und ewig mit den Tieren verbunden und bin so zur echten Elefanten-Flüsterin geworden.

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NICE TO KNOW Anreise Swiss verbindet Zürich über eine Umsteigeverbindung in Bangkok mit Chiang Mai. Von hier aus sind es vier Autostunden bis ins Goldene Dreieck von Thailand. Etwas schneller sind die Verbindungen mit Thai Airways, die von Zürich mit einer Umsteigeverbindung in Bangkok direkt den Flughafen zum Tor vom Goldenen Dreieck, Chiang Rai, anfliegen. Mehr über das Elefanten-Flüsterer-Programm erfährt man unter: www.fourseasons.com/goldentriangle/offers/elephant_whisperer_package Mehr über die Organisation Think Elephants International gibt es hier: www.thinkelephants.org

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VORSCHAU Wunder in der Wüste Am 22. August 1812 machte der Basler Orientreisende Johann Ludwig Burckhardt alias Scheich Ibrahim eine sensationelle Entdeckung: Er fand als erster Europäer die mysteriöse antike Stadt Petra, deren Lage in Europa lange in Vergessenheit geraten war. Berühmt ist Petra heute für seine wunderschöne Architektur – vor allem für die aus dem rötlichen Sandstein gehauenen Felsfassaden, welche jährlich tausende Besucher faszinieren.

Jordanien Die Stadt der Pink-Flamingos Wer kennt diese Stadt nicht. Die Millionenmetropole Miami ist die bekannteste und grösste Stadt Floridas und hat viel südamerikanisches Latinoflair. Es wird dort mehr Spanisch als Englisch gesprochen. Miami ist zudem das südlichste Finanzzentrum der USA, in der man vieles erleben kann: den bekannten Ocean Drive mit seinen bunten Gebäuden, Wolkenkratzer in der Miami Downtown, aber auch wunderschöne Strände. Und mit etwas Glück trifft man vielleicht Don Johnson.

Miami Algarve

Sonniges Klima und eine lebendige Kultur Algarve – das sind einladende Strände, azurblaues Meer und spektakuläre Felsformationen. Die Wassertemperaturen an der Algarveküste sind durchweg angenehm und sogar im Winter scheint in Portugal, statistisch gesehen, jeden zweiten Tag die Sonne. Doch auch in Sachen Kultur kommt man in Portugal voll auf seine Kosten: Musikfestivals und Museen, eine lebhafte Tanz- und Theaterszene und nicht zuletzt ein aufregendes Nachtleben bieten beste Unterhaltung.

Freuen Sie sich mit uns auf die im August 2013 erscheinende Ausgabe mit vielen spannenden Themen und Geschichten rund um den Globus.

Publisher Francesco J. Ciringione | Owner Prestige Media AG, prestigemedia.ch | Publishing Director Boris Jaeggi / b.jaeggi@prestigemedia.ch | Editor in Chief Yvonne Beck /  y.beck@prestigemedia.ch | Art Director & Head of Production Nicole Senn / n.senn@prestigemedia.ch | Graphic Design Stephanie Rosenblatt / s.rosenblatt@prestigemedia.ch | Sales & Marketing Director Cumi Karagülle / ck@prestigemedia.ch | Sales Monika Börlin / m.boerlin@prestigemedia.ch / Fotios Karapetsas / f.karapetsas@prestigemedia.ch / Eric Haas / e.haas@prestigemedia.ch | Editors Yvonne Beck, Lilly Steffen, Angelika Möller, Tatjana Spähn, Kulturreisen Divertimento, Boris Jaeggi, Lone K. Halvorsen, Angelika Schwaff, Dr. Thomas Hauer, Esther Kunz, Helena Ugrenovic | Web Matthias Zeitz | Support Dejan Djokic | News Yvonne Beck | Cover Picture Isabella Pfenninger | Photographs Kulturreisen Divertimento / Adler Thermae Spa & Relax Resort / Bergland Hotel / AQUA DOME / AREA 47 / Hotel Baglioni / Kleinwalsertal Tourismus / Photographie Monschau / Sylt Marketing / TVB Stubai Tirol / Andre Schönherr / Pierre et Vacances Center Parcs /Yvonne Beck  / Four Seasons / Esther Kunz / Hapag Lloyd  / Bilddatenbank. Alle Fotos, soweit nicht anders vermerkt, mit Genehmigung der Urheber. | Administration & Abo Service Serpil Dursun / s.dursun@prestigemedia.ch | Corrector Andreas Probst / Sven Wilms | Coordination Laura Giarratana | Main Office Prestige Media AG, Bösch 73, CH-6331 Hünenberg Publisher / Production Prestige Media AG, Leimgrubenweg 4, CH-4053 Basel | Telefon +41 (0)61 335 60 80, Telefax +41 (0)61 335 60 88, info@prestigemedia. ch, www.prestigemedia.ch | Internet imaginemag.ch | E-Mail info@prestigemedia.ch | Price / Issue CHF 10.– | Price / Year CHF 39.– | Frequency vierteljährlich Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangte Zusendungen wird von Redaktion und Verlag jede Haftung abgelehnt.

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Für mein romantisches Rendezvous: Pop und klassische Liebeslieder

Für mein Couture Einkaufserlebnis: Die neuesten Kollektionen vom Laufsteg

Musik- und Visuellunterhaltung für jede Stimmung.

Ich bin nicht die gleiche Person bei jedem Flug. Meine Welt ist luxuriös und ich lebe meine Stimmungswechsel. Eine persönliche Begleitung durch das Check-in und Passkontrolle an Bangkoks Flughafen Suvarnabhumi geniesse ich immer, auch werde ich dort mit einer Spa-Behandlung verwöhnt. An Bord, eine erlesene Gourmetselektion, PrivatsphäreOptionen mit dem zum bequemen Bett wandelbaren Sitz und immer neuesten Unterhaltungsprogramm, was möchte ich heute? Das muss ich jetzt noch nicht entscheiden. Am Board der Royal First Klasse wähle ich, was und wann ich will. Ich fliege THAI.

Information und Reservation: T 044 215 65 00, www.thaiair.ch, SPECIAL DESTINATIONS reservation@thaiair.ch oder in jedem Reisebüro. VOLUME 10 IMAGINE 3


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