Geschäftsführer Zürich 04/2021

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WINTER 2021 / 22

NEWS

CARMEN BREUSS

STANDORT FINANCE KARRIERE BUSINESS-TRAVEL LIVING DRIVE STYLE AUSZEIT

MADAME AUSTRIA

ROMAN KNECHT

LIMMAT-BOOTE FAHREN ELEKTRISCH

ANIL VARGHESE

SORGENFREIHEIT AM ARBEITSPLATZ

MARCEL GMÜR

MICROSOFT TEAMS ALS TELEFONZENTRALE

THOMAS FLOHR

WELT OHNE WIRTSCHAFTSFLAUTE

BENNO BURKHARDT

DAS BEDÜRFNIS NACH CONVENIENCE

SEVERIN DRESSEN

TIERE SCHÜTZEN

DANIELA UND MARKUS SEGMÜLLER

ACHT UNIKATE

BARBARA RYTER UND ANDREAS MESSERLI

WORÜBER MAN SPRICHT, EXISTIERT

MICHEL PÉCLARD DER ZÜRCHER SZENE-BEIZER




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IN EIGENER SACHE: ALLES NEU MACHT DER WINTER LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER Was bei uns intern so abgeht, ist für Sie, geschätzte Leserinnen und Leser, eigentlich nicht interessant. Schliesslich geht es um Inhalte, um die Welt der Zürcher Wirtschaft da draussen. Erlauben Sie mir trotzdem einen kurzen Einwurf. Danke. Also: Seit heute ist beim «Geschäftsführer» Zürich vieles neu und, finde ich jedenfalls, sogar ein bisschen fresh. Mit der vorliegenden Winter-Ausgabe haben wir in unser Magazin ein bisschen frischen Wind gebracht – und sind stolz auf das Resultat. Auch meine Person selbst ist hier neu und doch vertraut. Es freut mich, Sie, werte Leserinnen und Leser, wie auch die Kunden unseres Zürcher Business-Magazins nach einigen Jahren Abwesenheit wieder durch die innovative Zürcher Wirtschaftswelt zu begleiten. Was macht einen Menschen zu einer interessanten Persönlichkeit? Wenn man sich umschaut, dann wird schnell klar: Unser Leben wird von der Dominanz der Lauten, Schrillen und Schnellen geprägt. Diejenigen Menschen, die in den Mittelpunkt drängen, Aufmerksamkeit wie die Luft zum Atmen brauchen und sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit selbst in Szene setzen. Sie sind omnipräsent und ihr Überschwang kann zum Teil Schwindel auslösen. Ganz bestimmt kennen auch Sie mindestens eine solche Person – ob nun aus dem Alltag oder aus den Medien.

Die wirklich spannenden Menschen sind häufig jedoch die der leisen Töne, fernab des Mainstreams. Es sind die Macher aus der Region Zürich mit einer Vision, die den Mut haben, auch ungewöhnliche Wege zu gehen. Es sind Menschen, die mit Begeisterung ihrer Passion nachgehen. Und es sind Menschen, die eine Mission haben, sich dieser verschreiben und sich selbst nicht so wichtig nehmen. Sie zu finden, bedarf eines geübten Blickes und wir freuen uns ganz besonders, dass wir für diese Ausgabe einige von ihnen aufgespürt haben – darunter den Zürcher Szene-Beizer Michel Péclard, der trotz Farbenblindheit immer voll ins Schwarze trifft. Er hat sich soeben das traditionsreiche Restaurant auf der Ufenau im Zürichsee, der grössten Insel der Schweiz, geangelt. Viel Spass beim Lesen, Staunen, Wundern und Geniessen.

Urs Huebscher Chefredaktor u.huebscher@editorial.ag


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© Zoo Zürich, Goran Basic

6 INHALT

56 34 40 63

AKTUELL

CARMEN BREUSS «Madame Austria»

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SEVERIN DRESSEN «Wer Tiere kennt, wird Tiere schützen»

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BRITA WASSER-FILTER-SYSTEME AG 15 BRITA Schweiz bezieht seinen gelungenen Umbau

KATJA HAHNLOSER Fashion, Stil und Eleganz

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WE TALENTS AG Kein Papierkram für Kreativschaffende

ROMAN KNECHT Neue Limmat-Boote fahren elektrisch

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FORUM BGM ZÜRICH Gemeinsam die Gesundheit der Erwerbstätigen stärken

14

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BUSINESS-TALK MICHEL PÉCLARD Genie und Wahnsinn

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BENNO BURKHARDT 24 «Wir decken das Bedürfnis nach Convenience» MARCEL GMÜR Telefonieren mit Microsoft Teams

26

BARBARA RYTER UND ANDREAS MESSERLI «Worüber man spricht, existiert»

28

ANIL VARGHESE «Wir stehen für Sorgenfreiheit am Arbeitsplatz»

51

QUEENS GALLERY ZÜRICH Einzigartige Kunst

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MUSEUM DES 21. JAHRHUNDERTS Das neue Kunsthaus Zürich

56

KARRIERE

DANIELA UND MARKUS SEGMÜLLER 40 «Meister über die eigene Collection»

LERNWERKSTATT OLTEN GMBH Ein Lohncheck der sich «lohnt»

ROY BERNHEIM UND ALLAN PERROTTET Erster Community geführter Brand

44

INNOHUB 60 Mit gezieltem Projektmanagement zu mehr Unternehmenserfolg

TIMO NÜHRICH Trendthema Auto-Abos

45

OTMAR MICHAELER Alpenländische Bodenständigkeit

46

58

FINANCE INVESTART AG 62 Keine Sorge, die Finanzkrise wird kommen «BUY TO USE AND LET» 63 Geld verdienen mit eigenem Hotel-Apartment

STANDORT

HEV SCHWEIZ 29 Bei uns dreht sich alles um ihr Wohneigentum

DPD (SCHWEIZ) AG Ein Zeichen für die E-Mobilität im Transportsektor

ZÜRICH SCHLIEREN, ODER NUR ZÜRICH? Schlieren – wo Zürich Zukunft hat

48

CONDA CROWDINVESTING «Wir bringen ein starkes Start-up-Ökosystem mit»

LIMMATSTADT IM WANDEL Spannende Entwicklungen

50

VALIANT BANK AG 65 Eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge

64

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WEITER AUF DER NÄCHSTEN SEITE   GESCHÄFTSFÜHRER WINTER 2021 / 22


Sie haben uns zum sechsten Mal zur weltbesten Fluggesellschaft gewählt Wir freuen uns sehr, bereits zum sechsten Mal als weltbeste Fluggesellschaft ausgezeichnet worden zu sein. Das haben wir Ihnen zu verdanken. Als wir kontinuierlich weitergeflogen sind und Millionen Passagiere sicher nach Hause brachten, haben Sie an unserer Seite gestanden. Wir möchten jedem einzelne unseren Dank ausspechen. Wir bedanken uns ebenfalls, für die Auszeichnungen weltbeste Business Class, weltbester Business Class Sitz, weltbeste Business Class Airline Lounge, weltbestes Business Class onboard Catering und beste Fluggesellschaft im Nahen Osten. Besuchen Sie qatarairways.com


8 INHALT

92 70

100 78

84

BUSINESS-TRAVEL

ALESCA-AUDIO FIDELITY Musikgenuss auf höchstem Niveau

THOMAS FLOHR Eine Welt ohne Wirtschaftsflaute

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ANTONIO PANARIELLO Weltgrösste Frachtfluggesellschaft

68

LEONARDO ROYAL MUNICH Die Business-Location im Norden Münchens

70

KULINARIK 74

JUNGHANS UHREN Die Elemente der Zeit

83

TASCHEN UND ACCESSOIRES VON L & E Öko ist Trend

84

BABYLISSMEN 86 Professionell gestutzte Haare für jeden Business-Look BONOCLER BRILLEN Nachhaltig und sozial eine Branche disruptieren

DRIVE

WEIN-TIPP 78 «Remelluri: die Essenz der Region»

NEIDHART STÄFA AG House of British Cars

90

LIVING

AUDI Q4 SPORTBACK E-TRON Kompakt, dynamisch, elektrisch

92

GESCHÄFTSFÜHRER WINTER 2021 / 22

FALKENSTEINER SCHLOSSHOTEL VELDEN Winter, Wellness, Wörthersee

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WELLNESSHOTEL … LIEBES ROTH FLÜH – TANNHEIMER TAL Ein Wellness-Rendezvous im sanften Winterparadies

100

NEWS

CP-FASHION/AT/SPORTS AG 88 Excellence in performance … style … action …

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SILVAPLANA 96 Im Reich der Drachen und des Feuerwassers

87

BUSINESS-LUNCH-TIPPS 76 Die Besten der Besten

MAURA WASESCHA Ein Leben für Immobilien

AUSZEIT LIVIGNO 94 Die diskreten Pfade …

STYLE

VISIONAPARTMENTS 71 82 Wohnungen im Herzen von Genf

ZÜRCHER DINNERSPEKTAKEL THE5 Fünf Spitzenköche vereint im Gourmet-Pop-up

80

VOLKSWAGEN CADDY CALIFORNIA 93 Neue Freiheit entdecken

BUSINESS-NEWS 10, 11, 12 BUSINESS-TRAVEL NEWS 72 STYLE GADGETS 82 AUSZEIT NEWS 103

83


5

STARKÖCHE GÄNGE FARBWELTEN

BUSINESS-TALK 9

8 MICHELIN-STERNE 72 GAULTMILLAU-PUNKTE

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November – – Dezember Dezember 2021 2021 •• Gerold Gerold Areal, November Areal, Zürich Zürich

GESCHÄFTSFÜHRER WINTER 2021 / 22


10 BUSINESS-NEWS die beiden vor vielen Jahren gemeinsam beschritten. Seither entwickeln sie regelmässig neue Gerichte, Snacks, Menü-Kompositionen und ganze kulinarische Konzepte. Das Kosmos ist ein kultureller Treffpunkt für Zürich, situiert an der dynamischen Nahtstelle der zwei städtischen Erlebnisräume Europaallee und Langstrasse, ein Ort für Kontemplation, Diskurs, Unterhaltung und Genuss. WWW.KOSMOS.CH

NEUES GASTRO-ERLEBNIS IN ZÜRICH – STUDIO BELLERIVE

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GILLETTE WIRD 120 JAHRE Es war einmal … die Idee, die Rasur so glatt und einfach wie möglich zu machen. Die Erfindung von King C. Gillette war 1901 bahnbrechend für alle Männer, die sich eine sichere und gründliche Rasur mit einem handlichen Rasierer wünschten. Heute – 120 Jahre später – umfasst das Gillette-­ Portfolio hochentwickelte Systemrasierer für die verschiedenen Ansprüche moderner Männer. Ging es 1901 noch darum, ein Alltagswerkzeug zu erfinden, das rund um den damals trendigen Schnauzer keine Stoppeln stehen lässt, bietet Gillette heute konkurrenzlose Produkte mit Präzisionstechnologie für jeden Look.

AQUA – DAS NEUE BIJOU DES HOTELS ALEX LAKE ZÜRICH Es gibt ein neues, schickes Gourmetrestaurant am Zürichsee: das Aqua im Fünf-Sterne-Hotel Alex Lake Zürich, Michael Schulers neue Wirkungsstätte. Es wird immer ein wenig exklusiver bleiben als andere Adressen. Der Grund: Es hat nur 14 Plätze und bietet damit den intimen Rahmen für ein Tête-à-Tête sowie den eleganten Raum für eine familiäre Feier. Auch auswärtige Geschäftsfreunde werden von der beeindruckenden Location direkt am See begeistert sein. Der Fokus von Michael Schuler liegt auf der klassisch-französischen Küche mit asiatisch inspirierten Gerichten.

© Anne Morgenstern

Zürich ist um ein neues Gastronomie-Highlight reicher: Das Studio Bellerive im AMERON Zürich Bellerive au Lac ist eine moderne Symbiose aus Brasserie, Grill und Bar. Das spektakuläre Design, der professionelle Service und die unkomplizierte Küche kreieren ein kulinarisches Gesamt­ erlebnis in ungezwungener Atmosphäre. Mit der Eröffnung dieser eindrucksvollen Location im Beisein der beiden Gesellschafter der Althoff-­ Gruppe, Thomas H. Althoff und Frank Marrenbach, ist das Hotel jetzt im Vollbetrieb.

FLAVIA KLEINER LEITET KULTURPROGRAMM

KOSMOS-KÜCHE: KONSEQUENT NACHHALTIGE NEUAUSRICHTUNG Markus Burkhard und Flavia Hiestand leiten seit Kurzem den gastronomischen Bereich der Kosmos Kultur AG in Zürich. Den Weg zu einer konsequent umwelt- und tierfreundlich ausgerichteten Gastronomie haben

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Für das Kulturprogramm der Kosmos Kultur AG in Zürich zeichnet ab sofort Flavia Kleiner verantwortlich. Mit ihrem starken Netzwerk und dem Gespür für gesellschaftliche Entwicklungen wird sie das Angebot vorantreiben und weiterentwickeln. Flavia Kleiner ist Mitbegründerin von Operation Libero und Mitinitiantin der feministischen Bewegung «Helvetia ruft!». Sie ist Mitglied des European Council on Foreign Relations (ECFR), wurde in die Liste der «30 unter 30» von Forbes aufgenommen und war Mitglied der 28 Class of 2018 von POLITICO. Sie ist Mitglied des ersten Jahrgangs des «Leaders: Europe program» der Obama Foundation.


BUSINESS-NEWS 11 wollen sie die Zahnmedizin nun revolutionieren. Curodont Repair soll den mit Karies befallenen Zahnschmelz wieder regenerieren lassen. Eine Behandlung des Lochs im Frühstadium soll das Bohren überflüssig machen.

HANDYHÜLLEN, DIE DER UMWELT GUTTUN Plastikfreie Meere bis 2050, das ist die Vision von Oceanmata. Erreichen möchte das junge Unternehmen sein Ziel mit dem Verkauf seiner Produkte, denn für jeden Kauf wird ein Kilogramm Ozean-Plastik auf Bali gesammelt. Das Clean-up-Projekt wird vom Oceanmata-Team auf Bali umgesetzt. Die acht Mitglieder sammeln dort täglich angespültes Plastik, welches im Anschluss vor Ort recycelt wird. Die Handyhüllen und AirPod Cases von Oceanmata sind biologisch abbaubar und bestehen aus nachhaltigen Materialien wie Biokunststoff, Kalk und Holzspänen.

© Wikipedia

WWW.OCEANMATA.COM

DIE ABIVARDI-SCHWESTERN SIND ZURÜCK Die Zahnärztinnen-Schwestern sind zurück. Haleh und Golnar Abivardi sind mit ihrer Zahnklinik-Kette Swiss Smile bekannt geworden. 2017 verkauften sie die Kette an die Jacobs Holding und wurden zu Multimillionärinnen. Nach dem Verkauf wurde es ruhig um sie. Ende vergangenen Jahres haben die Unternehmerinnen die Schweizer Medtech-Firma Credentis übernommen. Sie stellt das Anti-Karies-Gel Curodont Repair her. Damit

Breiteweg 2 5615 Fahrwangen

NEUES START-UP-JOURNAL In 15 einfachen Schritten werden künftige Entrepreneure anhand klar gegliederter Themen und Ratschläge, praktischer Vorlagen, hilfreicher Methoden und Tipps durch die Planungsschritte zum eigenen Unternehmen geführt. Ein Tool für alle Gründer, das der Business Angel Tim Jaudszims gemeinsam mit LEUCHTTURM1917 entwickelt hat. Ideen und Gedanken lassen sich nämlich besser sammeln, ausformen und konkretisieren, wenn sie von Hand aufgeschrieben werden. Eine grosse Hilfe und Motivation für neue Geschäftsideen – als Geschenk oder für die Selbstanwendung. Erhältlich ist das Journal auf Deutsch und Englisch in den Farben Rising Sun und Stone Blue zum Preis von CHF 29.95.

ROGER SCHAER: NEUER HEAD OF SALES BEI GANZ YACHTING Bei der einzigen Stadt-Zürcher Bootsmanufaktur hat Roger Schaer die Position des Head of Sales übernommen. In den kommenden Jahren soll er die Expansion des Unternehmens vorantreiben. Schaer war zuvor Mitglieder der Geschäftsleitung von Swiss Sales und Geschäftsführer der Conference Arena.

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12 BUSINESS-NEWS der Müllerstrasse 16 /20 gemietet. Das Bürohaus in der Nähe des Zürcher Hauptbahnhofs umfasst eine Gesamtfläche von 15’000 Quadratmetern. Google wird es 2023 als Alleinmieter beziehen. Das Unternehmen ist seit rund 17 Jahren in der Schweiz präsent. Hier befindet sich sein grösstes Entwicklungszentrum ausserhalb der USA. Im Jahr 2019 hat der Konzern seinen neuen Schweizer Hauptsitz in der Europaallee bezogen. Ein weiterer Teil der Mitarbeitenden ist zudem am Google-Standort auf dem Hürlimann-­ Areal tätig.

CLASSIC CARS – FASZINATION UND LEIDENSCHAFT AM UTOQUAI 55 Classic Cars faszinieren Jung und Alt und ziehen bewundernde Blicke auf sich, wo immer sie vorfahren. Die Emil Frey AG betreibt das Classic Center Schweiz, das in einer sorgfältig renovierten und um einen Neubau im selben Stil erweiterten ehemaligen Textilfabrik untergebracht ist. Ab Ende 2021 bietet die Emil Frey Classics AG ihre fachmännischen Dienstleistungen für Classic Cars neu in einem wunderschönen Ausstellungsraum für vier Fahrzeuge, einem kleinen Classic Café mit Classic Accessoires am Utoquai 55 in Zürich an. Damit entsteht für Kunden, Interessenten und Liebhaber von Kulturgut auf vier Rädern in der Region Zürich ein neuer Treffpunkt in bester Lage.

Von links nach rechts: Michael Künzle (Stadtpräsident), Bernhard Jucker (Verwaltungsratspräsident Rieter), Norbert Klapper (CEO Rieter), Christa Meier (Stadträtin Departement Bau)

GRUNDSTEIN FÜR RIETER CAMPUS

GOOGLE MIT WEITEREM STANDORT IN ZÜRICH Der amerikanische Internetkonzern Google will in Zürich weiter wachsen. Er hat vom Immobilienentwickler Swiss Prime Site ein neues Gebäude an

Mit seinem Bauprojekt für den Rieter Campus bekennt sich Rieter zum Standort Winterthur und zum Werkplatz Schweiz, wie aus einer Medienmitteilung des Textilmaschinenherstellers hervorgeht. Am Mittwoch wurde der Grundstein für das neue Kunden- und Technologiezentrum sowie das Verwaltungsgebäude gelegt. Dafür investiert das seit 225 Jahren in Winterthur ansässige Unternehmen rund 80 Millionen Franken. Der Rieter Campus soll ab 2024 auf einer Geschossfläche von über 30’000 Quadratmetern Platz für rund 700 Arbeitsplätze bieten.

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14 AKTUELL FORUM BGM ZÜRICH FÜR GESUNDHEIT VON MITARBEITENDEN IN BETRIEBEN GEGRÜNDET

GEMEINSAM DIE GESUNDHEIT DER ERWERBSTÄTIGEN STÄRKEN Die Arbeitswelt ist im Wandel. Dabei wird es für Betriebe immer wichtiger, die Gesundheit der Mitarbeitenden aktiv zu fördern. Denn damit werden sie für die begehrten Fachkräfte attraktiv. Und: Leistungsfähige und motivierte Mitarbeitende sind entscheidend für den Unternehmenserfolg. Das von Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich initiierte neue Forum BGM Zürich unterstützt Betriebe zur Stärkung des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). VON URS HUEBSCHER

INFORMATIONEN AUS THEORIE UND PRAXIS Das neue Forum BGM Zürich bietet Betrieben verschiedene Dienstleistungen an. Auf der Wissensplattform www.bgm-zh.ch finden Führungskräfte, HR-Fachpersonen und BGM-Verantwortliche Know-how und Tools für die Praxis sowie laufend neue Beispiele von Betrieben aus dem Kanton, die BGM im Arbeitsalltag umsetzen. «Viele Betriebe stellen sich unter BGM etwas Grosses und Kompliziertes vor», stellt Petra Keel fest. «Auch mit einzelnen kleineren Massnahmen wie der Einführung von Arbeitssequenzen ohne Unterbrechung oder gezielten Rückkehrgesprächen können Betriebe eine erste nachhaltige und positive Wirkung erzeugen.»

VERANSTALTUNGEN ZUR VERNETZUNG

«

Petra Keel, Geschäftsführerin Forum BGM Zürich

Wie wir alle persönlich erfahren, verändert sich die Arbeitswelt. Das Tempo wird schneller, die Aufgaben komplexer und die Prozesse digitaler», beobachtet Petra Keel, Geschäftsführerin des Forums BGM Zürich. Diese Entwicklung wird durch die Pandemie noch verstärkt und sie geht nicht an allen Mitarbeitenden spurlos vorbei. Laut Gesundheitsförderung Schweiz berichten drei von zehn Erwerbstätigen über Stress bei der Arbeit. Fast gleich viele sind emotional erschöpft. Arbeitsausfälle wegen Burnout nehmen kontinuierlich zu. «Dieser Tendenz möchten wir mit dem Forum BGM Zürich entgegenwirken. Denn Arbeit kann Sicherheit, Struktur, Identität und Selbstvertrauen geben und damit die Gesundheit fördern. In Betrieben braucht es dafür eine gesundheitsfördernde Organisation, Führung und Kultur», erklärt Petra Keel.

STÄRKUNG DER ERWERBSTÄTIGEN BEVÖLKERUNG Im Auftrag der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich hat Prävention und Gesundheitsförderung zum Ziel, die Gesundheit von Erwerbstätigen und damit auch Zürcher Betriebe zu stärken. Aus diesem Grund hat Prävention und Gesundheitsförderung das Forum BGM Zürich ins Leben gerufen. Der Arbeitgeber Zürich VZH, der Kaufmännische Verband Zürich, die Suva und die SVA Zürich konnten als zusätzliche Träger des Forums gewonnen werden. Dank dieser Zusammenarbeit agiert das Forum BGM Zürich nahe an der Praxis, bindet vorhandene Expertise ein und ist gut vernetzt. Das Forum ist unabhängig und nicht gewinnorientiert.

GESCHÄFTSFÜHRER WINTER 2021 / 22

Damit sich Betriebe vernetzen und ihr Know-how teilen und erweitern können, organisiert das Forum BGM Zürich mehrmals pro Jahr Erfahrungsaustauschtreffen. «Betriebe, die an einem ähnlichen Punkt stehen, kämpfen meist mit vergleichbaren Problemen. Sich zu unterstützen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, kann vieles vereinfachen und in Gang setzen», sagt Petra Keel. Auch Martin Hirzel, Präsident von Swissmem, betont: «Firmen brauchen gute Netzwerke, welche Unterstützung bieten. Das schliesst auch die betriebliche Gesundheitsförderung mit ein.» An halb­ tägige Fokus- sowie an Online-Impulsveranstaltungen werden in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Megatrends wie «Gesundheit» und «New Work», aber auch konkrete Themen wie «Sicherheit auf Baustellen» vorgestellt und diskutiert. «Im Kanton Zürich gibt es hervorragende Fachstellen zu gesundheitsrelevanten Themen. Mir ist es ein grosses Anliegen, dass wir diese einbeziehen und Synergien nutzen», sagt Keel.

BGM ALS LOHNENDE INVESTITION Die Investition in ein betriebliches Gesundheitsmanagement lohnt sich. Unternehmen können mit gesundheitsfördernden Massnahmen ihre Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt steigern und so im Wettbewerb um Fachkräfte mithalten. BGM erhöht die Zufriedenheit, die Motivation und die Leistung der Mitarbeitenden sowie deren Verbundenheit mit dem Unternehmen. Da mit einem gut implementierten BGM die Absenzen sinken und die Mitarbeitenden nach einer Krankheit in der Regel schneller wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren, können Betriebe bis zu zwanzig Prozent der Absenzkosten sparen. «Gerade in turbulenten und unruhigen Zeiten lohnt es sich für Betriebe, Ressourcen in ein betriebliches Gesundheitsmanagement zu stecken. Denn gesunde und engagierte Mitarbeitende tragen wesentlich zum Unternehmenserfolg bei», betont Hans Strittmatter, Geschäftsleiter Arbeitgeber Zürich VZH. WWW.BGM-ZH.CH


AKTUELL 15 MIT BRITA NACHHALTIG FRISCHES WASSER TRINKEN TUT MENSCH UND UMWELT GUT

BRITA SCHWEIZ BEZIEHT SEINEN GELUNGENEN UMBAU Als einer der weltweit führenden Experten für Trinkwasseroptimierung und -individualisierung setzt BRITA auf Innovation und Nachhaltigkeit. Dies demonstriert man eindrücklich auch beim grosszügigen Umbau des Schweizer Sitzes in Neudorf / LU.

BRITA – WELTWEIT ERFOLGREICH UND VERTRAUENSWÜRDIG
 Seit Jahrzehnten vertrauen Menschen BRITA in aller Welt, wenn es um Produkteleistung, Qualität, technologische Innovation, aber auch Design und Convenience geht. Mehr als 20 Milliarden Liter Trinkwasser laufen pro Jahr weltweit durch BRITA Filter. BRITA-gefiltertes Wasser wirkt sich positiv auf den Geschmack von Kaffee, Tee, Kaltgetränken und Speisen aus und schützt gleichzeitig Küchengeräte. Zudem haben sich BRITA Produkte als ökologische Alternative zum Mineralwasser in Plastikflaschen etabliert.

BEREITS SEIT 1992 MIT EIGENEM RECYCLING-PROGRAMM
 BRITA startete ein eigenes Recyclingprogramm für gebrauchte BRITA Filterkartuschen, bevor das Thema in war. Seit mehr als fünf Jahren unterstützt BRITA aus diesem Gedanken heraus die Aktion «Weniger Plastik ist Meer», WDC-Schutz von Walen und Delfinen, und setzt sich auch sonst intensiv für die Vermeidung von Plastikmüll ein.

BRITA FREUT SICH ÜBER BESUCH

B

eim wachstumsbedingten Umbau war es für BRITA wichtig, ökologisches und nachhaltiges Bauen und das Betreiben der Schweizer Zentrale zu realisieren. So wurde etwa die Ölheizung durch eine Erdsonden-Wärmenpumpe ersetzt, welche auch gleichzeitig kühlt. Der ganze Bürotrakt ist mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgerüstet. Zudem wurden für eine bessere Energieeffizienz bestehende Geräte ersetzt, Leuchten der neuesten Generation eingebaut und Ladestationen für E-Autos erstellt. Ein Teil der Energie gewinnt man über Solarzellen auf dem Dach.

SCHWEIZER SITZ MIT 77 MITARBEITERINNEN BRITA Schweiz MitarbeiterInnen wirken in den Bereichen Geschäftsführung, Finanzen, Verkauf und Marketing sowie Technik. Sie freuen sich nun an neuen, hellen, modernen und barrierefreien Arbeitsplätzen, welche mit Räumen für Besprechungen, Meetings, ungestörtes Arbeiten und natürlich die Verpflegung ergänzt wurden. Alle MitarbeiterInnen profitieren zudem von attraktiven Arbeitsbedingungen, welche sich im Unternehmenserfolg von BRITA Schweiz spiegeln: kooperativer Führungsstil, Gleitzeit, fünf Wochen Ferien, gezielte Förderungen, Teilzeit- und Home Office-Möglichkeiten. Der Vertrieb arbeitet mit effizienter, Ressourcen- und CO2-einsparender Logistik. Das ermöglicht neu die nachhaltige, energieeffiziente, zukunftsorientierte Infrastruktur der BRITA Schweiz Zentrale.

www.brita.ch – lernen Sie online tolle Produkte für die Wasseraufbereitungen kennen. Überzeugen Sie sich von unserem bestmotivierten Team mit seinem Engagement für die Umwelt und lassen Sie sich vom einzigartigen, innovativen Umbau der BRITA Schweiz begeistern. Als Fachpersonal auch bei einem Besuch im neu geschaffenen Showroom, um BRITA Produkte zu testen und den Genuss von BRITA-gefiltertem Wasser zu erleben. Wir freuen uns auf Sie.

BRITA SCHWEIZ – DIE DREI BEREICHE § BRITA Consumer (Haushalts-Filter) 
Tischwasserfilter, Trinkflaschen mit Filter, Küchenarmatur mit Filter, Wassersprudler § BRITA Professional (Filter für gewerbliche Kunden)
Produkte für Hotellerie, Gastronomie, Catering und Vending § BRITA Wasserspender (inkl. Serviceabteilung) 
 Leitungsgebundene Wasserspender für Büros, Schulen, Gastronomie, Produktion, Pflegeheime, Spitäler usw.

BRITA WASSER-FILTER-SYSTEME AG Gassmatt 6 CH-6025 Neudorf Telefon +41 (0) 41 932 42 10 info-cpd@brita.net WWW.BRITA.CH

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16 AKTUELL

CHRISTIAN KLINNER UND ROMANO STREBEL WE TALENTS AG

KEIN PAPIERKRAM FÜR KREATIVSCHAFFENDE Kreative Talente begeistern ihre Auftraggeber / -innen mit ihren Skills. Was viele von ihnen weniger leidenschaftlich machen, ist Eigenwerbung und Administration, sei es aus Bescheidenheit oder weil schlichtweg die Zeit fehlt. We Talents stellt neue Funktionen vor, die Abhilfe schaffen. VON URS HUEBSCHER

S

ie sind Meister und Meisterinnen ihres Fachs und arbeiten leidenschaftlich gerne, administrative Arbeiten kosten aber viel Zeit und Nerven. Hier setzt die Online-Plattform We Talents an. Sie erleichtert die Zusammenarbeit zwischen Auftraggebern und Kreativen mit vielen innovativen Funktionen.

EIGENWERBUNG LEICHT GEMACHT Wer auf We Talents ein Profil und ein Skillboard anlegt, wird über Google gefunden. Denn die Inhalte werden von We Talents extra für die Suchmaschine optimiert. So werden Visibilität und Reichweite weit über die Plattform hinaus erhöht. Wer bei Google nach bestimmten Skills sucht, findet den Weg zu den Profilen der entsprechenden Talente. Aber auch innerhalb von We Talents gibt es Tools, um mehr Aufmerksamkeit von potenziellen Auftraggebern zu erhaschen – und zwar mit bebilderten Skillboards und sogenannten «Book Now»-Flaggen, die es Auftraggeber / -innen ermöglichen, die gewünschten Talente direkt und unkompliziert über das Profil zu buchen. Das eigene Profil kann leicht via Promotionslink in eigenen Communitys geteilt werden. Auch das bietet wieder eine Möglichkeit, Traffic aufs Skillboard zu leiten und direkt gebucht zu werden.

ALL-IN-ONE-MANAGEMENT Das Bookingtool für Kreative und Auftraggeber / -innen macht es beiden Parteien leicht. Mit einem automatisierten Lohn- und Abrechnungssystem werden die Lohnzahlungen inkl. Versicherungen, AHV-Beiträgen, Kinderzulagen und der ganze sonstige Papierkram direkt zwischen We Talents und den Arbeitnehmenden geregelt – ob diese nun juristisch selbstständig sind oder nicht. Dank des neuen, integrierten Payrollings übernimmt

GESCHÄFTSFÜHRER WINTER 2021 / 22

We Talents die Rolle des Arbeitgebers. Sogar für Aufträge ausserhalb der Plattform kann der Dienst in Anspruch genommen werden. So sind die Lohnabrechnungen übersichtlich an einem Ort abgelegt. Die Talente haben auf ihrem persönlichen Dashboard jederzeit den Überblick über Aufträge, Rechnungen, sicheres Payment und Gutschriften. So werden sie von lästigen Formalitäten befreit und können sich voll und ganz auf ihre Berufung konzentrieren.

REVENUE AUS ABO-MODELL UND TRANSAKTIONSGEBÜHREN Das Anlegen eines Profils auf We Talents ist für Nutzer kostenlos. Erst wenn sie passende Angebote entdecken und von den oben genannten Funktionen profitieren möchten, wählen sie aus unterschiedlichen Abo-Versionen ab 8.90 Schweizer Franken pro Monat die passende Variante aus. Auf abgewickelte Geschäfte erhebt We Talents zudem eine Transaktionsgebühr von drei bis fünf Prozent.

ÜBER DIE GRÜNDER Christian Klinner und Romano Strebel haben beide einen beruflichen Hintergrund in den Bereichen Werbung, Medien und Marketing. Seit 2004 haben sie aus einer Idee und mit einem Investment von 7 000 Franken drei Unternehmen aufgebaut. Für die Ron Orp GmbH sind heute 45 Menschen in einer Festanstellung und eine Handvoll Freelancer tätig. Im Jahr 2020 sind sie eine strategische Partnerschaft mit Beat Odinga eingegangen, der sich an den Unternehmen beteiligt hat. Er fungiert als Sparringspartner und Treiber. Die drei Männer vereint das Interesse an urbanen Themen rund um das Wohnen, Arbeiten und Leben. WWW.WETALENTS.NET


AKTUELL 17

DIE REVOLUTION DER DIGITALISIERUNG VON HANDELSREGISTER ÄNDERUNGEN

NAVIS AURELIS Swiss Enterprises GmbH

www.navis.gmbh

GESCHÄFTSFÜHRER WINTER 2021 / 22


18 BUSINESS-TALK SZENE-BEIZER MICHEL PÉCLARD, PUMPSTATION GASTRO GMBH

GENIE UND WAHNSINN Michel Péclard ist Gastronom, bunter Hund und Querdenker, der trotz Farbenblindheit immer voll ins Schwarze trifft. Mit seinem Geschäftspartner Florian Weber schnappt er sich einen Betrieb nach dem anderen und ist mit seinen 14 Restaurants heute einer der umtriebigsten Gastronomen der Stadt. Bei unserem Gespräch strahlt und lacht Michel – und dazu hat er guten Grund: Er hat sich das traditionsreiche Restaurant auf der Ufenau im Zürichsee, der grössten Insel der Schweiz, geangelt und seine Gastro-Gruppe floriert. VON URS HUEBSCHER

GESCHÄFTSFÜHRER WINTER 2021 / 22


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ichel Péclard, 53-jährig, weiss, wie der Hase läuft. Er hat einen guten Riecher für die richtigen Lokale. Doch der Weg zum Ziel war steinig. «Ich war ein Enfant terrible», erzählt er. Er ist farbenblind, flog zweimal von der Schule. Trotzdem schaffte er eine Lehre als Buchhalter. Danach führte er eine Autobahnraststätte und fand Gefallen an der Gastronomie. Er schrieb sich in der Hotelfachschule Luzern ein und legte so den Grundstein für seine Karriere. 1998 eröffnete er sein erstes Lokal an der Zürcher Seepromenade: die Pumpstation. Es war das goldene Zeitalter der Szenebeizen nach der Liberalisierung des Gastgewerbegesetzes. Im Sommer vor zwanzig Jahren, so Péclard, herrschte eine «Aufbruchsstimmung». Die Stadt hatte Appetit auf neue Gastronomie, Essen gehen wurde zum Lifestyle. Und so eröffnete Péclard den Pastakeller, der im Untergeschoss des heutigen Helvti Diner beim Stauffacher untergebracht war. «Mit dem Geld, das wir investierten, bekommt man heute nicht einmal mehr einen grossen Kühlschrank. Am Wochenende grillierten wir manchmal eine Sau auf der Strasse und rauchten die Gegend zu.» Alles um 1998 sei «am Rande der Legalität» gewesen. Michel Péclard schwimmt gerne gegen den Strom. 2010 eröffnete er das Fischer’s Fritz auf dem Camping Wollishofen, dem einzigen Campingplatz Zürichs. «Spinnst du, ein Campingplatz?» Die Kommentare zu seinem Vorhaben waren ernüchternd. Doch er hielt an seiner Idee fest. «Gewisse Leute hielten mich für komplett verrückt, als ich den Vertrag für einen heruntergekommenen Campingplatz mit schlecht laufendem Restaurant unterschrieb», lacht Michel Péclard. Mit romantisch eingerichteten Safari-Zelten à la Glamping-Feeling und einem Zürichsee-Frischfisch-Restaurant-

BUSINESS-TALK 19 konzept schaffte er es, aus dem Fischer’s Fritz am Ufer des Zürichsees einen der beliebtesten Treffpunkte der Zürcher zu machen. Die Gäste fahren mit ihren Luxus-Karossen vor und sitzen danach mit Flip-Flops und kurzen Hosen am Tisch. Auch das Publikum ist entsprechend vielfältig. An einem Tisch sitzt der Banker und daneben der Camper mit seinen Birkenstock-­Sandalen. «Dieses Unterkühlte, Steife, das will heute keiner mehr», sagt Michel Péclard. «Fischer’s Fritz ist der erfolgreichste Betrieb von allen unseren Lokalitäten, eine Erfolgsgeschichte. Wir bringen frischen Fisch vom Zürichsee auf den Teller und es gibt Salate direkt vom Bauern-Markt vom Bürkliplatz. Der heutige Gast will wissen, woher die Bestandteile für das Essen kommen, von welcher Gegend, von welchem See. Der Mensch sucht das Heute und das ist auch Marketing», so Péclard. Eines der ältesten Zürcher Restaurants, den Münsterhof am gleichnamigen Platz, übernahm er 2020. Damit schliesst sich ein Kreis, denn vor 23 Jahren nahm seine persönliche Erfolgsgeschichte hier ihren Anfang. «Das war der erste Laden, den ich hatte», erzählt er. 1997 führte er das Restaurant Münsterhof zusammen mit den Schülerinnen und Schülern der Hotelfachschule Luzern, an der er als Dozent unterrichtete. «Leider verloren wir viel Geld dabei und gaben es wieder auf. Nach zahlreichen neuen Betreibern und einem gescheiterten Versuch, einen Designtempel daraus zu machen, wurden wir angefragt, ob wir nicht wieder den Betrieb übernehmen möchten. Für mich war dies eine Herzensangelegenheit. Wir haben es zurückrenoviert und haben Riesenerfolg. Der Betrieb läuft sehr gut, die Gäste schätzen die Geborgenheit, die Wärme, das Familiäre des Münsterhöflis. Wir haben innert eines Jahres den Umsatz verdreifacht. Ich bin richtig stolz auf das Resultat», so ein freudiger Péclard.

Fischer’s Fritz, Camping Wollishofen

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20 BUSINESS-TALK «Geschäftsführer»: Michel Péclard, wie steht die Zürcher Gastro-Welt aus Ihrer Sicht da? Michel Péclard: Zürich ist in Sachen Gastronomie absolut top. Top-­ Qualität, und das eigentlich in einer kleinen Stadt, die mit den grossen Metropolen der Welt mithalten kann. Ich bin erstaunt über die Innovationskraft der Gastronomen nach den Corona-Lockdowns. Wir durften alle auf eine gute Unterstützung vom Staat zählen. Jedes Ihrer Lokale hat eine Geschichte, ein eigenes Konzept … Ja, wir sind immer offen für neue Konzepte. Ich reise ja auch auf der Welt herum, um Trends aufzuspüren, schaue mir verschiedene Betriebe an und sehe scheinbar einfach Dinge, die andere nicht sehen. Für mich sind Inspirationsquellen Städte wie Los Angeles oder New York und nicht Dubai. Dubai ist nicht die Welt.

Milchbar, Kappelergasse Zürich

Rooftop, Modissa, Bahnhofstrasse Zürich

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Sie haben die meisten Betriebe am Zürichsee. Was steckt hinter dieser Strategie? Ich bin ein Seebub, am See aufgewachsen, war schon als Kind im See und auf dem See. Wir machen nur das, was wir gut kennen, den See, wir kennen das Bedürfnis der Leute. Kreis 1 und Seefeld oder Wollishofen, da leben wir, das kennen wir. Es kommen auch immer wieder Anfragen aus dem Kreis 4 oder anderen Städten, sogar aus den Bergen. Aber meine Devise lautet «Schuster, bleib bei deinen Leisten». Ich habe zum Beispiel grossen Respekt vor dem Kreis 4 und würde mich nie trauen, in diesem Haifischbecken etwas zu lancieren.


BUSINESS-TALK 21

Kooperationen mit Brands wie Modissa oder NZZ? Wie kommt es dazu? Wir haben mittlerweile ein riesiges Netzwerk, werden informiert oder angefragt. Bei der NZZ beispielsweise war es so, dass eine Verjüngung der NZZ im Vordergrund stand. So haben wir ein Gastronomie-Konzept erarbeitet und das NZZ-Restaurant ist ein grosser Erfolg. Oder das Beispiel Modissa: Modissa war als Modehaus ein wenig angestaubt, mit der Eröffnung des Modissa Rooftop war es bei einem jüngeren Publikum plötzlich wieder in. Eine Terrasse mit Blick auf die Zürcher Bahnhofstrasse ist ein Novum und entsprechend sind die Umsätze. Wir gehen in die Modissa, das ist heute wieder ein Werbe-Spruch, der bei Jung und Alt zieht. Das macht Freude.

Wir suchen Standorte, nicht einfach Restaurants, die sich nicht rentieren. Und wir freuen uns über den Kontakt zu guten Leuten: Es macht einfach Freude, mit dem Abt vom Kloster Einsiedeln auf der Insel Ufenau ein Glas Wein zu trinken und über die Zukunft der Insel zu sprechen. Wie ist die aktuelle Corona-Situation für Ihre Betriebe? Nachdem wir im Mai öffnen durften, war es der beste Sommer in der Firmengeschichte. Wir mussten niemanden entlassen, obwohl wir kein Geld vom Staat erhalten haben. Das Unternehmen machte Gewinn und das gaben wir an unsere Mitarbeiter weiter. Anstelle der 80-Prozent-Saläre erhielten unsere Angestellten 100 Prozent Lohn. Wir hatten natürlich

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22 BUSINESS-TALK Glück mit unseren Betrieben, die alle irgendwie wie eine Feriendestination waren. Die Freiheit am See zog die Leute in Scharen an. Seit es das Covid-Zertifikat für Gäste gibt, haben wir einen Riesenansturm an Anfragen für Bankette und Weihnachtsessen. Wir müssen sogar weiteres Personal einsetzen. Bei uns ist so genau das Gegenteil eingetreten von dem, was die Gastro Suisse befürchtete. Apropos Mitarbeiter: Woher stammen Ihre rund 410 Angestellten? Leider vermissen auch wir Personal aus Italien, Deutschland oder Österreich. Die kommen aktuell einfach nicht mehr. Die Situation macht mir schon auch Angst. Zusammen mit Patricia Boser produziere ich demnächst einen Rekrutierungsfilm für Mitarbeiter, den wir dann im benachbarten Ausland auf diversen Kanälen lancieren. Mal sehen, ob uns das weiterbringt. Wir haben aber auch das Glück, dass sehr viele Gastro- und Hotel-­ Unternehmer ihre Kinder zu uns in die Lehre oder ins Praktikum schicken, so nach dem Motto «Geht mal schauen, wie der das macht». Was viele nicht wissen ist die Tatsache, dass wir rund 60 Afghanen beschäftigen. Das sind absolute Top-Mitarbeiter. Diese verrichten die Arbeiten, die halt die Schweizer nicht machen, sprich Abwasch- und Aufräum-Arbeiten.

Michel Péclard und Florian Weber

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Als Dankeschön geben wir aber auch etwas retour. Wir schauen auf diese Mitarbeiter, organisieren Wohnraum, schulen sie in die Arbeit ein – und das alles unter Führung eines Afghanen, der schon seit mehr als 22 Jahren bei uns ist. Er ist der sogenannte «Häuptling». Eine Art «Firma in der Firma», aber ohne diese Mitarbeiter würden wir zusammenbrechen. Sie als Person sind immer wieder in den Medien präsent. Warum ist das so? Ich denke, Péclard ist der Einzige, der das Maul aufmacht und auch mal gegen die Gastro Suisse wettert. Die Schweiz meistert aus meiner Sicht auch die ganze Pandemie-Politik grossartig, ich könnte es nicht besser. Man munkelt, dass Sie rund 35 Millionen Franken Umsatz generieren … In einem normalen Jahr setzen wir mit 350 Angestellten zwischen 35 und 40 Millionen Franken um. Aber der Umsatz ist aus meiner Sicht nicht relevant. Die Kosten im Griff zu haben, das ist wichtig. Ist es korrekt, dass Sie die Buchhaltung für alle Betriebe noch immer selbst machen? Ja, wir machen alles intern mit einem kleinen Team aus fünf Leuten. Buchhaltung muss man im Griff haben.


BUSINESS-TALK 23

Wirtsstube Münsterhöfli, am Münsterhof Zürich

Ihr langjähriger Geschäftspartner ist Florian Weber. Wie sind die Aufgabenbereiche aufgeteilt? Man kann sagen: Florian ist der Innenminister und ich bin der Aussenminister. Spass bei Seite, Florian führt das Unternehmen, er ist am Unternehmen beteiligt. Ich habe mir so vor Jahren eine gewisse Freiheit gekauft. Es war das Beste, was ich je gemacht habe. Er schaut auf die Betriebe und ich habe den Kopf frei für neue Ideen und Konzepte. Mit dem Tagesablauf als solchem habe ich nichts mehr zu tun. Wir sind ein Dream-Team. Das nächste Projekt steht bereits in den Startlöchern: Insel Ufenau. Was ist geplant? Die Insel ist ein Heiligtum. Das Restaurant ist aktuell am Abend geschlossen. Ziel ist es, die Insel Ufenau gastronomisch auf nachhaltige Art weiterzubringen, gleichzeitig den Charakter der Insel zu bewahren und es dem Kloster Einsiedeln zu ermöglichen, als nahbare und offene Institution für das 21. Jahrhundert wahrgenommen zu werden. Das Motto heisst «nachhaltig und regional». Konkret bedeutet dies, alles aus der Region und wenn immer möglich von Betrieben des Klosters Einsiedeln oder solchen, die auf klösterlichem Grund domiziliert sind, zu verwenden: Schweizer Weine ausschliesslich von der Kellerei Kloster Einsiedeln, Fleisch: nur regionales Fleisch vom Land des Klosters Einsiedeln und so weiter. Wir werden uns Zodiac-Boote anschaffen, um die Gäste von den Ankerplätzen vor der Insel abzuholen. Die Insel soll wieder ein Traum sein, eine Auszeit, ein Ort weg von der Realität des Alltags. Aber es bleibt alles «beim

Alten». Alles, was bisher angeboten wurde, gibt es weiterhin. Das Kloster Einsiedeln ist Gastgeber, die Pumpstation Gastro GmbH der Wirt – alles für ein umfassenderes Ufenau-Erlebnis. WWW.PECLARD.NET

DIE BETRIEBE DER PUMPSTATION GASTRO GMBH § § § § § § § § § § § § § § § §

Restaurant Pumpstation, Seeanlage Utoquai, Zürich, seit 1998 Restaurant Kiosk, Seefeldquai Zürich, seit 2004 Coco Grill & Bar, am Zürcher Paradeplatz, seit 2006 Fischer’s Fritz, Camping Wollishofen, seit 2010 Milchbar, Kappelergasse Zürich, seit 2015 Rooftop, Modissa, Bahnhofstrasse Zürich, seit 2015 Portofino, Thalwil, seit 2017 Mönchhof am See, Kilchberg, seit 2017 MS Mönchhof, Schiff, seit 2017 Schiffstation, Männedorf, seit 2018 Seerestaurant L’O, Horgen, seit 2018 Wirtsstube Münsterhöfli, am Münsterhof Zürich, seit 2020 NZZ-Restaurant, Zürcher Seefeld, seit 2020 Hafenbeiz, Kilchberg, seit 2020 Seebad, Richterswil, seit 2020 Insel Ufenau, ab 2022

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24 BUSINESS-TALK

BENNO BURKHARDT, CEO DER STASH AG

«WIR DECKEN DAS BEDÜRFNIS NACH CONVENIENCE» STASH liefert per Velo Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs in zehn Minuten direkt an die Haustür, ins Office oder an einen Platz im Freien. Das Sortiment umfasst über tausend Produkte – von Frischwaren über Getränke bis hin zu Haushaltsartikeln. Über die Logistik hinter dem Start-up, die deutsche Konkurrenz und Expansionspläne sprachen wir mit CEO Benno Burkhardt. VON URS HUEBSCHER

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Geschäftsführer»: Herr Burkhardt, was bietet STASH an? Benno Burkhardt: Wir bieten sogenanntes Fast Delivery für Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs an. Das Sortiment ist vergleichbar mit dem eines Tankstellenshops. Unter unseren über tausend Produkten gibt es Frischwaren wie Gemüse und Backwaren, Getränke, Konserven, Tabakwaren bis hin zu Haushaltsartikeln und Drogerieprodukten. Welche Bedürfnisse deckt STASH ab? Das Bedürfnis nach Convenience. Wenn Menschen spontan entscheiden, zu Hause zu kochen, erhalten sie in zehn Minuten alle Zutaten. Wenn sie noch im Pyjama Kaffee kochen, liefern wir die noch fast warmen Gipfeli. Und wenn sie zum Netflix-Abend Bier und Snacks möchten, bringen wir diese. Oft sind das jüngere, urbane Menschen, WG-­Bewohner / -innen oder junge Paare. Auch Familien und Alleinerziehende sind darunter. Zehn Minuten ist eine kurze Zeit. Wie könnt ihr so schnell liefern? Unsere Lager liegen zentral in den Liefergebieten – die sogenannten STASH-­ Houses. Kommt eine Bestellung dort an, haben die Packer 90 Sekunden Zeit, diese einzupacken. Der Fahrer hat dann weitere sechs bis acht Minuten, um sie auszuliefern. Dies erklärt, warum die Fahrer bei uns auch vor Ort sein müssen. Wir beliefern aktuell die Stadtkreise 1, 3, 4, 5, 8 und 9, weitere werden dieses Jahr folgen.

BUSINESS-TALK 25 Wie stellen Sie die Rekrutierung von genügend Personal sicher? Aktuell verfügen wir zum Glück über einen grossen Pool an qualifizierten Leuten. Unsere Fahrer schätzen das Velofahren und machen den Job häufig auch aus diesem Grund. Zudem bezahlen wir sie auch sehr gut, da sie als «Face-to-the-Customer» für ein positives Kundenerlebnis sorgen. In Deutschland ist Gorillas sehr erfolgreich. Wie unterscheidet sich STASH? Geschäftsmodell und Lieferzeiten sind nahezu identisch. Den Unterschied macht allerdings unser lokales Sortiment. Wir haben sogar hyperlokale Produkte, das heisst, die Artikel unterscheiden sich je nach STASH-House. Gern arbeiten wir auch mit innovativen Start-ups zusammen, die spannende Food-Produkte bringen. Welches sind die nächsten Schritte für STASH? Nach der Stadt Zürich starten wir in Genf und danach in Basel, Bern, Lausanne, Winterthur und weiteren Städten. Wir denken auch über zusätzliche Dienste nach: Wenn wir schon an die Haustüre kommen, können wir auch etwas holen und bringen, PET oder Glas etwa. Nachhaltigkeit ist uns ein starkes Anliegen. Unser Ziel ist es, im kommenden Jahr CO2-­ neutral zu sein und uns via MyClimate zertifizieren zu lassen. WWW.STASH.CH

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26 BUSINESS-TALK MARCEL GMÜR, GESCHÄFTSFÜHRER SIPCALL BY BACKBONE SOLUTIONS AG

TELEFONIEREN MIT MICROSOFT TEAMS Digitale Tools zur Kollaboration haben in Unternehmen enorm an Bedeutung gewonnen – gerade via Microsoft Teams. Häufig noch nicht integriert ist jedoch die Festnetztelefonie, obwohl dies meist möglich wäre. Die wichtigsten Fragen hierzu beantwortet Marcel Gmür von sipcall, dem VoIP-Pionier seit 2005, und bietet individuelle Business-Lösungen an.

Feiertagsschaltungen, Weiterleitungen mit und ohne Rückfrage und so weiter. Es gilt aber unbedingt zu beachten, dass Microsoft Teams in erster Linie ein Zusammenarbeits-Tool ist, bei dem es um Filesharing, Chats, Meetings, Projektarbeit oder gleichzeitiges Arbeiten an einem Dokument geht. Die externe Telefonie bietet hierfür die perfekte Ergänzung. Wenn man vorhat, Microsoft Teams nur als Telefonanlage zu nutzen, wäre dies eher der falsche Ansatz. Calling Plans versus Direct Routing – was ist besser? Seit dem 1. Oktober 2020 existiert auch in der Schweiz die Möglichkeit, mittels Anrufplänen (Calling Plans) direkt über Microsoft zu telefonieren. Man bestellt also Rufnummern direkt bei Microsoft oder portiert sie in den Teams-Tenant. Vorteilhaft ist die Tatsache, dass man nur noch eine Rechnung erhält und mit wenigen Klicks bereits extern telefonieren kann. Die Anrufpläne sind jedoch ziemlich kostenintensiv. Gerade Unternehmen, welche zwar zahlreiche Rufnummern, aber nur wenige Teams-User haben, müssen tief in die Tasche greifen. Bei Microsoft existiert folgende Formel: Die Anzahl der Calling-Plans-Lizenzen multipliziert mit 1.1 und addiert mit zehn ergibt die Anzahl der maximal möglichen Rufnummern, welche sich im Teams-Tenant befinden dürfen. Bei einem 100er-Block werden also beispielsweise mindestens 82 Calling-Plans-Lizenzen benötigt. Alternativ besteht die Möglichkeit, den bestehenden Provider via Direct Routing an Microsoft Teams anzubinden. Dadurch profitiert man von attraktiven Gesprächskonditionen. Für DECT-Telefone, SIP-Apparate, Türöffner oder für Lifttelefone existiert von Microsoft noch keine Anbindungsmöglichkeit, wobei man hierfür jedoch auf eine vPBX (virtuelle Telefonanlage) zurückgreifen kann. Bei einigen Providern ist die vPBX bereits inkludiert und verursacht somit keine zusätzlichen Kosten. Ebenfalls schätzen es viele Unternehmen, dass sie für den Telefonie-Teil auf den kompetenten Support des Providers zurückgreifen können.

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Geschäftsführer»: Kann Microsoft Teams meine Telefonanlage ersetzen? Marcel Gmür: Dies ist von den Anforderungen an die Telefonie-­ Lösung abhängig. Microsoft stellt monatlich neue Funktionen live vor, unter anderem betrifft dies auch die Teams-Telefonie. Zahlreiche Anforderungen können bereits out of the box durch Microsoft Teams abgedeckt werden. Dazu zählen beispielsweise Ringrufe, ein IVR (Interactive Voice Response, sprich ein Sprachdialogsystem) mit Öffnungszeiten und

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Welche Microsoft-Lizenzen werden für die Teams-Telefonie benötigt? Grundsätzlich benötigt man eine Microsoft-365-Lizenz, in der Microsoft Teams inkludiert ist. Zudem ist es notwendig, das Telefonsystem-Add-on hinzuzufügen. Jeder Benutzer, der extern telefonieren möchte, benötigt das Telefonsystem-Add-on. Dieses kostet bei Microsoft 7.90 Franken pro Benutzer und Monat. Bei einer Microsoft-365-Business-Lizenz gilt es zu beachten, dass das Telefonsystem-Add-on nur in Kombination mit dem Audiokonferenzen-Add-on gebucht werden kann. Das entsprechende Addon-Paket heisst «Business Voice» und ist nur über einen Microsoft-CSP-­ Partner beziehbar. Der Preis bewegt sich dort um die zwölf Franken pro Benutzer und Monat. Für einige mag dies eventuell nach einem stattlichen Preis klingen, jedoch muss man unbedingt auch beachten, dass man in die Effizienz investiert. Dank der Telefonie-Integration in Microsoft Teams existiert für die gesamte Kollaboration und Kommunikation nur noch ein einziges Tool.


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Was mache ich mit meinen Türöffnern, Türsprechstellen, Lifttelefonen, Alarmanlagen? Diese Frage geht leider oftmals vergessen. Endgeräte wie Türöffner, Türsprechstellen, Lifttelefone oder Alarmanlagen basieren in der Regel noch auf einer analogen Technologie. Analoge Endgeräte können ganz bequem auf einem VoIP-Adapter angeschlossen werden. Der VoIP-Adapter wiederum wird je nach Verfügbarkeit des Providers mittels SIP-Technologie an einer vPBX registriert. Nun besteht beispielsweise die Möglichkeit, über den Teams-Client diejenige Rufnummer anzusteuern, welche auf dem VoIP-­ Adapter an der vPBX registriert ist. Dadurch lässt sich die Türe öffnen. Auch Kunden, welche noch Faxe versenden, können entweder das analoge Fax via VoIP-Adapter anschliessen oder vorzugsweise beim bestehenden Provider eine digitale Faxlösung aktivieren. Die digitale Faxlösung empfängt Faxe, wandelt sie in ein PDF um und stellt sie per E-Mail zu. Umgekehrt können meistens Faxe per E-Mail versendet werden.

auf die neuen Rufnummern umleiten. Für die ausgehende Telefonie besteht bei einigen Providern sogar die Möglichkeit, die bestehende Rufnummer als ausgehenden CLIP anzuzeigen. Somit telefoniert man bereits über Teams, ohne dass eine Portierung erfolgen muss. In einem letzten Schritt kann die eigentliche Migration inklusive einer etwaigen Portierung zu einem anderen Provider erfolgen.

Ich habe DECT- oder SIP-Telefone im Einsatz. Kann ich diese mit Microsoft Teams nutzen? DECT- oder SIP-Telefone können aktuell noch nicht direkt an Microsoft Teams angeschlossen werden. Doch auch hier schafft eine vPBX Abhilfe: Man registriert lediglich die SIP-fähigen Endgeräte über eine separate Telefonnummer an einer vPBX. Bei DECT-Sendern, welche nicht SIP-fähig, sondern via On-Premise-Telefonanlage angebunden sind, kann entweder die On-Premise-Telefonanlage via SIP-Trunk an die vPBX angeschlossen werden oder sie werden durch SIP-fähige DECT-Sender ersetzt.

Wie läuft die Installation ab? Brauche ich besondere Kenntnisse? Zunächst werden die entsprechenden Microsoft-365-Lizenzen, ein entsprechendes Abo beim favorisierten Provider und Rufnummern benötigt. Anschliessend loggt man sich ins Kundenportal des Providers ein und wählt dort aus, welche Rufnummern zu welchem Zeitpunkt zu Teams geroutet werden sollen. Sodann müssen im Microsoft 365 Admin Center eine Domäne des Providers hinzugefügt und diverse Powershell-­ Befehle ausgeführt werden. Dazu erhält man vom Provider eine Schrittfür-­S chritt-Anleitung. IT-versierte Personen mit Microsoft-365- und Powershell-Kenntnissen können das Direct Routing also problemlos umsetzen. Alternativ kann ein Installationspartner mit Microsoft-­ Kenntnissen hinzugezogen werden.

Kann ich meine bestehende Telefonanlage mit der Microsoft-­TeamsTelefonie kombinieren? Bei einigen Providern ist dank einer vPBX ein Parallelbetrieb problemlos möglich. Dort kann selbst entschieden werden, welche Rufnummer auf der vPBX genutzt, via SIP-Trunk zu einer bestehenden Telefonanlage geroutet oder via Hosted SBC (Session Border Controller) zu Teams geleitet werden soll. Wie migriere ich am besten zur Microsoft-Teams-Telefonie? Kann ich ein Testing durchführen? Falls Microsoft Teams noch gar nicht eingesetzt wird, ist in einem ersten Schritt zu empfehlen, Microsoft Teams einzurichten und als Zusammenarbeits-Tool zu nutzen. Sobald dies reibungslos funktioniert, empfiehlt es sich in einem zweiten Schritt, eine Testphase mit neuen Rufnummern durchzuführen. Man bestellt also neue Rufnummern und routet diese zu Microsoft Teams. Anschliessend kann man die bestehenden Rufnummern

Was mache ich, wenn Microsoft Teams eine Störung hat? Auch hier schafft je nach Provider die vPBX Abhilfe. Wenn Microsoft gerade eine Störung hat, kann ein eingehender Anruf von der vPBX nicht mehr via Hosted SBC zu Teams geleitet werden. Meistens kann hierfür eine Fallback-Rufnummer oder ein Fallback-Ringruf konfiguriert werden. Im Störungsfall merkt die vPBX oder der Hosted SBC, dass die Verbindung zu Microsoft Teams nicht hergestellt werden kann, und schaltet automatisch auf das Fallback um.

Wie sieht es mit dem Support aus? Das ist von Provider zu Provider unterschiedlich. Meistens wird vor allem die Verbindung vom Provider zu Teams supportet (Direct Routing). Der Teams-Telefonie-Bereich wird entweder nicht oder nur eingeschränkt durch den Provider selbst supportet. Microsoft Teams und Microsoft 365 liegen im Bereich eines Microsoft-Partners, welcher vorzugsweise mit dem entsprechenden Provider zusammenarbeitet. Aufwendiger wird es bei Gesprächsqualitätsproblemen. Meist kann der Provider ein Tracing bis zum Teams-Tenant durchführen und mitteilen, wo sich das Problem befindet. Vielfach ist ein fehlkonfigurierter Switch oder die Firewall schuld an der Misere. WWW.SIPCALL.CH

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BARBARA RYTER UND ANDREAS MESSERLI, CEO CONTCEPT COMMUNICATION

«WORÜBER MAN SPRICHT, EXISTIERT» Die Zürcher PR- und Kommunikationsagentur Contcept Communication steht für massgeschneidertes, stringentes Storytelling – analog und digital. Die Gründer und Inhaber Barbara Ryter und Andreas Messerli haben einen journalistischen Hintergrund und leben täglich ihre Leidenschaft für gute Geschichten aus. Ihr Ansatz: Storydoing, Storytelling und Storyselling – und das für Start-ups, KMU und Grosskonzerne. VON URS HUEBSCHER

V

or rund 15 Jahren haben Barbara Ryter und Andreas Messerli die PR- und Kommunikationsagentur Contcept Communication gegründet. Heute beschäftigen sie rund 15 Mitarbeiter /­ -innen in Zürich und Lausanne. Und sie haben eine Filiale in Berlin, wo sie regelmässig Inspiration holen.

«Geschäftsführer»: Wofür steht Contcept Communication? Andreas Messerli: Wie der Name schon sagt aus Concept und Content – massgeschneidertes, stringentes Storytelling, analog und digital. Wir sind ein Team von Experten aus den Bereichen PR – mit starkem journalistischem Hintergrund –, Influencer-Marketing mit sehr guten Kontakten in der ganzen Schweiz sowie Social Media. Bei Social Media können wir von der Strategie über Content-Produktion bis zu Community- und ADS-­ Management sowie Kampagnen alles anbieten.

Barbara Ryter: Wir sind eine sehr schlanke und agil organisierte Agentur, die flexibel und hands-on ist, das höre ich auch immer wieder von unseren Kundinnen und Kunden. Als Familienunternehmen haben wir kurze Entscheidungswege und können uns sehr gut in KMU hineindenken. Welche Herausforderungen hat die Corona-Pandemie für Sie gebracht? Andreas Messerli: Über Nacht hat sich einiges geändert. Wir arbeiten beispielsweise für viele Hotels und organisieren viele Events – diese Mandate fielen kurzfristig weg. Dafür kamen neue Mandate und Herausforderungen auf uns zu. Wir haben die Zeit genutzt, neue Angebote auszuarbeiten – beispielsweise digitale Events, die sehr gut ankommen und mit denen wir eine grosse Zielgruppe erreichen können, sei es eine Pressekonferenz oder eine Produkt-­ Lancierung. Für einen Kunden konnten wir einen digitalen Blogger-Event mit rund 120 Teilnehmer / -innen organisieren – ein Riesenerfolg für alle Beteiligten.

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Sie arbeiten für Start-ups, KMU wie auch für Grosskonzerne. Wie unterscheidet sich die Arbeit? Barbara Ryter: Genau, wir haben vom Start-up über viele KMU bis zu Grosskonzernen ein breites Portfolio. Das macht die Arbeit tagtäglich so spannend. Gerade bei Start-ups macht es mir grossen Spass, die jungen Unternehmer / -innen von Beginn an zu begleiten und zu coachen. Die Arbeit und der Antrieb bleiben aber eigentlich immer dieselben: Wir lieben es, gute Stories zu entwickeln, anzubieten und zu organisieren und nennen das Storydoing, Storytelling, Storyselling.

Andreas Messerli: Getreu dem Motto «Worüber man spricht, existiert»! Auf welche Projekte sind Sie in letzter Zeit besonders stolz? Andreas Messerli: Gerade im Digital-Bereich, den wir in den letzten eineinhalb Jahren stark ausgebaut haben, konnten wir spannende Projekte realisieren und das Angebot wird rege nachgefragt. Besonders freuen wir uns auch über nachhaltige Projekte, da wir als Agentur sehr nachhaltig unterwegs sind.

Barbara Ryter: Intern haben wir ein agiles Management-System eingeführt, bei dem Mitarbeitende in die Formulierung der Unternehmensziele miteinbezogen werden. Das ist fürs ganze Team sehr motivierend und inspirierend – und die erzielten Resultate geben uns recht, diesen Weg weiter zu beschreiten. Wie sind Sie und Ihr Team organsiert? Barbara Ryter: Wir kommunizieren immer auf Augenhöhe – im Team und mit den Kundinnen und Kunden. Zu unseren Grundwerten gehören Menschlichkeit, Bodenständigkeit und Professionalität. Wir sind auch immer über die neusten Trends informiert und bringen diese ein. Unsere Filiale in Berlin, in der viele Trends entstehen, hilft uns dabei. WWW.CONTCEPT.CH


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HEV SCHWEIZ

BEI UNS DREHT SICH ALLES UM IHR WOHNEIGENTUM Seit über 100 Jahren setzt sich der Hauseigentümerverband nachhaltig für die Anliegen der Wohn- und Grundeigentümer ein. Mit unseren 340’000 Mitgliedern in über 100 kantonalen und regionalen Sektionen zählen wir zu den grössten Verbänden der Schweiz. Danke, dass auch Sie auf uns vertrauen.

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er Hauseigentümerverband Schweiz ist die Dachorganisation der Wohneigentümer und Vermieter in der Schweiz. Der Verband zählt rund 340’000 Mitglieder. Mit unseren über 100 Regionalsektionen und Kantonalverbänden sind wir überall nahe bei unseren Mitgliedern – auch bei Ihnen. Seit mehr als 100 Jahren setzt sich der HEV konsequent und erfolgreich für die Förderung und Erhaltung des Immobilieneigentums ein. Dazu gehören die Eigentumsgarantie, nur so viel Bürokratie wie nötig, wirtschaftlich tragbare Vorschriften sowie auch massvolle Steuern, Gebühren und Abgaben.

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Markus Meier, Direktor HEV Schweiz.


30 BUSINESS-TALK ANIL VARGHESE, GESCHÄFTSFÜHRER WORKSPACE MANAGEMENT AG

«WIR STEHEN FÜR SORGENFREIHEIT AM ARBEITSPLATZ» Headsquarter ist Betreiberin von Premium Boutique Workspaces in Zürich und bedient die Bedürfnisse von hybridem Arbeiten. Anil Varghese im Gespräch über hotelähnliche Dienstleistungen, eine moderne und inspirierende Arbeitsumgebung und Zukunftspläne.

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VON URS HUEBSCHER

Geschäftsführer»: Headsquarter steht für Office as a Service – welche USPs hat die Marke? Für welches Erlebnis steht Headsquarter? Anil Varghese: Headsquarter ist ein Betreiber von «Premium Boutique Workspaces» und steht für Sorgenfreiheit im Arbeitsalltag. Wir existieren, weil die durchschnittliche Person zu Lebzeiten rund 90’000 Stunden arbeitet und wir das Leben als zu kostbar für zweitrangige Arbeitsplätze erachten. Headsquarter transformiert den Arbeitsalltag in ein Erlebnis, bei dem die Produktivität, aber auch der soziale Austausch und die Inspiration im Vordergrund stehen. Wie funktioniert das? Wir können aufgrund unserer lokalen Verankerung und Unternehmensgrösse flexibel auf unsere Kundinnen und Kunden eingehen und zugeschnittene Erlebnisse ermöglichen. So müssen sich unsere Mitglieder bezüglich Office Management um nichts kümmern. Es wird alles unlimitiert zur Verfügung gestellt und dabei sehr viel Wert auf hotelähnliche Dienstleistungen gelegt. Fast alle Mitarbeitenden haben einen Background in der Hotellerie. Welche Vorteile bringt das mit sich? Sie legen ein besonderes und natürliches Service-Verständnis als Gastgeber an den Tag. Dies ist sehr relevant, da unser Anspruch des dargebotenen Erlebnisses über das physische Produkt hinausgeht – hin zu einem Arbeitserlebnis, welches Raum für Ideen schafft und Menschen bewegt. In Folge der neuen Homeoffice-Akzeptanz müssen wir unseren Mitgliedern gute Gründe geben, in unseren Space zu kommen. Diese liegen nicht nur darin, dass unsere Spaces eine räumlich moderne und inspirierende Atmosphäre bieten, sondern auch im sozialen Austausch zwischen den Mitgliedern, den wir deswegen bewusst fördern. Sie haben bisher Co-Working-Spaces in Zürich. Was macht Zürich als Standort so spannend? Bei der Standortauswahl geht es um bekannte Indikatoren hinsichtlich der Standortattraktivität (Steuerbelastung für Unternehmen und Private, Zugang zu Talent, Infrastruktur, Schulen und Kultur). In unserem Fall sind insbesondere zwei Fragen relevant. Seitens der Unternehmen: Ist der Standort für nationale und internationale KMU und Grosskonzerne langfristig attraktiv? Seitens der Mitarbeitenden: Bieten der Standort und das umliegende Einzugsgebiet eine genügend hohe Lebensqualität für potenzielle Headsquarter Member? Zürich erfüllt beide Kriterien mit Bravour, weshalb wir weiteres Expansionspotenzial sehen. Ist ein Ausbau in Zürich geplant – und falls ja, weshalb? Ja. Wir erwarten eine nachhaltig andauernde Nachfrage in Zürich. Dafür spricht die oben erwähnte einmalige Standortattraktivität, die unse-

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rer Meinung nach in Zürich langfristig geboten wird. Zudem glauben wir, dass der «bedienbare Markt» gross genug ist, um weitere Standorte zu absorbieren. Ist die Expansion in weitere Schweizer Städte in Planung? Wir haben immer ein Auge auf andere Städte. So wären langfristig sicher auch Zug, Basel und Genf interessant. Unser Fokus liegt vorerst aber weiterhin auf Zürich. Es ist die Stadt, in der wir uns zu Hause fühlen. Wir kennen den Markt und der Markt kennt uns. Diese Symbiose und das aktuelle Momentum in der Branche wollen wir zur effizienten Expansion in unserer Heimatstadt nutzen.

Was müssen Arbeitgeber ihnen bieten? Maximale Flexibilität bei der Wahl von Raum und Zeit zur Erfüllung ihrer Arbeitsziele. Diese Wahlfreiheit soll jedoch kombiniert werden mit transparenten Prozessen, klarer Kommunikation und Strukturen zur Förderung der Teamkultur – der Distanz zum Trotz. WWW.HEADSQUARTER.COM

Hybrides Arbeiten liegt im Trend – sind Co-Working-Spaces ideal dafür? Falls ja, weshalb? Co-Working-Spaces haben eher das Potenzial, die Bedürfnisse von hybridem Arbeiten zu bedienen, als konventionelle Bürokonzepte. Dies bedeutet jedoch nicht, dass jeder Space optimal darauf ausgelegt ist. Co-Working ist ein sehr weitläufiger Begriff und beschreibt eher einen Sektor als ein bestimmtes Produkt. Wir glauben, dass insbesondere Konzepte, die auf das B2B-Segment (Business to Business) ausgelegt sind, den aktuellen Bedürfnissen für hybrides Arbeiten entsprechen. Was erwarten Mitarbeitende heute von ihrem Arbeitsplatz? Vor allem Dinge, die sie zu Hause nicht haben. Entsprechend individuell sind die Bedürfnisse. Grundsätzlich lässt sich inzwischen jedoch belegen, dass Menschen im Homeoffice die soziale Interaktion vermissen.

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© Stefan Weiss

32 BUSINESS-TALK

CARMEN BREUSS, REGION MANAGERIN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH, SCHWEIZ – ÖSTERREICH WERBUNG

«MADAME AUSTRIA» Österreich ist bereit für die Wintersaison. In der Schweizer Tourismuslandschaft ist sie eine prägende Figur: Carmen Breuss. Seit 23 Jahren leitet sie das Schweizer Büro der Österreich Werbung, bringt den Schweizern Österreich als Feriendestination näher – und das ziemlich erfolgreich. Madame Austria sozusagen. Für Urlaub in Österreich zu begeistern – gibt es etwas Schöneres?

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VON URS HUEBSCHER

Geschäftsführer»: Frau Breuss, Sie leiten seit 1997 das Büro der Österreich Werbung in Zürich. Sind Sie des Amtes noch nicht müde? Carmen Breuss: Den österreichischen Tourismus im drittwichtigsten ausländischen Herkunftsmarkt, der Schweiz, vertreten zu dürfen, ist eine wunderbare und zugleich herausfordernde Aufgabe. Ich vergleiche meine Tätigkeit gerne mit der einer Unternehmerin, die versucht, nicht nur kurzfristig zu denken, sondern etwas aufzubauen und weiterzuentwickeln. Zudem kann ich meine Erfahrung im internationalen Netzwerk der Österreich Werbung einbringen. So durfte ich vor einiger Zeit die interimistische Leitung der Region Zentral- und Osteuropa übernehmen. Was gehört zu Ihren täglichen Aufgaben? Den Markt und den Mitbewerb beobachten, Chancen und Potenziale erkennen, Kommunikationsstrategien entwickeln, ein Netzwerk aufbauen und pflegen, Aktivitäten mit dem Team planen, umsetzen und evaluieren und die Mitarbeitenden coachen und challengen – das sind nur einige der Aufgaben am Schweizer Markt. Zudem bin ich für die Region DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) zuständig, was eine entsprechende Strategie-, Führungs- und Budgetverantwortung mit sich bringt.

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Sie sind in Vorarlberg aufgewachsen und hatten durch die Nähe bereits einen Bezug zur Schweiz. Hat das Ihre Aufgabe einfacher gemacht? Mentalitätsmässig und sprachlich habe ich durch meine alemannischen Wurzeln sicher einen Vorteil. Zudem bin ich wirklich zwei Kilometer von der Grenze in Feldkirch aufgewachsen, die Schweiz war mir also vertraut – obwohl der Rhein die Länder doch auch trennt. Genauso verinnerlicht habe ich die «österreichische» Mentalität, ich bin also eine Art Brückenbauerin zwischen den Ländern. Fühlen Sie sich nach all den Jahren noch nicht als Schweizerin? Ich lebe sehr gerne in der Schweiz, schätze das Land und seine Bewohnerinnen und Bewohner, ich fühle mich hier auch zu Hause – aber ich bin stolz auf meine österreichischen Wurzeln und bin gerne Österreicherin. Die Wintersaison startet bald. Wird es diesen Winter viele Schweizerinnen und Schweizer nach Österreich ziehen? Im vergangenen Winter waren die Ferienregionen und Skigebiete in Österreich für Schweizer Gäste leider geschlossen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir voller Zuversicht in die kommende Saison blicken können. Eine aktuelle Umfrage, die wir in sieben Ländern, darunter der Schweiz,


BUSINESS-TALK 33 durchgeführt haben, bestätigt, dass die Reiselust der Menschen ungebrochen ist und sie auch Zeit und Geld für Ferien haben. Österreich liegt bei den Schweizerinnen und Schweizern, die Winterferien im Schnee planen, an zweiter Stelle der möglichen Reiseziele, direkt nach der Schweiz selbst. Viele Destinationen kämpfen um die Rückkehr von Schweizer Touristen. Wo sind nach Ihrer Einschätzung die Trümpfe Österreichs? Die Stärken Österreichs sind laut Umfragen unter unseren Gästen, die wir jedes Jahr durchführen, die attraktive Landschaft, die Natur und Berge, die ausgezeichnete Infrastruktur, die familiär geführten Hotels, die regionalen Spezialitäten sowie die Gastfreundschaft. Zudem sind wir gut erreichbar. Worauf legen Schweizer Gäste Ihrer Meinung nach besonderen Wert? Nebst den genannten Trümpfen ist für die Gäste momentan Planungssicherheit wichtig. Das betrifft einerseits die Regeln im Falle einer Stornierung, andererseits auch die geplanten Sicherheitsmassnahmen. Österreich hat die Regeln für die Wintersaison bereits frühzeitig kommuniziert, das hilft den Gästen bei ihrer Entscheidung. So gut wie Sie die Schweiz und ihre Bewohner kennen, muss es für Sie ein Leichtes sein, die richtigen Marketingstrategien für Ferien in Österreich zu entwickeln. Wir versuchen, unser Know-how laufend zu erweitern und zu vertiefen und diese Erkenntnisse in die Planung einzubauen. Es gilt, laufend am Ball zu bleiben, da die Entwicklung in allen Bereichen fortschreitet. Österreich ist ja vor allem eine Direkt-Bucher-Destination. Was unternehmen Sie im B2B-Bereich? Die Reisebranche ist für uns ein wichtiger Partner, auch wenn Österreich aufgrund der grossteils gleichen Sprache, der Nähe und der Anzahl von Stammgästen natürlich einen hohen Direktbucheranteil hat. Wir informieren die Branche über Neuigkeiten in Österreich oder unterstützen bei der

Gestaltung neuer Programme, indem wir sie zum Beispiel zu Events oder Messen einladen. Zudem kommunizieren wir auch in Richtung Endkunden, indem wir die Reiseprogramme der Schweizer Österreich-Anbieter auf unserer Website www.austria.info kommunizieren und mit ihnen auch gemeinsame Massnahmen umsetzen. War die Corona-Pandemie auch für Sie persönlich und Ihre Destination eine Katastrophe? Wie lautet Ihr Fazit? Persönlich bin ich sehr dankbar, wie gut ich und mein ganzes Umfeld durch die letzten Monate gekommen sind. Unser Team konnte von einem Tag auf den anderen auf ein funktionierendes Home-Office-Konzept umstellen, wir waren mit der Planung, Adaptierung, Stornierung und Neukonzeption von Massnahmen mehr als nur ausgelastet. Und seit diesem Sommer konnten wir bereits wieder Events umsetzen, die von allen Partnern sehr geschätzt wurden. In Österreich selbst konnten die Betriebe ein umfangreiches Massnahmenpaket der Regierung nutzen. Und wenn man sich die August-­ Zahlen 2021 anschaut, sind diese mit einem Allzeit-Hoch fast unerwartet erfreulich. Es schaut zwar vor allem in den Städten noch nicht ganz so positiv aus, aber insgesamt gehört Österreich eher zu den Ländern, die gut durch die Pandemie gekommen sind. Schnell und sachlich zu informieren, hat in Ischgl nicht richtig funktioniert – ein richtiges Desaster für das Image des österreichischen Wintersportortes. Was ist Ihre Meinung dazu? Ischgl war medial ein präsentes Thema und ist es immer noch ab und zu. Österreich hat aber diesen und letzten Sommer bewiesen, dass wir verantwortungsvolle Gastgeber sind und ein sicherer Aufenthalt möglich ist. Auch die positiven Gästefeedbacks geben uns Zuversicht. Das Image Österreichs dürfte nicht gelitten haben, die gute Buchungssituation im Winter ist dafür ein Zeichen. WWW.AUSTRIA.INFO

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34 BUSINESS-TALK SEVERIN DRESSEN, CEO ZOO ZÜRICH AG

«WER TIERE KENNT, WIRD TIERE SCHÜTZEN» «Es ist eine der zentralen Herausforderungen der Menschheit der nächsten Jahrzehnte, ein nachhaltiges Miteinander von Mensch und Natur zu finden und zu gestalten», sagt Dr. Severin Dressen, der im vergangenen Jahr das Amt als neuer Direktor des Zoos Zürich übernommen hat. Zoos, die so viele Menschen erreichen wie keine andere Kulturinstitution, würden bei dieser Aufgabe eine zentrale Rolle spielen.

© Zoo Zürich, Goran Basic

VON BOB BUCHHEIT UND URS HUEBSCHER

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Geschäftsführer»: Herr Dressen, trotz ausgebliebener Staatshilfe konnte der Zoo Zürich wieder durchstarten. Klappte auch alles gut mit dem ÖV und den Parkplätzen? Severin Dressen: Wir sind sehr froh und dankbar, dass die Besucherinnen und Besucher seit der Wiedereröffnung so zahlreich zu uns in den Zoo Zürich kommen. Die verordnete Schliessung ohne finanzielle Unterstützung durch den Bund war keine einfache Situation für uns. Hinsichtlich der Anreise stellen wir fest, dass unsere Gäste seit dem Beginn der Pandemie vermehrt mit dem Auto anfahren und weniger mit dem ÖV. Wir versuchen, diesen Trend mit attraktiven Angeboten wieder umzukehren. Als Naturschutzunternehmen empfehlen wir den ÖV nicht nur wegen der Verkehrssituation als erste Wahl für die Anfahrt in den Zoo, sondern auch, weil es die klimafreundlichere Art zu reisen ist. Obwohl während eines Vierteljahres geschlossen, büsste der Zoo nur 13 Prozent der Besucherfrequenz ein. 2020 waren es rund 1.1 Millionen. Wo läge die logistische Latte oder der logistische Flaschenhals? In den letzten Monaten hatten die Coronavorschriften die «Latte» gebildet und dem Zoo Zürich eine Begrenzung von zuletzt maximal 5 750 Personen vorgegeben, die sich zur selben Zeit im Zoo aufhalten durften. Seit dem 26. Juni ist diese nun wieder aufgehoben. Generell arbeitet der Zoo vor allem darauf hin, dass sich die Gäste möglichst gut über die Woche und den Tag

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verteilen, zum Beispiel mit besonderen Angeboten für die Randzeiten oder für weniger stark besuchte Wochentage. Mit einer Gesamtfläche von 5.6 Hektar ist die neueröffnete Lewa Savanne Ihre grösste Anlage. Braucht diese denn bei den immer trockeneren Zeiten überhaupt eine eigene gärtnerische Pflege? Ja, die braucht sie trotzdem. So müssen wir zum Beispiel die Pflanzinseln und die grossen Bäume bewässern, wenn es sehr trocken ist, gleiches gilt für die Rabatten im Besucherbereich. Auch jäten müssen wir ab und zu und wenn nötig Bäume und Pflanzen zurückschneiden. Sehr genau beobachten wir zudem die Vegetation, die von den Tieren betreten und gefressen wird, also zum Beispiel die grosse Grasfläche auf der Savannenaussenanlage. Besonders Jungtiere sind Familienmagnete. Es kamen das Elefantenbaby Umesh, das Nashornkalb Ushindi und das erste in der Schweiz geborene Koalakind Uki hinzu. Wer hat die meisten Bewunderer? Das verteilt sich vermutlich recht gleichmässig, grosse und «flauschige» Säugetiere sind beim Menschen generell beliebt. Uns ist es aber eigentlich wichtiger, den Zoogästen zu zeigen, wie vielfältig die Tierwelt ist und dass jedes Tier seinen Platz und Nutzen im Ökosystem hat und auf seine Weise faszinierend ist. Eines meiner Lieblingsbeispiele hierfür ist der Nacktmull. Optisch finden ihn viele Besucherinnen und Besucher nicht so anspre-


BUSINESS-TALK 35 chend, aber wenn sie erfahren, wie aussergewöhnlich dieses sozial hochentwickelte Tier lebt, sind sie plötzlich von ihm begeistert. Genau das wollen wir erreichen. Mit Holzschnitzeln und Wärmepumpe wird im Zoo geheizt. Dadurch sind sie CO2-neutral. Wie sieht beim Zoo die nachhaltige Abfallbewirtschaftung aus? Wir sammeln, trennen und rezyklieren Metall, Holz, Papier, Karton, Bauschutt, Grüngut, Batterien und PET. Grünabfälle wie Mist und Speisereste führen wir der Biogasproduktion zu. Hier haben wir ganz neu eine Entsorgungsstation konzipiert, damit unsere Gäste auch das biologisch abbaubare Einweggeschirr korrekt entsorgen und wir es so ebenfalls der Wiederverwertung zuführen können. Pflanzenteile wie Stämme und Äste und Holzschnitzel aus dem eigenen Wald bereiten wir für die Tiere auf, zum Beispiel zur Verhaltensanreicherung. Nach Gebrauch kompostieren wir auch dieses Material oder geben es als Grünabfall zur Biogasherstellung. Der Zoo ist ja nicht nur Erholung, sondern auch Bildung. Wie hoch ist der Anteil der Schulklassen an Ihren Besuchern? In einem normalen Jahr, also ohne Corona und Schliessungen, besuchen etwa 75’000 Schülerinnen und Schüler den Zoo Zürich. Die Schulklassen öffentlich-rechtlicher Schulen im Kanton Zürich haben dabei freien Eintritt, alle anderen Schulklassen aus der Schweiz vergünstigte Tarife. Wir bieten speziell auf Schulen zugeschnittene Führungen, Workshops und Projekttage an, ebenso fixfertige Lernmaterialien sowie Aus- und Weiterbildungen für Lehrpersonen.

Die Zoo Zürich AG besitzt für über 15 Millionen Franken Wertschriften. Ich nehme an, Sie sind da sehr konservativ unterwegs? Unsere Anlagestrategie ist nach BVV 2 ausgelegt. Wir haben also die gleiche Ausrichtung wie die Pensionskassen. Der operative Cashflow war natürlich im Coronajahr 2020 schwach. Wird er 2021 dank Nachholeffekt wieder bei rund 20 Millionen Franken zu liegen kommen? Als Nonprofit-Organisation haben wir die Rechnungslegung nach Swiss GAAP FER 21. Aus diesem Grund ist der operative Cashflow bei uns auch coronaunabhängig wegen der Abschreibungen für Bauprojekte und der Spenden in Sammeljahren sehr volatil. Der Cashflow ist bei uns deshalb nur bedingt aussagekräftig, um die Jahre untereinander zu vergleichen. Bedeutet das, dass es spezielle Sammeljahre und andere Jahre mit weniger Aktivität diesbezüglich gibt? Genau. Wenn wir zum Beispiel den Bau einer neuen Anlage planen, machen wir gezielte Spendensammelaktionen für das entsprechende Projekt. In anderen Jahren wiederum haben wir keine solchen spezifischen Sammel­ aktionen und nur die generellen Spendenaktivitäten. Die Versicherung hatte Ihnen 4.5 Millionen Franken zur Deckung des aufgrund der behördlich angeordneten Schliessung angefallenen Schadens ausgezahlt. Ist so eine Versicherung nach oben gedeckelt? Ja. Die 4.5 Millionen sind das Maximum. WWW.ZOO.CH WWW.MONEYCAB.COM

© Zoo Zürich, Regio Five Media

Was spricht die Kleinen am meisten an? Auch die ganz kleinen Zoogäste haben ihre individuellen Vorlieben. Bei meinen Kindern – und auch vielen anderen – stehen die Bronzepinguine beim Haupteingang hoch im Kurs. Sie müssen bei jedem Zoobesuch intensiv begutachtet werden. Grundsätzlich beliebt sind auch immer die Orte, wo die Kinder selber etwas machen können – sei es auf dem Spielplatz, im Zoolino im direkten Kontakt mit Nutztieren oder in unseren interaktiven Ausstellungen.

Über Live-Webcams kann man auch den Zoo in den eigenen vier Wänden besuchen. Wie oft wird das pro Jahr genutzt? Die Webcams sind nach der Startseite und den Preisen und Tickets die beliebtesten Seiten unserer Homepage. Im letzten Jahr hatten wir dort rund 500’000 Pageviews.

Die für 2025 geplante Pantanal Voliere.

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36 BUSINESS-TALK KATJA HAHNLOSER, GESCHÄFTSFÜHRERIN MAISON GASSMANN

FASHION, STIL UND ELEGANZ Ein bekanntes Zürcher Ziel für eine kuratierte Auswahl an Mode, Eleganz und Stil: Momente der Freundschaft werden gefeiert und teilen die Leidenschaft für Design seit 1882. VON URS HUEBSCHER UND CATRIN RUBENSON

Sollte man sich stetig weiterbilden oder lieber im Beruf viel Erfahrung sammeln? Beides hat seine Vorteile – eine Kombination ist sicherlich die beste Strategie. Je nach Beruf sind die Möglichkeiten anders. In einem KMU hat man andere Möglichkeiten als in grossen Unternehmen. Auf jeden Fall hat man nach einem abgeschlossenen Studium nicht ausgelernt, sondern fängt erst richtig an. Wie finden Sie die Balance zwischen Beruf und Freizeit? Mein Hund hilft mir viel dabei. Dank ihm bin ich viel an der frischen Luft und bewege mich. Ausserdem reise ich sehr gerne. Andere Städte, Länder und Kulturen inspirieren mich auch immer wieder aufs Neue für unser Unternehmen.

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Geschäftsführer»: Hatten Sie als Kind einen Traumberuf? Katja Hahnloser: Nicht als sehr kleines Kind. Später wollte ich immer Unternehmerin werden und konnte mich bereits sehr früh mit dem Familienunternehmen identifizieren. Fashion, Design und Ästhetik haben mich schon früh fasziniert. Welchen Stellenwert hat Ihre Arbeit heute für Sie? Meine Arbeit bedeutet mir sehr viel. Ich liebe den Kontakt zu Menschen sowie den kreativen Austausch. Eine gesunde Work-Life-Balance ist mir dennoch sehr wichtig. Vernachlässige ich mein Privatleben, werde ich auch im Beruf frustriert. Mein Job soll mein Leben bereichern, mir Aufgabe und Herausforderung geben, meine Identität aber nicht definieren. Sind Sie mit Ihrem Beruf glücklich? Ich bin sehr glücklich, auch wenn mich mein Beruf sehr stark fordert und nicht immer einfach ist. Ich arbeite für mein eigenes Unternehmen. Das bedeutet einerseits, dass ich alle Entscheidungen treffen kann, andererseits, dass ich und mein Bruder dafür die gesamte Verantwortung tragen. Das macht dann viel Freude, wenn man Erfolge feiert, kann aber auch belasten. Man ist vollkommen für seine eigene Motivation verantwortlich und muss sich selbst auch immer wieder fordern. Ich arbeite in der Modebranche, die sich jede Saison verändert und sich immer wieder neu erfindet. Da wird es einem nie langweilig.

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Welcher Herausforderung stellen Sie sich täglich? Zu vermeiden, dass ich den Wald vor lauter Bäume nicht mehr sehe. Dies bezieht sich auf verschiedene Bereiche. Im Einkauf darf ich nicht nur einzelne Kleider oder einzelne Aufträge sehen und dabei den Überblick über die komplette Auswahl und Aussagen der Kollektionen im Haus verlieren. Schlechte Umsätze an einzelnen Tagen oder Wochen dürfen einen nicht dazu verleiten, die langfristige Perspektive und die langfristige Strategie aus den Augen zu verlieren. Und in der Zusammenarbeit mit Mitarbeitern darf man die Aufmerksamkeit nicht nur einzelnen Auffallenden widmen, sondern muss das ganze Team fair führen. Bereuen Sie beruflich etwas? Nicht unbedingt bereuen, aber ich habe einige Fehler gemacht, Entscheidungen getroffen, die im Nachhinein nicht unbedingt richtig waren. Von all diesen Fehlern habe ich aber sehr viel gelernt. Schlimmer wäre jedoch immer gewesen, keine Entscheidung zu treffen. An meiner Karriere bedaure ich, dass ich keine Möglichkeit hatte, nach dem Studium Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Leider war das zu der Zeit aus familiären Gründen nicht möglich. Bereuen tue ich diese Entscheidung aber nicht. Hatten Sie auch Niederlagen? Wie sind Sie damit umgegangen? Ich hatte noch keine Erlebnisse, die ich als Niederlagen wahrgenommen habe. Ich habe schon vieles ausprobiert, was nicht so funktioniert hat, wie ich es erwartet oder mir erhofft hatte. Solche Momente sehe ich allerdings nie als Niederlage, sondern als einen Schritt näher zur Lösung. Bis jetzt hat es sich für mich immer ausgezahlt, weiterzumachen und nicht aufzugeben. Wo sich eine Tür schliesst, öffnet sich immer eine andere. Oft haben sich aus negativen Vorausbedingungen unverhoffte Chancen aufgetan. Das beste Beispiel hierfür ist sicher der Umzug unseres Geschäftes in das neue Lokal vor zwei Jahren. WWW.MAISONGASSMANN.CH WWW.BUSINESSFRAU.CH


BUSINESS-TALK 37

Maximum Wellbeing What is luxury, if you don‘t have the time to enjoy it? Maura Wasescha

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38 BUSINESS-TALK

ROMAN KNECHT, DIREKTOR ZÜRICHSEE-SCHIFFFAHRTSGESELLSCHAFT

NEUE LIMMAT-BOOTE FAHREN ELEKTRISCH Die Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) verkehrt bald mit drei Elektro-Fahrgastschiffen mit Platz für 61 Gäste an Bord auf der Limmat. Die je 22.5 Meter langen und 3.8 Meter breiten Modelle werden von zwei 55-kW-Elektromotoren angetrieben. Geladen wird es über Nacht landseitig mit Ökostrom aus den Elektrizitätswerken Zürich. Weiteren lokal generierten Strom soll eine Photovoltaikanlage auf dem Firmengelände der ZSG liefern. Das erste Exemplar soll demnächst an die ZSG überführt werden, die beiden anderen im August 2022.

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VON BOB BUCHHEIT UND URS HUEBSCHER

Geschäftsführer»: Herr Knecht, demnächst verkehrt auf der Limmat die erste Elektrofähre. Kostet diese mehr als herkömmliche Boote? Roman Knecht: Über den gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet, kosten die neuen Limmatboote weniger als dieselbetriebene Boote. Welches ist der Vorteil der neuen Rumpfgeometrie der von Ihnen im ostdeutschen Strahlsund bestellten Schiffe? Die angepasste Rumpfform soll noch effizienter sein und damit weniger Energie verbrauchen.

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Wie wettbewerbsfähig wären grosse elektrische Kursschiffe? Im Moment lassen sich für uns noch keine grossen, reinen Elektroschiffe betreiben. Die Kapazitäten sind für unseren Einsatzzweck noch nicht ausreichend. Dennoch: Wird es langfristig auch auf dem Zürichsee bald einmal nur E-Boote geben? Unsere Vision ist es, dereinst eine CO 2 -neutrale Schifffahrt auf dem Zürichsee zu betreiben. Wann das genau sein wird, lässt sich heute noch nicht sagen. Bis 2030 wollen wir den CO2-Ausstoss gegenüber 2019 schon einmal um mindestens 50 Prozent reduzieren.


BUSINESS-TALK 39 Wie definieren Sie als Chef einer Schifffahrtsgesellschaft das «new normal»? Wir sind meines Erachtens noch nicht im «new normal» angekommen. Es fehlen noch immer die Planungssicherheit und die Perspektiven über die kommenden zwölf Monate.

Sind die Kunden, die Ihre Schiffe als Fähren benutzen, sehr preissensitiv? Aufgrund des ZVV-Tarifes sind Schifffahrten auf dem Zürichsee vergleichsweise günstig. Im Querverkehr steht die Zeitersparnis wohl an oberster Stelle.

Der Versicherungswert Ihrer Schiffe beträgt fast 100 Millionen Franken. Zwei davon sind über 100 Jahre alt. Wurde eigentlich schon jemals ein grosses Kursschiff verkauft? Das ist mir nicht bekannt. Das letzte grössere Schiff, das nicht mehr im Dienst der ZSG steht, liegt in Wädenswil vor Anker.

Ist der Unterhalt der beiden Raddampfer Stadt Rapperswil und Stadt Zürich besonders teuer? Das kommt darauf an. Der normale Unterhalt ist günstiger als der eines Motorschiffs. Wenn wir aber ganze Bauteile ersetzen müssen, wie aktuell den Kolbenschieber auf der «Stadt Zürich», dann fallen diese Arbeiten vergleichsweise teuer aus, weil wir Einzelanfertigungen vornehmen lassen müssen. Wann wird Ihres Erachtens auf dem See wieder business as usual herrschen? Das ist vor allem eine Frage des Wetters. Bei gutem Wetter konnten wir fast an die normalen Jahre anknüpfen. Es fehlt die Konstanz. Und dann fehlten uns die Touristen, die in normalen Zeiten rund 20 Prozent unserer Frequenz ausmachen und auch bei schlechtem Wetter Schiff fahren. Wenn die Lage weiterhin stabil bleibt, können wir unser Gruppen- und Firmengeschäft wieder hochfahren. Dann ist für uns vielleicht im nächsten Frühjahr wieder von einer gewissen Normalität auszugehen. Welche neuen Angebote hat die ZSG in der Hinterhand? Kurzfristig suchen wir nach coronakonformen Formaten wie einem Literatur-Schiff. Mittelfristig wollen wir auf jeden Fall die neuen Limmatboote in Szene setzen. WWW.ZSG.CH WWW.MONEYCAB.COM

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40 BUSINESS-TALK

DANIELA UND MARKUS SEGMÜLLER – CARLTON ZÜRICH AG

«MEISTER ÜBER DIE EIGENE COLLECTION»

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Daniela und Markus Segmüller betreiben gemeinsam mehrere Restaurants in Zürich. Den Grundstein für die «Segmüller Collection» legten sie 1999 mit dem berühmten Carlton an der Bahnhofstrasse, zu dem inzwischen auch die Bottega di Mario gehört. Später kamen das James Joyce und der Adlisberg hinzu. 2013 wagte sich das Paar mit dem Loft Five an die Europaallee. Jüngstes Lokal des Gastrogespanns ist das Sablier im The Circle am Flughafen Zürich, das letztes Jahr eröffnet hat. VON URS HUEBSCHER

Geschäftsführer»: Herr Segmüller, Ihre Restaurants waren bis anhin alle in der Stadt. Mit dem neuen Sablier im Circle am Flughafen wagten Sie den Schritt über die Stadtgrenze hinaus. Welche Überlegung steckte dahinter? Markus Segmüller: Alle unsere Restaurants sind individuell ausgelegt. Darum wünschen wir uns stets einen grösstmöglichen und persönlichen Einfluss auf Inhalt, Abläufe und Gästebetreuung. Das Sablier ist für uns in lediglich 20 Minuten erreichbar, was einer «innerstädtischen Distanz» entspricht – auch wenn es im sympathischen Kloten steht.

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Wie würden Sie das Konzept des Sablier auf einfache Art bezeichnen? Hedonistisch geprägt und mit viel Herzblut wie auch Liebe zum Detail ausgestattet. Ein oft gehörter Kommentar seitens Gäste: «Das Restaurant könnte genauso gut in New York oder Singapur stehen.» Was bietet das Sablier in Sachen Kulinarik? Bekomme ich auch ein Schnitzel mit Pommes? Die leichte französische Küche ist wieder en vogue und im Trend. Das Schnitzel verkaufen wir als Escalope de Veau – und Hand aufs Herz: Zu


BUSINESS-TALK 41 einem Club Sandwich gehören Pommes einfach dazu. Bei uns allerdings mit selbst geschälten Kartoffeln, die als feinstes Handwerk auf dem Teller zu liegen kommen. Ihre Bilanz seit der Eröffnung? Das Beste, was wir je gemacht haben. Nein, ganz ehrlich, wir sind stolz wie Oskar, Teil der Circle-Community sein zu dürfen, die sich als fantastisch, visionär und innovativ erweist. Sind die Gäste im Sablier vor allem Flughafen-Mitarbeiter oder doch eher externe Geschäftsleute? Erfreulicherweise erleben wir einen guten Mix unterschiedlichster «Besoldungsklassen». In Kloten wurden wir bestens aufgenommen, verzeichnen aber auch sehr viele Gäste aus den umliegenden Gemeinden. Zielpublikum ist selbstverständlich das heterogene Umfeld vom Circle. Doch selbst von unserem «Carlton-Einflussgebiet» werden wir sehr gut frequentiert, was auch unserer Marketingstrategie entspricht.

Was betreiben Sie in Sachen Marketing für die einzelnen Betriebe? Der Name Segmüller-Collection steht ja eher im Hintergrund. Für das Marketing beschäftigen wir einen Art Director mit einem Bachelor-­ Abschluss in Multimedia Productions. Celine Schnorf hält die ganze Firma auf Trab und wird von allen Seiten mit Wünschen eingedeckt. Marketing­ ideen prasseln somit aus allen Richtungen auf uns zu. Vor 20 Jahren sind wir mit der Carlton Zürich AG gestartet und brauchten dann einen Umbrella Brand. Der Begriff «Collection» soll unseren Restaurants den Ausdruck einer gewissen Wertigkeit vermitteln. Der eigene Familienname steht für das persönliche Engagement von uns beiden. Weshalb glauben Sie, vergrössern so viele Gastronomen ihr Portfolio? Wir müssen! Restaurants sind kein Wachstumsmarkt und somit sehen wir uns über kurz oder lang mit steigenden Kosten konfrontiert – und die berühmte «Schere» geht zu. Durch Wachstum und Synergien erzielen wir bessere Renditen, können investieren und haben dadurch eine gewisse Marktchance.

Bestimmt haben Sie lange auf die Eröffnung hingearbeitet – dann kam Corona. Wie hat sich das direkt ausgewirkt auf das Sablier, wie auf die anderen Betriebe? Wir starteten mit viel Schwung und einem sehr starken Eröffnungsmarketing. Nun sind wir im Steigflug und werden schon bald Flughöhe erreichen. Der Adlisberg erwies sich gleich nach der Öffnung im April wieder als Dauerbrenner. Mit den anderen Betrieben sind wir – den Umständen entsprechend – zufrieden. Wie sind Ihre acht Betriebe organisiert? Die Firma ist organisch gewachsen. Wir haben aus etlichen Fehlern gelernt und uns so kontinuierlich verbessert. Inzwischen können wir auf ein Top-Kader mit hervorragenden Aus- und Weiterbildungen zählen. Wir sind täglich mit fast allen in Kontakt und weiterhin «Hands-on-Manager». Wir dürfen zudem mit rund 150 Mitarbeiter / -innen zusammenarbeiten, praktisch alle mit 100-Prozent-Anstellung. Wie finden Sie gute Mitarbeiterinnen und gute Mitarbeiter? Als Arbeitgeber muss man sich ein positives Image erarbeiten. Diesbezüglich haben wir ganze Arbeit geleistet. Nebst den üblichen Kanälen rekrutieren sich die Mitarbeitenden zu einem grossen Teil aber auch selber.

La Bottega di Mario

Carlton an der Bahnhofstrasse

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James Joyce

Sie verfügen über Lokale an der Bahnhofstrasse, Europaallee und auf dem Adlisberg. Wie unterschiedlich sind die Gäste? Konzepte kann man skalieren und uniformieren. Das kann eine tolle Sache sein, aber wenn sich der Trend dreht, dann multipliziert sich das Risiko. Wir «bauen» unsere Konzepte rund um die Bedürfnisse unserer Gäste auf, was uns ganz gut gelingt. Dadurch haben wir Business-Leute unter der Woche im Carlton und am Wochenende im Adlisberg. Das Carlton und die berühmte Carlton Bar sind eine Institution an der Bahnhofstrasse. Was zeichnet das Carlton aus? Das Carlton mit seinen zwei Restaurants (Carlton & Bottega di Mario), einer Bar und Vault ist ein äusserst anspruchsvoller Betrieb, welcher sehr viele Bedürfnisse abdeckt. Vom Zunfthaus über Weingenuss, vom Business Lunch bis hin zu Hochzeiten wird vieles angeboten. English Afternoon Tea, ein Risottto mit Luganighe und alles auf Gault-Millau-Level. Das ist ziemlich crazy – und vielleicht gerade deshalb bezeichnend für das Carlton.

Im La Bottega di Mario zelebrieren Sie die Tessiner Küche mit Salumeria-­ Spezialitäten von Rapelli. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? Rappelli hat uns angefragt, wir haben das Tessiner Pendant besucht und ziemlich schnell und unbürokratisch zugesagt. Ein überaus sympathischer Handshake Deal, der auf Qualitätsdenken, Vertrauen und Zusammenarbeit basiert. Irische Tradition mit Zürcher Dandy Style im James Joyce – dahinter steckt ja eine interessante Geschichte … Über Umwege erstand die damalige SBG auf einer Auktion die Jury’s Antique Bar aus Dublin. In den siebziger Jahren wollte man die Jugendstil-­ Bar exklusiv der «Ausland-Abteilung sowie deren Gästen / Kunden» zugänglich machen. Glücklicherweise fiel die Entscheidung letztendlich zugunsten der Öffentlichkeit aus. Aufgrund der James-Joyce- Stiftung, welche die SBG als Sponsor führte, wurde der Barname von der Joyce-Familie abgesegnet. Eine tolle Geschichte, die Dr. Robert Holzach und Urs Rinderknecht der Nachwelt hinterlassen haben.

Unser Küchenchef Philipp Heering ist weiter ein herausragender Handwerker, muss aber auch ein paar «Klassiker» wie ein Filet Wellington, Zürcher Geschnetzeltes oder ein Wienerschnitzel im Angebot führen. Philipps Herz schlägt dann höher, wenn er ein Top-Menü kreieren und individuell mit seinen beiden Souschefs kochen kann. Die Carlton Bar ist seit Jahren ein beliebter Treffpunkt für Afterwork-­ Geniesser und Freunde stilvoller Barkultur. Wer trifft sich hier? Total unterschiedlich, denn das Carlton wird von allen «Kreisen» frequentiert. Über Mittag können es Kaffeetrinker sein, am Abend vielleicht die Jungzünfter oder Touristen. Aber auch für Party- und Ausgehpublikum ist das Carlton ein Magnet. Das liegt nicht nur am Carlton selber, sondern vielmehr am Kreis 1, welcher in den letzten 20 Jahren ein attraktives Pflaster wurde.

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Adlisberg


BUSINESS-TALK 43 2015 folgte das Loft Five an der Europaallee. Wie würden Sie das Loft Five beschreiben? Das Loft Five wurde in Zusammenarbeit mit unserem Interior-Designer Günther Thöny bis ins letzte Detail geplant und äussert aufwendig umgesetzt. Als Leitgedanke kamen die fünf Elemente zum Tragen. Es entstand ein stilvolles Restaurant mit einem sehr hohen Wohlfühlfaktor sowie ein paar verrückten Elementen wie dem 30’000 Jahre alten Kauritisch oder dem 1.2 Tonnen schweren Holzkubus. Vom ersten Tag an wurde das Loft Five als «Trend-Restaurant» akzeptiert und wird immer noch hoch frequentiert. Mit dem Adlisberg führen Sie einen eher unkonventionellen Betrieb. Ein Ausflugsrestaurant ist sicher auch wetterabhängig. Dieser Betrieb ist definitiv eine Herzensangelegenheit – und klar, bei schönem Wetter werden die Mitarbeiter schon mal arg strapaziert. Wer in einem Betrieb arbeitet, der seinen Gästen das ganze Jahr hindurch offensteht, ist entweder dezent masochistisch veranlagt oder ein Gastgeber aus tiefster Überzeugung.

Globus Bahnhofstrasse

Eine kulinarische Reise durch Japan erlebt man seit 1994 im Fujiya of Japan. Ist japanische Küche noch aktuell? In den letzten zwei Monaten besuchten wir das Fujiya viermal – und es war immer ausgebucht. Das Fujiya ist definitiv eine Institution. Mit dem Roof Garden im Globus planen Sie bereits den nächsten Betrieb. Erzählen Sie uns davon. Es gibt Opportunitäten, denen man sich einfach nicht verschliessen kann. Globus ist ein Mega Brand, und als die Anfrage bei uns einging, «mussten» wir einfach ein Dossier einreichen. Es wird ein Gastronomie-Highlight an der Bahnhofstrasse mit exklusivem Restaurant, Lounge und Bar. Die Gäste kommen in den Genuss von leichten französischen Delikatessen, einer kuratierten Weinauswahl, edlen Drinks und optischem Augenschmaus. Alles auf Topniveau – im wahrsten Sinne des Wortes. WWW.SEGMUELLER-COLLECTION.CH

Loft Five an der Europaallee

Sablier im The Circle am Flughafen Zürich

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44 BUSINESS-TALK

ROY BERNHEIM UND ALLAN PERROTTET, CO-FOUNDER VON TBÔ

ERSTER COMMUNITY GEFÜHRTER BRAND TBô ist der Pionier des Community-geführten E-Commerce-Bereichs und hostet eine eigene Online-Community und einen Influencer-Bereich, in dem Mitglieder innovative Herrenmode durch Text, Bild, Video und Live-Streaming über die Community-Software diskutieren, entwickeln, produzieren und verkaufen. Weshalb dieses Modell besonders zukunftsträchtig ist, erklären die beiden Zürcher Gründer im Interview.

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VON URS HUEBSCHER

Geschäftsführer»: Sie verkaufen Männerbekleidung, sind aber kein klassischer Onlineshop. Was machen Sie anders? Roy Bernheim: Wir sind «community-led». Wir sind die erste Marke, die den Konsumenten bei der Produktentwicklung vollständig zur Mitsprache einlädt. Zu diesem Zweck haben wir unsere eigene Community-Software entwickelt und als Plugin in unseren Onlineshop integriert. Sie hilft uns bei der Bewältigung von drei bekannten industriellen Herausforderungen: steigende Marketingkosten, Erlangen von Kundenloyalität und Bekämpfung von Überproduktionen. Gab es einen spürbaren Unterschied nach dem Launch Ihrer Software? Definitiv. Unsere E-Commerce-Kennzahlen gingen nach dem Launch durch die Decke: Der durchschnittliche Bestellwert stieg um 20 Prozent, die durchschnittliche tägliche Verweildauer pro Besucher stieg auf über zwölf Minuten und die Seitenaufrufe pro Besucher auf sieben. Welche Vorteile bietet Ihnen dieses Geschäftsmodell? Eine Untersuchung von ETH-Datenwissenschaftlern anhand unserer anonymisierten Daten hat ergeben, dass die Einbindung der Konsumenten einen starken positiven Einfluss hat: Ein Creator hat im Vergleich zu einem «normalen» Kunden eine dreimal höhere Wahrscheinlichkeit, erneut einzukaufen, sein Warenkorb ist um durchschnittlich 80 Prozent grösser und

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er kommt schneller wieder zurück. Mittel- und langfristig hat dies einen signifikanten Zinseszinseffekt und lässt uns durch das Mehr in Wachstum investieren. Sie hatten kürzlich einen Börsengang, ohne an die Börse gegangen zu sein. Wie funktioniert das? Allan Perrottet: Zunächst einmal müssen wir festhalten: Wir sind ein privates Unternehmen. Wir sind nicht börsennotiert. Als eines der allerersten Unternehmen haben wir ein neues Schweizer Gesetz genutzt, das es privaten Unternehmen erlaubt, ihre eigenen Aktien in Form von digitalen Token via Blockchain zu verkaufen. Wir haben dies über unsere eigene Website getan und alle, die in der Schweiz ansässig sind, können TBô-­ Aktien kaufen und – wenn die Liquidität gegeben ist – verkaufen, und dies direkt und ohne Zwischenhändler. Sie haben sich mit dieser Aktion eine Investition von über 500’000 Franken über das erste Wochenende gesichert. Hatten Sie das erwartet? Nein. Wir hatten erwartet, dass wir diesen ersten Betrag in ein oder zwei Monaten aufbringen würden, aber nicht an einem Wochenende. Seitdem dürfen wir laufend neue Investitionen verzeichnen. WWW.TBO.CLOTHING


BUSINESS-TALK 45 TIMO NÜHRICH, GESCHÄFTSFÜHRER CLYDE – EIN UNTERNEHMEN DER AMAG IMPORT AG

TRENDTHEMA AUTO-ABOS Auto-Abos liegen im Trend und Prognosen sagen voraus, dass das neue Mobilitätssegment im Jahr 2030 bis zu 40 Prozent der Neuzulassungen erreichen kann. «Das Auto-Abo passt sich den Lebensumständen an und bietet eine enorme Flexibilität», erklärt Timo Nührich. Was ein Auto-Abo bei Clyde ausmacht und welche Pläne das Start-up für die Zukunft hat, haben wir im Gespräch mit Nührich erfahren. VON ANDREA MAUCH

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Geschäftsführer»: Herr Nührich, was beinhaltet ein Auto-­ Abo von Clyde und worin liegen dessen Vorteile? Timo Nührich: Bei einem Auto-Abo von Clyde wählt man aus über 100 Autos sein Lieblingsfahrzeug aus, bestimmt die Mindestlaufzeit von einem bis zu zwölf Monaten sowie die Kilometerlaufleistung pro Monat und bezahlt für dieses Package dann eine monatliche Rate, in der alle Kosten (ausgenommen Tanken oder Laden) inkludiert sind. Im Portfolio haben wir vom Kleinstwagen über das Cabrio bis zum VW Bulli alle relevanten Fahrzeuge. Denken Sie, dass sich der Auto-Abo-Trend fortsetzt, und wo sehen sie Clyde dabei in Zukunft? Aktuell sind wir der wohl am schnellsten wachsende Auto-Abo-Anbieter der Schweiz. Wenn wir so weitermachen, können wir die Nummer eins werden. Ich bin zudem überzeugt davon, dass sich der gesellschaftliche Trend weg vom Besitz hin zum Nutzen fortsetzt und damit auch der Auto-AboMarkt in der Schweiz weiterwächst. Unterstützt wird diese Entwicklung

vom Trend zur Nachhaltigkeit und Elektromobilität – einen Bereich, den wir weiter ausbauen werden. Was haben Sie sich für das kommende Jahr vorgenommen und welche Ziele verfolgen Sie mit Clyde? Mein persönliches Ziel ist eine Alpenüberquerung mit dem Mountainbike. Mich in der Natur auszupowern, ist das beste Mittel für einen intensiven Job. Bei Clyde stehen der weitere Aufbau und die Entwicklung des Teams im Vordergrund und für das Unternehmen selbst heisst es: wachsen, wachsen, wachsen. Denn bei Clyde geht es um mehr als ein Auto-Abo. Es geht um ein bestimmtes Mindset, um Freiheit. Es geht darum, wie ich meine Zeit gestalte und was ich erreichen kann. Clyde soll und kann zu einer Community werden. Diesbezüglich habe ich noch sehr viele Ideen und freue mich auf alles, was kommt.

WWW.CLYDE.CH

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INTERNATIONAL

46 BUSINESS-TALK

OTMAR MICHAELER, CEO FALKENSTEINER MICHAELER TOURISM GROUP (FMTG)

ALPENLÄNDISCHE BODENSTÄNDIGKEIT Als Maria und Josef Falkensteiner 1957 eine kleine Pension im Pustertal in Südtirol eröffneten, konnte niemand erahnen, dass sich daraus nach knapp 65 Jahren eine der erfolgreichsten familiengeführten Ferienhotelgruppen in Mitteleuropa entwickeln würde. Heute ist die Falkensteiner Michaeler Tourism Group (FMTG) mit derzeit 27 Vier- und Fünf-Sterne-Hotels, zwei Apartment-Anlagen und einem Premium-Campingplatz in sieben europäischen Ländern vertreten. Jedes Hotel ist so individuell, dass es seine eigene Geschichte erzählen kann. VON URS HUEBSCHER

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BUSINESS-TALK 47

Geschäftsführer»: Herr Michaeler, welches Resümee ziehen Sie aus den vergangenen Monaten? Otmar Michaeler: Mit Ausnahme von wenigen Top-Standorten wie Belgrad konzentrieren wir uns seit Jahren auf die Premium-Ferienhotellerie und haben in diesem Segment in unserer Region ein Alleinstellungsmerkmal. Das hat uns auch in den letzten zwei Jahren gegenüber der Stadthotellerie einen entscheidenden Vorteil gebracht. Nach der Öffnung im Mai konnten wir schnell wieder an Fahrt aufnehmen und am Ende sogar eine sehr gute Sommersaison verbuchen. In Zukunft werden wir uns noch stärker auf das Premium-Segment in der Ferienhotellerie und hier auch auf Familien konzentrieren.

Wie geht die FMTG mit dem Fachkräftemangel im Tourismus um? Wir stellen uns hier die Frage, wie wir unsere Mitarbeiter / -innen noch besser an das Unternehmen binden können. Aus diesem Grund haben wir den Benefitkatalog noch einmal verbessert und um Themen wie gesundes Essen und Gesundheitsvorsorge ergänzt. Neben der klassischen Lehre bieten wir in den Hotels massgeschneiderte Trainings sowie unser selbstkonzipiertes E-Learning-Programm FALQON (Falkensteiner Advanced Learning Quality Online Navigator) an. Wir gehen proaktiv – und das unterscheidet uns von vielen anderen Betrieben – auf unsere Mitarbeiter / -innen zu und helfen ihnen dabei, ihre Stärken zu entwickeln und ihre Spezialisierung zu finden.

Welche Projekte realisieren Sie gerade? Ende 2021 eröffnen wir in Südtirol das Vier-Sterne-Superior Falkensteiner Family Resort Lido. Das Stammhaus der Familie Falkensteiner ist eines der avantgardistischsten Projekte Europas und wird seine Gäste als Premium-­ Family-only-Erlebnishotel willkommen heissen. Das Highlight des Hotels ist das Dach: Es erwartet sowohl Kinder als auch Erwachsene mit einem einzigartigen Sky-Adventure-Park – Ganzjahres-Skipiste, Trampolinwelt und vieles mehr inkludiert.

Und das wissen unsere Mitarbeiter/-innen zu schätzen. Sie sind uns zum allergrössten Teil in den Monaten der Pandemie treu geblieben und haben sich noch mehr für uns und das Unternehmen ins Zeug gelegt als je zuvor. Dafür sind wir sehr dankbar!

Ein weiteres Projekt ist das erste Falkensteiner Familienresort im Montafon mit fünf Sternen, das wir im Winter 2022 eröffnen. Zum massgeschneiderten Urlaubskonzept gehören neben den 130 Familieneinheiten – grossteils mit separatem Kinderzimmer – eine rund um die Uhr geöffnete Baby-­ Kitchenette, ein betreutes Babyland, diverse Spielwelten sowie ein Motorikund Mountainbike-Park. Eine besondere Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit – in Kooperation mit den Vorarlberger Illwerken, einem Best Practice im Bereich erneuerbarer Energien, bieten wir unseren jungen Gästen Edutainment zum Thema nachhaltige Energieerzeugung. In unserem eigenen Kräuter- und Gemüsegarten bekommen bereits die Jüngsten beim gemeinsamen Ernten mit unserem Gärtner ein Gespür für regionale und saisonale Nahrungsmittel.

WWW.FALKENSTEINER.COM

Das neue Falkensteiner Family Resort Lido in Südtirol.

Ein grosser Fokus liegt auch auf dem Thema Camping / Glamping. Mit unserem Premium-Camping-Konzept haben wir unsere eigene zukunftsweisende Vision von Campingurlaub entwickelt. In Kroatien betreiben wir bereits erfolgreich einen Premium-Campingplatz und werden dieses Konzept 2022 weiter ausbauen.

Falkensteiner Premium Family Suite Lido Falkynest

© FMTG

Auch im Bereich Crowdfunding setzt die FMTG neue Massstäbe in der Tourismusbranche. Nachdem wir letztes Jahr die erfolgreichste Kampagne Europas gefahren sind, konnten wir diesen Sommer mit über sechs Millionen Euro wieder einen neuen Rekord aufstellen. Wir sehen vor allem auch bei privaten Anleger / -innen grosses Interesse, in unser Unternehmen zu investieren.

Neuprojekt Falkensteiner Familienhotel im Montafon

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48 STANDORT ZÜRICH-SCHLIEREN. ODER NUR ZÜRICH?

SCHLIEREN – WO ZÜRICH ZUKUNFT HAT Die Grenzen zwischen Zürich und Schlieren sind fliessend geworden. Ein Gespräch mit Stefano Kunz, Mitglied des Stadtrates von Schlieren, über die Neugier seiner Stadt und den Schlieremer Groove am Eingangstor zum Limmattal.

© STUDIO GATARIC FOTOGRAFIE

VON SANDRA ISELI

Stefano Kunz ist rund die Hälfte seiner Zeit Mitglied des Stadtrates von Schlieren, zu 30 bis 40 Prozent Verwaltungsratspräsident der Limeco und zu rund 20 Prozent Leiter der politischen Arbeit des Musikrats.

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Geschäftsführer»: Schlieren und Zürich, ein Verschmelzen oder ein Spannungsfeld? Stefano Kunz: Wir befinden uns aktuell in einer spannenden Phase. Schlieren ist eine Stadt, die vielleicht dieses Jahr noch die Zwanzigtausendermarke knackt und immer urbaner wird, gleichzeitig der alten Zeit ein bisschen hinterhertrauert. Die Nähe zur Stadt Zürich ist unwiderruflich erkennbar, die Grenzen verschmelzen immer mehr. Nicht umsonst trägt die Stadt Schlieren seit über zehn Jahren den Slogan «Schlieren – wo Zürich Zukunft hat». Trotzdem sind wir Schlieremer geblieben und werden es vermutlich auch bleiben. Schlieren hat einen starken Dorfcharakter und die Nähe zur grünen Natur ist etwas, was hier stark spürbar geschätzt und als erfreulicher Kontrast wahrgenommen wird. Bei aller Urbanisierung wird Schlieren also sicherlich eine Agglomerationsgemeinde mit all ihren Vorteilen bleiben, wobei sich die eventuellen Nachteile durch die stärker werdende Verbindung zur Stadt und den Ausbau der Mobilität minimieren. Wie entwickelt sich Schlieren aktuell? Die Industrialisierung hat Schlieren im positivsten Sinne erfasst, was wir sehr beispielhaft am Geistlich-Areal sehen. Institutionen wie die Wagons­ fabrik haben Schlieren geprägt und zur Identifikation beigetragen. Auf diversen Arealen rund um die Gleise ist vieles im Entstehen. Unsere Stadt­ entwicklungskonzepte befassen sich derweil mit der Organisation unserer Mobilitätsachsen zwischen Nord-Süd und Ost-West. Velowege und die Velo-

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schnellroute befinden sich im Auf- und Ausbau, ebenso führt der Ausbau der Limmattalbahn bis nach Schlieren dazu, dass Schlieren und Zürich näher zusammenrücken. Denn obwohl die Verbindung per S-Bahn sehr schnell ist, implizieren Zugreisen vielmehr eine Reise als eine 15-minütige Fahrt mit dem Velo. Wir Schlieremer frotzeln manchmal, dass wir mit der Linie 2 nun auch schon Seeanschluss haben. Schlieren scheint auch immer beliebter zu werden. Ein international namhafter Biotech-Cluster ist bereits in Schlieren, weitere grosse Unternehmen anderer Branchen ziehen nach. Ja, das ist korrekt. Die Veränderung hat beim Wagi-Areal begonnen. Dieses wurde durch eine Innerschweizer Firma gekauft, welche Gebäude für Biotechfirmen gebaut hat. Heute haben wir einen Biotech-Cluster, der auf der internationalen Karte sichtbar geworden ist. Ab da ist ein gewisser Sogeffekt entstanden. Wir sehen viele vergleichbare Beispiele von Unternehmen, die hier in ein Netzwerk gekommen sind, das sie nicht mehr missen möchten. Diese Unternehmen bleiben dann in Schlieren und bauen sich hier weiter auf, knüpfen Partnerschaften und nutzen die fruchtbare Community. Wir als Stadt arbeiten ebenfalls daran, dass wir Unternehmen miteinander vernetzen können. Hier zu nennen ist der jährlich stattfindende «Tag der Wirtschaft», der rege genutzt wird. Diese Vernetzung trägt stark dazu bei, dass sich die Firmen hier neben den anderen vorfindbaren Konditionen wohlfühlen. Sie sprechen von Netzwerk und Community. Wie sehen Sie die ehemalige NZZ-Druckerei – jetzt mit dem Namen JED – in diesem Kontext? Ich sehe in JED einen potenziellen Edelstein. JED ist eigenständig, qualitativ hochwertig, profiliert. JED ist neu – und Schlieremer lieben Neues. JED vernetzt und ist offen, bringt Werte, die wir teilen und die zu uns passen. JED verlangt per se Authentizität, Schlieren ebenso. It’s a match. Ich sehe eine sehr schöne Entwicklung entlang der Gleise: Wir haben das Wagi-Areal, welches wir gerne weiterentwickeln möchten, und träumen von einem Campus. Dann folgt JED. Weiter Richtung Bahnhof kommt das Graben-Areal, die frühere Wagonsfabrik. Dort haben wir ebenfalls Raum, den wir entsprechend der Umgebung entwickeln können. Diese Reihe nacheinander bildet für mich eine Art Perlenreihe, die in ihrer ganzen Strahlkraft in Gehdistanz zum Bahnhof liegt. Gleich gegenüber befindet sich ein Wohnareal mit zwei Hochhäusern, welche komplett umgestaltet werden. Auch dort wird es etwas qualitativ Tolles geben. Kurzum: Ich freue mich enorm über diese ausserordentliche städtische Aufwertung. Alle profitieren davon. WWW.SCHLIEREN.CH


Endlich volle Reisefreiheit Der neue Caddy California

STANDORT 49

Jetzt mit attraktiven Kundenvorteilen

Der alltagstaugliche 5-Sitzer bietet ein komfortables Bett mit hohem Liegekomfort. Blickdichte Vorhänge, praktische Verstautaschen und ein Klapptisch mit zwei Klappstühlen sind bereits serienmässig an Bord. Eine besondere Neuheit ist die herausziehbare Miniküche. Entdecken Sie die neue Freiheit. Der neue Caddy California VW Caddy California Spirit 1.5 TSI, 114 PS, 6-Gang manuell, 7,4 l/100 km, 167 g CO2/km. Abgebildet: Costa Azul Metallic, Alufelgen „Colombo“ 6.5 J x 17, LED-Hauptscheinwerfer. Das abgebildete Zelt ist ein Angebot von Volkswagen Zubehör und nicht im Preis enthalten.

AMAG Schlieren VW Nutzfahrzeuge Center Lättenstrasse 37 8952 Schlieren Tel. 044 738 62 00


50 STANDORT LIMMATSTADT IM WANDEL

SPANNENDE ENTWICKLUNGEN Das Limmattal von Baden bis Zürich ist ein richtiges Powerhouse an Dynamik, Vitalität und Erlebnisdichte. Die ehemals industriell geprägte Region entwickelt sich, eingebettet in Hügelzüge und den Limmatraum, zu einer attraktiven Limmatstadt. Beste Erschliessung, neue Stadtquartiere, Kulturangebote und gelebtes Unternehmertum sind nur einige Standortfaktoren. Die künftige Limmattalbahn gibt zusätzliche Impulse. Zukunftsfähige und mutige Visionen waren seit jeher die Triebfeder dieser Entwicklung – nicht zuletzt auch in der kantonsübergreifenden Standortförderung.

© Sandra Ardizzone

VON URS HUEBSCHER

«Zwischen Zürich und Baden herrscht Aufbruchstimmung. Die Agglomeration Limmattal wandelt sich in einen urbanen Raum. Nicht zuletzt dank dem Bau der Limmattalbahn entwickelt sich eine Limmatstadt mit ganz neuen Qualitäten.»

Jasmina Ritz, Geschäftsführerin Limmatstadt AG

RAUM FÜR INNOVATION UND WISSENSTRANSFER Die Druckmaschinen in den Hallen der altehrwürdigen NZZ-Druckerei in Schlieren verstummten am 30. Juni 2015. Damals lief hier zum letzten Mal eine Zeitung von der Rolle. Hier befindet sich heute mit JED ein moderner Work- und Eventspace mit dem Anspruch, sich bis 2023 zur innovativsten Arbeitsumgebung der Schweiz zu entwickeln. Für die hippen Räumlichkeiten hat das Immobilienunternehmen Halter kurzum seinen Hauptsitz in Zürich verlassen und in Schlieren seine neue Basis aufgeschlagen – mitten in einer erquickenden Fusion aus industriellem Betonbau, warmen Eichenholz-Elementen und eleganter Inneneinrichtung.

© Severin Jakob

WWW.JED.SWISS

EINE STADTBAHN FÜR DAS LIMMATTAL Die Limmattalbahn wird ab Ende 2022 die Gemeinden Zürich-Altstetten, Schlieren, Urdorf, Dietikon, Spreitenbach und Killwangen verbinden und schlägt eine Brücke zwischen den Kantonen Zürich und Aargau. Sie soll die Verkehrsprobleme im Limmattal nachhaltig lösen und die nötige Kapazität im öffentlichen Verkehr sicherstellen. Sie verbindet einerseits die Gemeinden untereinander und mit der Stadt Zürich und wird andererseits zum wichtigsten Zubringer für die S-Bahn im Limmattal. Auf ihrer 13.4 Kilometer langen Strecke bedient sie insgesamt 27 Haltestellen. Sie bietet pro Fahrt Platz für 260 Personen und fährt zu über 90 Prozent losgelöst vom Strassenverkehr auf einer eigenen Spur. WWW.LIMMATTALBAHN.CH

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BIO-TECHNOPARK SCHLIEREN-ZÜRICH In nächster Nähe zur ETH, zur Universität und zum Universitätsspital Zürich ist in den letzten Jahrzehnten ein heute national und international bedeutender Science-Park für Unternehmen und Institutionen aus dem Life-­Science-Bereich entstanden. Auf dem ehemaligen Areal der Schweizerischen Wagons- und Aufzügefabrik AG zählt der Park heute 55 Firmen sowie akademische Institutionen, die einen gesunden Mix aus jungen Startups, weltweit tätigen Unternehmen sowie universitären Kliniken, Instituten und Forschungsgruppen darstellen. WWW.BIO-TECHNOPARK.CH


STANDORT 51 DPD SCHWEIZ: WELTREKORD MIT E-LKW

EIN ZEICHEN FÜR DIE E-MOBILITÄT IM TRANSPORTSEKTOR © Continental

Seit März 2021 ist bei DPD Schweiz ein E-Lkw der Marke Futuricum im Einsatz und verkehrt zwischen den Depots in Buchs ZH und Möhlin.

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ufgrund seiner Konfiguration kann der E-Lkw einen Lastwagen mit Verbrennungsmotor vollumfänglich ersetzen und seinen Dienst ohne Einschränkungen auf allen Linienverkehren von DPD Schweiz ohne Zwischenladung versehen. Der E-Lkw soll pro Jahr mindestens 80’000 Kilometer fahren und dabei jährlich circa 72 Tonnen CO2 einsparen.

REICHWEITE VON BIS ZU 760 KILOMETERN PRO BATTERIELADUNG Der E-Lkw ist mit der grössten in Europa verfügbaren Batterie mit einer Speicherkapazität von 680 Kilowatt ausgestattet und hat eine Reichweite von bis zu 760 Kilometern pro Batterieladung. Nun hat der elektrisch angetriebene Lastwagen sogar einen Weltrekord aufgestellt.

IN 392 RUNDEN ZUM WELTREKORD Gemeinsam mit der E-Lkw-Marke Futuricum und dem Premiumreifenhersteller Continental hat sich DPD Schweiz mit insgesamt 1 099 Kilometern den Weltrekord für die längste gefahrene Strecke mit einem Elektrolastwagen ohne Zwischenladung gesichert und konnte so unter Beweis stellen, dass nachhaltige, energie- und kosteneffiziente Elektromobilität in der Transportbranche kein Mobilitätskonzept von morgen, sondern bereits heute Realität auf den Strassen Europas ist. Die optimalen Rekordbedingungen fanden die drei Partner in der Nähe von Hannover auf dem Hochgeschwindigkeitsoval des Contidrom, der hauseigenen Teststrecke von Continental. Es ist eine 2.8 Kilometer lange, ovale Teststrecke. Insgesamt machte der E-Lkw 392 Runden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km / h, was einem realistischen Durchschnittswert im alltäglichen Einsatz entspricht.

LEISTUNGSFÄHIGKEIT OFFIZIELL DOKUMENTIERT Mit dem Rekord haben die Partner ein gemeinsames Zeichen für eine Zukunft mit nachhaltigen Antrieben im Lieferverkehr gesetzt und die Alltagstauglichkeit heutiger Technologien demonstriert: «Wir haben uns bereits früh dafür entschieden, in Elektromobilität zu investieren. Der Futuricum Truck ist nun bereits seit über einem halben Jahr zwischen dem Depot in Möhlin bei Basel und dem Verteilzentrum Buchs bei Zürich unterwegs», sagt Marc Frank, Strategy & Innovation Director bei DPD Schweiz. «Die täglich rund 300 Kilometer meistert der E-Truck ohne Probleme. Wir sind stolz, dass wir die Leistungsfähigkeit nun offiziell dokumentieren konnten.»

EMISSIONSFREIE PAKETZUSTELLUNG – MINDESTENS SECHS SCHWEIZER STÄDTE BIS 2025 Bis 2025 wird der Paketdienstleister DPD Schweiz in sechs Schweizer Städten emissionsfrei Pakete zustellen. In Schaffhausen wurde Ende 2020 die emissionsfreie Paketzustellung getestet. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Testbetriebes wurde beispielsweise in Genf bereits auf elektrische Zustellung umgestellt.

DPD (SCHWEIZ) AG Mülibachstrasse 41 CH-8107 Buchs ZH WWW.DPD.CH

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© Dan Pyle

52 STANDORT

Bumper to Bumper, Dan Pyle

QUEENS GALLERY ZÜRICH

EINZIGARTIGE KUNST Mit renommierten Künstlern wie James Francis Gill, Todd Williamson oder Bob Dylan hat die Queens Kunstgalerie Zürich ihre Tore geöffnet. Die Limmatstrasse 257 in Zürich ist ab sofort das Zuhause für hochwertige, internationale Kunst. VON URS HUEBSCHER

W © SAXA

o bis vor Kurzem noch die Galerie Wild ihre Werke ausstellte, hat die Queens Gallery die attraktive Lo­ cation übernommen. Dies in prominenter Nachbarschaft, denn direkt gegenüber liegt die renommierte Galerie Hauser + Wirth. Auch das Museum für Gegenwartskunst im Löwenbräu ist nur wenige Schritte entfernt. Ein wahrer Hotspot also für Kunstbegeisterte.

Die Queens Gallery Zürich bringt die Welt der Kunst ins Eigenheim oder ins Büro und hat auch für Unternehmen attraktive, moderne und zeitgenössische Kunstwerke im Angebot: vom hochwertigen Fine Art Print über einzigartige Serigrafien bis hin zum echten Unikat namhafter Künstler / ­-innen. Ausgestellt werden zum Auftakt Werke von neun verschiedenen Künstlergrössen. Zusätzlich bietet die Galerie aufstrebenden Künstler / -innen wie Susanna Anaya oder SAXA alias Dr. Sascha Lehmann eine Plattform. Insgesamt werden Werke von neun Kunstschaffenden ausgestellt.

ÜBER DIE KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER DAN PYLE Pyles Arbeiten reflektieren seinen unglaublichen Enthusiasmus für das Detail, was dazu führt, dass seine Arbeiten im ersten Augenblick oftmals für Fotografien gehalten werden. Die Anonymität, die seine Kunst widerspiegelt, ist seinerseits gewollt. Er versteht es, Schatten und Kontraste bei seinen Zeichnungen so einzusetzen, dass seine Figuren und Gegenstände lebendig wirken. Regelmässig erhält Dan Pyle Preise und Auszeichnungen für seine realistischen Zeichnungen im Rahmen der «American Art Awards».

SAXA

Porsche356, SAXA

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Die Kunst von SAXA alias Dr. Sascha Lehmann ist die Wortmalerei. Der deutsche Künstler schreibt seine Bilder, Buchstabe für Buchstabe, und kreiert somit Gedichte und Gedanken, Geschichten und Biografien. Seine Worte malt er mit Tusche auf Leinwand und verbildlicht Teile dieser Texte. Dadurch gelingt es ihm, die beiden Welten von Literatur und bildender Kunst auf einer einzigen Ebene zu verbinden. Auf diese Weise verstärkt und hinterfragt er inhaltliche Zusammenhänge, Themen und Aussagen.


Susana Anaya

© Jonty Hurwitz

© Susana Anaya

STANDORT 53

Amy Winehouse, Jonty Hurwitz

© Bob Dylan

SUSANA ANAYA Die mexikanische Künstlerin, die in Zürich lebt und arbeitet, unterteilt ihre Arbeit in zwei Typen: dynamische und statische Malerei. Das dynamische Kunstwerk zeigt mehr Energie, ist asymmetrisch und voller Gefühl. Die statischen Bilder hingegen sind symmetrisch, ruhig und stabil und strahlen vor weiblicher Energie. Die aufstrebende Künstlerin bringt ihre bewussten und unbewussten Gefühle mittels Farbe auf die Leinwand – dabei hat jede Farbe eine Emotion. Wenn sie beginnt, diese Farben zu mischen, spürt sie ihre Energie und so beginnt die Schöpfung.

BOB DYLAN Der US-Amerikaner gilt als einer der einflussreichsten und bahnbrechendsten Künstler der Welt. Von seiner Musik wurden bis heute mehr als 125 Millionen Platten auf der ganzen Welt verkauft. 2016 gewann er den Nobelpreis für Literatur. Dylan selbst datiert die Ursprünge seiner Arbeit als Zeichner und Maler in seiner Biografie auf die frühen 1960er-Jahre. Seine Pinselstriche sind wie seine Stimme: geradlinig, rau, manchmal zerbrechlich, aber immer darauf bedacht, die Schritte der menschlichen Erfahrung zu veranschaulichen.

JAMES FRANCIS GILL Der Texaner gilt in der Fachliteratur als bedeutender Mitbegründer der Pop-Art und ist einer der letzten noch lebenden Künstler dieser Bewegung. Zu Marilyn Monroe hat James Gill eine besondere Beziehung. Kurz nach dem Tod der Ikone im Jahr 1962 nahm das Museum of Modern Art in New York Gills Gemälde «Marilyn Triptych» in die ständige Sammlung auf. Dies war der Durchbruch von James Gill auf dem Kunstmarkt.

Sunday Afternoon, Bob Dylan © James Francis Gill

TODD WILLIAMSON Beim Betrachten der Werke des US-amerikanischen Künstlers fallen oftmals die scharfen Ölkanten innerhalb seiner Kunstwerke auf. Diese in gleichem Abstand zueinander angeordneten Linien erinnern an Notenlinien oder Zeilen, die darauf warten, nonverbal mit anspruchsvoller und tiefsinniger Kunst gefüllt zu werden. Williamson ist Preisträger des «Prize for Creativity» (2019) der Pollock Krasner Foundation (New York). Bereits im Jahr 2010 erhielt er ebenfalls den prestigeträchtigen «Pollock Krasner Foundation Award».

GUIDO HÄFNER Der bayrische Skulpturenkünstler reduziert in seinen Werken Körper und Gesichtsformen auf wesentliche Elemente. Dabei schafft es der Künstler,

Integrated New Vision, James Francis Gill

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eruptive Bewegungselemente einzigartig und unvergänglich darzustellen. Skulpturen erstellt Häfner, unabhängig von der Grösse (circa 30 Zentimeter bis zu mehrere Meter hoch), in zwei Grundvarianten. Für den Innenbereich verwendet er geschliffenen und polierten Edelstahl sowie Cortenstahl für den Aussenbereich, was es der Skulptur seiner eigenen Aussage nach ermöglicht, «in Würde zu altern».

© Todd Williamson

54 STANDORT

FRANK TEUFEL

JONTY HURWITZ Der südafrikanische Künstler begann 2009 mit der Herstellung von Skulpturen und schafft nun wissenschaftlich inspirierte Kunstwerke und anamorphe Skulpturen. Er ist bekannt für die kleinste menschliche Form, die jemals mithilfe der Nanotechnologie in Form einer Skulptur geschaffen wurde. Hurwitz ist international anerkannt für seine bahnbrechende Arbeit bei der Verschmelzung von Kunst und Wissenschaft.

Not Invisible, Todd Williamson © Frank Teufel

Der deutsche Skulpturenkünstler beginnt jedes neue Werk auf einem Blatt Papier – mit einer Zeichnung. In diese spannungsgeladenen Linien hinein formt Frank Teufel den Stein und geht dabei bis an die Grenzen der Statik. Damit schafft er eine filigrane Leichtigkeit, die subjektiv im Widerspruch zum Ausgangsmaterial steht. Linien gehen miteinander oder mit sich selbst eine einzigartige Verbindung ein.

WWW.QUEENS.ART WWW.PREMIUM-MODERN-ART.COM

ÜBER DIE QUEENS GALLERY

© Guido Häfner

Die Queens Gallery ist bereits mit zwei Kunstgalerien in Deutschland vertreten, eine in der Nähe von Freiburg und eine in Köln. Mit dem neuen Standort in Zürich wächst ihre internationale Ausrichtung und weitere internationale Standorte sind schon in Planung. Der Fokus liegt neben der US-amerikanischen Pop-Art auf renommierten Künstler / -innen der Gegenwart. Die Sammlung des neuen Standortes umfasst unter anderem Unikate, die weltweit exklusiv in der Queens Gallery Zürich erhältlich sind.

Archetypischer Kopf 8, Guido Häfner

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15-11, Frank Teufel


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56 STANDORT

MUSEUM DES 21. JAHRHUNDERTS

DAS NEUE KUNSTHAUS ZÜRICH Das erweiterte Kunsthaus Zürich hat seinen Betrieb aufgenommen. Die von David Chipperfield Architects gestaltete Erweiterung macht das Ensemble zum grössten Kunstmuseum der Schweiz. Sowohl in den Bestandsbauten als auch in der Erweiterung stösst das Publikum auf neue Werke aus der Sammlung des Kunsthauses, entdeckt bisher selten zu sehende private Kollektionen und erschliesst sich öffentliche Räume, die beeindrucken. VON URS HUEBSCHER

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as neue Kunsthaus bietet einen Mehrwert für Kunst und Publikum beiderseits des Heimplatzes. Mit der Erweiterung wurden die öffentlichen Flächen mehr als verdoppelt. Für die Kunst stehen 5 000 Quadratmeter zusätzlich zur Verfügung und 330 Quadratmeter für die Kunstvermittlung. Aus der eigenen Sammlung können nun mehr als 17 Prozent (bisher zehn Prozent) der Gemälde und Skulpturen gezeigt werden, dazu Film und Fotografie, Werke auf Papier und Installationen.

KUNST IM DYNAMISCHEN KONTEXT Im Chipperfield-Bau steht die Kunst ab den 1960er-Jahren mit ihrem Bedeutungs- und Beziehungsreichtum im Mittelpunkt. Das kuratorische Konzept zeigt auf, welche parallelen Techniken innerhalb einzelner Epochen der Kunstproduktion bestehen und wie sich die Gattungen Malerei, Grafik, Skulptur, Fotografie und neue Medien zueinander verhalten. Wichtige Impulse gehen von der Sammlung Looser aus – von Minimal Art, dem abstrakten Expressionismus und der Arte Povera. Darüber hinaus nehmen Galerien klassischen Formats Gemälde des 19. Jahrhunderts und der klassischen Moderne auf. Als Fest der Farbe darf die Sammlung Merzbacher bezeichnet werden, deren jüngste Erwerbung mit Pipilotti Rists «Pixelwald» (2021) bis in die Gegenwart führt. Künstlerisch-kuratorische Neuerung ist ein Digital Lab, ein physischer Raum, der digital gespiegelt wird. Dort werden Kunstwerke und Performances präsentiert, die sich mit dem virtuellen Raum beschäftigen oder ins Netz übertragen werden. Neue, mittelgrosse Wechselausstellungsflächen regen zum wiederholten Besuch des Chipperfield-Baus an. Den Auftakt macht «Earth Beats. Naturbild im Wandel». Die Ausstellung ver-

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STANDORT 57 knüpft künstlerische Produktionen aus mehreren Jahrhunderten mit aktuellen Fragestellungen zum Klimaschutz und führt die Besucher durch die den Chipperfield- mit dem Moser-Bau verbindende Passage bis in einen «Gletscherraum» im Bestand.

FRANZÖSISCHER IMPRESSIONISMUS Die traditionell starke Präsenz der französischen Malerei in der Schweiz erhält durch die räumliche und organisatorische Anbindung der Sammlung Emil Bührle unter dem Dach des Kunsthauses Zürich eine entscheidende Vertiefung im Bereich der Sammlung. Mit diesem publikumswirksamen Schwerpunkt rangiert Zürich in Europa nun direkt hinter Paris. Die von Emil Bührle (1890 – 1956) hinterlassenen weltbedeutenden impressionistischen Werke sind mit seiner Tätigkeit als Rüstungsindustrieller und mit der Zeitgeschichte eng verflochten, was Gegenstand einer ausführlichen Dokumentation ist.

AUSSTELLUNGSPROGRAMM 2022 Das erweiterte Kunsthaus hat neben mehr Raum für die Sammlung auch einen mittelgrossen Wechselausstellungsbereich geschaffen. «Earth Beats. Naturbild im Wandel» macht den Auftakt. Anschliessend folgen Yoko Ono, Federico Fellini und der Plastiker Aristide Maillol. Im grossen Ausstellungssaal werden «Kunst und Medizin» sowie «Niki de Saint Phalle» gezeigt, nachdem die 400 Quadratmeter grosse Bodenskulptur «The 2 000 Sculpture», die bis Ende Februar im Raum ausgelegt ist, das Kunsthaus verlässt. Im Kabinett werden die barocken Zeichnungen von Giovanni Benedetto Castiglione präsentiert, im Sommer ziehen dort Skizzenbücher Rudolf Kollers ein, von dem das Kunsthaus eine der bedeutendsten Sammlungen besitzt. Dazwischen wird die Performerin Alexandra Bachzetsis den Raum mit ihrem neuen Werk «2020:Obscene» animieren. WWW.KUNSTHAUS.CH

PROGRAMMATISCHE ERWEITERUNG Positionen seiner eigenen Sammlung im Kontext von politischen und ethischen Konflikten erläutert das Kunsthaus an den Erwerbungen aus der Sammlung Glaser – bei Gemälden von Edward Munch – und mit einer Arbeit zu Fluchtgut und Vertreibung des jungen Franzosen Raphaël Denis, «La loi normale des erreurs: les transactions Göring-Rochlitz» (2021). Im Bestandsbau sind auch künstlerische Schwerpunkte verstärkt worden: die grösste Präsentation bedeutender Werke von Alberto Giacometti, zu sehen im Kontext von Zeitgenossen wie den Surrealisten und Plastikerinnen der Gegenwart wie Rebecca Warren. Die niederländische Malerei von Rembrandt über Rubens bis Ruisdael ist mit dem Zugang einer weiteren bedeutenden Privatsammlung, der Sammlung Knecht (unter anderem Jan Brueghel d. Ä., Hendrick Avercamp, Adriaen Coorte) markant erweitert und neu arrangiert.

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58 KARRIERE LERNWERKSTATT OLTEN GMBH

EIN LOHNCHECK, DER SICH «LOHNT» Welches Salär ist für welche Bildungs- und Begleitungsfachperson passend? Dies ist die immer wiederkehrende Frage aller Fragen am Arbeitsmarkt: Verdiene ich angemessen angesichts meiner Qualitäten, Ausbildung, Erfahrung und Effizienz? Der Online-Lohnrechner der Lernwerkstatt Olten hilft Bildungsfachleuten und Begleitpersonen, ihren Marktwert zu bestimmen. Nun sind die Lohnempfehlungen 2022 erschienen. VON JOËL CH. WUETHRICH

Erfolgreiche Lohngespräche sorgen auf beiden Seiten für ein gutes Gefühl.

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eweils im Herbst nehmen in verschiedenen Branchen die Lohnrunden Fahrt auf. In den besten Fällen geht es unter anderem auch darum, die Arbeitnehmenden und freien Mitarbeitenden am aktuellen Aufschwung zu beteiligen – vorausgesetzt, es besteht einer in der jeweiligen Branche. Gesamtschweizerisch geht man davon aus, dass 2022 das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3.6 Prozent steigen wird. Tatsache ist: Die positive Entwicklung der Pandemiesituation in der Schweiz hat einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung ausgelöst. Das Vorkrisenniveau ist bereits wieder erreicht, wenn auch mit grossen Unterschieden je nach Branche. Dies gilt auch für die Weiterbildungsbranche –

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vorausgesetzt, man war während der Pandemie und ist jetzt noch infrastrukturell und bezüglich der Bildungsangebote gut aufgestellt. Fakt ist auch: Viele haben in der Krise Einkommensverluste erlitten und die anziehende Teuerung bedroht die Kaufkraft zusätzlich. Der unabhängige Dachverband Travail Suisse schreibt: «Durch einen Teuerungsausgleich und Lohnerhöhungen müssen alle am Aufschwung beteiligt werden, zu dem sie in grossem Masse beigetragen haben. Dadurch wird auch die Kaufkraft gestärkt, damit die Krise noch schneller bewältigt werden kann.» Da hilft es, wenn man einen Lohnrechnungskompass hat: Im Online-­ Lohnrechner der Lernwerkstatt Olten beruhen die Zahlen auf Erfahrungs-


KARRIERE 59 werten und entsprechen den auf dem Schweizer Arbeitsmarkt bezahlten Salären. Anhand des Funktionsstufensystems, Arbeitsorts, Alters und Beschäftigungsgrads kann der Richtlohn ermittelt werden. Lernwerkstatt-­ CEO Daniel Herzog: «Als Anbieter von Lehrgängen im Bereich Erwachsenenbildung, Coaching und Mentoring wurden wir von unseren Kunden immer wieder angefragt, welchen Lohn sie nach abgeschlossener Weiterbildung verlangen können. Dies hat uns dazu bewogen, seit bereits 15 Jahren jährlich Lohnempfehlungen zu veröffentlichen.» Er betont aber auch, dass ein faires Lohnsystem auch in der Erwachsenenbildung nicht gewährleistet sei. Zu viele Faktoren seien massgebend, um die Höhe der individuellen Saläre festzulegen. Je nach Anforderungen, Branche, Betriebsgrösse und Region unterscheiden sich die Zahlen teilweise massiv, so Herzog. Dazu spielen Bildung, Erfahrung und Alter des Mitarbeitenden eine Rolle. Und: Wer in der Bildungsbranche Wert auf ein regelmässiges und gutes Einkommen lege, lässt sich am besten anstellen.

SELBSTSTÄNDIGE SPEZIALISTEN UND KORYPHÄEN AUF IHREM GEBIET DIKTIEREN DIE PREISE Gerade in der Erwachsenenbildung sei jedoch der Reiz zur Selbstständigkeit gross. Investitionen fallen so gut wie keine an und die Aussicht auf hohe Tageshonorare kann attraktiv wirken. Bildungseinkäufer gaben im Rahmen einer Bildungsanalyse an, dass sie für betriebliche Ausbildungen durchschnittliche Tageshonorare von 2 000 Franken bezahlen. «Der Streubereich ist jedoch sehr gross. Wirkliche Experten, welche sich auf dem Markt einen Namen gemacht haben, können pro Seminartag durchaus gegen 3 000 Franken lösen», so Daniel Herzog. Eine Dozententätigkeit bei Bildungsinstitutionen bietet den Vorteil, dass nach einer einmaligen Akquise langjährige Aufträge entstehen und durch wiederholende Einsätze die Vor- und Nachbereitungszeit gegenüber der betrieblichen Ausbildung kleiner ist. Dies rechtfertige auch tiefere Honorarsätze. Bildungsanbieter sagen, dass sie pro Lektion durchschnittlich 125 Franken lösen. Auch hier spielen der Markt und die Branche eine Rolle. Gemäss Daniel Herzog gilt immer: Spezialisten können ihre Honorare durchsetzen.

FETTNÄPFCHEN UMGEHEN Nun stellt sich auch die Frage, wie man als Bildungsfachperson in ein Lohngespräch geht. In den diversen Karriere-Ratgebern wird oft eine Faustregel vertreten: Eine Gehaltserhöhung bis zehn Prozent für Kader und um die fünf Prozent für Mitarbeitende ist für beide Parteien meist akzeptabel – abhängig jeweils davon, wann die letzte Lohnerhöhung stattgefunden hat. Viele Firmen bieten zudem mittlerweile sogenannte «Fringe Benefits». Dies sind ergänzende Leistungen wie ein Firmenauto zum privaten Gebrauch, ein Generalabonnement oder ähnliches. Besonders im Bereich des mittleren und höheren Kaders sind «Fringe Benefits» üblich. Wie überall im Leben ist zudem Timing alles: Der richtige Zeitpunkt und atmosphärisch beste Moment kann matchentscheidend sein. Ausserdem ist es ratsam, das Thema Lohnerhöhung gleich nach einem Erfolgserlebnis, das dem Unternehmen einen Mehrwert erzeugt, anzusprechen. Wichtig dabei ist: Bewusstsein über das eigene Können, die Kenntnis der branchenüblichen Löhne, sachliche Argumentation, Hartnäckigkeit und Erzeugung einer positiven Stimmung. Was gar nicht geht: unbegründete oder utopische Lohnforderungen, Vergleiche mit anderen Kollegen und Unternehmen oder das Vorbringen von privaten Argumenten und Bittstellungen. Nützt alles nichts, empfehlen Fachleute auf diesem Gebiet, dass man die Argumente und Wünsche des Gegenübers notiert und für das nächste Mal als Erinnerung nutzt. Wenn nämlich Wünsche und Anforderungen schriftlich festgehalten und zu einem späteren Zeitpunkt bei deren Erfüllung nachgewiesen werden, ist man argumentativ in einer starken Position.

Das Thema Lohn ist immer ein «heisses Eisen» – gut beraten ist, wer sich vorbereitet und den Lohncheck macht. Für Bildungsfachleute und Begleitpersonen gibt es den Online-Lohnrechner der Lernwerkstatt Olten.

BEKOMMEN SIE, WAS SIE VERDIENEN? Online-Lohnrechner Der Online-Lohnrechner der Lernwerkstatt Olten hilft Bildungsfachleuten und Begleitpersonen, ihren Marktwert zu bestimmen. www.lwo.ch/lohn Honorarkalkulator Mit dem Honorarkalkulator ermitteln selbstständige Trainer / -innen den Tageshonorarsatz für Tätigkeiten in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung. www.lwo.ch/honorarkalkulator Honorarempfehlungen Richttarife für betriebliche Weiterbildung, Kursleitertätigkeit und für Begleitpersonen. www.lwo.ch/honorarempfehlungen

LERNWERKSTATT OLTEN GMBH Riggenbachstrasse 8 CH-4600 Olten Telefon +41 (0) 62 291 10 10 info@lernwerkstatt.ch WWW.LERNWERKSTATT.CH

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60 KARRIERE LIOUDMILA THALMANN, GRÜNDERIN INNOHUB, DELEGIERTE DES VERWALTUNGSRATES INNOPARK SCHWEIZ AG

MIT GEZIELTEM PROJEKTMANAGEMENT ZU MEHR UNTERNEHMENSERFOLG Projektarbeit kommt im heutigen komplexen Arbeitsumfeld immer häufiger zum Einsatz, um auf die sich schnell ändernden Bedingungen des Marktes zu reagieren.

I

n Projekten kann Know-how teamübergreifend auf Zeit zusammengeführt werden, um rasch auf veränderte Kundenwünsche zu reagieren, unterschiedliches Wissen zur Schaffung neuer Produkte zu nutzen oder Prozesse zu optimieren und auf diese Weise dank Projekten wertvolle Wettbewerbsvorteile zu erlangen.

ÜBER DIE HÄLFTE DER PROJEKTE SCHEITERT. WARUM? Doch Projekte bergen auch Gefahren. Wenn sie schlecht geführt werden, kann es dazu kommen, dass Budgets überschritten und Zeitpläne nicht eingehalten werden oder Abstriche bei der Ergebnisqualität gemacht werden müssen. Dabei kann es auch geschehen, dass wichtige Projekte wegen fehlender Management-Unterstützung versanden oder aufgrund falscher Ressourcenplanung ganz eingestellt werden. Gemäss Untersuchungen ereilt über die Hälfte aller Projekte eines dieser Schicksale. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Projekte realistisch geplant und unter Abwägung möglicher Risiken systematisch aufgegleist werden, damit sie am Ende auch den erwünschten Mehrwert liefern. Gemäss dem weltweit tätigen Dachverband IPMA® (International Project Management Association) sollten Projektmanager aus diesem Grund über 29 verschiedene Kompetenzen in den nachfolgenden drei Bereichen verfügen, um Projekte erfolgreich zu steuern.

DIE KOMPETENZBEREICHE FÜR PROJEKTE § Perspective: Dazu zählt die erfolgreiche Gestaltung der Rahmenbedingungen wie die Projektstrategie, die Schaffung von Strukturen und Prozessen sowie die Projektkultur. § People: Dies umfasst alle Kompetenzen für die erfolgreiche Zusammenarbeit im Team wie Kommunikation, Führung, Konfliktund Selbstmanagement oder Verhandlungsgeschick. § Practice: Dies beinhaltet die organisatorischen Rahmenbedingungen wie Ziele, Termine, Qualität der Ergebnisse, Ressourcen, Stakeholder sowie die Projektplanung und die Dokumentation.

Ausgestattet mit diesen Kompetenzen behalten Projektmanager alle Faktoren im Auge, die das Scheitern von Projekten verhindern und erfolglose Projekte am Ende von erfolgreichen unterscheiden. Damit Projektverantwortliche diese Fähigkeiten effektiv erlernen, hat IPMA® die bei InnoHub besuchbaren, international anerkannten Projektmanagement-Zertifikatskurse Level D geschaffen.

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kungsvoll zu gestalten, damit keine wichtigen Faktoren vergessen werden und die Projekte am Ende auch wirklich zur gewünschten Steigerung des Unternehmenserfolgs beitragen. Diesen Effekt, Projekte nach dem IPMA®-D-Kurs wesentlich besser und umfassender zu steuern, bestätigen auch immer wieder dankbare Rückmeldungen von zahlreichen Fach- und Führungskräften. Nach ihrem IPMA®D-­A bschluss beim renommierten Kompetenzzentrum InnoHub gehen sie ihre Projekte ganzheitlich an und erreichen dadurch am Ende auch die gewünschten Projekt-Ergebnisse, die den Unternehmenserfolg positiv beeinflussen.

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KARRIERE 61

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62 FINANCE

Richard Toolen, CEO Investart

INVESTART AG

KEINE SORGE, DIE FINANZKRISE WIRD KOMMEN Die Zahlungsunfähigkeit des chinesischen Bauträgers Evergrande, die Drosselung der Wertpapierkäufe durch die US-Notenbank, die technische Zahlungsunfähigkeit der USA aufgrund der nicht erfolgten Anhebung der Schuldenobergrenze, die steigende Inflation, Probleme in der Lieferkette, die Delta-Variante: Das sind nur einige Gründe, um sich Sorgen um die übermütig wirkenden Aktienmärkte zu machen. VON RICHARD TOOLEN

W

ir möchten Sie daran erinnern, dass Krisen in der Regel dann eintreten, wenn niemand mit ihnen rechnet, und dass sie von Faktoren ausgelöst werden, die zunächst nur wenige ernst nehmen. Gehen Sie gedanklich zurück zum Ende des Jahres 2019: «Börsencrash aufgrund einer globalen Pandemie, ernsthaft?» Nehmen Sie die Zeitmaschine ins Jahr 2007: «Überhitzter US-Immobilienmarkt? Echt jetzt?» In den letzten Jahren und Jahrzehnten haben wir uns immer wieder Sorgen über die nächste drohende Krise gemacht. Die meisten Faktoren, von denen wir annahmen, dass sie eine solche Krise auslösen würden, erwiesen sich jedoch als relativ harmlos. Aktien sehen im Moment sicherlich etwas teuer aus. Zum Beispiel liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis des US-Aktienindex S & P 500 derzeit bei 26, verglichen mit dem 20-Jahres-Durchschnitt von 19 oder dem Fünf-Jahres-­ Durchschnitt von 20. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass die Preise sinken müssen. Wenn die Unternehmensgewinne beispielsweise schneller steigen als die Preise, wird dieses Verhältnis in Richtung der historischen Durchschnittswerte rutschen, ohne dass die Preise sinken müssen. Wir warnen daher vor einer rein mechanischen Interpretation von teuren Bewertungen.

WAS SIND UNSERE EMPFEHLUNGEN? Den Aufschwung zu verpassen, ist viel schlimmer, als während einer Krise investiert zu sein. Wir sind zwar zuversichtlich, dass es irgendwann in der Zukunft zu einer deutlichen Korrektur am Aktienmarkt kommen wird, aber wir wissen nicht, wann und wie diese ausfallen wird. Was wir wissen, ist, dass auf Krisen ähnlich volatile Erholungen folgen. Die meisten Anlegerinnen und Anleger versäumen es, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, und verkaufen ihre Anlagen, nachdem die Krise begonnen hat, springen aber nicht auf den Zug auf, wenn die Erholung einsetzt. Wir empfehlen daher, in den Schweizer, europäischen und amerikanischen Aktienmärkten investiert zu bleiben. Jede deutliche Marktkorrektur (10 – 20 Pro-

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zent Kursrückgang) kann als Gelegenheit genutzt werden, um zusätzlich verfügbares Geld einzusetzen und die Investitionen zu erhöhen. Der nächste Börsencrash wird kommen, irgendwann und auf irgendeine Weise. Es ist zwar ganz natürlich, sich darüber Sorgen zu machen, aber die Massnahmen, die Sie treffen, um sich darauf vorzubereiten, werden Ihrer finanziellen Situation eher schaden als sie zu verbessern. Deshalb raten wir Ihnen, an Ihrer Anlagestrategie festzuhalten, eine langfristige Perspektive einzunehmen und keine übereilten Entscheidungen zu treffen.

ÜBER INVESTART Investart ist eine Schweizer Vermögensverwaltungsgesellschaft, die 2016 von Richard Toolen und seinen Partnern gegründet wurde. Die Idee, eine Online-Investing-Plattform zu gründen, kam den Gründern bereits 2015. Da sie regelmässig Freunden dabei halfen, grundlegende Strategien für langfristige Investitionen zu erstellen, war es offensichtlich, die Plattform vor allem auf Anfänger auszurichten. Die in Zürich ansässige Investart beschäftigt rund zehn Mitarbeitende, ist Mitglied der Branchenorganisation Verein zur Qualitätssicherung von Finanzdienstleistungen (VQF) und unterliegt der Schweizer Regulierung für professionelle Vermögensverwalter.

INVESTART AG Stockerstrasse 46 CH-8002 Zürich info@investart.ch WWW.INVESTART.CH


FINANCE 63 «BUY TO USE AND LET»

GELD VERDIENEN MIT EIGENEM HOTEL-APARTMENT Das sogenannte «Buy to use and let» wird immer populärer: Käufer erwerben ein Apartment im Hotel, das an andere Gäste vermietet wird, wenn der Eigentümer es nicht selbst nutzt. VON ARTUR K. VOGEL

D

as Prinzip von «Buy and let» ist altbekannt: Man erwirbt Stockwerkeigentum, vermietet es und generiert so ein Einkommen. Umgekehrt bauen und verkaufen Hotels Eigentumswohnungen, um Kapital zum Beispiel für Renovationen oder Erweiterungen zu generieren. Diese beiden Prinzipien vereint ein Investitionsmodell, das sich «Buy to use and let» nennt. Das Modell ist eine Antwort auf die Restriktionen, welche die Zweitwohnungsinitiative geschaffen hat, die 2021 knapp angenommen wurde und oft den Bau neuer Ferienwohnungen verhindert. Das Prinzip schildert man beim 400-jährigen Gasthof Post im Walliser Dorf Turtmann, der gerade renoviert wird, so: «Kaufen Sie eine Zwei-­ Zimmer-Wohnung oder ein Studio und geniessen Sie ihren Aufenthalt. Während Ihrer Abwesenheit überlassen Sie die Wohnung dem Hotelier zur Weitervermietung.» Angebote für «Buy to use and let» findet man an diversen Ferienorten. So standen bei Peaks Place in Laax 74 Apartments zum Verkauf. Im benachbarten futuristischen Rocksresort konnten sogar 170 Wohnungen erworben werden. Die meisten sind weg, trotz Preisen von durchschnittlich 15’000 Franken pro Quadratmeter Wohnfläche. Im ähnlichen Rahmen bewegen sich die Preise für die Apartments, die das Hard Rock Hotel in Davos verkauft: 2.5-Zimmer-Wohnungen mit rund 60 Quadratmeter kom-

men auf etwa 1.2 Millionen Franken zu stehen, 4.5 Zimmer mit 110 Quadratmeter auf rund zwei Millionen.

BIS ZU ACHT WOCHEN SELBST BEWOHNEN «Man kauft das Apartment im Stockwerkeigentum», erklärt Florian Walther, vom Hard Rock Davos «genau wie bei einer normalen Eigentumswohnung. Es gibt sogar eine Stockwerkeigentümerversammlung.» Allerdings gibt es Einschränkungen: Individuell möblieren kann man die Wohnung nicht. Zudem kann der Eigentümer einer Residence im Hard Rock Hotel Davos beispielsweise diese maximal acht Wochen pro Jahr selbst bewohnen. Im Hotel Post in Turtmann sind es sogar nur drei Wochen. Abgerechnet wird in Davos individuell: Von den erzeugten Einnahmen behält das Hotel 40 Prozent. Vom 60-Prozent-Anteil des Eigentümers werden 15 Prozent Management Fee abgezogen. Die einzige weitere Ausgabe für den Eigentümer ist eine regelmässige Einzahlung in den gemeinsamen Renovationsfonds. Im Rocksresort hingegen werden Einnahmen und Betriebskosten pro Wohnungskategorie gepoolt und gleichmässig auf die Eigentümer aufgeteilt. Und wie sieht der Return on Investment (ROI) aus? Natürlich gibt man keine konkreten Rendite-Versprechen. Bei den HardRock-­Residenzen geht man von einem ROI von 1.5 bis 3 Prozent pro Jahr aus. Diese Prognose beruhe auf Erfahrungswerten, betont Florian Walther.

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64 FINANCE

Linus Gabrielsson, Gründer von CONDA Schweiz

Christian Klumpe, Gründer von CONDA Schweiz

CONDA CROWDINVESTING

«WIR BRINGEN EIN STARKES START-UP-ÖKOSYSTEM MIT» Bei der Crowdinvesting-Plattform CONDA finden Investoren eine Vielzahl spannender Anlagemöglichkeiten. Seit November ist die Plattform auch auf dem Schweizer Markt tätig. VON URS HUEBSCHER

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ONDA, eine der erfolgreichsten Crowdinvesting-Plattformen in Österreich und Deutschland mit einer Community von bereits rund 36’000 Investoren, launcht in der Schweiz. Die Plattform verhilft zu einer einfachen, unkomplizierten und zugänglichen Finanzierung von Projekten oder Unternehmen. Fokussiert wird auf vielversprechende Startups, die bereits erste Umsätze erzielen konnten und den nächsten Wachstumsschritt zusammen mit ihrer Community finanzieren wollen. Die beiden Gründer von CONDA Schweiz, Linus Gabrielsson und Christian Klumpe, haben eine Leidenschaft für Startups. Mit dem neuen Standort Schweiz und Büros in Zürich erhoffen sie sich Zugang zu einem Schweizer Investorenpublikum. «Geschäftsführer»: Was macht CONDA anders als andere Crowdfunding-Plattformen? Linus Gabrielsson: Wir spezialisieren uns auf Start-ups und bringen ein umfangreiches Start-up-Ökosystem in der DACH-Region mit. Bei uns sind gebührenfreie Investments ab 100 Franken möglich, was gerade für private Investoren attraktiv ist. Wieso haben Sie CONDA Schweiz gegründet? Christian Klumpe: Wir haben in der Vergangenheit mit einigen tollen Schweizer Start-ups gearbeitet. Ausserdem profitieren wir von der internationalen Bevölkerung und können unsere Projekte aus der gesamten DACH-Region einem breiten Investorenpublikum zugänglich machen.

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Starten Sie bereits mit ersten Projekten in der Schweiz? Christian Klumpe: Ja, das Pilotprojekt Neon wurde bereits erfolgreich finanziert. Für den offiziellen Launch in der Schweiz haben wir mit der Genius Pharmaceutical AG und der Agile Wind Power AG zwei interessante Projekte mit topaktuellen Themen. Herr Gabrielsson, Sie selbst kommen aus dem Banking. Wie kamen Sie zum Start-­up-Business? Linus Gabrielsson: Ich hatte schon immer eine Begeisterung für Innovation und dafür, neue Geschäftsfelder und -ideen zu erkunden. Mein erstes Startup gründete ich vor zehn Jahren: Sosence.

Christian Klumpe: Ich habe rund 15 Jahre als Corporate Treasurer für internationale Unternehmen gearbeitet und somit viel Zeit mit Banken und allen Aspekten rund um das Thema Finanzierung verbracht. Oft habe ich dabei die Dynamik und die Agilität vermisst, die bei Start-ups gegeben sind. Wie finanziert sich CONDA? Christian Klumpe: CONDA.ch wurde als Joint Venture zwischen der Österreichischen Crowdinvesting-Plattform CONDA und dem Schweizer Start-up-Förderer und Investor Braingelist gegründet. Ab Launch finanzieren wir uns dann durch die Einnahmen, die hauptsächlich aus Kommissionen von erfolgreichen Finanzierungen auf der Plattform entstehen. WWW.CONDA.CH


FINANCE 65

Stefan Kleber, Berater Unternehmenskunden

VALIANT BANK AG

EINE ERFOLGREICHE UNTERNEHMENSNACHFOLGE Eine Unternehmensnachfolge will gut geregelt sein – und zwar für beide Parteien. Valiant unterstützt Kaufende oder Verkaufende dabei. Die Bank berät die Kundinnen und Kunden ausführlich und erarbeitet Lösungen rund um ihr Finanzleben und ihre Vorsorge.

E

in Unternehmen aufzubauen und zu führen bedeutet, Herzblut zu investieren, Ausdauer zu haben und Visionen zu leben – über Jahre hinweg. Bis sich eines Tages die Frage der Nachfolge stellt. Dieser Prozess ist mit vielen Emotionen und Gedanken verbunden. So viel ist klar: Eine Unternehmensnachfolge will gut geplant sein. Valiant begleitet ihre Kundinnen und Kunden auf dem Weg zu einer erfolgreichen Nachfolgeregelung oder Übernahme und erstellt persönliche Nachfolgekonzepte: neutral, unabhängig und erfahren.

ALLE FÄDEN IN DER HAND Die Spezialisten helfen den Kundinnen und Kunden beim Erstellen und Überprüfen der Nachfolgelösung. «Dabei beleuchten wir sowohl die unternehmerischen als auch die privaten Aspekte, die ein solcher Schritt mit sich bringt», erklärt Stefan Kleber, Berater Unternehmenskunden. Wichtig ist, beide Seiten zu kennen, um die Kundinnen und Kunden ihren Bedürfnissen entsprechend zu beraten. «Valiant übernimmt in diesem Prozess eine Drehscheibenfunktion, von der schliesslich die Kundinnen und Kunden profitieren», sagt Stefan Kleber und ergänzt: «Wir walten somit als Generalunternehmen für die Unternehmensnachfolge – entweder aus Sicht der Kaufenden oder der Verkaufenden.» So unterstützt Valiant die Kundinnen und Kunden einerseits bei finanzfachlichen Fragen. Andererseits vermittelt sie bei Bedarf Fachleute für Steuer-, Erb- oder Rechtsfragen sowie Kommunikation oder Mediation.

Beratenden begleiten die jeweiligen Parteien fachkundig und unterstützen sie mit Dienstleistungen, zum Beispiel:

LÖSUNGEN FÜR VERKÄUFERINNEN UND VERKÄUFER Eine geeignete Nachfolgerin oder einen Nachfolger zu finden, hat es in sich. «Wir stehen den Verkäuferinnen und Verkäufern bei diesem intensiven Prozess zur Seite», sagt Stefan Kleber. Dabei gibt es einiges zu tun. Zum Beispiel muss das Unternehmen zuerst für eine Nachfolge fit gemacht werden. Ganz wichtig ist auch die Vorsorge der Verkäuferinnen oder Verkäufer. Diese sollten sich frühzeitig mit ihrer Situation beschäftigen. Durch die Unternehmensnachfolge entsteht für Verkäuferinnen oder Verkäufer eine neue Vermögenssituation. Die Beratenden analysieren diese und erarbeiten eine private Finanzplanung, die auf die Bedürfnisse der Verkäuferinnen oder Verkäufer abgestimmt ist. Zudem verwalten sie bei Bedarf das Vermögen.

LÖSUNGEN FÜR KÄUFERINNEN UND KÄUFER Nebst der Frage der Finanzierung stellen sich Käuferinnen und Käufern diverse steuerrechtliche, rechtliche und organisatorische Fragen. Die Spezialisten von Valiant beraten Unternehmenskunden bei einer Nachfolge umfassend und begleiten sie gern durch den Prozess.

DIE WÜNSCHE BEIDER PARTEIEN SIND ZENTRAL Wie geht man bei einer Nachfolge richtig vor? «Das hängt von der Situation der Firma ab und ist sehr individuell», führt Stefan Kleber aus. Die Wünsche der Unternehmerin oder des Unternehmers sind dabei zentral. Das Gleiche gilt für die Seite der Kaufenden. Dort stehen die Bedürfnisse der zukünftigen Geschäftsleute im Zentrum. Die Spezialisten von Valiant gehen diesen Weg in drei Schritten: die Bedürfnisse klären, die Unternehmensnachfolge gemeinsam planen und diese ganzheitlich umsetzen. Dabei stellen sich strategische, organisatorische und finanzfachliche Fragen. Die

VALIANT BANK AG Franklinstrasse 12 CH-8050 Zürich-Oerlikon Telefon +41 (0) 44 205 94 60 info@valiant.ch WWW.VALIANT.CH/NACHFOLGE

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66 BUSINESS-TRAVEL THOMAS FLOHR, GRÜNDER UND VORSITZENDER VON VISTAJET

EINE WELT OHNE WIRTSCHAFTSFLAUTE Top-Manager fliegen – in Flugzeugen des in Erlenbach am Zürichsee aufgewachsenen VistaJet-Besitzers Thomas Flohr. Der Unternehmer hat die Geschäftsreise-Fliegerei disruptiert. VON URS HUEBSCHER

Jahr 2021 für Vista, und wir machen in allen Teilen der Welt entscheidende Fortschritte beim Ausbau unserer Position als globaler Pionier in der Business-Aviation-Branche. Vista hat in der ersten Jahreshälfte bei allen Kennzahlen einen Rekord erzielt und verzeichnet eine enorme Nachfrage nach unseren Abonnement- und On-Demand-Angeboten. Der Nachfrage­ schub zeigt, dass Private Aviation die entscheidende Mobilitätslösung ist, da plötzliche lokale Beschränkungen weiterhin zu Unsicherheiten für kommerzielle Flieger führen.» Die Gruppe verzeichnete im Jahresvergleich einen Anstieg der weltweiten Flugstunden bei allen operativen Unternehmen um 67 Prozent. Dieser Trend beschleunigte sich im zweiten Quartal 2021, als Vista einen Nachfrageschub über die Zeit vor der Pandemie hinaus verzeichnete.

WIRTSCHAFT IST UND BLEIBT GLOBAL Inzwischen hat VistaJet wieder 85 Prozent des Vor-Corona-Verkehrsaufkommens erreicht. «Unternehmer und die Geschäftsreisen der C-Suite haben wieder zugenommen», so Flohr. «Sie müssen dahin, wo attraktive Geschäfte zu machen sind. Die Wirtschaft ist und bleibt global, egal was die Leute erzählen.» Geschäftsreisen mit Privatjets bieten nun noch mehr Vorteile als zuvor: Zur Flexibilität komme die viel grössere soziale Distanz in Privatjets im Vergleich zu grossen Passagierflugzeugen hinzu. Während eines gewöhnlichen Fluges habe ein Passagier mehr als 700 Berührungspunkte, in Privatjets seien es etwas mehr 20, so Flohr. «Die Fluggäste wollen eine Kabine mit Leuten teilen, die sie kennen. Es ist egal, ob das in der Ersten Klasse, in der Businessklasse oder in der Economy ist.»

GENAU AUF DIESES ABENTEUER VORBEREITET

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ie Businessjets des Zürchers Thomas Flohr waren auch während der Pandemie ständig in der Luft. Der 61-jährige Besitzer von VistaJet hatte beim Ausbruch der Corona-Pandemie entschieden: «Wir werden alle unsere Angestellten behalten und wir werden unsere Flugzeuge nicht am Boden lassen. Rückblickend war das die richtige Entscheidung.» Flohr hatte in den Monaten vor Corona massiv investiert. Exakt 43 neue Flugzeuge vergrösserten die VistaJet-Flotte auf 115 silberrote Jets, die Passagiere auch via App buchen können. Thomas Flohr sagt: «Es war ein aussergewöhnlicher Start ins

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Eher zufällig wurde Flohr Privatjet-Tycoon. Denn eigentlich ist er ein zurückgezogener Typ, der die Natur geniesst. Wenn er nicht eben durch die Welt jettet, um neue Kunden zu gewinnen, verbringt der Sohn einer deutschen Mutter und eines Schweizer Vaters seine Zeit gerne in seinem Haus und in der Natur in der Schweiz. Als Volkswirt – er studierte an der Ludwig-­ Maximilians-Universität in München – leuchtete ihm der Aufstieg der grossen Schwellenländer Brasilien, Russland, China und Indien mit allen Konsequenzen für die Weltwirtschaft früher ein als vielen anderen. Flohr wechselte in die Finanzbranche, verdiente sich dort 20 Jahre lang seine Sporen und erwirtschaftete nebenher das Startkapital für VistaJet. Einst wollte er Pilot werden – und 2003 kaufte er sich seinen ersten eigenen Privatjet. Dieser wurde im engeren Bekanntenkreis so gut genutzt, dass Flohr kurz darauf noch ein Flugzeug kaufte und dann noch eins. Als Vielgeschäftsreisender erkannte er damals den Mangel an einem konsistenten und hochwertigen Produkt. Wer flexibel und viel unterwegs war, musste entweder einen eigenen Jet besitzen oder war auf das Chartern mit grossen Schwankungen an Service- und Flugzeugstandards angewiesen. So entwickelte Thomas Flohr seine Vision und gründete im Jahr 2004 VistaJet


BUSINESS-TRAVEL 67 mit einem flexiblen Mitgliedschafts- und Flugstundenprogramm. Seit der Gründung hat sich einiges getan: Der passionierte Rennfahrer begann damals mit zwei Jets und verwandelte sein Start-up über die Jahre in das führende globale Luftfahrtunternehmen Vista – mit 2 000 Mitarbeitern in 20 Büros auf der ganzen Welt und über 170 Jets, die alle Kontinente miteinander verbinden.

WARUM SOLLTE MAN DAFÜR FÜNF MILLIONEN AUSGEBEN? Anstatt – wie andere Anbieter – den Kunden einen Anteil am Flugzeug zu verkaufen, offeriert er seiner Klientel ein Konto, das sie mit Flugstunden füllen können. «Um von A nach B zu fliegen, muss man doch nicht ein Stück eines Flugzeugs kaufen», ereifert sich Flohr. «Das ist Blödsinn. Warum sollte man dafür fünf Millionen Dollar ausgeben? Kaufe einfach die ersten 50 Flugstunden. Auf dieser Basis haben wir das Unternehmen aufgebaut.» Während ein Privatjet durchschnittlich auf 250 Flugstunden im Jahr kommt, sind Flohrs Jets viel näher an den 4000 Flugstunden, die Passagierflugzeuge im Laufe eines Jahres in der Luft sind. Mit seinem Geschäftsmodell à la Sharing Economy verringert Flohr auch die Anzahl der Leerflüge. Entweder besitzt VistaJet das Flugzeug und verkauft Flugstunden an die Mitglieder. Oder ein Kunde besitzt das Flugzeug und VistaJet garantiert eine monatliche Rückzahlung.

REISEBUDGETS WERDEN ANGEPASST Flohr verneint nicht, dass diese Art der Fliegerei sehr teuer ist – 10’000 Dollar pro Flugstunde – aber er ist überzeugt, dass seine Klientel die Vorzüge mehr denn je zu schätzen weiss. «Ich glaube, die Reisebudgets werden nun angepasst», sagte er. Vielleicht werde auch weniger geflogen. Doch wenn dies geschehe, dann wollten die Kunden sichergehen, dass sie die Vorzüge eine Privatjets hätten. Zurzeit bleibt den globalen Geschäftsnomaden viel-

fach nur die Privatjet-Wahl. Viele Flugrouten liegen still, da sie für die Airlines momentan nicht profitabel seien. Eine Erholung sieht Flohr nicht. «Den Airlines geht es wahrscheinlich besser, wenn sie ihre Flugzeuge am Boden behalten, als wenn sie mit einer Auslastung von nur 30 Prozent fliegen.»

VERPFLICHTUNG ZUR KLIMANEUTRALITÄT, MEHR ALS NUR CO2-AUSGLEICH Flugreisen stehen immer wieder im Mittelpunkt der weltweiten Klimadebatte. Es gibt unterschiedliche Nachhaltigkeitsprogramme und -ziele. Doch vor allem eine Möglichkeit wird den Kunden von fast allen Airlines angeboten: CO2-Ausgleichsprogramme. Es sollten jedoch alle Wege zu mehr Nachhaltigkeit verfolgt werden. Dieser Meinung ist auch Flohr: «Bei VistaJet und in unserer gesamten Gruppe Vista Global sind wir bestrebt, die Luftfahrt besser zu machen. Heute bedeutet das, dass wir die Art und Weise, wie wir arbeiten, ändern müssen – nicht nur für unsere Kunden, sondern für die gesamte globale Gemeinschaft. Die Branche als Ganzes muss sich engagieren, um den Klimawandel und seine Auswirkungen schon heute zu bekämpfen — es ist das Richtige, und wir alle müssen jetzt handeln.» Ganz konkret bedeutet das, dass sich VistaJet dazu verpflichtet hat, bis 2025 das erste klimaneutrale Unternehmen der Geschäftsluftfahrt zu werden — 25 Jahre vor den aktuellen Branchenzielen. Eine typische Reise bringt einen Geschäftsmann direkt von Ghana nach Sibirien – eine Reise, die mit Linienflugzeugen Tage dauert. Inzwischen hat VistaJet seine Beziehungen und sein Know-how in Afrika so gut ausgebaut, dass sogar amerikanische Grosskonzerne mit eigener Flugzeugflotte ihre Flüge nach Afrika an VistaJet outsourcen. WWW.VISTAJET.COM

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68 BUSINESS-TRAVEL ANTONIO PANARIELLO, COMMERCIAL MANAGER SWITZERLAND QATAR AIRWAYS

WELTGRÖSSTE FRACHTFLUGGESELLSCHAFT Er hat einen Bachelor in International Business der University of Northampton und einen Master in Air Transport Management der Cranfield University. Antonio Panariello begann seine Karriere bei Qatar Airways im Jahr 2009 als Senior Performance Analyst am Hauptsitz in Doha (Katar). Seit acht Jahren leitet er von Zürich aus die Aktivitäten von Qatar Airways in der Schweiz. VON URS HUEBSCHER

zwei Jahre lang am Hauptsitz in Doha gearbeitet. Ich war zwei Jahre lang im Büro in Rom und seit acht Jahren bin ich hier in Zürich. Was gehört zu Ihren täglichen Aufgaben? Ich kümmere mich um alle kommerziellen Aspekte des Geschäfts, um die Beziehungen sowohl zum Handel als auch zum Geschäftsreisesegment. Ich schaue mir die Leistung im Tagesgeschäft an und versuche zu verstehen, was die verschiedenen Datenmessungen signalisieren und welche Entscheidungen auf dieser Grundlage getroffen werden können, um eine bestimmte Situation zu ändern. Qatar Airways hat im vergangenen Jahr einen Nettoverlust von 4.1 Milliarden US-Dollar verzeichnet. Was ist der Grund dafür? Es war ein schwieriges Jahr, in dem die Covid-19-Pandemie zu erheblichen Verkehrs- und Umsatzeinbussen führte, wie sie in der gesamten Luftfahrtindustrie zu beobachten sind. Trotz der Schwierigkeiten hat Qatar Airways bewiesen, dass es für die Fluggesellschaft nichts Neues ist, sich den Herausforderungen zu stellen, und hat die Stärke, die Widerstandsfähigkeit und das Engagement der Gruppe unter Beweis gestellt.

«

Geschäftsführer»: Ihre Karriere bei Qatar Airways begann im Jahr 2009. Zwölf Jahre bei ein und derselben Fluggesellschaft sind in dieser Branche eher selten. Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit? Antonio Panariello: Ich geniesse die Vielfalt und die Möglichkeiten, die Qatar Airways zu bieten hat. QR ist eine der wenigen Fluggesellschaften, die sich deutlich weiterentwickelt hat, und während meiner gesamten Laufbahn war das Tempo immer extrem hoch, was ich sehr schätze. Ich habe

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Die Flexibilität und der Einfallsreichtum der Geschäftsstrategie der Gruppe spielten eine entscheidende Rolle bei der Steigerung des Marktanteils. Sie ermöglichten es dem Unternehmen, seinen Schwerpunkt von der Mission, Menschen auf dem Höhepunkt der Pandemie nach Hause zu bringen, auf eine branchenführende Rolle bei der Wiederherstellung des Vertrauens der Passagiere in die Sicherheit von Flugreisen während der kritischsten Marktbedingungen in der Geschichte der kommerziellen Luftfahrt auszuweiten. Die Frachtabteilung konnte ihre Position als weltgrösste Frachtfluggesellschaft behaupten und ihren Marktanteil sogar ausbauen. Während des Höhepunkts der Pandemie hat die Cargo-Abteilung ihre täglichen Flüge mehr als verdreifacht und im Mai 2020 an einem Tag die Rekordzahl von 183 Flügen durchgeführt. In enger Zusammenarbeit mit Regierungen und Nichtregierungsorganisationen beförderten wir mehr als 250’000 Tonnen medizinische Hilfsgüter in betroffene Regionen der Welt. Dies entspricht etwa 2 500 vollbeladenen Boeing-777-Frachtern. Qatar Airways hat trotz der Pandemie viele Ziele weiter angeflogen, während andere Fluggesellschaften am Boden blieben. Was steckte hinter dieser Strategie? Während unsere Konkurrenten ihre Flugzeuge am Boden liessen und ihre Routen einstellten, passten wir unseren Betrieb an die sich ständig ändernden Reisebeschränkungen an und stellten den Flugbetrieb nie ein, sodass sich unsere Passagiere und Kunden auf unser Netz verlassen konnten. Mithilfe unserer vielfältigen Flotte moderner, treibstoffeffizienter Flugzeuge konnten wir sicherstellen, dass mehr Linienflüge als bei jeder anderen


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Fluggesellschaft durchgeführt wurden. Ausserdem konnten wir unseren Auftrag erfüllen, gestrandete Passagiere nach Hause zu bringen, während wir gleichzeitig die globalen Versorgungsketten aufrechterhielten, um medizinische Hilfe und wichtige Güter für den Kampf gegen Covid-19 zu transportieren. Wie hat sich die Pandemie auf den Schweizer Markt ausgewirkt? Die Auswirkungen waren auch in der Schweiz erheblich. Ich bin jedoch stolz darauf, dass Qatar Airways eine der Fluggesellschaften ist, die die Schweiz nie verlassen hat, und dass wir auch auf dem Höhepunkt der Pandemie weiterhin geflogen sind, um den Menschen die Rückkehr nach Hause oder an ihr gewünschtes Ziel zu ermöglichen. Sie arbeiten für eine der am schnellsten wachsenden Fluggesellschaften. Glauben Sie, dass dieses Wachstum in den nächsten Jahren anhalten wird? Wir bauen unser Streckennetz um und investieren in neue Flugzeuge. Wenn Reisende mit Qatar Airways fliegen, können sie sich darauf verlassen, dass sie mit der ersten Fluggesellschaft reisen, die zusammen mit ihrem Drehkreuz Hamad International Airport (HIA) zahlreiche Fünf-Sterne-­ Bewertungen von Skytrax erhalten hat. Diese Errungenschaften unterstreichen das Engagement, unseren Fluggästen weiterhin ein branchenweit führendes Erlebnis zu jedem Zeitpunkt ihrer Reise zu bieten, einschliesslich der höchstmöglichen Gesundheits- und Sicherheitsstandards, die das Wohlbefinden unserer Fluggäste sowohl am Boden als auch in der Luft gewährleisten. Praktisch unbekannt ist, dass Sie einen «Pharma-Express-Flug» nach Basel durchführen. Erzählen Sie uns davon. Ja, das ist korrekt. Die Pharma-Express-Flüge werden zu den Pharmadrehkreuzen Basel und Brüssel durchgeführt. Beide Städte beheimaten die

Hauptsitze grosser Pharmaunternehmen, während die Schweizer Chemieexporte grösstenteils aus Basel verschifft werden. Wir fliegen dreimal wöchentlich den Flughafen Basel an. Qatar Airways Pharma ist ein Spezialprodukt, das für Pharma- und Gesundheitsprodukte entwickelt wurde. Es bietet sowohl aktive Lösungen, um eine konstante Temperatur während der gesamten Transportkette aufrechtzuerhalten, als auch passive Lösungen, die die Arzneimittel in allen Phasen der Reise in einem definierten Temperaturband halten. Wird die Verbindung Zürich–Doha während der Fussball-WM 2022 erhöht? Wir überprüfen unsere Flugpläne regelmässig und analysieren alle Trends auf der Grundlage der Nachfrage. Zürich wie auch andere Destinationen werden entsprechend überprüft. Sie fliegen zu fast allen wichtigen Zielen in der Welt. Gibt es noch Raum für neue Ziele, die wirtschaftlich rentabel sind? Wir werden weiterhin unser Streckennetz überprüfen und mit den Kunden sprechen, um ihnen das Streckennetz anzubieten, das ihren geschäftlichen, privaten und familiären Bedürfnissen entspricht. Glauben Sie, dass das Reisen in Zukunft anders sein wird? Was sind die wichtigsten zukünftigen Trends für Geschäftsreisen? Ich glaube, dass nach dem Ende der Pandemie eine Rückkehr zur Normalität stattfinden wird und die Menschen wieder die Dinge tun und erleben wollen, die sie früher getan haben. Ich denke, die Menschen werden auch weiterhin ihre Geschäfts- und Freizeitaktivitäten miteinander verbinden und wollen auch weiterhin, dass die Fluggesellschaften verantwortungsvoll und nachhaltig handeln, wenn es um die globale Luftfahrt geht. WWW.QATARAIRWAYS.COM

GESCHÄFTSFÜHRER WINTER 2021 / 22


© Leonardo Hotels Central Europe

© Leonardo Hotels Central Europe

70 BUSINESS-TRAVEL

LEONARDO ROYAL MUNICH

DIE BUSINESS-LOCATION IM NORDEN MÜNCHENS Das Vier-Sterne-Superior Leonardo Royal Munich liegt auf dem historischen Gelände von Münchens erstem Flugplatz Oberwiesenfeld und empfängt seine Gäste mit einem gekonnten Mix aus moderner Architektur und trendiger Ausstattung. Die Lage am Olympiapark macht das Hotel zum idealen Ausgangspunkt für jeden München-Aufenthalt – ob als Business-, Städte- oder Bleisure-Reise. VON URS HUEBSCHER

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ank der perfekten Anbindung, nur 50 Meter von der U-­ Bahnstation »Oberwiesenfeld« entfernt, gelangt man vom Hotel schnell zur nahegelegenen BMW-Welt, in die Innenstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und Boutiquen, zur Messe München, zum Flughafen oder Hauptbahnhof und ins bayerische Umland. Das Leonardo Royal Munich ist eines der grössten Flaggschiffe der Leonardo Hotels. Es besticht mit insgesamt 424 Zimmern und Suiten, einem Restaurant mit Bar / Lounge, einer grosszügigen Sonnenterasse mit Garten sowie einem Fitnessbereich mit zwei Saunen. Mit den Leonettes spricht das Hotel auch die reisende Businessfrau an, die hier eine besondere, für die Bedürfnisse von Frauen konzipierte Zimmerkategorie vorfindet – ergänzt durch attraktive Annehmlichkeiten und Sicherheitsaspekte für die «Me Time» nach Meetings und Geschäftsterminen. Mit neun Tagungsräumen auf knapp 1 800 Quadratmetern Fläche inklusive eines teilbaren Ballsaales für bis zu 800 Personen, drei Boardrooms und der daVinci Meeting-Lounge ist das Hotel zudem eines der grössten Tagungshotels in München. Der «Royal Ballsaal» punktet mit seinem imposanten Foyer und einer enormen Deckenhöhe von 5.10 Metern. Durch eine spezielle Ausstattung wie Hängepunkte, verstärkter Boden und direkte Befahrbarkeit bietet er fast grenzenlose Möglichkeiten für unterschiedlichste

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Veranstaltungen. Im Rahmen des unternehmensweiten BrainBreaks-Konzeptes setzt das Hotel beim Pausen-Konzept auf moderne Food-Varianten mit einem hohen vegetarischen Anteil. Erfrischende Komponenten wie Ingwer-Shot, Vollkorn-Wraps mit Avocado, hausgemachte Energieballs oder Powerriegel sowie Fitness- und Eiweissbrote, aber auch selbstgemachte Tees und Smoothies sind nur einige Beispiele, die für geistige Entspannung sorgen. Aufgrund der herausragenden Kapazitäten sind – neben Konferenzen und Kongressen – auch viele Events und Incentives im gesamten Hotel möglich, beispielsweise in der Almhütte oder ein Barbecue im Garten. Die Outdoor-­ Winterlounge auf der Terrasse der Bar Leo90 begrüsst zudem Unternehmen zum Jahresausklang oder zum Kick-off mit Eisstockschiessen. Ausgefallene Leckereien, heisse Drinks und sportliche Aktivitäten lassen Mitarbeiter garantiert wieder zusammenwachsen. Ein Winterlounge-Paket steht dafür im Angebot. Namenhafte Sportclubs wie der FC Bayern Basketball sowie kleine bis grosse Unternehmen vertrauen auf das fundierte Know-how des Hotelteams, das von Herzlichkeit und individuellem Serviceverständnis geprägt ist. WWW.LEONARDO-HOTELS.DE


BUSINESS-TRAVEL 71 VISIONAPARTMENTS KAUFT HOTELS IBIS STYLES UND CENTRE GARE

82 WOHNUNGEN IM HERZEN VON GENF VISIONAPARTMENTS, der Schweizer Marktführer im Bereich Serviced Apartments, setzt seinen Expansionskurs fort. In diesem Jahr erwarb das Unternehmen das Ramada Hotel in Bukarest mit 111 Zimmern und eröffnete im Juli 2021 VISIONAPARTMENTS Basel mit 127 Studios. Die jüngsten Akquisitionen sind zwei Gebäude mit 82 Wohnungen im Zentrum von Genf: das ehemalige Ibis Styles Genève Mont Blanc Hotel und das Ibis Styles Genève Centre Gare Hotel. Der Besitz und das Management wurden von der Accor-Gruppe an VISIONAPARTMENTS übergeben.

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as 1999 gegründete Unternehmen hat ein enormes Wachstum erlebt und verfügt heute über ein Portfolio von fast 2 000 Wohnungen. «Auf unserer Mission, weiter zu wachsen, ist der Kauf der beiden Ibis-Styles-Hotels ein entscheidender Meilenstein in der Geschichte von VISIONAPARTMENTS. Dieser Schritt ist der Beweis dafür, dass unsere Firma auch in herausfordernden Zeiten in der Lage ist, Hindernisse zu überwinden und weiter zu expandieren», sagt Anja Graf, Gründerin, CEO und Chairwoman von VISIONAPARTMENTS. Nach dem erfolgreichen Kauf der beiden Hotels von der Accor-Gruppe haben diese bereits unter den Namen VISIONAPARTEMENTS Hôtel Gare und VISIONAPARTMENTS Hôtel Mont Blanc wiedereröffnet. Sie begrüssen ihre ersten Gäste unter der neuen Führung und Eigentümerschaft.

und eine Reihe anderer Attraktionen sind nur einen kurzen Spaziergang entfernt. Das Gebäude bietet 30 Apartments auf fünf Etagen und ein gemütliches Restaurant im Erdgeschoss.

EINRICHTUNGEN DER HOTELS

Das Ibis Styles Genève Centre Gare am Place Cornavin 8 befindet sich unmittelbar im Stadtzentrum von Genf. Die zentrale Lage direkt vor dem SBB-Bahnhof ist die ideale Wahl für Geschäftsreisende und Touristen. Sie bietet optimalen Zugang zu Restaurants, Geschäften, Unternehmen und Kinos. Der Genfer See, die Altstadt und viele andere Sehenswürdigkeiten und Attraktionen sind nur wenige Gehminuten vom Hotel entfernt. Das Gebäude verfügt über 52 klimatisierte Wohnungen auf sechs Etagen. Im Erdgeschoss wird das neue Restaurant La Lup Café eröffnet, das europäische Küche und eine Vielzahl von Jar-Gerichten anbietet.

Das ehemalige Ibis Styles Genève Mont Blanc in der Rue de Bern 15 ist ideal im Zentrum von Genf gelegen. Die historische Stadt sowie der Genfer See

WWW.VISIONAPARTMENTS.COM

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72 BUSINESS-TRAVEL

NEWS VON URS HUEBSCHER

TRAVELCOUP DELUXE MIT WELTNEUHEIT LEONARDO HOTELS BAUT BUSINESSBENEFITS-PROGRAMM AUS Leonardo Hotels Central Europe überarbeitet ihr Angebot für Unternehmen im Geschäftsreisebereich und positioniert das BusinessBenefits-­ Programm neu. Ausgerichtet auf Selbstständige und Unternehmen unabhängig von ihrer Grösse bietet die Hotelkette damit exklusive Vorteile für deren Geschäftsreisen. Das Vorteilsprogramm wird mit flexiblen Buchungskonditionen und einem umfangreichen Ratenangebot sowie Discounts in allen Hotels in Central Europe ergänzt, sodass den Reisenden ein attraktives Hotelportfolio ohne Einschränkungen und jederzeit zur Verfügung steht. Damit geht Leonardo Hotels Central Europe auf die veränderten Bedürfnisse von Geschäftsreisenden ein und setzt weiterhin auf die positiven Zeichen einer Wiederaufnahme der Geschäftsreisetätigkeit.

Travelcoup Deluxe, der Premiumveranstalter mit Privatjet-Pauschalreisen in der Schweiz, erweitert sein Produktportfolio um eine weitere Innovation: In Zusammenarbeit mit den Charterfluggesellschaften Arcus-Air und GlobeAir bietet das Start-up ab sofort die weltweit erste Möglichkeit, einen komplett eigenen Privatjet inklusive Hotel und Transfer innerhalb weniger Klicks direkt über ihre Website zu buchen. Der gesamte Buchungsprozess wurde komplett überarbeitet und es wurde so etwas wie das «Booking.com für Privatjets» geschaffen. Derzeit können Jet & Exclusive-Gäste ab der Schweiz von Zürich nach Mallorca, Ibiza, Olbia, Tivat, Sylt, Nizza und Thessaloniki reisen, ab Genf stehen Olbia, Venedig, Amsterdam und Dubrovnik auf dem Flugplan, letzteres wird auch ab Basel bedient. WWW.TRAVELCOUP.COM

WWW.LEONARDO-HOTELS.DE/BUSINESS-BENEFITS

DAS HÖCHSTE HOTEL DER STADT: ERÖFFNUNG DES ADINA HOTEL MUNICH

München hat ein neues Best Western Hotel: Im gehobenen Münchner Viertel Bogenhausen, direkt neben dem Englischen Garten, ist das Best Western Hotel Arabellapark München im renommierten Wohn- und Büroquartier Arabellapark eröffnet worden. Das Drei-Sterne-Hotel platziert sich im Midscale-Segment und ist innerhalb der vergangenen drei Jahre komplett neu aus einem ehemaligen Bürogebäude entstanden. Es verfügt auf fünf Etagen über 220 Zimmer, eine grosse Lobby, Hotelbar, einen kleinen Biergarten und ein Frühstücksrestaurant. Die Lage des Hotels ist ideal sowohl für Geschäftsreisende und Messebesucher als auch für Städtereisende: In der angeschlossenen Tiefgarage stehen den Hotelgästen ausreichend Stellplätze zur Verfügung und direkt am Arabellapark gibt es vielfältige Anbindungen an die öffentlichen Verkehrsmittel.

Als höchstes Hotel der Stadt mit Ausblick bis zu den Alpen und als grösstes Adina Hotel in Europa ist das Adina Munich das neue Flaggschiff der Adina Hotels Europe. Mit 234 vollausgestatteten Studios und Apartments inklusive eigener Küche bietet es Urlaubs- und Geschäftsreisenden ein zweites Zuhause nahe dem Ostbahnhof mitten im lebendigen und inspirierenden Werksviertel-Mitte. Das Hotel befindet sich im Werk 4 des ehemaligen Industriegeländes in einem spektakulären, lichtdurchfluteten Hotelturm, der mit 86 Metern Höhe ein architektonisches Meisterwerk und Wahrzeichen des Werksviertels ist. Auf den Etagen neun bis 24 geniessen die Gäste einmalige Ausblicke über München und das umliegende Alpenpanorama – sowohl aus den Apartments und dem Restaurant- und Bar-Bereich mit eigener Aussenterrasse als auch aus dem Wellnessbereich mit Fitnessraum, Sauna und einem zwölf Meter langen Pool im 15. Stock, ebenfalls mit Terrasse.

WWW.BESTWESTERN.DE

WWW.ADINAHOTELS.COM/DE

NEUES BEST WESTERN HOTEL IN MÜNCHEN

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BUSINESS-TRAVEL 73

GEWINNEN SIE ZEHN MAL GENUSSFERIEN Der «Geschäftsführer Zürich» offeriert in Zusammenarbeit mit Best of Swiss Gastro (BOSG) zehn Leser / -innen die Einbürgerung in die exklusivste Genussnation der Schweiz. Sie brauchen bloss auf www.genuss-geschenke.ch zu klicken, füllen das entsprechende Formular mit dem Vermerk «Geschäftsführer 2021» im Feld «Bemerkung» aus und nehmen an der Verlosung teil. Die glücklichen Gewinner/-innen erhalten einen Genusspass mit einem Gutscheinwert von 50.– CHF. Mit dem stylishen Genuss-Pass können Sie künftig in die spannendsten Lokale der Eidgenossenschaft einreisen, kulinarische Höhenflüge und Geschmacksexplosionen inklusive. Der Pass kann natürlich auch ein cooles Geschenk für Ihre Liebsten, Freunde oder Mitarbeitenden sein. In letzterem Fall ist der Pass sogar in Ihrem eigenen CI / CD erhältlich. Teilnahmeschluss: 15.12.2021 Die Teilnahme am Wettbewerb ist kostenlos und mit keinem Kaufzwang verbunden. Alle Personen ab 18 Jahren sind teilnahmeberechtigt, mit Ausnahme der Mitarbeiter von BOSG sowie deren Familien. Pro Person ist nur eine Teilnahme gültig. Die Gewinner werden ausgelost und nach Teilnahmeschluss mittels persönlicher Nachricht kontaktiert. Die Teilnehmer akzeptieren, dass ihre Daten durch BOSG gespeichert werden. Die Informationen werden vertraulich behandelt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Veranstalter des Wettbewerbs ist BOSG (KIS-COM AG). Weitere Infos zu unseren Wettbewerbsbestimmungen finden Sie unter https://bestofswissgastro.ch/de/agb/wettbewerbsbestimmungen. GESCHÄFTSFÜHRER WINTER 2021 / 22


74 KULINARIK

ZÜRCHER DINNERSPEKTAKEL THE5

FÜNF SPITZENKÖCHE VEREINT IM GOURMET-POP-UP Fünf Köche der Extraklasse kreieren fünf Gänge zu fünf verschiedenen Farbwelten – beim Dinnerspektakel The5, das in der Vorweihnachtszeit erneut auf dem Gerold-Areal gastiert. Mit über 72 Gault-Millau-Punkten und acht Michelin-Sternen vereinen die Starköche eine geballte Ladung Spitzengastronomie. Unter anderem mit dabei: Ana Roš, ehemals beste Köchin der Welt, die mit ihrem Auftritt in der Netflix-Serie «Chef’s Table» internationale Bekanntheit erlangte, sowie Heiko Nieder vom The Dolder Grand. VON URS HUEBSCHER

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er eindrückliche Kuppelbau des Dinnerspektakels The5 wird gegen Ende des Jahres zum gastronomischen Pop-upHotspot in Zürich. Fünf bekannte Köche – von der Naturköchin bis zum Lokalmatador – kreieren die kulinarischen Etappenziele der farbenfrohen Sinnesreise. Und das ist noch nicht alles: Jeder Gang wird von rundum projizierten Bildwelten und ausgewählten Spitzenweinen begleitet. Die Gäste geniessen ein Gourmet-Erlebnis in absoluter Perfektion, gepaart mit einer eindrücklichen Lichtshow. Versprochen wird ein Abend, der nachhaltig in Erinnerung bleiben soll.

FÜNF STARKÖCHE KREIEREN FÜNF GÄNGE Die immersive Gourmet-Reise startet fulminant in Blau. Dafür sorgt Naturköchin Rebecca Clopath vom Biohof Taratsch im bündnerischen Lohn.

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Weiter geht’s in Gelb mit dem gradlinigen Lokalmatador Heiko Nieder vom The Restaurant im Dolder Grand. Der «Koch des Jahres 2019» (GaultMillau) und «2019 Koch des Jahres international» (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) ist mit seinen 19 Gault-Millau-Punkten und zwei Michelin-Sternen der am besten bewertete Koch Zürichs. Der dritte Gang ist modern und frisch wie die Farbe Grün und wie die Küche von Mitja Birlo. Bereits ein Jahr nach seinem Aufstieg zum Küchenchef im Restaurant Silver des Valser Luxushotels «7132» wurden seine Kreationen mit einem zweiten Michelin-Stern ausgezeichnet – ergänzend zu den 18 Gault-Millau-Punkten des ambitionierten Künstlers.

© Ralph Bätschmann

Die zweifache Junioren-Kochweltmeisterin, Bäuerin und Buchautorin sprüht vor Energie und ist aktuell ohne Frage eine der spannendsten Figuren in der Schweizer Kochwelt.

© Ralph Bätschmann

KULINARIK 75

Der bodenständige 18-Punkte-Mann Rolf Fliegauf, ehemals jüngster ZweiSterne-Koch Europas und von Kritikern nicht selten als einer der Grössten seiner Generation bezeichnet, sorgt mit einer aufwendigen Dessertkreation für den süssen Abschluss in Pink. Er ist Gründer und Küchenchef der Ecco-Restaurants Ascona und St. Moritz.

© Ralph Bätschmann

Anschliessend folgt Ana Roš, «beste Köchin der Welt» 2017 und internationaler Superstar. Ihr beeindruckendes Résumé beinhaltet neben zwei Michelin-Sternen eine eigene Folge in der Netflix-Serie «Chef’s Table». Die slowenische Power-Frau vom Hiša Franko, einem der 30 besten Restaurants weltweit, zaubert für The5 mit Leidenschaft den vierten Gang in Rot.

Als Vermittler der Weinkultur fungiert Martel, Familienunternehmen und eine der ältesten Weinhandlungen der Schweiz. Sorgfältig auserkorene Qualitätsprodukte harmonieren mit den kulinarischen Kreationen der Spitzenköche.

VOLLUMFÄNGLICHE NACHHALTIGKEIT

© Ralph Bätschmann

Nach der Reise durch das vielfältige Farbspektrum folgt die Farbe Weiss – die Vereinigung aller Einzelfarben. Dabei präsentiert Nespresso ein neuartiges Kaffee-Erlebnis zum Teilen. Die Kombination aus schwarzem Gold und passend ausgewählten Friandises bildet den krönenden Abschluss des Abends.

The5 empfängt seine Gäste noch bis zum 19. Dezember 2021 im Pop-upDome auf dem Zürcher Gerold-Areal. Ein Fünf-Gänge-Menu mit Weinbegleitung inkl. Mineralwasser, Aperitif, Kaffee, Friandises und Digestif gibt es ab 298 Franken. Tickets sind bei Ticketcorner erhältlich.

© Ralph Bätschmann

Die kulinarische Reise zu fünf Starköchen gestaltet sich emissionsfrei und CO2-neutral. Die Organisatoren von The5 kochen mit ausschliesslich natürlichen Zutaten, frei von Zusatzstoffen. Auch ist das Menu als «plant-based»-­ Option (vegan, gluten- und laktosefrei) sowie mit einer modernen, alkoholfreien Weinbegleitung wählbar. Hinter diesem vollumfänglichen Engagement steckt die Fred Tschanz AG, welche seit 1997 gemeinnützige Zuwendungen aktiv fördert.

ZÜRICHER DINNERSPEKTAKEL THE5 Geroldstrasse 15a CH-8005 Zürich welcome@the5.ch WWW.THE5.CH

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76 KULINARIK BUSINESS-LUNCH-TIPPS

DIE BESTEN DER BESTEN Jedes Jahr kürt Best of Swiss Gastro (BOSG) die spannendsten Gastrokonzepte der Schweiz. Über 1 400 der innovativsten Betriebe finden sich in deren Dining Guide. Und über 300’000 User / -innen suchen sich auf dieser Plattform jährlich ihre Lieblingsrestaurants. In der ganzen Schweiz gibt es keine vergleichbare Plattform mit so viel Know-how über empfehlenswerte Lokale. BOSG-Geschäftsführer Andreas Krumes stellt exklusiv vier Betriebe für Business-Lunch-Tipps im Kanton Zürich vor.

GENUSSFREUDEN IN OERLIKON Der Stadtzürcher Kreis 11 ist nicht gerade bekannt als das Ausgangsmekka der Limmatstadt. Das Restaurant Ö in Oerlikon sollte das zumindest ein bisschen ändern können. Die klassische Küche mit regionalen und saisonalen Zutaten lockt zusehends mehr Genussfreudige über den Züriberg. In der aktuellen Herbstkarte verführen beispielsweise Pulled Duck im hausgemachten Taco oder das Kotelett vom Aargauer Wildschwein in Senfkruste die Geschmacksknospen in neue Welten. Dazu finden sich passende auserlesene Weine auch im Offenausschank. Die Qualität der gebotenen Küchenkunst rechtfertigt einen Besuch definitiv. WWW.BOSG.CH/6986

«SAHTEIN WU HANA!» WER’S NICHT VERSTEHT: WWW.GOOGLE.COM Wer es gerne etwas exotischer mag, dem sei ein Abstecher ins Zürcher Oberland empfohlen. Im House of Mezze in Uster erwartet Geniesser / -innen orientalisch Märchenhaftes für den Gaumen. Die Vielfalt und Frische der angebotenen Mezze sind unglaublich, zudem sind die Speisen genauso geschmacksintensiv wie gesund. Lohnenswert ist sicherlich auch ein Ausflug am Wochenende zum Brunch, die Geschmacksknospen werden sich über etwas Abwechslung zu Anke, Gomfi und Zopf sicherlich nicht beschweren. WWW.BOSG.CH/6789

LEBEN WIE GOTT IN FRANKREICH Wer sich dieses Motto zu Herzen nehmen wollte, wählte bis anhin den Weg zum Zürcher Flughafen nur als Zwischenstation für den Weiterflug ins Périgord oder an die Côte d’Azur. Geniesser können sich künftig diese Maximierung ihres ökologischen Fussabdruckes sparen. Mit dem Sablier Rooftop Restaurant & Bar im «The Circle» am Flughafen findet sich das Beste unserer westlichen Nachbarn nun in der Schweiz. Der absolute Blickfang ist die Sablier Bar mit atemberaubendem Interieur. Und bei schönem Wetter verlustiert man sich auf der grössten Rooftop-­ Terrasse der Schweiz. Dabei geniesst man am besten eine Entenbrust à l’orange oder die beste Bouillabaisse nordöstlich von Marseille. Wer sich nur flüssig ernähren will, dem seien die ausgefallenen Signature Drinks empfohlen. Auf seine Kosten kommt man hier definitiv. WWW.BOSG.CH/7459

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GLÜCK KANN AUCH KÄUFLICH SEIN Last, but not least ist das Restaurant Rubina im Zürcher Kreis 6 ein todsicherer Tipp für einen kulinarischen Sturm der Gefühle. Paniertes Schweinskotelett aus dem Muotathal mit Greyerzer-Füllung, selbstgemachte Terrinen und der hauseigene Rubinas-Glückssalat. Von der Regionalität und Saisonalität der angebotenen Leckereien überzeugt man sich am besten mit einem Vier-Gänge-Genussmenü. Wenn Geld nicht glücklich macht – die Küche im Rubina macht es definitiv. WWW.BOSG.CH/5028 WWW.BESTOFSWISSGASTRO.CH


KULINARIK 77

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78 KULINARIK

WEIN-TIPP

«REMELLURI: DIE ESSENZ EINER REGION» Spaniens Wein-Welt war bis in die 90er-Jahre sehr übersichtlich und geprägt von einigen ikonischen Ribera-Weinen und den Klassikern aus der Rioja. Im Gegensatz zum Zeitgeist der 90er, auf internationale Sorten und Techniken zu setzen, verstand Telmo Rodriguez seine Mission als ein Zurückkehren in die Vergangenheit. Es galt, den «genius loci» einer Region zu erfassen – die wahre Seele eines Orts, seine Traditionen, seine Geschichte, die Ursprünge seines Weinbaus –, seine autochthonen Sorten zu verwenden und schliesslich die Essenz dieser Erkenntnisse in Flaschen zu füllen.

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elmo war damals noch niemandem ein Begriff, seine Jahre und sein Einfluss auf die spanische Weinrevolution sollten erst noch kommen. Remelluri, die Bodega seiner Familie, ist das älteste historische Weingut. Dessen alte Rebgärten und das einmalige Ökosystem prägen seine zeitlosen Weine. Die Magie dieses Kleinodes, umarmt von seinen imposanten Weinbergen, lehrt Demut vor der Natur und der Tradition und berührt das Herz. Der reflektierte Respekt vor der Geschichte dieser Domaine macht aus dem Weinrevolutionär Telmo Rodriguez einen wahrhaft grossen Winzer.

LINDES DE REMELLURI, VIÑEDOS DE SAN VICENTE 2017 Tempranillo, Garnacha, Graciano. Saftige, dunkle Kirschen und Brombeeren, kühle Mineralität, intensiv fruchtig, floral und ätherisch im samtigen Finish. CHF 22.50 / 0.75 dl

REMELLURI RESERVA DOCA BIO 2013 Tempranillo, Garnacha, Graciano, Hochlagen bis 850 Meter über dem Meer. Weich, frische Frucht, Kräuterwürze. Der Charme der Garnacha und der hohe Graciano-Anteil prägen diesen grossartigen Reserva. Inbegriff von Rioja: kraftvoll und fokussiert, auf Samtpfoten schreitend. CHF 32.50 / 0.75 dl

SMITH & SMITH AG

GRANJA REMELLURI GRAN RESERVA DOCA 2013

Grubenstrasse 27 CH-8045 Zürich Telefon +41 (0) 44 515 55 99 (Office) +41 (0) 44 515 55 96 (Shop) smith@smithandsmith.ch

Tempranillo, Garnacha, Graciano. Gran Reserva reloaded: Auch hier bringt der hohe Graciano-Anteil und das kühle Terroir Grazie, Trinkfluss und Verve. Dennoch dicht, voluminös, dunkelbeerig, mit schönen Reifetönen, alles im perfekten Holzrahmen.

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CHF 70.00 / 0.75 dl

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LIVING 79

EIN LEBEN FÜR IMMOBILIEN von Maura Wasescha

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eit über 43 Jahren bin ich leidenschaftlich in der Immobilienwelt tätig und habe jeden Tag die Möglichkeit, meine Kreativität und Visionen zu entfalten und anhand meiner langjährigen Erfahrungen die richtigen Entscheidungen in meinen Handlungen zu treffen. Die Maura Wasescha AG ist ein 24 / 7-Unternehmen und erfordert viel Herzblut, um den Kunden den bestmöglichen Service zu bieten und das «Maximum Wellbeing» vollkommen auszuschöpfen. Mein Unternehmen ist auf einen Boutique-Service ausgerichtet, bei dem ich jedem meiner Kunden die Aufmerksamkeit und Zeit widmen kann, die er braucht. Indem ich meine Kunden persönlich treffe, in meinem Büro oder bei ihnen zu Hause, biete ich ihnen einen persönlichen Service an. Indem ich die richtigen Fragen stelle und mir die Wünsche meiner Kunden genau anhöre, gelingt es mir, das auf sie zugeschnittene Objekt zu finden oder zu kreieren, welches ihr menschliches Wesen widerspiegelt und ihnen das höchste Wohlbefinden bietet. Kurz gesagt: das individuelle «Maximum Wellbeing». Mein Motto «non mollare mai» und meine Neugierde haben es mir ermöglicht, Grosses zu erreichen und meinen Kunden stets ein Höchstmass an Wohlbefinden zu garantieren. Luxus bedeutet für mich Eleganz und Harmonie, was durch die Ausgewogenheit von Formen und Farben erreicht wird, um denjenigen, der das Haus betritt, zu verwöhnen und aufzuladen. Ich wähle jedes einzelne Objekt in meinem Portfolio sorgfältig aus. Ein Haus oder eine Wohnung muss für mich in erster Linie positive Emotionen vermitteln. Nur so kann ich meinen Kunden den besten und exklusivsten Service garantieren. Ich bin auf den Verkauf von Luxusimmobilien spezialisiert, aber nicht nur. Ich vermiete auch exklusive Wohnungen, Chalets und Villen mit persönlichem Service für jeden Kunden und bin seit über 25 Jahren in der Innenarchitektur tätig. Durch meine Arbeit lerne ich berühmte Persönlichkeiten kennen, von denen ich mich inspirieren lasse und zu denen ich eine

persönliche Beziehung aufbaue. So konnte ich im Laufe der Jahre das solide Fundament meines Familienunternehmens aufbauen. Die Leidenschaft, die ich immer für meine Arbeit hatte und immer noch habe, konnte ich an meine beiden jüngsten Kinder weitergeben. Matteo, der Jüngste, der trotz seines Wunsches, sein Studium zu beenden, seit mehr als einem Jahr dabei ist, ist eine Bereicherung für das Unternehmen. Michael, der durch mein Beispiel inspiriert wurde, beschloss, in meine Fussstapfen zu treten, und arbeitet seit vier Jahren an meiner Seite. Seine Hilfe ist für das Familienunternehmen von unschätzbarem Wert. Sein Eintritt in das Unternehmen führte dazu, dass wir nun über eine grössere Generationen-Diversität verfügen und so eine noch grössere Reichweite haben, um viele neue Kunden mit unserer Arbeitsphilosophie zu verwöhnen. Sein junges Alter erlaubt es ihm, mit der Nachkommenschaft meiner vertrauten Kunden umzugehen, was eine grössere Verbindung sowohl für die gegenwärtige als auch für die zukünftige Vision gewährleistet. Mit seinem Beitrag und seinem technologischen Wissen sind wir auf der Höhe der Zeit und können den bestmöglichen Service bieten.

MAURA WASESCHA Immobilienmaklerin Via dal Bagn 49 CH-7500 St. Moritz Telefon +41 (0) 81 833 77 00 consulting@maurawasescha.com WWW.MAURAWASESCHA.COM

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80 LIVING

Alessandro Calo hat seine Berufung gefunden: Alesca-Audio Fidelity.

ALESSANDRO CALO, GRÜNDER VON ALESCA-AUDIO FIDELITY

MUSIKGENUSS AUF HÖCHSTEM NIVEAU Wer ein High-End-Audio-Studio besucht, erlebt musikalische Genussmomente. Bei Alesca-Audio Fidelity in Fehraltorf ist das noch steigerungsfähig. Es gibt keine Kompromisse, die das Schmeicheln der Ohren stören könnten. Der Autor dieser Zeilen hat sich auf eine Audio-Genussreise begeben. VON GEORG LUTZ

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ie Quellgeräte, Verstärker und Lautsprecher, die es in Fehraltorf zu bestaunen gibt, bestehen aus Komponenten, die das Beste darstellen, was der Weltmarkt zu bieten hat. Auch beim Lautsprecherhersteller TIDAL Audio ist das nicht anders. Wenn die Verantwortlichen auf dem Markt nichts finden, baut und produziert man es selbst. So hat TIDAL Audio eine eigene Klavierlackmanufaktur, die handwerkliche Ausführung der Lautsprecher ist einzigartig. So sitze ich als Hörer vor einem weltexklusiven Diamant-Mitteltöner. Jedes Produkt ist ein Solitär, der mit einer detailversessenen Akribie sondergleichen gefertigt und zusammengebaut wird. Ich lasse mir zwei Musikstücke darreichen, die ich schon seit Jahrzehnten auf unterschiedlichsten Audio-Musik-Systemen gehört habe. So kann man gut vergleichen und die besondere Qualität erleben und spüren. Billy Cobham ist einer der grössten Jazz-Fusion-Schlagzeuger der letzten Jahrzehnte. 1973 erschien sein Debutalbum und darauf findet sich der Titel «Stratus». Jazz, Rock und Psychedelia kommen zusammen. Die Stile reichen von subtilen Parts bis hin zu dominanteren Momenten. Unterschiedliche Instrumente kommen zur Geltung, aber das Schlagzeug von Cobham ist hier Weltklasse. Ebenfalls 1973 überraschte der brasilianische Bandleader Eumir Deodato de Almeida die Musikwelt mit der Funk-Version von «Also sprach Zarathustra». Dies bescherte ihm einen internationalen Durchbruch. Auch hier können sehr unterschiedliche Musikinstrumente ihre Qualitäten zeigen. Es stellt sich natürlich die Frage, wer sich ein Audio-System zulegt, mit dem er sich auch teuerste Sportwagen und dazu noch mehrere Luxusuhren leisten könnte. Hier geht es weniger um Kunden von der arabischen Halbinsel oder russische Oligarchen. Der typische TIDAL-Audio-Besitzer ist

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der Audiophile, der schon vieles kennt, getestet und erlebt hat. Jetzt will er aber das Beste. Dabei verlässt er sich nicht auf die vielfältigen Expertenmeinungen, sondern auf sein eigenes Ohr. Das Erspüren von individuell richtigem Klang ist seine Richtschnur. «Geschäftsführer»: Um diese High-End-Welten zu verstehen, gilt es, neben dem emotionalen Genuss die unterschiedlichen Komponenten etwas genauer zu betrachten. Ein klassisches Audio-Musik-System besteht aus CD-Player, Schallplattenspieler, Verstärker und Lautsprecher. Wann verdient eine Komponente den Begriff High-End? Alessandro Calo: Auf der Ebene, auf der wir uns bewegen, arbeiten Hersteller, die in ihrem Sektor nur Formel-eins-Lösungen akzeptieren. Es geht um das Beste des Guten. In den Lautsprechern und der Elektronik steckt ein Aufwand, den man sich auf den ersten Blick gar nicht vorstellen kann. Als oberste Priorität steht immer die akustische Performance. Sie haben als Kunde den Anspruch, im Rahmen ihres Hauses ein Life-Konzert erleben zu dürfen.

«Gute Musik streichelt die Seele …» Wenn ich heute Musik streame, habe ich oft viele Nebengeräusche. Das zieht mein Genusserlebnis oft wieder nach unten. Jedes komplette Audio-System ist nur so gut wie ihr schwächstes Glied. Heute werden die Audiodateien oft komprimiert. Da geht dann viel Qualität verloren. Aber es gibt auch Streamingdienste, die Audiodateien auf höchstem Niveau anbieten.


LIVING 81 Bringen wir es auf den Punkt. Wie definieren Sie ein High-End-­ Audio-System? Solche High-End-Audio-Systeme vergleiche ich immer mit einem Rolls Royce. Sie haben auch eine optisch beeindruckende Ausstrahlung. Aber es gibt hier sehr viele unterschiedliche Nuancen, was beispielsweise Farben und Ausführung betrifft. Da passen wir uns den Wünschen der Kunden an. Die akustische Optimierung der eignen vier Wände steht aber im Vordergrund. Zunächst gilt es, die Räumlichkeiten zu bewerten, und dann liefern wir Verbesserungsvorschläge. Manchmal reicht es, eine Wand akustisch zu optimieren. Die Kunst besteht darin, dass man die Umbauarbeiten optisch kaum wahrnimmt. Gilt auch hier, dass optimale Lösungen Standard sind? Ja, sie hören das in kahlen, hallenden Räumen. Musik besteht technisch gesehen aus lauter Schallimpulsen, die sich als Schallwellen im gesamten Raum ausbreiten. Sogar das beste Audio-System liefert in einem kahlen, hallenden Raum nur eine schlechte Klang-Performance ab. In welchem Marktumfeld bewegen Sie sich? Wir bewegen uns bei Audioprodukten sowie auch bei kompletten Audiosystemen im oberen bis höchsten Preissegment. Es gibt zwei bis drei Händler in der Schweiz, die mit uns mithalten können. Unser Showroom bietet zudem den professionellen Rahmen, um den Ansprüchen der edlen und renommierten Marken, die wir im Angebot haben, gerecht zu werden. Wie definieren Sie Luxus? Wir bieten Luxusprodukte an. Allerdings geht es weniger ums Bling-Bling. Viele unserer Kunden sparen einige Jahre, um sich ein solches Audio-­ System leisten zu können. Sie wollen sich was gönnen. Man muss sich selbst die Frage stellen: Ist es das wert? Möchte ich gute Musik auf höchstem Niveau hören oder doch ein schnelles Sportauto fahren? Das sind Entscheidungen, die jeder für sich selbst treffen muss. Was bringt mich in meinem Leben weiter? Mit solch einem Audio-System setzen Sie für sich selbst und ihre Umgebung ein Statement. Das ist aber keine Angeberei oder nur ein Statussymbol, sondern Luxus, der eine bessere Lebensqualität verspricht und in der Tat auch einhält. Gute Musik streichelt die Seele und schenkt uns im stressigen Alltag den nötigen Ruhepol für Genuss und Entspannung.

Sie kommen ursprünglich aus der Baubranche. Das ist jetzt nicht unbedingt der typische Weg in ein Audio-High-End-Studio. Wie haben Sie da als Quereinsteiger hineingefunden? War es die Liebe zur Musik? Ja, unter anderem. Ich habe bereits früh, noch vor meinem zwanzigsten Lebensjahr, die Audio-High-End-Szene für mich entdeckt. Zu dieser Zeit habe ich eine Lehre als Maurer absolviert und war anschliessend weiterhin im Baugewerbe tätig. Heute bin ich Unternehmer in der Baubranche, was mir hilft, den Aus- und Umbau von Räumen für eine optimale Raum­ akustik selbst zu planen und umzusetzen.

MODULE DES HÖRGENUSSES § TIDAL Audio Akira Lautsprecher in Pianolack mit Makassar-Furnier § TIDAL Audio Presencio Vorverstärker § TIDAL Audio Arkas Music Streamer § TIDAL Audio Camira Digital Music Converter § TIDAL Audio Ferios Mono-Endverstärker § TIDAL Audio-Reference-Kabel § Hifistay Mythology Transform Audio-Rack-System

AC GROUP AG ALESCA-AUDIO FIDELITY Undermülistrasse 22 CH-8320 Fehraltorf Telefon +41 (0) 43 549 54 80 info@alesca.ch WWW.ALESCA.CH

Der Raum für Musikgenuss bietet Performance und Design auf höchstem Niveau.

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82 STYLE GADGETS

NÜTZLICHES FÜR JEDEN TAG INDIVIDUELLE NÄHRSTOFFE Das Start-up LOEWI liefert Nährstoffe, die komplett personalisiert sind. Mit einem Bluttest und einem Lifestyle-Fragebogen wird der Nährstoffhaushalt analysiert und darauf basierend die personalisierte Nährstoff­ mischung zusammengestellt. So wird der Körper genau mit den Stoffen versorgt, ­d ie er braucht. Mit einem Folgebluttest kann die Wirkung getrackt werden. Nährstoff-Abo CHF 99.– im Monat, Bluttest CHF 130.– WWW.LOEWI.COM

STABILES INTERNET Eingefrorene Video-Calls und E-Mails, die im Postausgang festhängen: Langsames Internet kann im Homeoffice niemand gebrauchen. Die Orbi-­­WiFi-6-Systeme (RBK 852) von Netgear versorgen den gesamten Haushalt mit blitzschnellen Verbindungen für höchste Produktivität. CHF 779.95 WWW.STORE.NETGEAR.CH

POWER-START IN DEN TAG Mit den Breakfast Bowls von foodspring gelingt der Start in den Tag noch besser. Voller Bio-Zutaten und Nährstoffe, vegan und schnell zubereitet versorgen sie den Körper mit der nötigen Energie, Morgen für Morgen. CHF 29.90 WWW.FOODSPRING.CH

ENTSPANNUNG PUR

BIKE TO WORK

Die Gewichtsdecken von LEVIA sorgen für einen ruhigen und erholsamen Schlaf, auch in stressigen Zeiten. Ihr Tiefendruck fühlt sich an wie eine sanfte Umarmung. Er begünstigt die Produktion des Schlafhormons Melatonin und verbessert nachweislich die Schlafqualität.

Der Velohelm ABUS Skurb ist der schützende Begleiter für Commuter, die das Fahrrad zum Pendeln ins Büro nutzen. Er verbindet den Style eines Trendhelms mit den technisch anspruchsvollen Eigenschaften eines Fahrradhelms.

Ab CHF 249.– WWW.LEVIADECKEN.CH

Ab CHF 89.90, im Fachhandel WWW.ABUS.CH

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STYLE 83 JUNGHANS UHREN

DIE ELEMENTE DER ZEIT Mit dem limitierten max bill Edition Set 60 feiert Junghans sechs Jahrzehnte Designkompetenz am Handgelenk. VON URS HUEBSCHER

EIN DESIGN, SO GRUNDLEGEND WIE DIE ZEIT SELBST Die klare Anzeige der Zeit war für Max Bill elementar. Jedes Element der Zeit – Stunde, Minute und Sekunde – erhielt in seinem Design präzise Beachtung. Die neue max bill Regulator spiegelt dieses Gestaltungsprinzip am anschaulichsten wider, indem sie die Zeit in ihre Grundbestandteile teilt: Während die Minute zentral aus der Mitte angezeigt wird, erhalten Stunde und Sekunde jeweils nach zwölf und sechs Uhr versetzt ein eigenes Hilfszifferblatt. Die max bill MEGA Kleine Sekunde verbindet das präzise Design des Bauhauskünstlers mit der präzisesten Zeit: Die dezentrale Sekundenanzeige mit Halbsekundensprung ist dabei auch eine Referenz an die Genauigkeit der Junghans-eigenen Funktechnologie im Inneren der Uhr. Die dritte Uhr des Sets, eine max bill Automatic, besticht durch puristische Klarheit und vereint schliesslich Stunde, Minute und Sekunde zentral aus der Mitte.

N

achdem die Uhrenfabrik ihre Zusammenarbeit mit Max Bill bereits 1956 begonnen hatte, entwarf der Bauhauskünstler fünf Jahre später eine Serie mechanischer Armbanduhren für Junghans – und schuf Designikonen, die bis heute währen. Seither sind sechs Jahrzehnte vergangen – sechs Jahrzehnte wunderbar klaren, puristischen Uhrendesigns. Das Jubiläum dieser einzigartigen Zusammenarbeit feiert – und ehrt – Junghans mit einem besonderen Sammlerstück für das Handgelenk: Weltweit limitiert auf 1 060 Exemplare, besteht das max bill Edition Set 60 – wie könnte es anders sein – aus drei Armbanduhren.

Die max bill Regulator, die max bill MEGA Kleine Sekunde und die max bill Automatic verbinden das perfekte Augenmass von Max Bill mit einer aktuellen Ausstattung und modernster Technologie. Als Zusammenspiel einander ergänzender Armbanduhren ist das maxbill Edition Set 60 ein spannender Dreiklang aus den Elementen der Zeit – im Einklang mit dem legendären Design von 1961. WWW.JUNGHANS.DE

ALLER GUTEN DINGE SIND DREI Die drei Zeitmesser – eine max bill Automatic, eine max bill MEGA Kleine Sekunde und eine max bill Regulator – verfügen jeweils über ein eigenes Etui und sind in eine Editionsbox gefasst. Diese offenbart auf der Innenseite ein Porträt von Max Bill, dem Gestalter des legendären Uhrendesigns. In Anthrazit, Beigegrau und Orange trägt das Editionsset ein einheitliches Farbschema, das sich auch in der Gestaltung der drei Zeitmesser wiederfindet: Der Zwölf-Uhr-Index, die Leuchtmasse der Zeiger und das Bandinnenfutter treten in Orange lebendig hervor, während dunkles Anthrazit die klare Formensprache des polierten Edelstahlgehäuses betont. In die kontrastreiche Erscheinung fügt sich das Kalbslederband in warmem Beigegrau harmonisch ein und vereint die Farbgebung zu einem balancierten Dreiklang.

max bill MEGA Kleine Sekunde und max bill Automatic

max bill Regulator

JUNGHANS – STIL LEBEN Seit 160 Jahren gibt Junghans der Zeit ein eigenes Gesicht. Die Liebe zum Detail, der hohe Anspruch an Design und Qualität sowie eine über Generationen gewachsene Technologie-Kompetenz prägen die Produkte der Uhrenfabrik Junghans seit der Gründung im Jahr 1861. Werte, die das Fundament der Erfolgsgeschichte des Unternehmens aus Schramberg im Schwarzwald bilden.

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84 STYLE TASCHEN UND ACCESSOIRES VON L & E

ÖKO IST TREND 2013 verwirklichte Lidia Jovanovska ihren Traum und gründetet das Label Lidia & Entourage (L & E) mit dem Ziel, praktische, handgefertigte und nachhaltige Mode herzustellen. Mit L & E produziert sie zusammen mit ihrem Team up- oder recycelte Taschen und Accessoires aus 100 Prozent veganen Materialien. Dabei legt sie ein besonderes Augenmerk auf eine umweltbewusste Produktion in ihrem eigenen Atelier. Zürich ist seit Jahren der offizielle Hauptsitz von L & E. VON URS HUEBSCHER

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L

idia studierte in Paris Modedesign (Prêt-à-porter) und arbeitete unter anderem als Creative Director in London und Hong Kong. Nach über 20 Jahren in der Industrie spürte sie das Bedürfnis nach einer praktischen und zeitlosen Handtasche, die von einer Frau für eine Frau entworfen wurde, und kreierte die erste L & E-Tasche. 2013 gründete sie L & E in London. L & E steht für Lidia und Entourage. 2015 erhielt L & E von Globus die Möglichkeit, ihre Taschen einem breiten Publikum zu präsentieren. Nach Stationen in Genf, Luzern und Basel liess sich Lidia mit ihrer L & E schliesslich in Zürich nieder. Von hier verfolgt sie weiterhin ihre Leidenschaft für Zweckmässigkeit, Handarbeit und nachhaltige Mode. «Als Unternehmerin und Mutter einer Tochter bin ich selbst viel beschäftigt und unterwegs, weshalb es mir ein Anliegen ist, möglichst vielseitig einsetzbare Produkte zu kreieren. Die Produkte sind speziell auf den Lebensstil des modernen aktiven Individualisten abgestimmt. So sind wir sehr stolz auf unser einzigartiges Add-a-Bag-­ System, welches sich uneingeschränkt kombinieren lässt», so Lidia J.

STYLE 85 Mikrofaser-Leder. Die hochwertigen Materialien sind zu 100 Prozent vegan, abwaschbar, antibakteriell und sehr resistent. Zudem weist das Mikrofaser-­ Kunstleder einen niedrigen Energie- und Wasserverbrauch auf, was die Philosophie von L & E unterstreicht. L&E steht für umweltfreundliche Produkte, die nachhaltig hergestellt werden. Lidia und ihr Team verwenden nur Restmengen oder Farbfehler-Chargen aus grossen Produktionen und verarbeiten diese zu multifunktionalen und limitierten Taschen und Accessoires. So können sie die optimale Verwendung von «Abfallprodukten» sicherstellen. Zudem ist eine kostenlose Reparatur von L & E-Produkten jederzeit möglich. WWW.LNELONDON.COM

HANDGEFERTIGT IN EUROPA Auf der Suche nach einer geeigneten Produktionsstätte für ihre Produkte begab sich Lidia auch auf eine Reise in ihre Vergangenheit. In der Altstadt von Skopje fand sie zu ihrer grossen Überraschung aber nicht mehr das traditionelle Handwerkszentrum aus ihrer Kindheit, sondern Handwerker, welche chinesische Importware vertrieben. Dank einer Starthilfe der mazedonischen Regierung betreibt L & E heute ein eigenes Produktionsstudio im Zentrum von Skopje, mit welchem sie die traditionelle Handwerkskunst wieder aufleben lässt. Alle Produkte von L & E werden von den Mitarbeitern signiert und datiert. Das garantiert einen transparenten Produktionsprozess und verleiht allen Taschen einen persönlichen Touch.

ADD-A-BAG-SYSTEM Die modischen Taschen von L & E sind vielseitig einsetzbar und lassen sich in wenigen Schritten und supereinfach von einer Reisetasche in einen Rucksack und wieder zurück in eine praktische Handtasche für den täglichen Gebrauch verwandeln. Die grosse Auswahl an Accessoires wird so designt, dass sie sich wunderbar mit dem Add-a-Bag-System kombinieren lässt und man so täglich mit dem Produkt spielen kann.

NACHHALTIGE MATERIALIEN Es werden ausschliesslich lederähnliche, hochwertige up- oder recycelte Materialien verwendet, bestehend aus recyceltem Zellulose-, Apfel- und

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86 STYLE BABYLISSMEN

PROFESSIONELL GESTUTZTE HAARE FÜR JEDEN BUSINESS-LOOK Der Bart ist nach wie vor im Trend: Ob Drei-Tage-Bart, Vollbart oder nur Schnurrbart, auch im Office ist alles tragbar. Für akkurate und professionelle Schnitte sorgt der kabellose 15-in-1-Multitrimmer von BaBylissMEN. Der Alleskönner im Designerlook macht eine fachmännische Rasur auch im eigenen Bad möglich.

dieses Gerät professionelle Leistung und Präzision mit einem robusten, schlichten und eleganten Design. Seine vier austauschbaren Scherköpfe mit Klingen aus japanischem Edelstahl lassen sich dank des sicheren MagFixTM-Systems sehr leicht anbringen und abnehmen. Da das Gerät wasserdicht ist, kann es auch unter der Dusche verwendet werden.

PERFEKT GERÜSTET FÜR FRISUR, BART UND KÖRPERHAARE Barthaare, Kopfhaare, Nasen- und Ohrenhaare, Augenbrauenhaare, Brusthaare – Haar ist nicht gleich Haar. Die Dicke, die Hautbeschaffenheit und damit die Anforderungen an einen Haarschneider sind unterschiedlich. Das grosse Plus des 15-in-1-Haarschneiders Super-X Metal: Edelstahl-­ Präzisionsklingen sorgen für einen schnellen, mühelosen und hautfreund­ lichen Schnitt. Er besitzt einen Bart- und Körperschneidekopf mit 30-­­ Millimeter-Klingen und fünf Kammführungen sowie einen Rasierklingen­ kopf mit beweglicher 25-Millimeter-Klinge. Ein spezieller Schneidekopf mit abgeschrägter Klinge ist wiederum für das Schneiden von Nasen- und Ohrenhaaren geeignet.

ZU HAUSE ODER UNTERWEGS Gleichbleibende langanhaltende Schneidleistung garantieren der moderne High-Torque-Motor und der Akku mit Lithium-Ionen-Technologie. Eine Schnellladung dauert 40 Minuten und bringt 20 Minuten Nutzzeit. Bei drei Stunden Ladezeit funktioniert das Gerät sogar fünf Stunden im Dauerbetrieb. Ob stutzen, trimmen oder schneiden – der Multitrimmer ermöglicht eine fachmännische Rasur im eigenen Bad, die im Videocall und im Office gleichermassen einen guten Eindruck hinterlässt. WWW.BABYLISS.CH

D

ie Barber Shops haben zum Glück wieder geöffnet. Viele Männer haben sich vielleicht während des Lockdowns daran gewöhnt, beim Styling selbst zu walten: Unter der Dusche rasieren oder den Drei-Tage-Bart trimmen ist simpel. Auch das Nachschneiden zwischen zwei Friseurbesuchen kann von einem Partner oder einer Partnerin übernommen werden. Für Fade Cuts mit kürzer werdendem Seiten- und Nackenbereich kommen jedoch einfache Tools zu Hause schnell an ihr Limit. Besonders fürs Business-Outfit sind saubere Rasur und genauer Schnitt Pflicht.

PROFI-HAARSCHNEIDER FÜR STYLES WIE VOM PROFI Ein unentbehrliches Tool für die Pflege zu Hause ist ein hochwertiger Körperhaarschneider. Der Profi unter den Geräten ist der kabellose 15-in-1-­ Multitrimmer der neuen Super-X-Metal-Serie von BaBylissMEN. Inspiriert von den besten Geräten, die von Friseuren verwendet werden, verbindet

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STYLE 87

BONOCLER BRILLEN

NACHHALTIG UND SOZIAL EINE BRANCHE DISRUPTIEREN 2017 gründeten Flurin Isler und Beat Fischer gemeinsam das nachhaltige Eyewear-Label Bonocler. Die Brillenmarke arbeitet direkt mit den Manufakturen zusammen, wodurch Gebühren für Lizenzen und Zwischenhändler wegfallen. Das erlaubt Bonocler, ihre Brillen zu einem sehr attraktiven Preis anzubieten und konsequent nachhaltig zu positionieren. VON URS HUEBSCHER

dazu 450 Jahre. Trotz allem sind die Gläser langlebig, optisch klar sowie rein hypoallergen und die Qualität bleibt über die Jahre bestehen. Der Abbauprozess beginnt ab dem zehnten Tag, wenn sich die Gläser auf einer Mülldeponie oder im Salzwasser befinden.

Z

u Beginn seiner Laufbahn hätte Flurin Isler nicht gedacht, dass er ein Eyewear-Label aufbauen würde. Ursprünglich hatte er ein Ingenieurstudium absolviert, hat sich als Brillenträger jedoch schon immer für qualitativ hochwertige Charakterbrillen interessiert. Leider waren diese aber immer unglaublich teuer, was er nie wirklich verstanden hat. Wie es der Zufall so wollte, hat Flurin Isler mit Beat Fischer einen Optiker kennengelernt, der auch neue Wege einschlagen wollte und mit dem er eine Antwort auf seine Frage fand.

NACHHALTIGE PRODUKTION Designt werden die Brillenmodelle alle in der Schweiz und in einer kleinen Manufaktur in Griechenland oder Italien handgefertigt. Die passenden Manufakturen zu finden, war zu Beginn eine Challenge: «Mit unserem Businesskonzept sind wir nicht sofort auf offene Türen gestossen. Beide Manufakturen sind kleine Familienbetriebe, zu denen Bonocler die nötige Nähe hat, um sicherzustellen, dass die Brillen unter sozial verträglichen Bedingungen hergestellt werden. Heute freuen wir uns, dass wir sehr kompetente und verlässliche Produktionspartner haben», erklärt Flurin Isler. Dabei sei wichtig gewesen, dass die Partner das gleiche Qualitätsverständnis haben und sie die Designansprüche verstehen.

SOZIALES UND ÖKOLOGISCHES ENGAGEMENT Bonocler ist sich seiner gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung bewusst und hat sich darum der Nachhaltigkeit verpflichtet. So werden beispielsweise die Gläser der Bonocler-Sonnenbrillen nach und nach mit biologisch abbaubaren Gläsern ersetzt. Werden die Gläser der Sonnenbrillen kompostiert, zerlegt sich das Polymer innert fünf Jahren in Wasser, Kohlendioxid und Biomasse. Zum Vergleich: Ein Plastikbecher benötigt

Seit 2020 ist Bonocler durch Climate Partner als klimaneutrales Unternehmen zertifiziert. Emissionen werden anhand streng geprüfter Projekte kompensiert. Der Ausgleich von CO2-Emissionen ist neben der Vermeidung und Reduktion ein wichtiger Schritt im ganzheitlichen Klimaschutz. Als Partner von OneDollarGlasses, der Organisation, die Entwicklungshilfe im Bereich der Sehhilfe fördert, verwirklicht Bonocler seinen Anspruch «Klare Sicht für alle». 150 Millionen Menschen auf der Welt bräuchten eine Brille, können sich diese aber nicht leisten. Mit jedem Brillenkauf spendet die Marke einen fixen Betrag an OneDollarGlasses, damit Menschen in der Herstellung von Brillen und der Durchführung von Sehtests ausgebildet werden und so ihre Landsleute mit Brillen versorgen können. Hilfe zur Selbsthilfe wird somit nachhaltig unterstützt.

KONSEQUENZEN DES LOCKDOWNS 2020 wurde neben Baden der zweite Bonocler-Shop in Zürich eröffnet und demnächst eröffnet ein weiterer Shop, dieses Mal im Lokwerk in Winterthur. Grundsätzlich sei Bonocler aber ein Eyewear-Label, das on- und offline aktiv ist. Man könne dabei auch von Omnichannel oder no-line sprechen. «Uns kommt es nicht darauf an, ob unsere Kundinnen und Kunden onoder offline einkaufen, sondern dass es das für sie passende Erlebnis ist», so Flurin Isler. Kurz nach der Eröffnung des neuen Stores folgte allerdings bald der Lockdown wegen Corona. Dies brachte zusätzliche Herausforderungen mit sich: «Als noch junges Unternehmen befinden wir uns eigentlich permanent in einer Art Ausnahmezustand. Auch wenn es nicht einfach ist, Krisen sind Wendepunkte und damit auch Chancen. Unsere Chance: Wir bieten unsere eigens designten Korrektur- und Sonnenbrillen schon immer auch online an.» Besonders schön sei, dass Kundinnen und Kunden aktuell verstärkt auf die Herkunft und Hintergründe einer Marke achten. Als nachhaltiges, junges Schweizer Brillenlabel hat Bonocler während der Pandemie viel Unterstützung, Solidarität und Zuspruch erhalten. Das ist für Flurin Isler und sein Team die Bestätigung, dass der gewählte Weg der richtige ist. WWW.BONOCLER.COM

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88 STYLE CP-FASHION/AT/SPORTS AG

EXCELLENCE IN PERFORMANCE … STYLE … ACTION … 1989 machte der Zürcher Jurist Claudius Pfister den mutigen Schritt in den Sportbrillen- und Helmsektor. Dieses Marktsegment wurde ein grosser Erfolg, sodass er im Jahr 2000 seinen eigenen Swiss Brand CP lancieren konnte. Mit einem Augenzwinkern verwendete er für das Label seine englisch ausgesprochenen Initialen. Die Kombination aus schweizerischen Tugenden mit Hightech-Qualität, Spitzenwerten in Kreativität und italienischem Design gehört zum Erfolgsrezept. VON URS HUEBSCHER

Claudius Pfister, VR und CEO

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STYLE 89

«Mein Ziel war und ist es, die schönsten und bequemsten Skihelme, gepaart mit perfekter Funktionalität, anbieten zu können und diese auch als modische Accessoires zu positionieren.»

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er Skihelm war 2004 zwar erfunden, aber sein Erfolg auf der Piste war noch marginal. Helmträger wurden dort stets etwas belächelt, Helme waren etwas für Kinder und Rennfahrer. Der strategische Mut und das modische Flair von Claudius Pfister erwiesen sich als äusserst erfolgreiche Komponenten für die Überwindung der unbegründeten Vorurteile. Die grosse Erfahrung und die hohen Ansprüche an einen exzellenten Skihelm führten 2004 zur Lancierung der ersten CP-Helmkollektion. Mit viel Engagement, Know-how und Kreativität ging man ans Werk. Das CP-Team zeichnete sich durch ständige Beobachtung der sich anbahnenden Trends beim regelmässigen Skifahren in den wichtigsten Schweizer Skiorten aus – und erkannte dadurch frühzeitig neue Marktbedürfnisse. Dann wurde getüftelt und experimentiert, bis die ständig wachsenden Ansprüche an Materialien, Technologie und Design befriedigt werden konnten. Das CP-Team wurde sukzessive durch eine kleine Gruppe hochkarätiger Wintersportler erweitert, deren Anregungen und Verbesserungsvorschläge in der Produktion unmittelbar umgesetzt werden konnten. Dies verschaffte dem Entwicklungsteam immer wieder einen entscheidenden Vorsprung. Die Entwicklung in den letzten 14 Jahren war geprägt vom kompromisslosen Anspruch an die bestmögliche Verbindung von Spitzentechnologie und Ästhetik. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist dabei ausgezeichnet. Im Laufe der letzten Jahre wurde die Beschaffenheit der CP-Helme laufend dem State of the Art angepasst. Die Verwendung von exklusiven Materialen wie Carbon oder Cashmere von Loro Piana zählt zu den Spezialitäten der Marke. Der aktuellste Höhepunkt in der Geschichte von CP ist die Lancierung des «All in One»-Helms. Der Visierhelm von CP ist synonym für das Beste vom Besten. Der «All in One»-Helm bietet alles, was ein Helm bieten kann. Ein Highlight auch für jede Brillenträgerin und jeden Brillenträger: unter dem geschlossenen Visier hat jede Korrekturbrille bequem Platz. WWW.CP-FASHIONATSPORTS.COM

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90 DRIVE

NEIDHART STÄFA AG

HOUSE OF BRITISH CARS Das Autohaus für englische Luxuswagen in Stäfa engagiert sich täglich aus Leidenschaft für sämtliche Anliegen und Wünsche der Kunden, um Fahrvergnügen, Qualität und Sicherheit jederzeit zu gewährleisten. Seit 1978 ist man für Liebhaber britischer Fahrzeuge im Einsatz und bei allen Fragen rund um das Fahrzeug stets erreichbar. Die markante Stahl-Glas-Konstruktion auf dem Frohberg in Stäfa ist nicht zu übersehen: das House of British Cars. VON URS HUEBSCHER

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ie Entscheidung für einen echten Engländer ist nicht primär eine Frage des Budgets, sondern Ausdruck von Leidenschaft für extravagante Automobile und von ausgezeichnetem Geschmack. Die begehrtesten britischen Marken und Modelle von Jaguar, Daimler, Land Rover, Range Rover, Aston Martin, Lagonda, Bentley und Rolls Royce sind hier unter einem Dach vereint. Ständig sind rund 150 Fahrzeuge im Angebot – vom Neuwagen bis zum gepfleg­ ten Gebrauchtwagen.

Wenn man ein Auto kaufen will, ob Neuwagen oder ausgewählte Occassion, welches zu einem passt, qualitativ hochstehend, mit perfektem Preis-­ Leistungs-Verhältnis und einer gewissen Exklusivität, dann ist man hier an der richtigen Adresse. Automobile Träume werden hier Realität. Die British Cars verbinden Lebensgefühl mit Fahrgenuss und sind individuell wie der Fahrer selbst. Alex Neidhart und sein Team erfüllen jeden Modellwunsch kompromisslos und machen das ausgewählte Fahrzeug zum persönlichen Statement des Fahrers.

40 JAHRE ERFAHRUNG Britische Fahrzeuge sind bekannt für Exklusivität und Performance. Ob Hightech oder Handwerkskunst – in der modernen Werkstatt, die ihm am besten tut, wird das neue oder klassische englische Automobil gehegt und gepflegt. Das Spezialisten-Team ist mit Leidenschaft am Werk und weiss dank ausgewiesenem Können, jahrelanger Erfahrung und Fingerspitzengefühl mit der heutigen Fahrzeugelektronik genauso gut wie mit der Mechanik von gestern umzugehen. Um die schon serienmässig feinen Fahrzeuge noch individueller zu gestalten, werden auch fast alle Wünsche erfüllt. Felgen mit Swarovski-Steinen, Vergoldungen, Tieferlegungen, Karosseriearbeiten, Speziallackierungen, Sattlerarbeiten und Motortuning – fast alles ist möglich.

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DRIVE 91 Als freier Autohändler zählen hier nicht die Vorgaben von Vertragspartnern, sondern einzig die Vorstellungen und Bedürfnisse der Kunden stehen im Vordergrund – und das seit über 40 Jahren. Hier ist der Verkauf eines British Cars nicht der Abschluss eines Geschäfts, sondern der Beginn einer ganz besonderen Beziehung. Einer, die auf spezielle Art gepflegt wird und mit der man dem Kunden und seinem Fahrzeug ein Autoleben lang jeden nur möglichen Liebesdienst erweist, zum Beispiel mit dem Fahrzeug-­ Bring- und Abholservice im Grossraum Zürich.

ZEHN JAHRE PLANUNG, ZEHN MONATE BAUZEIT Inhaber Alex Neidhart hat sich schon früh zu einem Kurswechsel und wichtigen Schritt in die Zukunft entschlossen. Da der alte Standort an der Seestrasse nicht mehr ausbaufähig war und er markenunabhängig sein wollte, plante er das Geschäftszentrum mit Dienstleistungsflächen auf dem Frohberg. Das Gebäude verfügt über 8 200 Quadratmeter Fläche mit Ersatzteil-Lager, Ausstellungsraum und Büros – und auch andere Mieter können hier noch ein neues Zuhause finden. Die Lage und das Umfeld sind interessant. Es sind aktuell noch einige exklusive Büro- und Gewerbeflächen verfügbar, je nach Bedarf. Hinter dem markanten Gebäude befindet sich die Waschstrasse. Diese sorgt mit Hochdruck-Vorwäsche, Super-Soft-Textilbürsten beim Waschgang und zusätzlicher Polierstufe für eine sanfte, aber gründliche Sauberkeit. Des Weiteren stehen drei moderne Selbstwaschplätze zur Verfügung.

CARHOTEL FÜR OLDTIMER In der riesigen Tiefgarage steht ein Angebot bereit, welches an der Goldküste ein Novum ist. Im klimatisierten sowie rund um die Uhr überwachten Carhotel steht das persönliche Luxus- oder Hobby-Auto das ganze Jahr über sicher – der Zugang zum Carhotel ist ausschliesslich über einen Batch möglich – und ist so jederzeit abhol- und fahrbereit. Auf Wunsch werden Pflege und Unterhalt angeboten und das Fahrzeug wird auch an einen gewünschten Ort gebracht. Aktuell stehen rund 150 Liebhaber-Fahrzeuge in der Tiefgarage. Alex Neidhart hat damit eine Marktlücke in der Region entdeckt, verfügen doch viele Einwohner zwar über ein schönes Haus, haben aber zu wenig Platz für ihren Oldtimer oder ihr Luxus-Fahrzeug. Diese können so bei Neidhart untergebracht werden und werden auf Wunsch in Schwung gehalten.

NEIDHART STÄFA AG HOUSE OF BRITISH CARS Frohberg / Rhynerstrasse 56 CH-8712 Stäfa Telefon +41 (0) 44 926 36 26 info@neidhart-staefa.ch WWW.NEIDHART-STAEFA.CH

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92 DRIVE AUDI Q4 SPORTBACK E-TRON

KOMPAKT, DYNAMISCH, ELEKTRISCH Sie sind vielseitige Allrounder für den Alltag, sie bringen das progressive Design der Konzeptstudien in die Serie und sie fahren lokal CO₂-emissionsfrei: Der Audi Q4 e-tron und der Q4 Sportback e-tron sind die ersten kompakten Elektro-SUVs der Marke mit den vier Ringen. Beide überzeugen mit einer neuen Raumdimension im Interieur und mit wegweisenden Lösungen bei Bedienung, Anzeige und Assistenzsystemen. Das Augmented-Reality-Head-up-Display verbindet die virtuelle und die reale Welt auf völlig neue Weise.

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rei Antriebsvarianten bilden das Angebot, an dessen Spitze ein quattro-Modell mit 220 kW (299 PS) Maximalleistung steht. Allen gemein: lokal CO₂-emissionsfreies Fahren und hohe Reichweiten, Ladezeiten von rund zehn Minuten für etwa 130 Kilometer unter Idealbedingungen (WLTP) und komfortables Laden mit dem e-tron Charging Service. Der heckgetriebene Q4 Sportback 40 e-tron erzielt bis zu 534 Kilometer Reichweite im WLTP-Zyklus. Mit dem Q4 e-tron macht Audi den nächsten Schritt in der Designsprache seiner elektrischen Modelle: Die Linienführung besticht durch markante Proportionen: kurze vordere Überhänge, grosse Räder und kraftvoll ausgeformte Muskeln. Alle Linien sind mit höchster Präzision gezogen, die Flächenbehandlung ist klar und reduziert. Beim Audi Q4 Sportback e-tron mündet die besonders niedrige, Coupé-artige Dachlinie in ein expressiv gestaltetes Heck, bei dem der Spoiler tief auf der zweigeteilten Scheibe sitzt. Typisch Audi ist das progressive Design der Marke ebenso funktionell wie aerodynamisch: Der Q4 e-tron erzielt einen cw-Wert von 0.28, der Sportback erreicht sogar einen Luftwiderstandsbeiwert von 0.26.

sie ein Package, das den Passagieren an Bord neue Räume gewährt und bekannte Klassengrenzen übertrifft. Das Platzangebot im Innenraum ist vergleichbar mit dem der SUV-Oberklasse, ein Mitteltunnel existiert nicht. Nicht nur auf den vorderen Sitzen ist das Raumgefühl luftig – auch die Passagiere im Fond profitieren dank der grosszügigen Beinfreiheit von den Vorteilen der technischen Basisversion, die als reine Elektroplattform konzipiert ist. Bei den Ablagen punktet die Q4-e-tron-Baureihe mit insgesamt rund 25 Litern Stauraum.

ALLTAGSTAUGLICHE E-MOBILITÄT

Auch der Gepäckraum übertrifft das in der Kompaktklasse übliche Mass – er entspricht dem der Mittelklasse: Beim Sportback sind es 535 bis 1 460 Liter unter einer elektrisch angetriebenen Klappe. Eine weitere Stärke im alltäglichen Gebrauch ist die hohe Reichweite – der Q4 Sportback 40 e-tron (Stromverbrauch kombiniert in kWh / 100 km: 17.4 – 16.1 (NEFZ), CO2-­Emissionen kombiniert in g / km: 0) fährt mit einer Batterieladung bis zu 534 Kilometer (WLTP) weit. Dank einer Ladeleistung von maximal 125 kW kann er unter idealen Bedingungen in rund zehn Minuten Strom für etwa 130 Kilometer (WLTP) laden. Mit der myAudi App löst der Kunde oder die Kundin das Laden zu Hause und die Vorklimatisierung per Smartphone aus.

Durch ihre Vielseitigkeit sind der Audi Q4 e-tron und der Q4 Sportback e-tron perfekte Begleiter in allen Situationen. Auf 4.59 Meter Länge bieten

WWW.AMAG.CH

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DRIVE 93

VOLKSWAGEN CADDY CALIFORNIA

NEUE FREIHEIT ENTDECKEN Bis in den letzten Winkel neu gedacht, neu entwickelt und neu designt – und dabei doch unverkennbar der Nachfolger des multifunktionalen Caddy Beach: der neue VW Caddy California. Ein Crossover aus kompaktem Van und clever konzipiertem Camper.

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er Caddy California basiert auf der neuen, fünften Caddy-­ Generation. Er ist damit das erste Reisemobil, das die konstruktiven Vorteile des modularen Querbaukastens (MQB) nutzt: neuste Technologien und ein Plus an Raum. Der Fond überzeugt mit einer bis in den letzten Winkel durchdachten Camper-­ Ausstattung. Dazu gehört ein neues ausklappbares Bett.

NEUE MINIKÜCHE Ein Novum, Highlight und Alleinstellungsmerkmal in dieser Camper-­ Klasse ist die optionale Miniküche des Caddy California. Angebracht an der linken Laderaumwand unter dem Bett ist sie bei geöffneter Heckklappe nach hinten ausziehbar. Die Heckklappe schützt so beim Kochen auch vor Regen; gleichzeitig ergibt sich durch die Nutzung hinter dem Fahrzeug ein optimaler Zugang bei voller Stehhöhe. Die neue Miniküche besteht aus zwei Auszügen. Im oberen ist ein einflammiger Gaskocher inklusive Windschott und einer praktischen Ablage integriert. Der untere Auszug beinhaltet einen Besteckkasteneinsatz sowie weiteren Stauraum für Kochgerätschaften und Vorräte. Im hinteren Bereich der Küche ist eine sicher abgeschlossene Box für die Gasflasche eingebaut. Hat der Caddy California die Miniküche an Bord, wird er mit einer Zulassung als Wohnmobil «geadelt».

GROSSES PANORAMADACH Optional kann der Caddy California mit einem grossen Panoramadach konfiguriert werden. Das 1.4 Quadratmeter grosse Glasdach erlaubt bei Nacht den Blick in die Sterne und flutet tagsüber den Innenraum mit Licht. Weiterentwickelt hat VW das praktische Stautaschensystem an den hinteren Seitenfenstern, das Utensilien mit einem Gewicht von bis zu fünf Kilo je Seite aufnehmen kann. Ebenfalls weiter perfektioniert wurde das Verdunklungssystem aus hellen Stoffgardinen. In den Seitenscheiben vorn und in der Heckscheibe werden die neutral designten Gardinen wieder mit eingenähten Magneten befestigt. Die Stautaschen verdunkeln indes die hinteren Seitenscheiben. Im Bereich der Windschutzscheibe und des Panorama­ daches kommen parallel zu den Magneten weitere Befestigungselemente zum Einsatz.

HIGHTECH-INFOTAINMENT Die interaktiven Schnittstellen zum Fahrer und Beifahrer bilden zum Beispiel das neue «Digital Cockpit» und die bis zu zehn Zoll grossen Radiound Infotainmentsysteme. In der Fusion aus «Digital Cockpit» und dem Zehn-Zoll-Top-Navigationssystem «Discover Pro» entsteht dabei eine neue digitale Landschaft der Anzeigen- und Bedienelemente: das «Innovision Cockpit». Über eine Online-Connectivity-Unit (OCU) mit integrierter eSIM können die Infotainmentsysteme auf die mobilen Online-Dienste und -Funktionen von «Volkswagen We» zugreifen. Der neue Caddy California ist somit «always on». Zur digitalen Servicewelt des Caddy California passt die neue kostenlose App «California on Tour». Die für Apple- und Android-­ Smartphones entwickelte App liefert unter anderem Infos zu Camping- und Stellplätzen, Camping-Geschäften, Wasser- und Entsorgungsstationen, verschiedensten Freizeitaktivitäten oder zur Technik des Caddy California.

NACHHALTIGE MOTOREN Besonders nachhaltig sind die neuen Turbodieselmotoren (TDI) des Caddy California. Dank eines doppelten SCR-Katalysators und einer damit realisierten doppelten AdBlue-Einspritzung – dem sogenannten Twindosing – werden die Stickoxid-Emissionen (NOx) im Vergleich zum Vorgänger signifikant reduziert. WWW.AMAG.CH

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94 AUSZEIT

Ehemalige Schmugglerpfade sind heute Wanderwege.

LIVIGNO

DIE DISKRETEN PFADE … Livigno ist ein attraktives Ziel für Sommer-, Herbst- und Winterferien. Wer gut hinhört, wird auch viele Geschichten mitbekommen, zum Beispiel von den ehemaligen Schmugglern, deren Pfade heute Wanderwege und Bike-Trails sind. VON ARTUR K. VOGEL

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repalle ist eine der höchstgelegenen, ganzjährig bewohnten Ortschaften Europas. Sie gehört zur Gemeinde Livigno ganz oben im Veltlin in der Lombardei. Don Alessandro Parenti, geboren 1903, kam als junger Priester 1929 in das Dorf, das damals kein fliessendes Wasser, keine Telefonleitungen und keine Elektrizität hatte und im Winter bei bis zu minus 30 Grad oft monatelang von der Aussenwelt abgeschnitten war. Das Telefon kam 1948, eine Wasserleitung 1958, und ab 1951 war der Foscagno-Pass hinüber nach Bormio ganzjährig befahrbar.

EIN STREITBARER PFARRER

Der Fortschritt war unter anderem dem Pfarrer zu verdanken, einem gewitzten, tatkräftigen und lautstarken Mann. Den Schriftsteller Giovanni Guareschi beeindruckte der Pfarrer dermassen, dass dieser ihm ein weltberühmtes literarisches Denkmal setzte: Alessandro Parenti wurde zum Vorbild für Don Camillo.

Livigno ist «Italiens Wurmfortsatz», wie sich die Lokalhistorikerin Alice Martinelli ausdrückt: Das 20 Kilometer lange Tal stösst auf drei Seiten an die Schweiz (zu der es von 1512 bis 1797 mit dem ganzen Veltlin auch gehörte). 1805 wurde Livigno zur zollfreien Zone erklärt, wie Martinelli erläutert, weil es unmöglich war, alle Saumpfade hinüber in die Schweiz zu

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In Guareschis Geschichten steht Don Camillo im Dauerclinch mit dem ebenso schlitzohrigen Bürgermeister Giuseppe Bottazzi, genannt Peppone. Auch Pfarrer Parenti, der volle 41 Jahre in Trepalle wirkte, legte sich oft mit den Autoritäten an. So setzte er sich vehement für Bewohner seines Dorfes ein, die in die Mühlen der Justiz geraten waren. Und das geschah nicht selten, denn Trepalle lebte vor allem vom Schmuggel. Grenzen seien von Menschen, nicht von Gott geschaffen, meinte Don Alessandro, weshalb er den Schmuggel nicht verdammen könne.


AUSZEIT 95 kontrollieren, und weil man verhindern wollte, dass sich das abgelegene Tal entvölkerte. Dieser Status wurde 1818 von Österreich-Ungarn, 1910 von Italien und 1960 von der Europäischen Gemeinschaft anerkannt.

retten und Kaffee aus der Schweiz, wo sie leichter erhältlich waren und weniger kosteten, nach Italien geschmuggelt», erzählt er. Cusini war zwischen 1965 und 1971 aktiv.

VON ABGABEN UND STEUERN BEFREIT

Der Capo, also der Auftraggeber des illegalen Treibens, war immer ein Ladenbesitzer in Livigno, bestätigen die beiden Ex-Schmuggler. «Er erwarb die zollfreie Ware legal. Dann liess er sie illegal zurück nach Italien bringen und verdiente sich so eine goldene Nase», sagt Epi Bormolini.

Das heisst: Benzin, Alkohol, Zigaretten und Parfum sind in Livigno von Zollabgaben und der Mehrwertsteuer befreit, weshalb diese Produkte viel billiger als in Rest-Italien oder der Schweiz sind. Touristen decken sich gern mit allem Möglichen ein, an der Hauptstrasse von Livigno reiht sich Shop an Shop. Italiener aus den umliegenden Gegenden tanken hier ihre Autos auf. Aber auch der Schmuggel war und ist ein lukratives Geschäft. Einer, der in den 1970er-Jahren daran beteiligt war, ist Giuseppe «Epi» Bormolini (66), ein wettergegerbter Mann mit einem riesigen Schnauz. Seine Schmuggelroute führte von Livigno nach Bormio, aber nicht über den Foscagno-Pass, wo die Zöllner sassen, sondern über den nur zu Fuss begehbaren Trelà-Pass hinüber ins San-Giacomo-Tal. Dort wurde die Ware in Empfang genommen; die Schmuggler wurden im Auto nach Hause gebracht.

Seit den 1960er-Jahren sind Livigno und Trepalle beliebte Ferienorte. Die Anreise ist bequem geworden: ganzjährig von Bormio über den Passo di Foscagno und aus dem Engadin über die Ofenpass-Strasse durch den Tunnel Munt-la-Schera und entlang des Stausees. Von Zernez gibt es auch eine direkte Buslinie nach Livigno. Im Sommer kann man zudem aus dem Puschlav über die Passstrasse Forcola di Livigno anreisen. WWW.LIVIGNO.EU

Heute sind die ehemaligen Schmuggelpfade beliebte Wanderwege und Bike-Trails, aber damals mussten sich die jungen Schmuggler anstrengen: Zigaretten, Zucker, Kaffee, Alkohol wurden auf Holzgestellte gestapelt. Diese, meist um die 30 Kilogramm schwer, bürdeten sich die Schmuggler auf den Rücken und trugen sie in der Nacht über den Berg. Meist waren die Contrabbandieri in Gruppen von acht oder zehn Leuten unterwegs. «Zwar hatten wir immer ein wenig Angst», erzählt Bormolini, «aber wir hatten auch viel Spass.» Etwas früher als Epi Bormolini war Casimiro «Casi» Cusini (72) unterwegs. Er kannte die illegale Tätigkeit schon früh, denn sein Vater, von dem uns Cusini Fotografien zeigt, hatte sie bereits ausgeübt. «In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden vor allem Salz aus Italien in die Schweiz und Ziga-

Giuseppe Bormolini, Ex-Schmuggler

Schmuggler aus Livigno, Casimiro Cusinis Vater ganz links

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96 AUSZEIT

SILVAPLANA

IM REICH DER DRACHEN UND DES FEUERWASSERS Silvaplana ist ein Eldorado für Wintersportler, aber auch Geniesser, Ruhesuchende und Familien kommen in der Oberengadiner Gemeinde nicht zu kurz – sei es beim Snowkiten und Freeriden oder beim Besuch der höchstgelegenen Whiskydestillerie auf dem Piz Corvatsch. VON URS HUEBSCHER

I

dyllisch schmiegt sich Silvaplana mit seinen Dorfteilen Silvaplana, Surlej und Champfèr um den Silvaplanersee. Eingebettet in die imposante Oberengadiner Bergwelt wird das Erscheinungsbild des Ortes im Sommer geprägt von unzähligen bunten Punkten, die sich in teils atemberaubendem Tempo über den gleichnamigen See bewegen. Die auf rund 1 800 Meter über dem Meer gelegene Gemeinde ist ein Hot­ spot für Wind- und Kitesurfer – dem Maloja-Wind sei Dank. Wenn die Lärchen ihre Nadeln verloren haben und sich der erste Schnee über das Tal legt, verschwinden die bunten Kites von der Wasseroberfläche. Doch sobald der Silvaplanersee gefroren ist und das Eis die notwendige Stärke erreicht hat, kehren die Drachen auf den See zurück. Anstelle des Kiteboards tragen die Sportler nun Skier und Snowboards an ihren Füssen, der Neoprenanzug ist dem Skioutfit gewichen – nur die Sonnencrème darf auch im Winter nicht fehlen.

SNOWKITEN – SKI FAHREN MIT DEM DRACHEN IST EINFACHER ALS GEDACHT Wer den Kopf durchlüften und den Arbeitsalltag hinter sich lassen möchte, ist mit Snowkiten bestens bedient. Die Saison startet meist im Januar, wenn der Silvaplanersee zugefroren ist. Das Prinzip ist gleich wie beim Kitesurfen:

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Man lässt sich mit einem Zugdrachen nur durch die Kraft des Windes über den See ziehen – wahlweise auf Skiern oder dem Snowboard. Je nach Beschaffenheit der Oberfläche – von eisig bis Pulverschnee – variiert auch das Fahrerlebnis und die Geschwindigkeit. Snowkiten ist keine schwierige Sportart. Wer Ski oder Snowboard fahren kann, ist sicherlich im Vorteil und hat den Dreh in Kürze raus. Trotzdem wird Anfängern die Begleitung eines ausgebildeten Snowkite-Lehrers empfohlen – zum einen, um die Handhabung des Kites und die Windverhältnisse kennenzulernen. Zum anderen erfolgt das Befahren des Silvaplanersees immer auf eigenes Risiko und die Lehrer können die Beschaffenheit der Eisdecke einschätzen.

PIZ CORVATSCH – DER EIER LEGENDE WOLLMILCH-BERG Egal wo man sich in Silvaplana aufhält, der Piz Corvatsch mit seinen imposanten 3 451 Metern Höhe ist immer im Blickfeld. Im Winter bietet er nicht nur Skifahrern perfekt präparierte Pisten, sondern beheimatet auch den Corvatsch-Park, ein Paradies für Freeskier und Snowboarder. Der Freestyle-Park steht allen Gästen zur Verfügung, die über ein Ticket für das Skigebiet Corvatsch verfügen. Bevor es losgeht, gibt es jedoch einige


AUSZEIT 97 Dinge, die sich besonders Anfänger zu Herzen nehmen sollten. Auch bei der Ausrüstung gibt es Must-haves, so zum Beispiel Freestyle-Skier, Helm und Rückenpanzer. Seit 2020 gibt es auf dem Corvatsch einen sogenannten «Landing Bag». Das heisst, dass die Sportler nach dem Sprung nicht im Schnee, sondern auf einem grossen Luftkissen landen, das die Verletzungsgefahr minimiert. Freestyle-Skifahren ist nicht jedermanns Sache – wer aber etwas Abwechslung zum Skifahren auf der Piste sucht, hat auf dem Corvatsch noch andere Möglichkeiten. Bei der Bergstation Corvatsch auf 3 303 Metern über dem Meer befindet sich der höchstgelegene präparierte Gleitschirmstartplatz Europas. Schon alleine die atemberaubende Aussicht auf die Gletscherwelt des Berninamassivs und das Oberengadiner Seenplateau macht einen Tandem-Flug zu einem Erlebnis der Sonderklasse.

ORMA WHISKY – DAS FEUERWASSER VON 3 303 METERN ÜBER DEM MEER Die Corvatsch-Bergstation beherbergt nicht nur den höchstgelegenen präparierten Gleitschirmstartplatz Europas und mit dem «Restaurant 3 303» das am weitesten über dem Meer gelegene Restaurant Graubündens, sondern auch die höchstgelegene Whisky-Destillerie der Welt. Auf 3 303 Metern über dem Meer wird ein exklusiver Single Malt Whisky namens Orma gebrannt und in Fässern gelagert. Alles nur ausgetüfteltes Marketing? Mitnichten, geben die Hersteller zu Protokoll. Die Höhe habe einen Einfluss auf das Brennverhalten, denn durch die Höhenlage finde der Destillationsprozess bei rund zehn Grad tieferer Temperatur statt, als dies auf Meereshöhe der Fall sei. Dadurch blieben mehr Aromen erhalten, was dem Whisky letztlich eine höhere Komplexität verleihe. All jenen, die mehr über den Orma Whisky, die Philosophie dahinter und das Destillieren in dieser Höhe erfahren möchten, werden Führungen mit einem der Unternehmensgründer angeboten – Degustation inklusive. WWW.SILVAPLANA.CH WWW.CORVATSCH.CH WWW.ORMAWHISKY.CH

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98 AUSZEIT FALKENSTEINER SCHLOSSHOTEL VELDEN

WINTER, WELLNESS, WÖRTHERSEE

ELEGANT WOHNEN

© Falkensteiner Hotels & Residences

Mit einem Mix aus historischem Schlossambiente und moderner Architektur empfängt das Falkensteiner Schlosshotel Velden seine Gäste am Westufer des Wörthersees. Die edle, charmante Atmosphäre unterstreicht das Konzept des Fünf-Sterne-Hauses, welches als Slow-Living-Hideaway alle Sinne anspricht. 104 elegante Zimmer und Suiten bestechen mit besonderen Ausblicken auf den Rosengarten oder den See.

GESCHÄFTSFÜHRER WINTER 2021 / 22

© Falkensteiner Hotels & Residences

Gegen Ende des Jahres ist die Sehnsucht nach Erholung besonders gross, man möchte den Weihnachtsstress hinter sich lassen und seine Batterien wieder neu aufladen. Dafür reicht bekanntlich eine kurze Auszeit. Im Süden Österreichs gibt es einen Ort mit einzigartiger Kulisse, an dem Geniesser, Kulinariker und Wellnessliebhaber bestens aufgehoben sind: im Falkensteiner Schlosshotel Velden am Wörthersee.

BEWUSST ENTSCHLEUNIGEN Klassische Designelemente, moderne Kunst und das Zusammenspiel aus Licht und Wasser machen das Acquapura Spa & Slow Living zu einem Ort absoluter Ruhe und Entspannung – ob durch das umfangreiche Angebot personalisierter Anwendungen oder in der Panoramasauna mit Blick auf den See. Die Gäste wählen aus einer umfangreichen Palette an Wellnessbehandlungen aus und entspannen im Edelstein-Dampfbad, der finnischen Panorama-Gartensauna, Infrarotkabine oder Bio-Kräutersauna. Für eine


© Falkensteiner Hotels & Residences

© Falkensteiner Hotels & Residences

AUSZEIT 99

© Lukas Kirchgasser

Erfrischung lädt das Spa Lounge Bistro mit einem À-la-carte-Menü sowie frischem Gebäck aus der hauseigenen Patisserie, Obst, Tee und Säften ein. Wer entspannte Stunden der Zweisamkeit geniessen möchte, bucht die elegant eingerichtete Spa Suite, die über einen eigenen Whirlpool, ein Dampfbad und einen Massagebereich verfügt.

GENUSSMOMENTE ERLEBEN Das Schlosshotel bietet jedoch nicht nur in Sachen Wellness ein grosses Angebot, auch kulinarisch trifft es jeden Geschmack. Im Seespitz Restaurant & Living, direkt am Ufer des Wörthersees, werden fangfrische Fischspezialitäten und originale Kärntner Gerichte serviert. Ein besonderes Highlight ist zudem die Kooperation mit dem Wiener Restaurant Mochi, welches traditionelle japanische Küche mit europäischen und internationalen Einflüssen verbindet. In den Salons – Restaurant & Atelier kommen lokale Produkte zum Einsatz und das Slow-Food-Konzept des Hauses wird aufgegriffen, wodurch ein kulinarisches Erlebnis der besonderen Art kreiert wird. Hier lässt es sich geniessen und erholen.

FALKENSTEINER SCHLOSSHOTEL VELDEN Schlosspark 1 AT-9220 Velden am Wörthersee Telefon +43 (0) 427452 0000 schlossvelden@reservations.falkensteiner.com WWW.FALKENSTEINER.COM/SCHLOSSHOTEL-VELDEN

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100 AUSZEIT WELLNESSHOTEL … LIEBES ROTH FLÜH – TANNHEIMER TAL

EIN WELLNESS-RENDEZVOUS IM SANFTEN WINTERPARADIES Eine Region wie geschaffen für sanften Wintersport in schneesicheren Höhen. Ein Hotel wie gemacht für eine winterliche Wellness-Auszeit. Das ist Urlaub im Traumhotel … liebes Rot-Flüh!

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AUSZEIT 101

D

ie ersten Schneeflocken draussen vor dem Fenster. Knisterndes Kaminfeuer, der Duft nach Glühwein und wohlige Wärme drinnen. In seiner Abgeschiedenheit und beschaulichen Ruhe zeigt sich der Winter im Tannheimer Tal von seiner schönsten Seite. Eintauchen in diese Idylle fühlt sich wie eine Umarmung der Natur an. Und mittendrin eine der besten Wellness-Adressen der Alpen: Das … liebes Rot-Flüh ist ein exklusives Ferienparadies für alle, die das Besondere suchen.

WELLNESS FÜR ROMANTIKER

TIPP: WINTERZAUBER INKLUSIVE BERGBAHNTICKET Vom 10. bis 27. Jänner und vom 14. bis 17. März 2022 sind für alle Gäste, die einen Mindestaufenthalt von drei Nächten buchen, die Lifttickets bei den teilnehmenden Bergbahnen von Montag bis Donnerstag inklusive – ebenso wie einmal Fondue-Abend im Erlebnisrestaurant Via Mala, eine geführte Schneeschuh- bzw. Winterwanderung, der kostenfreie Skibus im Tannheimer Tal sowie pro Person und Nacht ein Zehn-Euro-Gutschein für ORJOLA Spa mit einer Anwendung Ihrer Wahl.

Paare, die ganz für sich sein wollen, tauchen in eine 5 000 Quadratmeter grosse Welt aus Wasser, Wärme und Licht ein. In dieser luxuriösen Landschaft aus Indoor-Pools, Whirlpools, Saunen und 17 Behandlungsräumen ist viel Privatsphäre garantiert. Unter den zahlreichen Ruhezonen, darunter einem Kaminzimmer mit beheizten Wasserbetten oder dem unvergleichlichen Water Garden, findet jeder seinen persönlichen Lieblingsplatz.

KÖRPER UND SEELE ZURÜCK AUF DIE SPUR BRINGEN Einzigartig sind die Partnerrituale, die das Wellness-Angebot des … liebes Rot-Flüh auszeichnen. Aber auch mit seinem Ayurveda-Angebot «inspired by love» setzt das Premium-Hotel einen völlig neuen Standard. Es trägt die Handschrift von Dr. Sajin Philipp, der an der renommierten Universität Keralas studiert und seither Ayurveda stets zeitgemäss weiterentwickelt hat. Wer das neue Jahr für einen gesunden Neuanfang für Körper, Geist und Seele nutzen möchte, kann im Rahmen einer modernen F. X.-Mayr-Kur mit ärztlicher Begleitung abschalten, genussvoll abnehmen und Kraft tanken.

GESCHÄFTSFÜHRER WINTER 2021 / 22


102 AUSZEIT

Und draussen? Da sind es nur wenige Schritte vom Traumhotel … liebes Rot-Flüh auf die frisch gespurte Loipe. Massenansturm? Sorge um den Sicherheitsabstand? Fehlanzeige! Nur das Geräusch der Ski, die über die glitzernden Schneekristalle gleiten, ist zu hören, wenn die Beine trittsicher den Weg durch die weisse Winterlandschaft finden. Als schneesicheres Hochtal mit insgesamt 140 Loipenkilometer hat das Tannheimer Tal für passionierte Langläufer ein paar echte Geheimtipps parat. Direkt vor der Haustür laden ausserdem über 70 Kilometer geräumte Winterwanderwege zum Eintauchen in diese magisch anmutende Landschaft ein. Auch am Haldensee braucht es nicht viel, um den Winterspass perfekt zu machen. Ein Paar scharf geschliffene Kufen, ein Helm, warme Handschuhe und eine Portion Gleichgewicht – schon gleitet man beinahe lautlos über das Eis.

PLATZ FÜR GROSSE GEFÜHLE! Immer begleitet vom Blick in die Natur ist auch die Unterbringung im … liebes Rot-Flüh. Ob modern-romantisch, im edlen Landhausstil oder in einer Grösse, die Erholungsraum völlig neu definiert – in den bis zu 250 Quadratmeter grossen Suiten und liebevoll eingerichteten Zimmern geniessen die Gäste Ruhe pur. Als krönenden Abschluss jedes Erlebnistages dürfen Sie sich in kulinarischer Hinsicht auf prickelnde Genuss-Momente freuen. Die Liebe zu moderner Leichtigkeit und zur geschmacklichen Vielfalt pflanzlicher Zutaten sowie ein mit Bedacht und Witz zelebriertes Wechselspiel aus Fernweh und Heimatverbundenheit: Aus diesen Bausteinen kreiert das Küchenteam in insgesamt vier Restaurants erlesene Geschmacks­ erlebnisse.

GESCHÄFTSFÜHRER WINTER 2021 / 22

WELLNESSHOTEL ... LIEBES ROT-FLÜH Seestrasse 26 A-6673 Grän, Haldensee Tannheimer Tal, Tirol, Österreich Telefon +43 (0) 5675 6431-0 traumhotel@rotflueh.com WWW.ROTFLUEH.COM/WELLNESSHOTEL-TIROL-ANGEBOTE


AUSZEIT 103

NEWS VON URS HUEBSCHER

JUFENALM: ERSTES BOHO HOTEL IN DEN ALPEN UNITED AIRLINES NONSTOP ZÜRICH–CHICAGO United Airlines wird ab dem 24. April 2022 einen neuen täglichen Nonstop-­ Flug zwischen Zürich und dem Drehkreuz Chicago O’Hare aufnehmen. Eingesetzt wird auf der Strecke eine speziell konfigurierte Boeing 767-300 mit mehr Sitzplätzen in der United Polaris Business Class. Die neue Route Zürich–Chicago ist Uniteds sechste Nonstop-Verbindung aus der Schweiz. Die Airline fliegt von Zürich nach New York / Newark, Washington / Dulles und ab 2022 auch wieder nach San Francisco. WWW.UNITED.COM

In Alleinlage auf 1150 Metern über dem Meeresspiegel, wo die reine Bergluft klare Gedanken und ein Gefühl von Freiheit hervorruft und das Steinerne Meer zu Füssen liegt, ist ein ganz besonderer Ort entstanden, der keine Grenzen setzt. Ein Ort, der jede Persönlichkeit so sein lässt, wie sie ist, an dem Innovation und Tradition das Beste aus beiden Welten vereint und herzliche Gastfreundschaft auf ein aussergewöhnlich kreatives Boho-­ Konzept trifft: die Jufenalm – das erste Boho Hotel in den Alpen. Was die Jufenalm so besonders macht? Ein einzigartiges Hotelkonzept, das mit trendigem sowie gemütlichem Interieur im Boho-Design überzeugt und ein authentisches, lässiges Lebensgefühl verkörpert. Ruhige erdige Farben gepaart mit natürlichen Materialien und ausgewählten Elementen im Boho-­Stil prägen das aussergewöhnliche Design des Hotels. WWW.JUFENALM.AT

ORIGINAL KINDERHOTELS EUROPA – STRESS LASS NACH Kita- und Schulschliessungen, Homeoffice und Homeschooling, geschlossene Freizeiteinrichtungen und Kontaktverbote: Die letzten Monate haben Familien viel abverlangt. Höchste Zeit, die Akkus wieder aufzuladen und gemeinsame «quality time» zu geniessen. Eine tolle Gelegenheit dazu finden Gäste bei den Original Kinderhotels Europa. Viele der Partnerbetriebe haben sich auf das Bedürfnis nach Entschleunigung bei Gross und Klein eingestellt und begeistern mit vielfältigen Angeboten zum Ausspannen und Krafttanken. Zum Beispiel das Leading Family Hotels & Resort Löwe & Bär im Tiroler Serfaus: Hier haben sowohl Kinder als auch Erwachsene die Möglichkeit, Wellnessanwendungen wie Gesichtsbehandlungen, Cremepackungen oder Massagen zu geniessen. Aber auch die Familiensauna, die täglich geöffnet ist, erfreut sich grosser Beliebtheit.

SANTA CATALINA – LAS PALMAS DE GRAN CANARIA, GRAN CANARIA

WWW.KINDERHOTELS.COM

WWW.BARCELO.COM

Emblem für die Kanaren: Das Santa Catalina, a Royal Hideaway Hotel, wurde 1890 von den Engländern als erstes Hotel der Kanaren erbaut. Seitdem steht es für die kanarische Kultur und Geschichte. In unmittelbarer Nähe zur historischen Altstadt, im Parque Doramas gelegen, bildet es im prachtvollen Kolonialstil eine ruhige Oase im Herzen der Hauptstadt. Gran Canaria hat auch weitaus mehr zu bieten als die bei Touristen beliebte ausgedehnte Dünenlandschaft in Maspalomas. Dafür lohnt sich der Blick ins gebirgige Inselinnere: Dort treffen grüne Pinienwälder auf schroffe Vulkankrater. Dazwischen verbergen sich kleine, abgelegene Dörfer – teils noch in ursprünglichen Höhlen angesiedelt.

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104 VORSCHAU & IMPRESSUM

VORSCHAU

DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT IM APRIL 2022

IMMOBILIEN-SPECIAL Hat Corona den Immobilien-Markt verändert? Das ideale Haus muss ein Zimmer mehr haben – auf diese einfache Formel lässt sich die Auswirkung der Corona-Krise auf das Suchverhalten von potenziellen Hauskäufern bringen. Wo für eine Familie mit zwei Kindern bislang vier oder fünf Zimmer ausreichten, ist nun ein weiteres Zimmer nötig – Homeoffice ist zur Normalität geworden. Also braucht man ein Arbeitszimmer. Dieser Wunsch taucht jetzt auch bei Käufern immer häufiger auf. Die Preise für Wohneigentum im Grossraum Zürich steigen weiterhin. Unser Blick auf die Markt-Situation für Privat- und Büro-Liegenschaften.

Herausgeber

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Titelbild Michel Péclard, Pumpstation GmbH

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